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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der provisorischen US-Patentanmeldung
mit der Seriennummer 60/018042, eingereicht am 21. Mai 1996.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes extrudierbares,
thermoplastisches, elastomeres Polyurethan, zur Verwendung in der
effizienten Fertigung von Produkten wie Airbags mit ausgezeichneten
Eigenschaften, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung derselben.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
neue Airbag-Technologie erfordert ein Polyurethan-Elastomer, das
Hochtemperaturbeständigkeit mit
ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften, Verarbeitungsparametern
sowie Beständigkeit
gegen Hydrolyse, Sauerstoff und Ozon vereint. Für die Verwendung in Airbags
oder irgendeine andere ähnliche
Verwendung sind einige der wichtigsten Eigenschaften insbesondere
Extrudierbarkeit, Hochtemperaturbeständigkeit, Biegsamkeit bei tiefen
Temperaturen, hohe Festigkeit, Ausdehnung, niedriger bis mäßiger Zugmodul,
gute Umweltbeständigkeit
und ausgezeichnete Reißfestigkeit
mit einer "A"-Durometer-Härte von
etwa 80.
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Die
gegenwärtig
kommerziell erhältlichen
extrudierbaren Urethan-Elastomere sind üblicherweise hydroxyl-kettenverlängert und
besitzen nicht die thermische Beständigkeit, die notwendig ist,
um die Temperatur des Gasgenerators während der Airbagauslösung zu überstehen.
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Es
wird angenommen, dass gegenwärtig
keine thermoplastischen Urethan-Elastomer-Zusammensetzungen erhältlich sind,
die harnstoff-kettenverlängert
sind und die mit einer Kombination aus ausgezeichneter Temperaturbeständigkeit,
physikalischen Eigenschaften und Umwelteigenschaften extrudiert
werden können. In
Fachkreisen ist angenommen worden, dass ein verarbeitbares thermoplastisches
Urethan nicht unter Verwendung eines Diamin-Kettenverlängerers erhalten werden könnte, weil
die entstehenden Harnstoff-Abschnitte zu einem sehr hohen Schmelzpunkt
des Urethans führten.
Somit könnten
Polyurethane nicht mit den in der Verarbeitung von thermoplastischen
elastomeren Werkstoffen üblichen
Verfahren, wie der Extrusion, ohne eine Zersetzung des Urethans
verarbeitet werden.
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Die
Extrusion von thermoplastischen Polyurethan-Elastomeren wäre wünschenswert,
um eine Flexibilität
in der Formung verschiedener Formen und Größen von Produkten, einschließlich Airbag-Kissen
und ähnliches,
zu ermöglichen.
Die Extrusion ist auch ein preisgünstigeres und schnelleres Verarbeitungsverfahren im
Vergleich zu anderen Formungsverfahren wie flüssigem Gießen.
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Taub,
US-Patent Nr. 3,600,358, offenbart ein Polyurethan-Elastomer, hergestellt
aus einem 4,4'-Methylen-bis(cyclohexyl-isocyanat),
Neopentyladipat und einem aromatischen Diamin. Nach der Addition
des aromatischen Diamins an das Urethan-Vorpolymer wird das Gemisch
erhitzt und zur Härtung
in eine Form gegossen. Taub deutet nicht an, dass das Urethan extrudiert
werden kann. Die Einbeziehung eines Gemisches von Diaminen zur Verbesserung
der Extrudierbarkeit eines harnstoff-kettenverlängerten Urethans wird von Taub
ebenso wenig offenbart oder nahegelegt.
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Slagel,
US-Patent Nr. 3,866,242, offenbart ein Schutzschild, das ein Polyurethan,
hergestellt aus einem Polyester- oder Polyether-Glykol, einem Diisocyanatodicylohexylmethanisocyanat
und einem primären Amin
wie 4,4'-Methylen-bis(2-chloroanilin),
umfasst. Die Polyurethane werden zwischen Glasplatten gegossen und
gehärtet,
um das Schutzschild zu formen. Das von Slagel offenbarte Polyurethan
ist nicht elastomer, wie durch die Offenbarung nachgewiesen wird:
der Werkstoff hat auf der "D"-Skala eine Härte von
77–80
(Spalte 3, Zeile 30). Slagel deutet nicht an, dass das Polyurethan
extrudiert werden kann. Die Einbeziehung eines Gemisches von Diaminen
zur Verbesserung der Extrudierbarkeit eines harnstoff-kettenverlängerten
Urethans wird von Slagel auch nicht offenbart oder nahegelegt.
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Dementsprechend
ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein thermoplastisches
Polyurethan-Elastomer anzubieten, das extrudierbar ist, das eine
hohe Temperaturbeständigkeit
besitzt, und das stark und langlebig ist für die Verwendung in der Fertigung
von Urethan-Produkten
wie Airbags. Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung,
sowohl ein Verfah ren zur Herstellung dieser Polyurethane als auch
ein Verfahren zur Extrusion dieser Polyurethane anzubieten.
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Die
neuartigen Merkmale der Erfindung sowie ihre Vorteile werden aus
der folgenden Beschreibung, in welcher die Ausführungsformen der Erfindung
durch Beispiele veranschaulicht werden, ersichtlich.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Polyurethane der vorliegenden Erfindung umfassen ein extrudierbares
Reaktionsprodukt von mindestens einem aliphatischen Diisocyanat
mit mindestens einem hydroxy-gruppen-enthaltenden
Zwischenprodukt, ausgewählt
aus Polyester-Glykolen, Polyether-Glykolen und Mischungen derselben, sowie
mindestens einem ersten Diamin-Härter-Mittel
und mindestens einem zweiten Diamin-Härter-Mittel. Die Polyurethane
können
auch ein Extrusions-Hilfsmittel enthalten. Ein Verfahren der vorliegenden
Erfindung umfasst eine Reaktion von mindestens einem aliphatischen
Diisocyanat mit mindestens einem hydroxy-gruppen-enthaltenden Zwischenprodukt zur Bildung
eines Vorpolymers, und dann eine Reaktion des Vorpolymers mit mindestens
einem ersten Diamin-Härter-Mittel
und mindestens einem zweiten Diamin-Härter-Mittel zur Bildung eines
thermoplastischen Polyurethan-Elastomers. Alternativ kann man auch
mindestens ein aliphatisches Diisocyanat mit weniger als einem Äquivalent
des hydroxy-gruppen-enthaltenden Zwischenprodukts zur Bildung eines
Vorpolymers reagieren lassen, und dann können die restlichen Äquivalente
des hydroxy-gruppen-enthaltenden Zwischenprodukts zusammen mit mindestens
einem Diamin-Härter-Mittel
hinzugegeben werden, zur Bildung eines gehärteten Elastomers. Zusätzlich bezieht
sich die vorliegende Erfindung sowohl auf ein Verfahren zur Extrusion
von Polyurethanen der Erfindung als auch auf extrudierte Polyurethan-Produkte.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Polyurethane der vorliegenden Erfindung umfassen ein Reaktionsprodukt
von mindestens einem aliphatischen Diisocyanat mit mindestens einem
hydroxy-gruppen-enthaltenden Zwischenprodukt, ausgewählt aus
Polyester-Glykolen, Polyether-Glykolen und Mischungen derselben,
sowie mindestens einem ersten Diamin-Härter-Mittel und mindestens
einem zweiten Diamin-Härter-Mittel.
Mindestens ein Extrusions-Hilfsmittel kann auch in den Polyurethanen
enthalten sein. Die Polyurethane der vorliegenden Erfindung sind
thermoplastische Elastomere, die leicht zu verschiedenen Urethan-Produkten
extrudiert werden können.
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Die
vorliegenden Polyurethane sind aufgrund der Tatsache, dass sie über eine
ausgezeichnete Schmelzeigenschaft und gleichzeitig über eine
hohe thermische Stabilität
verfügen,
extrudierbar. Verglichen mit kommerziell erhältlichen thermoplastischen
Urethan-Elastomeren, die eine Shore-A-Härte von 80 haben, besitzen
die Polyurethane nach der Erfindung, die eine ähnliche Shore-A-Härte haben,
eine niedrigere Schmelztemperatur in der Größenordnung von 10 bis 70°C weniger,
bei Messung in Übereinstimmung
mit der "ASTM D-1238"-Methode. Der Schmelzindex
der Polyurethane der vorliegenden Erfindung reicht von 12.7 bis 101.6
cm (5 bis 40 Zoll) pro Minute, besonders bevorzugt von 20.3 bis
63.5 cm (8 bis 25 Zoll) pro Minute, bei Messung in Übereinstimmung
mit der modifizierten "ASTM
D-1238"-Methode,
die in Beispiel 9 beschrieben wird. So sind die Ausführungsformen
der erfinderischen Polyurethane im Temperaturbereich von 215°C bis 310°C, bevorzugt
von 235°C
bis 260°C,
extrudierbar. Kommerziell erhältliche
Polyurethane dagegen verflüssigen
sich bei derartigen Verarbeitungstemperaturen. Üblicherweise werden kommerziell
erhältliche
Polyurethane wie etwa Pellethan (ein hydroxyl-kettenverlängertes, Extrusionsqualitäts-Polyurethan,
im Handel erhältlich
von Dow) bei einer Temperatur von 224°C durch einen Extruder zur Bestimmung
des Schmelzindex extrudiert, unter Verwendung einer Beladung von
2 bis 6 kg. Höhere
Extrusionstemperaturen können
nicht verwendet werden, da diese kommerziell erhältlichen Polyurethane bei höheren Temperaturen
instabil werden und sich verflüssigen.
Die Polyurethane der vorliegenden Erfindung können jedoch bei sehr hohen
Temperaturen ohne Qualitätsverlust
extrudiert werden.
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Ohne
dadurch an eine Theorie gebunden sein zu wollen, nimmt der Erfinder
an, dass die vorliegenden harnstoff-kettenverlängerten Polyurethane derart überlegene
Eigenschaften besitzen und extrudierbar sind, weil das Polyurethan
ein aliphatisches Diisocyanat enthält, vorzugsweise ein gesättigtes
aliphatisches Diisocyanat. Somit zeigt das Polyurethan thermoplastische
Eigenschaften und geht keine Nebenreaktionen ein, z.B. bildet es
keine Carbamoylharnstoffe bei der Härtung, wie dies bei Polyurethanen,
die mit aromatischen Diisocyanaten gebildet worden sind, der Fall
ist. So können
die Polyurethane zu einem festen Produkt mit ausgezeichneten Eigenschaften
gehärtet
werden, aber sie können
ebenso aufgrund der Abwesenheit von und/oder des geringen Anteils
an Carbamoylharnstoffen erneut geschmolzen und erneut extrudiert
werden.
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Im
Herstellungsverfahren des Polyurethans kann Wasser zu Nebenreaktionen
führen,
durch welche die Extrudierbarkeit des gebildeten Polyurethans vermindert
wird. Daher wird bevorzugt, dass die Edukte des Polyurethans nur
einen geringen Anteil an Wasser, wenn überhaupt, enthalten. Zum Beispiel
wird das Polyurethan vorzugsweise in einer Umgebung hergestellt,
in der Wasser nur zu 0.03 Gewichtsprozenten, bezogen auf das Gewicht
der Polyurethane, enthalten ist.
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Darüber hinaus
wird angenommen, dass die vorliegenden Eigenschaften und die Extrudierbarkeit
zusätzlich
zum aliphatischen Diisocyanat teilweise auch durch die Verwendung
von Diamin-Kettenverlängerern erreicht
werden. Die Harnstoff-Kettenverlängerungen
in der Polyurethan-Kette verleihen den Polyurethanen eine überlegene
thermische Stabilität,
wie zuvor diskutiert, die eine Extrusion bei hohen Temperaturen
erlaubt.
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Diamin-Härter-Mittel
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Die
Diamin-Härter-Mittel
oder Kettenverlängerer
sind vorzugsweise primäre
Amine. Das Diamin-Härter-Mittel
ist ein Gemisch von zwei oder mehr Diamin-Härter-Mitteln. Vorzugsweise
besteht ein erstes Diamin-Härter-Mittel
aus einem Amin, das eine hohe thermische Stabilität und die
Fähigkeit
besitzt, dem Polyurethan ausgezeichnete Schmelzflusseigenschafen
zu verleihen. Zu dem mindestens einen der ersten Diamin-Härter-Mittel
gehören
2,4-Diamino-3,5,-diethyltoluol
und 2,6-Diamino-3,5,-diethyltoluol (zusammen Diethylen-toluoldiamin
(DETDA)) sowie Methylen-Dianilin (MDA). Zum Beispiel ist ein bevorzugtes
erstes Diamin-Härter-Mittel,
das im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wird, Diethylentoluoldiamin
(DETDA), das von Albemarle Corporation unter dem Handelsnamen Ethacure
100 verkauft wird. Dieses Diamin-Härter-Mittel ist bei Raumtemperatur
flüssig.
Es hat die folgende Formel:
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Ein
anderes bevorzugtes erstes Diamin-Härter-Mittel, das allein oder
in Kombination mit anderen ersten Diamin-Härter-Mitteln eingesetzt werden
kann, ist Methylen-Dianilin (MDA). MDA ist bei Aldrich erhältlich und
hat die folgende Formel:
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Obwohl
bei alleiniger Verwendung der (des) zuvor genannten Diamin-Härter-Mittels)
ein gutes Produkt erhalten wird, lässt sich die Extrudierbarkeit
des Urethan-Polymers durch die Zugabe eines zweiten Diamin-Härter-Mittels,
das als Reaktions-Hilfsmittel wirkt, drastisch verbessern. Beispielsweise
kann das zweite Diamin-Härter-Mittel
die folgende Formel aufweisen:
wobei R
1 und
R
2 jeweils unabhängig ausgewählt werden aus Methyl-, Ethyl-,
Propyl- und Isopropylgruppen, und
R
3 aus Wasserstoff und Chlor ausgewählt wird.
Beispiele dieser Diamin-Härter-Mittel
schließen
auch die folgenden Verbindungen ein, die von der Lonza AG (Basel,
Schweiz) hergestellt werden:
LONZACURE® M-DIPA | R1 = C3H7;
R2 = C3H7; R3 = H |
LONZACURE® M-DMA | R1 = CH3; R2 = CH3; R3 = H |
LONZACURE® M-MEA | R1 = CH3; R2 = C2H5;
R3 = H |
LONZACURE® M-DEA | R1 = C2H5;
R2 = C2H5; R3 = H |
LONZACURE® M-MIPA | R1 = CH3; R2 = C3H7;
R3 = H |
LONZACURE® M-CDEA | R1 = C2H5;
R2 = C2H5; R3 = Cl |
wobei sich R
1, R
2 und R
3 auf die
oben abgebildete chemische Formel beziehen. Die chemischen Namen
dieser Stoffe lauten wie folgt: M-DIPA ist 4,4'-Methylen-bis(2,6-diisopropylanilin), M-DMA ist 4,4'-Methylen-bis(2,6-dimethylanilin),
M-MEA ist 4,4'-Methylen-bis(2-ethyl-6-methylanilin),
M-DEA ist 4,4'-Methylen-bis(2,6-diethylanilin),
M-MIPA ist 4,4'-Methylen-bis(2-isopropyl-6-methylanilin)
und M-CDEA ist 4,4'-Methylen-bis(2,6-diethyl-3-chloroanilin). Lonzacure
® M-CDEA
ist in den USA bei Air Products and Chemicals, Inc. (Allentown,
Pennsylvania) erhältlich.
Besonders bevorzugte zweite Diamin-Härter-Mittel sind M-DIPA (Methyldiisopropylanilin) und
M-DEA (Methyldiethylanilin).
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Ein
anderes Diamin, das als ein zweites Diamin-Härter-Mittel eingesetzt werden
kann, ist Trimethylenglycol-di-para-aminobenzoat, das von Air Products
and Chemicals, Inc. unter dem Handelsnamen Polacure 740M verkauft
wird. Es hat die folgende Formel:
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Das
zweite Diamin-Härter-Mittel
wird vorzugsweise in einer Menge von, zum Beispiel, 2 bis 80 Prozent nach Äquivalenten
zum ersten Härter-Mittel
hinzugegeben, mit einem bevorzugten Mengenbereich von 2 bis 60 Prozent.
Eine besonders bevorzugte Menge des zweiten Diamin-Härter-Mittels
beträgt
10 bis 50 Prozent nach Äquivalenten.
Das erste Diamin-Härter-Mittel ist in einer
Menge von, zum Beispiel, 20 bis 98 Prozent nach Äquivalenten vorhanden, bevorzugt
40 bis 98 Prozent, und besonders bevorzugt 50 bis 90 Prozent nach Äquivalenten.
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Ein
bevorzugtes Diamin-Härter-Mittel-System
ist eine Kombination aus DETDA und entweder M-DIPA oder M-DEA. Vorzugsweise
umfasst DETDA 70 bis 100 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt 80
bis 90 Gewichtsprozent, und am meisten bevorzugt etwa 85 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Diamin-Härter-Mittel-Systems. M-DEA
oder M-DIPA, am
meisten bevorzugt M-DEA, ist vorzugsweise in einer Menge von 5 bis
30 Prozent, besonders bevorzugt von 10 bis 20 Prozent, und am meisten
bevorzugt von 15 Gewichtsprozent vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Diamin-Härter-Mittel.
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Aliphatische Diisocyanate
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Den
aliphatischen Diisocyanate liegt die Formel O=C=N-A-N=C=O zugrunde,
wobei A eine unverzweigte, verzweigte und/oder cyclische aliphatische
Gruppe mit, zum Beispiel, 6 bis 13 Kohlenstoffatomen. Die aliphatischen
Diisocyanate sind vorzugsweise gesättigte Diisocyanate.
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Ein
bevorzugtes aliphatisches Diisocyanat zur Verwendung im Verfahren
der vorliegenden Erfindung ist 4,4'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat. Drei
Isomere von 4,4'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat
sind nachstehend abgebildet:
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Ein
Beispiel eines solchen Diisocyanats ist Desmodur W, ein bei Bayer
kommerziell erhältliches
Produkt. Desmodur W enthält
20 Prozent des Trans-Trans-Isomers von 4,4'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat, während die
restlichen 80 Prozent die Cis-Trans- und die Cis-Cis-Isomere von 4,4'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat umfassen.
XP-7041E, ebenfalls bei Bayer erhältlich, enthält 50 Prozent
des Trans-Trans-Isomers von 4,4'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat, während die
restlichen 50 Prozent die Cis-Trans- und die Cis-Cis-Isomere von
4,4'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat
umfassen. Die Erhöhung
des Anteils an Trans-Trans-Isomer
von 20 auf 50 Prozent verbessert die thermischen Eigenschaften und
die chemische Beständigkeit
des Systems und führt
zu einer gewissen Verbesserung der physikalischen Eigenschaften.
Die Erhöhung
des Anteils an Trans-Trans-Isomer auf über 80 Prozent verbessert die
thermische Stabilität
und die chemische Beständigkeit des
Systems weiter und führt
zu ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften und Verarbeitungsparametern.
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Zu
den zusätzlichen
aliphatischen Diisocyanaten, die verwendet werden können, gehören die
folgenden: Erstens 3-Isocyanato-methyl-3,5,5-trimethylcyclohexyl-isocyanat,
das bei Huls erhältlich
ist und die folgende Strukturformel hat:
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Zweitens
Tetramethylxylol-diisocyanat (entweder meta oder para), das bei
Cytex erhältlich
ist und die folgende Strukturformel hat:
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Hydroxy-gruppen-enthaltenden
Zwischenprodukte
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Die
hydroxy-gruppen-enthaltenden Zwischenprodukte, die im Verfahren
der Erfindung verwendet werden können,
sind vorzugsweise Polyester-Glykole und Polyether-Glykole, die einen
Gewichtsdurchschnitt des Molekulargewichts von, zum Beispiel, 500
bis 3000 aufweisen.
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Polyester-Glykole,
die in dieser Erfindung nützlich
sind, weisen vorzugsweise einen Gewichtsdurchschnitt des Molekulargewichts
von, zum Beispiel, 1250 bis 2000 auf und schließen Polycaprolactone sowie
Polyester ein, die auf einer Veresterung von aliphatischen Dicarbonsäuren mit
2 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie Adipin-, Bernstein- und Sebacinsäure, in
Anwesenheit von aliphatischen Glykolen, die vorzugsweise 2 bis 12 Kohlenstoffatome
besitzen, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol, 1,4-Butandiol,
Neopentylglykol, 1,6-Hexandiol,
1,10-Decandiol und 1,12-Dodecandiol, basieren.
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Passende
Polycaprolactone können
vorzugsweise durch die Additionsreaktion von E-Caprolacton in Anwesenheit von aliphatischen
Glykolen hergestellt werden, die vorzugsweise 2 bis 12 Kohlenstoffatome
besitzen, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol, 1,4-Butandiol, Neopentylglykol,
1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol und 1,12-Dodecandiol. Das entstehende
Polycaprolacton hat die folgende Formel:
wobei R = (CH
2)
2-12 ist und n so gewählt wird, dass das mittlere
Molekulargewicht des Vorpolymers im bevorzugten Bereich von 500
bis 3000 liegt, mit einem beispielhaften mittleren Molekulargewicht
von 1900.
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Polyester
von Dicarbonsäuren
und Glykolen können
durch Veresterungs- und Umesterungsmethoden hergestellt werden,
die in Fachkreisen gut bekannt sind.
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Polyether-Glykole,
die in dieser Erfindung nützlich
sind, weisen vorzugsweise einen Gewichtsdurchschnitt des Molekulargewichts
von, zum Beispiel, 1000 bis 3000 auf und schließen Poly-1,2-propylenether-Glykol,
Poly-1,3-propylenether-Glykol und Polytetramethylenether-Glykol (PTMEG) ein.
Diese Polyether-Glykole können
durch Kondensation von Epoxiden oder anderen cyclischen Ethern nach
Methoden hergestellt werden, die in Fachkreisen bekannt sind.
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Bevorzugte
hydroxy-gruppen-enthaltende Zwischenprodukte zur Verwendung im Verfahren
der Erfindung sind Polycaprolactone, insbesondere die Polycaprolactone,
welche durch die Additionsreaktion von E-Caprolacton in Anwesenheit
von Neopentylglykol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol
und 1,12-Dodecandiol hergestellt worden sind. Die am meisten bevorzugten
Polycaprolactone sind auf Neopentylglykol basierende Polycaprolactone.
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Reaktionsverlauf
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Im
bevorzugten Verfahren wird zuerst das aliphatische Diisocyanat mit
mindestens einem hydroxy-gruppen-enthaltenden Zwischenprodukt in
einem Äquivalenten-Verhältnis von,
zum Beispiel, etwa zwei NCO-Gruppen zu einer OH-Gruppe gemischt.
Das Gemisch wird dann erhitzt, zum Beispiel auf eine Temperatur
von 82°C
bis 127°C
(180°F bis
260°F),
besonders bevorzugt 93°C
bis 115°C
(220°F bis
240°F),
für 10
bis 60 Minuten, besonders bevorzugt 30 bis 45 Minuten, zur Bildung
eines Vorpolymers. Dann lässt
man das Vorpolymer mit einem Diamin-Härter-Mittel bei einer Temperatur
von 71°C
bis 107°C
(160°F bis
225°F) während 4
bis 20 Stunden reagieren, zur Bildung des gehärteten Elastomers. Das Diamin-Härter-Mittel
wird vorzugsweise in einem Äquivalenten-Verhältnis von,
zum Beispiel, 0.95–1.06
NH2-Gruppen zu 1.0 NCO-Gruppe zum Vorpolymer
hinzugegeben, mit dem am meisten bevorzugten Bereich von 0.98–1.0 NH2-Gruppen zu 1.0 NCO-Gruppe.
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Alternativ
kann man das aliphatische Diisocyanat mit 0.3 bis 0.8 Äquivalenten
des hydroxy-gruppen-enthaltenden Zwischenprodukts zur Bildung eines
Vorpolymers reagieren lassen, und dann werden die restlichen 0.2
bis 0.8 Äquivalente
des hydroxy-gruppen-enthaltenden
Zwischenprodukts mit dem Diamin-Härter-Mittel zur Bildung des
gehärteten
Elastomers hinzugegeben.
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Das
gehärtete
Elastomer wird dann vor der Extrusion des Endprodukts granuliert
und/oder pelletisiert.
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Antiblockmittel/Extrusions-Hilfsmittel
wie zum Beispiel N,N'-Ethylen-bis-stearamide
(Acrawax C) oder N,N'-Dioleoylethylendiamin
(Glycolube VL), beide erhältlich
bei Lonza Spezialitätenchemie,
können
wahlweise hinzugegeben werden, um die Verarbeitungseigenschaften
zu verbessern und das Blocking des Extrudats zu minimieren oder
auszuschließen.
Anteile im Bereich von, zum Beispiel, 0.25 bis 2.0 Gewichtsprozent
können während der
Herstellung des thermoplastischen Polyurethans hinzugegeben werden.
Tests haben gezeigt, dass ein ausgezeichnetes Anti-Blocking des
Extrudats bei der Zugabe von 0.5 bis 1.0 Gewichtsprozent Glycolube
VL stattfindet, ohne dass sich die physikalischen Eigenschaften
des Systems verändern.
Die oben genannten Antiblockmittel Acrawax C oder Glycolube VL werden
vorzugsweise in Verbindung mit Kieselgur verwendet, erhältlich bei
der Celite Corporation. Kieselgur kann auch allein als Antiblockmittel/Extrusions-Hilfsmittel
eingesetzt werden. Kieselgur kann in Mengen von, zum Beispiel, 2.0
bis 4.0 Gewichtsprozenten hinzugegeben werden, um ausgezeichnete
Ergebnisse zu erzielen. Diese Antiblockmittel/Extrusions-Hilfsmittel
werden in Form eines Konzentrats entweder zum granulierten Elastomer
oder während
des Pelletisierens hinzugegeben. Während die Zugabe von Kieselgur
die Verarbeitbarkeit der Polyurethane verbessert, kann es eine Erhöhung des
Anteils an Feuchtigkeit in den Polyurethanen bewirken, was zu unerwünschten
Auswirkungen wie Hydrolyse und Quellung des Polymers führen kann.
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Die
entstehenden extrudierbaren, harnstoff-kettenverlängerten
Polyurethane vereinen ausgezeichnete thermische Eigenschaften mit
ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften bei einer "A"-Durometer-Härte von etwa 80.
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Die
Polyurethane der vorliegenden Erfindung können mit konventionellen Extrusionsgeräten, die
in Fachkreisen bekannt und kommerziell erhältlich sind, extrudiert werden.
Die Polyurethane werden vorzugsweise bei einer Temperatur von, zum
Beispiel, 215°C
bis 310°C
(420°F bis
590°F),
besonders bevorzugt bei 235°C bis
260°C (455°F bis 500°F), extrudiert.
Typische Bedingungen in bezug auf den Druck bei Extrusion durch einen
Extruder zur B- stimmung
des Schmelzindex sind eine Beladung von etwa 6 bis etwa 20 kg (entsprechend
einem Druck von 17.06 bis 58.10 MPa (2475 bis 8249 psi)), besonders
bevorzugt eine Beladung von 8 bis 13 kg (entsprechend einem Druck
von 22.74 bis 36.96 MPa (3299 bis 5362 psi)). Die Polyurethane können vorzugsweise
zu, zum Beispiel, aufblasbaren, röhrenförmigen Gebilden oder Kissen
für Airbags
extrudiert werden.
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Im
Anschluss an die Extrusion erreichen die Polyurethane ihre volle
Stabilität
und maximalen Härteeigenschaften
in etwa 3 bis 21 Tagen unter Umgebungsbedingungen. Vorzugsweise
wird eine auf die Extrusion folgende Nachhärtung erreicht, indem die extrudierten
Produkte einer erhöhten
Temperatur unterworfen werden, um den Stabilisierungs- und Härtungsprozess
zu beschleunigen. Zum Beispiel kann man die extrudierten Produkte
einer Temperatur von 70°C
bis 165°C
(160°F bis
325°F),
besonders bevorzugt 95°C
bis 110°C
(200°F bis
230°F) während eines
Zeitraums von 4 bis 24 Stunden, besonders bevorzugt 12 bis 16 Stunden,
unterwerfen.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird durch die folgenden Beispiele
veranschaulicht.
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BEISPIEL 1
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Ein
sauberer Reaktor, ausgestattet mit Heizung, Kühlung, Vakuum, trockenem N2 und einem Rührer, wird mit Desmodur W (4,4'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat,
enthaltend 20% des Trans-Trans-Isomers) beschickt. Der Rührer wird
eingeschaltet. Die Temperatur des Desmodur W wird auf 71°C erhöht.
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Ein
Gemisch von auf Diethylenglykol basierenden Polycaprolactonen, Tone
0240 (Äquivalentgewicht 1000)
und Tone 0230 (Äquivalentgewicht
625), beide bei Union Carbide erhältlich, wird angesetzt. Eine
ausreichende Menge an Tone 0230 wird so zum Tone 0240 hinzugegeben,
dass beim Schmelzen und Mischen bei 80°C ein Äquivalentgewicht von etwa 950
erhalten wird.
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Dann
wird das Polycaprolacton-Gemisch zum Desmodur W in einem Äquivalenten-Verhältnis von
zwei NCO-Gruppen zu einer OH-Gruppe hinzugegeben. Heizung und Vakuum
werden eingeschaltet. Wenn die Temperatur etwa 100°C erreicht,
wird die Heizung ausgeschaltet, und man erlaubt der Reaktion, sich
exotherm auf 110 bis 121°C
zu erwärmen.
Wenn die Reaktion vollständig
abgelaufen ist, und die Temperatur auf etwa 77°C sinkt, wird das entstehende
Vorpolymer aus dem Reaktor abgelassen, über einen "200 mesh"-Filter filtriert und in saubere Behälter überführt. Die
Behälter
werden dann mit trockenem N2 gespült und versiegelt.
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Sodann
lässt man
das Vorpolymer mit Ethacure 100 als Diamin-Härter-Mittel in einem Äquivalenten-Verhältnis von
0.99 NH2-Gruppen zu 1.0 NCO-Gruppe reagieren.
Bei einer Temperatur des Vorpolymers von etwa 71°C wird das Ethacure 100 bei
Raumtemperatur hinzugegeben, und die Bestandteile werden gründlich durchmischt.
Das Gemisch wird dann auf 33 bis 133 Pa (250 bis 1000 Millitorr)
evakuiert, bis es blasenfrei ist oder nur wenige Blasen an der Oberfläche durchbrechen.
Das evakuierte Gemische wird dann in Formen gegossen und während 8
bis 16 Stunden bei 105°C
gehärtet.
Dann wurden die gegossenen Schichten granuliert und pelletisiert,
zur Bildung extrudierbarer thermoplastischer Elastomer-Pellets.
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Man
nimmt an, dass das entstehende Vorpolymer die folgende idealisierte
Formel hat:
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Diese
Formel zeigt das Polycaprolacton-Desmodur W-Vorpolymer, bei dem
eine seiner NCO-Gruppen mit der NH2-Gruppe
des Diamin-Härter-Mittels
Ethacure 100 reagiert hat.
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Tabelle
1 zeigt einen Vergleich der rheologischen Eigenschaften von (1)
Pellethan 2102-80A, einem extrudierbaren, qualitativ hochwertigen,
hydroxyl-kettenverlängerten
Caprolacton-Polyester-Urethan erhältlich von Dow, mit (2) denen
des aus dem Verfahren der vorliegenden Erfindung entstehenden harnstoff-kettenverlängerten
Urethan-Polymers.
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Wie
man aus Tabelle 1 erkennen kann, sind die rheologischen Eigenschaften
des aus dem Verfahren der vorliegenden Erfindung entstehenden Polymers
jenen der Polyurethan-Zusammensetzung
aus dem Stand der Technik überlegen.
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BEISPIEL 2
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Die
physikalischen Eigenschaften einer Probe der in Beispiel 1 entstehenden,
gegossenen Polymer-Schicht werden in Tabelle 2 bestimmt und dargelegt.
Die gegossene Schicht ist etwa 1.78 bis 1.91 mm (70 bis 75 mils)
dick.
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Die
in Beispiel 1 entstehenden Urethan-Polymer-Pellets werden geschmolzen
und extrudiert, zur Bildung von aufblasbaren, röhrenförmigen Gebilden (inflatable
tubular structures, ITS), die dann nach der Extrusion nachgehärtet werden.
Die ausgewerteten Nachhärtungszeit-/Temperaturprofile
liegen bei 2 und 4 Stunden bei 110°C, 1.5 Stunden bei 132°C sowie 1
und 2 Stunden bei 150°C.
Sodann werden die physikalischen Eigenschaften der extrudierten
Proben bestimmt. Nachgehärtete
Proben führen
zu sehr ähnlichen
Ergebnissen. Die Dicke der Proben des extrudierten Materials reicht
von 0.56 bis 0.71 mm (22 bis 28 mils). Die physikalischen Eigenschaften
einer repräsentativen
Probe des nachgehärteten
extrudierten Polymers sind in Tabelle 2 dargelegt, die einen Vergleich
der physikalischen Eigenschaften von Pellethan 2102-80A mit den
physikalischen Eigenschaften der aus dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung entstehenden gegossenen und extrudierten Proben zeigt.
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In
Tabelle 2 steht psi für
Pfund pro Quadratzoll (pounds per square inch) und pli für Pfund
pro linearer Zoll (pounds per linear inch).
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Wie
man aus Tabelle 2 erkennen kann, sind die physikalischen Eigenschaften
der aus dem Verfahren der vorliegenden Erfindung entstehenden Zusammensetzung
jenen der Polyurethan-Zusammensetzung aus dem Stand der Technik überlegen.
Während
Pellethan 2102-80A
nur für
die Extrusion geeignet ist, kann das aus dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung entstehende Polyurethan zusätzlich flüssig gegossen, spritzgegossen,
spritzgepresst/transfergepresst, gesprüht und/oder extrudiert werden,
ohne dabei seine Chemie oder Stöchiometrie
zu ändern.
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BEISPIEL 3
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Weitere
Proben des Urethan-Polymers werden nach dem Verfahren der Erfindung
unter Verwendung zusätzlicher
E-Caprolacton-Polyester hergestellt, um die physikalischen Eigenschaften
und Verarbeitungsparameter der entstehenden Polymere auszuwerten.
Die E-Caprolacton-Polyester
werden unter Verwendung von 1,6-Hexandiol und Neopentylglykol als
Edukte verestert. Diese E-Caprolacton-Polyester sind bei Solvay Interox
UK erhältlich.
Die E-Caprolacton-Polyester,
welche in diesem Beispiel verwendet werden, sind die folgenden:
CAPA 162/034 und CAPA 306/001 sind Polycaprolactone auf der Basis
von 1,6-Hexandiol; CAPA 216 und CAPA 225 sind Polycaprolactone auf
der Basis von Neopentylglykol.
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Zusätzlich wird
die Auswirkung einer Erhöhung
des Trans-Trans-Anteils des Diisocyanats auf die Eigenschaften des
gehärteten
Elastomers bewertet. Das Diisocyanat, welches für diese Bewertung verwendet wird,
ist XP-7041E, das 50 Prozent des Trans-Trans-Isomers von 4,4'-Dicylclohexylmethan-diisocyanat
enthält.
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Zur
Herstellung des Vorpolymers wird das gleiche Verfahren wie in Beispiel
1 angewandt, mit der Ausnahme, dass das XP-7041E vor der Verwendung
bei 80°C
geschmolzen und gründlich
durchmischt wird. Die betreffenden E-Caprolacton-Polyester werden
bei 80°C
geschmolzen und dann verschnitten, um vor der Reaktion mit dem Diisocyanat
zur Bildung des Vorpolymers ein Äquivalentgewicht
von 950 zu erzielen. Die E-Caprolacton-Polyester werden zum Diisocyanat
(XP-7041E) in einem Äquivalenten-Verhältnis von
zwei NCO-Gruppen zu einer OH-Gruppe hinzugegeben. Während dieses
Verfahren im wesentlichen das Verfahren zur Herstellung des Vorpolymers
aus Beispiel 1 entspricht, so bietet es doch ein besseres Verständnis der
Auswirkung auf die physikalischen, thermischen und Verarbeitungsparameter,
die sich auf die Änderung
der Edukte der Veresterung von E-Caprolacton und die Erhöhung des
Trans-Trans-Anteils des Diisocyanats beziehen.
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Die
in diesem Beispiel verwendeten Härter-Mittel
sind Diethylen-tuluoldiamin (DETDA) (Proben ITS-7 und ITS-10) und
ein 95:5-Gemisch nach Äquivalenten
von DETDA und M-DIPA (Probe ITS-10G-1). Das Verhältnis von NH2-
zu NCO-Gruppen wird bei 1:1 beibehalten.
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Die
Proben werden wie in Beispiel 1 gemischt, evakuiert, gegossen und
gehärtet.
Dann werden die physikalischen Eigenschaften der entstehenden gehärteten Elastomer-Proben bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargelegt.
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Die
in Tabelle 3 dokumentierten physikalischen Eigenschaften des Systems
sind ausgezeichnet. Die Temperaturbeständigkeit der Proben, die unter
Verwendung von XP-7041E, das 50 Prozent des Trans-Trans-Isomers
enthält,
hergestellt werden, ist jener der Proben überlegen, die unter Verwendung
von Desmodur W, das nur 20 Prozent des Trans-Trans-Isomers von 4,4'-Dicylclohexylmethan-diisocyanat
enthält, hergestellt
worden sind.
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BEISPIEL 4
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Die
thermische Stabilität
und die Blocking-Eigenschaften der aus den Beispielen 2 und 3 entstehenden Proben
werden durch Wärmealterung
in einem fremdbelüfteten "Blue M"-Ofen während 410
Stunden bei 110°C
bestimmt.
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Die
Bewertung des Blockings besteht in der Plazierung von Proben des
gegossenen oder extrudierten Kissen-Materials in den Ofen, sowohl
mit als auch ohne Aufbringen eines Gewichts. Das Gewicht wird über der
Mitte der Probe plaziert, und, im Fall der extrudierten Proben,
parallel zur Extrusion. Die aufgebrachte Kraft beträgt etwa
2.0 psi. Nach 410 Stunden entnimmt man alle Proben aus dem Ofen,
lässt sie
auf Raumtemperatur abkühlen
und bewertet das Kissen-Material in Bezug auf Blocking. Während des
410 Stunden-110°C-Wärmealterungs-Tests findet kein
Blocking statt.
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Tabelle
4 zeigt die physikalischen Eigenschaften der wärme-gealterten Proben:
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Wie
in Tabelle 4 gezeigt, weisen alle ausgewerteten Proben eine gute
Beibehaltung ihrer physikalischer Eigenschaften auf, ohne Blocking
des gegossenen oder extrudierten Kissen-Materials nach der Wärmealterung
bei 110°C
während
410 Stunden.
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BEISPIEL 5
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Zusätzliche
Polyurethan-Proben werden nach dem Verfahren aus Beispiel 1 hergestellt,
unter Verwendung von Polycaprolactonen auf der Basis von Neopentylglykol
(CAPA 216 und CAPA 225) als hydroxy-gruppen-enthaltendem Zwischenprodukt
und Desmodur W als aliphatischem Diisocyanat.
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Die
in diesem Beispiel verwendeten Diamin-Härter-Mittel sind Diethylen-tuluoldiamin
(DETDA) (Probe 10G) und ein 70:30-Gemisch nach Äquivalenten von DETDA und M-DIPA
(Probe 10G-3). Das Diamin-Härter-Mittel
wird in einem Äquivalenten-Verhältnis von
1.02 NH2-Gruppen
zu 1.0 NCO-Gruppe oder 1.06 NH2-Gruppen
zu 1.0 NCO-Gruppe (siehe Tabelle 5) zum Vorpolymer hinzugegeben.
Das gehärtete
Polymer wird zu einer Schicht mit einer Dicke von 72 mils gegossen.
Die gegossenen Schichten werden dann während 16 Stunden bei 105°C nachgehärtet, gefolgt
von einer Alterung bei Raumtemperatur während 7 Tagen. Ein Satz der
Proben wird dann weiter einer thermischen Alterung während 30
Tagen bei 105°C
ausgesetzt. Ein anderer Satz der Proben wird dann weiter einer hydrolytischen
Alterung während
30 Tagen in destilliertem Wasser bei 71°C ausgesetzt. Die physikalischen
Eigenschaften der gegossenen Schichten sind in Tabelle 5 dargelegt.
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In
Tabelle 5 bezieht sich das "S" auf die ungealterten
Standardproben, "T" bezieht sich auf
die thermisch gealterten Proben, und "H" bezieht
sich auf die hydrolytisch gealterten Proben.
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BEISPIEL 6
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Eine
weitere Polyurethan-Probe wird auf die gleiche Weise wie in Beispiel
5 hergestellt, mit den Ausnahmen, dass das in diesem Beispiel verwendete
Diamin-Härter-Mittel
ein 70:30-Gemisch
nach Äquivalenten von
DETDA und M-DIPA ist, und dass das Diamin-Härter-Mittel in einem Äquivalenten-Verhältnis von
0.98 NH2-Gruppen zu 1.0 NCO-Gruppe zum Vorpolymer
hinzugegeben wird. Weiter wird eine Probe ohne Zugabe irgendeines
Antiblockmittels/Extrusions-Hilfsmittels hergestellt, während zu
einer anderen Probe 0.25 Gewichtsprozent Acrawax C ("WAX") und 2.0 Gewichtsprozent
fluss-calciniertes Kieselgur ("FLOSS") hinzugegeben wird.
Die gegossene Polyurethan-Schicht wird extrudiert, um eine Schicht
mit einer Dicke von 21 bis 25 mils zu formen. Die nachgehärtete extrudierte
Schicht wird einer hydrolytischen Alterung in während 30 Tagen in destilliertem
Wasser bei 71°C
ausgesetzt. Die physikalischen Eigenschaften der hydrolytisch gealterten
Proben sind in Tabelle 6 dargelegt.
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BEISPIEL 7
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Eine
weitere Polyurethan-Probe wird nach dem Verfahren aus Beispiel 1
hergestellt, unter Verwendung von Polytetramethylenether-Glykol
(PTMEG) mit einem Gewichtsdurchschnitt des Molekulargewichts von
1000 als hydroxy-gruppen-enthaltendem Zwischenprodukt. Das PTMEG
wird in einem Äquivalenten-Verhältnis von
1.45–1.65
NCO-Gruppen zu 1.0 OH-Gruppe
zum Desmodur W hinzugegeben. Man lässt das Vorpolymer mit einem
70:30-Gemisch nach Äquivalenten
von DETDA und M-DIPA als Diamin-Härter-Mittel reagieren, das in
einem Äquivalenten-Verhältnis von
0.98–1.0
NH2-Gruppen zu 1.0 NCO-Gruppe zum Vorpolymer hinzugegeben
wird. Das gehärtete
Polymer wird zu einer Schicht mit einer Dicke von 18 mm (72 mils)
gegossen. Das entstehende Polyurethan hat ausgezeichnete Extrusionsparameter
und eine Shore-A-Härte
von 75. Die physikalischen Eigenschaften der gegossenen Schicht
sind in Tabelle 7 dargelegt.
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BEISPIEL 8
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Man
wiederholt Beispiel 7 unter Verwendung von Polytetramethylenether-Glykol
(PTMEG) mit einem Gewichtsdurchschnitt des Molekulargewichts von
2000 als hydroxy-gruppen-enthaltendem
Zwischenprodukt, das man in einem Äquivalenten-Verhältnis von
2.0 NCO-Gruppen zu 1.0 OH-Gruppe mit Desmodur W reagieren lässt. Die
physikalischen Eigenschaften einer gegossenen Schicht mit einer
Dicke von 18 mm (72 mils) sind in Tabelle 8 dargelegt.
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BEISPIEL 9
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Die "ASTM D-1238"-Methode zur Messung
des Schmelzindex wird zur Reduktion der Verweilzeit modifiziert.
Zur Messung des Schmelzindex von Polyurethanen der vorliegenden
Erfindung wird die folgende Methode verwendet. Abhängig von
der Zusammensetzung des Polyurethans wird eine Temperatur von 220°C bis 225°C und eine
Beladung von 7.0 kg bis 12.5 kg verwendet. Eine 5-Gramm-Probe des
Polyurethan-Elastomers wird in den Extruder zur Bestimmung des Schmelzindex
eingefüllt.
Ein Zeitrahmen von 30 Sekunden wird verwendet, um die Pellets oder
das granulierte Elastomer zu verdichten, nach dieser Zeit wird eine
zusätzliche Verweilzeit
von 150 Sekunden verwendet (gesamte Verweilzeit also 3 Minuten),
bevor das Gewicht aufgebracht wird. Die gesamte 5-Gramm-Beladung
ist für
die Auswertung zu extrudieren. Die Auswertung besteht aus der Erscheinung,
der Änderung
des Durchmes sers vom Anfang zum Ende, der Extrusionszeit sowie der Festigkeit
beim Ziehen an dem extrudierten Strang.
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Im
allgemeinen hat die Auswertung von Proben, die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung hergestellt worden sind, in Übereinstimmung
mit dieser Methode gezeigt, dass der erste Teil des Extrudats sehr
fest ist, während
der letzte Teil sehr schwach ist. Nach 24 Stunden jedoch ergibt
sich eine bedeutsame Erhöhung
der Festigkeit des letzten Teils, und nach 7 bis 14 Tagen sind alle
Eigenschaften vollständig wiederhergestellt,
so dass die Festigkeit des Extrudats von vorne bis hinten gleich
ist.
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Die
vorangehende Offenbarung von Ausführungsformen der Erfindung
ist zum Zweck der Veranschaulichung und Beschreibung präsentiert
worden. Es ist nicht beabsichtigt, dass sie erschöpfend sein
oder die Erfindung auf die genaue Form, die offenbart worden ist,
beschränken
soll. Variationen und Modifikationen der hier beschriebenen Ausführungsformen
werden für
einen durchschnittlichen Fachmann naheliegend sein. Der Schutzbereich
der Erfindung soll nur durch die hier angefügten Patentansprüche bestimmt
sein.