DE69660C - Dampfüberhitzer mit Gleichstrom im ersten und Gegenstrom im zweiten Theile - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Bei dem durch P. R. Nr. 59992. geschützten Ueberhitzer hat sich gezeigt, dafs die Kühlung der Ueberhitzerwände durch den durchstreichenden Dampf theilweise immer noch eine unvollkommene ist, und es ist anzunehmen, dafs diese ungenügende Kühlung nur darin zu suchen ist, dafs die Geschwindigkeit, mit der sich der mit Wasser gemischte Dampf an den Wänden entlang bewegt, eine zu geringe ist, so dafs erstens die Intensität der Kühlung nur eine verhältnifsmäfsig geringe ist und aufserdem das bei dem geschützten Ueberhitzer in seinem letzten Theil angewendete Gegenstromprincip nicht in ausreichendem Mafse zur Geltung kommt. Es erscheint deshalb die aus fortlaufend gewundenen Röhren bestehende Construction des Ueberhitzers zur Abhülfe dieses Uebelstandes für vortheilhafter, und es hat sich gezeigt, dafs dabei durch die vermehrte Geschwindigkeit des Dampfes, welche neben der umfangreicheren Berührung des zu überhitzenden Dampfes mit den Röhrenwandungen herbeigeführt wird, der gewünschte Zweck der vollkommeneren Kühlung in hohem Mafse erreicht wird.

Es stellt sich demnach die Neuerung als eine weitere Ausbildung des Gegenstandes des Anspruches 1. der P. R. Nr. 59992 dar oder vielmehr als einen speciellen Fall desselben, bei welchem unter Festhaltung der ganzen Anordnung des Anspruches 1. dieses Patentes die specielle Ausführungsform des Ueberhitzers, als aus fortlaufend gewundenen, und z;war spiral-, schrauben- oder schneckenförmig gewundenen Röhren bestehend, das charakteristische Kennzeichen ist.

Fig. ι zeigt den Ueberhitzer, bei welchem die Anordnung so getroffen ist, dafs schraubenförmig gewundene Rohre Verwendung finden. Der erste Theil dieser Schraubenwindungen ist derart gelagert und der Dampf in der Weise zu diesem Schraubenrohrsystem a¹ geführt, dafs die für den Ueberhitzer bestimmten Heizgase dieselbe Richtung wie der durchgeführte Dampf besitzen, d. h. der erste Theil des Ueberhitzers ist nach dem Gleichstromprincip gebaut und wird ebenso wie die innere Seite des zweiten Theiles a² des Schraubenrohrsystems von den Feuergasen nach dem Gleichstromprincip erhitzt. Der äufsere Theil des zweiten Theiles α² des Ueberhitzers wird dagegen ebenso wie der dritte Theil a³ nach dem Gegenstromprincip von den Feuergasen erhitzt, und zwar durch das Verbindungsrohr α⁴, welches zwischen α² und α³ eingeschaltet ist und die überhitzten Dämpfe aus a² direct in den obersten Theil von a³ überführt. Die Kappe k bildet den oberen Abschlufs, der sich auf das Rohrsystem a¹ a² aufsetzt.

In Fig. 2 ist derselbe Ueberhitzer dargestellt, wie derselbe in einer praktischen Anordnung direct auf einen Field'schen Kessel gesetzt werden kann, wodurch zugleich ein grofser Verlust an strahlender Wärme verhindert wird.

b ist der Field'sche Kessel, durch dessen Feuerrohr b¹ die Feuergase in den ebenfalls aus drei verschieden umspülten Rohrsystemen bestehenden Ueberhitzer gelangen. α^λ ist die innerste, a¹ die mittelste schraubenförmig gewundene Rohrabtheilung des Ueberhitzers, und die äufserste Rohrabtheilung α³ α³ ist doppelt angeordnet, indem das Uebergangsrohr a ⁴, welches genau wie bei dem in Fig. ι dargestellten Ueberhitzer angeordnet ist, sich an seinem oberen Ende in zwei Theile theilt und gleichmäfsig in die beiden Schraubenrohrsysteme a³ a³ übergeht. d ist das zum Schraubenrohrtheil a¹ führende, in den Dampfraum des Field'schen Dampfkessels mündende Dampfzugangsrohr, η das Abführrohr des getrockneten und überhitzten Dampfes.

Die Anordnung der Fig. 3 unterscheidet sich nur insofern von der Anordnung der Fig. 2, als nicht schraubenförmig, sondern schnecken- oder spiralförmig in einander gewundene Rohre Verwendung rinden, welche jedoch ebenfalls ein fortlaufendes System bilden. Hier erfolgt die Zuführung des Dampfes durch das Zugangsrohr d¹ , welches in die unterste Schnecke oder Spirale r mündet. Von dieser geht nach innen das Vermittelungsrohr i zur nächsten Schnecke r, welche wieder aufsen durch das Rohr i^l in den äufseren Theil der darüber liegenden Schnecke r mündet. So ist abwechselnd äufsere und innere Verbindung der über einander liegenden Schnecken oder Spiralen geschaffen. Auf der Zeichnung sind vier derartige Schnecken r des ersten Systems angenommen, bei welchen ein Aufsteigen des zugeführten Dampfes stattfindet. Von dem vierten Schneckensystem aus führt das Uebergangsrohr a^s nach der obersten Schnecke r¹, und diese ist abwärts, ebenfalls abwechselnd, innen und aufsen mit den darunter liegenden Schnecken r¹ derart verbunden, dafs von der untersten Schnecke r¹ das Uebergangsrohr \ nach aufsen führt.

Der Ueberhitzer läfst sich zweckmäfsig in der Art anordnen, dafs er, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, unmittelbar auf einen verticalen Kessel· gebaut wird, wobei dann,_: wie speciell Fig. 3 zeigt, die Wandung des Ueberhitzers lediglich eine Verlängerung des Kesselmantels bilden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: '

   Ein Dampfüberhitzer der unter Nr. 59992 geschützten Art, gekennzeichnet dadurch, dafs bei demselben fortlaufend schrauben- ;oder schneckenförmig in einander gewundene Röhren Verwendung finden, welche in ihrem letzten Theil dem zu überhitzenden Dampf eine: den Feuergasen entgegengesetzte Führung geben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.