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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Wachstumsinhibitor für Leukämiezellen,
umfassend ein Antisinn-Nucleotidderivat.
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STAND DER
TECHNIK
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Der
Wilms'-Tumor ist
ein pädiatrischer
Nierentumor, der als Ergebnis der Deaktivierung von beiden Allelen
des Wilms'-Tumorgens
(WT1), lokalisiert auf dem Chromosom 11p13 (Call, K.M., et al.,
Cell 60: 509, 1990) auftritt. Eine nicht-kodierende stromaufwärts gelegene
Sequenz von WT1 (C.E. Campbell, et al., Oncogene 9: 583–595, 1994)
und eine kodierende Region, die das Intron beinhaltet (D.A. Haber,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 9618–9622, 1991), wurden bereits
dargestellt und es wird erwartet, dass sie an dem Wachstum oder
der Differenzierung des Tumors usw. beteiligt sind (D.A. Haber,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 9618–9622, 1991).
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Pritchard-Jones
et al. schlagen in Human Molecular Genetics, Bd. 3, 1994, S. 1633–1637 vor,
dass das WT1-Gen an der Kontrolle der hämatopoetischen Differenzierung
und der Leukämogenese
beteiligt ist. Rothenpieler offenbart in Journal of The American
Society of Nephrology, Bd. 5, 1994, S. 635 Antisinn-Oligonucleotide,
die gegen WT1 gerichtet sind. Phelan et al. zeigen in Cell Growth & Diffentiation,
Bd. 5, Juni 1994, S. 667–686, dass
WT1-mRNA in K562-Zellen während
einer bestimmten untersuchten Induktion der Erythroid- und megakaryocytischen
Diffenzierung herabreguliert ist und stellen fest, dass diese Herabregulierung
nicht ein generalisiertes Phänomen
einer Wachstumsinhibition ist. Sie schlagen Antisinn- und Sinn-Experimente
vor, um die Rolle von WT1-Protein bei der Differenzierung von K562-Zellen zu untersuchen.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Wachstumsinhibitor für Leukämiezellen
bereit, umfassend ein Antisinn-Oligonucleotid
gegen Wilms'-Tumorgen
(WT1), wie definiert in den beigefügten Ansprüchen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Grafik, die die inhibitorischen Wirkungen von Oligonucleotid
auf das Wachstum von der Leukämiezelllinie
K562 darstellt.
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2 ist
eine Grafik, die die Beziehung zwischen den Konzentrationen der
Oligonucleotide SE3 und AS3 und dem Wachstum der Leukämiezelllinie
K562 darstellt.
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3 ist
eine Grafik, die die Beziehung zwischen den Konzentrationen der
Oligonucleotide SE4 und AS4 und dem Wachstum der Leukämiezelllinie
K562 darstellt.
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4 ist
eine Grafik, die die auf Zeit basierenden Wirkungen der Oligonucleotide
SE3 und AS3 auf das Wachstum der Leukämiezelllinie K562 darstellt.
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5 ist
eine Grafik, die die Wirkungen verschiedener Oligonucleotide auf
das Wachstum der Leukämiezelllinie
K562 darstellt.
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6 ist
eine Grafik, die die inhibitorischen Wirkungen verschiedener Oligonucleotide
auf das Wachstum der Leukämiezelllinie
HEL, die für
die Expression von WT1 positiv ist, darstellt.
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7 ist
eine Grafik, die die inhibitorischen Wirkungen verschiedener Oligonucleotide
auf das Wachstum der Leukämiezelllinie
THP-1, die für
die Expression von WT1 positiv ist, darstellt.
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8 ist
eine Grafik, die die inhibitorischen Wirkungen verschiedener Nucleotide
auf das Wachstum der malignen Lymphomzelllinie U937, die für die Expression
von WT1 negativ ist, darstellt.
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9 ist
eine Grafik, die die Wirkungen der Oligonucleotide SE3 und AS3 auf
die Bildung von Leukämie-Zellkolonien für Knochenmarks-mononucleären Zellen
darstellt, abstammend von Leukämie-Patienten.
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10 ist
eine Grafik, die die Wirkungen der Oligonucleotide SE3 und AS3 auf
die Bildung von granulocytischen Makrophagenkolonien von Knochenmarksmononucleären Zellen
darstellt, abstammend von gesunden Freiwilligen.
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11 Feld
A ist eine Fotografie der Ergebnisse einer Elektrophorese, die eine
Abnahme des Niveaus von WT1-Protein
in Zellen, im Fall der Zugabe verschiedener WT1-Antisinn-Oligonucleotide zu einer Kultur von
K562-Zellen anzeigt; Feld B zeigt die Abnahme von Niveau von WT1-Protein in Zellen,
im Fall der Zugabe von WT1-Antisinn- Oligonucleotiden zu frischen Leukämiezellen
von einem Patienten mit AML an.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Leukämie-Zellwachstumsinhibitor bereit, umfassend
ein Antisinn-Oligonucleotid
gegen WT1. Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Antisinn-Oligonucleotide
sind Antisinn-Oligonucleotide gegen WT1, wobei Beispiele hierfür solche
gegen die Transkriptions-Cap-Stelle von WT1, die Translationsstartregion,
ein Exon oder ein Intron beinhalten.
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Beispielsweise
wird eine Nucleotidsequenz eines Sinn-DNA-Strangs der Region, der die Transkriptions-Cap-Stelle
von WT1 enthält,
durch SEQ ID NO: 9 dargestellt. Zusätzlich wird eine Nucleotidsequenz
eines Sinn-DNA-Strangs der Exons 1 bis 10 der Region, die WT1 kodiert,
durch SEQ ID NO: 10 bis 19 dargestellt. Die vorliegende Erfindung
verwendet ein Antisinn-Oligonucleotid zu einer solchen Nucleotidsequenz
des Sinn-DNA-Stranges von WT1. Dieses Antisinn-Oligonucleotid ist
ein Antisinn-Oligonucleotid, umfassend 9 bis 30 Nucleotide der Antisinn-DNA-
oder -RNA-Kette für
WT1.
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Beispiele
für Antisinn-Oligonucleotide
zu der Transkriptions-Cap-Stelle beinhalten diejenigen mit den folgenden
Nucleotidsequenzen: 5'-AGGGTCGAATGCGGTGGG-3', (SEQ ID NO: 2)
und 5'-TCRAATAAGAGGGGCCGG-3' (SEQ ID NO: 4).
Zusätzlich
beinhalten Beispiele für
die Antisinn-Oligonucleotide
zu der Translationsstartregion Antisinn-Oligonucleotide zu dem Translationsstartkodon
ATG und dem stromaufwärts und/oder
stromabwärts
gelegenen Bereich, wie z.B. die folgende Nucleotidsequenz: 5'-GTCGGAGCCCATTTGCTG-3' (SEQ ID NO: 6).
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Zusätzlich sind
zehn Exons in dem Bereich enthalten, der WT1 kodiert und Beispiele
für Antisinn-Oligonucleotide
beinhalten diejenigen gegen die Sequenzen, enthalten in irgendeinem
dieser Exons, diejenigen gegen die Sequenzen, die sich über irgendwelche
von zwei aufeinanderfolgenden Exons nach einem Spleißen erstrecken,
oder diejenigen gegen die Sequenzen, die sich über aufeinanderfolgende Introns
und Exons erstrecken und diejenigen gegen die Sequenzen, die sich über aufeinanderfolgende
Introns und Exons erstrecken und diejenigen gegen die Sequenzen
aller Introns und der 3'-
und 5'-nicht-kodierenden
Bereiche. Ein Beispiel für
ein Antisinn-Oligonucleotid der vorliegenden Erfindung ist dasjenige
gegen das sechste Exon, ein Beispiel davon ist das gegen die folgende
Nucleotidsequenz: 5'-CGTTGTGTGGTTATCGCT-3' (SEQ ID NO: 8).
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Weiterhin
sind diejenigen Oligonucleotide, die Ribozymen ähnlich sind, mit einer Funktion
zur Spaltung der DNA- oder
RNA-Kette für
WT1 beinhaltet.
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Die
Struktur des in der vorliegenden Erfindung verwendeten Antisinn-Oligonucleotids
ist in der chemischen Formel 1 dargestellt, worin X unabhängig ein
Sauerstoff (O), Schwefel (O), eine Niederalkylgruppe, ein primäres Amin
oder ein sekundäres
Amin sein kann. Y kann unabhängig
ein Sauerstoff (O) oder Schwefel (S) sein. Z ist ein Wasserstoffatom
oder eine Hydroxylgruppe. B wird gewählt aus Adenin, Guanin, Thymin
oder Cytosin, wenn Z ein Wasserstoffatom ist oder aus Adenin, Guanin,
Uracil oder Cytosin, wenn Z eine Hydroxylgruppe ist und ist im wesentlichen
ein Oligonucleotid, komplementär
zu einer DNA oder mRNA, die WT1 kodiert. R ist unabhängig ein
Wasserstoffatom, eine Dimethoxytritylgruppe oder eine Niederalkylgruppe.
N ist eine ganze Zahl von 7 bis 28.
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Bevorzugte
Beispiele für
Antisinn-Oligonucleotide beinhalten nicht nur nicht-modifizierte
Antisinn-Oligonucleotide,
sondern auch modifizierte Antisinn-Oligonucleotide. Beispiele für diese
modifizierten Formen beinhalten Niederalkylphosphonatformen, wie
die oben erwähnten
Methylphosphonatformen oder Ethylphosphonatformen und andere Phosphorthioatformen
oder Phosphoramidatformen (siehe chemische Formel 2).
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Diese
Antisinn-Oligonucleotide können
gemäß den folgenden
konventionellen Verfahren erhalten werden.
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Die
Antisinn-Oligonucleotide, worin X und Y in der chemischen Formel
1 O sind und Z ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe ist,
werden einfach durch einen kommerziell erhältlichen DNA-Synthetisierer synthetisiert
(z.B. demjenigen, der von Applied Biosystems hergestellt wird).
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Antisinn-Oligodeoxyribonucleotide,
worin Z ein Wasserstoffatom ist, können durch ein Verfahren erhalten
werden, wie z.B. eine Festphasensynthese unter Verwendung von Phosphoramidit
oder eine Festphasensynthese unter Verwendung von Hydrogenphosphonat.
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Siehe
beispielsweise T. Atkinson und M. Smith in Oligonucleotide Synthesis:
A Practical Approach, Hrsg. M.J. Gait, IRL Press, 35–81 (1984);
M.H. Caruthers, Science, 230, 281 (1985); A. Kume, M. Fujii, M.
Sekine und M. Hata, J. Org. Chem., 49, 2139 (1984); B.C. Froehler
und M. Matteucci, Tetrahedron Lett., 27, 469 (1986); P.J. Garegg,
I.Lindh, T. Regberg, J. Stawinski, R. Stromberg und C. Henrichson,
ibid., 27, 4051 (1986); B.S. Sproat und M.J. Gait in Oligonculeotide
Synthesis: A Practical Approach, Hrsg. M.J. Gait, IRL Press, 83–115 (1984);
S.L. Beaucage und M.H. Caruthers, Tetrahedron Lett., 22, 1859–1862 (1981);
M.D. Matteucci und M.H. Caruthers, Tetrahedron Lett., 21, 719–722 (1980);
und M.D. Matteucci und M.H. Caruthers, J. Am. Chem. Soc., 103, 3185–3191 (1981).
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Triesterphosphat-modifizierte
Formen, worin X eine Niederalkoxygruppe ist, können durch gewöhnliche Verfahren
erhalten werden, wie z.B. eine Behandlung eines Oligonuleotids,
erhalten durch chemische Synthese mit einer Tosylchloridlösung von
DM F, Methanol und 2,6-Lutidin
(Moody H.M., et al., Nucleic Acids Res., 17, 4769–4782 (1989).
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Alkylphosphonat-modifizierte
Formen, worin X eine Alkylgruppe ist, können durch übliche Verfahren erhalten werden,
wobei beispielsweise Phosphatmidit verwendet wird (M.A. Dorman,
et al., Tetrahedron, 40, 95–102
(1984); und K.L. Agarwal und F. Riftina, Nucleic Acids Res., 6,
3009–3024
(1979)).
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Phosphorthioat-modifizierte
Formen, worin X S ist, können
durch übliche
Verfahren, wie z.B. eine Festphasensynthese unter Verwendung von
Schwefel erhalten werden (C.A. Stein, et al., Nucleic Acids Res.,
16, 3209–3221
(1988) oder unter Verwendung einer Festphasensynthese, wobei Tetraethylthiolamdisulfid
verwendet wird (H. Vu und B.L. Hirschbein, Tetrahedron Letters,
32, 3005–3008
(1991)).
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Phosphordithioat-modifizierte
Formen, worin X und Y beide S sind, können beispielsweise durch eine Festphasensynthese
durch Umwandlung von Bis-Amidit zu Thioamidit und indem man Schwefel
auf das Thioamidit wirken lässt,
erhalten werden (W.K.D. Brill, et al., J. Am. Chem. Soc., 111, 2321–2322 (1989)).
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Phosphoramidat-modifizierte
Formen, worin X ein primäres
Amin oder ein sekundäres
Amin ist, können
beispielsweise durch eine Festphasensynthese durch Behandlung von
Hydrogenphosphonat mit einem primären oder sekundären Amin
erhalten werden (B. Froehler, et al., Nucleic Acids Res., 16, 4831–4839 (1988))
oder durch Oxidation von Amidit mit tert-Butylhydroperoxid (H. Ozaki,
et al., Tetrahedron Lett., 30, 5899–5902 (1989)).
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Obwohl
eine Synthese von Antisinn-Oligoribonucleotiden, worin Z eine Hydroxylgruppe
ist, im Vergleich mit der Synthese von Antisinn-Oligodeoxyribonucleotiden
extrem schwierig ist, da die 2'-Hydroxylgruppe an
der Ribose (dem Zucker) geschützt
werden muss, können
solche durch geeignete Wahl der Schutzgruppe und ein Phosphorylierungsverfahren
synthetisiert werden (siehe Basic Microbiology Course, Bd. 8, Genetic Engineering,
E. Ohtsuka, K. Miura, Hrsg. T. Ando und K. Sakaguchi, 10. Okt. 1989,
Kyoritsu Publishing Co., Ltd.).
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Die
Reinigung und die Bestätigung
der Reinheit kann durch eine Hochleistungsflüssigchromatografie und eine
Polyacrylamidelektrophorese geschehen. Die Bestätigung des Molekulargewichts
kann durch Elektrospray-Ionisierungs-Massenspektrometrie
oder Fast Atom Bombardment-Massenspektrometrie geschehen.
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Das
Antisinn-Oligonucleotid der vorliegenden Erfindung wirkt auf jeder
Stufe von genomischer DNA bis zu reifer mRNA und die Unterdrückung seiner
Expression sollte das Wachstum von Leukämiezellen inhibieren. So wird
erwartet, dass die Antisinn-Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung
bei der Behandlung von Leukämie
effektiv sind.
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Weiterhin
wird angenommen, wie später
beschrieben werden wird, dass die Antisinn-Oligonucleotide der vorliegenden
Erfindung Leukämiezellen
spezifisch inhibieren ohne das Wachstum normaler Knochenmarkszellen
zu inhibieren. So können
sie auch auf die "autologe
Knochenmarkstransplantation" und
die "autologe periphere
Blutstammzelltransplantation" angewandt
werden, worin beispielsweise nach zunächst einer Entfernung von Knochenmarkszellen
oder peripheren Blutstammzellen aus dem Körper und Behandlung derselben
in vitro mit den Antisinn-Oligonucleotiden der vorliegenden Erfindung
zur Inhibition des Wachstums von Leukämiezellen, nur normale Knochenmarkszellen
oder normale periphere Blutstammzellen in den Körper zurückgeführt werden.
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Die
Antisinn-Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung können auch
in Form einer externen Präparation,
die z.B. als Einreibemittel oder Breiumschlag durch Vermischen mit
einer geeigneten inaktiven Basis verwendet werden.
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Zusätzlich können die
Antisinn-Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung auch in Form
von Tabletten, Pulvern, Körnern,
Kapseln, Liposomenkapseln, Injektionspräparationen, Flüssigkeiten
oder Nasentropfen durch Zugabe eines Vehikels, eines isotonischen
Mittels, eines Löslichkeits-unterstützenden
Mittels, eines Stabilisators, eines Konservierungsmittels oder eines
Analgetikums usw. je nach Bedarf verwendet werden oder können zu
gefriergetrockneten Präparationen
formuliert werden. Diese Formulierungen können gemäß Routineverfahren hergestellt
werden.
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Die
Antisinn-Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung können direkt
auf den betroffenen Bereich der Patienten angewandt werden oder
können
so angewandt werden, dass sie den betroffenen Bereich als Ergebnis
einer intravaskulären
Verabreichung usw. erreichen können.
Weiterhin können
Antisinn-Einschlussmaterialien ebenfalls verwendet werden, um die
Dauer und Membranpermeation zu verbessern. Beispiele für diese
beinhalten Liposomen, Poly-L-Lysin, Lipide, Cholesterin Lipofectin
und ihre Derivate.
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Die
Dosis des Antisinn-Oligonucleotids der vorliegenden Erfindung wird
so gewählt,
dass eine bevorzugte Menge verwendet werden kann, indem eine Dosis
auf geeignete Weise gemäß dem Zustand
des Patienten, seines Alters, Geschlechts und Körpergewichts hergestellt wird.
Zusätzlich
kann das Verabreichungsverfahren in geeigneter Weise aus verschiedenen
Verabreichungsverfahren gewählt
werden, einschließlich
einer oralen Verabreichung, einer intramuskulären Verabreichung, einer intraperitonealen
Verabreichung, einer intradermalen Verabreichung, einer subkutanen
Verabreichung, einer intravenösen
Verabreichung, einer intraarteriellen Verabreichung und einer rektalen
Verabreichung gemäß dem Zustand
des Patienten, der Arzneimittelform usw.
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Im
folgenden wird eine detaillierte Erklärung der vorliegenden Erfindung
durch die Beispiele bereitgestellt.
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BEISPIELE
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SYNTHESEBEISPIEL 1
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Die
unten verwendeten Oligodeoxyribonucleotide (SEQ ID NOs: 1 bis 8)
wurden unter Verwendung eines automatischen Synthetisierers (Applied
Biosystems) synthetisiert, durch Hochleistungsflüssigchromatographie gereinigt,
dreimal mit Ethanol ausgefällt
und in Phopshatpuffer suspendiert. Die synthetisierten Oligonucleotide
waren die unten aufgeführten.
SEQ
ID NO: 1: Sinnsequenz der Transkriptions-Cap-Stelle (SE1)
SEQ
ID NO: 2: Antisinn-Sequenz der Transkriptions-Cap-Stelle (AS1)
SEQ
ID NO: 3: Sinnsequenz der Transkriptions-Cap-Stelle (SE2)
SEQ
ID NO: 4: Antisinn-Sequenz der Transkriptions-Cap-Stelle (AS2)
SEQ
ID NO: 5: Sinnsequenz der Transkriptions-Startregion (SE3)
SEQ
ID NO: 6: Antisinn-Sequenz der Transkriptions-Startregion (AS3)
SEQ ID NO: 7:
Sinnsequenz von Exon 6 (SE4)
SEQ ID NO: 8: Antisinn-Sequenz
von Exon 6 (AS4)
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BEISPIEL 1
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5 × 104 Zellen/ml der Leukämiezelllinie K562, die für die WT1-Expression
positiv ist, wurden in RPMI 1640-Medium inokuliert, das kein fötales Kälberserum
(FCS) enthielt, enthalten in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte
mit 96 Vertiefungen und flachem Boden in einer Menge von 100 μl/Vertiefung.
Jedes Oligonucleotid wurde zu einer Reihe von drei Vertiefungen
auf eine Endkonzentration von 200 μg/Vertiefung zugefügt. Nach 2-stündiger Inkubation
wurde FCS jeder Vertiefung auf eine Endkonzentration von 10 % zugefügt. Dann
wurden der Kultur Oligonucleotide in einer entsprechenden Menge
zu der Hälfte
der oben erwähnten
Menge alle 24 Stunden zugefügt.
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Nach
einer Kultivierung für
96 Stunden wurde die Zahl der lebensfähigen Zellen unter Verwendung
des Pigmenteliminierungsverfahrens gezählt. Ein gleiches Volumen PBS,
das keine Nucleotide enthielt, wurde als Kontrollkultur zugefügt und die
Zahl von Zellen dieser Kontrollkultur wurde als 100 % angenommen.
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Die
Ergebnisse sind in 1 dargestellt. Wie aus dieser
Figur deutlich wird, inhibierten alle Antisinn-Oligonucleotide das Zellwachstum im
Vergleich mit den korrespondierenden Sinn-Oligonucleotiden deutlich.
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BEISPIEL 2
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Dasselbe
Experimente, wie das in Beispiels 1 beschriebene, wurde durchgeführt, jedoch
wurden die Oligonucleotide SE3 und AS3 in unterschiedlichen Konzentrationen
zugefügt.
Wie aus 2 deutlich wird, inhibierte
das Antisinn-Oligonucleotid (AS3) das Zellwachstum in dosisabhängiger Weise,
obwohl das Sinn-Oligonucleotid
(SE3) das Zellwachstum fast nicht inhibierte.
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BEISPIEL 3
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Dasselbe
Experimente, wie das in Beispiels 1 beschriebene, wurde durchgeführt, jedoch
wurden die Oligonucleotide SE4 und AS4 in unterschiedlichen Konzentrationen
zugefügt.
Wie aus 3 deutlich wird, inhibierte
das Antisinn-Oligonucleotid (AS4) das Zellwachstum in dosisabhängiger Weise,
obwohl das Sinn-Oligonucleotid
(SE4) das Zellwachstum praktisch nicht inhibierte.
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BEISPIEL 4
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Dasselbe
Experimente, wie das in Beispiels 1 beschriebene, wurde durchgeführt. Die
Zellen wurden jedoch in einer Mikrotiterplatte mit 24 Vertiefungen
und einem flachen Boden mit einer Konzentrationen von 5 × 104 Zellen/ml und einer Menge von 1 ml/Vertiefung
kultiviert. Die Oligonucleotide SE3 und AS3 wurden zugefügt und die
Zahl der lebensfähigen
Zellen wurde täglich
für 2 bis
5 Tage gezählt.
Die Ergebnisse sind in 4 dargestellt. Wie aus dieser
Figur deutlich wird, wurde, obwohl das Zellwachstum ähnlich war
wie bei der Kontrolle im Fall der Zugabe von Sinn-Oligonucleotiden,
im Fall der Zugabe von Antisinn-Oligonucleotiden eine Inhibition
des Zellwachstums beobachtet.
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BEISPIEL 5
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Dasselbe
Experiment, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde durchgeführt. Jedoch
wurden SE3, AS3 und ein Antisinn-Oligonucleotid
5'-AGAGAAGAAGGGAACCCC-3' (SEQ ID NO: 20)
(MPO-AS) gegen das Myeloperoxidase (MPO)-Gen und ein Antisinn-Oligonucleotid
5'-GCGTGGGCAGCCTGGGAA-3' (SEQ ID NO: 21)
(FV-AS) gegen den Blutkoagulationsfaktor V (FV) als Oligonucleotide
verwendet. Wie aus 5 deutlich wird, wurde das Zellwachstum
nur im Fall der Verwendung von AS3 inhibiert.
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BEISPIEL 6
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Dasselbe
Experimente, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde durchgeführt, jedoch
wurden WT1-Expressionspositive Zelllinien HEL und THP-1, wie auch
die WT1-Expressions-negative
Zelllinie U937 als experimentelle Zellen verwendet. Dieselben acht
Oligonucleotidtypen, die in Bespiel 1 verwendet wurden, wurden als
Oligonucleotide verwendet. In Fall der Verwendung der WT1-Expressionspositiven
Zelllinien HEL (6) oder THP-1 (7)
wurde das Zellwachstum durch Antisinn-Oligonucleotid inhibiert.
Demgegenüber
wurde das Zellwachstum im Fall der Verwendung der WT1-Expressions-negativen
Zelllinie U937 (8) nicht inhibiert, selbst wenn
Antisinn-Oligonucleotid
zugefügt
wurde.
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BEISPIEL 7
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Knochenmarkszellen
von Leukämie-Patienten
und gesunden Freiwilligen wurden mit Heparin behandelt und in RPMI
1640-Medium suspendiert, um mononucleäre Knochenmarkszellen durch
eine Ficoll-Hypaque-Dichtegradientenzentrifugation
zu erhalten. Ein Protein (100 μl/Vertiefung)
der oben erwähnten
mononucleären
Zellen bei einer Zelldichte von 1,5 × 106 Zellen/ml
wurde zu einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen und flachem
Boden, enthaltend α-MEM,
enthaltend GM-CSF (100 ng/ml) und IL-3 (100 Einheiten/ml), zugefügt. Die
Behandlung mit den Oligonucleotiden (SE3 und AS3) wurde auf dieselbe
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
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Nach
96 Stunden wurden die Zellen gesammelt und in Methylcellulosemedium
[1,2 % Methylcellulose α-MEM,
20 FCS, GM-CSF (100 ng/ml), G-CSF (100 ng/ml), IL-3 (100 Einheiten/ml)
und SCF (10 ng/ml)] ausplattiert. Die Kultivierung wurde in drei
Reihen durchgeführt.
Die Zahl der Leukämiezellkolonien
(KBE-L) und der granulocytischen Makrophagenkolonien (KBE-GM) wurde
am Tag 14 gezählt.
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9 zeigt
die Morphologie der Leukämiekolonien
in Proben von vier Leukämie-Patienten
(zwei akute Myeloid-Leukämie (AML)-Patienten
und zwei chronische Myeloid-Leukämie (CML)-Patienten).
Es kann gesehen werden, dass die Bildung von Kolonien durch Antisinn-Oligonucleotid
inhibiert wird. 10 zeigt das Erscheinen granulocytischer
Makrophagenkolonien in Proben von gesunden Freiwilligen. Die Koloniebildung wird
von keinem der Antisinn-Oligonucleotide inhibiert.
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BEISPIEL 8
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Zufälliges Oligonucleotid,
Oligonucleotid AS1, Oligonucleotid AS2 oder Oligonucleotid AS3 wurden
bei einer Konzentration von 200 μg/ml
zu K562-Zellen (A) oder frischen Leukämiezellen von einem Patienten
mit AML (B) bei einer Zelldichte von 5 × 104 Zellen/Vertiefung
in einer Platte mit 24 Vertiefungen zugefügt, gefolgt von einer Zugabe
der Oligonucleotide bei einer Konzentration von 100 μg/ml alle
24 Stunden. Die Zellen wurden 4 Tage nach der anfänglichen
Behandlung mit Oligonucleotid geerntet, mit PBS gewaschen und mit
Laemli-Probenpuffer lysiert.
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Jedes
Zelllysat von 2 × 104 Zellen wurde 5 Minuten gekocht und dann
auf jede Spur eines 5%igen Dodecylnatriumsulfat-Polyacrylamidgels
aufgebracht. Folgend auf die Elektrophorese wurden die Proteine
auf einen Immobilon-Polyvinylidendifluorid-Filter (Millipore Corp.
MA, USA) übertragen.
Dieser Filter wurde dann unter Verwendung eines Anti-WT1-polyklonalen
Antikörpers
zu synthetischem Polypeptid (Aminosäurepositionen 177 bis 192:
Lys His Glu Asp Pro Met Gly Gln Gln Gly Ser Leu Gly Glu Gln Gln
(SEQ ID NO: 22)) als Sonde durchsucht. Auf dies folgte eine Behandlung
mit Meerrettich-Peroxidasegebundenem Anti-Immunglobulin-Antikörper (Amersham,
Little Chalfont, U.K.). Nach einem Waschen wurde der Filter in Nachweisreagens (Amersham,
Little Chalfon, U.K.) für
1 Stunde eingetaucht, gefolgt von einer Autoradiografiebehandlung
für 1 bis
5 Minuten.
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Nach
zweimaligem Waschen mit TBST (Tris-Puffer, der 0,05 % Tween 20 enthält) wurde
der Filter mit Anti-Actinmonoclonalem Antikörper (Oncogene Science Inc.,
NY, USA) als Sonde durchsucht, gefolgt von einer Autoradiografie
auf dieselbe Weise wie oben beschrieben.
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Die
Dichte der Banden, korrespondierend zu dem WT1-Protein und Actin wurden mit einem CS-9000-Densitometer
(Shimizu, Kyoto) gemessen, gefolgt von einer Berechnung des WT1/Actin-Verhältnisses.
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Die
Ergebnisse sind in 11A und B dargestellt. In diesen
Figuren zeigt Spur 1 die Ergebnisse im Fall der Zugabe von zufälligem Oligonucleotid,
Spur 2 den Fall der Zugabe von Oligonucleotid AS3, Spur 3 den Fall
der Zugabe von Oligonucleotid AS1 und Spur 4 den Fall der Zugabe
von Oligonucleotid AS2. In diesen Figuren gibt A die Ergebnisse
im Fall der Verwendung von K562-Zellen an, während B diejenigen im Fall
der Verwendung von frischen Leukämiezellen
von einem Patienten mit AML angibt.
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Wie
aus 11A deutlich wird, verminderte sich im Fall der
Zugabe von WT1-Oligonucleotid zu einem Medium, das K562-Zellen enthielt,
das Niveau des WT1-Proteins signifikant. Andererseits beeinflusste
die Kontrolle in Form eines Zufalls-Nucleotids das Niveau des WT1-Proteins
nicht. Außerdem
wird zusätzlich
aus 11B deutlich, dass im Fall der Zugabe von WT1-Oligonucleotid
zu einem Medium, das Leukämiezellen enthielt,
die kurz zuvor von einem Patienten mit AML isoliert wurden, das
Niveau von WT1-Protein signifikant abnahm. Die Ergebnisse zeigten
deutlich, dass das WT1-Antisinn-Oligonucleotid das Wachstum von
Leukämiezellen
durch Verminderung des Niveaus des WT1-Proteins spezifisch inhibiert.
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GEWERBLICHE
ANWENDBARKEIT
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Wie
oben dargestellt, sind die Antisinn-Oligonucleotide der vorliegenden
Erfindung bei der Inhibition des Wachstums von Leukämiezellen
wirksam und es wird daher erwartet, dass sie als neue Leukämie-Behandlung
nützlich
sind.
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