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Diese
Erfindung wurde mit Förderung
der Regierung unter den Erteilungsnr. DAAH04-94-G-0204, DAMD1794J4469
und F49620-94-0466 gemacht. Die Regierung besitzt die Rechte an
dieser Erfindung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Vorrichtungen und Verfahren für die Hyperpolarisierung von
Edelgasen. Insbesondere betrifft die Erfindung Verfahren und Vorrichtungen
für die
kontinuierliche Herstellung von hyperpolarisieruen Edelgasen in
großem
Maßstab.
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Die
kernmagnetische Resonanz (nuclear magnetic resonance, NMR) ist ein
Phänomen,
das durch das Anlegen von Energie an einen Atomkern, welcher in
einem Magnetfeld gehalten wird, hervorgerufen werden kann. Falls
der Kern ein magnetisches Moment aufweist, kann er innerhalb eines
von außen
angelegten magnetischen Feldes ausgerichtet werden. Diese Ausrichtung
kann dann durch Anlegen eines kurzen Radiofrequenz-Energiestoßes an das
System vorübergehend
gestört
werden. Die resultierende Störung
des Kerns drückt
sich als meßbare
Resonanz bzw. meßbares "Wobbeln" des Kerns in Bezug
auf das externe Feld aus.
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Für jeden
Kern, der mit einem externen Feld in Wechselwirkung treten soll,
gilt jedoch, daß der Kern
ein magnetisches Moment, d. h. einen "Non Zero"-Spin, aufweisen muß. Ein stark bevorzugter solcher
Kern ist das Proton (1H), das in der Regel
durch Beobachten und Manipulieren des Verhaltens von Wasserprotonen
(1H2O) in Magnetfeldern
untersucht wird. Andere Kerne, einschließlich bestimmter Edelgaskeme,
wie 3He und 129Xe,
eignen sich grundsätzlich
für die
Untersuchung durch NMR. Das seltene natürliche Vorkommen dieser Isotopen,
ihre geringen magnetischen Momente und andere physikalische Faktoren
machen NMR-Untersuchungen dieser Kerne jedoch schwierig, wenn nicht
unmöglich.
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Eine
wichtige Überlegung
bei der Untersuchung von Edelgaskernen durch NMR gilt der Tatsache,
daß sie
normalerweise nur eine sehr geringe NMR-Signalintensität liefern.
Bekanntermaßen
kann jedoch die Spinpolarisation solcher Edelgase wie 3He und 129Xe über
das natürliche
Niveau hinaus angehoben werden, d. h. Populationen dieser Isotope
können
künstlich "hyperpolarisiert" werden, um viel
stärkere
NMR-Signale zu liefern. Ein bevorzugtes Hyperpolarisierungsverfahren
ist als Spinaustausch-Hyperpolarisierung bekannt. Ohne dieses Verfahren
bis ins einzelne beschreiben zu wollen, wird in diesem Szenario
ein Edelgas durch die Wechselwirkung mit Alkalimetalldampf, wie
Rubidium, das seinerseits durch die Absorption der Laserenergie
mit geeigneter Wellenlänge
polarisiert wurde, hyperpolarisiert. Das polarisierte Rubidium überträgt seine
Polarisation durch ein Phänomen,
das Spin-Transfer (spin exchange transfer) genannt wird, auf das
Edelgas. Das Endergebnis ist eine "Hyperpolarisation" des Edelgases, d. h. eine stärkere Polarisation,
als es ansonsten der Fall wäre.
Die Einzelheiten der Theorie, die der Spinaustausch-Hyperpolarisierungstechnik
zugrunde liegt, sind in der Literatur zu finden.
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Obwohl
als theoretisches Phänomen
allgemein anerkannt, hat sich die praktische Umsetzung der Spinaustausch-Hyperpolarisierung
als ziemlich schwierig erwiesen. Die Herstellung und Handhabung
von hyperpolarisierten Edelgasen ist nicht nur logistisch anspruchsvoll,
sondern auch teuer. Darüber
hinaus wurde aufgrund der experimentellen Natur der Untersuchungen
zum Spinaustausch die Herstellung von hyperpolarisierten Edelgasen
bisher in der Regel nur im kleinen Maßstab durchgeführt. In der
Regel ist dafür
großes
Wissen und Können
erforderlich, was Erfahrungen auf einer Reihe von Gebieten einschließt, wozu
die Laser-, Elektro-, Glasblas-, Ultrahochdruckpumpen-Technik, der Umgang
mit hochreinem Gas sowie die kernmagnetische Resonanzspektroskopie
gehören.
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Beispielsweise
beinhaltete die Herstellung einer einzigen Probe von hyperpolarisiertem
Edelgas bisher die Herstellung einer verschlossenen Wegwerf- bzw.
Einmal-Glaszelle
mit einem Aufnahmevolumen von nur wenigen zehn bis einigen hundert
Kubikzentimetern. Solche Zellen erfordern Sorgfalt bei der Herstellung,
aber ihre Qualität,
die an ihrer Tendenz, das Edelgas zu depolarisieren, gemessen wird,
ist trotzdem nicht immer kalkulierbar. Darüber hinaus erfordert es die
Verwendung solcher Zellen für den
Spinaustausch, daß sie
verschlossen werden und dabei ein Alkalimetall einschließen. Das
heißt, man
muß darauf
achten, Verunreinigungen zu entfernen, die zu einer Oxidation des
Metalls und einer daraus folgenden Verderbung der Zelle führen können. Andere
Probleme liegen an dem Glas an sich, welches das Edelgas möglicherweise
schneller depolarisiert als dieses polarisiert werden kann. Für Untersuchungen
des polarisierten Edelgases durch kernmagnetische Resonanz- (NMR)-Verfahren
muß die
verschlossene Zelle geöffnet
oder zerstört
werden, um das hyperpolarisierte Gas in das NMR-Spektrometer zu
entlassen. Der Übergang
zur nächsten
Probe macht es notwendig, alle diese Schritte zu wiederholen, einschließlich der
Herstellung und Befüllung
einer neuen Glaszelle, die nicht zuverlässig von gleicher Qualität ist, was
das Verfahren mühsam
und unkalkulierbar macht.
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Middleton
zeigte erstmals die Möglichkeit auf,
verschlossene Zellen herzustellen, welche größere Edelgasmengen für die Hyperpolarisierung durch
das Spinaustauschverfahren aufnehmen können. Middleton, H., The Spin
Structure of the Neutron Determined Using a Polarized 3He
Target. Ph. D. Dissertation, Princeton University (1994). Trotzdem
hat sich herausgestellt, daß die
Zuverlässigkeit
der in dieser Veröffentlichung
beschriebenen Verfahren für den
Routineeinsatz nicht genügt,
da die Schwankung von Probe zu Probe weiterhin ein Problem darstellt. Darüber hinaus
findet sich in diesem Dokument keinerlei Offenbarung eines Verfahrens
zur Herstellung wiederbefüllbarer
Zellen oder von Zellen, die auf kontinuierlicher oder Durchflußbasis verwendet
werden können,
ohne in nennenswertem Umfang wieder in Stand gesetzt werden zu müssen. Obwohl
Fortschritte auf dem Gebiet der Zellenherstellung gemacht wurden,
ergibt der Stand der Technik trotzdem keine Methode, um wiederbefüllbare oder
für den
kontinuierlichen Durchfluß geeignete
Spinaustausch-Pumpzellen herzustellen.
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Andere
beinhalten optisch polarisierte Edelgase. Beispielsweise beschreibt
die WO95/27438 ein herkömmliches
Polarisationsverfahren unter Verwendung einer ver schlossenen optischen
Pumpzelle. Pietrass et al. beschreiben in Optically Polarized 129Xe in NMR Spectroscopy, Advanced Materials XP-002098966,
S. 826–838
(1995), eine optische Pumpvorrichtung, die 129Xe
optisch mit einem Alkalimetall polarisiert. Die optische Pumpzelle
wird unter die Bohrung eines superleitfähigen Magneten gehalten. Diese
Literaturstelle, welche als der nächstliegende Stand der Technik
betrachtet wird, lehrt weder die Wiederbefüllung der Pumpzellen mit einem
Targetgas unter hyperbarem Druck auf Durchflußbasis noch die sequentielle
oder episodische Freisetzung des strömenden polarisierten Gases.
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Die
Veröffentlichung
von Becker et al., Nucl. Inst. & Meth.
In Phys. Res. A, 346: 45–51
(1994), beschreibt ein Verfahren für die Herstellung von 3He anhand eines ganz anderen Polarisationsverfahrens, das
als Metastabilitätsaustausch
bekannt ist. Dieser Ansatz erfordert die Verwendung eines extrem
niedrigen 3He-Drucks, d. h. etwa 101,325
Pa (0,001 atm) bis etwa 1013,25 Pa (0,01 atm), und beinhaltet keine Verwendung
eines Akalimetalls. Eine nennenswerte Akkumulierung von hyperpolarisiertem
Gas wird durch die Notwendigkeit der Verwendung von riesigen Pumpzellen
(d. h. von etwa 1 Meter Länge)
und das anschließende
Komprimieren des Gases auf ein geeignetes Niveau verhindert. Die
Veröffentlichung von
Becker et al. offenbart einen erfindungsreichen, aber technisch
schwierigen Ansatz, der großvolumige
Kompressoren aus Titan erfordert, um das Gas auf etwa Atmosphärendruck
zu komprimieren. Leider erfordern die Herstellung und der Betrieb
solch eines Systems ein hohes Maß an technischem Können, was
die routinemäßige Reproduzierbarkeit
und Durchführbarkeit
des Systems einschränkt.
Die von Becker et al. beschriebene Vorrichtung hat außerdem einen
großen
Flächenbedarf
und kann nicht bewegt werden. Die Schrift von Becker et al. sagt
außerdem
nichts über
die Verwendung von Alkalimetallen in den Pumpzellen und offenbart
kein Verfahren für
die Herstellung von hyperpolarisiertem Edelgas durch Spinaustausch.
Somit löst
die Schrift von Becker et al. nicht das Problem, daß die Herstellung
von Pumpzellen, für
die ein Alkalimetall verwendet wird, kompliziert ist. Infolgedessen
wird in dieser Veröffentlichung
kein Verfahren oder keine Vorrichtung im Zusammenhang mit der Herstellung
und Bereitstellung von beliebig großen oder kleinen Mengen an
hyperpolarisiertem Edelgas durch Spinaustausch offenbart oder vorgeschlagen.
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Kürzlich wurde
gezeigt, daß hyperpolarisierte
Edelgase anhand von kernmagnetischen Resonanz-Bildgebungs- (MRI-)
Verfahren abgebildet werden können.
Siehe die US-Patentanmeldung Serial No. 08/225,243. Da die Gruppe
der Edelgase inert und ungiftig ist, wurde außerdem gefunden, daß hyperpolarisierte
Edelgase für
die MRI von Menschen und Tieren verwendet werden kann. Infolgedessen besteht
ein wachsender Bedarf an der Erzeugung von größeren Mengen an hyperpolarisierten
Edelgasen. Aufgrund von human- und tierärztlichen Bedenken ist es erforderlich,
die Gleichmäßigkeit
und Verläßlichkeit
der Reinheit der Gase und den Hyperpolarisationsgrad zu kontrollieren.
Weiter besteht ein dringender Bedarf an der unkomplizierten und
sicheren Erzeugung dieser hyperpolarisierten Gase für den Einsatz
in der klinischen Praxis, bei dem Techniker, die nur wenig oder
gar kein spezielles Training in der oben beschriebenen Labortechnik
hatten, trotzdem in der Lage sind, einzelne oder kontinuierliche
hyperpolarisierte Edelgasproben für Probanden bzw. Patienten
herzustellen, welche sich einer MRI unterziehen.
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Angesichts
der obigen Überlegungen
liegt es auf der Hand, daß die
Vorrichtung und die Verfahren, die im gegenwärtigen Stand der Technik zur
Anwendung kommen, in mehrfacher Hinsicht beschränkt sind. Beispielsweise liefert
der gegenwärtige
Stand der Technik keinerlei praktische Einrichtungen bzw. Methoden,
um eine Spinaustausch-Polarisierungskammer
(-zelle) wiederzubefüllen,
nachdem sie einmal verwendet wurde. Die derzeit gängigsten
Kammern werden entweder nach dem ersten Befüllen dauerhaft verschlossen
oder liefern nach dem Wiederbefüllen
nur unbefriedigende Ergebnisse. So wäre es von Vorteil, Einrichtungen
bzw. Methoden zu entwickeln, um eine Pumpkammer effizient wiederzubefüllen oder
sogar um ein optisches Pumpen unter kontinuierlichem Durchfluß in der
gleichen Kammer durchzuführen,
um die Material- und Personalkosten zu senken.
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Übrigens
wurde sogar die erfolgreiche Befüllung
von dauerhaft verschlossenen, bereits benutzten Zellen anhand eines
ganz anderen Systems durchgeführt.
In der Vergangenheit war ein teures Ultrahochvakuum-System mit entweder ölfreien
Pumpen oder Öl
enthaltenden Cryopumpen erforderlich, um eine ausreichend reine
Vorrichtung für
die Befüllung
von Qualitäts-Polarisierungskammern
zu erzeugen. Solch ein System ist teuer (etwa $ 30 000), nicht sehr
kompakt (3 ft mal 6 ft Bodenfläche)
und benötigt eine
intensive Wartung durch einen ausgebildeten Vakuumtechniker. Ein
neues System, das nur eine minimale Wartung erfordert und das ohne
Spezialkenntnisse der Vakuumtechnik betrieben werden kann, wäre erstrebenswert.
Außerdem
wäre ein
System von zweckmäßigerer
Größe für die klinische
Praxis nützlich.
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Darüber hinaus
gab es bisher kein praxistaugliches Verfahren, um hyperpolarisiertes
Gas auf kontinuierliche Weise herzustellen. Für jeden Spinaustausch-Hyperpolarisierungsvorgang
muß eine neue
verschlossene Probe hergestellt und in die Hyperpolarisierungsvorrichtung
eingebracht werden. Es wäre
daher wünschenswert,
ein System zu entwickeln, das diese Beschränkung überwindet, um Methoden bzw.
Einrichtungen für
die kontinuierliche Hyperpolarisierung von Edelgasströmen bereitzustellen.
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Bisher
waren die Systeme für
die Herstellung von hyperpolarisierten Gasen auch ziemlich sperrig und
erforderten in der Regel eigene Räume für ihre Installation. Diese
Systeme sind nicht transportabel. Also wären kleine, zweckmäßige Hyperpolarisierer von
Vorteil. Auch wären
transportable Systeme in Situationen, wo auf den Platzbedarf Rücksicht
genommen werden muß,
von Vorteil.
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Bisher
gab es auch noch keine zweckmäßige Methode,
um größere Mengen
an hyperpolarisierten Edelgasen für die spätere Aufteilung in Einzelmengen
von beliebiger Größe (bis
zu Litern bei Atmosphärendruck)
zu lagern. Es wäre
wichtig, auch diese Beschränkung
zu überwinden,
um Vorrichtungen für die
kontinuierliche Ansammlung von hyperpolarisiertem Edelgas ebenso
wie für
die Lagerung und bedarfsgerechte gesteuerte Abgabe des hyperpolarisierten
Gases bereitzustellen, während
die Hyperpolarisationsgrade im wesentlichen erhalten bleiben.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Somit
wird als Ergebnis der Erfindung nunmehr eine verbesserte Vorrichtung
und ein verbessertes Verfahren für
die Herstellung von polarisierten Edelgasen bereitgestellt. Genauer
wird eine in sich geschlossene Vorrichtung für die Herstellung und die Abgabe
von großen
Mengen an hochreinen hyperpolarisierten Edelgasen für die Verwendung
bei der Magnetresonanz-Bildgebung bereitgestellt.
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In
einer Ausführungsform
umfaßt
die Vorrichtung einen Hochleistungs-Hyperpolarisierer, in dem ein
strömendes
Edelgas, vorzugsweise Xenon-129 oder Helium-3, in wesentlich größeren Mengen
hyperpolarisiert werden kann als es in der Vergangenheit möglich war.
Dieser Hyperpolarisierer enthält eine
Einrichtung für
die Hyperpolarisierung eines Edelgasstroms auf kontinuierliche oder
diskontinuierliche Weise. Beispielsweise kann man das Edelgas kontinuierlich
durch die Polarisierungskammer des Hyperpolarisierers strömen lassen,
so daß die
Durchflußrate
erlaubt, daß ein
erheblicher Teil der Kerne während
ihres Durchtritts durch die Polarisierungskammer hyperpolarisiert
werden. Dieser kontinuierliche Strömungsansatz eignet sich besonders
gut für ein
Edelgas mit einer relativ kurzen Polarisierungszeit, beispielsweise 129Xe. Alternativ dazu kann der Edelgasstrom
isoliert oder vorübergehend
unterbrochen werden, um eine Hyperpolarisierung von einzelnen Volumina
des Edelgases zu ermöglichen.
In diesem halb-kontinuierlichen Modus wird eine bestimmte Menge
oder ein bestimmtes Volumen des Edelgases in der Polarisierungskammer
hyperpolarisiert, und danach wird der Strom wieder aufgenommen, um
eine Einzelmenge oder einen Einzelpuls des Edelgases zu liefern.
Es können
auch aufeinanderfolgende Volumina der strömenden Gases so behandelt werden,
daß episodische
oder periodische Pulse an hyperpolarisiertem Edelgas erzeugt werden.
Helium-3 hat eine relativ lange Polarisierungszeit, d. h. bis zu
mehreren Stunden, und wird vorzugsweise mit diesem episodischen
Strömungsansatz
polarisiert.
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In
dieser Vorrichtung ermöglicht
die Polarisierungskammer einen entweder kontinuierlichen oder halb-kontinuierlichen
Durchfluß des
Edelgases. Somit wird die Erzeugung von relativ großen Mengen an
hyperpolarisiertem Edelgas nicht durch die Not wendigkeit, für jede einzelne
Polarisierung neue Hyperpolarisierungszellen herzustellen, behindert
oder anderweitig beschränkt.
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In
einer anderen Ausführungsform
weist die Hyperpolarisierungsvorrichtung der Erfindung außerdem eine
Einrichtung für
die kontinuierliche oder halb-kontinuierliche Ansammlung von hyperpolarisiertem 129Xe auf. Dieses System ermöglicht es,
daß hyperpolarisiertes
Xenon aus der Polarisierungskammer durch einen Cryopumpen-Akkumulationsbehälter strömt und wirksam
und selektiv als gefrorenes Xenon aufgefangen wird. Die Akkumulationseinrichtung
macht es möglich,
daß das
in den Akkumulationsbehälter
strömende
Xenon sich an das zuvor abgeschiedenen Xenon anlagert, wodurch die
Akkumulation von Xenoneis ermöglicht
wird. Da die feste Form des hyperpolarisierten 129Xe
eine wesentlich längere
Polaisierungsstandzeit aufweist als die Gasform, kann die Akkumulationseinrichtung
als Aufbewahrungsvorrichtung dienen, wodurch die Akkumulation von
erheblichen Mengen an hyperpolarisiertem Gas für die spätere Verwendung möglich ist.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren für
die Hyperpolarisierung eines Edelgases nach Anspruch 1 bereit. Sie
umfaßt
weiter ein Verfahren für
die Hyperpolarisierung eines Edelgases, in dem eine 129Xe-Gasmischung
hyperpolarisiert wird. Die Gasmischung enthält eine geringe Menge Xenon,
eine geringe Menge Fluoreszenzquenchgas, wie Stickstoff oder Wasserstoff,
und eine große
Menge Puffergas. Es wurde nunmehr beobachtet, daß die Hyperpolarisierung von
Xenon mit hohen Partialdrücken
nicht so wirksam ist wie erhofft, d. h. Xenon, das unter hohem Druck
steht, kann seine eigene Hyperpolarisierng dadurch behindern, daß es das
Alkalimetall zu wirksam depolarisiert. Daher bestand bisher die
notwendige Regel, daß die
Hyperpolarisierng bei niedrigem Druck durchgeführt wird. Das neue erfindungsgemäße Verfahren
für die
Verbesserung der Wirksamkeit der Xenon-Hyperpolarisierung umfaßt jedoch
die Verwendung eines Puffergases, um die Absorption der Laserenergie
zu verbreitern, wodurch die Effizienz des Hyperpolarisierungsverfahrens
verbessert wird. Das bevorzugte Puffergas ist Helium, obwohl auch
Wasserstoff verwendet werden kann. Somit umfaßt die Erfindung die Verwendung
eines Puffergases, bei dem es sich nicht um das Quench gas handelt,
um das Problem zu lösen,
daß bestimmte Quenchgase
die Depolarisierung des Alkalimetalldampfs verursachen, wenn des
Quenchgas unter hohem Druck steht. Somit enthält eine bevorzugte Gasmischung
eine geringe Menge an 129Xe, eine geringe Menge
an Fluoreszenzquenchgas, und im übrigen Helium.
Stärker
bevorzugt umfaßt
die Mischung etwa 0,1% bis etwa 5% 129Xe,
etwa 0,1% bis etwa 30% eines Quenchgases, wie Stickstoff oder Wasserstoff, und
im übrigen
Helium. Am stärksten
bevorzugt umfaßt
die Mischung etwa 1% 129Xe, etwa 1% Stickstoff, und
im übrigen
Helium. Alternativ dazu kann die Mischung etwa 0,1% bis etwa 5% 129Xe umfassen, wobei der Rest aus Wasserstoff
besteht, wobei Wasserstoff eine Quench- und Druckverbreiterungswirkung hat.
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Das
Verfahren umfaßt
vorzugsweise das Strömen
lassen des Targetgases durch die Pumpkammer bei einer Geschwindigkeit,
die eine durchschnittliche Verweildauer der Edelgasatome ergibt, die
etwa der 0,5- bis etwa der 5-fachen Spinaustauschzeit τSE zwischen
den Atomen des Alkalimetalls und des Edelgases entspricht.
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Das
Verfahren kann so durchgeführt
werden, daß das
Targetgas während
der Hyperpolarisierung kontinuierlich durch die Pumpkammer strömt. Dieser Modus
ist für
Edelgase wie 129Xe bevorzugt, die relativ
kurze Polarisierungszeiten haben. Alternativ dazu kann das Verfahren
das vorübergehende
Unterbrechen (Reduzieren oder Anhalten) des Stroms beinhalten, um
eine Einzelmenge an Targetgas in der Pumpkammer zu isolieren, wodurch
die Hyperpolarisierung einer bestimmten Edelgasmenge möglich ist. Das
Strömen
des Gases wird wieder aufgenommen oder verstärkt, sobald die gewünschte Menge
Edelgas im gewünschten
Ausmaß hyperpolarisiert
wurde. Edelgase wie 3He, die längere Polarisationszeiten haben,
werden vorzugsweise anhand dieses Verfahrens polarisiert. Bei dem
episodischen oder vereinzelten Ansatz wird dieses Verfahren vorzugsweise mindestens
zweimal durchgeführt,
um zwei oder mehr Einzelmengen an hyperpolarisiertem Edelgas zu
liefern, wodurch eine Abgabe mit halbkontinuierlichem Durchsatz
erhalten wird.
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Das
Verfahren der Erfindung beinhaltet die Hyperpolarisierung von Edelgas
durch Spinaustausch mit Alkalimetallatomen. Ein bevorzugtes Alkalimetall
ist Rubidium, was vorzugsweise Rubidium-85 und/oder Rubidium-87
einschließt.
Es hat sich gezeigt, daß Rubidiumatome
sowohl für
die Polarisierung von 129Xe als auch 3He geeignet sind. In anderen Anwendungen
können
jedoch Cäsium
(für 129Xe bevorzugt) oder Kalium (für 3He) erwünscht
sein. Es können
nach Bedarf auch andere Alkalimetalle verwendet werden.
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Das
Edelgas umfaßt
vorzugsweise eine polarisierbare Menge an Edelgasisotopen mit Kernspin. Bevorzugte
Edelgase umfassen Xenon, einschließlich von 129Xe,
und Helium, einschließlich
von 3He. Nach Bedarf können auch andere Edelgase verwendet
werden. Vorzugsweise ist das Isotop mit Non-Zero-Spin im Edelgas
mindestens in seiner natürlichen Häufigkeit
anwesend. Angereicherte Edelgase, d. h. solche, in denen das gewünschte Isotop
wesentlich häufiger
vorliegt als in der Natur, sind stärker bevorzugt. Insbesondere
die natürliche
Häufigkeit
von Helium-3 in Helium ist zu niedrig (d. h. 10–6),
so daß eine Anreicherung
notwendig ist. Geeignete Mengen an 3He (d.
h. mindestens 10%, vorzugsweise mehr als 50% 3He)
können
durch Ernten von 3He, das durch den radioaktiven
Zerfall von Tritium entsteht, erhalten werden, und Heliumgas, das
bis zu 100% 3He enthält, ist im Handel erhältlich.
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In
einem bevorzugten Szenario enthält
das Targetgas nicht nur Edelgas, sondern außerdem ein Quenchgas, das auch
dazu dient, die Fluoreszenz der Alkalimetallatome während der
Hyperpolarisierung zu unterdrücken.
Bevorzugte Quenchgase schließen
Stickstoffgas (N2) und Wasserstoffgas (H2) ein.
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Ein
besonders bevorzugtes Verfahren umfaßt die Verwendung eines Targetgases,
worin das Edelgas 129Xe einschließt. In diesem
Fall beinhaltet das Targetgas ein Quenchgas ebenso wie ein Puffergas,
das eine Druckverbreiterung des geeigneten optischen Absorptionsspektrums
bewirkt, bei dem die Alkalimetallatome die Hyperpolarisierungsstrahlung absorbieren.
Ein stark bevorzugtes Puffergas ist Helium, das im wesentlichen
aus 4He besteht. Daher enthält ein geeignetes
Targetgas gemäß dieser
Aus führungsform
eine geringe Menge an 129Xe, eine geringe
Menge an Stickstoff oder Wasserstoff als Quenchgas und eine größere Menge
Helium. Stärker bevorzugt
enthält
das Targetgas etwa 1% bis etwa 5% 129Xe,
etwa 0,1% bis etwa 30% Quenchgas, wobei der Rest aus Helium besteht.
Noch stärker
bevorzugt umfaßt
das Targetgas etwa 1% 129Xe, etwa 1% Stickstoff
und zu übrigen
Teilen Helium. Somit umfaßt die
Erfindung dreifach zusammengesetzte Targetgase, in denen das Quenchgas
und das Puffergas verschieden sind. Jedoch können die Targetgase Wasserstoff
sowohl als Quenchgas als auch als Puffergas enthalten, z. B. etwa
0,1% bis etwa 5% 129Xe, wobei der Rest Wasserstoff
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
beinhaltet das Hyperpolarisierungsverfahren außerdem die Akkumulation von
hyperpolarisiertem Edelgas, das aus der Pumpkammer strömt. Im Fall
von 3He kann eine große Menge 3He
(bei oder über
Atmosphärendruck) in
einem Gas-Akkumulationsbehälter
angesammelt werden. Im Fall von 129Xe weist
die bevorzugte Akkumulationsvorrichtung einen Cryopumpen- Akkumulationsbehälter auf,
der den Gasdurchfluß erlaubt,
wobei das 129Xe in gefrorener Form gesammelt
wird, während
die Akkumulation anderer Gase, beispielsweise Quench- und Puffergase,
die anfänglich
in der Targetgasmischung vorhanden sind, beschränkt wird.
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Das
Verfahren umfaßt
das Strömen
lassen der Edelgase unter hyperbaren oder supra-atmosphärischen
Bedingungen. Vorzugsweise läßt man das
Gas bei einem Druck von etwa 101325 Pa (1 Atmosphäre (atm))
bis etwa 3 039 750 Pa (30 atm) strömen. Ein derzeit bevorzugter
Druck liegt bei etwa 1013 250 Pa (10 atm).
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In
einem besonders vorteilhaften Ansatz ist das Edelgas (oder Targetgas),
das man durch die Pumpkammer strömen
läßt, im wesentlichen
frei von Verunreinigungen, die den Hyperpolarisierungsablauf stören können. Somit
sollten Verunreinigungen, wie solche, die mit Alkalimetall reagieren
können, und
Verunreinigungen, die anderweitig bewirken würden, daß sich das Alkalimetall in
der Festphase in der Pumpkammer ablagert, entfernt werden. Ebenso sollten
insbesondere im Fall von 3He Verunreinigungen,
die das Edelgas depolarisieren können,
entfernt werden. Vorzugsweise entfernt das Reinigungsmittel (z.
B. Getter) Verunreinigungen, wie Wasserdampf oder Sauerstoff, die
während
der Herstellung oder dem Mischen des Gases entstehen, vor der Durchführung einer
Hyperpolarisierung.
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Das
Hyperpolarisierungsverfahren der Erfindung wird durch Erwärmen der
Pumpkammer und ihres Inhalts während
der Hyperpolarisierung verbessert, wodurch die Wirksamkeit des Verfahrens
zunimmt. Darüber
hinaus ist es wünschenswert,
daß die
verschiedenen Aspekte und Parameter des Verfahrens von einer zentralen
Steuereinheit, die in der Regel einen Rechner umfaßt, überwacht
und kontrolliert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung außerdem
ein Verfahren für
die Hyperpolarisierung von 129Xe in einem
Targetgas bereit. Das Targetgas umfaßt 129Xe,
ebenso wie ein Quenchgas, um die Fluoreszenz der Alkalimetallatome
während
der Hyperpolarisierung zu quenchen, und ein Puffergas für die Druckverbreiterung
der optischen Absorptionsbande der Alkalimetallatome, und die Hyperpolarisierung
wird unter Bedingungen durchgeführt,
die ausreichen, um eine Hyperpolarisierung des 129Xe
durch Spinaustausch mit Alkalimetallatomen zu induzieren, um so
hyperpolarisiertes 129Xe bereitzustellen.
Das Puffergas und das Quenchgas sind vorzugsweise verschieden. Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Quenchgas um Stickstoff oder Wasserstoff.
Das Puffergas ist vorzugsweise Helium oder Wasserstoff. Stärker bevorzugt
umfaßt
das Targetgas etwa 0,1% bis etwa 5% 129Xe,
etwa 0,1% bis etwa 30% Quenchgas, und zu übrigen Teilen Helium. Noch
stärker
bevorzugt umfaßt
das Targetgas etwa 1% 129Xe, etwa 1% Stickstoff
und zu übrigen
Teilen Helium.
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Die
Erfindung umfaßt
eine Vorrichtung für
die Hyperpolarisierung eines Edelgasstroms gemäß Anspruch 12.
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Das
Targetgas-Versorgungssystem umfaßt vorzugsweise einen Gasbehälter, der
in der Lage ist, das Edelgas unter Druck zu halten, bevor man das Gas
durch die Pumpkammer strömen
läßt. Für diesen
Zweck kann eine Hochdruck-Gaspatrone oder -Gasflasche oder eine
andere derartige Vorrichtung verwendet werden. Darüber hinaus
sollte das Versorgungssystem in der Lage sein, das Targetgas unter hyperbaren
Bedingungen zu liefern. Die übrigen
Teile des Targetgas-Versorgungssystems sind vorzugsweise verschlossen,
um das Gas bei einem hyperbaren Druck von etwa 101325 Pa (1 atm)
bis etwa 3 039 750 Pa (30 atm), stärker bevorzugt etwa 1013 250
Pa (10 atm) zu halten. Tatsächlich
sollten sämtliche
Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die mit dem Gas in Berührung
kommen, einschließlich
der zur Pumpkammer gehörenden
Leitungen und Ventile, in der Lage sein, hyperbare Gasdrücke, vorzugsweise von
etwa 101325 Pa (1 atm) bis etwa 3 039 750 Pa (30 atm) auszuhalten.
Das Targetgas-Versorgungssystem beinhaltet außerdem eine Einrichtung für die Entfernung
von Verunreinigungen, beispielsweise solchen, die mit Alkalimetall
reagieren, und von depolarisierenden Verunreinigungen aus dem Targetgasstrom,
bevor das Gas durch die Pumpkammer strömt.
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Die
Pumpkammer in der Vorrichtung ist in der Lage, hyperpolarisiertes
Edelgas, das aus der Pumpkammer strömt, aufzunehmen. Für 129Xe umfaßt ein stark bevorzugtes Aufnahmereservoir
einen Cryopumpen-Akkumulator, um 129Xe in
gefrorenem Zustand zu sammeln.
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Die
Vorrichtung ist so ausgelegt, daß sie während der Hyperpolarisierung
einen kontinuierlichen Fluß des
Targetgases durch die Pumpkammer zuläßt. Alternativ dazu kann die
Vorrichtung auch mit Ventilen versehen sein, um eine Kontrolle der
Durchflußrate
zu ermöglichen,
um so die Strömung
zu reduzieren oder vorübergehend
aufzuhalten, während die
Strömung
nach Wunsch wieder aufgenommen oder erhöht werden kann.
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Die
Vorrichtung sollte in der Lage sein, das Targetgas mit einer Geschwindigkeit
durch die Pumpkammer zu liefern, die ausreicht, um eine durchschnittliche
Verweildauer der Edelgasatome in der Pumpkammer bereitzustellen,
die etwa dem 0,5- bis etwa dem 5-fachen, stärker bevorzugt etwa dem 1-
bis etwa dem 3-fachen der Spinaustauschzeit τSE zwischen
den Atomen des Alkalimetalls und denen des Edelgases entspricht.
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Die
Hyperpolarisierungseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfaßt vorzugsweise ein
Lasersystem, das in der Lage ist, genügend Strahlung in die Pumpkammer
abzugeben, um das Edelgas über
den Spinaustausch mit Alkalimetallatomen, beispielsweise Rubidium-,
Cäsium-
oder Kaliumatomen, zu hyperpolarisieren. Obwohl herkömmliche
Lasertypen mit der Erfindung kompatibel sind, wird für das Lasersystem
vorzugsweise mindestens eine Laserdiodenanordnung verwendet. In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Vorrichtung
werden für
das Lasersystem vorzugsweise zwei Laserquellen verwendet, die entlang
einer einzigen optischen Achse einander gegenüber angeordnet sind, wobei die
Pumpkammer in der Lage ist, die Strahlung von beiden Lasern aufzunehmen.
Jede der zwei Laserquellen umfaßt
vorzugsweise mindestens eine Laserdiodenanordnung. Zweidimensionale
oder gestapelte Laserdiodenanordnungen sind bevorzugt und können eine
erhebliche Ausgangsleistung an die Pumpkammer abgeben. Das Lasersystem
jeder dieser Ausführungsformen
umfaßt
vorzugsweise Strahlenbündelungs-Einrichtungen,
um die Strahlung, die aus dem Lasersystem tritt, zu bündeln. Solch
eine Bündelungseinrichtung
enthält
vorzugsweise eine Fresnel-Linse.
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Die
Pumpkammer selbst sollte die hyperpolarisierende Strahlung aus der
Lasergelle(n) eintreten lassen. Bevorzugte Bauweisen der Kammer schließen konische
oder kegelstumpfe (frustokonische) Strukturen ein, obwohl in bestimmten
Anordnungen auch eine zylindrische Zelle geeignet ist. Vorzugsweise
ist die Kammer so ausgelegt, daß sie
zusammen mit dem Lasersystem die Lichtabgabe in die Kammer und durch
deren Inneres maximiert, um die Effizienz des Hyperpolarisierungsvorgangs
zu maximieren.
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Auch
andere Vorrichtungen können
mit Vorteil mit dem Laser und der Pumpkammer verbunden werden. Beispielsweise
umfaßt
die Vorrichtung vorzugsweise auch eine Heizeinrichtung, um die Pumpkammer
während
des Hyperpolarisierungsvorgangs zu erwärmen. Die Vorrichtung umfaßt außerdem vorzugsweise
eine Einrichtung, um die Hyperpolarisierung in der Pumpkammer zu überwachen,
beispielsweise durch NMR-Polarimetrie.
Darüber
hinaus umfaßt
die Pumpkammer vorzugsweise ein Fluoreszenz-Beobachtungsfenster, ebenso wie eine
Fluoreszenz-Überwachungseinrichtung,
um die Fluoreszenz durch das Fluoreszenz-Beobachtungsfenster hindurch
zu überwachen.
-
Darüber hinaus
umfaßt
die Vorrichtung in kontinuierlichen Durchflußsystemen vorzugsweise einen
Alkalimetallverdampfer, um eine ausreichende Alkalimetall-Dampfdichte in dem
strömenden
Targetgas bereitzustellen, so daß ein hoher Wirkungsgrad des
Hyperpolarisierungsverfahrens aufrechterhalten werden kann. Darüber hinaus
ist die Pumpkammer vorzugsweise mit einer Alkalimetall-Refluxiereinrichtung
ausgestattet, um den Alkalimetalldampf, der normalerweise zusammen
mit dem strömenden
Gas die Kammer im Anschluß an
die Hyperpolarisierung verläßt, wiederzugewinnen.
Der Verdampfer und die Refluxiereinrichtung können zusammen betrieben werden,
um eine kontinuierliche Rückführung des
Alkalimetalldampfs durch die Pumpkammer zu bewirken. In bevorzugten
Fällen
enthält
die Vorrichtung eine Alkalimetallmenge, welche die Aufrechterhaltung
einer ausreichenden Dichte des Alkalimetalldampfs während des
Hyperpolarisierungsvorgangs ermöglicht.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Vorrichtung für die Hyperpolarisierung eines
Edelgases bereit, welches 3He umfaßt, wobei die
Vorrichtung folgendes enthält:
- a) eine Hyperpolarisierungseinrichtung, welche folgendes
enthält:
- 1) ein Lasersystem, das in der Lage ist, eine hyperpolarisierende
Strahlung abzugeben, und
- 2) ein Rechnersystem, das die Steuerung und Überwachung eines Hyperpolarisierungsvorgangs
ermöglicht;
und
- b) eine austauschbare Polarisierungseinheit, welche folgendes
enthält.
- 1) ein Targetgas-Abgabesystem, um ein Targetgas einschließlich eines
Edelgases, vorzugsweise 3He, bei hyperbarem
Druck zu halten und abzugeben, und
- 2) eine Pumpkammer, die in Fluidverbindung mit dem Targetgas-Abgabesystem
steht.
-
In
dieser Ausführungsform
ist die austauschbare Polarisierungseinheit so konstruiert, daß die Einheit
so mit der Hyperpolarisierungseinrichtung verbunden und zu sammen
mit dieser betrieben werden kann, daß die Pumpkammer so ausgerichtet wird,
daß die
Lichtenergie von der Laserquelle in die Pumpkammer übertragen
werden kann, um das Edelgas zu hyperpolarisieren. Vorzugsweise ist
die Vorrichtung in der Lage, eine Hyperpolarisierung mittels des
Spinaustauschs zwischen Atomen des Edelgases und eines Alkalimetalls
zu ermöglichen.
-
Eines
der wünschenswerten
Merkmale der Vorrichtung, welche eine austauschbare Polarisierungseinheit
beinhaltet, besteht in der Möglichkeit, daß man eine
bestimmte Targetgasmenge in die Pumpkammer strömen lassen, eine bestimmte
Edelgasmenge hyperpolarisieren und die Polarisierungseinheit anschließend aus
der Hyperpolarisierungseinrichtung entnehmen kann, um eine fließende Abgabe
der gewünschten
Gasmenge zu ermöglichen, z.
B. an einen Probanden, der sich einer MRI unterzieht. Sofort kann
eine weitere austauschbare Einheit in der Hyperpolarisierungseinrichtung
installiert werden, um mit der fließenden Hyperpolarisierung einer weiteren
Gasmenge zu beginnen. Dieser Betriebsmodus ist besonders für 3He wünschenswert,
das ziemlich lange Polarisationszeiten erfordert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Vorrichtung für die Hyperpolarisierung eines
strömenden
Edelgases bereit, welches 3He einschließt, welche
folgendes umfaßt:
eine
abnehmbare Polarisierungseinheit, welche enthält:
eine Pumpkammer, die
so ausgelegt ist, daß sie
den Durchstrom eines Edelgases ermöglicht, und die für eine hyperpolarisierende
Strahlung durchlässig
ist, die einen Edelgasstrom hyperpolarisiert.
-
Die
Polarisierungseinheit in dieser Ausführungsform ist so ausgelegt,
daß sie
mit einem Hyperpolarisierungssystem verbunden und betrieben werden
kann, das ein Lasersystem enthält,
welches in der Lage ist, eine hyperpolarisierende Strahlung in die
Pumpkammer abzugeben, wenn diese mit der Polarisierungseinheit verbunden
ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
die Spinaustausch-Hyperpolarisierung des Edelgases.
-
Diese
Ausführungsform
der Erfindung stellt weiter eine Vorrichtung bereit, in welcher
die abnehmbare Polarisierungseinheit außerdem ein Targetgas-Abgabesystem
umfaßt,
das ein Targetgas halten und durch die Pumpe strömen lassen kann, welches das
Edelgas, das hyperpolarisiert werden soll, enthält. Das Targetgas-Abgabesystem
enthält solch
ein Targetgas, das ein Edelgas enthält, welches hyperpolarisiert
werden soll.
-
In
dieser Ausführungsform
kann die Pumpkammer außerdem
eine Menge an Alkalimetall enthalten, die ausreicht, um während des
Hyperpolarisierungsvorgangs den Alkalimetalldampf aufrechtzuerhalten.
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Andere
Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die hierin an anderer Stelle beschrieben sind, können in diese Ausführungsform
aufgenommen werden. Beispielsweise kann die Vorrichtung eine abnehmbare
Polymerisierungseinheit enthalten, die auch ein Heizsystem für das Erwärmen der Pumpkammer
enthält.
Weiter kann das Target-Abgabesystem eine Targetgas-Reinigungseinrichtung
enthalten, um Verunreinigungen, die mit Alkalimetall reagieren können, aus
dem Targetgas zu entfernen, bevor man das Targetgas durch die Pumpkammer strömen läßt. Es können auch
Alkalimetall-Verdampfereinrichtungen und Refluxiereinrichtungen
enthalten sein.
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Die
Polarisierungseinheit, einschließlich der Elemente des Targetgas-Abgabesystems
und der Polarisierungskammer, kann unter Bedingungen betrieben werden,
unter denen das Targetgas unter hyperbarem Druck steht, z. B. von
etwa 1013 25 Pa (1 atm) bis etwa 3 039 750 Pa (30 atm).
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Die
Erfindung stellt in einer weiteren Ausführungsform außerdem eine
Vorrichtung für
die Hyperpolarisierung eines 3He enthaltenden
Edelgases bereit, welche enthält:
ein
Hyperpolarisierungssystem, welches enthält:
ein Lasersystem für die Abgabe
einer hyperpolarisierender Strahlung, die ausreicht, um die Hyperpolarisierung
eines Edelgasstroms zu ermöglichen.
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In
dieser Ausführungsform
ist das Hyperpolarisierungssystem so ausgelegt, daß es lösbar mit einer
abnehmbaren Polarisierungseinheit verbunden und zusammen mit dieser
betrieben werden kann, wobei diese eine wiederverwendbare Pumpkammer enthält, die
so ausgelegt ist, daß sie
den Durchfluß eines
Edelgases ermöglicht
und die Abgabe von hyperpolarisierender Strahlung in die Pumpkammer
zuläßt, wenn
diese mit der Polarisierungseinheit verbunden ist. Das Hyperpolarisierungssystem
ermöglicht
vorzugsweise die Spinaustausch-Hyperpolarisierung des Edelgases.
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Das
Hyperpolarisierungssystem umfaßt
vorzugsweise außerdem
ein Hyperpolarisierungs-Überwachungssystem,
z. B. ein NMR-Polarimetriesystem, um den Status eines Hyperpolarisierungsvorgangs zu überwachen.
Darüber
hinaus kann das System ein Heizsystem für das Erwärmen der Pumpkammer der abnehmbaren
Polarisierungseinheit enthalten, wenn diese damit verbunden ist.
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Dieser
Typ eines Hyperpolarisierungssystems kann außerdem ein Reservoir für die Akkumulierung
eines strömenden
hyperpolarisierten Edelgases enthalten. In diesem Fall ist die Akkumulationseinrichtung
so ausgelegt, daß sie
eine Fluidverbindung mit der Pumpkammer ermöglicht, wenn die abnehmbare
Polarisierungseinheit mit dieser verbunden ist. Das Reservoir ermöglicht vorzugsweise
den Durchfluß eines
Targetgases. Im bevorzugten Fall mit 3He
ermöglicht
der Behälter
die hyperbare Ansammlung des hyperpolarisierten 3He.
Alternativ dazu kann hyperpolarisiertes 129Xe
in gefrorener Form über
selektives Cryopumpen des hyperpolarisierten 129Xe-Gases
gesammelt werden.
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In
dieser Ausführungsform
umfaßt
das Lasersystem außerdem
mindestens eine, vorzugsweise zwei Laserquellen. Wenn zwei Laserquellen
vorgesehen sind, werden sie vorzugsweise entlang einer einzigen
optischen Achse einander gegenüber angeordnet,
so daß die
hyperpolarisierende Strahlung aus entgegengesetzten Richtungen in
die Pumpkammer abgegeben wird, wenn die Polarisierungseinheit mit
dem Hyperpolarisierungssystem verbunden ist. Unabhängig davon,
ob eine oder mehrere Laserquellen verwendet werden, enthält jede Laserquelle
vorzugsweise mindestens eine Laserdioden anordnung. Wie bei den anderen
erfindungsgemäßen Vorrichtungen
werden die Laserdiodenanordnungen vorzugsweise gestapelt angeordnet,
wenn zwei oder mehr davon verwendet werden.
-
Diese
und andere Vorteile der Erfindung werden aus der detaillierten Beschreibung
und den hierin ausgeführten
Beispielen ersichtlich. Die detaillierte Beschreibung und die Beispiele
sollen die Erfindung verständlicher
machen, aber den Bereich der Erfindung nicht einschränken.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
-
Es
wurden bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung ausgewählt,
um diese zu erläutern
und zu beschreiben, sie sollen den Bereich der Erfindung jedoch
in keiner Weise beschränken.
Die bevorzugten Ausführungsformen
bestimmter Aspekte der Erfindung sind in den begleitenden Figuren
dargestellt, wobei:
-
1 ein Blockdiagramm ist,
das den allgemeinen Aufbau einer erfindungsgemäßen Hyperpolarisierungseinrichtung
zeigt;
-
2 ein Schema ist, welches
eine erfindungsgemäße Durchfluß-Hyperpolarisierungs-
und Akkumulationsvorrichtung zeigt;
-
3 ein Schema ist, welches
eine kontinuierliche oder episodische Polarisierungszelle gemäß der Erfindung
zeigt, einschließlich
von bestimmten angeschlossenen Vorrichtungen;
-
4 das Schema einer erfindungsgemäßen Hyperpolarisierungseinheit
ist, welches den Aufbau von erfindungsgemäßen Einzel- und Duallasersystemen
zeigt;
-
5 die Darstellung eines
erfindungsgemäßen transportablen
Hyperpolarisierungssystems ist; und
-
6 das Schema einer erfindungsgemäßen abnehmbaren
Polarisierungseinheit ist.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Allgemein
ausgedrückt,
zeigt 1 ein Blockschema
eines erfindungsgemäßen integrierten Hyperpolarisierungssystems,
das für
die Erzeugung und Akkumulierung großer Mengen an strömendem hyperpolarisiertem
Edelgas geeignet ist. In 1 ist eine
Hyperpolarisierungseinheit dargestellt, die mehrere wichtige Untersysteme
enthält,
einschließlich
eines MRI-Gasabgabe-Untersystems, durch das hindurch das strömende polarisierte
Gas nach Bedarf für
Bildgebungsuntersuchungen geliefert werden kann.
-
Die
in dem Schema dargestellte Pumpkammer ist die Kammer, in der das
optische Pumpen des Alkalimetalls und der Spinaustausch mit dem
Edelgas stattfinden. Anfangs tritt unpolarisiertes Gas aus dem Hochreinheits-Gashandhabungs-Untersystem aus
und gelangt in die Aufbewahrungskammer für das polarisierte Gas, wo
das hyperpolarisierte Gas gesammelt wird.
-
Das
Gashandhabungs-Untersystem stellt die angemessene Zufuhr von Gasen
zur Polarisierungskammer bereit, während es die für den Hyperpolarisierungsablauf
nötige
Reinheit des Gases herstellt und/oder aufrechterhält.
-
Nachdem
es in der Polarisierungskammer polarisiert worden ist, kann man
das hyperpolarisierte Gas in die Aufbewahrungskammer für polarisiertes Gas
strömen
lassen, wo es bis zu seiner Verwendung gesammelt und aufbewahrt
wird. Die Polarisierungskammer und die Aufbewahrungskammer für das polarisierte
Gas müssen
im allgemein sorgfältig
vorbereitet werden, um die Gaspolarisation beizubehalten und können auch
dazu dienen, das hyperpolarisierte Edelgas von einem inerten Puffergas
zu trennen. Fall nötig,
läßt man das
hyperpolarisierte Gas aus dieser Kammer in das MRI-Zufuhr-Untersystem strömen.
-
Das
in 1 dargestellte MRI-Zufuhr-Untersystem
umfaßt
sämtliche
Ausrüstungen,
die für
die Atemgasabnahme von einem Probanden mit dem hyperpolarisierten
Gas entweder aus der Aufbewahrungskammer für polarisiertes Gas oder direkt
aus der Polarisierungskammer erforderlich ist. Dies kann Vorrichtungen
und Systeme einschließen,
die eine Reihe nützlicher
Funktionen erfüllen,
was vorzugsweise die Druckregulierung, die Virenfilterung (HEPA,
usw.), das Mischen von Gasen, um Sauerstoff aufzunehmen, eine MR-kompatible
Beatmungsmaske usw. einschließt.
In der Regel wird die ausgeatmete Luft von der gleichen Maske gesammelt
und in ein Untersystem für
die Gasrückgewinnung
geschickt. Nachdem es für
einen Probanden verwendet wurde, wird das Gas von dem Untersystem
für die
Gasrückgewinnung
gesammelt., so daß es
für künftige Verwendungen
zur Verfügung
steht. Das gesammelte Gas kann in regelmäßigen Abständen an eine zentrale Aufbereitungsanlage
für die
Reinigung und/oder Sterilisierung zurückgeschickt werden.
-
Das
in 1 dargestellte Polarimetrie-Untersystem überwacht
den Polarisationsgrad des Gases in der Polarisierungskammer oder
in der Gas-Aufbewahrungskammer.
-
1 zeigt auch, daß das Laser-Untersystem
die nötigen
Photonen (die hyperpolarisierende Strahlung) für das optische Pumpverfahren
liefert. Der Ausgangsstrahl aus diesem System wird in die Polarisierungskammer
gelenkt.
-
Bei
dem Steuersystem handelt es sich um ein vereinheitlichtes Untersystem
aus Computersoftware und Verkabelungen, das die unterschiedlichen Verfahren,
die in den verschiedenen Untersystemen ablaufen, steuert und überwacht.
-
2 zeigt in etwas größerer Einzelheit
ein erfindungsgemäßes integriertes
Hyperpolarisierungssystem, das sich für die Erzeugung und Akkumulierung
großer
Mengen an strömendem
hyperpolarisiertem Edelgas eignet.
-
In 2 hat eine Laserdiodenanordnung 1 eine
Ausgangsleistung von etwa 100 W bis etwa 500 W auf und sendet eine
Strahlung mit einer Wellenlänge λ aus, die
für die
Absorption durch Alkalimetallatome geeignet ist. Die Wellenlängenspreizung
(spread) Δλ beträgt etwa
2 nm FWHM, mit einer linearen Polarisation von etwa 95% oder mehr.
Aufgrund der großen
Wellenlängenspreizung
wird dieser Lasertyp hierin als "Breitbandlaser" bezeichnet. In einer
alternativen Ausführungsform
können
zwei Laser verwendet werden, die von gegenüberliegenden Seiten der Pumpzelle 4 pumpen,
wenn die Zelle 4 und das optische Diagnosesystem 10 entsprechend
angepaßt werden.
-
Eine
asphärische
Fresnel-Linse 2 (typischerweise Kunststoff) lenkt den größten Teil
des Lichts aus der Diodenlaseranordnung 1 in die optische Pumpzelle 4.
Ein Bild der Diodenfläche
entsteht unmittelbar hinter dem Ende der optischen Pumpzelle. Obwohl
die Fresnel-Linse preiswert ist und gut für die derzeit zur Verfügung stehenden
Diodenlaseranordnungen geeignet ist, könnten andere optische Einrichtungen
für die
Laser der Zukunft, die eine höhere intrinsische
Helligkeit als die derzeit zur Verfügung stehenden haben werden,
besser geeignet sein.
-
Das
Viertelwellenlängen-Plättchen 3 wandelt das
linear polarisierte Licht von der Diodenlaseranordnung in zirkulär polarisiertes
Licht um. Wie dargestellt, ist ein Viertelwellenlängen-Plättchen aus Kunststoff
unmittelbar hinter der Fresnel-Linse 2 angeordnet, wo der
Laserstrahl sich so weit ausgebreitet hat, daß das Aufheizen der Linse und
des Wellenlängen-Plättchens
kein Problem darstellt. Das Licht vom Laser 1, das bereits
in hohem Maße
linear polarisiert ist, kann durch einen (nicht dargestellten) linearen
Polarisierer geschickt werden, bevor es das Viertelwellenlängen-Plättchen 3 erreicht,
falls die natürliche
lineare Polarisation nicht ausreicht.
-
Es
ist eine optische Pumpzelle 4 dargestellt, die mit gesättigtem
Alkalimetalldampf, z. B. Rb oder Cs, und einer optimalen Gasmischung
aus 129Xe, N2 und
He ausgestattet ist, wie nachstehend in Verbindung mit dem Vormischungs-Gastank 11 beschrieben.
Die Zelle 4 hat eine kegelstumpfe Form, um das konvergierende
Licht von der Linse 2 aufzunehmen. Refluxiertes Alkalimetall
aus dem Ausgangsrohr 6 fällt durch die Zelle zurück und sammelt
sich im Verdampfer 5. Die Zelle und die angeschlossenen
Leitungen müssen
dem hohen Druck des vorgemischten Gases standhalten, in der Regel
etwa 1 Atmosphäre
bis etwa 30 Atmosphären.
Ein hoher Gasdruck in der Zelle ist wichtig, um eine effiziente
Absorption des Breitbandlichts von einem Diodenlaser zu ermöglichen.
-
Es
wird ein Verdampfer 5 bereitgestellt, in diesem Fall der
Pumpzelle 4 vorgeschaltet, um die strömende Gasmischung mit Alkalimetalldampf
aufzuladen, bevor das Gas in die Zelle tritt. Der Verdampfer 5 kann
aus zerknüllten
Drähten
aus Kupfer oder einem anderen nicht-magnetischen Metall oder einem
gesinterten Metall bestehen, das bereits mit flüssigen Alkalimetallen getränkt ist
(z. B. einem Metallschwamm). Der Verdampfer 5 wird mit
einem flüssigen
Alkalimetall getränkt
und in ein Gefäß aus geeigneten
Materialien und mit geeigneten Abmessungen gegeben, um eine vollständige Aufladung
des Gases mit Dampf zu gewährleisten.
Die Strömungsgeschwindigkeit
des Gases, die Strecke, die es zurücklegt, und der Porendurchmesser
des "Schwamms" werden so angepaßt, daß eine vollständige Sättigung
des Gases mit Alkalimetalldampf gewährleistet ist, bevor es in
die optische Pumpzelle gelangt. Der Verdampfer löst die Probleme der geringen
Oberfläche
der Alkalimetalltröpfchen
in der optischen Pumpzelle, die häufig dazu führen, daß das Gas in der optischen
Pumpzelle nicht vollständig
mit Dampf gesättigt
wird.
-
Es
sei darauf hingewiesen, daß auch
andere Mittel angewendet werden können, um das Edelgas mit Alkalimetalldampf
aufzuladen. Beispielsweise kann eine Mischkammer verwendet werden,
die eine Einrichtung für
die Bereitstellung von Alkalimetalldampf an eine relativ statische
Gasmenge vor der Infusion in die Polarisierungskammer aufweist.
Solch ein Ansatz wäre
in Systemen und für
Verfahren von Vorteil, in denen der Strom moduliert oder unterbrochen
wird.
-
Der
in 2 dargestellte Verdampfer
wird von dem der Schwerkraft folgenden Strom des kondensierten Alkalimetalls
aus einem Rückfluß-Auslaßrohr 6 wiederaufgefüllt, der
die Zelle im wesentlichen vertikal ausrichtet. Das Rückfluß-Auslaßrohr 6 bewirkt,
daß der
Alkalimetalldampf in dem Gas, das die Zelle verläßt, an den Wänden des
Rohrs kondensiert. Die Abmessungen und die Strömungsgeschwindigkeit werden
so eingestellt, daß sichergestellt
ist, daß der
größte Teil
des Alkalimetalls kondensiert und der Schwerkraft folgend in die
optische Pumpzelle zurücktropft
und schließlich
in den Verdampfer zurückkehrt.
So wirken der Verdampfer und der Rückflußkühler zusammen als Alkalimetall-Rückführungssystem
für die
erfindunggemäßen Strömungshyperpolarisierer.
-
Ein
Flureszenz-Überwachungsdetektor 7, der
z. B. eine CCD (charge coupled device)-Kamera und geeignete Filter
enthält,
ist bereitgestellt, um die schwache, ungequenchte D2-Fluoreszenz
des optisch gepumpten Alkalimetalldampfs zu beobachten. Die Fluoreszenz-Überwachungsanordnung
kann für die
Verwendung mit zwei Lasern angepaßt werden, die von jeder Seite
der Zelle aus pumpen.
-
Ein
Isolierfenster 8 ist bereitgestellt, um zu ermöglichen,
daß Pumplicht
in den Ofen 9 und die optische Pumpzelle 4 gelangt.
Dieses Fenster und andere lichtdurchlässige Oberflächen können mit
einer antireflektierenden Beschichtung versehen sein. Ähnliche
Fenster sind für
den Fluoreszenzmonitor 7 und den optischen Vielkanalanalysierer
(OMA) 10 bereitgestellt.
-
Der
Ofen 9 ist so bereitgestellt, daß er die optische Pumpzelle
bei einer Temperatur hält,
die für die
Absorption des größten Teils
des nützlichen Lichts
aus dem Diodenlaser geeignet ist. Typische Betriebstemperaturen
für Rubidium
liegen bei etwa 100°C
bis etwa 200°C.
Etwas niedrigere Temperaturen sind für Cäsium geeignet, daß sich leichter
verflüchtigt.
Der Ofen kann durch einen warmen Luftstrom oder durch interne, nicht-magnetische
elektrische Heizeinrichtungen erwärmt werden.
-
Der
optische Vielkanalanalysierer (OMA) 10 dient dem Messen
des Absorptionswirkungsgrads für Licht
von der Breitband-Laserdiodenanordnung. Eine andere OMA-Anordnung ist erforderlich,
falls die Zelle von beiden Seiten gepumpt wird. OMA-Systeme, die für die Verwendung
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
geeignet sind, sind im Handel erhältlich.
-
Ein
Hochdrucktank 11 ist enthalten, um ein vorgemischtes Targetgas
bei einem Druck von mehreren hundert Atmosphären zu halten. Die bevorzugten
Targetgas-Bestandteile,
bezogen auf den Partialdruck, sind:
- a. 0,1%
bis etwa 5% 129Xe (oder Xenon mit mindestens
etwa natürlicher
isotopischer Zusammensetzung) für
die Hyperpolarisierung in der optischen Pumpzelle 4 und
die Akkumulierung im Xenon-Akkumulator 17;
- b. etwa 1% bis etwa 3% N2, um die Fluoreszenz
in der optischen Pumpzelle 4 zu quenchen. H2 kann anstelle
von N2 bei etwas höheren Partialdrücken (z.
B. etwa 1% bis etwa 30%) verwendet werden, um sich die im Vergleich
zum N2-Gas kleineren Spindepolarisierungs-Querschnitte
der Alkalimetallatome im H2-Gas zunutze
zu machen;
- c. der Rest des Gases ist Puffergas, vorzugsweise He, für die Druckverbreiterung
der optischen Absorptionslinien der Alkalimetallatome in der optischen
Pumpzelle 4. Der He-Gasdruck wird angepaßt, um sicherzustellen,
daß er
im Vergleich zum Xenon eine nur unbedeutende Spindepolarisierung
bewirkt. Es können
auch andere Gasmischungen verwendet werden, die dem Targetgas Quench-
und Druckverbreiterungs-Eigenschaften verleihen.
-
Ein
Druckregler 12 wird verwendet, um den sehr hohen Druck
des vorgemischten Gases im Aufbewahrungstank 11 auf einen
Druck zu senken, der sich für
die optische Pumpzelle 4 eignet. Dieser liegt in der Regel
bei etwa 10 bis etwa 30 Atmosphären, abhängig davon,
welche Druckverbreiterung für
den optimalen Einsatz des Breitband-Laserlichts erforderlich ist.
-
Ein
Gasreiniger (Getter) 13 wird verwendet, um Spuren von Verunreinigungen,
hauptsächlich Wasserdampf,
aus dem vorgemischten Targetgasstrom zu entfernen.
-
Wie
in 2 dargestellt, enthält der Akkumulationsbehälter 17 für das Sammeln
von Xenon einen Gegenströmungs-Kältefalle – gekühlt von
flüssigem Stickstoff
oder einem anderen Cryomittel in einem Dewar-Gefäß. Für das Kühlen können auch Umlaufkühler verwendet
werden. Solche Systeme wären
in einer Vorrichtung, die für 3He bestimmt ist, nicht enthalten.
-
Ein
Ablösepunkt 14 ermöglicht zusammen mit
dem Ablösepunkt 20 die
Abnahme des Akkumulationsreservoirs 17. Ein Ventil 14 isoliert
die optische Pumpzelle 4 vom Ablösepunkt 15 und steuert
den Strom dazwischen. Ein Ventil 16 dient dazu, das Akkumulationsreservoir 17 vom
Ablösepunkt 15 zu
isolieren.
-
Ein
Dauermagnet 18 ist bereitgestellt, um im Akkumulationsreservoir
dort, wo gefrorenes Xenon vorhanden ist, ein statisches Feld mit
mehr als 500 Gauss (0,05 T) zu erzeugen. Ein so großes Feld
ist geeignet, um möglichst
lange Spingitter-Relaxationszeiten (z. B. etwa 3 Sunden bei Flüssigstickstoff-Temperaturen)
zu erhalten. Für
niedrigere Kondensationstemperaturen, bei denen sehr viel längere Spingitter-Relaxationszeiten
erreichbar sind, sind größere Magnetfelder
erforderlich. Der Magnet kann sich auch im Inneren der cryogenen
Vorrichtung befinden und zusammen mit dem Xenon-Akkumulationsreservoir
gekühlt
werden.
-
Ein
Ventil 19 wird verwendet, um den Xenonkühler 17 vom Ablösepunkt 20 zu
isolieren, welcher zusammen mit dem Ablösepunkt 15 die Abnahme des
Xenonkühlers 17 ermöglicht.
-
Ein
Ventil 21 wird verwendet, um sublimiertes hyperpolarisiertes 129Xe-Gas bei Atmosphärendruck in einen Transportbeutel 22 oder
einen anderen Transportbehälter
für hyperpolarisiertes 129Xe-Gas für verschieden Zwecke abzulassen,
z. B. für
die MRI von Probanden, eine zerstörungsfreie Bewertung usw. Um
das hyperpolarisierte 129Xe-Gas bei anderen Drücken zu
transportieren, können
Behälter mit
festen Wänden
verwendet werden.
-
Ein
Ventil 23 isoliert den Xenon-Akkumulator 17 während der
Sublimierung des kondensierten Xenons und des Gastransfers in den
Beutel oder anderen Behälter 22.
-
Eine
Glas/Metall-Dichtung 24 ist bereitgestellt, wobei die Leitung
an der Pumpenseite der Dichtung vorzugsweise aus Edelstahl oder
einem anderen Metall besteht. An der Xenonkühler-Seite der Abdichtung besteht
die Leitung aus Glas. Ähnliche Glas/Metall-Dichtungen
an der Stromeingangsseite des Gasstroms und geeignete spannungsmindernde Federbälge sind
nicht dargestellt, aber normalerweise bevorzugt.
-
Ein
Druckmesser 25 wird verwendet, um den Druck während der
Akkumulationsphase zu überwachen
und zu steuern.
-
Eine
Pumpe 27, die durch ein Ventil 26 isoliert ist,
wird verwendet, um am Ende der Akkumulationsperiode etwaiges verbliebenes
He und N2 aus dem Xenonkühler 17 zu entfernen.
-
Ein
Nadelventil 28 oder eine andere Durchfluß-Steuereinrichtung
ist enthalten, die es ermöglicht,
verbrauchtes He und N2 in die Umgebung oder einen
Sammelbehältr
für die
Wiedergewinnung abzulassen. Dieses Ventil 28 steuert die
Strömungsgeschwindigkeit
durch die optische Pumpzelle 4. Die Entlüftungsrate
wird so eingestellt, daß die
Erzeugung von hyperpolarisiertem 129Xe gemäß den von uns
entwickelten Prinzipien optimiert wird. Der Gasstrom wird von einem
Strömungsmesser 29 überwacht.
-
Es
ist eine Entlüftung 30 für verbrauchtes Puffergas
(z. B. He) und Quenchgas (z. B. N2 oder H2) bereitgestellt, die in die Atmosphäre oder
in einen Akkumulationsbehälter
führt.
-
Eine Öffnung 31 ist
enthalten, um die Gasleitungen durch die Entlüftung 24 hindurch
mit sauberem Gas (z. B. Argon, Helium oder Stickstoff) zu spülen, nachdem
der Tank für
das vorgemischte Gas befestigt wurde. Die Entlüftung 33 erlaubt das
Ablassen des Spülgases,
das durch die Öffnung 31 eingeführt wurde.
-
Ein
Befestigungspunkt 32 ist vorhanden, um die Gasvormischungs-Versorgungseinrichtung
mit der optischen Pumpzelle zu verbinden. Ein Ventil 34 isoliert
die optische Pumpzelle während
des Spülens von
der Gas-Zufuhrleitung.
-
Weiter
ist eine kernmagnetische Resonanz-Spule (pick-up coil) vorhanden,
um die 129Xe-Polarisierung in der Pumpkammer
zu überwachen,
was für
die Optimierung der Gas-Strömungsrate
nützlich
ist.
-
Ein
Temperatursensor 36, z. B. ein resistiver Temperatursensor
(resistive temperature device, RTD) wird verwendet, um die Ofentemperatur
zu überwachen.
-
Ein
statisches Magnetfeld 37 ist ebenfalls dargestellt. Die
Quelle ist nicht gezeigt, aber wir haben mit Erfolg entweder Helmholtz-Spulen
oder die Randfelder eines Magnetresonanzbildgebungs-Magneten oder
eine Kombination davon verwendet.
-
Ein
(nicht dargestelltes) Steuerungs-Untersystem sollte allgemein ein
vereinheitliches Computer-Software- und Verkabelungs-Untersystem
sein, das verwendet wird, um die unterschiedlichen Abläufe in den
verschiedenen Untersystemen zu steuern und zu überwachen.
-
3 stellt einen Aufbau des
Hyperpolarisierungssystems gemäß der Erfindung,
einschließlich
von zusätzlichen
Details, die bestimmte Komponenten der Polarisierungskammer betreffen.
Die Figur zeigt eine Polarisierungskammer (-zelle) 4, einen Ofen 9,
der die Zelle 4 aufnimmt, und Heiz- und Steuervorrichtungen 4a–f,
die notwendig sind, um den Ofen 4 bei der gewählten Temperatur
zu halten.
-
Eine
Ausführung
der Polarisierungskammer ist in 3 dargestellt.
Als Kammer, in welcher das optische Pumpen und der Spinaustausch
stattfinden, muß sie
eine Reihe von Anforderungen erfüllen.
Beispielsweise muß die
Pumpkammer eine geeignete Menge an polarisierbarem Gas in einer
praktisch auslaufsicheren Umgebung aufnehmen. Der Gasdruck in der
Kammer wird gemäß den Anforderungen der
Vorrichtung gehalten, vorzugsweise wird er bei einem Druck von über Atmosphärendruck
(hierin auch als "hyperbar" bezeichnet) bis
zu etwa 30 atm und stärker
bevorzugt von etwa 8 atm bis etwa 12 atm für eine Glaszelle gehalten.
Der Gasdruck kann je nach Bedarf auch außerhalb dieses Bereichs (darüber oder
darunter) liegen. Ein derzeit bevorzugter Druck ist etwa 10 atm,
was die strukturellen Grenzen von Glas widerspiegelt, des Materials,
das in der Regel am häufigsten
für die
Herstellung von Polarisierungskammern verwendet wird. In anders
aufgebauten Polarisierungskammern könnten ein höherer Druck oder eine höhere Gasdichte
verwendet werden.
-
Die
Pumpkammer 4, die in 3 dargestellt ist,
ist eine bevorzugte Ausführungsform
mit zwei Lichtöffnungen
oder Fenstern (4a und 4b), um die hyperpolarisierende
Strahlung (Pfeile 41 und 42) von zwei Lasern (nicht
dargestellt), die so angeordnet sind, daß sie entlang der gleichen
Achse, aber von gegenüberliegenden
Seiten aus strahlen, in die Zelle einzulassen. Unabhängig davon,
ob nur eine Lichtöffnung
verwendet wird oder mehr als eine, sind die Öffnungen bevorzugt für Licht
bei oder in der Nähe
der Wellenlänge
der Übergangslinie
für das
optische Pumpen des verwendeten Alkalimetalls (d. h. "der hyperpolarisierenden
Strahlung") durchlässig. Beispielsweise
liegt die Wellenlänge
des D1-Übergangs von
Rubidium bei 794,7 nm, und die Lichtöffnungen, die sich für die Verwendung
mit Rubidium eignen, sollten zumindest weitgehend für Licht
dieser Wellenlänge
durchlässig
sein. Es werden auch andere Alkalimetalle hyperpolarisiert, für die andere
Wellenlängen
erforderlich sind, und die Lichtöffnungen
sollten für
die geeignete Wellenlänge
durchlässig
sein. Eine Optimierung der Pumpleistung würde erfordern, daß die Lichtöffnungen
so durchlässig
wie möglich
für Licht
der erforderlichen Wellenlänge
sind, d. h. die Absorption der hyperpolarisierenden Strahlung sollte minimiert
werden. Sie könnten
mit einer antireflektierenden Beschichtung versehen werden, um die
Lichtdurchlässigkeit
zu maximieren.
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Die
volumengemittelte Relaxationszeit der Kernpolarisation eines Gases
in der Pumpkammer muß relativ
zur Geschwindigkeit des Spinaustauschs zwischen dem Alkalimetallatom
und dem Edelgaskern genügend
lang sein, damit der erwünschte
Polarisationsgrad in der Zelle erreicht werden kann. Die Materialien
und das Design der Polarisierungskammer müssen daher sorgfältig ausgewählt werden. Beispielsweise
sollte die Pumpkammer chemisch mit Alkalimetallen kompatibel sein,
vorzugsweise sollte sie bei Temperaturen, die sich für das optische
Pumpen eignen (z. B. bis zu 200°C
oder mehr) mit Alkalimetallen kompatibel sein. Wenn ein NMR-Polarimetriesystem verwendet
wird, um den Hyperpolarisierungsablauf zu überwachen, ist es außerdem bevorzugt,
daß die
Wände der
Pumpkammer das für
die Polarimetrie erforderlichen RF-Feld nicht nennenswert stören.
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Die
spezielle Ausführung
der Pumpkammer hängt
von der Art des Gases ab, das polarisiert wird. Wie oben angegeben,
können
Polarisierungskammern, die sich für die Erfindung eignen, aus
Glas bestehen. Das Glas sollte gegenüber dem bzw. den im Spinaustauschverfahren
verwendeten Alkalimetall(en) beständig sein. Für 3He besteht die Pumpkammer außerdem vorzugsweise
aus Glas mit einer begrenzten Durchlässigkeit für Helium. Stärker bevorzugt
weist das Glas eine Heliumdurchlässigkeit auf,
die unter der von Corning 7704 (Pyrex®) liegt. Beispiele
für solche
Gläser
sind Aluminosilicat-Gläser
(wie Corning 1720) oder metallabdichtende Borosilicatgläser (wie
Corning 7052 oder Schott 8502). Für 129Xe
besteht andererseits nicht die zwingende Notwendigkeit für eine begrenzte
Durchlässigkeit,
da Xenon ein wesentlich größeres Atom
ist, und Durchlässigkeit
kein besonderes Problem darstellt. Ein weiteres geeignetes Glas
ist Glas, das so gefertigt wurde, daß es im wesentlichen eisenfrei
ist. Für
den Einsatz bei niedrigeren Temperaturen kann Standard-Borosilicat-Laborglas,
z. B. Pyrex®,
Duran®,
verwendet werden.
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Die
Pumpkammer ist vorzugsweise konisch oder kegelstumpf (frustokonisch)
geformt, um ein Gasvolumen bereitzustellen, das im wesentlichen
mit dem konvergierenden Strahl der Hyperpolarisierungsstrahlung
konform ist. Durch Bündeln
(Konvergieren) der Laserstrahlung in einer Zelle mit abnehmendem
Durchmesser entlang der optischen Achse wird die Lichtintensität in Regionen
der Zelle, die distal zum Laser liegen, effizient erhöht, um die
Abnahme der Intensität,
die aufgrund der Absorption des Lichts in den proximalen Regionen
stattfindet, zumindest teilweise auszugleichen. Trotzdem können in manchen
Ausführungsformen
zylindrische Pumpzellen erwünscht
sein. Sanduhrförmige
Zellen (d. h. Zellen, die zwei Kegeln gleichen, die sich mit aufeinanderliegenden
Spitzen gegenüber
liegen) können
erwünscht
sein, um die Wirksamkeit von einander gegenüber liegenden Lasersystemen
umzusetzen und zu maximieren.
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Derzeit
werden die Pumpzellen aus Glas hergestellt. Es können auch anders gestaltete
Pumpkammern, die mit höherem
Druck betrieben werden können,
verwendet werden. Zellen mit Drücken
von über
10 Atmosphären
können
leicht unter Verwendung von Metallwänden und -rohren mit geeigneten optischen
Fenstern, die das Licht einlassen, hergestellt werden. Man kann
auch optische Glas-Pumpzellen bauen, die in einer externen Zelle
mit geeigneten Fenstern von einem Hochdruckgas oder einer transparenten
Flüssigkeit
(z. B. einem Pumpöl)
umgeben sind. Dann wird der Druckunterschied durch die Innen-Zellwände minimiert,
und es besteht nicht die Gefahr eines Brechens.
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Bisher
stand das Hyperpolarisierungsgas in verschlossenen Zellen über längere Zeit
mit den Wänden
der Zelle in Berührung,
wodurch das Gas in großem
Umfang die Gelegenheit hatte, durch die Wechselwirkung mit Eisen
und anderen paramagnetischen Verunreinigungen zu relaxieren. Ein
Vorteil des kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Hyperpolarisierungssystems
der Erfindung besteht jedoch darin, daß das hyperpolarisierte Edelgas
nicht über längere Zeit
mit Glas in Kontakt bleiben muß.
Wir haben gefunden daß aufgrund
dieses Merkmals die Notwendigkeit zum Entfernen von paramagnetischen Verunreinigungen
im Glas verringert ist, was die Verwendung von weniger teuren Materialien
möglich macht.
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Weiter
ist es erwünscht,
daß die
Pumpkammer 4 separate, wiederverschließbare Ein- und Auslaßöffnungen
hat, beispielsweise O-Ringventile, die es möglich machen, das hyperpolarisierte
Gas kontinuierlich oder episodisch zu entnehmen und zu ersetzen.
Es können
beliebige Gasöffnungen
verwendet werden, solange sie sich für die Durchflußsteuerung eignen.
Die Kammer 4 kann eine einzige Gasöffnung aufweisen, durch welche
Gas episodisch in und aus der Zelle strömt. Damit das Gas kontinuierlich
strömen
kann, sind jedoch zwei Gasöffnungen
erforderlich. Solch eine Anordnung ist in 3 dargestellt, die eine Einlaßöffnung 43 und
eine Auslaßöffnung 44 zeigt.
Die übrigen
Teile des Gashandhabungs- bzw. -leitungssystems sind in dieser Figur
nicht dargestellt.
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Die
wiederverschließbaren
Gasöffnungen weisen
Ventileinrichtungen auf, um den Gasstrom zu steuern. In der Regel
haben diese Ventile Pyrex®-Glaskörper und -schäfte und
sind mit flexiblen und elastischen Dichtungen versehen, die auch
gegenüber
Alkalimetallen beständig
sind. Bei diesen Dichtungen handelt es sich in der Regel um O-Ringe, und sie können aus
verschiedenen polymeren Materialien bestehen. Ein bevorzugtes Material
für O-Ringe,
das sich als praktisch unempfindlich gegenüber Alkali erwiesen hat, ist
ein Copolymer aus Ethylen und Propylen. Andere geeignete Polymere
können Siliciumpolymere
einschließen.
Fluorelastomere, wie VitonTM, Teflon® usw.
sind relativ wenig alkalibeständig,
und daher weniger bevorzugt, obwohl sie sich für kurzzeitige Verwendungen
eignen. Die Alkalibeständigkeit
der O-Ringe ist eine wichtige Eigenschaft, da es zu einer Oxidation
der Pumpkammer kommen kann, falls Sauerstoff durch defekte O-Ringe
in die Kammer gelangt.
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Die
Ventile in einer Vorrichtung mit wiederverschließbaren Gaseinlässen und
-auslässen
sind durch Leitungen vom Hauptkörper
der Pumpkammer getrennt, vorzugsweise durch Röhren aus Glas, das demjenigen ähnelt, das
für die
Polarisierungskammer verwendet wird. Siehe Leitungen 43 und 44 in 3. Diese Röhren ermöglichen
die thermische Trennung der wärmeempfindlichen
O-Ringmaterialien vom Hauptkörper
der Zelle und dem Ofen, der die Zelle umgibt, die während des
Polarisierungsablaufs häufig über den
Grenzwert für
den O-Ring hinaus erhitzt werden. Die Röhren dienen auch dazu, die
Netto-Polarisationsrelaxation aufgrund der Wechselwirkung des hyperpolarisierten
Edelgases mit dem Ventilkörper
zu begrenzen. Man nimmt an, daß dies
mit der Verwendung von hohen Gas-Betriebsdrücken zusammenhängt, bei
denen die abwärts
gerichtete Druckdiffusion in den Röhren im Vergleich zur Depolarisations-Zeitkonstante
des Hauptvolumens (die vom Verhältnis
des Röhrenvolumens
zum Gesamtvolumen abhängt)
langsam ist. Weiter begrenzen Kapillarröhren den Grad, bis zu dem das
hyperpolarisierte Gas, insbesondere 3He,
mit den Ventildichtungen in Kontakt kommt (in diese diffundiert)
und depolarisiert wird. Ventile, die aus Nicht-Eisenmetallen gestaltet
sind, können
ebenfalls verwendet werden.
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Wir
haben gefunden, daß die
Pumpzelle eine längere 3He-Polarisierungsstandzeit hat, wenn die Grund-Glasröhre während der
Herstellung der Zelle ganz umgeblasen wird. Umblasen heißt, daß während der
Herstellung jede Innenfläche
zum Schmelzen gebracht und neu geformt wird. Eine saure Spülung mit
einer starken Säure,
beispielsweise HNO3 oder HCl, kann ebenfalls
verwendet werden, um die Polaisierungsstandzeit zu verbessern, ist
aber alleine nicht so wirksam wie das Umblasen.
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Wenn
die Innenflächen
des Glases ausreichend sauber sind und die Kammer gemäß den hierin
beschriebenen Verfahren hergestellt wurde, kommt es innerhalb des
zeitlichen Rahmen des Spinaustauschverfahrens zu keiner nennenswerten
Relaxation der Edelgaspolarisation. Eine ausführliche Beschreibung dieser
Verfahren findet sich in Middleton, H. L., The Spin Structure of
the Neutron Determined Using a Polarized 3He
Target, Ph. D. Dissertation, Kapitel 5, Princeton University (1994).
Diese Beschreibung ist hierin durch Bezugnahme aufgenommen. Kurz
gesagt werden die inneren Zellwände
gereinigt, indem man sie auf bis zu 500°C erhitzt, entweder während die
Zelle unter Vakuum steht oder während
sie mit einem reinem Puffergas gespült wird. Eine Radiofrequenz
(RF)-Entladung kann ebenfalls im Inneren der Zelle durchgeführt werden,
um das Ablösen
von Verunreinigungen von der Oberfläche zu unterstützen. Nachdem
sie gereinigt wurden, werden die Zellen nicht der Atmosphäre ausgesetzt, sondern
entweder unter Vakuum oder mit dem reinen Spülgas gefüllt gehalten, bis das Alkalimetall
und das Edelgas eingeführt
werden. Da das Alkalimetall typischerweise durch Erwärmen eines
Metallreservoirs in die Zelle getrieben wird, müssen sämtliche Gas/Vakuum-Verbindungsleitungen
zwischen der Zelle und dem Reservoir beständig gegen Alkalimetall sein
und von flüchtigen
absorbierten Spezies gereinigt werden, und zwar auf ähnliche
Weise wie im Zellreinigungsverfahren. Nachdem das Alkalimetall in
die Zelle geladen wurde, wird die gewünschte Menge Targetgas eingeführt, und
die Zelle wird verschlossen, wonach sie bereit für die Polarisierung ist.
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Andere
Verbesserungen bezüglich
der Reduzierung der Gasdepolarisation können mit Vorteil in die Vorrichtung
der Erfindung aufgenommen werden. Beispielsweise können Metallfilmbeschichtungen
(Gold, Alkalimetalle usw.) die Polaisierungsstand zeiten verbessern
und den Aufwand für
das Reinigen und Herstellen der Zellen verringern. Wie haben beispielsweise
gefunden, daß Gold
keinerlei nennenswerte Relaxation der Kernpolarisation induziert
und somit als gutes Wandbeschichtungsmaterial dienen kann. Polymere
Beschichtungen, wie diejenigen, die in der US-Patentanmeldung Serial
No. 08/478,276, eingereicht am 7. Juni 1995, beschrieben sind, können mit
Vorteil verwendet werden.
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Ein
weiteres Verfahren zur Verbesserung des Reinigungsverfahrens umfaßt die Verwendung einer
Niederdruck-Gasspülung
zusammen mit einer RF-Entladung.
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Ein
drittes alternatives Verfahren umfaßt die Herstellung der Zellen
aus spanbaren Nicht-Eisenmetallen, um hohe Gasdrücke zu ermöglichen. Solch eine Innenfläche kann
eine Beschichtung mit einem geeigneten Metall- oder Polymerfilm
erfordern. Darüber
hinaus müßten dann
Laseröffnungen
hinzugefügt werden,
um den Eintritt des Laserlichts in die Zelle zu ermöglichen.
Da die für
die NMR-Polarimetrie verwendete Radiofrequenz nur einige zehn kHz
hat, müßte die
Metallschichtstärke/-dicke
so sein, daß die Metallwände die
NMR nicht stören.
Alternativ dazu kann die Polarimetrie weggelassen, in einer separaten
Aufbewahrungskammer durchgeführt
oder optisch bewerkstelligt werden, und zwar durch Messen der Frequenzverschiebung
der Alkali-EPR-Frequenz aufgrund des Vorhandenseins von polarisiertem 3He.
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Ein
vierter Ansatz bestünde
darin, die Zellen mit einer Alkalimetallampulle auszustatten, die
eine mechanische Dichtung aufweist, welche nach dem Reinigen der
Zelle geöffnet
werden könnte.
Beispielsweise könnte
ein dünnes
Glasfenster von einem Glaskügelchen
oder durch den Edelgasdruck zerbrochen werden, wenn die Zelle befüllt wird.
Solch ein System würde
den erforderlichen Umgang mit Alkalimetall während der Befüllung der
Zelle reduzieren.
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Eine
weitere vorteilhafte Technik umfaßt die Herstellung der Aufbewahrungskammern
für bereits polarisiertes
Edelgas, die im wesentlichen identisch mit der der Polarisationskammer
abläuft,
abgesehen davon, daß die
Anforderungen an die chemische Alkimetallbeständigkeit und an die Durchlässigkeit für den optischen
Pumplaser niedriger sein können. Dies
wirkt sich besonders auf die Akkumulationsresevoirs aus, die für die Erfindung
geeignet sind. Wir haben unerwartet gefunden, daß aufgrund der wirksamen Unterdrückung der
Relaxation des hyperpolarisierten 129Xe
im gefrorenen Zustand die Herstellungsqualität der Wände des Reservoirs weniger wichtig
wird. Durch dieses Merkmal ist es somit möglich, die Qualitätsüberwachungsstandards
zu erniedrigen, was gleichzeitig Kosten spart.
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Wir
haben gefunden, daß Alkalimetalldampf selbst
bei mäßigen Gasströmen (10
bis 20 cm3/min) die Tendenz hat, aus einer
Gasstrom-Polarisierungskammer zu verschwinden, falls nicht umfangreiche Vorkehrungen
ergriffen werden. Dies hat bisher ein wesentliches Hindernis für die Entwicklung
von wieder befüllbaren
oder kontinuierlichen Durchflußzellen dargestellt.
Wir haben beispielsweise beobachtet, daß die Rubidium-Absorptionsresonanz
und die D2-Resonanz unter ungünstigen
Bedingungen völlig verschwinden
können.
Unsere Untersuchung liefert Hinweise darauf, daß die Hauptursache für den Rubidiumverlust
in einem Gasstromsystem auf das Einfangen von Verunreinigungen (vermutlich
H2O und O2) durch
den Rubidiumdampf zurückzuführen ist. Geringe
Mengen dieser Verunreinigungen im zugeführten Gas hätten normalerweise nur verschwindend
geringe Auswirkungen auf das Rubidium in einer geschlossenen Zelle.
Ein Gasstrom scheint jedoch eine ständig frische Zufuhr dieser
mit Alkali reaktiven Verunreinigungen in die Polarisierungskammer
zu bewirken, was zu einer anhaltenden und erheblichen Verringerung
des zur Verfügung
stehenden Alkalimetalldampfs führt.
Unsere gegenwärtige Erklärung beruht
auf unserer Entdeckung, daß dieser Rubidiumdampfverlust
durch die Installation eines inline-Gasreinigers, beispielsweise
eines der Stickstoffreiniger (Getter), die von Ultra Pure Systems
erhältlich
sind, im wesentlichen verhindert werden kann. Es hat sich gezeigt,
daß diese
Reiniger das Beschickungsgas ausreichend reinigen, so daß der Rubidiumdampfverlust
in einem großen
Bereich von Strömungsraten
praktisch ausgeschaltet wird. Diese Reiniger sind in der Regel für die Reinigung
von Stickstoff ausgelegt, aber sie kommen auch mit Edelgas ohne
weiteres zurecht, und es hat sich gezeigt, daß sie sich ideal für die Reinigung
beispielsweise einer He : Xe : N2-Mischung
eignen, die vorzugsweise für
das Verfahren der Erfindung verwendet wird.
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Zu
einem weiteren, weniger bedeutenden Rubidiumverlust kommt es, weil
Rubidium die Zelle verläßt, wenn
Gas in die Zelle strömt.
Wir haben dieses Problem auf mehrere Arten gelöst. Erstens kann der Rubidiumverlust
dadurch begrenzt werden, daß sichergestellt
wird, daß die
Temperatur der Leitung, die von der Pumpzelle wegführt, ausreichend
niedrig ist, um die Ablagerung des Rubidiums an den Leitungswänden zu
gewährleisten.
Raumtemperatur reicht im allgemeinen aus. Es wird kein zusätzliches Filter
und keine zusätzliche
Falle benötigt,
obwohl eine Kältefalle
für medizinische
Zwecke verwendet werden kann, um sicherzustellen, daß das Rubidium vollständig entfernt
wird. Zweitens und stärker
bevorzugt kann eine Rückführungsvorrichtung
verwendet werden. Beispielsweise kann ein Rückführungs-Auslaßrohr verwendet
werden, um den Alkalimetalldampf zu kondensieren. Die Abmessungen
des Rohrs und die Strömungsgeschwindigkeit
des Gases können
so angepaßt
werden, daß sichergestellt
ist, daß der
größte Teil
des Alkalimetalls kondensiert und aufgrund der Schwerkraft in die
Pumpzelle zurücktropft.
Demgemäß macht
man sich in einer Auslaßleitung,
die von der Pumpkammer in im wesentlich vertikaler Richtung wegführt, diesen
Schwerkraftfluß zunutze.
Dieser Aufbau ist in 2 dargestellt.
In strömungsfreien
Systemen, beispielsweise in den bisher üblicherweise verwendeten verschlossenen
Zellen, ist solch eine Rückführung natürlich überflüssig, da das
Alkalimetall aus den verschlossenen Zellen nicht entweichen kann.
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Trotz
dieser Vorkehrungen wird das Alkalimetall in der Pumpkammer schließlich oxidiert
oder verbraucht sein. In diesem Fall können die Pumpkammem selbst
leicht recycelt werden. Das derzeit gebräuchliche Verfahren besteht
im Spülen
der Kammer mit warmem Wasser und anschließendem Trocknen in einem Ofen.
Die Zelle kann dann erneut mit einem Beschichtungsmittel, wie Dimethyldichlorsilan, überzogen
und wieder an einem Verteiler befestigt werden. Die Zelle kann dann über Nacht
ausgebrannt werden, und evakuiert werden. Sie ist dann bereit für die erneute
Installierung im Hyperpolarisierer. Die Zellen können auf diese Weise viele
Male ohne wahrnehmbare Leistungseinbußen recycelt werden.
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Wie
oben kurz erwähnt,
zeigt 3 auch den Ofen 9,
der die Polarisierungskammer 4 aufnimmt. Der Ofen für die optische
Pumpvorrichtung wird in einem Temperaturbereich betrieben, der durch
den Verlust der Alkalimetalldampf-Polarisation bei zu hohen Temperaturen
begrenzt wird. Das Maximieren der Temperatur ohne Abstriche bei
der Rubidiumpolarisation maximiert die Spinaustauschrate, was eine
schnellere Akkumulierung des polarisierten Edelgases erlaubt. Typischerweise
liegt der Temperaturbereich für
den Ofen bei etwa 80°C
bis etwa 200°C.
Eine bevorzugte Temperatur liegt im Bereich von etwa 105°C bis etwa
150°C. Beispielsweise
liefert eine Temperatur von etwa 150°C eine RB/129Xe-Spinaustauschzeit
von etwa 22 s, und eine durchschnittliche Rubidiumpolarisierung
von etwa 50%. Etwa 20– 0%
des Laserlichts wird bei dieser Temperatur vom Rubidium absorbiert.
Eine Temperatur von etwa 130°C
kann bevorzugt sein, da das 129Xe-NMR-Signal
bei höheren
Temperaturen steil abfällt.
Bei 130°C
ist die RB/129Xe-Spinaustauschzeit etwa
65 s, etwa um den Faktor drei langsamer als die Zeit bei 150°C. Demgemäß müßten die
Strömungsraten
bei niedrigeren Temperaturen niedriger sein, was in einer geringeren
Ausbeute von polarisiertem 129Xe resultiert.
Man hat auch gefunden, daß die
laserinduzierte Erwärmung
eine höhere
(~20°C höhere) wirksame
Zelltemperatur (und damit eine höhere Rubidiumzahldichte
([Rb])) bewirkt als vom Ofenthermometer angezeigt wird.
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Durch
Steuern der Gasströmungsrate
und der Temperatur in der Polarisierungskammer können der Polarisationsgrad
und das Gesamtvolumen des erzeugten hyperpolarisierten Gases angepaßt werden.
Für eine
bestimmte zur Verfügung
stehende Laserleistung und -bandbreite wird die Temperatur der Pumpkammer
so hoch wie möglich
eingestellt, ohne nennenswerte Abstriche bei der volumengemittelten Polarisation
des Alkalimetalldampfs zu machen. Diese Optimierung bestimmt die
Spinaustauschrate γSE, bei der die Polarisation auf das Edelgas übertragen wird.
Die Strömungsrate
wird dann vorzugsweise so eingestellt, daß ein Edelgasatom im Durchschnitt etwa
1 bis 3 Spinaustausch-Zeitkonstanten (1/γSE)
in der Polarisierungskammer verbringt. Eine heißere Kammer resultiert in einem
schnelleren Spinaustausch, wodurch höhere Strömungsraten des Gases möglich sind.
Die Strömungseinstellungen
können durch
Vergleich des Edelgas-NMR-Signals gegen die Strömungsrate verifiziert werden.
Falls die Strömung zu
schnell ist, fällt
das Edelgassignal ab, da die Probe keine Gelegenheit hat, vollständig zu
polarisieren.
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Der
Ofen sollte so konstruiert sein, daß er die Erzeugung von Magnetfeldgradienten
minimiert, die in der Lage sind, eine Kernrelaxation des Edelgases zu
induzieren. Vorzugsweise ist der Ofen aus Materialien gestaltet,
die keine ausreichend großen
Gradienten erzeugen, um eine nennenswerte Kernrelaxation des Edelgases
zu induzieren. Die Ofenmaterialien sollten auch bei Temperaturen
von mindestens bis zu etwa 250°C
ihre strukturelle Integrität
weitgehend behalten. Hochtemperatur-Kunststoffe oder Aluminium sind
geeignete Alternativen. Ferromagnetische Materialien, wie Stahl,
erzeugen Magnetfeldgradienten, die das Edelgas schnell depolarisieren
können, und
sind als Werkstoffe daher weniger erwünscht. Eine Erörterung
dieses Effekts kann in der Dissertation von Middleton gefunden werden,
die hierin an anderer Stelle genannt wurde.
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Wie
oben mit Bezug auf 3 erwähnt, ist der
dargestellte Ofen 9 mit zwei oder mehr Laserfenstern 8a und 8b versehen,
die so angeordnet sind, daß sie
den Ein- und Austritt von Laserlicht (Pfeile 41 und 42)
in bzw. aus dem Ofen entlang der optischen Achse des Systems ermöglichen.
(Die optische Achse wird als der Weg definiert, auf dem das Laserlicht verläuft, und
umfaßt
den Laser, die optischen Einrichtungen und die Zelle) Der Ofen ist
vorzugsweise so ausgerichtet, daß die optische Achse mit der
Richtung des angelegten magnetischen Felds, das für das optische
Pumpen erforderlich ist, fluchtet. Vorzugsweise behindern die Ofenfenster 8a und 8b den Durchtritt
des Laserlichts durch Reflexion und/oder Absorption kaum. Sie können auch
mit einer Antireflexionsbeschichtung versehen sein, um die Lichtdurchlässigkeit
zu maximieren.
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3 zeigt weiter, daß der Ofen
auch mit einem Fluoreszenz-Beobachtungsfenster 7d ausgestattet
sein kann. Vorzugsweise ist das Beobachtungsfenster so ausge richtet,
daß die
Polarisierungskammer von einer Position aus, die im wesentlichen senkrecht
zur optischen Achse ist, einsehbar ist. Dieses Fenster 7d ermöglicht die
Beobachtung der D2-Resonanzfluoreszenz,
die aus dem optischen Pumpen eines Alkalimetalldampfs resultiert. 3 erläutert weiter eine Einrichtung
zur Sichtbarmachung der Fluoreszenz. In der Regel umfaßt diese Einrichtung
eine Videokamera 7a und einen Monitor 7c, der
mit einem D2-Filter 7b ausgestattet
ist, um die Fluoreszenz zu beobachten. Das Bild kann für die Abstimmung
der Laserwellenlänge
verwendet werden, um die optimale Temperatur für das optische Pumpen einzustellen,
und um den Laser auszurichten.
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Der
Ofen sollte mittels der Materialien und auf eine Weise geheizt werden,
welche die gleichen Bedingungen erfüllen, die oben für die Minimierung des
Magnetfeldgradienten beschrieben wurden. Wie in 3 gezeigt, wird in einer bevorzugten
Ausführungsform
Druckluft in der Leitung 45a über einen Heizfaden 45b geführt, der
mehrere Fuß vom
Ofen 9 entfernt ist. (Die Heizeinrichtung ist mit Abstand
angeordnet, um die Feldgradienten zu minimieren, die von dem Strom
erzeugt werden, der durch sie hindurchfließt). Die Warmluft strömt dann über den
Einlaß 45c in
den Ofen 9, um die gewünschte
Temperatur zu erreichen. Eine Temperatur-Steuereinrichtung 45d betätigt die
Heizeinrichtung aufgrund der Signale von einem Temperatursensor 45e im
Inneren des Ofens. Warme Luft wird durch den Auslaß 45f abgeführt. Der
Sensor 45e sollte nicht-ferromagnetisch sein, um die Erzeugung
von Feldgradienten zu vermeiden. In einem alternativen Ansatz kann
ein elektrischer Hochfrequenz-RF-Heizer verwendet werden, um die
Kammer zu erwärmen.
Die Verwendung einer solchen Hochfrequenz-RF-Leistung eliminiert von Natur aus
Gradiententypen, welche die Polarisation stören könnten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bleibt die Ventilanordnung der Pumpkammer außerhalb des Ofens. Dies reduziert
nicht nur die Beschädigung
der temperaturempfindlichen O-Ringe, sondern begrenzt auch die Migration
von potentiell gefährlichem
Alkalimetall zum Ventil.
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Das
Gasleitungs- und -reinigungssystem kann zahlreiche Merkmale enthalten.
Das System führt
eine steuerbare Mischung von Gasen in die Polarisationskammer ein,
während
es gleichzeitig eine ausreichende Reinheit des Gasstroms gewährleistet, um
eine nennenswerte Verschlechterung der Qualität der Polarisierungskammer
zu verhindern. Die Qualität
der Polarisierungskammer wird von der T, (Polarisierungsstandzeit)
des in ihm befindlichen hyperpolarisierten Gases bestimmt. Bekanntermaßen wird
die Qualität
der Polarisierungskammer sowohl durch gasförmige Verunreinigungen als
auch durch Verunreinigungen an den Wänden beeinträchtigt.
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Das
Polarisationsverfahren erfordert sowohl polarisierbares Edelgas
(in der Regel irgendwo zwischen 0,1 atm bis einigen zehn atm) und
eine geringe Menge (im allgemeinen 10 bis 100 Torr) Quenchgas (im
allgemeinen Stickstoff, aber möglicherweise
auch Wasserstoff oder andere). Das Quenchgas verbessert die Effizienz
des optischen Pumpverfahrens. Für die
Hyperpolarisierung von 129Xe wird vorzugsweise auch
eine große
Menge Puffergas (im allgemeinen etwa 1 atm bis einige zehn atm)
eingeschlossen, das dazu dient, die Alkalimetall-Absorptionslinie
zu verbreitern und die Polarisierungseffizienz zu erhöhen. Siehe
nachstehend mehr Einzelheiten bezüglich des Puffergases.
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Ein
Rohrsystem-Typ, der für
das Targetgas-Handhabungssystem verwirklicht wird, enthält separate
Kanäle
für das
Einführen
der Niederdruck- (Stickstoff-) und Hochdruck-Gase. Auf diese Weise kann
eine separate Niederdruck-Meßeinrichtung
von den Hochdruckgasen isoliert werden, um zu verhindern, daß sie zerreißt. Man
hat gefunden, daß nach Bedarf
chemische oder cryogene Getter in den Gasströmungsleitungen installiert
werden sollten, um die Reinheit des Gases zu erhöhen. Da verschiedene Verunreinigungen
des Gases vorhanden sein können,
wird der Umfang der zusätzlichen
Reinigung aufgrund der Messungen der Verschlechterung der Polarisationskammer
gegen entweder die Anzahl der Wiederbefüllungen (falls Einzelchargen
verwendet werden) oder die Gesamt-Betriebszeit (fals ein kontinuierliches
Durchflußsystem
verwendet wird) eingerichtet. Es hat sich jedoch gezeigt, daß selbst
hochreine Gase genügend
Verunreinigungen, biespielsweise O2 und
H2O, enthalten, um in einem relativ kurzen
Strömungszeitraum
oder nach nur wenigen Wiederbefüllungen
eine erhebliche Verschlechterung der Zellen zu bewirken.
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Mit
einem Multi-Gashandhabungssystem geht das Befüllen der Zellen so vor sich
wie im folgenden beschrieben, um Einzelchargen von polarisiertem
Gas zu erhalten. Zuerst wird jegliches verbliebene inerie Puffergas
in dem System mittels einer Grobvakuumpumpe entfernt. Zweitens wird
die geringe Menge des benötigten
Stickstoffs in die Polarisierungskammer eingeführt, und das Ventil des Niederdruck-Meßinstruments
wird geschlossen. Dann werden das Gas, das polarisiert werden soll,
und eventuell weitere Hochdruck-Puffergase eingeführt, und
das Ventil der Polarisierungskammer wird verschlossen, sobald der
gewünschte
Druck erreicht ist.
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Ein
kontinuierlicher Strom in die Pumpkammer kann durch Einbringen von
Dosierventilen in die verschiedenen Gasstromleitungen und die Verwendung
eines Strömungsmessers
an der Ablaßöffnung der
Polarisierungskammer, um den Strom gegen den Druckgradienten zu
kalibrieren und durch Einstellen des Dosierventils erreicht werden.
Da nur eine geringe Stickstoffmenge erforderlich ist, kann es angesichts
der viel höheren
Strömungsraten
der anderen Gase schwierig sein, dessen Strömungsrate einzustellen. Da
Stickstoff die Fluoreszenz, die während des optischen Pumpens
aus der Polarisierungskammer kommt, stark beeinflußt, kann
dies durch die Kalibrierung des Stickstoffstroms gegen die Gesamtfluoreszenz,
die während
des optischen Pumpens aus der Kammer kommt, überwunden werden.
-
Obwohl
der Multi-Gasbehandlungsansatz funktioniert und den Vorteil hat,
daß er
eine kontinuierliche Einstellung der Gasmenge ermöglicht,
ist es stärker
bevorzugt, vorgemischte Gase zu verwenden. In einer sehr stark bevorzugten
Ausführungsform
wird ein vorgemischtes Gas aus einem einzigen Reservoir direkt in
die Polarisierungskammer geliefert, ohne daß eine Anpassung der jeweiligen
Strömungsraten
notwendig ist. Dies vereinfacht den Betrieb des Systems und macht
das Polarisierungsverfahren besser reproduzierbar und konsistenter.
Beispielsweise bleiben die Anteile der Gase an der Mischung im Lauf
der Zeit und zwischen den einzelnen Hyperpolarisierungsvorgängen unverändert. Geeignete
Gasmischungen werden hierin an anderer Stelle erörtert, und können über den
Handel bezogen werden.
-
Selbstverständlich sollte
aufgrund der Tatsache, daß die
Hyperpolarisierungsvorrichtung der Erfindung die Hyperpolarisierung
eines Edelgases auf kontinuierlicher Basis erlaubt, das Gasversorgungsystem
vorzugsweise so ausgelegt sein, daß es leicht gesteuert werden
kann und konsistente Gasmischungen in der Pumpkammer ermöglicht.
In Systemen größeren Maßstabs kann
ein Single-Gashandhabungssystem verwendet werden, um das Targetgas
seriell oder gleichzeitig zwei oder mehren Polarisierungssystemen
zuzuführen.
Es können
separate Steuereinrichtungen bereitgestellt werden, um die individuelle
Steuerung des Gasstroms zu jeder der Pumpzellen zu gewährleisten.
-
In
jedem Fall muß das
Innere sämtlicher Gasrohrleitungen
vor dem Befüllen
einer Polarisierungskammer gereinigt werden. Dies verhindert, daß sich Verunreinigungen
von den Innenflächen
lösen und
in die Polarisierungskammer getragen werden, wo sie deren Oberfläche beschädigen könnten. Dieses
Reinigen kann durch mäßiges Erwärmen der Rohrleitungen
auf etwa 100°C
bei gleichzeitigem Reinigen der Leitungen mit einem geeigneten hochreinen,
inerten Puffergas und/oder Evakuieren der Leitungen erreicht werden.
Falls eine Kombination aus Reinigung und Evakuierung angewendet
wird, können
diese Verfahren kombiniert und hintereinander oder nacheinander
durchgeführt
werden.
-
Sobald
das Gas in die Polarisierungskammer strömt und das Hyperpolarisieren
begonnen hat, sollte der Ablauf überwacht
werden. Genauer sollte der Zustand der Gasbestandteile in der Kammer
bestimmt werden, während
die Hyperpolarisierung voranschreitet. Die NMR-Polarimetrie ist
ein bevorzugtes Verfahren für
das Überwachen
der Gaspolarisation in der Polarisierungskammer (-zelle). Das System ist
vorzugsweise in der Lage, in angelegten Magnetfeldern der Größenordnung
10 G zu arbeiten, was NMR-Frequenzen
von einigen zehn kHz für 129Xe entspricht. Die Erzeugung eines NMR-Signals wird durch
Plazieren einer Induktionsspule in der Nähe der Zelle erreicht. Die
Spule ist Teil eines abgestimmten Stromkreises mit Resonanz in der
Nähe der NMR- Frequenz. Aufgrund
der niedrigen Frequenzen kann die Abstimmung in einer separaten
Abstimmbox durchgeführt,
werden, die sich in einiger Entfernung von der Spule befinden und
mit einem Koaxialkabel mit ihr verbunden sein kann.
-
Das
Polarimetrie-Untersystem funktioniert nach typischen NMR-Prinzipien.
Es gibt zwei Stufen bei der Erzeugung eines NMR-Signals: Die Radiofrequenz
(RF)-Anregung und die Signalerfassung. Ein einzelner RF-Puls wird
bei oder nahe der Larmor-Frequenz
zur Spule geschickt, um einen kleinen Teil der Spins anzuregen,
die anschließend
etwa um das angelegte Magnetfeld präzessieren. Die Präzession
wird erfaßt,
weil sie eine kleine Spannung in derselben Spule erzeugt. Die Signalspannung
wird verstärkt, überlagert,
gefiltert und für
die Analyse und die Anzeige auf einem Rechner digitalisiert. Andere Stromkreiskomponenten
dienen dazu, sowohl wichtige Erfassungskomponenten während der
RF-Anregung abzuschalten (Stumm-Mischer (muting mixer)), als auch
dazu, zu verhindern, daß entwichene
RF während
der Signalerfassung die Spule erreicht (Isoliermischer und Diodengatter).
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Um
die Polarisation effizient überwachen
zu können,
sollte die Signalgröße direkt
proportional zur Polarisation des Gases sein. Dies wird ohne nennenswerte
Depolarisierung der Probe erreicht, wenn man einen kleinen Anregungs-
(Flip-) Winkel in Verbindung mit einer Oberflächenspule verwendet, die nur
einen kleinen Teil der Kerne anregt. Obwohl das Verfahren zur Signalerzeugung
die Polarisation effektiv zerstört,
ist die Zahl der betroffenen Kerne im Vergleich zur Gesamtprobe
zu vernachlässigen. Trotzdem
erzeugt dieser kleine Teil der Spins in der Regel ein ausreichend
starkes NMR-Signal, wenn das Gas hyperpolarisiert ist. Wenn die
RF-Anregung reproduzierbar durchgeführt wird, ist das Signal, das in
dieser kleinen Kernfraktion erzeugt wird, proportional zur Polarisation
der Gesamtprobe. Das System ist so kalibriert, daß es einen
absoluten Wert der Polarisation (0–100%) durch Vergleich der
Signale des polarisierten Gases mit denen einer Wasserprobe von
gleicher Geometrie ergibt, für
die die Wärmegleichgewichts-Polarisation
berechnet werden kann. Die Methode der gepulsten Niedrigfeld-NMR
für die Durchführung einer
Polarimetrie ist ein deutlicher Vorteil gegenüber dem Stand der Technik der
Adiabatic Fast Passage (AFP), besonders seit der Wunsch nach der
Polarisierung immer größerer Volumina
wächst,
da AFP eine starke RF-Anregung des gesamten Probenvolumens erfordert.
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Als
Alternative kann eine separate Auslaßküvette an der Polarisierungskammer
befestigt werden, um die Akkumulierung einer Testprobe des polarisierten
Gases zu ermöglichen.
Die Küvette
kann in einer AFP-Vorrichtung untersucht werden, die viel bessere NMR-Signale
liefern kann als die gepulste NMR der Pumpkammer. Diese Vorrichtung
kann so kalibriert werden, daß sie
experimentelle Meßergebnisse
der Gaspolarisation liefert, die dafür verwendet werden können, die
Einstellung der Akkumulierungsparameter weiter zu verfeinern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das gesamte Hyperpolarisierungssystem von einem Desktop-Computer
mit ein paar speziellen Leiterplatten aus betrieben werden. Eine
dieser Platinen erzeugt die notwendigen Radiofrequenzpulse durch
direkte digitale Signalsynthese (direct digital synthesis, DDS).
Eine weitere erwünschte
Platine ist ein Analog-zu-Digital-Wandler (ADC-Karte), der das Signal digitalisiert.
Die letztgenannte Platine erzeugt auch die (TTL)-Torimpulse, welche
die Stumm- und Isoliermischer schalten.
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Das
Laser-Untersystem der Hyperpolarisierungsvornchtung liefert die
Photonen (die Hyperpolarisierungsstrahlung), die für das optische
Pumpverfahren erforderlich sind. Vorzugsweise werden die Photonen
von einer oder mehreren Laserdiodenanordnungen beliefert, die kontinuierliche
Wellen- (cw-) Energie liefern. Es sind jedoch alle Lasersysteme
akzeptabel, die ausreichend Energie an den D1-
oder D2-Linien von Alkalimetallen liefern.
Ein Betrieb bei den hierin beschriebenen hohen Drücken erfordert Laser,
die in der Lage sind, mehr als 20 W und vorzugsweise mehr als 50
W Energie zu liefern. Herkömmliche
Laser, die in der Lage sind, diese Energie zu liefern, sind in Erwerb
und Betrieb unerschwinglich teuer. Darüber hinaus sind solche Laser
sperrig und erfordern eine teure und mehr oder weniger dauerhafte
Installation. Für
transportable oder integrierte Hyperpolarisierungseinheiten sind
diese Laser zu unhandlich. In solchen Ausführungsformen sind Laserdiodenanordnungen
aufgrund ihrer Kompaktheit und ihres Wirkungsgrads immer stärker bevorzugt,
ebenso aufgrund ihrer relativ niedrigen Anschaffungs- und Betriebskosten.
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4 ist eine schematische
Darstellung eines Laser-Untersystems, das für die Verwendung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
geeignet ist. Der obere Teil von 4 zeigt
eine optische Anordnung der Laserdiode(n), während der untere Teil der Figur die
Schaltungskonfiguration zeigt. Die Anordnung der optischen Elemente,
gezeigt im gestrichelten Rahmen, stellt eine von mehreren Möglichkeiten
dar, eine Lichtemission zu erzeugen. Das Licht verläuft entlang
der optischen Achse, im wesentlichen parallel zu einem angelegten
magnetischen Feld, durch die Ofenfenster und in die Zelle. Die optischen
Einrichtungen werden so angepaßt,
daß sie
das lichtabsorbierende Volumen in der Zelle maximieren. Wie oben
angegeben, wird ein konvergierender oder gebündelter Strahl bevorzugt, zusammen
mit einer konvergierenden Zellstruktur, um die Absorption der hyperpolarisierenden
Strahlung entlang der Zellachse zu maximieren. Gegebenenfalls lenkt
ein zweites ähnliches
Laser- und Optikset das Licht entlang der gleichen optischen Achse
in die Zelle, aber von der gegenüberliegenden
Seite aus. Die Schaltungskonfiguration besteht aus einer Energiequelle
und mehreren Stromkreiselementen, die für die Überwachung und den Schutz der
Laserdiode(n) erforderlich sind.
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Anders
als herkömmliche
Laser, die kohärentes
Licht einer einzigen Wellenlänge
aussenden (extrem schmales Profil), sind Diodenanordnungs-Laser
Breitbandvorrichtungen, deren Emissionen eine gewisse Spektralbreite
aufweisen, d. h. sie senden in der Regel Licht bei einer kontinuierlichen Wellenlängenbande
aus. Normalerweise ist diese Spektralbreite ziemlich gering und
erscheint als Verbreiterung um einige Hauptwellenlängen, wobei
sie etwa nur 1–5
nm breit ist. GaAIAs-Diodenanordnungen mit geringerer Energie wurden
für die
Spinaustauschpolarisierung von 3He verwendet.
Chupp et al., Phys. Rev. A 40(8): 4447–4454 (1989) beschreiben die
Verwendung einer ungefähr
1 W-Diodenanordnung, und Cummings et al., Phys. Rev. A 51(6) 4842–4851 (1995),
beschreiben eine 20 W-Diodenanordnung. Für das Verfahren und die Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung ist die Leistung der Diodenanordnung
vorzugsweise wesentlich größer, nämlich über etwa
50 W, und stärker
bevorzugt über
etwa 100 W.
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Die
Wahl der Laseremissions-Wellenlänge λ wird von
der Wahl des für
den Spinaustausch verwendeten Alkalimetalls bestimmt. Wie angemerkt, sollte
der Laser bei etwa der D1- (oder D2)-Übergangslinie
des gewünschten
Alkalimetalls emittieren. Für
Rubidium ist λ vorzugsweise
etwa 795 nm, während λ für Cäsium vorzugsweise
etwa 894 nm ist. So kann der Laser für Rubidium ein GaAIAs-Laser
sein Die Verwendung von Cäsium
anstelle von Rubidiummetall erlaubt jedoch aufgrund der längeren Resonanzwellenlänge für Cs die
Verwendung von zuverlässigeren,
aluminiumfreien Diodenlaseranordnungen (z. B. InGaAsP-Lasern), niedrigeren
Betriebstemperaturen und 13% mehr Photonen pro Watt. Eine derzeit
bevorzugte Laserdiodenanordnung (erhältlich von Opto Power, Tucson,
Arizona) ist eine GaAIAs-Laserdiodenanordnung, die 10 Bar-Dioden in
gestapelter Anordnung umfaßt,
die etwa 125 W kontinuierliche Wellen- (cw)-Leistung entwickelt,
auf eine Peak-Wellenlänge
von 794,44 nm abgestimmt werden kann und eine Halbwertsbreite des
vollen Spektrums (FWHM) von etwa 2 nm zeigt.
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Sollten
in Zukunft Laser mit schmaleren Bandbreiten mit herkömmlichen
Anordnungen wettbewerbsfähig
werden (Wirkungsgrad, Preis usw.), wäre ein weniger linienverbreiterndes
Puffergas erforderlich als für
die derzeit erhältlichen,
oben genannten Laser. Dies würde
die Verwendung von größeren Xenonanteilen
in der Targetgasmischung ermöglichen,
was wiederum die Ausbeute der Akkumulationsvorrichtung verbessern
würde.
Ein Betrieb bei niedrigeren Drücken
würde auch
einige technische Probleme bezüglich
des Hyperpolarisierers lösen.
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Ebenfalls
anders als bei herkömmlichen
Lasern sind Diodenlaser-Emissionen in der Regel stark divergent,
was eine optische Korrektur erfordert, um das Licht im gewünschten
Fokus zu konzentrieren. Die optischen Elemente, die in 4 dargestellt sind, schließen unter
anderem eine Laserdiodenanordnung 51, eine oder mehrere
(zylindrische oder asphärische)
Linsen 52a–52d,
einen polarisierenden Strahlteilerwürfel 53 und eine Viertelwellenplatte 54 ein.
Die Linsen 52a–52d kollimieren
und/oder bündeln
das Laserlicht durch das Fenster 8a auf eine Strahlgröße, die
im allge meinen den Abmessungen der Polarisierungszelle 4 im
Ofen 9 entspricht. Abhängig
vom Verwendungszweck reduzieren die optischen Einrichtungen zumindest
wesentlich die Divergenz des Strahls, was den Strahl kollimiert
oder stärker
bevorzugt einen konvergenten Strahl erzeugt. Wir haben gefunden,
daß zirkulär polarisiertes,
konvergentes Licht mit Winkeln von so groß wie 30° von der Magnetfeldrichtung
Alkalimetallatome wirksam spinpolarisieren kann. Die Linsen werden
in zwei Gruppen unterteilt: jeweils eine Gruppe für das unabhängige horizontale
(52a und 52c) und vertikale (52b und 52d)
Bewegen und Bündeln
des Lichts. 4 stellt
ebenfalls indirekt ein bevorzugtes optionales Lasersystem dar, in
dem ein zweiter Laser verwendet wird, um hyperpolarisierende Strahlung
durch das Fenster 8b im Ofen 9 in die Zelle 4 zu
lenken. Das optionale zweite Lasersystem ist vom gestrichelten Kasten
II an der rechten Seite der Zeichnung dargestellt und sollte im
Wesentlichen die gleichen Elemente enthalten, die im gestrichelten
Kasten I an der linken Seite der Zeichnung enthalten sind.
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Wir
haben unerwartet gefunden, daß einfache
asphärische
Fresnel-Linsen verwendet werden können, um das Licht aus den
Diodenanordnungen zu bündeln.
Diese kostengünstigen
Linsen helfen dabei, die Kosten für den Hyperpolarisierer gegenüber anderen
Installationstypen zu senken, für
die wesentlich teurere zylindrische Linsen verwendet werden. Es
sind auch andere Lichtsammlungs-Anordnungen möglich, beispielsweise Mikrolinsen
auf der Diodenanordnung, oder Kombinationen aus Spiegeln und Linsen.
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Der
Strahlteilerwürfel 53 teilt
das einfallende Licht in zwei separate orthogonale lineare Polarisationen.
Eine Polarisation wird bei 90 Grad zur optischen Achse reflektiert
und von einer Wand (beam block, nicht dargestellt) absorbiert. Die
andere Polarisation geht durch die Viertelwellenplatte 45 hindurch,
welche das linear polarisierte Licht in das zirkulär polarisierte
Licht. umwandelt, das für
optisches Pumpen erforderlich ist.
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Wie
in 4 dargestellt, sind
Laserdiodenanordnungen 51 jeweils auf einem Messing-Kühlblock 55 montiert,
durch den Wasser über
Kühlflüssigkeitsleitungen 57 und
Ventile 58 und 59 in einen Wärmetauscher 56 und
wieder hinaus strömt.
Der Wärmetauscher 56 kann
alles mögliche
sein, von einem Recycling-Kühler
mit sekundärem
Wasserkreislauf bis zu einem einfachen Radiator, je nach Laserenergie. Wie
ebenfalls in 4 dargestellt,
kann in einer Multilaser-Anlage eine einzige Wärmetauschereinheit verwendet
werden, um beide Laser zu versorgen, mit Ventilen oder separaten
Heizeinheiten auf jeder Wasserleitungsgruppe, um die Temperatur
für jeden
Laser unabhängig
zu steuern. Alternativ dazu kann jeder Laser einen eigenen Wärmetauscherhaben.
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Die
Laserdiodenanordnung wird von dem Stromkreis, der ebenfalls in 4 dargestellt ist, elektrisch
angetrieben, oder durch einen anderen, diesem gleichwertigen Stromkreis.
Die genaue Leistung der Energieversorgung 61 hängt von
der Zahl der Laserdioden ab und davon, ob sie hintereinander oder
parallel angeordnet sind. Bei einem einzelnen Laser kann die Energiezufuhr
beispielsweise in einem Gleichstrom von etwa 20–40 V und etwa 20–40 A bestehen.
Ein 200 Ohm-Shunt-Widerstand 62 reduziert die
Stärke
etwaiger Spannungsstöße aus einer
Versorgungseinrichtung 61 (siehe ebenfalls 4). Ein 0,1 Ohm-Reihenwiderstand 63 und
ein Gleichstrom-Spannungsmesser 64 werden
verwendet, um den Strom durch die Laserdiode 65 zu überwachen.
Eine parallel in Rückwärtsrichtung
geschaltete Schottky-Diode 66 stellt einen Schutz gegen
eine unabsichtlich falsch gepolte Verbindung der Laserdiode 65 dar.
Mittels der Steuereinrichtungen der Energiezuführung 61 werden der
Strom eingestellt und ein Stromgrenzwert gesetzt. Ein Thermoelement 67,
das direkt auf den Kühlblock 55 montiert
ist, überwacht dessen
Temperatur. Falls diese Temperatur einen festgesetzten Wert überschreitet,
löst ein
Obergrenzen-Temperatursensor 68 einen manuellen Rückstellungs-Relaisschalter 69 aus
und unterbricht die Energiezufuhr.
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Ein
Merkmal der Spinaustausch-Hyperpolarisierung von Helium ist die
Tatsache, daß sie
bei relativ hohen Gasdrücken
durchgeführt
werden kann, was mit Metastabilitäts-Austauschverfahren nicht möglich ist.
Dies ist insofern ein Vorteil gegenüber dem Metastabilitäts-Austausch,
als der Aufwand für die
Dekomprimierung eines Gases wesentlich geringer ist als der für seine
Komprimierung. Wie weiter oben angegeben, ist eine komplizierte
Vorrichtung notwendig, um 3He, das mittels
Metastabilitäts-Austausch
erzeugt wurde, um etwa zwei Größenordnungen
zu komprimieren, um geeignete Gasdrücke zu erzeugen (~101 325 Pa)
(~1 atm).
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Es
ist bekannt, daß hyperpolarisiertes 3He mit hohen Polarisationen mittels eines
Spinaustauschs bei hohen Drücken
(10 kg/cm2) (~10 atm) hergestellt werden
kann. Wir haben jedoch gefunden, daß dies nicht möglich ist,
wenn hohe 129Xe-Drücke verwendet werden. Insbesondere
der Wirkungsgrad, mit dem Xenon Rubidiumdampf depolarisiert, ist überraschend
hoch. Wir nehmen an,
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Es
ist bekannt, daß hyperpolarisiertes 3He mit hohen Polarisationen mittels eines
Spinaustauschs bei hohen Drücken
(~101 325 Pa) (~10 atm) hergestellt werden kann. Wir haben jedoch
gefunden, daß dies
nicht möglich
ist, wenn hohe 129Xe-Drücke verwendet werden. Insbesondere
der Wirkungsgrad, mit dem Xenon Rubidiumdampf depolarisiert, ist überraschend
hoch. Wir nehmen an, daß,
läßt man den
molekularen Beitrag außer
acht, 10 132,5 Pa (0,1 atm) Xenon etwa die gleiche destruktive Wirkung
haben wie 27 357 750 Pa (270 atm) Helium. Infolgedessen wird nun
angenommen, daß Xenondrücke von über 1 atm
eine sehr geringe Rubidiumpolarisation zur Folge haben, und zwar
für alle
Pumplaser bis auf diejenigen mit der höchsten Leistung (d. h. tausenden
von Watt).
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Beispielsweise
resultiert bei einem Diodenlaser eine Laserintensität von etwa
20 W/cm2 (oder 100 W/5 cm2)
im vorderen Bereich einer Kammer, die 1 013 250 Pa (10 atm) Xenon
enthält,
in einer elektronischen Rb-Polarisation von nur etwa 25%. Dieser Polarisationsgrad
nimmt erst zum hinteren Ende der Kammer hin ab, so daß nur kleine
Polarisationsvolumina zugelassen werden können, mit entsprechend geringer
Ausbeute an polarisiertem 129Xe.
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Die
Verwendung von niedrigen Xenondrücken
kann höhere
Polarisationen zur Folge haben, aber zu einem hohen Preis. Niedrige
Xenongasdrücke
können
höhere
Rb-Polarisationen
zur Folge haben, aber zu einem hohen Preis. Niedrige Gasdrücke ergeben schmale
Rb-D1-Resonanzlinien und ermöglichen
daher nur die Nutzung eines winzigen Teils der breiten Spektralbereichs
der Diodenanordnung (2 nm FWHM). Außerdem bedeutet das spektrale
Lochbrennen, das eine Folge der schmalen D1-Resonanz ist,
wiederum, daß nur
sehr kleine Volumina von Rb polarisiert werden können, was geringe Mengen an polarisiertem 129Xe liefert. Beispielsweise liefert eine 20
cm3-Zelle, die 50 662,5 Pa (0,5 atm) Xenon
enthält und
eine Wandrelaxationszeit von 1000 s aufweist, höchstens eine 129Xe-Polarisation
von 56%, wobei nur 2,3 W der 100 W genutzt werden, die auf die Zelle treffen.
Die resultierenden 10 cm3 polarisiertes
Gas (bei 101 325 Pa) (1 atm) reichen für die meisten interessanten
Anwendungsgebiete nicht aus.
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In
typischen Hyperpolarisierungsverfahren wird unpolarisiertes 129Xe zusammen mit einigen zehn Torr eines
Gases (häufig
Stickstoff), welches die Fluoreszenz der laserangeregten Rubidiumatome
quencht, in eine verschlossene Pumpzelle gegeben, um das optische
Pumpverfahren zu unterstützen.
Wir haben jedoch unerwartet gefunden, daß der Probe ein Puffergas zugesetzt
werden kann, um die Alkalimetall-Resonanzlinie zu verbreitern, was
eine effizientere Absorption des breiten Spektralbereichs der gegenwärtig verwendeten
Hochleistungs-Laserdiodenanordnungen ergibt. Ohne dieses Hochdruck-Puffergas
kann wegen der großen
Spektralbandbreite der Diodenlaseranordnung (2 nm oder mehr) und
der sehr schmalen (0,01 nm) Absorptionsbandbreite der Alkalimetallatome
bei niedrigem Druck nur ein sehr geringer Teil (etwa 1%) des Lichts aus
dem Diodenlaser absorbiert werden. Um diese Wirkung zu erzielen,
sollte das Puffergas während des
optischen Pumpens weder eine nennenswerte Spinzerstörung des
Alkalimetalldampfs noch des 129Xe induzieren.
Ein stark bevorzugtes Puffergas ist Helium mit einer natürlichen 4He-Isotopenhäufigkeit von 99 +, aber es
können
auch andere Gase mit ähnlichen
Eigenschaften verwendet werden.
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Wir
haben beobachtet, daß erhöhte Puffergasdrücke eine
Verbreiterung der Absorptionsbande von Rubidium induzieren, und
daß Gasdrücke in der Größenordnung
von 10 atm oder mehr bevorzugt sind, um die gewünschte Verbreiterung zu erzielen. Aufgrund
der natürlichen
Fähigkeit
des Xenons, eine Alkalimetallpolarisation zu zerstören, wird
jedoch angenommen, daß Proben,
die 10 atm oder mehr reines Xenon ent halten, unbrauchbar wären. Dagegen wurde
gefunden, daß Helium
auf die Alkalilmetallspins kaum zerstörerisch wirkt und ohne Nachteile als
Linienverbreiterungsmittel verwendet werden kann. Wasserstoff kann
sowohl als Löschgas
als auch als Puffergas verwendet werden, um die optische Absorptionslinie
zu verbreitern. Stickstoff ist ein für diesen Zweck nicht so gut
geeignetes Gas wie Wasserstoff oder Helium, da es eine erhebliche
Spindepolarisierung der Alkalimetallatome bewirkt.
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Demgemäß würde eine
bevorzugte Gasmischung für
die Hyperpolarisierung von 129Xe gemäß dem Verfahren
der Erfindung einen erheblichen Anteil an Puffergas, z. B. Helium,
mit einer kleinen, aber signifikanten Menge an 129Xe
enthalten. Beispielsweise kann die Mischung etwa 0,1% bis etwa 5%
Xenon, das ein zumindest natürliches 129Xe-Isotopenvorkommen aufweist, etwa 0,1%
bis etwa 3% N2 und zu übrigen Teilen Helium enthalten.
Stärker
bevorzugt enthält
die Mischung etwa 1% 129Xe, etwa 1% N2 und etwa 98% Helium. Alternativ dazu sollten,
falls es sich bei dem Quenchgas um Wasserstoff handelt, etwa 1%
bis etwa 30% der Gasmischung aus Wasserstoff bestehen, mit einer
entsprechenden Reduzierung des Nettoanteils an Helium. Für Helium
ist die Gasmischung einfacher, da die Zugabe eines Puffergases keine
Vorteile bringen würde.
Jedoch enthält
die Heliumgasmischung wie bei 129Xe vorzugsweise
eine Menge an Stickstoff oder Wasserstoff als Löschgas, die mit der Menge vergleichbar
ist, die für 129Xe verwendet wird.
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Die
niedrigen Xe-Partialdrücke,
die im bevorzugten Verfahren verwendet werden, sind die Ursache
für mehrere
Probleme. Erstens muß polarisiertes 129Xe von dem Helium getrennt werden, um
geeignete 129Xe-Konzentrationen zu erhalten.
Zweitens muß das
polarisierte 129Xe unter Druck gesetzt werden,
um aus der Polarisationsvorrichtung extrahiert werden zu können. Drittens
ist trotz der Tatsache, daß hohe 129Xe-Polarisationen in sehr kurzer Zeit
erreicht werden können,
die Ausbeute an polarisiertem Gas aus der Pumpkammer sehr gering.
Wir haben nun gefunden, daß ein
Gefrieren des polarisierten 129Xe zu einem
Feststoff (T ≤ 160
K) alle diese drei Probleme löst.
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Um
laserpolarisiertes 129Xe in nennenswerten
Mengen zu erzeugen, haben wir uns die extrem langen Spingitter-Relaxationszeiten
T1 von festem 129Xe
zunutze gemacht. Es wurde gezeigt, daß 129Xe, sobald
es polarisiert ist, mit nur geringem Polarisationsverlust zu einem
Feststoff gefroren werden kann. Wie detailliert in Gatzke et al.,
Phys. Rev. Lett., 70(5): 690–693
(1993), beschrieben, sind die Relaxationszeiten in der Festphase
wesentlich länger
als die, die bisher in der Gasphase erreicht wurden.
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Es
ist nunmehr möglich,
sich mittels einer Cryopumpen-Akkumulationsvorrichtung die Vorteile der
Eigenschaften von Xenoneis zunutze zu machen. Insbesondere hat man
erkannt, daß die
dreistündige Relaxationszeit
von 129Xe als Eis bei Flüssigstickstoff-Temperaturen
das Pumpen und die kontinuierliche Akkumulierung von polarisiertem 129Xe für
bis zu drei Stunden auf einmal ermöglicht. Die Verwendung von
noch niedrigeren Temperaturen kann die potentielle Akkumulationszeit
noch weiter verlängern.
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Sobald
das strömende
Targetgas hyperpolarisiert ist, kann man den gesamten Gasstrom (129Xe, Helium und Stickstoff) durch einen
Akkumulator strömen
lassen. Die Einzelheiten des für 129Xe besonders bevorzugten Akkumulators
sind in der mitanhängigen Patentanmeldung
Serial No. 08/622,865 mit dem Titel "Cryogenic Accumulator for Spin-Polarized
Xenon-129" beschrieben,
die am gleichen Tag wie die vorliegende Anmeldung eingereicht wurde,
und deren gesamte Offenbarung durch Bezugnahme hierin aufgenommen
ist. Der Akkumulator umfaßt
einen Cryostaten, der vorzugsweise im Temperaturbereich von etwa
4,2 K bis etwa 157 K betrieben wird. Eine Temperatur von etwa 77
K, d. h. etwa die Temperatur flüssigen
Stickstoffs (S. p. = 77 K) ist aus Bequemlichkeitsgründen bevorzugt,
da dieser ein leicht erhältliches
Kühlmittel
darstellt. Jedoch sind im allgemeinen niedrigere Temperaturen bevorzugt,
da längere
Polarisierungsstandzeiten erhalten werden können, wenn die Akkumulierungs-
und Lagertemperaturen gesenkt werden.
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Auf
jeden Fall polarisiertes 129Xe Polarisation und
die lange T1. Wasserstoff kann als Quenchgas genommen
werden, um dieses Problem zu vermeiden. Die Masse des Gases, d.
h. das Helium, geht einfach durch den Cryostaten und durch die Ausgangsöffnung hindurch.
Somit besteht ein günstiges Merkmal
dieses Verfahrens darin, daß es
wirksam eingesetzt werden kann, um das hyperpolarisierte Xenon von
anderen, unerwünschten
Bestandteilen der Targetgasmischung zu trennen.
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Da
die Relaxationszeit T1 von gefrorenem 129Xe deutlich verlängert ist, wenn es in einem
angelegten Magnetfeld gehalten wird, wird der cryostatische Akkumulator
vorzugsweise mit einem kleinen Permanentmagneten ausgestattet, der
in der Lage ist, solche Magnetfeldstärken zu erzeugen, die die Haltezeiten
verbessern. Die erste Überlegung
bei der Wahl der Stärke
des angelegten Felds ist die, daß das Feld eine Akkumulierung
und/oder Aufbewahrung für
einen Zeitraum ermöglichen
sollte, der etwa der maximal möglichen
Spingitter-Relaxationszeit bei der Akkumulierungs/Aufbewahrungstemperatur
entspricht. Demgemäß sollte
das angelegte Feld bei Flüssigstickstoff-Temperaturen mindestens
etwa 500 G (0,05 G) betragen. Wir beobachten jedoch, daß die Wahl
der Feldstärke
von der Temperatur abhängt,
bei der 129Xe akkumuliert und aufbewahrt
wird. Insbesondere profitiert die Akkumulation und/oder Lagerung bei
niedrigen Temperaturen von der Verwendung stärkerer Magnetfelder.
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Die
hierin beschriebene Vorrichtung kann in MRI-Bildgebungssysteme integriert
werden, die mit den Systemen konsistent sind, die in der US-Patentanmeldung
Serial No. 08/225,243 beschrieben sind. Typisch für solche
Systeme ist eine im Handel erhältliche
MR-Bildgebungseinheit, die einen horizontalen 2 Tesla-, 30 cm-Omega
CSI-Magneten (G.
E. NMR Instruments, Fremont, CA) und eine angeschlossene Vorrichtung
enthält,
die in größerer Einzelheit
in Middleton et al., Magn. Reson. in Med. 33: 271–275 (1995),
beschrieben ist. Die Fähigkeit,
große
Mengen an hyperpolarisiertem Edelgas zu erzeugen, kann nun mit Vorteil
genutzt werden, um die Akkumulierung und Aufbewahrung von genügend Gas
vor der Bildgebung zu ermöglichen,
damit während
der eigentlichen Bilderzeugung keine zusätzliche Hyperpolarisierung
vorgenommen werden muß.
So können nun
ein oder zwei Probanden in einer klinischen Anlage mittels einer
einzigen Quelle für
zuvor akkumuliertes Xenon abgebildet werden. Alternativ dazu kann
nunmehr, ermöglicht
durch die außergewöhnlichen
Eigenschaften der Edel gase, eine Bilderzeugung vorgenommen werden,
bei der ein kontinuierlicher Hyperpolarisierungsablauf eine kontinuierliche Quelle
für hyperpolarisiertes
Gas erzeugt, das einem Probanden für Untersuchungen der Respiration
oder anderer physiologischer Abläufe
zugeführt
wird. Bisher war eine Bilderzeugung dieser Art entweder unmöglich oder
aufgrund der geringen Mengen an hyperpolarisiertem Gas kaum praktikabel.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der Hyperpolarisierungsvorrichtung der Erfindung
um eine freistehende integrierte Einheit, die im wesentlichen in
sich geschlossen und leicht zu bedienen ist. Beispielsweise kann
die Vorrichtung in einem beweglichen Wagensystem mit einer Bodenfläche von
etwa 2 Fuß mal
6 Fuß vorgesehen
sein. In dieser Ausführungsform
umfaßt
die Einheit das Lasersystem, eine Gasquelle, eine Polarisierungszelle,
NMR-Polarimetriesysteme, Energieversorgungseinrichtungen und einen
Rechner, der so programmiert ist, daß er den größten Teil oder die Gesamtheit
der Systeme steuert.
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Das
Laser-Untersystem der Hyperpolarisiersystem-Einheit umfaßt vorzugsweise
eine oder mehrere Hochleistungs-Diodenlaseranordnungen, eine Energieversorgungseinrichtung
für die
Laser, eine Schutzbeschaltung, eine Kühleinheit und eine Zusammenstellung
von optischen Einrichtungen für
die Steuerung und Lenkung der Laserenergie.
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Das
Steuerungs-Untersystem umfaßt
ein Rechnersystem, beispielsweise einen PC, Mikrocomputer oder einen
Bildschirmarbeitsplatz, Komponenten für die Überwachung der Polarisation
durch NMR während
der Durchführung
des Verfahrens, und Komponenten für die Überwachung und Aufrechterhaltung
der Zelltemperatur während
des Verfahrens. Beispielsweise kann die RF für die Polarimetrie mittels
einer direkten digitalen Signalerzeugung bereitgestellt werden,
wie hierin an anderer Stelle beschrieben ist.
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Idealerweise
enthält
das Hyperpolarisierungssystem auch eine Anzahl von Sicherheitssystemen,
einschließlich
von Verriegelungseinrichtungen (interlocks), Grenzwertschaltern,
nicht-rechnergesteuerten Relais usw.
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Vorzugsweise
umfaßt
das integrierte Polarisierungssystem eine austauschbare Polarisierungspatronen-Einheit,
die sämtliche
Komponenten enthält,
mit denen das Gas während
des Polarisierungsverfahrens in Kontakt kommt. So kann die Polarisierungseinheit
eine Hochdruck-Gasflasche enthalten, die genügend Gas enthält, um während der
Hyperpolarisierung einen im wesentlichen hyperbaren Gasstrom bereitzustellen.
Die Polarisierungseinheit umfaßt
außerdem
die Pumpzelle. Einlaß-
und Auslaßleitungen,
die in bzw. aus der Pumpzelle führen,
sind enthalten. Diese enthalten Ventile für die Steuerung des Gasstroms
in die Zelle und aus der Zelle. Aus Gründen der Bequemlichkeit kann
die Polarisierungspatrone auch einige oder alle Bauteile des Pumpofens
enthalten, ebenso wie die Polarimetrieproben. Andere Bauteile, wie
Druckgeber, Regler und Gasreiniger, können ebenfalls enthalten sein, falls
gewünscht.
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Die
Polarisierungseinheit ist so ausgelegt, daß sie ohne weiteres direkt
in die Hyperpolarisierungssystem-Einheit eingeführt und wieder daraus entnommen
werden kann. Die Patrone sollte eine solche Größe und ein solches Gewicht
aufweisen, daß sie
leicht zu handhaben und zu installieren ist. Die Anmelder nehmen
an, daß eine
geeignete Polarisierungseinheit etwa 30 cm mal 50 cm mal 10 cm oder
etwas in diesem Bereich messen kann. Bei dieser Größe können die
wesentlichen Bauteile enthalten sein, ohne die Handhabung der Einheit
unnötig zu
erschweren. Eine Konstruktion, die in der Lage ist, diese verschiedenen
Gestaltungsvorgaben zu erfüllen,
wird später
detailliert beschrieben.
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Ein
weiteres günstiges
Merkmal der austauschbaren Polarisierungseinheit ist die Tatsache, daß das Targetgas
vorzugsweise vorgemischt in einer einzigen Flasche zugeführt wird.
Dies ermöglicht die
Formulierung und Verwendung von konsistenten Targetgasmischungen
und vermeidet die Notwendigkeit, daß technisches Personal die
Gasmischung kontrolliert bzw. steuert, wodurch der Betrieb der Einheit
vereinfacht wird. Trotzdem kann die Polarisierungseinheit alternativ
separate Flaschen für
jedes Gas enthalten, das in das Targetgas eingemischt wird.
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5 stellt eine Ausführungsform
einer transportablen Hyperpolarisierungssystem-Einheit gemäß der Erfindung
dar. In dieser Ausführungsform sind
zwei Laserdiodenanordnungen 100a und 100b auf
einem Räderwagen 101 montiert.
Optische Untersysteme 102a und 102b sind so bereitgestellt,
daß die
Laserenergie kollimiert wird, wodurch die Energie auf der Pumpzelle 103 fokussiert
wird. Die Pumpzelle kann separat oder als Teil eines austauschbaren
Polarisierungseinheits-Untersystems montiert sein, wie nachstehend
beschrieben. In 5 ist
die Pumpzelle 103 als Teil solch einer Polarisierungseinheit 110 dargestellt.
Demgemäß kann der
Hyperpolarisierer als Andockstation betrachtet werden, in welche
die Polarisierungspatrone eingeführt
werden kann, um sie mit den Systemen auf dem Hyperpolarisierer zu
verbinden und gemeinsam zu betreiben. Das Hyperpolarisierungssystem
enthält
weiter ein Energie-Untersystem, das eine Energieversorgungseinheit 120,
eine Hauptenergiesicherung 121 und eine weitere Schutzbeschaltung 122 enthält, die
jeweils je nach Bedarf Steuerungen und Anzeigen aufweisen. Ein Kühlsystem 125 ist
bereitgestellt, um die Betriebstemperatur des Lasers zu modulieren.
Eine Ablage 127 bietet Platz für einen (nicht gezeigten) Mikrocomputer,
um das Polarisierungsverfahren zu überwachen und zu steuern. Der
Wagen 101 enthält
weiter eine Abdeckung 105, um das Laserlicht einzugrenzen. Ähnliche
Systeme können
permanent oder semipermanent installiert sein, beispielsweise in
einer Wandbefestigung oder einem festen Anbringungssystem für Elektrogeräte. Auch
andere Ausgestaltungen liegen im Bereich der Erfindung. Vorzugsweise
kann jedes der Haupt- und
Untersysteme leicht ausgetauscht werden, beispielsweise dadurch,
daß sie über Steck- und
Klinkverbindungen mit der Einheit verbunden werden.
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6 liefert eine schematische
Darstellung einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen austauschbaren
Polarisierungseinheit. Eine Gasflasche 201 ist bereitgestellt,
die das Targetgas einschließlich eines
Edelgases wie 3He oder 129Xe
enthält.
Geeignete Gasmischungen, wie hierin beschrieben, sind von Gaslieferbetrieben
erhältlich,
beispielsweise von Isotec, Inc., Miamisburg, OH. Die Gasflasche
kann das Targetgas unter hohem Druck halten und enthält genügend Gas,
um mehrere Hochdruckbefüllungen
einer Pumpkammer 221 oder einen kontinuierlichen Hochdruckstrom
durch die Kammer zu ermöglichen, der
ausreicht, die erforderliche Menge an hyperpolarisiertem Edelgas
zu erzeugen. Ein wichtiger Vorteil der Polarisierungseinheit besteht
darin, daß sie
leicht ausgetauscht werden kann, wenn die Gasquelle erschöpft ist.
Darüber
hinaus können
Ersatz-Polarisierungeinheiten hergestellt und verschickt werden,
die bereit für
die Installation in einem Hyperpolarisierungssytem sind und unbegrenzt
in Reserve gehalten werden können.
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Die
Gasflasche 201 steht über
Leitungen 205 und 206, die von einem Ventil 207 gesteuert
werden, in Fluidverbindung mit einem Druckregler 203. Der Druckregler 203 steuert
den Gasstrom und ist vorzugsweise ein Hochreinheits-Regler, beispielsweise ein
zweistufiger Edelstahl-Ultrahochreinheits- (UHP)-Regler (z. B. Modell
E99-OLRC, erhältlich
von Air Products). Das Ventil 207 und andere Ventile in der
Patrone, die mit dem Gas in Berührung
kommen, sollten unter hohem Druck betrieben werden können. Geeignete
Ventile schließen
alle Nupro-Ventile Modell SS-4BG-VCR ein, die von Penn Valve & Fitting Co.,
Willow Grove, PA, erhältlich
sind.
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Eine
Leitung 209 führt
vom Regler 203 zu einem Durchfluß-Druckgeber 211,
und der Strom wird von einem Ventil 213 gesteuert. Das
Ventil 213 wird verwendet, um den Strom zu regulieren,
wenn die Zelle mit einer neuen Gascharge befüllt wird. Der Zelldruck wird
von dem Durchfluß-Druckgeber 211 überwacht.
Der Druckgeber 211 ist vorzugsweise bis auf etwa 200°C erhitzbar.
Geeignete Druckgeber schließen
beispielsweise das Modell HS-10S ein, erhältlich von Hastings NALL Mass
Flowmeters, oder das Modell 212FT, erhältlich von Setra Sytems, Inc., Acton,
MA.
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Der
Druckgeber 211 steht über
eine Leitung 217 in Fluidverbindung mit dem Gasreiniger 215.
Der Reiniger 215 ist für
die Entfernung von Wasserdampf und anderen Verunreinigungen aus
dem Targetgas bevorzugt, da solche Verunreinigungen das Polarisierungsverfahren
stören
können.
Der Reiniger 215 ist vorzugsweise eine Gettervorrichtung,
beispielsweise das Mini-Reinigungsgefäß, das von Ultra-Pure Systems,
Inc., Colorado Springs, CO, erhältlich
ist. In der Regel werden diese Vorrichtungen erwärmt, um die Reinigung zu verbessern,
z. B. von einem externen Heizband mit einem Thermoelement (z. B.
von Ultra-Pure Systems, Inc., erhältlich).
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Leitungen 219 und 220 verbinden
den Reiniger 215 mit einer Pumpzelle 221, gesteuert
von einem Ventil 223. Die Pumpzelle 221 wird hergestellt wie
hierin an anderer Stelle beschrieben und weist ein Volumen von etwa
10 cm3 bis etwa 100 cm3,
vorzugsweise etwa 30 cm3 auf. Die Pumpzelle 221 enthält auch
eine Entlüftung 225,
die von einem Ventil 227 gesteuert wird.
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Die
Leitung 219 verzweigt sich, um eine Leitung 220 zur
Pumpzelle und eine Leitung 229 zum Ventil 231 bereitzustellen.
Dann führt
eine Leitung 233 von dem Ventil 231 weg und verzweigt
sich, um eine Leitung 235, die zu einer Membranpumpe 237 führt (gesteuert
von einem Ventil 239), und eine Leitung 241 bereitzustellen,
die zu einem Spülauslaß 243 führt und
von einem Ventil 245 gesteuert wird.
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Die
so gestaltete Gasversorgung erlaubt ein bequemes Spülen des
Systems, das wichtig ist, um die Effizienz des Hyperpolarisierungsverfahrens
aufrechtzuerhalten. Ein Spülprotokoll
kann wie folgt ablaufen: zuerst wird ein heißes, sauberes Spülgas in den
Spülungseinlaß 247 eingeführt, läuft durch
die Leitung 249, die vom Ventil 251 gesteuert
wird. Danach durchströmt
das Spülgas
den Regler 203, den Druckgeber 211 und den Reiniger 215.
Durch Öffnen der
Ventile 231 und 245 kann das Spülgas durch
den Spülungsauslaß 243 entlassen
werden. Prinzipiell können
die Ventile 223 und 227 verwendet werden, um die
Zelle zu spülen,
man nimmt jedoch an, daß dies
nicht routinemäßig erforderlich
ist. Schließlich kann
die Membranpumpe 237 verwendet werden, um das restliche
Spülgas
im Anschluß an
das Spülen durch
das Ventil 239 zu entfernen.
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Die
folgenden Beispiele werden angegeben, um das Verständnis der
Erfindung zu erleichtern. Die jeweils verwendeten Materialien und
Bedingungen sollen die Erfindung weiter erläutern, aber ihren Bereich nicht
einschränken.
Insbesondere werden hierin bestimmte Betrachtungen, die auf die
erfindungsgemäße Polarisierung
von Edelgasen zutreffen, mit Bezug auf die Polarisierung von strömendem 129Xe durch den Spinaustausch mit Rubidiumatomen
angestellt. Diese Beschreibung sollte jedoch nicht als Beschränkung des
Bereichs der Erfindung aufgefaßt werden.
Diese Betrachtungen treffen auf die Polarisierung von 3He,
beispielsweise auf halbkontinuierlich strömende Weise, ebenso zu wie
auf die Verwendung anderer Alkalimetalle, beispielsweise Cäsium oder
Kalium. Ausnahmen und Variationen dieser allgemeinen Abläufe, so
weit sie bekannt sind, sind hierin genannt, falls sie relevant sind,
ohne jedoch die allgemeine Anwendbarkeit der Erfindung zu beeinträchtigen
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Beispiel 1
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Eine
Vorrichtung für
die kontinuierliche Strömungspolarisierung
gemäß der Erfindung
wurde im allgemeinen in Übereinstimmung
mit der in 2 dargestellten
Konstruktion, wie sie oben beschrieben ist, aufgebaut. Die Pumpkammer
ist ein Glaszylinder, der 6 cm lang ist und ein Volumen von etwa
30 cm3 hat. Die optische Achse ist colinear
mit der Längsachse
der Kammer. Wir haben gefunden, daß der optimale Strom durch
die Pumpkammer von der Temperatur abhängt. Für die Hyperpolarisierung von 129Xe (3% in 96% Helium; 1013 250 Pa (10
atm)) in dieser 30 cm3-Kammer kann die Strömungsrate
bei 150°C im
Bereich von etwa 300 cm3/min bis etwa 600 cm3/min liegen, was einer Spinaustauschzeit
(τSE) von 22 s und einer durchschnittliche
Rubidiumpolarisation von etwa 50% entspricht.
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Beispiel 2
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Eine
Gasmischung aus 3% Xe mit einer natürlichen Isotopenzusammensetzung
von etwa 26% 129Xe, 1% Stickstoff und 96%
Helium wurde mittels der in Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung
polarisiert. Darüber
hinaus wurde ein erfindungsgemäßer Cryopumpen-Akkumulator
verwendet, um das Gas, das die Pumpkammer verließ, zu sammeln. unter Verwendung
von flüssigem
Stickstoff als Kühlmittel für einen
Glaskühlfinger
wurden in 0,5 h 120 cm3 gefrorenes hyperpolarisiertes 129Xe gesammelt. Die Soll-Strömungsrate
des Targetgases während
der Akkumulierung betrug 80 bis 100 cm3/min
bei STP. Da die Gasmischung nur zu 3% aus Xe bestand, ist eine Xenon- Akkumulierungsrate
von bis zu etwa 3 cm3/min bei STP möglich. Nach
dem Sublimieren ließ man
das 129Xe sich wieder in die Pumpkammer
ausbreiten, die mit einer Puls-NMR-Spule
ausgestattet war. Die Stärke
des NMR-Signals wurde als etwa ¼ der größten Sättigung bestimmt, die selbst
bei einer He : XeN2-Gamischung in einer
verschlossenen Pumpkammer beobachtet wurde. Aufgrund von Computermodellierungen
nimmt man an, daß die Sättigungspolarisierung
von 129Xe während des optischen Pumpverfahrens
etwa 75% beträgt.
Der Druck des sublimierten Xenons betrug laut Kapazitätsmanometer 122 603,25
Pa (1,21 atm) im Vergleich zu 27.357,75 Pa (0,27 atm) Xenon in der
Gasmischung während
des Pumpens. Angesichts des Verhältnisses
der Drücke
und NMR-Signale ergibt sich eine ungefähre Polarisation des akkumulierten 129Xe von 5%.
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Die
in diesem Versuch erhaltene Netto-Polarisation lag in der Größenordnung
der theoretischen maximalen Polarisation. Obwohl man sich darüber im klaren
sein muß,
daß dieses
Verfahren nicht optimiert war, zeigt sich doch, daß die kontinuierliche
Herstellung von hyperpolarisiertem 129Xe
anhand des Verfahrens und der Vorrichtung der Erfindung möglich ist.
Darüber
hinaus blieb während
des Herstellungs- und Akkumulierungsverfahrens die Polarisation
des Xenons in erheblichem Umfang erhalten. Aufgrund dieser Untersuchung
ist mit Verbesserungen bei der Ausbeute des sublimierten Gases zu
rechnen.
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Ein
wichtiges Merkmal des Verfahrens und der Vorrichtung der Erfindung
besteht darin, daß nunmehr
wesentlich größere Mengen
an hyperpolarisiertem Xenon erzeugt werden können als es unter Verwendung
von im wesentlichen reinem Xenon als Targetgas möglich war. Das heißt, die
Ausbeute an hyperpolarisiertem Xenon als Funktion der Zeit ist beträchtlich
erhöht,
ganz abgesehen von der Tatsache, daß das Xenon nur einen kleinen
Teil ausmacht, wenn das Targetgas zu 90% oder mehr aus Puffergas
besteht.
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Es
ist deutlich, daß die
Volumina an hyperpolarisiertem 129Xe, die
unter Verwendung der Vorrichtung der Erfindung erhalten werden,
die Erzeugung von hyperpolarisierten Gasvolumina erlauben, die in der
Größenordnung
von mindestens einigen zehn Litern pro Tag liegen. Demgemäß macht
es die Erfindung zum ersten Mal möglich, genügend polarisierte Edelgase
zu erzeugen, um klinische Atemstudien der menschlichen Lunge mit
MRI zu durchzuführen.