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Kettenwirkmaschine mit zwei oder mehreren einer Legeschiene zugeordneten
Spiegelrädern oder Musterketten Es ist eine bekannte Maßnahme, den Legeschienen
einer Kettenwirkmaschine je zwei oder mehr Spiegelräder bzw. Musterketten zuzuordnen,
wobei dann Sorge dafür zu tragen ist, daß jeweils nur ein Spiegelrad bzw. eine Musterkette
auf die betreffende Legeschiene einwirkt. Um dies zu erreichen, hat man zwischen
den Spiegelrädern bzw. Musterketten und die Legeschienen einfach gegenseitig versetzte,
drehbare Segmente angeordnet, und zwar so viel, wie einer Legeschiene Spiegelräder
bzw. Musterketten zugeordnet sind. Wenn anstatt des bisher mit der betreffenden
Legeschiene zusammenarbeitenden z. B. Spiegelrades nun ein anderes mit derselben
in Eingriff gebracht werden soll, so werden hierzu einfach die Segmente umgestellt,
was durch ein Schaltmittel erfolgt, welches fortgesetzt in gleichen Zeitabständen,
also an sich ständig Arbeitsbewegungen ausführt, aber erst durch eine gesonderte
Mustervorrichtung in den eigentlichen Schaltzustand versetzt wird (Patentschrift
444 371).
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Bei den bekannten Kettenwirkmaschinen dieser Art besteht das zuletzt
geschilderte Schaltmittel aus einem Klinkenhaken, der seinen Antrieb von der Exzenterwelle
der Maschine erhält und damit bei jeder Umdrehung der letzteren eine Arbeitsbewegung
ausführt. Dabei ist dieser Klinkenhaken, um seine Befestigungsstelle verschwenkbar
'angebracht, so daß er trotz seiner dauernden Aufumdabbewegungen bedarfsgemäß unwirksam
gemacht werden kann. In die Gebrauchsstellung wird dieser Klinkenhaken von einer
gesonderten Mustervorrichtung aus gebracht.
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Dieser Antrieb des Schaltmittels sowie die Steuerung des ersteren
ist in verschiedener Hinsicht von Nachteil. Berücksichtigt muß insoweit unter anderen
werden, daß Kettenwirkmaschinen
jetzt bis zu 5oo und noch mehr
Maschenreihen in der Minute arbeiten, was mithin 5oo oder entsprechend mehr Umdrehungen
der Ezxenterwelle in der Minute ergibt. Wenn nun der Antrieb des Schaltmittels von
der Exzenterwelle aus geschieht, so erfährt dasselbe eine Bewegungsgeschwindigkeit,
die einfach untragbar ist. Insbesondere hat dies deshalb zu gelten, weil ja das
Schaltmittel nicht nur die von der Exzenterwelle aus bewerkstelligten Bewegungen
durchzuführen hat, sondern auch noch solche quer dazu, und zwar durch den Einfluß
der gesonderten Mustervorrichtung. Es hat sich hieraus die Notwendigkeit ergeben,
derartige Kettenwirkmaschinen, bei der jeder Legeschiene zwei oder mehr Spiegelräder
bzw. Musterketten zugeordnet sind, beträchtlich langsamer laufen zu lassen, als
an sich notwendig, ein Umstand, der von größter Tragweite ist, wenn man berücksichtigt,
daß gerade die Kettenwirkmaschine ihre Leistungsgrenze an sich noch nicht erreicht
hat. Des weiteren fallen die vorbekannten Maschinen der hier interessierenden Art
durch die Anordnung und Steuerung des Schaltmittels sowie durch die dadurch sich
wieder notwendig machende Anordnung der übrigen Bewegungsteile der Mustervorrichtung
ziemlich sperrig aus.
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Diesen Nachteilen zu begegnen ist der Zweck der Erfindung.
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Erreicht wird das gesteckte Ziel bei der vorliegenden Kettenwirkmaschine
mit zwei oder mehr einer Legeschiene zugeordneten Spiegelrädern bzw. Musterketten,
wobei zwischen die letzteren und deren Legeschiene gegenseitig versetzte, drehbare
Segmente angeordnet sind, deren Umstellung durch ein fortgesetzt in gleichen Zeitabständen,
also an sich ständig Arbeitsbewegungen ausführendes, aber erst durch eine gesonderte
Mustervorrichtung in den Schaltzustand versetztes Schaltmittel erfolgt, dadurch,
daß erfindungsgemäß dem Schaltmittel seine Bewegungen von dem Mustergetriebe bzw.
dessen Welle aus vermittelt werden und das erstere aus mehreren Teilen besteht,
von denen der unmittelbar mit dem Mustergetriebe bzw. dessen Welle in Eingriff stehende
Teil, wenn von dem Mustergetriebe bzw. dessen Welle veranlaßt, richtige Schaltbewegungen
ausführt, deren Übertragung auf die Segmente aber von dem Intätigkeitbringen eines
von der gesonderten Mustervorrichtung gesteuerten Mitnehmers abhängt.
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Geht man davon aus, daß das Mustergetriebe eine um ein Mehrfaches
kleinere Umdrehungszahl besitzt als die Exzenterwelle, so wird ohne weiteres erkenntlich,
daß durch den erfindungsgemäßen Antrieb des Schaltmittels dessen Bewegungsgeschwindigkeit
ganz wesentlich herabgesetzt wird, so daß sich jedenfalls eine Verminderung der
Umdrehungszahl der Maschine nicht mehr notwendig macht. Ein übriges trägt hierzu
bei, daß das Schaltmittel bei der neuen Maschine nicht mehr nur aus einem, sondern
aus mehreren Teilen besteht, von denen nun nur der Teil unter dem dauernden Einfluß
des Mustergetriebes .bzw. dessen Welle ist, der unmittelbar mit dem Mustergetriebe
bzw. dessen Welle in Eingriff steht. Dabei führt dieser letztgenannte Teil des Schaltmittels
auch nicht mehr Bewegungen in zweierlei Richtung aus, wie es bisher der Fall war,
denn die gesonderte Mustervorrichtung, die die Bewegungen des Schaltmittels erst
in eigentliche Schaltbewegungen umsetzt, wirkt ja nicht mehr auf den Teil des Schaltmittels
ein, der von dem Mustergetriebe bzw. dessen Welle aus angetrieben wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Die Abb. i zeigt die Einstellteile -einer Legemaschine, von der Seite
gesehen, und aus der Abb. 2 geht, von oben gesehen, für sich allein der Mitnehmer
hervor, der das Schaltmittel im Bedarfsfalle in den Schaltzustand versetzt.
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Die nicht dargestellte Legeschiene ist mit einem Ende mit dem um eine
Welle 2 verschwenkbaren Hebel i verbunden, wie an sich bekannt. Dieser Hebel i besitzt
einen nach außen gerichteten Arm ia, der die Riegel 3, q. trägt. Sind der Legeschiene
beispielsweise zwei Spiegelräder oder Musterketten zugeordnet, so weist also der
Arm i" auch zwei solche Riegel 3, q. auf. Die Riegel 3, 4. sind senkrecht verschiebbar
in dem Arm i" gelagert und werden vermittels Federn 5, 6 nach unten gezogen. Über
den Riegeln sind die Segmente 7, 8 angeordnet, und zwar drehbar und versetzt zueinander,
so daß immer nur ein Riegel 3 oder 4. und damit auch nur die eine betreffende, z.
B. Musterkette auf den Hebel i einwirken kann. Die andere Musterkette verstellt
während dieser Zeit ihren Riegel zwar auch, derselbe findet dann aber kein Widerlager
an seinem Segment und arbeitet demzufolge leer. Natürlich sind diese Segmente 7,
8 auch an dem Arm i" des Legeschienenhebels gelagert, ebenso das darüber befindliche
Schaltrad 9, auf dessen Achse ein, weil bekannt, nicht dargestelltes großes Zahnrad
sitzt, das in ein halb so großes Zahnrad auf der Achse der Segmente 7, 8 eingreift.
Getroffen ist hierbei die Einrichtung so, daß beim einmaligen Fortschalten des Schaltrades
9 die Segmentwelle um 9o° weitergedreht wird.
Die Umstellung der
Segmente 7, 8 bzw. das Fortschalten des Schaltrades 9 wird von einem Schaltmittel
bewerkstelligt, das seinen Antrieb von dem Mustergetriebe io bzw. dessen Welle i
i aus erhält, und zwar vermittels des Knopfes 12. Dieses Schaltmittel besteht dabei
im wesentlichen aus zwei Teilen, nämlich dem auf der Welle 13 verschwenkbar angeordneten
Hebel 14 mit dem Arm i 5 und dem gleichsam schwenkbar auf dieser Welle 13 sitzenden
Hebel 16. Der Hebel 16 steht über einem Lenker 17, dem doppelarmigen Hebel 18 und
der Klinke i9 mit dem Schaltrad 9 in Eingriff, während der -Hebel 14 mit einer,
Rolle 2o auf der Mustertrommel 1o ruht. Die Hebel i¢ und 16 weisen außerdem zwei
einander zugekehrte Backen 21, 22 auf, die, wenn sich das Schaltmittel in der Ruhelage
befindet, in einem gewissen Abstand voneinander stehen. Getroffen ist hierbei die
Einrichtung so, daß der Hebel 1q., wenn unter dessen Rolle 2o der Knopf 12 läuft,
verschwenkt wird, wobei diese Verschwenkung aber nicht so groß ist, daß der Backen
22 des Armes 15 des Hebels 14 gegen den Backen 21 des Hebels 16 stößt. Das bloße
Verschwenken des Hebels 14 ist also nicht dazu geeignet, eine Fortschaltung der
Segmente 7, 8 herbeizuführen. In den tatsächlichen Schaltzustand wird das Schaltmittel
vielmehr erst durch das Mitnehmerglied 23 versetzt, das nun unter dem Einfluß der
gesonderten Mustervorrichtung steht, die sich aus dem Musterkettenrad 24 und dein
Schaltrad 25 zusammensetzt. Auf der Musterkette ist hierzu immer wieder ein Knopf
26 ängebracht. Wenn dieser Knopf 26 wirksam wird, so bringt das Mitnehmerglied 23
den Hebel 14 mit dem Hebel 16 in Eingriff, d. h. die Bewegung des Hebels 14 wird
dann .dem Hebel 16 übertragen. Das Mitnehmerglied 23 führt in diesem Falle eine
Bewegung aus, dergestalt, daß es zwischen die Backen 21, 22 der Hebel. 14 und 16
zu liegen kommt, während es sonst außerhalb dieser Backen 21, 22 steht, wie die
Abb, 2 zeigt. Die erforderliche Beweglichkeit besitzt das Mitnehmerglied 23 dadurch,
daß es an einem Teil 27 angeordnet ist, welcher Teil 27 wieder um eine waagerecht
und in Längsachse der Maschine gerichtete Welle 28 verschwenkbar ist. Dieser Teil
27 besitzt eine Rolle 3o. Läuft unter dieselbe der Knopf 26 der Musterkette
der gesonderten Mustervorrichtung, so wird der Teil27 in der Längsrichtung der Maschine
verschwenkt und damit das Mitnehmerglied 23 , zwischen die Backen 21 und 22 eingeführt.
Die Verbindung des Mitnehmergliedes 23 mit dem Teil 27 ist dabei außerdem noch eine
gelenkige, und zwar um die Achse 29, aus dem Grunde, weil dieses Mitnehmerglied
23 beim Wirksamwerden des Knopfes 12 der Bewegung des Hebels 14 folgen muß, um diese
Bewegung dem Hebel 16 übertragen zu können. Die Achse 29 hat also rechtwinklig zu
der Welle 28 zu verlaufen. Die Fortschaltung des Musterkettenrades 24 bzw. dessen
Schaltrades 25 wird von der Mustergetriebewelle I i eingeleitet, die hierzu mit
einer Nocke 3 i ausgestattet ist. Diese- Nocke 3 i wirkt auf eine Rolle 32 eines
Schiebers 33 ein, .der mit einer Klinke 34 versehen ist und durch eine Feder 35
nach oben gedrückt wird. Beim Wirksamwerden der Nocke 31 führt dieser Schieber 33
eine senkrechte Bewegung nach unten aus, entgegen der Federkraft 35; Dabei sitzt
der Schieber 33 gleich auf der Mustergetriebewelle i r bzw. einem Führungsteil 36
derselben und besitzt im unteren Teil eine nach unten gerichtete Stange 37, die
durch eine Bohrung eines orstfest angebrachten Führungsauges 38 greift. Die gesonderte
Mustervorrichtung bzw. das Musterkettenrad 24 mit seiner Musterkette und dem Schaltrad
25 sitzt also ebenfalls auf der Mustergetriebewelle i i, natürlich lose, weil die
Bewegung und vor allen Dingen die Bewegungsgeschwindigkeit der gesonderten Mustervorrichtung
eine andere ist als des Mustergetriebes.