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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Nukleinsäuresequenz
kodierend ein CCV Spikeprotein, einen rekombinanten Vektor oder
rekombinanten Vektorvirus umfassend solch eine Nukleinsäuresequenz,
eine Wirtszelle transformiert mit solch einem rekombinanten Vektor
oder infiziert mit dem rekombinanten Vektorvirus, sowie einen Impfstoff
gegen CCV Infektion in Hunden.
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Das canine Coronavirus (CCV) ist
ein Mitglied der bezeichnenden, viralen Familie der Coronaviren. Viren,
die zu diesem Genus gehören,
sind bekannt dafür,
dass sie eine Vielfältigkeit
von Tierarten einschliesslich den Menschen infizieren. Sie verursachen
verschiedene Krankheiten, wie zum Beispiel Gastroenteritis (im Schwein,
Truthähnen,
Mäusen,
Kälbern,
Hunden, Katzen und im Mensch), Speicheldrüseninfektion (in Nagetieren),
Atemwegserkrankungen (im Mensch, Schwein, Geflügel und Hunden) und Enzephalitis
(im jungen Schwein).
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CCV wurde zuerst 1971 von Militärhunden
in Deutschland isoliert und wurde als höchst ansteckend befunden und
dass es sich rasch unter anfälligen
Hunden ausbreitet. Im allgemeinen wird das CCV von mit infektiösen Fäkalien kontaminierten
Substanzen eingenommen. Eine orale Infektion führt zu einer viralen Replikation
in Epithelzellen des Dünndarms
und CCV wurde ebenso in den Darmlymphknoten vorgefunden.
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Die Symptome der Krankheit können sich
innert 1–3
Tagen nach der Infektion entwickeln und umfassen Erbrechen, Diarrhoe,
Magersucht, Depression und Dehydrierung. Die Beständigkeit
und Schwere der Symptome ist oft bedingt durch Stress und die Anwe senheit
von anderen Viren, Parasiten oder Bakterien. während die enteralen Symptome
vorherrschen, wurde auch von respiratorischen Symptomen einschliesslich
Ausfluss aus Nase und Auge berichtet.
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Hunde sind der einzig bekannte Wirt
von CCV. Obwohl eine CCV Inokulation von Katzen und Schweinen zu
einer Infektion führt,
wird in diesen Arten keine klinische Krankheit durch CCV verursacht.
Es gibt keinen Beweis, dass Menschen, Rinder und Mäuse auf
CCV anfällig
sind.
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Präimmunitäts- (Cross Protection) Studien
haben gezeigt, dass die Coronaviren untereinander wenig oder keine
Immunität
induzieren. Zum Beispiel schützt
eine experimentelle Infektion von Hunden mit übertragbarem Gastroenteritis-Virus
(Transmissible Gastroenteritis Virus, TGEV) von Schweinen oder felinem
infektiösem
Peritonitisvirus (FIPV) von Katzen diese nicht gegen die Auswirkungen
einer anschliessenden CCV Infektion.
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Coronaviren bestehen aus einer Gruppe
von umhüllten
Viren enthaltend ein Genom bestehend aus einer einzelsträngigen RNA
von ungefähr
30 Kb: Dieses Genom kodiert unter anderem drei wichtige Strukturproteine:
ein Spikeprotein (S), ein Membranprotein (M) und ein Nukleokapsidprotein
(N). Das glykosylierte Spikeprotein So wird in gewissen Coronaviren
gespalten um S1 und S2 zu
bilden. Zwei oder drei Kopien von sowohl S1 wie
auch S2 bilden eine charakteristische CCV
Oberflächenstruktur,
dem Spike oder Peplomer. Das Spikeprotein und dessen Polypeptid
Bestandteile spielen eine wichtige Rolle in der Induktion einer
virusneutralisierenden Immunantwort in infizierten Tieren.
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Konventionelle CCV Impfstoffe umfassen
chemisch inaktivierte Virusimpfstoffe oder modifizierte Lebend-Virusimpfstoffe.
Inaktivierte Impfstoffe benötigen
jedoch zusätzliche
Immunisierungen, enthalten nachteiligerweise Adjuvantien und sind
kostspielig herzustellen. Zudem können gewisse infektiöse Viruspartikel den
Inaktivierungsprozess überleben
und können
ein Erkran ken nach der Verabreichung an das Tier verursachen.
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Im allgemeinen sind abgeschwächte, lebende
Virusimpfstoffe bevorzugt, da diese eine Immunantwort hervorrufen,
die oft auf sowohl humoralen wie auch zellulären Reaktionen basiert. Bis
anhin können
solche auf CCV Stämmen
basierenden Impfstoffe nur durch Serienpassagen von virulenten Stämmen in
Gewebekultur hergestellt werden. Aufgrund dieser Behandlung werden
jedoch unkontrollierte Mutationen in das virale Genom eingeführt, was
zu einer Population von Viruspartikeln führt, die in deren Virulent
und immunisierenden Eigenschaften heterogen ist. Zusätzlich ist
es wohlbekannt, dass solche traditionellen, abgeschwächten, lebenden
Virusimpfstoffe ihre Virulenz wiedergewinnen können, was zu einer Krankheit
in den inokulierten und zu einer möglichen Ausbreitung des Pathogens
in anderen Tieren führt.
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Verbesserte Impfstoffe können basierend
auf DNS Technologie konstruiert werden, die nur das notwendige und
relevante CCV immunogene Material, das fähig ist eine Immunantwort gegen
die CCV Pathogene hervorzurufen, enthalten, oder die die genetische,
das besagte Material kodierende Information enthalten, und die die
obengenannten Nachteile der lebenden und inaktivierten Impfstoffe
nicht aufweisen.
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In
EP
295057 wird ein CCV Impfstoff beschrieben, der ein zellgebundenes
CCV Peplomerprotein umfasst. Das in
EP
295057 beschriebene, zellgebundene Peplomer kann durch
Infizieren einer Zellkultur mit CCV und Aufbrechen der kultivierten
Zellen, um das zellgebundene Peplomerprotein zu sammeln, erhalten
werden.
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Gemäss der vorliegenden Erfindung
wird eine isolierte und gereinigte Nukleinsäuresequenz, die ein Polypeptid
mit einer oder mehreren, immunogenen Determinanten eines CCV Spikeproteins
kodiert, bereitgestellt, die zur Herstellung eines Impfstoffes zur
Immunisierung von Hunden gegen eine CCV Infektion verwendet werden
kann.
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„Nukleinsäuresequenz" wie hierin verwendet bezieht sich auf eine
polymere Form von Nukleotiden jeglicher Länge, sowohl auf Ribonukleinsäuresequenzen
wie auch Deoxyribonukleinsäuresequenzen.
Im Prinzip bezieht sich dieser Begriff auf die Primärstruktur
des Moleküls.
Demzufolge umfasst dieser Begriff sowohl doppel- und einzelsträngige DNA
wie auch doppel- und einzelsträngige
RNA sowie Modifikationen davon.
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Im allgemeinen bezieht sich der Begriff „Polypeptid" auf eine molekulare
Kette von Aminosäuren
mit einer biologischen Aktivität,
bezieht sich nicht auf eine bestimmte Länge des Produktes und kann
falls erforderlich in vivo oder in vitro modifiziert werden, zum
Beispiel durch Glykosylierung, Amidierung, Carboxylierung oder Phosphorylierung;
demnach sind unter anderem Peptide, Oligopeptide und Proteine eingeschlossen.
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Der Begriff „Polypeptid mit einer oder
mehreren, immunogenen Determinanten eines CCV Spikeproteins" bezieht sich auf
ein Polypeptid mit einem oder mehreren Epitopen, die fähig sind,
eine schützende
Immunantwort in einem Hund gegen CCV Infektion oder Krankheit hervorzurufen.
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Insbesondere stellt die vorliegende
Erfindung eine Nukleinsäuresequenz
bereit, die ein Polypeptid mit einer oder mehreren, immunogenen
Determinanten des CCV Spikeproteins kodiert, welches eine Aminosäurensequenz
gemäss
SEQ ID Nr. 2, 4 oder 6 hat.
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Ebenso eingeschlossen im Rahmen der
vorliegenden Erfindung sind Nukleinsäuresequenzen, die eine funktionelle
Variante des Polypeptides gemäss
SED ID Nr. 2, 4 oder 6 kodieren. Diese funktionellen Varianten sind
Polypeptide mit einer Aminosäurensequenz,
die von der spezifisch in SEQ ID Nr. 2, 4 oder 6 offenbarten Aminosäurensequenz
hergeleitet ist, die jedoch eine oder mehrere immunogenen Determinanten
eines CCV Spikeproteins beibehalten, d. h. besagte Varianten mit
einem oder mehreren Epitopen, die fähig sind, eine schützende Immunantwort
in einem Hund gegen CCV Infektion oder Krankheit hervorzurufen.
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Es versteht sich, dass für das hierin
eingeschlossene Poly peptid, das vom CCV-6, Insavc-1 oder Liverpool
C54 Stamm hergeleitet ist, natürliche
Variationen zwischen individuellen Viren oder Stämmen der caninen Coronaviren
bestehen können.
Diese variationen können
durch (eine) Aminosäurensubstitution(en)
in der Gesamtsequenz oder durch Deletionen, Substitutionen, Insertionen,
Inversionen oder Additionen (einer) Aminosäure(n) in der besagten Sequenz
veranschaulicht werden. Aminosäurensubstitutionen,
von denen erwärtet werden
kann, dass sie biologische und immunologische Aktivitäten nicht
wesentlich ändern,
wurden beschrieben. Aminosäureersetzungen
zwischen verwandten Aminosäuren
oder Ersetzungen, die während
der Evolution häufig
vorgekommen sind unter anderem Ser/Ala, Ser/Gly, Asp/Gly, Asp/Asn,
Ile/Val (siehe Dayhof, M. D., Atlas of protein sequence and structure,
Nat. Biomed. Res. Found., Washington D. C., 1978. Vol. 5, Suppl.
3). Ausgehend von dieser Information entwickelten Lipman und Pearson
eine Methode für
einen raschen und sensitiven Proteinvergleich (Science, 227, 1435–1441, 1985)
und um die funktionelle Ähnlichkeit
zwischen homologen Polypeptiden zu bestimmen. Nukleinsäuresequenzen,
die solche homologen, funktionellen Varianten kodieren, sind im
Rahmen der Erfindung eingeschlossen. Zudem besteht die Möglichkeit,
die rekombinante DNA Technologie zur Herstellung der Nukleinsäuresequenzen,
die diese verschiedenen, funktionellen Varianten kodieren, zu verwenden.
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Nukleinsäuresequenzen gemäss der Erfindung
können
von Isolaten von CCV Stämmen,
wie zum Beispiel CCV-6, Insavc-1 (
EP
396,193 ), CCV 1–71
(ATCC VR-809) oder CCV TN449 (ATCC VR-2068), hergeleitet werden.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung
werden hierin zuvor beschriebene Nukleinsäuresequenzen bereitgestellt,
die zur Herstellung eines Impfstoffes, um Katzen gegen FIPV Infektion
zu schützen,
verwendet werden können.
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Die in SEQ ID Nr. 1–6 bereitgestellte
Information erlaubt es einem Fachmann die Nukleinsäuresequenzen,
die die verschiede nen, hierin zuvor erwähnten, funktionellen Polypeptidvarianten,
die die entsprechenden, immunologischen Merkmale mit dem spezifisch
hierin offenbarten CCV Spikeprotein haben, zu isolieren und zu identifizieren.
Die im allgemeinen angewandte Southern Blotting Methode oder Koloniehybridisierung kann
zu diesem Zweck verwendet werden (Experiments in Molecular Biology,
ed. R. J. Slater, Clifton, U.S.A., 1986; Singer-Sam J. et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 80, 802–806,
1983; Maniatis, T. et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual,
second edition, Cold Spring Harbor Laboratory Press, USA, 1989).
Zum Beispiel wird eine von einem spezifischen CCV Stamm hergeleitete
RNA oder cDNA der Elektrophorese unterzogen und transferiert oder
danach auf ein Stück
Nitrozellulosefilter geblottet. Es ist nun möglich, Nukleinsäuresequenzen
des CCV Spikeproteins auf dem Filter mittels Hybridisierung an ein
definiertes, markiertes DNA Fragment oder „Sonde" zu identifizieren, d. h. ein (synthetisches)
Poly- oder Oligonukleotidsequenzfragment der Nukleinsäuresequenz
gemäss
SEQ ID Nr. 1, 3 oder 5, das unter spezifischen Bedingungen von Salzkonzentration
und Temperatur an die auf dem Filter vorhandenen, homologen Nukleinsäurensequenzen
hybridisiert. Nach Waschen des Filters, kann das hybridisierte Material
mittels Autoradiographie nachgewiesen werden. Das entsprechende
DNA Fragment kann nun vom Agarosegel eluiert werden und dazu verwendet
werden, die Synthese einer funktionellen Variante des in SEQ ID
Nr. 2, 4 oder 6 offenbarten Polypeptides zu steuern.
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Demzufolge ist eine bevorzugte funktionelle
Variante gemäss
der Erfindung ein Polypeptid umfassend eine oder mehrere immunogene
Determinanten eines CCV Spikeproteins und ist von einer Nukleinsäuresequenz
kodiert, die an eine DNA Sequenz gemäss SEQ ID Nr. 1, 3 oder 5 hybridisiert.
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Auf eine andere Weise kann die CCV
cDNA in einen wie von Huynh et al. beschriebenen (In: D. Glover (ed.),
DNA Cloning: A Practical Approach, IRL Press Oxford, 49–78, 1985) κgt11 Phagen kloniert
werden und in einem bakteriellen Wirt exprimiert werden. Rekombinante
Phagen können
dann mit polyklonalem Serum, das gegen das in SEQ ID Nr. 2, 4 oder
6 offenbarte, gereinigte CCV Spikeprotein hervorgerufen wurde, gescreent
werden, um das Vorhandensein von entsprechenden immunologischen
Abschnitten of der Polypeptidvariante zu bestimmen. Die Herstellung
des hierin zu verwendenden, polyklonalen Serums, das gegen das CCV
Spikeprotein hervorgerufen wurde, wird im Nachfolgenden beschrieben.
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Wie in Fachkreisen wohlbekannt erlaubt
die Degeneration des genetischen Codes Substitutionen von Basen
in einem Codon, was zu einem anderen Codon führt, jedoch nach wie vor dieselbe
Aminosäure
kodiert, d. h. das Codon für
die Aminosäure
Glutaminsäure
ist sowohl GAT wie auch GAA. Somit ist klar, dass zur Expression
eines Polypeptides mit der Aminosäurensequenz gemäss SEQ ID
Nr. 2, 4 oder 6, eine abgeleitete Nukleinsäuresequenz mit einer solchen
alternativen Codonzusammensetzung, die sich von der Nukleinsäuresequenz
gemäss
SEQ ID Nr. 1, 3 beziehungsweise 5 unterscheidet, verwendet werden
kann.
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Zudem sind auch Fragmente der Nukleinsäurensequenzen,
die das spezifisch offenbarte CCV Spikeprotein oder funktionelle
varianten davon wie hierin zuvor erwähnt kodieren, in der vorliegenden
Erfindung eingeschlossen.
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Der Begriff „Fragment" wie er hierin verwendet wird bedeutet
eine DNA- oder Aminosäurensequenz, die
eine Untersequenz der Nukleinsäuresequenz
oder des Polypeptides der Erfindung umfasst.
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Das besagte Fragment ist oder kodiert
ein Polypeptid mit einer oder mehreren immunogenen Determinanten
eines CCV Spikeproteins, d. h. mit einem oder mehreren Epitopen,
die fähig
sind, eine schützende Immunantwort
in einem Hund hervorzurufen. Verfahren zur Bestimmung nützlicher
PolyPeptidfragmente werden im Nachfolgenden beschrieben. Fragmente
können
unter anderem durch enzymatische Spaltung von Vorläufer-Molekülen unter
Verwendung von Restriktionsendonukleasen für DNA und Proteasen für Polypep tide hergestellt
werden. Andere Verfahren umfassen chemische Synthese der Fragmente
oder Expression von Polypeptidfragmenten durch DNA Fragmente.
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Typische Sequenzen, die den CCV Spikeprotein
Vorläufer
kodieren, sind in SEQ ID Nr. 1, 3 und 5 aufgezeigt. Diese cDNA Sequenzen
sind ungefähr
4328, 4352 beziehungsweise 4358 Nukleotide lang und kodieren ein
Polypeptid von 1443, 1451 beziehungsweise 1453 Aminosäuren.
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Eine bevorzugte Nukleinsäuresequenz
gemäss
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die besagte Sequenz
mindestens teil der DNA Sequenz gemäss SEQ ID No. 1, 3 oder 5 besitzt.
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Eine Nukleinsäuresequenz gemäss der Erfindung
kann von einem bestimmten CCV Stamm isoliert werden und mittels
rekombinanter DNA Methoden einschliesslich der Polymerase Kettenreaktion
(PCR) Technology vervielfacht werden oder kann in vitro mittels
in Fachkreisen wohlbekannter Verfahren chemisch synthetisiert werden.
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Alle Modifikationen, die zu den oben
erwähnten
funktionellen Varianten der spezifisch exemplifizierten Polypeptide
führen,
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingeschlossen, so lange
die erhaltenen Polypeptide eine oder mehrere immunogenen Determinanten
eines CCV Spikeproteins beibehalten.
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Eine Nukleinsäuresequenz gemäss der vorliegenden
Erfindung kann an verschiedene DNA Sequenzen, die eine Replikation
bewirken und mit denen sie von Natur aus nicht assoziiert oder verknüpft ist,
ligiert werden, was zu einem sogenannten rekombinanten Vektormolekül führt, das
für die
Transformation eines geeigneten Wirtes verwendet werden kann. Nützliche
rekombinante Vektormoleküle
werden vorzugsweise zum Beispiel von Plasmiden, Bakteriophagen,
Cosmiden oder Viren abgeleitet.
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Spezifische Vektoren oder Klonierungsvehikel,
die verwendet werden können
um Nukleisäuresequenzen
gemäss
der Erfindung zu klonieren, sind in Fachkreisen wohlbekannt und
umfassen unter anderem Plasmidvektoren, wie zum Beispiel pBR322,
die verschiedenen pUC, pGEM und Bluescript Plasmide, Bakteriophagen,
z. B. κgt-Wes,
Charon 28 und die M13 hergeleiteten Phagen oder virale Vektoren
wie zum Beispiel SV40, Adenovirus oder Polyomavirus (siehe auch
Rodriguez, R. L. und D. T. Denhardt, Ed., Vectors: A survey of molecular
cloning vectors and their uses, Buttersworth, 1988; Lenstra, J.
A. et al., Arch. Virol. 110, 1–24,
1990). Die Verfahren, die zur Konstruktion eines rekombinanten Vektormoleküls gemäss der Erfindung
verwendet werden, sind in Fachkreisen bekannt und sind unter anderem
in Maniatis, T. et al. (Molecular Cloning A Laboratory Manual, Second
Edition; Cold Spring Harbor Laboratory, 1989) wiedergegeben.
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Zum Beispiel kann die Insertion der
Nukleinsäuresequenz
gemäss
der Erfindung in einen Klonierungsvektor einfach erzielt werden,
wenn beide Gene sowie das erwünschte
Klonierungsvehikel mit demselben Restriktionsenzym(en) geschnitten
wurden, da dadurch komplementäre
DNA-Termini hergestellt werden.
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Andrerseits kann es erforderlich
sein, die Restriktionsstellen, die in Form von stumpfen Enden („blunt ends") hergestellt wurden,
entweder durch Verdauen der einzelsträngigen DNA oder durch Einfüllen der
einzelsträngigen
Termini mit einer geeigneten DNA-Polymerase, zu modifizieren. Anschliessend
kann eine „Blunt End"-Ligation mit einem
Enzym, wie zum Beispiel der T4 DNA Ligase, durchgeführt werden.
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Falls erwünscht kann jegliche Restriktionsstelle
durch Ligieren von Linkern an die DNA Termini hergestellt werden.
Solche Linker können
spezifische Oligonukleotidsequenzen, die spezifische Restriktionssstellensequenzen
kodieren, umfassen. Der durch ein Restriktionsenzym gespaltene Vektor
und die Nukleinsäuresequenz
können
ebenso mittels Anpolymerisieren von Homopolymeren (homopolymeric
tailing) modifiziert werden.
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„Transformation" wie hierin verwendet
bezieht sich auf das Einführen
einer heterologen Nukleinsäuresequenz
in eine Wirts zelle, ungeachtet des verwendeten Verfahrens, zum Beispiel
direkte Aufnahme oder Transduktion. Die heterologe Nukleinsäuresequenz
kann durch autonome Replikation beibehalten werden oder kann andrerseits
in das Wirtsgenom integriert werden. Falls erwünscht werden die rekombinanten
Vektormoleküle
mit geeigneten Kontrollsequenzen, die mit dem designierten Wirt
kompatibel sind und die die Expression der eingeführten Nukleinsäuresequenzen
regulieren können,
bereitgestellt. Zusätzlich
zu Mikroorganismen können
ebenso von multizellulären
Organismen hergeleitete Zellkulturen als Wirte verwendet werden.
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Die rekombinanten Vektormoleküle gemäss der Erfindung
enthalten vorzugsweise eine oder mehrere Markierungs-Aktivitäten, die
dazu verwendet werden können
um für
die erwünschten
Transformanten zu selektionieren, wie zum Beispiel Ampicillin- und
Tetrazyklin-Resistenz in pBR322, Ampicillin-Resistenz und β-Galaktosidase Aktivität in pUC8.
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Eine geeignete Wirtszelle ist ein
Mikroorganismus oder eine Zelle, die mit einer ein Polypeptid kodierenden
Nukleinsäuresequenz
oder mit einem rekombinanten Vektormolekül umfassend solch eine Nukleinsäuresequenz
transformiert werden kann und die, falls erwünscht, dazu verwendet werden
kann, das besagte, durch die besagte Nukleinsäuresequenz kodierte Polypeptid
zu exprimieren. Die Wirtszelle kann prokaryotischen Ursprungs sein,
z. B. Bakterien wie Escherichia coli, Bacillus subtilis und Pseudomonas
Arten; oder eukaryotischen Ursprungs sein wie Hefe, z. B. Saccharomyces
cerevisiae oder höhere
eukaryotische Zellen wie Insekten, Pflanzen oder Säugetierzellen,
einschliesslich HeLa Zellen und Chinese Hamester Ovary (CHO) Zellen.
Insektenzellen umfassen die Sf9 Zelllinie von Spodoptera frugiperda
(Luckow et al., Biotechnology 6, 47–55, 1988). Informationen bezüglich der
Klonierung und Expression der Nukleinsäuresequenz der vorliegenden
Erfindung in eukaryotischen Expressionssystemen kann in Esser, K.
et el. (Plasmids of Eukaryotes, Springer Verlag, 1986) gefunden
werden.
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Im allgemeinen werden Prokaryoten
zur Konstruktion der für
die Erfindung nützlichen,
rekombinanten Vektormoleküle
bevorzugt. Zum Beispiel sind E. coli K12 Stämme wie DH5α oder JM101 besonders nützlich.
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Für
eine Expression werden die Nukleinsäuresequenzen der vorliegenden
Erfindung in einen Expressionsvektor eingeführt, d. h. die besagten Sequenzen
werden funktionell mit Expressions-Kontrollsequenzen verknüpft. Solche
Kontrollsequenzen können
Promotoren, Enhancer, Operatoren, Inducer, Ribosom-Bindungsstellen etc.
umfassen. Demzufolge stellt die vorliegende Erfindung ein rekombinantes
Vektormolekül
bereit umfassend eine Nukleinsäuresequenz,
die das CCV Spikeprotein kodiert, welches funktionell mit Expressions-Kontrollsequenzen
verknüpft
ist, das fähig
ist, die darin enthaltenden DNA Sequenzen in (einer) transformierten
Wirtszelle(n) zu exprimieren.
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Es versteht sich natürlich, dass
die an der ausgesuchten Stelle des Klonierungsvektors eingeführten Nukleotidsequenzen
Nukleotide umfassen können,
die nicht Teil des tatsächlichen
Strukturgens für
das erwünschte
Polypeptid umfassen oder die nur ein Fragment des kompletten Strukturgens
für das
erwünschte Protein
umfassen, so lange der transformierte Wirt ein Polypeptid mit mindestens
einer oder mehreren immunogenen Determinante eines CCV Spikeproteins
herstellt.
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Wenn die Wirtszellen Bakterien darstellen,
umfassen illustrative, nützliche
Expressions-Kontrollsequenzen den Trp-Promotor und Operator (Goeddel,
et al., Nucl. Acids Res., 8, 4057, 1980); den lac-Promotor und Operator
(Chang, et al., Nature, 275, 615, 1978); den "Outer Membrane Protein"-Promotor (Nakamura,
K. und Inouge, M., EMBO J., 1, 771–775, 1982); die Bakteriophagen-κ-Promotoren und Operatoren
(Remaut, E. et al., Nucl. Acids Res., 11, 4677–4688, 1983); den α-Amylase
(B. subtilis)-Promotor und Operator, Terminationssequenzen und andere
Expressionssteige rung- und Kontrollsequenzen, die mit der ausgewählten Wirtszelle
verträglich
sind. wenn die Wirtszelle Hefe ist, umfassen illustrative, nützliche
Expressions-Kontrollsequenzen z. B. das α-Paarungshormon. Für Insektenzellen können die
Polyhedrin oder p10-Promotoren der Bakuloviren verwendet werden
(Smith, G. E. et al., Mol. Cell. Biol. 3, 2156–65, 1983). Wenn die Wirtszelle
von Säugetieren
stammt, umfassen illustrative, nützliche
Expressions-Kontrollsequenzen den SV-40-Promotor (Berman, P. W.
et al., Science, 222, 524–527,
1983) oder z. B. den Metallothionein-Promotor (Brinster, R. L., Nature, 296,
39–42,
1982) oder einen Hitzeschock-Promoter (Voellmy et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 82, 4949–53,
1985). Um die Genexpression zu maximieren, siehe auch Roberts und
Lauer (Methods in Enzymology, 68, 473, 1979).
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Demzufolge umfasst die Erfindung
ebenso (eine) Wirtszelle(n) transformiert mit einer Nukleinsäuresequenz
oder einem rekombinanten Vektormolekül wie hierin zuvor beschrieben,
die fähig
ist, das CCV Spikeprotein durch Expression der Nukleinsäuresequenz
herzustellen.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ebenso ein Verfahren zur Herstellung eines gereinigten Polypeptids bereit,
das die immunologischen Charakteristika eines CCV Spikeproteins
aufweist, d. h. das Polypeptid besitzt eine oder mehrere immunogenen
Determinanten eines CCV Spikeprotein, im wesentlichen frei von ganzen
Viren oder anderem Protein, mit welchem es normalerweise assoziiert
ist.
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Insbesondere stellt die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines Polypeptid umfassend mindestens
Teil der Aminosäurensequenz
gemäss
SEQ ID No. 2, 4 oder 6 oder einer funktionellen Variante davon bereit.
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Zusätzlich wird in der vorliegendem
Erfindung ein Polypeptid hergestellt, das im wesentlichen ein immunogenes
Fragment des CCV Spikeproteins umfasst, welches zur Immunisierung
von Hunden gegen CCV Infektion oder für diagnostische Zwecke verwendet
werden kann. Zum Nachweis solcher brauchbaren immunogenen Fragmente
innerhalb einer Aminosäurensequenz
sind verschiedene Verfahren bekannt.
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Geeignete, immunochemisch aktive
Polypeptidfragmente eines Polypeptids gemäss der Erfindung enthaltend
(ein) Epitop(e) können
mittels des in der Patentanmeldung WO 86/03487, Geysen, H. M. et
al. (Proc. Natl. Acad. Sci. 81, 3998–4002, 1984), Geysen, H. M.
et al. (J. Immunol. Meth. 102, 259–274, 1987) beschriebenen,
auf dem sogenannten Pepscan Verfahren basierenden Verfahren gefunden
werden, in dem eine Serie von teilweise überlappenden Peptiden, die
den Teilsequenzen des kompletten, berücksichtigten Polypeptids entsprechen,
synthetisiert und deren Reaktivität mit Antikörpern untersucht wird.
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Zusätzlich können eine Zahl von Abschnitten
des Polypeptides mit der festgesetzten Aminosäurensequenz auf der Basis von
theoretischen Betrachtungen und struktureller Übereinstimmung mit bereits
bekannten Epitopen als Epitope designiert werden. Die Bestimmung
dieser Abschnitte basiert auf einer Kombination von Hydrophilizitäts-Kriterien
gemäss
Hopp und Woods (Proc. Natl. Acad. Sci. 78, 3824–3828, 1981) und den Sekundärstruktur-Aspekten gemäss Chou
und Fasman (Advances in Enzymology 47, 45– 148, 1987).
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T-Zell Epitope, die notwendig sein
können,
können
gleichermassen ausgehend von theoretischen Gründen hergeleitet werden, z.
B. mithilfe des Berzofsky Amphilizitäts-Kriteriums (Science 235,
1059–62, 1987).
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In einer weiteren Variante der Erfindung
wird ein Polypeptid mit einer Aminosäurensequenz, die von einer
hierin zuvor erwähnten
Nukleinsäuresequenz
kodiert wird, verwendet.
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Immunisierung von Hunden gegen eine
CCV Infektion kann zum Beispiel erreicht werden, indem man den Tieren
ein gemäss
des hierin zuvor erwähnten
Verfahrens hergestelltes Polypeptid in einem immunologisch relevanten
Rahmen in Form eines sogenannten Spalt-Impfstoffes ("Subunit-Impfstoff") verabreicht. Der erfindungsgemässe Subunit-Impfstoff
kann ein Polypeptid in reiner Form umfassen, gegebenenfalls in Gegenwart
eines pharmazeutisch verträglichen
Trägers.
Das Polypeptide kann gegebenenfalls kovalent an ein nicht-verwandtes
Protein gebunden sein, was zum Beispiel bei der Reinigung des Fusionsproduktes
von Vorteil sein kann. Beispiele sind β-Galaktosidase, Protein A, Prochymosin,
Blutgerinnungsfaktor Xa, etc.
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In gewissen Fällen kann die Fähigkeit,
neutralisierende Antikörper
gegen diese Polypeptide per se hervorzurufen, gering sein. Kleine
Fragmente werden vorzugsweise an Trägermoleküle gekoppelt, um deren Immunogenität zu erhöhen. Für diesen
Zweck geeignete Träger
sind Makromoleküle,
wie zum Beispiel natürliche
Polymere (Proteine wie Key Hole Limpet Hemocyanin, Albumin, Toxine),
synthetische Polymere wie Polyaminosäuren (Polylysin, Polyalanin),
oder Mizellen amphiphiler Verbindungen wie Saponine. Andernfalls können diese
Fragmente als Polymere davon, vorzugsweise lineare Polymere, bereitgestellt
werden.
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Polypeptide, die in solchen Subunit-Impfstoffen
verwendet werden, können
mittels wohlbekannter Verfahren hergestellt werden, d. h. durch
Isolieren der besagten Polypeptide von CCV mittels rekombinanter
DNA Methoden oder mittels chemischer Synthese.
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Falls notwendig können die Polypeptide, die zum
Gebrauch in einem Impfstoff vorgesehen sind, in vitro oder in vivo,
beispielsweise durch Glykosylierung, Amidierung, Carboxylierung
oder Phosphorylierung, modifiziert werden.
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Als Alternative zu Subunit-Impfstoffen
gibt es lebende Vektorimpfstoffe. Eine erfindungsgemässe Nukleinsäuresequenz
wird mittels rekombinanter DNA-Methoden in einen Mikroorganismus
(z. B. ein Bakterium oder Virus) auf solche Weise eingeführt, dass
der rekombinante Mikroorganismus immer noch fähig ist sich zu replizieren
und dadurch ein Polypeptid, das durch die eingegliederte Nukleinsäuresequenz
kodiert wird, zu exprimieren und eine Immunreaktion im infizierten
Wirtstier hervorzurufen.
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Eine bevorzugte Variante der vorliegenden
Erfindung ist ein rekombinanter Vektorvirus umfassend eine wie oben
beschriebene, heterologe Nukleinsäuresequenz, die fähig ist
die DNA Sequenz in (einer) Wirtszelle(n) oder einem mit dem rekombinanten
Vektrovirus infizierten Wirtstier zu exprimieren. Der Begriff „heterolog" bedeutet, dass die
erfindungsgemässe
Nukleinsäuresequenz
normalerweise in der Natur im Vektorvirus nicht vorhanden ist.
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Zudem umfasst die Erfindung ebenfalls
(eine) Wirtszelle(n) oder Zellkultur, die mit dem rekombinanten Vektorvirus
infiziert ist, und die fähig
ist das CCV Protein durch Expression der Nukleinsäuresequenz
zu produzieren.
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Zum Beispiel kann die wohlbekannte
Methode der in vivo homologen Rekombination verwendet werden, um
eine heterologe Nukleinsäurensequenz,
z. B. eine erfindungsgemässe
Nukleinsäurensequenz,
in das Genom des Vektorvirus einzuführen.
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Zuerst wird ein DNA Fragment, das
einer Insertionsregion des Vektorgenoms entspricht, d. h. eine Region,
die zum Einbau einer heterologen Sequenz verwendet werden kann ohne
wesentliche Vektorfunktionen zu unterbrechen, wie zum Beispiel diejenigen
die für
die Infektion oder Replikation notwendig sind, in einen Klonierungsvektor
gemäss
Standard recDNA-Methoden eingefügt.
Insertionsregionen wurden für
eine grosse Anzahl von Mikroorganismen beschrieben (z. B.
EP 80,806 ,
EP 110,385 ,
EP 83,286 ,
EP
314,569 , WO 88/02022, WO 88/07088,
US 4,769,330 und
US 4,722,848 ).
-
Zweitens kann, falls erwünscht, eine
Deletion in die Insertionsregion, die im ersten Schritt erhaltenen, rekombinanten
Vektormolekül
vorhanden ist, eingeführt
werden. Dies kann zum Beispiel durch entsprechende Verdauung mit
einer Exonuclease III oder durch Behandlung mit einem Restriktionsenzym
des rekombinanten Vektormoleküls
des ersten Schrittes erzielt werden.
-
Drittens wird die heterologe Nukleinsäuresequenz
entweder in die im rekombinanten Vektor des ersten Schrittes vorhandene
Insertionsregion oder anstelle der vom besagten rekombinanten Vektor
getilgten DNA eingegliedert. Die DNA Sequenz der Insertionsregion
sollte von entsprechender Länge
sein, um das Auftreten einer homologen Rekombination mit dem Vektorgenom
zu ermöglichen.
-
Danach können geeignete Zellen mit dem
Wildtyp-Vektorvirus infiziert oder mit genomischer Vektor DNA in
Gegenwart des rekombinanten Vektors, der die mit den entsprechenden
Vektor DNA Sequenzen flankierte Insertion enthält, transformiert werden, wodurch
die Rekombination zwischen den entsprechenden Regionen im rekombinanten
Vektor und dem Vektorgenom eintritt. Die Generationenfolge des rekombinanten Vektors
kann dann in Zellkultur hergestellt werden und kann zum Beispiel
genotypisch oder phenotypisch selektiert werden, beispielsweise
durch Hybridisierung, durch Ermittlung einer Enzymaktivität, die durch
ein mit der heterologen Nukleinsäuresequenz
co-integriertes Gen kodiert wird, oder durch Nachweis des antigenen, heterologen
Polypeptides, das durch den rekombinanten Vektor auf immunologische
Weise exprimiert wurde.
-
Als nächstes können diese rekombinanten Mikroorganismen
den Hunden zur Immunisierung gegeben werden, wonach diese entweder
für einige
Zeit selber weiter bestehen oder sich sogar im Körper des inokulierten Tieres
replizieren, und dadurch in vivo ein Polypeptid, das durch die eingefügte, erfindungsgemässe Nukleinsäuresequenz
kodiert wurde, exprimieren, was eine Stimulierung des Immunsystems
des inokulierten Tieres zur Folge hat. Die für den Einbau der erfindungsgemässen Nukleinsäuresequenz
geeigneten Vektoren können
von Viren, wie zum Beispiel den Pockenviren, z. B. dem Vaccinia
Virus (
EP 110,385 ,
EP 83,286 ,
US 4,769,330 und
US 4,722,848 ), Herpesviren, wie zum
Beispiel dem felinen Herpesvirus, (caninen) Adenovirus (WO 91/11525)
oder Influenzavirus, oder Bakterien, wie zum Beispiel E, coli oder
spezifischen Salmonellenarten, hergeleitet werden. Mittels rekombinanter
Mikroorganismen dieser Art kann das im Wirt synthetisierte Polypeptid
als Oberflächenantigen
präsentiert
werden. Unter diesen Umständen
ist eine Fusion des besagten Polypeptides mit OMP Proteinen oder
Pilus Proteinen von zum Beispiel E. coli oder eine synthetische
Erbringung von Signal- und Ankersequenzen, die vom Organismus erkannt
werden, denkbar. Es ist ebenso möglich,
dass das besagte immunogene Polypeptid, falls erwünscht, als
Teil eines grösseren
Ganzen, im zu impfenden Tier freigegeben wird. In all diesen Fällen ist
es ebenso möglich,
dass ein oder mehrere immunogene Produkte zur Expression kommen,
die Schutz gegen verschiedene Pathogene und/oder gegen verschiedene
Antigene eines gegebenen Pathogens erzeugen.
-
Ein erfindungsgemässer Impfstoff kann durch Kultivierung
einer Wirtszelle, die mit einem rekombinanten, eine erfindungsgemässe Nukleinsäuresequenz
umfassenden Vektorvirus infiziert ist, erzeugt werden, wonach Virus
enthaltende Zellen und/oder in den Zellen gewachsene rekombinante
Vektorviren gegebenenfalls in reiner Form gesammelt werden können, und
zu einem Impfstoff, gegebenenfalls in lyophyilisierter Form, entwickelt
werden können.
-
Wirtszellen, die mit einem rekombinanten,
erfindungsgemässen
Vektormolekül
transformiert sind, können
ebenso unter Bedingungen kultiviert werden, die für die Expression
eines durch die besagte Nukleinsäuresequenz
kodiertes Polypeptid günstig
sind. Impfstoffe können
unter Verwendung von Proben der unbearbeiteten Kultur, Wirtszelllysaten
oder Wirtszellextrakten hergestellt werden, wenn auch in einer anderen
Variante reinere, erfindungsgemässe
Polypeptide, bedingt durch deren vorgesehene Verwendung, zu einem
Impfstoff entwickelt werden. Um die hergestellten Po lypeptide zu
reinigen, werden Wirtszellen, die mit einem rekombinanten, erfindungsgemässen Vektor
transformiert wurden, in einem angemessenen Volumen kultiviert und
die erzeugten Polypeptide werden von solchen Zellen oder vom Medium,
falls das Protein ausgeschieden wird, isoliert.
-
In das Medium ausgeschiedene Polypeptide
können
isoliert und mittels Standardmethoden, z. B. Salzfraktionierung,
Zentrifugation, Ultrafiltration, Chromatographie, Gelfiltration
oder Immunaffinitätschromatographie,
gereinigt werden, während
intrazelluläre
Polypeptide durch anfängliches
Sammeln der besagten Zellen, Aufbrechen der Zellen, zum Beispiel
mittels Ultraschallaufschluss oder mittels anderer mechanisch aufbrechenden
Mittel, wie zum Beispiel der French Press, isoliert werden, gefolgt
von Trennung der Polypeptide von den anderen intrazellulären Komponenten
und Formieren des Polypeptides zu einem Impfstoff. Zellaufschluss kann
ebenso durch chemische (z. B. EDTA) oder enzymatische Mittel, wie
zum Beispiel Lysozym-Verdauung, erzielt werden.
-
Der erfindungsgemässe Impfstoff kann mittels
eines konventionellen, aktiven Immunisierungsschemas verabreicht
werden: einmalige oder wiederholte Verabreichung auf eine Weise,
die mit der Formulierungsdosis verträglich ist, und in solchen Mengen,
wie sie prophylaktisch und/oder therapeutisch wirksam und immunogen
sind, d. h. die Menge des immunisierenden Antigens oder des rekombinanten
Mikroorganismus, die fähig
ist das besagte Antigen, das in Hunden eine Immunität gegen
einen Challenge durch das virulente CCV induziert, zu exprimieren.
Immunität
wird definiert als Induktion eines signifikanten Niveaus an Schutz
in einer Population von Hunden nach der Impfung im Vergleich zu
einer nicht-geimpften Gruppe.
-
Für
lebende, virale Vektorimpfstoffe kann sich die Dosisrate pro Hund
zwischen 105–108 pfu
bewegen.
-
Ein typischer Subunit-Impfstoff gemäss der Erfindung
um fasst 10 μg–1 mg des
erfindungsgemässen Polypeptides.
-
Die Verabreichung des Impfstoffes
kann z. B. intradermal, subkutan, intramuskulär, intraperitonal, intravenös, oral
oder intranasal vorgenommen werden.
-
Zusätzlich kann der Impfstoff auch
ein wässriges
Medium oder eine wasserenthaltende Suspension enthalten, oft vermischt
mit anderen Bestandteilen, z. B. um die Aktivität und/oder die Lagerfähigkeit
zu erhöhen.
Diese Bestandteile können
Salze, pH-Puffer,
Stabilisatoren (wie zum Beispiel Magermilch oder Caseinhydrolysate),
Emulgatoren, Adjuvantien zur Verbesserung der Immunreaktion (z.
B. Öle,
Muramyldipeptid, Aluminiumhydroxid, Saponin, Polyanionen und amphipatische
Substanzen) und Konservierungsmittel.
-
Es versteht sich, dass ein erfindungsgemässer Impfstoff
ebenfalls Immunogene enthalten kann, die mit anderen Pathogenen
von Hunden verwandt sind, oder Nukleinsäurensequenzen, die diese Immunogen
kodieren, enthalten, wie Antigene des caninen Parvovirus (CPV),
caninen Distempervirus, caninen Adenovirus I, caninen Adenovirus
II, caninen Parainfluenzavirus, caninen Rotavirus oder Leptospira
canicola, um einen multivalenten Impfstoff herzustellen.
-
Beispiel 1
-
A.
-
1. Herstellung von genomischer
viraler RNA des CCV-6 und des Liverpool C54 Stammes
-
Konfluente A-72 Zellen, die in Plastik-Gewebekulturflaschen
unter Verwendung der Wellcome Modifikation des Minimal Eagle's Medium (MEM) und
10% fötalem
Kälberserum
gezüchtet
wurden, wurden mit CCV (NVSL Challenge Virus CCV-6 des National
Veterinary Service Laboratory, PO Box 844, Ames, Iowa 50010, USA)
mit einer Multiplizität
der Infektion (multiplicity of infection, MOI) von ungefähr 0.1 infiziert.
Nach 24 Std wurde der Überstand
der Kultur gesammelt, auf 4°C
gekühlt
und Zellmaterial mittels Zentrifugation bei 3000 × g während 15
Min entfernt. Das Virus wurde vom Überstand bei 53.000 × g während 2
Std in einem Beckman Typ 19 Rotor pelletiert. Das Pellet wurde in
5 ml TNE (10 mM Tris-Cl, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA, pH 7.5) unter Verwendung
eines Dounce Homogenisators resuspendiert und auf einen 32 ml linearen
20–60%
Sucrose-Gradienten in TNE aufgebracht. Das Virus wurde isopyknisch
mittels Zentrifugation bei 100.000 × g in einem Beckman SW28 Rotor über Nacht
bandiert. Der Gradient wurde fraktioniert und die A280 und
Dichten der Fraktionen bestimmt. Ein Peak wurde bei der charakteristischen
Dichte von 1.18 g/cc identifiziert. Die Peakfraktionen wurden gepoolt,
in TNE verdünnt
und das vermeintliche Virus mittels Zentrifugation bei 100.000 × g für 2 Std
in einem Beckman SW28 Rotor pelletiert. RNA wurde vom Virus-Pellett mittels zweier
Vorgehen isoliert:
- A. Das Pellet wurde in 0.1
M Tris-Cl pH 8.0 enthaltend 0.1% SDS resuspendiert und für 3 Std
bei 50°C
mit 20 μg/ml
Proteinase K verdaut. Das Gemisch wurde unter Verwendung von mit
TE (10 mM Tris-Cl, 1 mM EDTA) gesättigtem Phe nol : Chloroform
: Isoamylalkohol (50 : 49 : 1) deproteinisiert und die Nukleinsäure wurde
mittels Ausfällung
mit 2.5 Volumina Ethanol/0.3 M Natriumacetat pH 5.2 rückgewonnen.
Die Aufbereitung wurde auf einem Tris-borat EDTA 1% Agarosegel enthaltend
0.1% SDS analysiert; eine RNA Bande von hohem Molekulargewicht wurde
mit der charakteristischen Mobilität von genomischer RNA von Coronaviren
identifiziert.
- B. Das Virus-Pellet wurde in 6 M Guanidinium-isothiocyanat/5
mM Natriumcitrat (pH 7.0)/0.1 M Mercaptoethanol/0.5% N-Lauroylsarcosinat
homogenisiert und 1 g/ml CsCl wurde zu je 2.5 ml des Homogenats
hinzugegeben. Das Gemisch wurde dann auf ein 5.7 M CsCl/0.1 M EDTA
Kissen aufgetragen und bei 108.000 × g für 12 Std bei 20°C zentrifugiert.
Das RNA Pellet wurde in TE enthaltender 0.1% SDS gelöst. Die
Aufbereitung wurde wie hierin zuvor beschrieben analysiert.
-
2. cDNA Klonierung
von CCV genomischer RNA
-
Erststrang-Synthese von 2 μg CCV genomischer
RNA, hergestellt wie hierin zuvor in 1A beschrieben, wurde mit 1
ng eines spezifischen Oligonukleotides (5' TTTTCAAATTGTCTTCTACTT 3') unter Verwendung von
40 Einheiten an AMV reverse Transcriptase in einem Reaktionsvolumen
von 25 ml enthaltend 20 mM Tris-Cl (pH 8.3 bei 42°C) , 0.14
M KCl, 10 mM MgCl2, 1 mM dNTP's, 4 mM Dithiothreitol,
25 Einheiten menschlicher plazentaler Ribonuklease Inhibitor geprimt.
Das Reaktionsgemisch wurde für
1 Std bei 42°C
inkubiert. Zweitstrang-Synthese wurde durch Zugabe von 46 μl eines Reaktionsgemischs
enthaltend 7.6 mM MgCl2, 0.109 M Tris-Cl
pH 7.4, 16.3 mM (NH4)2SO4, 1000 Einheiten/ml RNaseH, 10.000 Einheiten/ml
E. coli DNA Polymerase 1 zu der Erststrang-Reaktion und Inkubation
bei 12°C
für 1 Std
gefolgt von Inkubation bei 22°C
für eine
1 weitere Std erzielt.
-
Die Reaktionsprodukte wurden mittels
zweier Extraktionen mit mit TE gesättigtem Phenol : Chloroform :
Isoamylalkohol (50 : 49 : 1) deproteinisiert und mit 2 Volumina
an Ethanol/0.3 M Natriumacetat pH 5.2 ausgefällt. Die cDNA wurde mit C-Resten unter Verwendung
von terminaler Deoxynukleotidyl-Transferase
mithilfe des vom Hersteller gelieferten Puffers und Bedingungen
(Bethesda Research Laboratories, Gaithersburg, Maryland 20877, USA)
ittels Tailing ergänzt.
Sie wurde dann auf einer 2 ml Sephacryl S-1000 Säule nach Gösse fraktioiert und cDNA von
einer Grösse über 500
Basenpaare wurde gepoolt, mit Ethanol gefällt und in TE gelöst. 50 ng
dieser cDNA wurde an 250 ng dG-ergänztes PstI geschnittenes pUC119
angelagert. Das Gemisch wurde in E. coli TG-1 transformiert. Ampicillin-resistente
Transformanten wurden herausgesucht und unter Verwendung einer cDNA
Sonde, die durch Random Priming der reversen Transkription von CCV
genomischer RNA erhalten wurde, auf CCV cDNA Einschübe geprüft. Positive
Kolonien wurden mittels PstI Verdauung einer mini-prep DNA auf die
Grösse
der cDNA Einschübe
geprüft.
Die Beziehungen zwischen Einschüben
wurde durch Restriktionsenzym-Analyse erwiesen. Der Klon pBH1 wurde
für eine
Sequenzanalyse selektiert. Die Grösse des pBH1 Einschubes (4.0
Kb) war ungenügend
um die gesamte CCV Spike Kodierungsregion abzudecken und eine weitere
Runde an cDNA Synthese und Klonierung wurde unter Verwendung eines
anderen spezifischen Primers (5' CTAGGTAGTAACAC
3') durchgeführt. Die
verwendete RNA wurde wie unter 1B hierin zuvor beschrieben isoliert.
cDNA Synthese wurde unter Verwendung eines Boehringer Mannheim (Boehringer Mannheim
UK, Bell Lane, Lewes, East Sussex BN7 1LG) cDNA Synthese Kits gemäss den Instruktionen
des Herstellers erzielt. Zusammenfassend wurde die Erststrangsynthese
wiederum unter Verwendung der AMV reversen Transcriptase, die Zweitstrangsynthese
mittels Wirkung von E. coli DNA Polymerase I und RNaseH erzielt.
Die Enden der cDNA wurden unter Einwirkung von T4 DNA Polymerase
abgestumpft (blunt ended). Die cDNA wurde unter Verwendung von T4
DNA Ligase in SmaI-geschnittenes, phosphatiertes pUC18 ligiert und die
DNA wurde in E. coli TG1 transformiert. Ampicillin resistente Klone
wurden anfänglich
unter Verwendung von blau/weisser Selektion auf X-gal (5-Bromo-4-chloro-3-indolyl-β-D-galactopyranosid)
Platten auf Einschübe geprüft. Weisse
Kolonien wurden herausgesucht und wie oben beschrieben auf die Anwesenheit
von CCV cDNA Einschübe
geprüft.
Klon pBH2 (Grösse
2.8 Kb) wurde für
eine Sequenzanalyse selektiert.
-
Die gleiche Strategie wie in Beispiel
1.1.B und 1.2 für
den CCV Stamm CCV beschrieben, wurde zur Isolation des Spikegens
des CCV C54 Stammes durchgeführt.
Die überlappenden
Klone pBH3, pBH4 und pBH11 deckten das Spike-Gen bis zum stumpfen
Ende ab.
-
3. DNA Sequenzierung
-
Die cDNA Einschübe der Klone pBH1, pBH2 und
pBH3, pBH4 und pBH11 wurden mittels dem Sanger Dideoxy Kettenterminations-Verfahren sequenziert.
Dieser Shotgun-Approach wurde falls erforderlich durch Sequenzieren
von spezifischen Oligonukleotid-Primern an doppelsträngigen Plasmid-DNA-Matrizen
ergänzt. Für die Shotgun
Analyse wurde die eingeschobene DNA von den Vektorsequenzen herausgeschnitten,
zirkularisiert, Ultraschallaufschluss ausgesetzt, nach Grösse auf
Agarosegelen selektiert und in SmaI-geschnittenes, phosphatiertes
M13mp8 kloniert. Die Shotgun Sequenzdaten wurden unter Verwendung
der DBUTIL und DBAUTO Programme von Staden zusammengestellt und
mittels der ANALYSESEQ/NIP Packungen von Staden analysiert. A VAX
8350 und micro VAX 3100 (Digital Equipment Corporation) wurden verwendet.
Die Sequenzdaten sind in SEQ ID NO: 1 und 5 dargestellt.
-
B.
-
1. Herstellung genomischer
viraler RNA des Insavc-1 Stammes
-
Konfluente A-72 Zellen, die in Plastik-Gewebekulturflaschen
unter Verwendung der Wellcome Modifikation des Minimal Eagle's Medium (MEM) und
10% F.C.S. gezüchtet
wurden, wurden mit dem CCV Stamm Insavc-1 (Bert) (Intervet Labs.)
mit einer m.o.i. von ungefähr
0.1 infiziert. Nach 48 Std wurde der Überstand der Kultur gesammelt,
auf 4°C
gekühlt
und Zellmaterial mittels Zentrifugation bei 3000 × g während 15
Min entfernt. Das Virus wurde vom Überstand bei 53.000 × g während 2
Std in einem Beckman Typ 19 Rotor pelletiert. Das Pellet wurde in
3.5 mls 6 M Guanidinium Isothiocyanat/5 mM Natriumcitrat (pH 7.0),
1 M Mercaptoethanol, 0.5% N-Lauroylsarcosinat)
homogenisiert.
-
Das Homogenat wurde auf ein 5.7 M
CsCl Kissen (1 ml) aufgetragen und bei 108000 × g für 18 Std bei 18°C zentrifugiert.
Das RNA Pellet wurde in TE enthaltender 0.1% SDS gelöst, dann
zweimal mit 2.5 Volumina Ethanol/0.3 M NaOAc pH 5.2 gefällt. Die
Aufbereitung wurde auf einem Trisborat EDTA 1% Agarosegel enthaltend
0.1% SDS analysiert; eine RNA Bande von hohem Molekulargewicht wurde
mit der charakteristischen Mobilität von genomischer RNA von Coronaviren
identifiziert.
-
2. cDNA Klonierung von
CCV genomischer RNA
-
Erst- und Zweitstrang-Synthese von
2 μg CCV
genomischer RNA wurde, hergestellt wie hierin zuvor beschrieben,
mit oligo dT und Zufalls-Pentanukleotiden des Boehringer cDNA Synthesekits
unter den durch das Protokoll des Herstellers spezifizierten Bedingungen
geprimt.
-
Die durch diese Reaktion hergestellte,
resultierende cDNA mit stumpfen Enden (blunt ended) wurde unter
Verwendung von T4 DNA Ligase in SmaI-geschnittenes, phosphatiertes
pUC 119 ligiert und die DNA wurde in E. coli TG-1 transformiert.
Ampicillin resistente Klone wurden anfänglich unter Verwendung von blau/weisser
Selektion auf X-gal (5-Bromo-4-chloro-3-indolyl-β-D-galactopyranosid)
Platten auf Einschübe
geprüft.
Weisse Kolonien wurden herausgesucht und unter Verwendung von zufallsgeprimter
CCV RNA als Sonde auf die Anwesenheit von CCV cDNA Einschübe geprüft. Fünf positive
Klone wurden identifiziert.
-
Plasmid pBH6 wurde unter Verwendung
der Polymerase Kettenreaktion (PCR) generiert. Sequenzinformation
der Enden von pBH5 und pBH7 ermöglichte
das Design der Primer pBH7 und pBH8. Eine Not 1. Stelle wurde in
die Oligos eingefügt
um das Klonieren zu erleichtern. Kurz gesagt wurde ungefähr 1 ng
der Erstrang-Reaktion wie hierin zuvor beschrieben mittels zwei
Extraktionen mit mit TE gesättigter
Phenol : Chloroform : Isoamylalkohol (50 : 49 : 1) deproteinisiert, über eine
G50 Spinsäule
passiert und mit 2 Volumina Ethanol/0.3 M Natriumacetat pH 5.2 gefällt. Die
DNR : RNA Hybride wurden in 15 μl
TE resuspendiert. Die PCR Reaktion wurde mittels des Techne programmierbaren
Dri-block PHC-1 durchgeführt.
-
Das erhaltene Fragment wurde in Phenol/Chloroform
Ethanol wie zuvor gefällt
und in 20 μl
TE gefällt. Die
DNA wurde mit Not 1 unter den vom Enzymhersteller empfohlenen Bedingungen
gespalten und auf einem Gel eluiert. Das Not 1 Fragment wurde dann
in einen Not 1-geschnitten, phosphatierten Vektor unter Verwendung
von T4 DNA Ligase ligiert und die DNA in E. coli TG-1 transformiert.
Klone, die Ein schübe
enthielten, wurden wie zuvor beschrieben identifiziert.
-
3. DNA Sequenzierung
-
Die cDNA Einschübe der Klone pBH5, pBH7, pBH8,
pBH9 und pBH10 und der PCR Einschub pBH6 wurden mittels der Sanger
Dideoxy Kettenterminations-Verfahren wie von Barrell und Bankier
beschrieben (Methods in Enzymology 155, 51–93, 1987) sequenziert. Dieser
Shotgun-Approach wurde falls erforderlich durch Sequenzieren von
spezifischen Oligonukleotid-Primern an doppelsträngiger oder einzelsträngiger (f1
Ursprung in pUC 119) Plasmid-DNA ergänzt.
-
Für
die Shotgun Analysen wurde der DNA-Einschub von den Vektorsequenzen
herausgeschnitten, mit sich selbst ligiert, Ultraschallaufschluss
ausgesetzt, nach Grösse
auf 1% Agarosegelen selektiert, in Sma I-geschnittenes, phosphatiertes
M13mp8 kloniert. Die Shotgun Sequenzdaten wurden unter Verwendung
der SAP Programme von Staden zusammengestellt und analysiert: A
Vax 8350 und MicroVax 3100 (Digital Equipment Corporations) wurden
verwendet. Die Sequenzdaten sind in SEQ ID NO: 3 dargestellt.
-
Beispiel 2
-
2.1 Herstellung des Vaccinia
Virus Vac4b-C6
-
2.1.1 Zusammenstellung
des CCV6 Spike Protein-Gens in voller Länge
-
Die kodierende Region in voller Länge des
S Gens von CCV wurde von 2 überlappenden
cDNA Klonen, BH1 und BH2, rekonstruiert. Die Klonierungsstrategie
ist in 1 dargestellt.
Der 3.0 Kb Einschub von pBH1 ist identisch zu S und 1b. Um S zu exprimieren,
musste die Polymerse Kodierungssequenz entfernt werden. Die Sequenz
unmittelbar 5' des
beginnende Methionin CTAAACTTTGGTAATCACTTGG TTAATGTGCC ATG wurde
durch zielgerichtete Mutagenese (site-directed mutagenesis) modifiziert.
Vier Basen, ATCC wurden zwischen die Basen TGG und TTA eingeschleift
um eine einzigartige BamHI Stelle, GGATCC, zu erzeugen. Mutanten
wurden mittels Restriktionsenzym Verdauung gescreent. Positive Klone
wurden über
diese Stelle sequenziert, da das in der Mutagenesereaktion verwendete
Klenow Fragment von E. coli DNA Polymerase unspezifische Mutationen
in einer sehr geringen Häufigkeit
einführen
kann. Eine Mutante, die die eingeführte BamHI Stelle enthielt,
wurde selektiert und pBH1-bam benannt. Dieses Plasmid überlappte
pBH2 um ungefähr
300 Bp. Eine einzigartige AflII Stelle wurde in dieser Überlappungsregion
lokalisiert. Die proximale S Kodierungssequenz wurde von pBH1-bam
als ein 1.5 Kb AflII-SphI Fragment isoliert und in AflII-SphI verdautes
pBH2 ligiert um pCCV6 zu generieren. Die S Kodierungssequenz in
voller Länge
wurde als ein 4.4 Kb BamHI Fragment isoliert, dann in die BamHI
Stelle des Übertragungsvektors
RK19 ligiert um pRKCCV6 zu bilden. Korrekte Orientierung des Gens
wurde durch Restriktionsenzym-Verdauung bestätigt. Demzufolge enthält das Plasmid
RKCCV6 das CCV6 S Gen downstream des 4b Promotors und ist von TK
Kodierungssequenzen flankiert.
-
2.1.2 Isolierung des rekombinanten
Virus
-
Rekombinante Vaccinia Viren wurden
durch konventionelle Verfahren konstruiert (Mackett & Smith, J. Gen.
Virol. 67, 2067–2082,
1986). PRKCCV6 wurde in Vaccinia Virus infizierte Zellen transfektiert
und rekombinante Viren wurden mittels Dot-Blot Hybridisierung unter
Verwendung von zufallsgeprimtem, 32P markiertem CCV
Spike-Gen als Sonde identifiziert. Plaque Reinigung und Screening
wurden 3 mal wiederholt bevor Bestände hergestellt wurden. Die
von pRKCCV6 hergeleitete Rekombinante wurde Vac4b-C6 be nannt.
-
2.2. Herstellung des Vaccinia
Virus Vac4b-IN
-
2.2.1. Zusammenstellung
des CCV6 Insavc-1 Spike Protein-Gens in voller Länge
-
Das Insavc-1 (Bert) S Gen wurde von
3 überlappenden
cDNA Klonen, BH8, BH9 und BH10, zusammengesetzt. Die Klonierungsstrategie
ist in 2 wiedergegeben.
Verdauung von pBH8, das sich über
die Mitte des S Gens erstreckt, mittels PvuII und HindIII ergab
ein 1.4 Kb Fragment. Dieses Fragment wurde in einen PvuII-HindIII
geschnittenen Vektor, pING14.2 ligiert, um pINGMS zu bilden. Dieses
Plasmid wurde mittels HindIII linearisiert, phosphatiert und gel-eluiert.
Die 3' S Gen-Kodierungssequenz,
die als ein 1.1 Kb HindIII Fragment von pBH10 isoliert wurde, wurde
in HindIII geschnittenes pINGMS subkloniert um pINGM3'S zu ergeben. Die
korrekte Orientierung des klonierten HindIII Fragmentes wurde mittels
Restriktionsenzym Verdauung bestätigt.
Bevor die restliche Kodierungssequenz von pBH9 herausgeschnitten
wurde wurde eine einzigartige BaHIm Stelle 10 Bp upstream des Peplomer
AUG Startcodons mittels zielgerichteter Mutagenese eingeführt (2). Die 5' Kodierungssequenz
des S Gens wurde als ein 1.9 Kb PvuII Fragment isoliert und die
restliche S Gen-Kodierungssequenz, die als ein 2.5 Kb PvuII partielles
EcoR1 Fragment von pING3'S
isoliert wurde, wurde in einer Zwei-Fragment Ligation an BamHI-EcoRI
verdautes pUC118 ligiert. Die vollständige S Protein Gen-Kodierungssequenz
wurde als ein 4.4 Kb BamHI Fragment isoliert und in den BamHI geschnittenen Übertragungsvektor
pRK19 subkloniert, um pRKINSAVC-1 zu erzeugen. Die korrekte Orientierung
des Genes wurde mittels Restriktionsenzym Verdauung bestätigt. Demzufolge
enthält
das Plasmid RKINSAVC-1 das CCV-INSAVC-1 S Gen downstream des Vaccinia
4b Promotors und ist von TK Kodierungssequenzen flankiert.
-
2.2.2 Isolierung des rekombinanten
Vaccinia Virus
-
Plasmid RKINSAVC-1 wurde verwendet,
um die S Gen-Kodierungssequenz
mittels Transfektion in das Vaccinia Virus einzuführen und
Selektion für
TK– Rekombinante
wurde wie von Mackett and Smith (1986, ibid) beschrieben durchgeführt. Rekombinante
Virus Isolate, die mittels Dot-Blot Hybridisierung mit einer 32P markiertem CCV6 S DNA Sonde identifiziert
wurden, wurden drei Runden von Plaque Reinigung unterzogen und Virusbestände wurden
hergestellt. Die von RKINSAVC-1 hergeleitete Rekombinante wurde
Vac4b-IN benannt.
-
2.3. Herstellung des Vaccinia
Virus Vac4b-C54
-
2.3.1. Zusammenstellung
des CCV6 54 S Protein-Gens in voller Länge
-
Die C54 S Genkodierungssequenz wurde
von 3 überlappenden
Klonen, pBH3, pBH4 und pBH11, zusammengesetzt. Eine einzigartige
BamHI Stelle wurde 10 Bp upstream des Peplomer AUG Startcodons mittels
zielgerichteter Mutagenese im proximalen Klon pBH3 erzeugt, um pBH3-bam
zu ergeben (3). Ein
2.0 Kb AflIII-EcoRI
Fragment wurde von diesem Plasmid isoliert und mit AflIII-EcoRI verdautem pBH4
ligiert um pBH5'MS
zu ergeben. Dieses Plasmid wurde mittels HindIII geschnitten, phosphatiert
und geleluiert. Die 3' Gen-Kodierungssequenz
wurde als ein 1.1 Kb HindIII Fragment von pBH11 isoliert, dann mit
HindIII verdautem pBH5'MS
ligiert, um pBHC54 zu ergeben. Die korrekte Orientierung des subklonierten
HindIII Fragmentes wurde mittels Restriktionsenzym Verdauung bestätigt. Das
C54 S Gen in voller Länge
wurde mittels Verdauung mit BamHI aus pBHC54 herausgeschnitten und.
in den BamHI geschnittnen Übertragungsvektor
RK19 ligiert, um pRKC54 zu erzeugen. Gleichermassen wurde die Orientierung
des S Genes mittels Restriktionsenzym Verdauung bestimmt. Demzufolge
enthält
das Plasmid RKC54 das CCV C54 S Gen downstream des 4b Promotors
und ist von TK Kodierungssequenzen flankiert. Die Klonierungsstrategie
ist in 3 dargestellt.
-
2.3.2 Isolierung des rekombinanten
Vaccinia Virus
-
Plasmid RKC54 wurde in Vaccinia Virus
infizierte Zellen transfektiert. TK– Rekombinante
wurden unter Verwendung von BUdR (Mackett and Smith, 1986, ibid)
selektiert. Rekombinante Virus Isolate wurden mittels Dot-Blot Hybridisierung
identifiziert und drei Runden von Plaque Reinigung unterzogen bevor
Bestände
hergestellt wurden. Die von pRKC54 hergeleitete Rekombinante wurde
Vac4b-C54 benannt.
-
Beispiel 3
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Immunisierungsexperimente
mit lebendem rekombinantem Vaccinia Impfstoff
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3.1. Immunisierung
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Katzen wurden mit den folgenden Impfstoffen
(107 pfu/Katze) geimpft:
- (a)
4 Katzen – Vac4b-IN
- (b) 4 Katzen – Vac4b-C6
- (c) 2 Katzen – Vac4b-gB
(Vac4b-gB
ist rekombinantes Vaccina Virus das das Cytomegalovirus Glykoprotein
gB unter Kontrolle des 4b Promotors exprimiert)
- (d) 2 Katzen – nicht
geimpft
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Allen Katzen wurde vor der Impfung
Blut abgenommen (Bleed A). 3 Wochen nach der Impfung wurde den Katzen
wiederum Blut abgenommen (Bleed B) und anschliessend wiederholt
wie zuvor geimpft.
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2 Wochen nach der wiederholten Impfung
wurde allen Katzen Blut abgenommen (Bleed C).
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3.2. Immuno-Präzipitation
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Canine A72 Zellen wurden mit einer
m.o.i. von ungefähr
10 mit den rekombinanten Viren oder zum Schein infiziert, für 16 Stunden
inkubiert und für
1 Stunde wurde Methionin enthalten. Infizierte Zellen wurden mit 35S Methionin markiert und für 30 Min
inkubiert, gewaschen und anschliessend in R.l.P.A. Puffer lysiert.
1 μl Katzen
Antiserum (Bleed C) wurde zu dem radiomarkierten Lysat hinzugegeben
und für
60 Min auf Eis inkubiert. Protein G wurde hinzugegeben und für 60 Min
auf Eis inkubiert. Nach Waschen des Proteins G in R.l.P.A. Puffer
und PBS Puffer, wurden die gebundenen Proteine mit 2% SDS 2% 2-Mercaptoethanol
rückgewonnen.
Die Proteine wurden auf einem 10% SDS Polyacrylamid Gel aufgetrennt.
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Seren von Bleed C fällten das
Spike Protein falls den Katzen Vac4b-C6 und Vac4b-IN gegeben wurde. Demzufolge
antworteten die Katzen, die mit dem Vaccinia Virus enthaltend die
Spike Gene immunisiert wurden, mit Antikörpern gegen die Spike Gene.
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Legenden zu
den Figuren
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1:
zeigt die Klonierungsstrategie für
die Konstruktion des Plasmids pRKCCV6 von den Plasmiden pBH1 und
pBH2.
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2:
zeigt die Klonierungsstrategie für
die Konstruktion des Plasmids pRKINSAVC-1 von den Plasmiden pBH8,
pBH10 und pBH9.
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3:
zeigt die Klonierungsstrategie für
die Konstruktion des Plasmids pRKC54 von den Plasmiden pBH3, pBH4
und pBH11.
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