-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung betrifft Verbesserungen von bei Raumtemperatur polymerisierbaren
Polyorganosiloxanen mit guter Dimensionsstabilität beim Vernetzen und Aushärten und
mit verbesserten Fließeigenschaften. Insbesondere
betrifft die Erfindung Verbesserungen von Zusammensetzungen, die
im allgemeinen zwei Komponenten umfassen, wobei eine Komponente
Organopolysiloxane mit Vinylgruppen aufweist, die zu Additionsreaktionen
mit Organopolysiloxanen mit Silicium-gebundenen Wasserstoffatomen
fähig sind.
Die zweite Komponente weist einen Katalysator auf, der die Addition
von Silicium-gebundenen Wasserstoffatomen an die Vinylgruppen fördern kann.
In einer Ausführungsform
weist die erfindungsgemäße Masse
eine hohe Reißfestigkeit
und niedrige Viskosität
auf und ist stark hydrophil.
-
Ein
Hauptanwendungsgebiet für
bestimmte dieser bei Raumtemperatur härtbaren Polyorganosiloxan-Zusammensetzungen
ist die Zahnheilkunde. Solche Massen werden typischerweise als Abformmassen zur
genauen analogen Wiedergabe harter und weicher oraler Gewebe verwendet,
um die nachfolgende Ausarbeitung von Kronen, Brücken, Zahnersatz und anderen
oralen Prothesen zu unterstützen.
Für die
Verwendung in der Zahnheilkunde ist eine außergewöhnlich hohe Genauigkeit der
strukturellen Wiedergabe erforderlich, um einen gut übereinstimmenden
Sitz von oralen Prothesen und dergleichen zu gewährleisten. Im Hinblick darauf
sind Veränderungen
in den Dimensionen der Abformmasse während des Aushärtens zu
vermeiden. Außerdem
muss die Oberfläche
der Reproduktionen oder oralen Prothesen und dergleichen vollkommen frei
sein von Unregelmäßigkeiten,
Abformfehlern, Gruben und anderen Unzulänglichkeiten. Dies deshalb,
weil Formteile und Prothesen, die von solchen Abformmassen abgeleitet
sind, gute Oberflächeneigenschaften
aufweisen müssen
und frei sein müssen
von Abformfehlern und Unregelmäßigkeiten,
um einen guten Sitz und eine gute Haftung zu erreichen, und um Reizungen
von empfindlichen Mundpartien zu vermeiden. Diese Polyorganosiloxane
sind auch auf anderen Gebieten geeignet, wo feinste Reproduktionen
von Bedeutung sind, wie z. B. in der Metrologie, bei der Laboranwedung
von SEM und sogar bei der Juwelenherstellung und dergleichen.
-
Bei
der Verwendung von Polyorganosiloxanen als Dentalabformmassen hat
sich eine Anzahl von Schwierigkeiten ergeben. Vor allem die Reißfestigkeit
tendiert dazu, gering zu sein. Um einen wirksamen Abdruck zu erhalten,
ist es notwendig, dass der Abdruck leicht vom Gebiss ohne Rissbildung,
insbesondere an dünnen
Randbereichen, entfernbar ist, um Feinheiten aufrechtzuerhalten.
In der Vergangenheit wurden verschiedene Füllstoff-Typen zugesetzt, um
die Reißfestigkeit
zu verbessern. Solche Zusätze
können
zu Verbesserungen in der Größenordnung
von ca. 10% führen,
aber solche Verbesserungen haben sich als unzureichend erwiesen.
-
WO
93/17654 (Paradiso) beschreibt die Verbesserung der Reißfestigkeit
durch Einbau von mehrfunktionellen, einschließlich vierfunktionellen, Polysiloxan-Komponenten
in die Abformmasse, um der sich ergebenden gehärteten Abformmasse eine erhöhte Vernetzung
zu verleihen, insbesondere entlang der linearen Polysiloxan-Hauptkomponente
mit Vinyl-Ende. Die Zusammensetzung von Paradiso weist SiOH-Gruppen
auf, die mit Me3Si-Einheiten abgedeckelt
sind, die seitlich am Molekül
hängende
Gruppen bilden. Diese anhängenden
Gruppen ergeben nur eine mechanische oder physikalische Vernetzung
zwischen den linearen Polysiloxanketten. Diese Lösung ist mangelhaft, weil sie
nicht chemisch ist und eine geringe Vernetzungsdichte aufweist.
-
EP 0 522 341 A1 (Voigt
et al.) beschreibt sehr kurze Verarbeitungszeiten von 35 bis 45
Sekunden zur Ausbildung von Gebiss-Registrierelementen unter Verwendung
eines "QM"-Harzes als Mittel
zur Beschleunigung und Erhöhung
der Vernetzung. Diese Harze weisen als Q das vierfunktionelle SiO
4/2 auf, und als M Bausteine, wie z. B. monofunktionelle
R
3SiO
1/2-Einheiten,
worin R Vinyl, Methyl, Ethyl oder Phenyl bedeutet, oder ähnliche
tri- oder bifunktionelle Einheiten. Voigt gibt an, dass ein Elastomer
mit geringer elastischer Verformung und mit hoher Zugfestigkeit
und Härte
erhalten wird. Ein solches Material weist jedoch einen Mangel an
Flexibilität
und eine geringe Belastungsstärke
auf und ist für
Abdrücke
nicht geeignet. Die erhöhte
Vernetzungsrate des QM-Harzes führt
außerdem
zu sehr eingeschränkten
Verarbeitungszeiten, was unbefriedigend ist.
-
Die
andere allgemein bekannte Hauptschwierigkeit im Zusammenhang mit
Polyorganosiloxan-Abformmassen
wird durch ihren inhärenten
hydrophoben Charakter verursacht. Solche Eigenschaften machen eine
Reproduktion von hartem und weichem oralen Gewebe schwierig, weil
die Umgebung der Mundhöhle nass
ist und oft mit Speichel oder Blut verunreinigt ist. Die Hydrophobizität der Abformmasse
kann oft zu einem Verlust an Oberflächendetails an kritischen Oberflächen des
Gebisses führen.
-
Eine
Anzahl von Verbesserungesversuchen für Polyorganosiloxan-Abformmassen
konzentriert sich auf die Zugabe einer oberflächenaktiven Komponente zum
Dental-Abformmaterial, um die hydrophobe Natur der Polysiloxane
zu verringern und die Zusammensetzung hydrophiler zu machen. So
beschreibt
US 4 657 959 (Bryan
et al.) den Zusatz eines ethoxylierten nicht-ionischen oberflächenaktiven
Mittels, das Siloxan oder Perfluoralkyl-Solubilisierungsgruppen
enthält,
um einen Drei-Minuten-Wasserkontaktwinkel
von unter ca. 65°C zu
erhalten. Obwohl oberflächenaktive
Mittel mit Hydrocarbylgruppen, einschließlich von Ethylenoxygruppen, genannt
werden, um das oberflächenaktive
Mittel im Silicon-Prepolymer löslich
oder dispergierbar zu machen, sind die erhaltenen Ergebnisse als
wenig optimal zu bezeichnen.
-
WO
96/32088 beschreibt eine Polyvinylsiloxan-Dental-Abformmasse ohne
Wasserabsorption.
-
Wie
vorstehend erwähnt,
sind alle Siliconmaterialien dafür
bekannt, dass sie hoch hydrophob sind. Diese Materialien sind deshalb
normalerweise nicht dazu fähig,
die Oberfläche
der Zähne,
insbesondere unter feuchten Bedingungen, geeignet zu benetzen. Hydrophile
Eigenschaften können
in einem Silicon durch Zusatz dipolarer oberflächenaktiver Mittel erreicht
werden. Diese Zusätze
sind üblicherweise
in der Siliconmasse nicht löslich,
sondern bilden vielmehr zusammen mit dem Silicon-System eine Emulsion.
Die rheologischen Eigenschaften solcher Materialien sind durch ein
typisches nicht-Newton'sches
Verhalten mit einer hohen Fließspannung
und einer starken Scherbelastungs-abhängigen Viskosität charakterisiert.
Nicht-dipolare oberflächenaktive
Mittel umfassen z. B. Polyether-modifizierte Silicone, und bilden
keine geeigneten Micellen aus. Die resultierenden Emulsionen sind
deshalb nicht stabil und zeigen die Tendenz einer Trennung. Die
resultierenden Mehrphasen-Systeme haben jedoch eine hohe Fließspannung,
wodurch kein Fließen
auf der Zahnoberfläche erfolgt,
wenn keine oder nur eine geringe Belastung appliziert wird. Hydrophile
Silicone haben deshalb üblicherweise
schlechte Fließeigenschaften
unter einer geringen Belastung.
-
Konventionelle "light bodies" ("niedrig-viskose Materialien") aus einem Zweikomponenten-System werden üblicherweise
in einer von zwei Formen appliziert. Die erste Form ist eine handgemischte
Form für
den Fall, bei dem die zwei Komponenten mit der Hand vermischt werden
müssen.
Die zweite Form ist eine auto-vermischte Form, bei der zwei Komponenten über einen
statischen Mischer aus einer Packung freigesetzt werden. In beiden
Fällen
wird die Mischbarkeit der zwei Komponenten stark von den rheologischen
Eigenschaften der individuellen Komponenten, die die light-body-Masse bilden,
beeinflusst. Insbesondere in der am meisten üblichen auto-gemischten Form
wird die Kraft zur Freisetzung des Materials aus der Packung durch die
Fließspannung
der Pasten beeinflusst.
-
Aufgrund
der rheologischen Substrukturen weisen die meisten konventionellen
hydrophilen Silicone hohe Fließspannungen
auf. Um den Vorteil geringer Kräfte
zur Freisetzung des Materials zu nutzen, müssen große statische Mischer verwendet
werden. Dies führt
zu einem hohen Abfall, weil of viel Material im Mischer zurückbleibt.
Es ist deshalb wünschenswert,
eine niedrige Fließspannung
bei jeder einzelnen Pastenkomponente und der Mischung zu erhalten,
um die Kraft zu minimieren, die erforderlich ist, um die Paste aus
der Packung zu entfernen.
-
Bei
konventionellen light-body-Formulierungen ist eine hohe Belastung
anzuwenden, um ein Fließen der
Abformmasse in die Furchen und in die anderen Feinheiten der Präparation
zu ermöglichen.
Nieder-viskose Materialien ("light
bodies") werden
deshalb immer in Kombination mit einem Material hoher Viskosität in der sogenannten "putty/wash"-("Spachtel/Wasch")-Technik oder in
der "Doppelmisch"-Technik verwendet.
Um die Mischbarkeit der Spachtelmassen zu verbessern, muss die Viskosität dieser
Produkte niedrig sein. Selbst im Fall, bei dem maschinengemischte
hochviskose Massen (heavy bodies) verwendet werden, ist die Belastung für die Freisetzung
durch die technischen Eigenschaften der Maschine beschränkt. Höhere Viskositäten führen zu
längeren
Freisetzungszeiten. In den Fällen,
wo die sogenannten weichen Spachtelmassen oder Heavy Bodies zusammen
mit niedrig-viskosen Siliconen verwendet werden, verursacht die
hohe Fließspannung
und die hoch beanspruchte Viskosität des niedrig-viskosen Körpers Probleme,
weil es unmöglich
ist, während
der Ausbildung des Abdrucks einen ausreichenden Druck durch die
nicht verfestigte Masse oder den Heavy Body zu erzeugen. Das Fließen in die
Feinheiten der Präparation
ist deshalb nicht sichergestellt. Dieses Problem wird sogar noch
deutlicher, wenn das niedrig-viskose Material eine hohe Fließspannung
aufweist.
-
Zusätzlich tendieren
die hydrophilen Komponenten zur Verbesserung der Benetzungseigenschaften des
Silicons dazu, ein neues Problem zu schaffen. Dieses Problem ist
ein Stabilitätsproblem
der vernetzenden SiH-Komponenten gegenüber Feuchtigkeit, weil diese
funktionellen Gruppen gegenüber
Hydrolysereaktionen empfindlich sind, insbesondere unter basischen
Bedingungen. Es ist deshalb eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wasserabsorbierende anorganische Füllstoffe, wie z. B. Calciumsulfat-Hemihydrat,
wasserfreies Calciumsulfat, Calciumchlorid und dergleichen, und
adsorbierende Verbindungen, wie z. B. Zeolithe, Molekularsiebe und
andere ähnliche
adsorbierende und absorbierende Verbindungen, zuzusetzen.
-
Es
ist bekannt, dass eine niedrige Viskosität erhalten werden kann durch
Verwendung eines kurzkettigen Dimethylvinylsilyl-terminierten Polydimethylsiloxans
in Kombination mit einem geringen Füllstoffgehalt oder mit überhaupt
keinem Füllstoff.
Diese Materialien weisen üblicherweise
eine sehr geringe mechanische Festigkeit auf, wie z. B. eine geringe
Reißfestigkeit,
was sie zur Verwendung als dentale Abformmasse zu labil macht. In
den Fällen,
in denen die Viskosität
zu niedrig ist, zeigt das Material die Tendenz, von den Zähnen abzutropfen,
und die Füllstoffe
trennen sich nach bestimmten Zeiträumen ab.
-
Zusammenfassend
ist festzustellen, dass Polyorganosiloxan-Abformmassen immer noch
eine Verbesserung in der Viskosität, Reißfestigkeit und Benetzbarkeit
benötigen,
um eine bessere Verwendbarkeit dieser Zusammensetzungen zur Ausbildung
von Abdrucken von oralen harten und weichen Geweben zu ergeben,
bei der eine angemessene Bearbeitungszeit, Reißfestigkeit und Benetzbarkeit
vorhanden sind.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
neuen Polyvinylsiloxan-Abformmassen sind für niedrig- und hoch-viskose
Abformmassen geeignet, um harte und weiche Gewebe im Mund abzubilden.
Die neue Abformmasse ist eine Platin-katalysierte Vinylpolysiloxan-Masse,
vorzugsweise eine polymerisierbare Zweikomponenten-Organosiloxan-Zusammensetzung,
wobei eine Komponente einen Katalysator zur Polymerisation enthält, und
aufweist:
- (a) ein QM-Harz, das Vinylgruppen
enthält;
- (b) ein lineares Vinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan-Medium,
das mit dem QM-Harz eine Dispersion bildet, die einen Vinylgehalt
von ca. 0,16 bis 0,24 m-mol/g aufweist;
- (c) ein Wasserstoff-Organopolysiloxan zur Vernetzung der Vinylgruppen;
- (d) einen Organoplatin-Katalysatorkomplex zur Beschleunigung
der Polymerisation dieser Komponenten;
- (e) eine Retarder-Komponente in einer zur temporären Verzögerung des
Beginns der Polymerisation ausreichenden Menge;
- (f) einen Füllstoff;
und
- (g) ein oberflächenaktives
Mittel, dass der Zusammensetzung Benetzbarkeit verleiht, wobei der
Kontaktwinkel der Zusammensetzung mit Wasser nach 3 Minuten kleiner
als 50° ist.
-
Die
Dispersion von (a) und (b) weist vorzugsweise eine Viskosität von ca.
5.000 bis 60.000 cps auf. Die Dispersion von (a) und (b) kann eine
Vielzahl von Dispersionskomponenten aufweisen, die gewünschte Viskositäten und
QM-Harzgehalte aufweisen. Vorzugsweise weisen die QM-Harz enthaltenden
Dispersionen eine erste Dispersionskomponente mit einer Viskosität von ca.
5.000 bis 7.000 cps und eine zweite Dispersionskomponente mit einer
Viskosität
von ca. 45.000 bis 60.000 cps auf, und das QM-Harz umfasst ca. 20
bis 25 Gew.-% jeder Dispersion.
-
Ein
bevorzugtes QM-Harz umfasst ein Polyorganosiloxan, das SiO4/2-Einheiten und R1R2 2SiO1/2-Einheiten aufweist,
worin R1 einen ungesättigten Rest, vorzugsweise
Vinyl, bedeutet, und R2 Alkyl, Aryl usw.,
wie z. B. Methyl, Ethyl, Phenyl usw., bedeutet.
-
Insbesondere
weist das QM-Harz die Formel auf:
-
-
Die
Retarder-Komponente der Zusammensetzung ist eine niedermolekulare
Vinyl-funktionelle Flüssigkeit,
die ein lineares oder cyclisches Polysiloxan in einer Menge von
mindestens ca. 0,030 Gew.-% der Zusammensetzung ist. Vorzugsweise
umfasst die Retarder-Komponente ein flüssiges 1,3-Divinyltetramethyldisiloxan in
einer Menge von ca. 0,030 bis 0,12 Gew.-% der Zusammensetzung.
-
Die
Füllstoffkomponente
der Erfindung umfasst ca. 15 bis ca. 45 Gew.-% der Zusammensetzung
und umfasst vorzugsweise eine Füllstoffmischung
von ca. 20 bis ca. 40 Gew.-%.
-
Eine
Schlüsselkomponente
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist das oberflächenaktive
Mittel zur Verleihung von Benetzbarkeit, das vorzugsweise einen
HLB-Wert von ca. 8 bis 11 und einen pH-Wert von ca. 6 bis 8 aufweist.
Ein besonders bevorzugtes oberflächenaktives
Mittel ist ein nicht-ionisches oberflächenaktives Mittel, Nonylphenoxypoly(ethylenoxy)ethanol
mit einem HLB-Wert
von ca. 10,8.
-
Für erfindungsgemäße Zusammensetzungen
mit einer relativ hohen Viskosität
weist die Zusammensetzung einen emulgierenden Weichmacher auf, der
dem Katalysatorkomplex gewünschte
Handling- und Fließeigenschaften
verleiht, um mit denen der zweiten Komponente übereinzustimmen, wobei auf
zweckmäßige Weise
eine geeignete Zusammensetzung zur Fertigung von dentalen Abdrucken
ausgebildet werden kann. Der Weichmacher umfasst vorzugsweise ein
Alkylphthalat in einer Menge von ca. 0,5 bis 2 Gew.-% der Katalysatorkomponente
und ist insbesondere Octylbenzylphthalat.
-
Nach
der Polymerisation weisen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eine
Reißfestigkeit von
270 bis 300 PSI (1,86 bis 2,06 MPa) und einen Kontaktwinkel mit
Wasser nach 3 Minuten von weniger als ca. 50° auf. Für die niedriger viskose Abformmasse
der Erfindung liegt die Reißfestigkeit
etwas niedriger bei ca. 200 PSI (138 MPa), was aber gegenüber dem
Stand der Technik immer noch wesentlich besser ist.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
1 ist
ein Diagramm, das den Benetzungs-Kontaktwinkel, in Grad, als Funktion
der Zeit, in Minuten, zeigt.
-
2 ist
ein Diagramm, das die Abformmassen-Viskosität als Funktion der Zeit in
Minuten zeigt.
-
3 ist
ein Diagramm, das den Unterschied in den Charakteristika der Grund-
und der Katalysatorkomponenten der vorliegenden Erfindung zeigt.
-
4 ist
ein Diagramm, das die Thixotropie einer erfindungsgemäßen Grundpaste
(base paste) über einen
Zeitraum zeigt, mit einem Oszillationsrheometer gemessen.
-
5 ist
ein Diagramm, das die Entwicklung der Viskosität während der Erstarrungsreaktion
der erfindungsgemäßen Masse
in einem Zeitraum zeigt, mit einem Oszillationsrheometer gemessen.
-
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
erfindungsgemäßen polymerisierbaren
Polysiloxanzusammensetzungen umfassen im allgemeinen: ein Organopolysiloxan
mit mindestens ca. zwei Vinylgruppen pro Molekül, das darin dispergiert außerdem ein
vierfunktionelles Vinylpolysiloxan-Harz aufweist; ein Wasserstoff-Organopolysiloxan
mit mindestens ca. zwei an mindestens zwei Siliciumatome pro Molekül gebundenen
Wasserstoffatomen; einen Katalysator, der die Addition der an die
Wasserstoffatome gebundenen Siliciumatome an die Polysiloxanvinylgruppe
beschleunigt; einen Füllstoff;
eine niedermolekulare Retarder-Komponente zur Verzögerung des
Beginns der Polymerisation; und einen emulgierenden Weichmacher,
der der Abformmasse Benetzbarkeit verleiht.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist vorzugsweise in zwei Komponenten geteilt. Eine erste Komponente,
die zweckmäßigerweise
als "Grundpaste" ("Base Paste") bezeichnet wird,
enthält
die Vinylorganopolysiloxan-Dispersion, das Wasserstoff-Organopolysiloxan,
einen Teil des Füllstoffes
und das oberflächenaktive
Mittel. Die zweite Komponente dieser Zweikomponenten-Zusammensetzung wird
als "Katalysatorpaste" ("Catalyst Paste") bezeichnet und
umfasst einen zweiten Teil der Vinylpolysiloxane, zusammen mit dem
Katalysator zur Beschleunigung der Additionsreaktion, ein Abfangmittel
für während der
Polymerisation freigesetzten Wasserstoff und üblicherweise zusätzliche
Mengen an Füllstoffen
und Pigmenten. Wenn hoch-viskose Abformmassen erwünscht sind;
kann ein emulgierender Weichmacher zur Katalysatorpastenkomponente
so zugegeben werden, dass die Bearbeitungsviskositäten der
zwei Komponenten kompatibel sind und sie die gewünschten Fließeigenschaften
aufweisen.
-
Zum
Einbau in die erfindungsgemäßen Dental-Polysiloxanzusammensetzungen
ist eine Vielzahl von Organopolysiloxanen mit mindestens ca. zwei
Vinylgruppen pro Molekül
bekannt, um die ein vierfunktionelles Vinylpolysiloxan aufweisende
Dispersion auszubilden. Jedes dieser Materialien kann gemäß der erfindungsgemäßen Praxis
in größerem oder
kleinerem Umfang eingebaut werden. Bevorzugt sind hier lineare Vinyl-terminierte
Polydivinylsiloxane, insbesondere ein Divinylpolydimethylsiloxan.
Solche Polymere werden mit verschiedenen mittleren Molekulargewichten
und gleichzeitiger verschiedener Viskosität vertrieben. Vorzugsweise
werden diese Materialien so ausgewählt, dass sie eine Viskosität aufweisen,
die für
die Bedingungen, die von dem resultierenden Siliconmaterial zu erwarten
sind, geeignet sind.
-
Die
in Frage kommenden Dispersionen weisen einen Viskositätsbereich
von 5.000 bis 60.000 cps auf. In der Praxis ist es zweckmäßig, eine
Mischung der dispergierenden Polymere zu verwenden, die verschiedene
Viskositäten
und physikalische Eigenschaften aufweisen, um Zusammensetzungen
bereitzustellen, die eine gewünschte
Thixotrapie und Viskosität
aufweisen.
-
Die
in Frage kommenden Dispersionen werden vorzugsweise mit zwei Viskositätsbereichen
ausgebildet: (1) als erste Dispersion, die eine Viskosität von ca.
5.000 bis 7.000 cps aufweist; und (2) als zweite Dispersion, die
eine Viskosität
von ca. 45.000 bis 65.000 cps aufweist. Obwohl es zweckmäßig ist,
für diesen Zweck
Polysiloxanoligomere bereitzustellen, die Methyl-Substituenten aufweisen,
können
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch andere Substituenten vorhanden sein. So können Alkyl, Aryl, Halogen und
andere Substituenten in größerer oder
kleinerer Menge als Teil der Vinylpolysiloxane, die geeignet sind, umfasst
werden. Ein Fachmann auf diesem Gebiet ist in der Lage, festzustellen,
welche Polysiloxanmaterialien aus den vorhergehenden Überlegungen
für eine
ganze bestimmte Verwendung bevorzugt sind.
-
Die
vierfunktionellen Polysiloxane, die unter der Bezeichnung QM-Harze
bekannt sind, verleihen der polymerisierten Abformmasse eine verbesserte
Reißfestigkeit,
indem die resultierende Polymer-Vernetzungsdichte
erhöht
wird. Es ist bekannt, dass das QM-Harz gebildet ist aus: QM-Einheiten
von vierfunktionellem SiO4/2; und M-Einheiten,
wie z. B. R1R2 2SiO1/2, worin R1 ein ungesättigter, vorzugsweise Vinyl-Rest
ist, und R2 Alkyl, Aryl oder dergleichen
bedeutet, wie z. B. Methyl, Ethyl oder Phenyl. In einer bevorzugten
Zusammensetzung ist R1 Vinyl und beide R2 sind Methyl. Eine besonders bevorzugte
Zusammensetzung wird durch die Formel repräsentiert:
-
-
Das
QM-Harz verleiht in den Dispersionen mit den Vinyl-terminierten
Polydivinylsiloxanen eine Vinyl-Konzentration von mindestens ca.
0,16 m-mol/g. Vorzugsweise beträgt
die Vinyl-Konzentration
0,16 bis 0,24 m-mol/g. Die Menge des QM-Harzes beträgt vorzugsweise
ca. 20 bis 25 Gew.-% der Dispersion. Solche Dispersionen werden
von Miles, Inc., Pittsburg, Pennsylvania, vertrieben. Es können auch
andere QM-Harz-Formulierungen verwendet werden, einschließlich solcher,
die "pur" ("neat") sind, oder in Trägern dispergiert
sind, die vom bevorzugten flüssigen
Polydivinylsiloxan verschieden sind.
-
Ein
Schlüsselelement
der Erfindung ist eine Retarder-Komponente, die den Beginn der Polymerisation der
QM-Harz/Dispersion so verzögert,
dass eine ausreichende Bearbeitungszeit zur Verwendung der Zusammensetzung
vorhanden ist. Sie fungiert, während
sie verbraucht wird, um eine ansonsten zu rasche Polymerisation
zu verzögern.
Das bevorzugte Retarder-Medium der bevorzugten Abformmasse ist 1,3-Divinyltetramethyldisiloxan
in einer ausreichenden Konzentration, um diese Verzögerungswirkung
zu bewirken, die mindestens ca. 0,03 Gew.-% der Zusammensetzung
beträgt,
vorzugsweise im Bereich von ca. 0,03 bis 0,12 Gew.-% liegt. Diese
bevorzugte Menge steht im Gegensatz zu den geringeren Mengen von
0,0015 bis 0,020 Gew.-%, die typischerweise in PVS-Systemen zur Stabilisierung
der Zusammensetzungen verwendet werden. Andere geeignete Retarder sind
niedermolekulare Vinyl-funktionelle Materialien, die bei der Polymerisation
zunächst verbraucht
werden, um ein Aushärten
auf geeignete Weise und wie gewünscht
zu verzögern,
einschließlich linearer
und cyclischer Polysiloxane.
-
Die
bei der praktischen Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeigneten Wasserstoff-Organopolysiloxane
sind für
einen Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt. Es ist nur erforderlich,
dass Polysiloxane verwendet werden, die direkt an Siliciumatome
gebundene Wasserstoffatome aufweisen, und die geeignete Viskositäten und
andere physikalische Eigenschaften besitzen. Substituenten in den
Molekülen,
wie z. B. Alkyl (insbesondere Methyl), Aryl, Halogen und andere,
können
ebenfalls verwendet werden. Es ist nur erforderlich, dass solche
Substituenten die Platin-katalysierte Additionsreaktion nicht beeinträchtigen.
Bevorzugt werden Moleküle
verwendet, die mindestens zwei an Silicium gebundene Wasserstoffatome
pro Molekül
aufweisen. Bevorzugt ist Polymerethylhydrogensiloxan mit einem Viskositätsbereich
von ca. 35 bis 45 cps.
-
Die
zur Katalyse der Reaktion der Siliciumatome (gebunden an Wasserstoffatome)
mit den Vinylgruppen der Vinylpolysiloxanmoleküle geeigneten Katalysatoren
basieren vorzugsweise auf Platin. In dieser Hinsicht ist es bevorzugt,
eine Platinverbindung zu verwenden, wie z. B. Chlorplatinsäure, vorzugsweise
in Mischung oder einem Komplex mit einem oder mehreren Vinylmaterial(ien),
insbesondere Vinylpolysiloxanen. Obwohl festgestellt wurde, dass
solche Materialien bevorzugt sind, sind auch andere Katalysatoren
geeignet. So sind auch Platinmetall zusammen mit anderen Edelmetallen,
einschließlich
Palladium, Rhodium und dergleichen, und ihre entsprechenden Komplexe
und Salze ebenfalls geeignet. Im Hinblick auf die toxikologische Akzeptanz
von Platin ist dieses für
eine dentale Anwendung stark bevorzugt.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
weisen auch einen Füllstoff
auf, vorzugsweise eine Mischung von hydrophoben Füllstoffen.
Es kann eine Vielzahl anorganischer hydrophober Füllstoffe
verwendet werden, wie z. B. Silikamassen, Tonerden, Magnesia, Titanerden,
anorganische Salze, Metalloxide und Gläser. Bevorzugt ist jedoch die
Verwendung von Siliciumdioxid-Arten. Erfindungsgemäß wurde
gefunden, dass es zweckmäßig ist,
Mischungen von Siliciumdioxiden zu verwenden, einschließlich solcher
abgeleiteter Formen, wie: kristallines Siliciumdioxid, wie z. B.
pulverisierter Quarz (4 bis 6 μm);
amorphe Siliciumdioxide, wie z. B. Diatomeenerde (4 bis 7 μm) und silanisierter
Quarzstaub, wie z. B. Cab-o-Sil TS-530 (160 bis 240 m2/g),
hergestellt von Cabot Corporation. Die Größe und Oberfläche der
vorstehenden Materialien werden kontrolliert, um die Viskosität und Thixotropie
der resultierenden Zusammensetzungen einzuregeln. Einige oder alle
der vorstehend genannten hydrophoben Füllstoffe können oberflächlich mit einem oder mehreren
Silanier- oder "keying"-Mitteln behandelt
werden, wie dies für
einen Fachmann auf diesem Gebiet bekannt ist. Eine solche Silanisierung
kann erreicht werden unter Verwendung bekannter halogenierter Silane
oder Silazide. Die Füllstoffe
sind vorzugsweise in Mengen von ca. 15 bis ca. 45 Gew.-% der Zusammensetzung
vorhanden und bilden eine Abformzusammensetzung, die reich an Polymeren
ist und somit verbesserte Fließeigenschaften
aufweist. Insbesondere sind die Füllstoffe in einer Menge von
ca. 35 bis 40 Gew.-% der Zusammensetzung vorhanden. Eine bevorzugte
Füllstoffmischung
für eine
höher-viskose
Formulierung weist 14 bis 24 Gew.-% kristallines Siliciumdioxid,
3 bis 6 Gew.% amorphes Siliciumdioxid und 4 bis 8 Gew.-% silanisierten
Quarzstaub auf. Ein besonders bevor zugter Füllstoff enthält ca. 19%
Cristobalit mit einem Teilchendurchmesser von 4 bis 6 μm, ca. 4%
Diatomeenerde mit einem Teilchendurchmesser von 4 bis 7 μm und ca.
6% silanisierten Quarzstaub mit ca. 160 bis 240 m2/g.
-
Zur
Verringerung des Vorhandenseins oder des Grades einer Wasserstoffgasentwicklung,
die als Ergebnis der Vinylpolymerisation typischerweise vorhanden
sein kann, kann ein chemisches System verwendet werden. Die Zusammensetzung
kann z. B. ein fein zerteiltes Platinmetall aufweisen, das einen
solchen Wasserstoff abfängt
und aufnimmt. Das Pt-Metall kann auf einem im wesentlichen unlöslichen
Salz abgeschieden sein, das eine Oberfläche zwischen ca. 0,1 und 40
m2/g aufweist. Geeignete Salze sind Bariumsulfat,
Bariumcarbonat und Calciumcarbonat mit geeigneten Teilchengrößen. Andere
Substrate umfassen Diatomeenerde, aktivierte Tonerde, Aktivkohle
und andere Substanzen. Besonders bevorzugt sind die anorganischen
Salze, um den resultierenden Materialien, die sie enthalten, eine
verbesserte Stabilität
zu verleihen. Auf den Salzen sind ca. 0,2 bis 2 ppm Platinmetall
dispergiert, bezogen auf das Gewicht der Katalysatorkomponente.
Es wurde gefunden, dass die Verwendung von auf anorganischen Salzteilchen
dispergiertem Platinmetall die Wasserstoffgasentwicklung während der
Härtung
der Dental-Silicone wesentlich eliminiert oder verringert. Eine
wichtige Verbesserung der Erfindung ist der Einbau eines oberflächenaktiven
Mittels in der Zusammensetzung, das der Zusammensetzung Benetzbarkeit
verleiht, wie dies durch einen Kontaktwinkel mit Wasser nach 3 Minuten von
weniger als 50° angezeigt
wird. Ein unerwartetes Ergebnis der Auswahl des oberflächenaktiven
Mittels ergibt einen wesentlichen klinischen Vorteil, indem der
Benetzungs-Kontaktwinkel von weniger als 50° in weniger als ca. 2 Minuten
erreicht wird und während
der Verarbeitungszeit der Zusamensetzung sich verringert und unterhalb
von 50° bleibt,
was im Gegensatz ist zu Polyvinylsiloxanen und oberflächenaktiven
Formulierungen des Standes der Technik, die mehr Zeit zur Imprägnierung
erfordern. Diese höhere
Benetzungsrate der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist insbesondere während
des Abdruckverfahrens von Vorteil und ist in den Zeichnungen dargestellt.
-
In 1 ist
der Benetzungs-Kontaktwinkel, in Grad, als Funktion der Zeit, in
Minuten, für
die erfindungsgemäße Polyvinylsiloxanzusammensetzung
im Vergleich mit Zusammensetzungen des Standes der Technik dargestellt.
Kurve A zeigt die erfindungsgemäße Zusammensetzung
mit einem Benetzungs-Kontaktwinkel von ca. 50° 2 Minuten nach dem Vermischen
der Grund- und Katalysatorkomponenten. 1 zeigt, dass
eine gute Benetzung früh
erreicht wird und sich schnell während
der ca. 3,5 Minuten der geeigneten Einsatzdauer des Abdruckmaterials
verbessert. Die Kurven B bzw. C sind Polyether- und konventionelle
Polyvinylsiloxan-Abformmassen des Standes der Technik. 2 zeigt
die Abformmassen-Viskosität
als Funktion der Zeit für
die wie vorstehend angegebene erfindungsgemäße Zusammensetzung, Kurve A,
und die zwei Zusammensetzungen B und C des Standes der Technik.
Sie zeigt den Verlauf des Polymerisationsverfahrens vom Vermischen
und zeigt in Kombination mit 1, dass
die verbesserte Benetzbarkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung während der
kritischen Bearbeitungszeit für
die Abformmasse vorhanden ist, was ein bedeutender Vorteil über andere
bekannte Systeme ist.
-
Das
oberflächenaktive
Mittel der Erfindung kann ein kationisches, anionisches, amphoteres
oder nicht-ionisches Mittel sein. Ein Schlüsselkriterium für die Auswahl
ist es, dass der Hydrophobic- LipophilicBalance(HLB)-Wert
(beschrieben von Gower, "Handbook
of Industrial Surfactants",
1993) im Bereich von 8 bis 11 liegen muss. Es ist allgemein bekannt,
dass die Substanz umso hydrophober ist, je höher der HLB-Wert ist. Zusätzlich muss
der pH-Wert des oberflächenaktiven
Mittels im Bereich von 6 bis 8 sein, um Nebenreaktionen, die für die Polymerisation
des Abdrucks schädlich
sein können,
zu verhindern. Ein bevorzugtes oberflächenaktives Mittel ist ein
nichtionisches mit einem HLB-Wert von 10,8, umfassend Nonylphenoxypoly(ethylenoxy)ethanol,
vertrieben von Rhone-Poulenc, Cranbury, NJ, als Igepal CO-530. Zum
Vergleich wird im Hinblick auf Bryan et al. in US '959 festgestellt,
dass Igepal CO-630, mit einem HLB-Wert von 13,0, sich in der Struktur von
CO-530 nur dadurch unterscheidet, dass die Zahl der sich wiederholenden
Einheiten in CO-630 9 ist, und die von CO-530 6 ist, nicht wirksam
ist, was zeigt, wie kritisch der einzuhaltende HLB-Bereich ist.
Die Menge an oberflächenaktivem
Mittel, die verwendet wird, um die Zusammensetzung hydrophil zu
machen, basiert auf der Geschwindigkeit der Benetzung. Der gewünschte Kontaktwinkel
bei 3 (drei) Minuten ist geringer als ca. 50°.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann Weichmacher für
das höher-viskose
Material enthalten, die die Handling- und Fließeigenschaften der Abformmasse
günstig
verändern,
insbesondere die Katalysatorkomponente. Ein bevorzugter emulgierender
Weichmacher ist Octylbenzylphthalat. Auch andere Phthalate sind
geeignet. Der Weichmacher ist für
Abformmassen vom Wasch-Typ mit niedrigerer Viskosität nicht
erforderlich.
-
Die
Auswahl der QM-Harzdispersions-Viskosität hängt von den gewünschten
gesamten Eigenschaften der Abformmasse ab. Um Handlings-Eigenschaften
mit höherer
Viskosität
zu erhalten, wird mehr von der 6.000 cps-Komponente verwendet. Für einen
Typ mit niedriger Viskosität
wird mehr von der 6.000 cps-Komponente verwendet, um das Fließen zu erhöhen. Zusätzlich zu
den Eigenschaften der QM-Harz-Dispersion beeinflusst die Auswahl
des Füllstoffes
die Gesamtviskositätseigenschaften.
Unter Verwendung einer größeren Menge
an Füllstoffen
mit geringer Oberfläche,
wie z. B. Cristobalit, verleiht eine Abformmasse mit niedriger Viskosität mehr Fließen. Die
Verwendung einer größeren Menge
an Füllstoffen
mit großer
Oberfläche,
wie z. B. Diatomeenerde, verringert das Fließen und ergibt eine Abformmasse
mit höherer
Viskosität.
Die Verwendung eines emulgierenden Weichmachers verleiht der Zusammensetzung
mehr Thixotropie, was für
ein hoch-viskoses Material nützlich
ist. In einem niedrig-viskosen Material wird jedoch ein Weichmacher
im allgemeinen nicht verwendet, weil ein hohes Fließen gewünscht wird.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann verschiedene Pigmente enthalten, um eine bevorzugte Farbe zu
erzielen. Solche Pigmente sind allgemein bekannt und umfassen Titandioxid
sowie viele andere Pigmente.
-
Die
erfindungsgemäß hergestellten
Zweikomponenten-Zusammensetzungen werden auf gleiche Weise wie konventionelle
Abformmassen verwendet. So werden zweckmäßigerweise gleiche Teile an
Grundpaste und Katalysatorpaste sorgfältig mit einander vermischt
und auf dem oralen Gebiss oder einer anderen Region während eines
Zeitraums appliziert, der für
die Polymerisation oder das Aushärten
der Zusammensetzung ausreicht. Sobald die Zusammensetzung im wesentlichen
gehärtet
ist, wird sie vom Mund oder einer anderen Oberfläche entfernt und zur Ausarbeitung
von Gussfor men oder dergleichen verwendet, von denen dann Darstellungen
der Formoberfläche
hergestellt werden.
-
Für einen
Fachmann auf diesem Gebiet ist es klar, dass es wichtig ist, dass
dentale Siliconmaterialien während
angemessen langer Zeiträume
und bei angemessenen Lagertemperaturen lagerfähig sein sollen, um ihre kommerzielle
Verwertbarkeit zu maximieren. Es ist deshalb erforderlich, dass
solche Materialien bei einer solchen Lagerung nicht zu schlechteren
physikalischen Eigenschaften führen
oder wesentlichen Veränderungen
in der Bearbeitungszeit oder Härtungszeit
unterliegen. Zu diesem Zweck sind nun beschleunigte Lagerungstests,
die hohe Umgebungstemperaturen verwenden, verfügbar, um die Lagerbeständigkeit
solcher Materialien zu ermitteln.
-
Nachstehend
sind bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben. Zahlreiche andere Zusammensetzungen
und Formulierungen können
innerhalb des erfindungsgemäßen Rahmens
hergestellt werden. Die nachstehenden Beispiele begrenzen deshalb
den erfindungsgemäßen Rahmen
nicht und werden zur Veranschaulichung angegeben.
-
Beispiel 1
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird in Form von Grundpasten- und Katalysatorpasten-Komponenten
formuliert. Das Mischen der Bestandteile jeder Komponente wird in
einem Doppelplanetenmischer durchgeführt, der ein Mischgefäß aufweist,
das mit umlaufendem Wasser auf 45 bis 50°C und unter einem 65 mm-Quecksilbervakuum
erhitzt wird.
-
GRUNDPASTEN-KOMPONENTE
-
Zur
Herstellung der Grundpaste wird das Mischgefäß zuerst mit dem gesamten Wasserstoff-Organopolysiloxan
und danach inkrementell mit QM-Dispersion und Füllstoff-Komponente beschickt,
wobei das Mischen fortgesetzt wird, bis eine gleichförmige Mischung
erreicht ist. Die fertige Grundpaste wird in einen Lagerbehälter abgelassen.
-
KATALYSATORPASTEN-KOMPONENTE
-
Die
Katalysatorpasten-Komponente wird unter den vorstehend beschriebenen
Bedingungen und Ausrüstungen
formuliert. Der Platin-Katalysator, 1,3-Divinyldimethyldisiloxan,
QM-Harz-Dispersionen,
Füllstoffe und
Pigmente werden zum Mischgefäß inkrementell
zugefügt
und das Mischen durchgeführt,
bis eine gleichförmig
gemischte Masse erreicht ist. Die hergestellte Katalysatorpaste
wird dann in einen Lagerbehälter
abgelassen.
-
Die
Zusammensetzung jeder Komponente ist in der nachstehenden Tabelle
angegeben, worin Mengen als Gewichtsprozent der Komponente angegeben
sind.
-
-
-
Beispiel 2
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird hergestellt, indem man wie im Beispiel 1 beschrieben zuerst
eine Grundpaste und dann eine Katalysatorpaste herstellt, die die
in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung aufweisen.
-
-
Beispiel 3
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird hergestellt, indem man zuerst eine Grundpaste und dann eine
Katalysatorpaste wie in Beispiel 1 beschrieben herstellt, die die
in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung aufweisen.
-
-
-
Beispiel 4
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird hergestellt, indem man zuerst eine Grundpaste und dann eine
Katalysatorpaste wie in Beispiel 1 beschrieben herstellt, die die
in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung aufweisen.
-
-
Beispiel 5
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird hergestellt, indem man zuerst eine Grundpaste und dann eine
Katalysatorpaste wie in Beispiel 1 beschrieben herstellt, die die
in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung aufweisen.
-
-
-
Beispiel 6
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird hergestellt, indem man zuerst eine Grundpaste und dann eine
Katalysatorpaste wie in Beispiel 1 beschrieben herstellt, die die
in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung aufweisen.
-
-
Beispiel 7
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird hergestellt, indem man zuerst eine Grundpaste und dann eine
Katalysatorpaste wie in Beispiel 1 beschrieben herstellt, die die
in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung aufweisen.
-
-
Beispiel 8
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird hergestellt, indem man zuerst eine Grundpaste und dann eine
Katalysatorpaste wie in Beispiel 1 beschrieben herstellt, die die
in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung aufweisen.
-
-
Beispiel 9
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird hergestellt, indem man zuerst eine Grundpaste und dann eine
Katalysatorpaste wie in Beispiel 1 beschrieben herstellt, die die
in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung aufweisen.
-
-
Beispiel 10
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
wird hergestellt, indem man zuerst eine Grundpaste und dann eine
Katalysatorpaste wie in Beispiel 1 beschrieben herstellt, die die
in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung aufweisen.
-
-
Beispiel 11
-
Eine
repräsentative
10 g-Probe von jedem der vorstehend beschriebenen Beispiele wird
in gleichen Teilen gemischt und die Eigenschaften der Mischung und
der resultierenden polymerisierten Zusammensetzung getestet. Die
nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse dieser Messungen. Die
ersten fünf
angegebenen Eigenschaften werden getestet gemäß ADA-Specification 19: Non-Aqueous
Elastomer Impression Materials (1976, überarbeitet in 19a von 1982).
-
Zur
Messung der Reißfestigkeit,
%-Dehnung und des Elastizitätsmoduls
der Beispiele wurde das folgende Verfahren verwendet.
-
Gleiche
Teile der Grund- und Katalysatorkomponenten werden gemischt und
die Proben oder Prüfkörper in
eine Prüfkörperform
gegeben, die eine Probenform mit einer I-förmigen Aushöhlung aufweist mit den Dimensionen:
1,5 mm Dicke, 20 mm × 11
mm, mit oberen Armen von 8 mm Tiefe und einem Mittel-I-Anteil von 5
mm Breite. Die gefüllte
Form wird zwischen zwei rostfreie Stahlplatten eingespannt und die
Anordnung in ein Wasserbad von 32°C
gegeben. Nach 6 Minuten vom Start des Mischens wird die Anordnung
aus dem Bad entfernt. Die Form wird gelöst, die Probe aus der Form
entnommen und Grate werden von der Probe entfernt. 10 Minuten nach
dem Beginn des Mischens wird die Probe in die Proben-Testgriffe
eines Instron-Modells 1123 in gedehnter Form festgeklemmt. Das Instron-Instrument
wird an einem Microcon II-Mikroprozessor angeschlossen, der so programmiert
wurde, dass er die Reißfestigkeit
[psi], % Dehnung und Elastizitätsmodul
ermittelt. Nach 11 Minuten wird die Probe durch das Instron-Instrument
mit einer Rate von 10 mm/min belastet, bis die Probe die Spitzenbelastung
erreicht (die maximale Belastung wird auf 5 kg eingestellt). Dies
wird für fünf Proben
wiederholt und dann statistisch ausgewertete Ergebnisse, wie in
Tabelle I dargestellt, angegeben.
-
Die
Benetzungs-Kontaktwinkel werden für jedes Beispiel wie folgt
gemessen. Ein Gramm (1 g) der Grundpaste und ein Gramm (1 g) der
Katalysatorpaste werden bis zur Gleichmäßigkeit zusammen vermischt (~
30 Sekunden). Ein halbes Gramm (0,5 g) der gemischten Paste wird
zwischen zwei Polyethylenfolien (Dentsilk) gegeben und unter Verwendung
einer Glasplatte mit einer Dicke von ca. 2 bis 3 mm flachgepresst.
Die Probe wird bis zum Erstarren ruhen gelassen (~ 15 Minuten).
Die Polyethylenfolien werden sorgfältig entfernt, um nicht die
Oberfläche
der Probe zu berühren,
und die Probe auf den Tisch eines Gynometers gegeben, einer allgemeinen
bekannten Vorrichtung zur Messung von Kontaktwinkeln. Das Okular
wird auf die horizontalen und vertikalen Ebenen der Probenoberfläche eingestellt
und eine Stoppuhr gestartet, wenn ein Wassertropfen auf die Probenoberfläche tropft.
Bei 1,5 bis 3,5 Minuten wird der innere Kontaktwinkel, in Grad,
der Wasser/Probe-Grenzfläche
unter Verwendung der Gynometer-Skala gemessen, für die Probe aufgezeichnet und in
der nachstehenden Tabelle I angegeben.
-
-
Die
Zusammensetzung des Beispiels 4 weist eine hohe Viskosität auf, zeigte
eine starke Gasbildung, wies eine höhere Hydrid-Konzentration und
keine Entgasungskomponente auf. Beispiel 5 mit einer geringen Viskosität zeigte
eine gute Spritzenkonsistenz, aber eine hohe %-Deformation und %-Belastung,
während
die Reißfestigkeit
geringer war. Diese Zusammensetzung hat einen hohen Hydridgehalt,
einen geringen Gehalt an oberflächenaktivem
Mittel, einen geringen Retardergehalt und eine geringe Katalysatorkonzentration.
Die Zusammensetzungen der Beispiele 6, 8 und 9 polymerisierten nicht
richtig. Die Zusammensetzung des Beispiels 6 wies zu geringe Retarder-
und Katalysatorgehalte auf. Das oberflächenaktive Mittel wies außerdem einen
zu hohen HLB-Wert und Säurewert
auf. Die Zusammensetzung des Beispiels 7 zeigte einen Mangel an
Benetzungsfähigkeit
mit einem Kontaktwinkel, der die gewünschten Grenzen überschritt.
Die Beispiele 8 und 9 wiesen beide zu geringe Retarder- und Katalysatorkonzentrationen
auf. Die Zusammensetzung des Beispiels 10 überschritt die gewünschte %-Deformation.
-
Beispiel 12
-
Eine
erfindungsgemäße Zweikomponenten-Zusammensetzung
mit der nachstehend angegebenen Zusammensetzung wurde wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Zur Ausbildung einer niedrigviskosen Waschformulierung
wurde ein höherer
Gehalt einer QM-Harz-Dispersion mit niedrigerer Viskosität verwendet. Es
wird auch zusätzliches
oberflächenaktives
Mittel verwendet, während
kein Weichmacher erforderlich ist.
-
-
Beispiel 13
-
Eine
Zweikomponenten-Zusammensetzung mit der nachstehend angegebenen
Zusammensetzung wurde wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
Die resultierende Formulierung ist eine Wasch-Abformmasse mit niedriger Viskosität.
-
-
Beispiel 14
-
Eine
Zweikomponenten-Zusammensetzung mit der nachstehend angegebenen
Zusammensetzung wurde wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
Die resultierende Formulierung ist eine Wasch-Abformmasse mit niedriger Viskosität.
-
-
Beispiel 15
-
Die
Testverfahren von Beispiel 11 wurden auf repräsentative Proben der Formulierungen
der Beispiele 12 bis 14 angewendet. Die nachstehende Tabelle II
zeigt die Ergebnisse der Messungen.
-
-
Die
dentale Abformmasse nach einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist ein Zweikomponenten-System auf der folgenden Basis eines Härtungssilicon-Zusatzes:
Ca.
45 bis 55 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Abformmasse, einer
Grundpaste. Die Grundpaste wies auf:
- a1. ca.
1 bis ca. 10 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Grundpaste, eines
linearen Dimethylvinyl-terminierten Polydimethylsiloxans,
- a2. ca. 8 bis ca. 20 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Grundpaste,
eines linearen Dimethyl-(H-methyl)siloxan-Copolymers mit Trimethylsilyl-
oder Dimethylhydrosilyl-Terminierung,
- a3. ca. 15 bis ca. 25 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Grundpaste,
von Dimethylvinylsilyl-terminiertem Polydimethylsiloxan, das 15
bis 25 Gew.-% hoch-disperses SiO2 enthielt,
- a4. von ca. 50 bis ca. 60 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der
Grundpaste, von niedermolekularen QM-Harzen, die gegebenenfalls
funktionelle Gruppen aufweisen, die bei der Hydrosilylierungsreaktion
reaktiv sind, und Ethoxygruppen und die in a1 löslich sind, und SiO4/2, RO1/2 und R3SiO1/2 aufweisen,
worin R n-Alkyl, Phenyl oder Vinyl bedeutet, und mit einen Alkoxygruppen-Gehalt
von weniger als 4 mmol/g,
- a5. ein Abfangmittel zur Adsorption von Wasser, sowohl aus den
Bestandteilen als auch aus der Umgebung,
- a6. ca. 0 bis ca. 10 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Grundpaste,
von linearen Dimethyl(vinylmethyl)siloxan-Copolymeren mit Dimethylvinylsilyl-Terminierungen,
- a7. dipolare oberflächenaktive
Mittel zur Verbesserung der Benetzungseigenschaften,
- a8. und gegebenenfalls Pigmente.
-
Die
Abformmasse umfasst außerdem
ca. 45 bis ca. 55 Gew.-% einer Katalysatorpaste, die aufweist:
- b1. ca. 1 bis ca. 5 Gew.-%, bezogen auf 100
Gew.-% der Katalysatorpaste, von linearen Dimethylvinyl-terminierten
Polydimethylsiloxanen,
- b2. ca. 30 bis ca. 35 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Katalysatorpaste,
von Dimethylvinylsilyl-terminierten Polydimethylsiloxanen, die 20
bis 35% hochdisperses SiO2 aufweisen,
- b3. ca. 55 bis ca. 70 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Katalysatorpaste,
von niedermolekularen QM-Harzen, die gegebenenfalls funktionelle
Gruppen, die in der Hydrosilylierungsreaktion reaktiv sind, und Ethoxygruppen
aufweisen, und in a1 homogen löslich
sind, und SiO4/2, RO1/2 und
R3SiO1/2 aufweisen,
in denen R n-Alkyl, Phenyl oder Vinyl bedeutet, und mit einem Alkoxygruppen-Gehalt
von weniger als 4 mmol/g,
- b4. ca. 0 bis ca. 10 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Katalysatorpaste,
von linearen Dimethyl(vinylmethyl)siloxan-Copolymeren mit Dimethylvinylsilyl-Terminierungen,
- b5. ca. 0,5 bis ca. 1,5 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Katalysatorpaste,
von aus H2PtCl6 und
Tetramethyldivinyldisiloxan hergestelltem Pt-Katalysator,
- b6. kurzkettige Dimethylvinylsilyl-terminierte Polydimethylsiloxane
(n = 0–5),
- b7. H2-Adsorbens; und gegebenenfalls
- b8. Pigmente.
-
Alle "%"- und "Prozent"-Angaben beziehen sich das Gewicht.
Es wird eine dentale Abformmasse vom Nieder-Viskositäts-Typ bereitgestellt,
die unter klinischen Bedingungen Fließcharakteristika in Kombination
mit einer hohen Reißfestigkeit
aufweist, um subgingivale Unterhöhlungen
zu erhalten. Der Ausdruck "Nieder"-Viskosität, wie er
hier verwendet wird, bedeutet die von Typ 3 nach ISO 4823. Diese
Charakteristika werden durch die folgenden physikalischen Parameter
angezeigt:
Viskosität: | h[200Pa] = 5,0–15,0 Pas für einzelne Pasten
h[200Pa] = 15,0–25,0 Pas für die Mischung |
und
eine Fließspannung
von: | θ[0–10Pa] weniger
als ca. 5,0 Pa |
Kontaktwinkel: | weniger
als ca. 45° |
Reißfestigkeit: | größer als
ca. 1,5 MPa |
a1 und b1 sind Vinyl-terminierte Dimethylpolysiloxane
der Formel
mit einer Viskosität im Bereich
von 0,2 bis 200 Pas bei 20°C
und einem Vinyl-Gehalt von 0,01 bis 0,5 mval/g. Der Buchstabe "n" bedeutet eine ganze Zahl von 50 bis
ca. 1300, obwohl dies nicht eine absolute Beschränkung der Erfindung darstellt.
-
Die
Komponente a2 ist als Organopolysiloxan der Formel gekennzeichnet
mit mindestens drei Si-gebundenen
Wasserstoffatomen pro Molekül.
Zweckmäßigerweise
enthalten diese Organopolysiloxane 2,0 bis 8,5 mval/g aktive SiH-Einheiten.
-
Die
Komponenten a3 und b2 sind als ein mit Dimethylvinylsilyl-Endgruppen
terminiertes Organopolysiloxan enthaltendes Aerosil gekennzeichnet.
Beispiele sind solche gemäß DE-A 25
35 334 hergestellte Beispiele, die hiermit durch Bezugnahme darauf
Bestandteil dieser Beschreibung ist.
-
Die
Komponenten a4 und b3 sind dadurch gekennzeichnet, dass sie tetrafunktionelles
SiO4/2 als Q-Einheiten und monofunktionelles R3SiO1/2 als M-Einheiten
enthalten, worin R Alkyl, Aryl oder Alkenyl, am bevorzugtesten Methyl
oder Vinyl, sein kann. Darüber
hinaus können
trifunktionelle RSiO3/2 (Silsesquioxan-Einheiten
oder T-Einheiten) und R2SiO2/2 als
D-Einheiten vorhanden sein, worin der Gehalt dieser QM-Einheiten höher als
10% sein soll.
-
Die
Komponente a5 ist ausgewählt
aus Wasser-absorbierenden anorganischen Füllstoffen, wie z. B. Calciumsulfat-Hemihydrat,
wasserfreiem Calciumsulfat, Calciumchlorid und dergleichen, und
absorbierenden Verbindungen, wie Molekularsiebe vom Zeolith-Typ
A, und andere ähnliche
absorbierende und adsorbierende Verbindungen. Ein Zeolith-Typ A
mit einem Gehalt von ca. 0,5 bis ca. 10 Gew.-% der Grundpaste ist
ein bevorzugtes Abfangmittel.
-
Die
Komponenten a6 und b6 sind gekennzeichnet als Produkt einer Copolymerisationsreaktion
von Dimethyldihalogensilanen oder Dimethyldialkoxysilanen mit Methylvinyldihalogensilanen
oder Methylvinyldialkoxysilanen, was zu einem Copolymer der Formel
führt
worin R wie vorstehend angegeben
vorzugsweise Vinyl ist, das einen Vinyl-Gehalt von 0,5 bis 3,0 mval/g
ergibt, und eine Viskosität
von n(20°C)
= 200 mPas–10.000
mPas. Eine bevorzugte R-Gruppe
ist (CH
2)
3-O-[CH
2CH
2-O]
x-CH
3, worin x eine ganze Zahl von ca. 2 bis
ca. 10 bedeutet.
-
Die
Komponente a7 ist gekennzeichnet als Nonylphenoxypoly(ethylenoxy)ethanol,
und b5 ist gekennzeichnet als Produkt der Reaktion von wässeriger
Chlorplatinsäure
mit Tetramethyldivinyldisiloxan.
-
Komponente
b7 ist charakterisiert als hoch-disperses Platin oder Palladium
an Kohle, Calciumsulfat, Aluminiumoxid oder Zeolithen.
-
Eine
Kombination der erfindungsgemäßen Bestandteile
ergibt eine Kombination einer sehr hohen Reißfestigkeit zusammen mit hohen
hydrophilen Eigenschaften und guten Fließ- und Benetzungseigenschaften.
-
Die
erfindungsgemäße Kombination
der Bestandteile fördert
eine niedrige Konsistenz von sowohl den einzelnen Pasten als auch
der Mischung. Die erfindungsgemäßen Grundpasten
zeigen ein nicht-Newton'sches Fließverhalten
mit einer belastungsabhängigen
Viskosität
und einer thixotropen Wirkung. Sogar mit einem hohen Gehalt an oberflächenaktivem
Mittel (die nachstehenden Beispiele A, B und D) ist die Fließspannung
der Grundpaste, die aus rheologischen Substrukturen resultiert,
viel geringer als im Fall üblicher
Formulierungen mit niedriger Viskosität (Beispiel F).
-
In
der nachstehenden Erörterung
wird Bezug genommen auf die 3 bis 4,
die vorstehend kurz diskutiert wurden. In 3 zeigt
die x-Achse die Frequenz Omega in 1/s, und die zwei y-Achsen zeigen
die Scherbeanspruchung G' (linke
y-Achse) in Pascal (Pa), und die Viskosität n' in Pascal- Sekunden (Pas) (linke y-Achse). In 4 bedeutet
die x-Achse die Zeit in Sekunden (s). Die y-Achse ist wieder die Scherbeanspruchung
G in Pa auf der linken y-Achse. Auf der rechten y-Achse sind zwei
Parameter angegeben, die Viskosität n' in kPas und der Verlustwinkel. Der
Schermodul G' eines
flüssigen
Systems teilt sich in zwei Teile auf. Der Speichermodul G' repräsentiert
die elastischen Eigenschaften des Systems, während der Verlustmodul G'' die viskosen Eigenschaften repräsentiert.
Der Verlustwinkel, Delta, repräsentiert
den Winkel zwischen G' und
G'' in dem durch die
Achse, G' und G'', gebildeten Dreieck. Die 5 weist
die gleichen x- und y-Achsen wie 4 auf. In 3 bedeutet
außerdem
der Buchstabe "A" den Schermodul G', der Buchstabe "B" bedeutet Delta oder den Verlustwinkel
zwischen G' und
G''; und "C" bedeutet n', die Viskosität in Pas. In 4 bedeutet
die graphische Darstellung in kleinen Kreisen Delta; der Buchstabe "V" in einem Kreis bedeutet die Viskosität; das Sternchen
(*) bedeutet die Scherbeanspruchung G; die kleinen Quadrate bedeuten
den Speichermodul G';
und die Rhomben informieren über
den Verlustmodul G''.
-
In 5 bedeuten
die graphischen Darstellungen die gleichen wie die in 4.
-
Die
erfindungsgemäße Katalysatorpaste
zeigt sogar mit einem Aerosil-Gehalt von 10% ein nahezu Newton'sches Fließverhalten
mit konstanter Viskosität
von 10,0 Pas und keiner Fließspannung
oder einem Thixotropie-Effekt. Die rheologischen Eigenschaften der
einzelnen erfindungsgemäßen Pasten
wurden durch einen Frequenzbereich mit einem Oszillations-Rheometer
(CS-50, Fa. Bohlin) gemessen. 3 zeigt
den Unterschied zwischen den nicht-Newton'schen Fließeigenschaften der Grundpaste
und dem quasi-Newton'schen Verhalten
der Katalysatorpaste.
-
Die
Thixotropie der erfindungsgemäßen Grundpaste
kann durch einen mit einem Oszillations-Rheometer unter nicht störenden Bedingungen
gemessenen Zeitbereich dargestellt werden. Die Probe wurde auf die
Platte eines Konus/Platten-Messsystems gegeben. Nach Absenkung der
oberen Platte wurde an das Material eine Zusatzbelastung von 200
Pa während
eines Zeitraums von 5 Sekunden appliziert, um die rheologische Substruktur,
die für
die Fließspannung
verantwortlich ist, zu stören.
Die Relaxation der elastischen Eigenschaften wurde mittels Oszillation
mit einer Frequenz von 1 Hz und einer Deformation von 0,0005 Radianten in
Perioden von 10 Sekunden gemessen. Wie aus dem Diagramm der 4 ersichtlich
ist, ist am Beginn der Messung der Verlustmodul (G'') höher
als der Speichermodul (G')
und die Paste verhält
sich wie eine Flüssigkeit.
Nach einer Relaxationszeit von ca. 600 Sekunden (s) wird die Substruktur
wieder aufgebaut und das Material zeigt ein elastisches Verhalten.
Neben der typischen Relaxationszeit ist, wenn G'' =
G', der Gel-Punkt charakteristisch
für das
thixotrope Verhalten nicht-Newton'scher Flüssigkeiten. Die Zeit tg (usm), um diesen Gel-Punkt zu erreichen,
beträgt
für eine
erfindungsgemäße Grundpaste
mindestens 90 Sekunden.
-
Aufgrund
der Thixotropie der Grundpaste verhält sich das erfindungsgemäße Material
auch bei einer Fließspannung
und einer hohen belastungsabhängigen
Viskosität
wie eine Flüssigkeit,
die auf der Oberfläche kurz
nach dem Mischen durch Freisetzen aus dem Behälter zerfließt. Wenn
die zwei Komponenten durch Freisetzung über einen statischen Mischer
gemischt werden, wird das Fließverhalten
hauptsächlich
durch die Katalysatorpaste charakterisiert, weil sofort nach dem
Mischen die rheologischen Substrukturen in der Grundpaste, die für die Fließspannung
und die belastungs abhängige
Viskosität
verantwortlich sind, durch die Scherbeanspruchung des Mischens zerstört werden.
-
Das
erfindungsgemäße Material
wurde vorzugsweise zur Anwendung als dentales Packungsmaterial entwickelt.
Aufgrund der rheologischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Materials
sind nur sehr geringe Kräfte
erforderlich, um das Material aus der Packung freizusetzen. Es können deshalb
sehr kleine statische Mischer verwendet werden, um das erfindungsgemäße Material
aus der Packung abzugeben, was zu einer minimalen Menge an Abfall
und einer starken Verringerung der Kosten für den Anwender führt. Unter "niedrige Viskosität" wird hier eine solche
gemäß ISO 4823
verstanden.
-
Um
die Entwicklung der Viskosität
während
der Erstarrungsreaktion des erfindungsgemäßen Materials zu untersuchen,
wurde eine Probe (Beispiel B) in einem Zeitbereich mit einem Oszillations-Rheometer gemessen
(5). Das Material wurde aus der Packung (wie bei
dentalen Anwendungen verwendet) sofort auf die Platte eines Konus/Platten-Messsystems
abgegeben und die Messung 10 Sekunden nach der Abgabe begonnen.
Der erste Wert der Viskosität
wurde 15 Sekunden nach der Abgabe aufgezeichnet. Die Messung wurde unter
nicht störenden
Bedingungen mit einer Frequenz von 1 Hz, einer Deformation von 0,001
Radianten und einer Messdauer von 10 Sekunden durchgeführt. Unter
diesen Bedingungen werden die rheologischen Substrukturen durch
das Drehmoment der Oszillation nicht gestört (wie es in einem Amplitudenbereich
beider einzelnen Pasten gezeigt werden kann). Wie in 5 dargestellt,
steigt die Viskosität
in der ersten Periode der Reaktion sehr rasch an. Dieser Effekt
kann erklärt
werden durch die durch die Abgabe aus der Packung verursachten Relaxation
der Scherbeanspruchung (thixotroper Effekt). Am Beginn der Erstarrungsreaktion
ist der Verlustwinkel δ größer als
45°. Das
bedeutet, dass zu dieser Zeit das Material keine Fließspannung
aufweist. Als Flüssigkeit
ist das Material dazu fähig,
auf der Oberfläche
der Zähne
bei einer geringen Scherbeanspruchung sogar unter dem Einfluss der
Schwerkraft zu zerfließen,
wenn es aus der Packung ausgespritzt wird.
-
Wichtig
für die
Kinetik der Erstarrungsreaktion ist zunächst die Gel-Zeit tg (erstarrtes Material) und zweitens die
Erstarrungszeit tc. Die Gel-Zeit tg (erstarrtes Material) wird erreicht, wenn
der Verlustwinkel δ = arctan(G''/G')
den maximalen Wert besitzt. In Fällen,
in denen kein Maximum für
den Verlustwinkel (wenn δ > 45° ist) vorhanden ist, wird die
Gel-Zeit erreicht, wenn der Verlustwinkel 45° durchläuft (G' = G''). Die Erstarrungszeit
wird erreicht, wenn der Speichermodul G' sein Plateau erreicht hat.
-
In
den erfindungsgemäßen Beispielen
A und B wird das gebildete Netzwerk teilweise durch das vorhandene
Netzwerk der QM-Harze durchdrungen. Dies ermöglicht eine zusätzliche
Netzwerk-Festigkeit.
Diese QM-Harze sind dadurch gekennzeichnet, dass sie tetrafunktionelles
SiO4/2 als Q-Einheiten und monofunktionelles R3SiO1/2 als M-Einheiten
enthalten, worin R Alkyl, Aryl oder Alkenyl und vorzugsweise Methyl
oder Vinyl sein kann. Darüber
hinaus können
trifunktionelles RSiO3/2 (Silsesquioxan-Einheiten
oder T-Einheiten) und R2SiO2/2 als
D-Einheiten vorhanden sein. Der Gehalt dieser QM-Harze ist vorzugsweise
größer als
ca. 10%. Ein geringerer Gehalt als im Fall des Beispiels E ist nicht
ausreichend, um die Reißfestigkeit
zu erhöhen.
-
Alternativ
zur Verwendung eines hohen QM-Harz-Gehaltes, wie in den Beispielen
A und B, werden im Beispiel D hochfunktionelle Vinyl-Silicone verwendet.
In diesem erfindungsgemäßen Material
ist die hohe Reißfestigkeit
ein Ergebnis eines hohen Gehaltes an reaktiven Vinylgruppen in beiden
Komponenten. Bei der üblichen
Addition härtender
Silicone sind diese reaktiven Funktionalitäten nur am Ende der langkettigen
Polydimethylsiloxane vorhanden. In dem erfindungsgemäßen Material
werden zusätzliche
Vinylgruppen an der Kette dieser Polymere angebracht. Diese zusätzlichen
Funktionalitäten
führen
zu einer höheren
Netzwerkdichte in Kombination mit einer verstärkten mechanischen Festigkeit.
In diesem Fall ist ein hoher Gehalt an QM-Harzen nicht erforderlich.
-
Der
Zusatz eines Füllstoffes
zur Verstärkung
der mechanischen Festigkeit ist in dem erfindungsgemäßen Material
nicht erforderlich. Die verwendeten Füllstoffe sind nur notwendig,
um die rheologischen Eigenschaften einzustellen und um Feuchtigkeit
aus dem oberflächenaktiven
Mittel oder der Umgebung zu adsorbieren. Auch mit einem Füllstoffgehalt
von weniger als 15 Gew.-% weist das erfindungsgemäße Material
(Beispiele A, B und D) eine höhere
Reißfestigkeit
auf als niedrig-viskose
Stoffe mit hohem Füllstoffgehalt
(Füllstoffgehalt > 40 Gew.-%, Beispiel
F). In Kombination mit einer hohen Beanspruchung auf Druck macht
die verbesserte mechanische Festigkeit es möglich, subgingivale Unterhöhlungen
zu erhalten.
-
Um
die Benetzungseigenschaften zu verbessern, wurde dem erfindungsgemäßen Material
eine große Menge
an oberflächenaktivem
Mittel zugegeben, um einen sehr niedrigen Kontaktwinkel gegenüber Wasser zu
erhalten. Die oberflächenaktiven
Mittel sind die gleichen wie die früher beschriebenen. Überraschenderweise
führen
diese hohen Mengen an oberflächenaktivem
Mittel nur zu einer sehr geringen Fließspannung von weniger als 5
Pa im Falle der Grundpaste (Beispiele A, B und D). Konventionelle
nieder-viskose Stoffe (Beispiel F) weisen sogar mit einem geringeren
Gehalt an oberflächeaktivem
Mittel höhere
Fließspannungen
auf. Wie aus der 3 ersichtlich, führt diese
geringe Fließspannung
der Grundpaste nicht zu einer Fließspannung des ausgespritzten
Materials. Sie wird durch eine rheologische Substruktur verursacht,
die durch eine Scherbeanspruchung während des Abgebens aus der
Packung zerstört
wird.
-
Beispiele (alle %-Angaben
beziehen sich auf das Gewicht)
-
Beispiel A
-
Komponente A
-
- 53,0% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
QM-Harze
- 20,0% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 5,0% vernetzende H-Silicone (SiH-Gehalt 7,5 mval/g)
- 10,0% kettenverlängernde
H-Silicone (SiH-Gehalt 2,6 mval/g)
- 5,0% Zeolith Typ A
- 0,5% Titandioxid
- 6,5% oberflächenaktives
Mittel (Nonylphenoxypolyethylenoxyethanol)
-
Komponente B
-
- 66,5% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
QM-Harze
- 32,68% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 0,5% Pt-Katalysator
- 0,05% Divinyltetramethyldisiloxan
- 0,07% Pt/CaCO3
- 0,20% Pigment
-
Beispiel B
-
Komponente A
-
- 53,0% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
QM-Harze
- 20,0% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 15,0% vernetzende H-Silicone (SiH-Gehalt 4,3 mval/g)
- 5,0% Zeolith Typ A
- 0,5% Titandioxid
- 6,5% oberflächenaktives
Mittel (Nonylphenoxypolyethylenoxyethanol)
-
Komonente B
-
- 66,5% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
QM-Harze
- 32,68% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 0,5% Pt-Katalysator
- 0,05% Divinyltetramethyldisiloxan
- 0,07% Pt/CaCO3
- 0,20% Pigment
-
Beispiel C
-
Komponente A
-
- 16,5% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane
- 30,0% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
QM-Harze
- 20,0% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 15,0% vernetzende H-Silicone (SiH-Gehalt 4,3 mval/g)
- 5,0% Zeolith Typ A
- 0,5% Titandioxid
- 6,0% oberflächenaktives
Mittel (Nonylphenoxypolyethylenoxyethanol)
- 6,5% hydrophiler Modifikator (Fa. Wacker)
-
Komonente B
-
- 36,1% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane
- 30,0% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
QM-Harze
- 32,68% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 0,5% Pt-Katalysator
- 0,4% kurzkettige Dimethylvinyl-terminierte Polydimethyl(vinylmethyl)-siloxane
- 0,07% Pt/CaCO3
- 0,43% Pigment
-
Beispiel D
-
Komponente A
-
- 33,5% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane
- 15,0% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
QM-Harze
- 22,50% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 11,0% vernetzende H-Silicone (SiH-Gehalt 7,5 mval/g)
- 6,0% Dimethylvinyl-terminierte Dimethyl(methylvinyl)siloxan-Copolymere
(Viskosität
5,0 Pas)
- 5,0% Zeolith Typ A
- 1,0% Titandioxid
- 6,0% oberflächenaktives
Mittel (Nonylphenoxypolyethylenoxyethanol)
- 0,2% Spearmintöl
-
Komonente B
-
- 54,03% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane
- 10,0% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
QM-Harze
- 32,90% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 1,0% Pt-Katalysator
- 0,10% Divinyltetramethyldisiloxan
- 1,0% Dimethylvinyl-terminierte Dimethyl(methylvinyl)siloxan-Copolymere
(Viskosität
0,2 Pas)
- 0,07% Pt/CaCO3
- 0,40% Pigment
-
Beispiel E
-
Komponente A
-
- 44,6% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane
- 10,0% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
QM-Harze
- 20,0% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 15,0% vernetzende H-Silicone (SiH-Gehalt 4,3 mval/g)
- 5,0% Zeolith Typ A
- 0,2% Titandioxid
- 5,0% oberflächenaktives
Mittel (Nonylphenoxypolyethylenoxyethanol)
- 0,2% Spearmintöl
-
Komonente B
-
- 57,25% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane
- 10,0% Dimethylvinyl-terminiertes Polydimethylsiloxan, enthaltend
Methylsilsesquisiloxan-Harze
- 32,00% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 0,4% Pt-Katalysator
- 0,03% Divinyltetramethyldisiloxan
- 0,07% Pt/CaCO3
- 0,25% Pigment
-
Beispiel F
-
Komponente A
-
- 39,1% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane
- 10,0% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 8,4% vernetzende H-Silicone (SiH-Gehalt 4,3 mval/g)
- 5,0% Calciumsulfat-Hemihydrat
- 7,0% Diatomeenerde
- 25,0% Quarzpulver
- 0,2% Titandioxid
- 0,2% Spearmintöl
- 0,11% Pigment
- 5,0% oberflächenaktives
Mittel (Nonylphenoxypolyethylenoxyethanol)
-
Komonente B
-
- 51,0% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane
- 10,0% Dimethylvinyl-terminierte Polydimethylsiloxane, enthaltend
hochdisperses SiO2
- 7,0% Diatomeenrede
- 29,25% Quarzpulver
- 2,0% Weichmacher
- 0,4% Pt-Katalysator
- 0,03% Divinyltetramethyldisiloxan
- 0,07% Pt/CaCO3
- 1,0% Titandioxid
-
Die
Bestimmung rheologischer Parameter für die erfindungsgemäßen Beispiele
wurde wie folgt durchgeführt.
-
Die
rheologischen Eigenschaften von Systemen, die aus einem unlöslichen
festen Füllstoff
und zwei oder mehreren nicht mischbaren flüssigen Phasen bestehen, sind
durch rheologische Substrukturen, wie Micellen, charakterisiert,
die durch das oberflächenaktive
Mittel und Füllstoffteilchen
ausgebildet werden. Die Viskosität
dieser Systeme, insbesondere von Emulsionen, ist deshalb stark von
der Scherbeanspruchung abhängig.
Die Viskosität
wurde in einem Kriechversuch mit einer Scherbean spruchung von 200
Pa im Falle der einzelnen Pasten und der Mischung gemessen. Das
Instrument war ein Oszillations/Rotations-Rheometer (CS-50, Fa.
Bohlin) im Rotationsmodus. Wichtig für diesen Parameter ist es,
dass die Messung unter konstanten Fließbedingungen durchgeführt wird,
weil sonst der gemessene Wert keine physikalische Relevanz besitzt. Die
Scherbeanspruchung von 200 Pa ist viel höher als die Fließspannung
der erfindungsgemäßen Grundpasten.
Rheologische Substrukturen der Pasten werden unter diesen Bedingungen
zerstört.
Unter nicht zerstörenden
Bedingungen sind die Viskositäten,
insbesondere der Grundpasten, viel höher.
-
In
Pasten, die ein oberflächenaktives
Mittel enthalten (Grundpasten) wird durch die dipolaren Moleküle des oberflächenaktiven
Mittels eine rheologische Substruktur aufgebaut. Bei einer Beanspruchung
unterhalb der Fließspannung
bilden diese Micellen zusammen mit dem Füllstoff eine feste Struktur.
Das System verhält sich
quasi elastisch und ist durch eine lineare Scherbeanspruchung/Belastungsmodul-Beziehung
gekennzeichnet. Wenn die Scherbeanspruchung steigt, erreicht die
Viskosität
des Materials ein Maximum, und die Fließspannung wird überschritten,
die Substrukturen werden zerstört
und das System verhält
sich als nicht-Newton'sche
Flüssigkeit.
Die Fließspannung
wurde mit einem Scherbeanspruchungs-Anstieg von 0 bis 100 Pa in
einem Zeitraum von 120 Sekunden gemessen. Es wird angemerkt, dass
dieser Parameter stark von der Beanspruchung/Zeit-Neigung abhängig ist,
wobei eine steilere Neigung zu einer geringeren Fließspannung
führt.
Aus diesem Grunde werden die rheologischen Parameter für solche
Systeme üblicherweise
unter definierten Belastungssituationen gemessen.
-
Sehr
oft ist die Reorganisation der zerstörten Substrukturen mit einer
Relaxationszeit kombiniert. In solchen thixotropen Systemen muss
auch die Vorgeschichte der Beanspruchung des Systems durch Messung aller
rheologischen Parameter in Betracht gezogen werden. Das Material
wird deshalb 20 Minuten (min) vor der Messung der Fließspannung
auf die Platte eines Konus/Platten-Messsystems gegeben. Die Viskosität wird im
Kriechversuch sofort nach Aufgeben des Materials auf das Messsystem
im Falle der einzelnen Pasten und nach einem Zeitraum von 30 Sekunden
im Falle des gemischten Materials gemessen.
-
Die
Erstarrungszeit tc wird in einem Rotations/Oszillations-Rheometer
(CS-50, Fa. Bohlin) im Oszillationsmodus gemessen. Die Messung ist
unter nicht zerstörenden
Bedingungen durchzuführen.
Diese Bedingungen können
realisiert werden, indem man innerhalb des linearen viskoelastischen
Bereichs des erstarrten und nicht erstarrten Materials misst. Optimale
Bedingungen für
die Erstarrungsreaktion bei Zusatz härtender Silicone sind eine
Frequenz von 1 Hz und eine Deformation von 0,001. Die Erstarrungszeit
wird abgelesen, wenn der Schermodul G = G' + G'' das Plateau erreicht
hat. Die Erstarrungszeit ist für
den Zahnarzt von klinischer Relevanz, weil dieser Zeitraum identisch
ist mit der minimalen Entfernungszeit.
-
Die
physikalischen Parameter der erfindungsgemäßen Beispiele (A, B und D)
sind in der Tabelle III zusammen mit drei nicht erfindungsgemäßen Beispielen
(C, E und F) angegeben.
-
-
In
der Formulierung F ist die hohe Reißfestigkeit ein Ergebnis des
hohen Füllstoffgehaltes.
Die Viskositäten
der beiden einzelnen Pasten und der Mischung sind hoch, weshalb
die Fließeigenschaften
für optimale Abdrücke unzureichend
sind.
-
In
der Formulierung E wird die niedrige Viskosität durch Verteilen des Füllstoffes
erhalten. Die Fließeigenschaft
auf der Zahnoberfläche
ist sehr gut. Das Beispiel zeigt gute Vernetzungseigenschaften als
Ergebnis eines geringen Kontaktwinkels, aber aufgrund der sehr geringen
Reißfestigkeit
reißt
die Formulierung von den Unterhöhlungen.
-
In
Beispiel C wurden die Fließeigenschaften
und der Kontaktwinkel optimiert, aber wie in Formulierung E ist
die Reißfestigkeit
zu gering, um ein Abreißen
von den Unterhöhlungen
zu vermeiden. Der Gehalt der verstärkenden QM-Harze ist nicht
hoch genug, um die mechanische Festigkeit zu verbessern.
-
Die
erfindungsgemäßen Beispiele
A, B und D weisen sehr niedrige Viskositäten der einzelnen Pasten und
der Mischung auf. In Kombination mit einem geringen Kontaktwinkel
führen
diese rheolo gischen Eigenschaften zu einem optimierten Fließen der
Paste auf der Oberfläche
der Zähne
und in die Furche. Eine hohe Reißfestigkeit könnte im
Falle von Beispiel C durch eine hohe Netzwerkdichte oder durch die
Verwendung eines hohen Gehaltes an QM-Harzen im Fall des Beispiels
A erzielt werden.
-
Tabelle
IV zeigt die Gel-Zeiten tg (nicht erstarrtes
Material) für
die erfindungsgemäßen Grundpasten, gemessen
mit einem wie vorstehend erläuterten
Zeitbereich.
-