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Diese
Erfindung betrifft die genetische Steuerung der Blüte von Pflanzen
und das Klonieren und Exprimieren von darin involvierten Genen.
Insbesondere betrifft die Erfindung das Klonieren und Exprimieren
des FCA-Gens von Arabidopsis thaliana und Homologen aus anderen
Spezies sowie die Manipulation und Verwendung dieser Gene in Pflanzen.
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Eine
effiziente Blütezeit
bei Pflanzen ist wichtig, insbesondere, wenn das beabsichtigte Produkt
die Blüte
oder der daraus gebildete Samen ist. Ein Aspekt hiervon ist der
Eintritt der Blüte:
ein Verfrühen
oder Verzögern
des Eintritts der Blüte
kann für
Landwirte und Samenproduzenten nützlich
sein. Das Wissen um die genetischen Mechanismen, die die Blüte beeinflussen,
liefert ein Mittel zur Veränderung
der Blüteneigenschaften
der Targetpflanze. Spezies, für
die die Blüte
für den
Fruchtertrag wichtig ist, sind zahlreich, insbesondere alle Früchte, die
aus Samen wachsen, wofür
wichtige Beispiele Getreidesorten, Reis und Mais, die für wärmere Klimazonen
wahrscheinlich die agronomisch wichtigsten Sorten sind, und Weizen,
Gerste, Hafersorten und Roggen in gemäßigteren Zonen sind. Wichtige
Samenprodukte sind Ölsamenraps,
Zuckerrübe,
Mais, Sonnenblume, Sojabohne und Sorghum. Zahlreiche Feldfrüchte, die
für ihre
Wurzeln geerntet werden, werden natürlich jährlich aus Samen gezüchtet, und
die Produktion von Samen jeglicher Art ist sehr stark von der Fähigkeit der
Pflanze abhängig,
zu blühen,
bestäubt
zu werden und Samen zu bilden. Im Bereich des Gartenbaus ist eine
Steuerung des Eintritts der Blüte
wichtig. Gartenbaupflanzen, deren Blüte gesteuert werden kann, umfassen
(Kopf)Salat, Endivie und Gemüsekohl,
einschließlich
Kohl, Brokkoli und Karfiol (Blumenkohl), sowie Nelken und Geranien.
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Arabidopsis
thaliana ist eine fakultative Langtagspflanze, die an langen Tagen
früh blüht und an
kurzen Tagen später
blüht.
Da sie ein kleines, gut charakterisiertes Genom aufweist, relativ
leicht transformiert und regeneriert werden kann und einen raschen
Wachstumszyklus hat, ist Arabidopsis eine ideale Modellpflanze, an
der die Blüte
und ihre Steuerung untersucht werden kann.
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Eines
der Gene, die für
rasche Blühinduktion
erforderlich sind, ist das FCA-Gen (Koornneef et al. (1991)). Pflanzen,
die Mutationen dieses Gens in sich tragen, blühen viel später als Wildtyppflanzen unter
langen Photoperioden und kurzen Photoperioden. Es gibt einen beträchtlichen
Bereich bezüglich
der Blütezeit
innerhalb verschiedener mutierter fca-Allele. Das extremste (fca-1)
blüht unter
langen Photoperioden mit bis zu 40 Blättern, während fca-3, fca-4 mit ~20
Rosettenblättern
im Vergleich zu 9 im Fall von Wildtyp-Landsberg-erecta blühen. Die
späte Blüte aller
fca-Mutanten kann
zu früher
Blüte,
sowohl in langen als auch in kurzen Photoperioden, gebracht werden,
wenn imbibierte Samen, oder Pflanzen mit unterschiedlichen Reifealtern,
3-8 Wochen lang bei 4 °C
einer Vernalisationsbehandlung unterzogen werden (Chandler & Dean (1994)).
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Die
Erfinder klonierten und sequenzierten das FCA-Gen von Arabidopsis
thaliana, ein Homolog von Brassica und mutierte Sequenzen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Nucleinsäuremolekül, das eine Nucleotidsequenz
umfasst, die für
ein Polypeptid mit FCA-Funktion kodiert. Fachleuten wird bekannt
sein, dass sich "FCA-Funktion" auf die Fähigkeit
bezieht, den Eintritt der Blüte
phänotypisch
wie das FCA-Gen von Arabidopsis thaliana zu beeinflussen, insbesondere
auf die Fähigkeit,
eine fca-Mutation in Arabidopsis thaliana zu komplementieren.
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Nucleinsäure gemäß der Erfindung
kann für
ein Polypeptid kodieren, das die in 2 gezeigte
Aminosäuresequenz
umfasst, oder für
ein Allel, eine Variante, ein Derivat oder eine Mutante davon, das
bzw. die zumindest etwa 75 % Gesamtsequenzidentität mit der
Sequenz aus 2 aufweist. Besondere Varianten
umfassen jene, in denen die Aminosäurereste stromauf des dritten
Methionins und/oder stromauf des zweiten Methionins in der Aminosäuresequenz
aus 2 nicht umfasst sind.
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Nucleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Sequenz eines FCA-Gens von Arabidopsis thaliana
aufweisen, oder aber eine Mutante, Variante (oder ein Derivat) oder
ein Allel der gemäß den vorliegenden
Ansprüchen
bereitgestellten Sequenz sein. Bevorzugte Mutanten, Varianten und
Allele sind jene, die für
ein Protein kodie ren, das eine funktionelle Eigenschaft des Proteins
beibehält,
für das
das Wildtyp-Gen
kodiert, insbesondere die Fähigkeit,
die Blüte,
wie hierin erläutert,
zu fördern.
Ein Fördern
der Blüte
kann die Blütezeit
früher
stattfinden lassen, sie vorantreiben oder sie beschleunigen. Andere
bevorzugte Mutanten, Varianten oder Allele kodieren für ein Protein,
das die Blüte
im Vergleich zum Wildtyp oder zu einem Gen mit der bereitgestellten
Sequenz verzögert.
Veränderungen
an einer Sequenz, um eine Mutante oder Variante zu bilden, können durch
eine oder mehrere aus Insertion, Deletion oder Substitution von
einem oder mehreren Nucleotiden in der Nucleinsäure gebildet werden, was zur
Insertion, Deletion oder Substitution einer oder mehrerer Aminosäuren führt. Natürlich sind
Veränderungen
an der Nucleinsäure,
die keinen Unterschied zur kodierten Aminosäuresequenz ergeben, ebenfalls
eingebunden. Besondere Varianten, Mutanten, Allele und Varianten
werden nachstehend erläutert.
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Eine
bevorzugte Nucleinsäuresequenz,
die die für
das FCA-Gen kodierende Region abdeckt, ist in 1 gezeigt,
und die vorhergesagte Aminosäuresequenz,
die für
FCA-ORF kodiert, ist in 2 gezeigt. Nucleinsäure kann
Veränderungen
mittels Substitution von Nucleotiden und/oder einer Kombination
von Addition, Insertion und/oder Substitution von einem oder mehreren
Nucleotiden mit oder ohne Veränderung
der kodierten Aminosäuresequenz
(aufgrund der Degeneration des genetischen Codes) unterzogen werden.
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Nucleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Intron wie beispielsweise ein Intron, wie es in 1 gezeigt
ist, beispielsweise Intron 3 (wie in verschiedenen Ausführungsform,
z.B. wie hierin veranschaulicht), umfassen, unabhängig davon,
ob die kodierte Aminosäuresequenz
verändert
ist oder nicht. Die Variante FCA αB beispielsweise, deren Nucleinsäuresequenz
in 3 gezeigt ist, umfasst Intron 3 der Sequenz aus 1,
sodass Translation der Sequenz in einer sich von der Sequenz aus 2 unterscheidenden Aminosäuresequenz
resultiert (Intron 3 aus 1 enthält ein Stoppcodon an 3026-3028,
das potenziell in Transkripten verwendet wird).
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch einen Vektor bereit, der Nucleinsäure mit
jeder beliebigen der bereitgestellten Sequenzen umfasst, vorzugsweise
einen Vektor, aus dem Polypeptid, für das die Nucleinsäuresequenz
kodiert, exprimiert werden kann. Der Vektor ist vorzugsweise zur
Transformation in eine Pflanzenzelle geeignet. Die Erfindung umfasst
weiters eine Wirtszelle, die mit solch einem Vektor transformiert
wird, insbesondere eine Pflanzenzelle. Somit wird eine Wirtszelle,
wie eine Pflanzenzelle, die Nucleinsäure gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst, bereitgestellt. Innerhalb der Zelle kann die Nucleinsäure in das
Chromosom eingebunden werden. Es kann mehr als eine heterologe Nucleotidsequenz
pro haploidem Genom geben. Dies ermöglicht beispielsweise erhöhte Expression
des Genprodukts im Vergleich zu endogenen Konzentrationen, wie nachstehend
noch erläutert
wird.
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Ein
Vektor, der Nucleinsäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst, muss keinen Promotor umfassen, insbesondere,
wenn der Vektor verwendet wird, um die Nucleinsäure in Zellen für Rekombination
in das Genom einzuführen.
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Nucleinsäuremoleküle und Vektoren
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
isoliert und/oder gereinigt von ihrer natürlichen Umgebung bereitgestellt
werden, in im Wesentlichen reiner oder homogener Form oder frei
oder im Wesentlichen frei von Nucleinsäure oder Genen der Spezies
von Interesse oder von einem anderen Ursprung als die Sequenz, die
für ein
Polypeptid kodiert, das in der Lage ist, die Blüte zu beeinflussen, z.B. in
der Arabidopsis-thaliana-Nucleinsäure eine andere als die FCA-Sequenz.
Nucleinsäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann cDNA, RNA, genomische DNA umfassen und kann vollständig oder
teilweise synthetisch sein. Die Bezeichnung "Isolat" kann alle diese Möglichkeiten umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch das Expressionsprodukt von jeder
der offenbarten Nucleinsäuresequenzen
und Verfahren zur Herstellung des Expressionsprodukts durch Expression
aus der dafür
kodierenden Nucleinsäure
unter geeigneten Bedingungen in geeigneten Wirtszellen, z.B. E.
coli (siehe Beispiel 7). Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung
werden in der Lage sein, Vektoren zu konstruieren und Arbeitsvorschriften
zur Expression und Gewinnung von Produktion rekombinanter Genexpression
zu entwerten. Geeignete Vektoren können ausgewählt oder konstruiert werden
und enthalten eine oder mehrere geeignete Regulationssequenzen, einschließlich Promotorsequenzen,
Terminationsfragmente, Polyadenylierungssequenzen, Enhancer-Sequenzen,
Markergene und andere Sequenzen je nach Bedarf. Weitere Details
hierzu sind beispielsweise in Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2. Auflage, Sambrook et al., Cold Spring Harbor Laboratory Press
(1989), zu finden. Transformationsverfahren hängen vom verwendeten Wirt ab,
sind jedoch durchwegs bekannt. Zahlreiche bekannte Verfahren und
Arbeitsvorschriften zur Manipulation von Nucleinsäure wie
beispielsweise bei der Herstellung von Nucleinsäurekonstrukten, Mutagenese,
Sequenzierung, Einführen
von DNA in Zellen und Genexpression sowie Analyse von Proteinen
werden im Detail in Short Protocols in Molecular Biology, 2. Auflage,
Ausubel et al. (Hrsg.), John Wiley & Sons (1992), beschrieben.
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Gereinigtes
FCA-Protein oder ein Fragment, eine Mutante oder Variante davon,
z.B. rekombinant durch Expression aus dafür kodierender Nucleinsäure gebildet,
kann verwendet werden, um Antikörper
unter Verwendung von Verfahren zu züchten, die auf dem Gebiet der
Erfindung Standard sind, wie in Beispiel 7 dargestellt wird. Antikörper und
Polypeptide, die Antigen-Bindungsfragmente von Antikörpern umfassen,
können zur
Identifikation von Homologen aus anderen Spezies, wie nachstehend
noch näher
erläutert
wird, verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiters eine Pflanze, die eine Pflanzenzelle
umfasst, die Nucleinsäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung, z.B. als ein Resultat des Einführens der Nucleinsäure in die
Zelle oder in einen Vorläufer
davon, umfasst, und geselbstete oder hybride Nachkommenschaft und
jeglichen Abkömmling
von solch einer Pflanze, auch jede(n) beliebige(n) Teil oder Propagationseinheit
solch einer Pflanze, Nachkommenschaft oder Abkömmling, einschließlich Samen.
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Das
FCA-Gen kodiert für
ein großes
Protein (796 Aminosäuren,
wie in 2 gezeigt) mit Homologie zu einer Klasse von Proteinen,
die als RNA-Bindungsproteine bezeichnet werden (Burd & Dreyfuss (1994)). Diese
Proteine enthalten 80 Aminosäuren,
RNA-Erkennungsmotive (RRMs) und weisen eine modulare Struktur auf – sie können mehrere
RNA-Bindungsdomänen
und -Hilfsdomänen
enthalten, die reich an Aminosäuren wie
Glycin, Glutamin und Prolin sind. Die RRM-Proteine können basierend
auf Homologie innerhalb und rund um die RRM-Domänen in Subfamilien unterteilt
werden. Das FCA-Protein ist am stärksten zu einer Subfamilie von
RNA-Bindungsproteinen
homolog (Cluster 1028.16; identifiziert unter Verwendung von BEAUTY-Datenbanksuche,
Worley et al. (1995)), wie durch das Drosophila-elav-Gen beispielhaft
dargestellt werden kann (Robinow et al. (1988)). Andere Elemente
dieser Familie umfassen das Drosophila-Protein Sexlethal; die menschlichen
Proteine des Nervensystems HuD, HuC, HeI-N1 und HeI-N2; und die
Xenopus-Proteine elrA, elrB, elrC, elrD und etr-1. FCA weist zwei
RNA-Bindungsdomänen
auf, während
die meisten der Elemente der elav-Gen-Familie drei RNA-Bindungsdomänen aufweisen.
Die ersten zwei RNA-Bindungsdomänen
aus der elav-Familie (und die Abstände zwischen den Domänen) sind
den RNA-Bindungsdomänen
im FCA-Protein ähnlich.
Wie das FCA-Protein weist das elav eine Region mit hohem Glutamingehalt
auf. Auch gibt es eine 20-Aminosäuren-Region
in der Nähe
des C-Terminus des FCA-Proteins, die starke Homologie zu ORFs aus zwei
Genen mit unbekannter Funktion aus Hefe und C. elegans zeigt.
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Das
FCA-Transkript ist alternativ gespleißt. Fünf Formen des Transkripts werden
in Zellen gebildet. Eine, die hierin als FCA-Transkript-β bezeichnet
wird, ist etwa 2 kb lang und weist frühreife Termination und Polyadenylierung
innerhalb von Intron 3 auf. FCA αA und αB weisen 19 von 20 Intronen ausgespleißt auf,
Intron 3 (2 kb) jedoch bleibt. FCA αA ist
dasselbe wie αB, außer
an Intron 13, wo verschiedene 5'-
und 3'-Exon/Intron-Verbindungen
verwendet werden. FCA αA verwendet die 5'-Exon/Intron-Verbindung bei 7055 bp (genomische Sequenz, 1)
und die 3'-Exon/Intron-Verbindung bei 7377
bp. FCA αB verwendet die 5'-Exon/Intron-Verbindung bei 7130 bp
(genomische Sequenz, 1) und die 3'-Exon/Intron-Verbindung bei 7295 bp. FCA-Transkripte γA und γB haben
beide Intron 3 entfernt, und γA und γB verwenden dieselben Verbindungen rund um
Intron 13 wie αA bzw. αB. Nur γB kodiert sowohl für RNA-Bindungsdomänen als
auch für
die konservierte C-terminale Domäne
(10).
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Für RNA-Bindungsproteine
wurde gezeigt, dass sie in mehrere Aspekten von posttranskriptionaler
Regulation eingebunden sind. Das RNP-Motiv bildet eine β-Faltblatt-RNA-Bindungsoberfläche, die
die RNA als eine offene Plattform zur Wechselwirkung entweder mit
anderen RNA-Molekülen
oder mit anderen Proteinen einbindet. Eines der am besten charakterisierten
Gene, das für
ein das RNP-Motiv enthaltendes Protein kodiert, ist das Drosophila-Sex-Lethal-Gen
(Bell et al. (1988)). Das Sex-Lethal-Protein ist in die Veränderung
der Spleißung
seiner eigenen und anderer Transkripte innerhalb des Stoffwechselweges
eingebunden, der das Geschlecht in Drosophila bestimmt. Nur das
alternativ gespleißte
Produkt ergibt ein aktives Protein. Somit ist dieses Genprodukt
für die
Bestimmung und Aufrechterhaltung des weiblichen Geschlechts verantwortlich.
Für andere
RNA-Bindungsproteine wurde gezeigt, dass sie durch Lokalisierung
spezifischer Transkripte im Nucleus oder Prävention von Translation von
spezifischen Transkripten funktionieren. Sechs unabhängig voneinander
isolierte fca-Mutanten wurden bereits beschrieben, und die Erfinder
identifizierten die Sequenzänderungen,
die eine Reduktion der FCA-Aktivität in drei Fällen verursachen. Die fca-1-Mutation
setzte ein C-Nucleotid an Position 6861 (1) zu einem
T um. Dadurch wird ein Glutamincodon (CAA) zu einem Stoppcodon (TAA) verändert. Die
fca-3-Mutation setzte ein G-Nucleotid an Position 5271 zu einem
A um. Die Wirkung dieser Mutation ist, die 3'-Spleißverbindung von Intron 7 so
zu verändern,
dass eine neue 3'-Spleißverbindung
28 Nucleotide in Exon 8 hinein verwendet wird. Die fca-4-Mutation
ist das Resultat einer Neuanordnung (einer Inversion, die das 3'-Ende des Gens 250
kb weit wegnimmt) mit der Bruchstelle an Position 4570 (innerhalb
von Intron 4).
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Die
Bereitstellung von Sequenzinformation für das FCA-Gen von Arabidopsis
thaliana ermöglicht
das Gewinnen von homologen Sequenzen aus Arabidopsis und anderen
Pflanzenspezies. In Southern-Hybridisierungsversuchen hybridisiert
eine Sonde, die das FCA-Gen von Arabidopsis thaliana enthält, an DNA,
die aus Brassica rapa, Brassica napus und Brassica oleraceae extrahiert
wird. Im Gegensatz zu den meisten Arabidopsis-Genen, die normalerweise
am B.-napus-Genom in 6 Kopien vorhanden sind, ist das FCA-Gen an
nur einem Chromosomenpaar zweimal vorhanden. Ein FCA-Homolog aus
Brassica napus wurde isoliert und sequenziert und zeigt 86,1 % mittlere
Nucleotidsequenzhomologie innerhalb der Exone, 65,8 % innerhalb
der Introne und 78 % Identität
auf Aminosäureebene
auf (87 % Ähnlichkeit).
Dieses Brassica-Gen komplementiert eine Mutation im Arabidopsis-FCA-Gen
vollständig
und kann daher als ein vollständig
funktionelles Homolog betrachtet werden. Homologe wurden auch durch
Southern-Blot-Analyse aus Löwenmaul,
Tabak, Zuckerrübe, Tomate,
Linse, Weizen, Mais, Reis, Roggen, Lolium und Hafersorten nachgewiesen.
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Das
Brassica-FCA-Homolog, dessen Nucleotidsequenz, einschließlich der
Kodiersequenz, in 8a angegeben ist und dessen
Aminosäuresequenz,
für die
die Sequenz aus 8a kodiert, in 8b gezeigt
ist, stellt weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung gemäß jenen,
die für
das Arabidopsis-FCA-Gen offenbart sind, dar und stellt diese auch
bereit. Mutanten, Allele und Varianten beispielsweise sind eingebunden,
z.B. jene, die zumindest 80 % Identität mit der Sequenz aus 8b aufweisen,
wenn auch hohe Niveaus von Aminosäureidentität auf funktionell signifikante
Domänen
oder Regionen, wie erläutert,
eingeschränkt
sein können.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Nucleinsäure, die für ein FCA-Homolog kodiert,
das unter Verwendung einer Nucleotidsequenz gewonnen wird, die von
jener aus 1 abstammt, oder die Aminosäuresequenz
aus 2. Die Nucleotidsequenz und/oder Aminosäuresequenz
weisen Homologie zur Sequenz auf, für die die Nucleotidsequenz
aus 1 kodiert, zumindest etwa 75 %, oder zumindest
etwa 78 %, oder zumindest etwa 80 %, Homologie, noch bevorzugter
zumindest etwa 90 % Homologie, wobei diese Sequenz aus Spezies stammt,
die nicht Arabidopsis thaliana sind, und das kodierte Polypeptid
weist einen selben Phänotyp
wie das Arabidopsisthaliana-FCA-Gen auf, vorzugsweise die Fähigkeit,
den Eintritt der Blüte
zu beeinflussen. Dies kann die Blüte im Vergleich zu Arabidopsis-thaliana-FCA
fördern
oder verzögern,
und Mutanten, Varianten oder Allele können die Blüte im Vergleich zu Wildtyp
fördern
oder verzögern. "Homologie" kann verwendet werden,
um auf Identität
Bezug zu nehmen.
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Ein
Vergleich der Aminosäuresequenzen
der FCA-Polypeptide der Arabidopsisthaliana- und Brassica-napus-Gene,
wie in 9 gezeigt, zeigt Domänen und Regi onen mit funktioneller
Bedeutung auf, d.h. solche, die bei der Beeinflussung einer Blüteneigenschaft
einer Pflanze, wie z.B. des Eintritts der Blüte, eine Rolle spielen. Deletionsmutagenese
beispielsweise kann verwendet werden, um die Funktion einer Region
des Polypeptids und seine Rolle bei der oder seine Notwendigkeit
für die
Beeinflussung des Blüteneintritts
zu testen.
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Die
hierin bereitgestellte Nucleotidsequenzinformation, oder jeder beliebige
Teil davon, kann in einer Datenbanksuche verwendet werden, um homologe
Sequenzen zu suchen, von denen Expressionsprodukte auf ihre Fähigkeit
getestet werden können,
eine Blüteneigenschaft
zu beeinflussen. Diese können
FCA-Funktion oder die Fähigkeit
haben, einen mutierten Phänotyp
zu komplementieren, wobei der Phänotyp
verzögerte Blütezeit ist,
worin die Verzögerung
durch eine Vernalisationsbehandlung umgekehrt werden kann.
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Vernalisation
ist auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs bekannt, und geeignete
Bedingungen stehen Fachleuten zur Verfügung. Pflanzen können, sofort
nach der Aussaat, in der Samenphase vernalisiert werden. Dies kann
8 Wochen lang in einer achtstündigen
Photoperiode (z.B. fluoreszierendes Licht, PAR 9,5 mmol m–2s–1,
R/FR-Verhältnis
3,9) bei einer Temperatur von 5 °C
+/– 1 °C durchgeführt werden.
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In öffentlichen
Sequenzdatenbanken identifizierten die Erfinder erst jüngst mehrere
Arabidopsis-cDNA-Klonsequenzen, die in Zufalls-Sequenzierungsprogrammen
gewonnen wurden und Homologie zu FCA sowohl innerhalb der RRM-Domänen als
auch der C-terminalen Regionen aufweisen. BLAST- und FASTA-Suchen
von Datenbanken identifizierten 23 exprimierte Arabidopsis-Sequenzmarkierungen
(ESTs). Diese Klone wurden erhalten und in wenig stringenten Hybridisierungsversuchen
mit verschiedenen Regionen des FCA-Gens (zentral und 3') verwendet. Acht
Klone zeigen gute Homologie zum 3'-Teil des FCA-Gens, zwei Klone zeigen
gute Homologie zum zentralen Teil, und ein Klon zeigt gute Homologie
zu beiden (42 A 4 – ein
anderes RNA-Bindungsprotein). In ähnlicher Weise identifizierten
die Erfinder unter zufällig
sequenzierten Reis-cDNAs 10 Reis-ESTs. Diese hybridisieren an genomische FCA-
und cDNA-Klone unter wenig stringenten Bedingungen. Fünf Klone
zeigen gute Hybridisierung an FCA, insbesondere C1480.
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Durch
Sequenzieren von Homologen, Untersuchen ihrer Expressionsmuster
und Überprüfen der
Wirkung einer Veränderung
ihrer Expression sind Gene, die eine ähnliche Funktion wie FCA bei
der Regulierung der Blütezeit
ausüben,
erhältlich.
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Das
hohe Niveau an Homologie zwischen den FCA-Genen von Arabidopsis
thaliana und Brassica napus, wie hierin offenbart, kann auch für die Identifikation
von weiteren Homologen, beispielsweise unter Verwendung von Oligonucleotiden
(z.B. einem degenerierten Pool), die auf Grundlage von Sequenzkonservierung entworfen
werden, genutzt werden.
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Im
Allgemeinen kann eine Nucleinsäure
gemäß der Erfindung
eine Nucleotidsequenz umfassen, die für ein Polypeptid kodiert, das
in der Lage ist, einen mutierten Phänotyp zu komplementieren, der
eine verzögerte
Blüte aufweist,
worin die Verzögerung
durch eine Vernalisationsbehandlung korrigiert werden kann. Auch stellt
die vorliegende Erfindung Nucleinsäure, die eine Nucleotidsequenz
umfasst, die eine Mutante oder Variante eines Wildtypgens ist, die
für ein
Polypeptid kodiert, mit der Fähigkeit
bereit, den Eintritt der Blüte
zu beeinflussen, wobei der mutierte oder variierte Phänotyp eine
verzögerte
Blüte aufweist,
wobei dieser Eintritt der Blüte
durch Vernalisation korrigiert wird. Diese werden vom CO-Gen, über das
Putterill et al. (1995), Putterill et al. (1993), berichteten, und
vom LD-Gen, über
das Lee et al. (1994) berichteten, unterschieden. LD zeigt darin ähnliche
Eigenschaften wie das FCA-Gen, dass eine Mutation im Gen zu später Blüte führt, was
durch eine Vernalisationsbehandlung korrigiert wird, doch LD erfordert
ein zweites Genprodukt, um die Blütezeit im Arabidopsis-thaliana-Landsberg-erecta-Ökotyp zu
beeinflussen (Lee et al. (1994), Koornneef et al. (1994)). Somit
kann in zahlreichen Pflanzenspezies eine Manipulation des LD-Gens
alleine die Blütezeit
nicht beeinflussen. Die Wirkung von FCA ist der Wirkung von Phytochrom
B darin entgegengesetzt, dass Mutationen in PHYB (hy3) zu früher Blüte führen und
die Einführung
eines intakten PHYB-Gens in hy3-Mutanten normale Blütezeit wiederherstellt
(Wester et al. (1994)). LD und CO werden aus dem Umfang der vorliegenden
Erfindung ausgeschlossen. FCA und Mutanten, Varianten und Allele
davon können
eine LD-Mutation nicht komplementieren. LD und Mutanten, Varianten
und Allele davon können
eine FCA-Mutation nicht komplementieren.
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Die
FCA-Aminosäuresequenz
unterscheidet sich von jenen von CO und LD grundsätzlich.
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Die
Wirkung von FCA kann auch von ektopischer Expression von Meristemidentität oder MADS-Box-Genen
unterschieden werden, die die Blütezeit
verändern
(Weigel & Nilsson
(1995), Chung et al. (1994), Mandel & Yanofsky (1995), Mizukama & Ma (1992)). Neben
einem frühen
Blütephänotyp führt ektopische
oder Überexpression
von Meristemidentität
oder MADS-Box-Genen zu zahlreichen zusätzlichen Störungen sowohl des vegetativen
als auch des floralen Phänotyps
der Pflanze (z.B. Kurzwüchsigkeit,
herabgesetzte Apikaldominanz, sterile Blumen).
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Ebenfalls
gemäß der Erfindung
wird eine Pflanzenzelle bereitgestellt, die in ihrem Genom eine
Nucleotidsequenz inkorporiert hat, in der verschiedene Intronen
entfernt wurden. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung
stellt ein Verfahren zur Herstellung solch einer Pflanzenzelle bereit,
das das Einführen
eines Vektors, der die Nucleotidsequenz umfasst, in eine Pflanzenzelle
und das Verursachen oder Ermöglichen
von Rekombination zwischen dem Vektor und dem Pflanzenzellengenom,
um die Nucleotidsequenz in das Genom einzuführen, umfasst.
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Pflanzen,
die eine Pflanzenzelle gemäß der Erfindung
umfassen, zusammen mit jedem beliebigen Teil oder jeder beliebigen
Propagationseinheit davon, Samen, geselbsteter oder hybrider Nachkommenschaft
und Abkömmlingen
und jeglichem Teil oder jeglicher Propagationseinheit davon, werden
auch bereitgestellt.
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Die
Erfindung stellt weiters ein Verfahren zur Beeinflussung der Blüteneigenschaften
einer Pflanze, umfassend die Expression einer heterologen FCA-Gen-Sequenz
(oder einer Mutante, eines Allels, einer Variante oder eines Homologs
davon, wie erläutert)
innerhalb von Zellen der Pflanze, bereit. Die Bezeichnung "heterolog" gibt an, dass das
betreffende Gen/die betreffende Sequenz von Nucleotiden in die genannten
Zellen der Pflanze oder eines Vorgängers davon unter Verwendung
von Gentechnik, d.h. durch menschliches Zutun, eingeführt wurde.
Das Gen kann an einem extragenomischen Vektor vorhanden sein oder,
vorzugsweise stabil, in das Genom inkorporiert sein. Das heterologe
Gen kann ein endogenes äquivalentes
Gen ersetzen, d.h. eines, das normalerweise dieselbe oder eine ähnliche
Funktion bei der Steuerung der Blüte ausübt, oder die insertierte Sequenz
kann zum endogenen Gen zusätzlich
vorhanden sein. Ein Vorteil des Einführens eines heterologen Gens
ist die Fähigkeit,
Expression des Gens der Steuerung eines eigens ausgewählten Promotors zu
unterstellen, um in der Lage zu sein, Genexpression und somit die
Blütezeit
je nach Bedarf zu beeinflussen. Weiters können Mutanten und Varianten
des Wildtypgens, z.B. mit höherer
oder niedrigerer Aktivität
als Wildtyp, anstelle des endogenen Gens verwenden werden.
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Die
grundlegende Blüteneigenschaft,
die unter Verwendung der vorliegenden Erfindung verändert werden
kann, ist der Eintritt der Blüte.
Unterexpression des Genprodukts des FCA-Gens führt zu verzögerter Blüte (wie durch den fca-mutierten
Phänotyp
und Beispiel 3, Antisense-Versuche, angegeben wird), die durch eine
Vernalisationsbehandlung auch zu früher Blüte umgekehrt werden kann; Überexpression
kann zu früher Blüte (Beispiele
2, 4 und 5) führen.
Dieses Ausmaß an
Steuerung ist nützlich,
um gleichzeitige Blüte
von männlichen
und weiblichen Elternlinien beispielsweise in einer Hybridproduktion
sicherzustellen. Eine andere Verwendung ist die Beschleunigung oder
Verzögerung
der Blüte
gemäß den Vorgaben
des Klimas, um die Vegetationsperiode zu verlängern oder zu verkürzen. Dies
kann die Verwendung von Antisense- oder Sense-Regulierung einbinden.
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Die
Nucleinsäure
gemäß der Erfindung,
wie z.B. ein FCA-Gen oder -Homolog, kann der Steuerung eines extern
induzierbaren Genpromotors unterstellt werden, wodurch der Eintritt
der Blüte
durch den Benutzer gesteuert werden kann. Dies ist von Vorteil,
da Blütenbildung
und darauf folgende Ereignisse wie das Ansetzen von Samen zeitlich
so festgelegt werden können,
dass sie der Nachfrage am Markt entsprechen, beispielsweise im Fall
von Schnittblumen oder dekorativen blühenden Topfpflanzen.
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Ein
Verzögern
der Blüte
bei Topfpflanzen hat den Vorteil, dass die für den Transport des Produkts
vom Produzenten zur Verkaufsstelle verfügbare Zeit verlängert werden
kann, und eine Verlängerung
der Blütezeit ist
ein offensichtlicher Vorteil für
den Käufer.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Genkonstrukt
bereit, das einen induzierbaren Promotor umfasst, der operativ an
eine Nucleotidsequenz gebunden ist, die durch die vorliegende Erfindung
bereitgestellt wird, wie z.B. das FCA-Gen oder Arabidopsis thaliana,
ein Homolog aus einer anderen Pflanzenspezies, z.B. einer Brassica
wie Brassica napus, oder jegliche Mutante, Variante oder jegliches
Allel davon. Wie hierin erläutert
ermöglicht
dies die Steuerung von Expression des Gens. Die Erfindung stellt
auch Pflanzen bereit, die mit dem Genkonstrukt transformiert sind,
sowie Verfahren, die das Einführen
eines solchen Konstrukts in eine Pflanzenzelle und/oder die Induktion
von Expression eines Konstrukts innerhalb einer Pflanzenzelle durch
Anwendung eines geeigneten Stimulus, eines wirksamen exogenen Induktors,
umfassen.
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Die
Bezeichnung "induzierbar", wie sie für einen
Promotor verwendet wird, ist Fachleuten durchwegs bekannt. Im Wesentlichen
wird Expression unter der Steuerung eines induzierbaren Promotors "angeschaltet" oder in Reaktion
auf einen angewandten Stimulus gesteigert. Die Art des Stimulus
variiert zwischen Promotoren. Einige induzierbare Promotoren führen in
Abwesenheit des geeigneten Stimulus zu niedrigen oder nicht nachweisbaren
Expressionsniveaus (oder zu keiner Expression). Andere induzierbare
Promotoren verursachen nachweisbare konstitutive Expression in Abwesenheit
des Stimulus. Auf welchem Niveau sich Expression auch in Abwesenheit
des Stimulus befindet, Expression aus jeglichem induzierbaren Promotor
wird in Gegenwart des korrekten Stimulus gesteigert. Die bevorzugte
Situation ist, wenn das Expressionsniveau bei Anwendung des relevanten
Stimulus um ein Ausmaß ansteigt,
das wirksam ist, um eine phänotypische
Eigenschaft zu verändern.
Somit kann ein induzierbarer (oder "schaltbarer") Promotor verwendet werden, der in
Abwesenheit des Stimulus ein Grund-Expressionsniveau verursacht,
worin dieses Niveau zu gering ist, um einen erwünschten Phänotyp hervorzurufen (und tatsächlich null
sein kann). Bei Anwendung des Stimulus wird Expression gesteigert
(oder angeschaltet), und dies auf ein Niveau, das den erwünschten
Phänotyp
entstehen lässt.
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Geeignete
Promotoren umfassen den Blumenkohlmosaikvirus-35S- (CaMV-35S-) Genpromotor,
der auf einem hohen Niveau in praktisch allen Pflanzengeweben exprimiert
wird (Benfey et al., 1990a und 1990b); den Blumenkohl-meri-5-Promotor,
der im vegetativen Apikalmeristem sowie in mehreren gut lokalisierten
Abschnitten in Pflanzenkörpern,
z.B. im inneren Phloem, in der Blütenanlage, in Verzweigungspunkten
in Wurzeln und Sprossen, exprimiert wird (Medford (1992), Medford
et al. (1991)), und den Arabidopsis-thaliana-LEAFY-Promotor, der
sehr früh
in der Blütenentwicklung
exprimiert wird (Weigel et al. (1992)).
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Wird
ein ausgewähltes
Genkonstrukt in eine Zelle eingeführt, so müssen bestimmte Überlegungen
in Betracht gezogen werden, die Fachleuten durchwegs bekannt sind.
Die zu insertierende Nucleinsäure
sollte innerhalb eines Konstrukts assembliert werden, das wirksame
Regulationselemente enthält,
die Transkription steuern. Es muss ein Verfahren zum Transport des
Konstrukts in die Zelle verfügbar
sein. Befindet sich das Konstrukt innerhalb der Zellmembran, so
tritt Integration in das endogene chromosomale Material entweder ein
oder nicht. Schließlich
muss, soweit Pflanzen betroffen sind, der Target-Zelltyp so beschaffen
sein, dass Zellen zu ganzen Pflanzen neu entwickelt werden können.
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Pflanzen,
die mit dem DNA-Segment transformiert sind, das die Sequenz enthält, können mittels
Standardverfahren hergestellt werden, die bereits für die genetische
Manipulation von Pflanzen bekannt sind. DNA kann unter Verwendung
jeglicher geeigneten Technik in Pflanzenzellen transformiert werden,
wie beispielsweise unter Verwendung von einem desaktivierten Ti-Plasmidvektor,
der von Agrobacterium getragen wird, unter Ausnutzung seiner natürlichen
Gentransferfähigkeit,
(EP-A-270355, EP-A-0116718,
NAR 12(22), 8711-87215 (1984)), Partikel- oder Mikroprojektilbeschuss
(
US 5100792 , EP-A-444882,
EP-A-434616), Mikroinjektion (WO 92/09696, WO 94/00583,
EP 331083 ,
EP 175966 ), Elektroporation (
EP 290395 , WO 8706614) oder
anderen Formen von direkter DNA-Aufnahme (
DE 4005152 , WO 9012096,
US 4684611 ). Agrobacterium-Transformation
wird von Fachleuten umfassend verwendet, um zweikeimblättrige Spezies
zu transformieren. Auch wenn von Agrobacterium berichtet wurde,
dass es in der Lage ist, fremde DNA in gewisse einkeimblättrige Spezies zu
transformieren (WO 92/14828), werden Mikroprojektilbeschuss, Elektroporation
und direkte DNA-Aufnahme bevorzugt, wenn Agrobacterium ineffizient
oder unwirksam ist.
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Alternativ
dazu kann eine Kombination verschiedener Verfahren verwendet werden,
um die Effizienz des Transformationsprozesses zu erhöhen, z.B.
Beschuss mit mit Agrobacterium beschichteten Mikropartikeln (EP-A-486234)
oder Mikroprojektilbeschuss zur Herbeiführung von Wunden, gefolgt von
Co-Kultivierung mit Agrobacterium (EP-A-486233).
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Die
bestimmte Auswahl eines Transformationsverfahrens wird durch seine
Effizienz bei der Transformation bestimmter Pflanzenspezies sowie
durch die Erfahrung und Präferenz
der die Erfindung durchführenden
Person bezüglich
eines bestimmten ausgewählten
Verfahrens festgelegt. Fachleuten wird verständlich sein, dass die bestimmte
Auswahl eines Transformationssystems zur Einführung von Nucleinsäure in Pflanzenzellen
für die
Erfindung nicht wesentlich ist und auch keine Einschränkung dieser
darstellt.
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In
der vorliegenden Erfindung kann Überexpression
durch Einführen
der Nucleotidsequenz in einer Sense-Ausrichtung erreicht werden.
Somit stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Beeinflussung
einer Blüteneigenschaft
einer Pflanze bereit, worin das Verfahren das Verursachen oder Ermöglichen
der Expression des Polypeptids, für das die Nucleotidsequenz
der Nucleinsäure
gemäß der Erfindung
kodiert, aus dieser Nucleinsäure
innerhalb von Zellen in der Pflanze umfasst.
-
Unterexpression
des Genproduktpolypeptids kann unter Verwendung von Antisense-Technologie oder "Sense-Regulierung" erreicht werden.
-
Die
Verwendung von Antisense-Genen oder partiellen Gensequenzen zur
Herabregulierung von Genexpression ist mittlerweile ein Routineverfahren.
Doppelsträngige
DNA wird der Steuerung eines Promotors in einer "reversen Ausrichtung" unterstellt, sodass Transkription des "Antisense"-Strangs der DNA
RNA ergibt, die zu normaler mRNA komplementär ist, die aus dem "Sense"-Strang des Targetgens
transkribiert ist. Von der komplementären Antisense-RNA-Sequenz wird
angenommen, dass sie sich dann mit mRNA bindet, um einen Duplex
zu bilden und dadurch Translation der endogenen mRNA aus dem Targetgen
in ein Protein zu inhibieren. Ob dies der tatsächliche Wirkungsmodus ist,
ist noch ungeklärt.
Es ist jedoch anerkannt, dass das Verfahren funktioniert. Siehe
beispielsweise Rothstein et al. (1987); Smith et al. (1988); Zhang
et al. (1992), English et al. (1996). Die vollständige Sequenz, die der Kodiersequenz
in umgekehrter Ausrichtung entspricht, muss nicht verwendet werden.
Fragmente von ausreichender Länge
können
beispielsweise verwendet werden. Für Fachleute ist es ein Routineverfahren,
Fragmente verschiedener Größen und
aus verschiedenen Teilen der Kodiersequenz zu screenen, um den Grad
von Antisense-Inhibierung zu optimieren. Es kann von Vorteil sein, das
Initiations-Methionin-ATG-Codon
und eventuell ein oder mehrere Nucleotide stromauf des Initiationscodons
einzubinden. Ein geeignetes Fragment kann etwa 14-23, z.B. etwa
15, 16 oder 17, Nucleotide aufweisen.
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Antisense-Regulation
kann selbst durch Einsatz eines induzierbaren Promotors in einem
geeigneten Konstrukt reguliert werden.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Beeinflussung
einer Blüteneigenschaft einer
Pflanze bereit, worin das Verfahren das Verursachen oder Ermöglichen
von Antisense-Transkription aus Nucleinsäuren gemäß der Erfindung innerhalb von
Zellen der Pflanze umfasst.
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Werden
zusätzliche
Kopien des Targetgens in Sense-, d.h. derselben, Ausrichtung wie
das Targetgen insertiert, so wird eine Reihe von Phänotypen
gebildet, die einzelne Phänotypen
umfasst, in denen Überexpression
auftritt, und andere, in denen Unterexpression von Protein aus dem
Targetgen auftritt. Ist das insertierte Gen nur ein Teil des endogenen
Gens, so steigt die Anzahl von unterexprimierenden Einheiten in
der transgenen Population. Der Mechanismus, durch den Sense-Regulierung,
insbesondere Herabregulation, auftritt, ist nicht umfassend bekannt.
Dieses Verfahren ist jedoch in der wissenschaftlichen und der Patentliteratur ausführlich beschrieben
und wird routinemäßig zur
Gensteuerung verwendet. Siehe beispielsweise van der Krol (1990);
Napoli et al. (1990); Zhang et al. (1992)).
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Beeinflussung
einer Blüteneigenschaft einer
Pflanze bereit, worin das Verfahren die Verursachung oder Ermöglichung
von Expression aus Nucleinsäure
gemäß der Erfindung
innerhalb von Zellen der Pflanze umfasst, um Aktivität eines
Polypeptids mit der Fähigkeit,
eine Blüteneigenschaft
zu beeinflussen, zu unterdrücken.
Hierbei wird die Aktivität
des Polypeptids vorzugsweise als ein Resultat von Unterexpression
innerhalb der Pflanzenzellen unterdrückt.
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Eine
modifizierte Version von FCA kann zur Beeinflussung einer Blüteneigenschaft
einer Pflanze verwendet werden. Beispielsweise kann eine Mutante,
die hierin als fca-1, fca-3 oder fca-4 identifiziert wurde, verwendet
werden. Die Sequenzänderungen,
die zu diesen Mutanten führen,
und die resultierenden Phänotypen werden
nachstehend erläutert.
-
Förderung von FCA-Aktivität, um frühe Blüte zu verursachen
-
Mutationen,
die FCA-Aktivität
reduzieren, verursachen späte
Blüte sowohl
unter Langtag- als auch Kurztagbedingungen, was folglich auf FCA-Einbindung
in die Unterstützung
der Blüte
schließen
lässt.
Versuche mit Doppelmutanten wiesen auch darauf hin, dass FCA-Funktion
sowohl stromauf als auch stromab der Genprodukte, die in das Verleihen
von Blütenstands-/floraler
Meristemidentität
eingebunden sind, z.B. LEAFY, APETALA1 und TERMINAL FLOWER, erforderlich
sein kann. Somit kann FCA-Funktion in die Fähigkeit von Meristemen eingebunden
sein, auf LEAFY-, APETALA1- und TERMINAL-FLOWER-Genprodukte zu reagieren.
-
Das
vollständig
gespleißte
FCA-Transkript ist bei sehr geringer Häufigkeit unter allen bisher
analysierten Bedingungen vorhanden. Wenn die fca-Mutation auch rezessiv
ist, blühten
transgene fca-Pflanzen, die für ein
eingeführtes
Wildtyp-FCA-Gen homozygot sind, geringfügig früher als Pflanzen, die eine
Kopie tragen (Beispiel 2), was darauf schließen lässt, dass unter manchen Bedingungen
die Menge des FCA-Transkripts
die Blütezeit
limitiert. Dies weist darauf hin, dass die Blüte unter Verwendung fremder
Promotoren manipuliert werden kann, um die Expression des Gens zu
verändern.
Darüber
hinaus ist der Hauptteil des Transkripts in einer Form vorhanden,
die kein aktives Protein bilden kann. Somit kann alternatives Spleißen ein
spezifischer Steuerungsmechanismus sein, um relativ geringe Konzentrationen
des FCA-Proteins
aufrechtzuerhalten. Eine Veränderung
dieses Spleißmusters,
beispielsweise durch Einführen
eines FCA-Gens, dem Intronen fehlen, in Pflanzen, kann sehr viel
höhere
Konzentrationen des FCA-Proteins ergeben, die wiederum eine beschleunigte Blüte ergeben
würden.
-
Verursachen von früher Blüte unter
nicht-induktiven oder induktiven Bedingungen
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Wildtyp-Arabidopsis-Pflanzen
blühen
unter induktiven Bedingungen äußerst rasch,
und das FCA-Gen wird vor der Blüte
exprimiert, wenn auch nur in geringer Konzentration. Die Konzentration
des FCA-Produkts kann durch Einführen
von Promotor-, z.B. CaMV35S- oder meri-5-, Fusionen gesteigert werden.
Weiters kann das Einführen
eines FCA-Gens, dem Intronen fehlen, die Konzentration von FCA-Protein
erhöhen
und frühe Blüte unter
allen möglichen
Bedingungen verursachen.
-
Inhibierung von FCA-Aktivität, um späte Blüte zu verursachen
-
fca-Mutationen
verursachen späte
Blüte von
Arabidopsis. Transgene Ansätze
können
verwendet werden, um FCA-Aktivität
zu reduzieren und dadurch die Blüte
in einer Reihe von Pflanzenspezies zu verzögern oder zu unterbinden. Zahlreiche
verschiedene Vorgehensweisen können
verwendet werden. Dieser späten Blüte kann,
sofern erwünscht,
anschließend
dadurch entgegengewirkt werden, dass die imbibier ten Samen oder
Pflanzen unterschiedlichen Alters einer Vernalisationsbehandlung
unterzogen werden.
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Expression
von Sense- oder Antisense-RNAs
-
In
mehreren Fällen
wurde die Aktivität
von endogenen Pflanzengenen durch die Expression von homologer Antisense-RNA
aus einem Transgen, wie zuvor erläutert, reduziert. In ähnlicher
Weise kann die Expression von Sense-Transkripten aus einem Transgen
die Aktivität
der entsprechenden endogenen Kopie des Gens, wie zuvor erläutert, reduzieren,
Expression eines Antisense-Transkripts aus dem FCA-Gen erwies sich als
wirksam zur Reduktion der Aktivität des endogenen Gens und zum
Hervorrufen der späten
Blüte (Beispiel 3).
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Expression von modifizierten
Versionen des FCA-Proteins
-
RNA-Bindungsproteine
weisen eine modulare Struktur auf, in der Aminosäuresequenzen, die für die Bindung
verschiedener RNA-Moleküle
erforderlich sind, getrennte Domänen
des Proteins darstellen (Burd & Dreyfuss
(1994)). Dies ermöglicht
die Konstruktion von trunkierten oder Fusionsproteinen, die nur
eine der Funktionen des RNA-Bindungsproteins aufweisen. Im Fall
von FCA kann Modifikation des Gens in vitro und Expression von modifizierten
Versionen des Proteins zu dominanter Inhibierung des endogenen,
intakten Proteins und dadurch zu verzögerter Blüte führen. Dies kann auf verschiedene
Weisen erfolgen und die folgenden Arten umfassen:
-
Expression eines trunkierten
FCA-Proteins.
-
Manche
Multi-RNP-Motiv-Proteine können
verschiedene RNA-Sequenzen gleichzeitig binden. U1 A beispielsweise
bindet sich an die kleine U1-Kern-RNA über seine erste RNA-Bindungsdomäne und an pre-mRNA-Sequenzen über seine
zweite, wodurch Spleißung
kontrolliert wird (Burd & Dreyfuss
(1994)). Expression eines FCA-Proteins
mit nur einem dieser RNP-Motive kann FCA-Wirkung in dominanter Weise
durch Prävention
von Bindung des FCA-Proteins voller Größe blockieren. Auch die Expression
eines mutierten FCA-Proteins, das nicht für die C-terminalen Sequenzen
kodiert, kann den korrekten Abgleich der Bindung des RNA-Moleküls unterbinden
und somit wiederum Wildtyp-FCA-Bindung blockieren.
-
Aspekte
und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nun in Form von Beispielen unter Verweis
auf die beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht.
-
Die Zeichnungen:
-
1 zeigt
eine Nucleotidsequenz gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung, die die Sequenz der genomischen, für FCA kodierenden
Region ist, erhalten aus Arabidopsis thaliana. Intronen sind in
Kleinbuchstaben dargestellt, Exone in Großbuchstaben. Eigenschaften:
(1118) – Transkriptionsstart; ☐ (1532-1534, 1568-1570,
1601-1603) – mutmaßlicher
Translationsstart ATG;
(2753) – Poly-A-Stelle
von β-Transkript; ⫗ (7056-7377) – alternative
Spleißung
rund um Intron 13;
—(8771-8773) – Translationsstopp
TAA;
(9256) – Poly-A-Stelle.
Zusätzliches
Translationsstoppcodon bei 3026-3028 innerhalb von Intron 3.
-
2 zeigt
die vorhergesagte Aminosäuresequenz,
abgeleitet von der Nucleotidsequenz, die für den FCA-ORF kodiert.
-
3 zeigt
die Nucleotidsequenz des FCA-αB-Gens einschließlich 5'- und 3'-Flankierungssequenzen. Die
Sequenz innerhalb des ORF ist jene eines der reichlich vorhandenen
Transkripte, d.h. 19 Intronen wurden ausgespleißt, wobei jedoch Intron 3 bleibt.
Die Terminationsposition des anderen reichlich vorhandenen Transkripts
ist angegeben. Primersequenzen sind in Tabelle 2 angegeben. Restriktionsstellen:
SalI - 352; HindIII - 776; XbaI - 1157; HindIII - 3125; BglII -
3177; ClaI - 3293; BamHI - 3549; HindIII - 4728; SpeI - 5003. Andere wichtige
Orientierungspunkte: 1293 - Poly-A-Ende,
hinzugefügt
nach diesem Nucleotid in cDNA-Klon 77B oder FCA-Transkript α; 897 - 5'-Spleißstelle
von Intron 3; 2973 - 3'-Spleißstelle
von Intron 3.
-
4 vergleicht
die FCA-RRM-Motive mit jenen aus den Drosophila-Sex-Lethal- und
-TRA-2-Genen. Auch gezeigt sind die C-terminalen Aminosäuren mit
Homologie zu Hefe- und C.-elegans-Proteinen.
-
5 zeigt
die Rekombinationsanalyse, um das FCA-Gen zu positionieren.
-
6 zeigt
die Komplementationsanalyse, um das FCA-Gen zu lokalisieren.
-
7 zeigt
die Komplexität
und Position des FCA-Gens an den komplementierenden Cosmiden.
-
8 zeigt die Nucleotidsequenz des Brassica-napus-FCA-Homologs
und kodierten Polypeptids:
-
8a – Brassica-FCA-Nucleotidsequenz
einschließlich
Kodiersequenz;
-
8b – Polypeptid-Aminosäuresequenz,
für die
Kodiersequenz aus 8a kodiert.
-
9 zeigt
einen Abgleich der Arabidopsis- und Brassica-FCA-Aminosäuresequenzen.
Die obere Zeile stellt Arabidopsis dar; die untere Zeile steht für Brassica.
-
10 zeigt
die verschiedenen, aus dem FCA-Gen produzierten Transkripte. —offener
Leseraster; * konservierte Region in C.-elegans- und Hefe-ESTs;
R1, R2 RNA-Bindungsdomänen
1 und 2.
-
BEISPIEL 1 – KLONIEREN
UND ANALYSE DES FCA-GENS
-
Idenfifikation
einer genomischen 300-kb-Region, die das FCA-Gen von Arabidopsis
thaliana in sich trägt.
-
Die
fca-Mutation wurde in Bezug auf sichtbare Marker zu 29 cM an Chromosom
4 kartiert. Um den Locus in Bezug auf molekulare Marker als einen
Startpunkt zum Klonieren durch Chromosomen-Walking zu kartieren,
wurde das Segregationsmuster der Kartierung von RFLP-Markern zur
oberen Hälfte
von Chromosom 4 in 171 spätblühenden Pflanzen
(der homozygoten rezessiven Klasse) aus dem F2 einer Kreu zung zwischen
der spätblühenden Mutante
fca-1 (in einem Landsberg-erecta-Hintergrund)
und dem polymorphen, frühblühenden Ökotyp Columbia
analysiert. Diese Analyse positionierte den FCA-Locus in einem 5,2-cM-Intervall zwischen
den Markern m326 und m226.
-
Diese
Marker wurden anschließend
als die Ausgangspunkte für
den Chromosomen-Walk
verwendet. YAC-Klone, die diese RFLP-Marker enthielten, wurden durch
Koloniehybridisierungsversuche identifiziert. In den anfänglichen
Versuchen waren die verwendeten YAC-Bibliotheken EG-, EW- und ABI-Bibliotheken,
als jedoch andere verfügbar
wurden (yUP – Mai
1992), wurden sie in die Analyse eingebunden. Positiv hybridisierende
YAC-Klone wurden unter Verwendung von Southern-Blot-Analyse bestätigt. Sie
wurden unter Verwendung von PFGE und Southern-Blot-Analyse klassiert,
und dann wurden End-Sonden unter Verwendung von entweder inverser
PCR oder von Erhalt des linken Endes zur Verwendung in Chromosomen-Walking-Versuchen gebildet.
Im Großteil
der Fälle
wurde jeder Schritt im Walk mit zwei unabhängigen YAC-Klonen abgedeckt,
um falsche Bindungen, die durch chimäre YAC-Klone gebildet werden, zu vermeiden.
Diese stellten einen signifikanten Teil der EG-, EW- und yUP-Bibliotheken
dar und verkomplizierten die Anordnung des YAC-Contigs. Das Resultat der Bildung und
Analyse von 65 End-Sonden war ein YAC-Contig, das das m326-m226-Intervall
abdeckte, das 57 YAC-Klone umfasste.
-
Polymorphismen
zwischen Landsberg erecta und Columbia wurden für die Sonde des linken Endes von
EG9D2, Sonde des rechten Endes von YAC-Klon yUP13C7, Sonde des rechten
Endes von YAC-Klon yUP3F7 und Sonde des rechten Endes von YAC-Klon
EW20B3 bestimmt. Eine Analyse des Segregationsmusters dieser Marker
an gepoolter Nachkommenschaft von Rekombinanten mit Überkreuzungsstellen,
die im m326-m226-Intervall kartierten, definierte die Region, die
das FCA-Gen zwischen den durch yUP3F7RE und m226 identifizierten
Polymorphismen trug. Dieses Intervall wurde durch zwei überlappende
YAC-Klone EW20B3 und ABI10C10 abgedeckt.
-
Um
die Position des FCA-Gens näher
zu definieren, waren mehrere Sonden erforderlich, die innerhalb der
zwei überlappenden
YAC-Klone kartiert wurden. Dies wurde unter Verwendung von End-Sonden
aus den YAC-Klonen ABI3C4, ABI6C3, de unter Verwendung von End-Sonden
aus den YAC-Klonen ABI3C4, ABI6C3, einem zufälligen Sau3A-Fragment aus YAC-Klon
EW20B3 (W5) und zwei Cosmiden cAtA2 und g19247 erreicht. Restriktionskarten
für SmaI,
MluI und PacI wurden konstruiert und verwendet, um die Sonden innerhalb der
YAC-Klone zu positionieren.
-
Zusätzliche
Rekombinanten, in denen die Überkreuzungsstelle
in der Nähe
des FCA-Locus kartiert wurde,
wurden durch Auswählen
einzelner Pflanzen, die Arabinoseresistent waren und eine frühe/zwischenzeitliche
Blüte aufwiesen,
aus der F2-Generation
einer Kreuzung zwischen fca (in Landsberg erecta) und ara1 (in Columbia)
gebildet. Die Nachkommenschaft aus diesen wurde überprüft, um zu bestätigen, dass
sie für
das Arabinose-Resistenzallel homozygot und für die fca-Mutation heterozygot
waren. Drei dieser einzelnen Pflanzen (A2/7, A1/8 und A4/7) wurden
mit den RFLP-Markern 3F7RE, W5, cAtA2, 19247, 3C4LE, 6C3LE und 226 analysiert.
Dies definierte die Nord-Enden der genomischen Region, die das FCA-Gen
wie innerhalb der Cosmide cAtA2 und 19247 trugen. Diese Informationen
sind in 5 zusammengefasst.
-
Komplementationsanalyse
zur Definition des FCA-Gens.
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Die
zwei YAC-Klone EW20B3 und ABI10C10 wurden gelgereinigt und an Filter,
die 25.500 Cosmidklone trugen, die 15-20 kb von genomischer Arabidopsis-thaliana-Landsberg-erecta-DNA
enthielten, hybridisiert. Diese Cosmidbibliothek wurde in einem
neuen Vektor (04541) durch Klonieren eines 1,6-kb-BglII-Fragments aus
pHC79, das das lambda-cos-Fragment trug, in den Vektor pSLJ1711
konstruiert. Das resultierende hochstabile Cosmid-Klonierungsvehikel
trägt Agrobacterium-Grenzsequenzen
für den
Transfer von DNA in Pflanzenchromosomen, einen selektierbaren 35S-NPTII-Pflanzenmarker,
lacz-laci-Sequenzen für
die Blau/Weiß-Insertselektion
in E. coli und einen Polylinker mit 7 Klonierungsstellen.
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Positiv
hybridisierende Kolonien wurden durch Hybridisieren jedes Klons
an Southern-Blots, die alle die mit einem HindIII, EcoRI und BamHI
verdauten Cosmidklone trugen, analysiert. Dies ergab eine Restriktionskarte
für das
Insert von jedem Cosmid und gab an, welche Klone überlappende
Inserts aufwiesen. Die Cosmide wurden auch entlang von Pflanzen-DNA
laufen gelassen und mit dem Cosmid hybridisiert, um zu bestätigen, dass
das Cosmid-Insert mit der Pflanzen-DNA kolinear war. Die zwei Cosmid-Klone
cAtA2 und cAtB1, die bei diesem Intervall kartiert wurden, wurden
aus einer anderen Cosmid-Bibliothek isoliert (Olszewski & Ausubel (1988)).
Das Resultat dieser Analyse war ein Cosmid-Contig, das das 300-kb-Intervall
abdeckte, in dem der FCA-Locus definiert wurde.
-
Sechs
mutierte fca-Allele waren erhältlich,
von denen zwei durch FN-Bestrahlung und eines durch Röntgenbestrahlung
gebildet worden waren. Strahlungs-induzierte Mutationen werden häufig mit
genomischen Neuanordnungen oder Deletionen assoziiert. Für den Fall,
dass dies die Anordnung des FCA-Gens weiter verfeinern würde, wurde
die genomische Region, die durch die YAC-Klone EW20B3 und ABI10C10
abgedeckt wurde, in allen sechs Allelen untersucht. Die zwei YAC-Klone
wurden an PFGE-Southern-Blots hybridisiert, die DNA aus den verschiedenen
Allelen, verdaut mit SmaI und MluI, aufwiesen. Für ein MluI-Fragment mit ~50
kb wurde erkannt, dass es im fca-4-Allel geringfügig kleiner war. Eine weitere
Analyse durch Hybridisierung von Cosmid-Klonen, die der Region entsprechen,
die den Unterschied aufzeigte, wies darauf hin, dass ein Teil der
Veränderung
in einem 1,9-kb-BamHI-Fragment auftrat, das in den Cosmiden cAtA2
und 19247 getragen wurde. Daher richteten die Erfinder in den ersten
Komplementationsversuchen das Hauptaugenmerk auf Cosmid-Klone am
Nord-Ende des Contigs.
-
Elf
Cosmid-Klone, die in 6 gezeigt sind, ausgehend von
jenen am linken Ende, wurden in die Arabidopsis-fca-1-Mutante unter
Verwendung des Wurzelexplantat-Transformationsverfahrens
(Valvekens et al. (1988)) eingeführt.
Samen wurden aus einzelnen selbstbefruchteten, Kanamycin-resistenten
Pflanzen abgenommen und hinsichtlich ihrer Kanamycin-Segregation
und Blütezeit
analysiert. Die Anzahl an Transformanten, die Komplementation zu
früher
Blüte für jedes
Cosmid zeigten, ist in 6 gezeigt. Die vier Cosmide,
die zu Komplementation führten,
wurden am Ende der genomischen Region kartiert, wo die Inversion
im fca-4-Allel kartiert wurde.
-
Identifikation des FCA-Gens.
-
Durch
die Bemühungen,
Arabidopsis zu sequenzieren, wurde am Institut der Erfinder die
vollständige genomische
Sequenz von Columbia-Allel, die der genomischen Region innerhalb
der komplementierenden Cosmid-Klone entspricht, gewonnen (G. Murphy,
pers. Mitteilung). Der Großteil
der genomischen Region, der in den komplementierenden Cosmiden enthalten
ist, wird an drei BamHI-Restriktionsfragmenten, 4, 1,9 und 2 kb,
getragen. Dies wurden isoliert und entweder getrennt hybridisiert
oder zu 1 × 106 Phagenklonen der PRL-2-cDNA-Bibliothek
gepoolt. Diese Bibliothek wurde aus gepoolten RNA-Proben erstellt
und wurde von Tom Newman (Michigan) zur Verfügung gestellt. Vier Klone,
die an das 2-kb-BamHI-Fragment hybridisieren, und 3, die an die
4- und 1,9-kb-Fragmente hybridisieren, wurden isoliert und charakterisiert.
Sie identifizierten zwei cDNA-Klone mit Insertgrößen von ~1.700 bp und 1.350
bp. Eine Analyse der Größen der
Transkripte, die an diese zwei cDNA-Klone hybridisieren, zeigte, dass eines
(in fac-4) in seiner Größe in Bezug
auf die anderen Allele und den Wildtyp reduziert war, und so wurde
dieser cDNA-Klon dem FCA-Gen zugeordnet. Der andere Klon zeigte
keine Unterschiede und wurde als 77B bezeichnet.
-
Die
Transkriptgröße des vermutlichen
FCA-Gens betrug > 3
kb, was darauf hinwies, dass der cDNA-Klon nicht seine volle Länge aufwies.
Der cDNA-Klon wurde sequenziert und dafür erkannt, dass er für ein Insert
mit 1.811 bp kodierte. Primer wurden aus der genomischen Sequenz
(gekennzeichnet als BamX-Primer in 3) und dem
5'-Ende der cDNA-Sequenz
(gekennzeichnet als IanRT1 und IanRT2 in 3) entworfen. Erststrang-cDNA
unter Verwendung des IanRT2-Primers gebildet, um RNA, die aus Wildtyp-Sämlingen
isoliert wurde (Zweiblattstadium), zu primen. Dies wurde mit den
Primern BamX und IanRT2 verwendet, um ein Fragment, das als eine
schwache Bande an einem Ethidiumbromid-gefärbten Gel detektiert wurde,
mittels PCR zu amplifizieren. Das PCR-Produkt wurde 1/300 verdünnt und
unter Verwendung der Primer BamX und IanRT1 neu amplifiziert. Das
Produkt aus dieser Reaktion wurde unter Verwendung von T4-DNA-Polymerase
aufgefüllt und
in die EcoRV-Stelle
des allgemeinen Klonierungsvektors Bluescript KSII (Stratagene)
kloniert. Das Produkt wurde sequenziert, und es wurde erkannt, dass
es kolinear mit der genomischen Sequenz war und die Sequenz des
cDNA-Klons um 735 bp verlängerte.
-
Die
Sequenz wurde mit allen verfügbaren
Sequenzen unter Verwendung von BlastX, BlastN und TBlastN verglichen.
Signifikante Homologien wurden in der TBlastN-Suche zu einer Klasse von Proteinen
erkannt, die davor als RNA-Bindungsproteine definiert wurden. Die
Eigenschaft dieser Proteine ist die Gegenwart von einem oder mehreren
RRM-Motiven, die sich aus konservierten Aminosäuren zusammensetzen, die eine
80-Aminosäure-Region
abdecken (gezeigt in 4). Die Positionierung von untergeordneten
Motiven RNP2 und RNP1 und einzelnen konservierten Aminosäuren wird
stets innerhalb des gesamten RRM-Motivs aufrechtgehalten. Translation
der Sequenz des FCA-cDNA-Klons, der in den RT-PCR-Versuchen verlängert wurde,
zeigte die Gegenwart von mehreren Translationsstoppcodons in der
5'-Region der Sequenz
auf. Der erste Methioninrest stromab des letzten Translationsstoppcodons
und in Raster mit dem Rest des FCA-Proteins wurde in der Mitte des
RRM-Motivs gefunden, wo er RNP2 und RNP1 voneinander trennt. Die
starke Homologie des RRM-Motivs zu anderen RNA-Bindungsproteinen
ließ darauf
schließen,
dass dieser MET-Rest nicht der Beginn des FCA-Proteins war. Weiters
werden die Transkripte zahlreicher RNA-Bindungsproteine alternativ
gespleißt,
um aktive und inaktive Produkte zu ergeben. Das Spleißen wird
dann, häufig
auf eine autoregulative Weise, reguliert, um die Produktion des
aktiven Proteins zu steuern. Diese Tatsachen ließen darauf schließen, dass
das in den RT-PCR-Versuchen gebildete FCA-Transkript ein Intron
genau stromauf des RRM-Motivs enthielt.
-
Um
diese Hypothese zu testen, wurden mehrere Primer aus der genomischen
Sequenz zur Verwendung in weiteren RT-PCR-Versuchen entworfen. Erststrang-cDNA
wurde aus aus Sämlingen
(Vierblattstadium)isolierter RNA gebildet, geprimt mit randomisierten
Hexameren (Boehringer). Primer, die innerhalb der Sequenz 5' zur FCA-cDNA bis zum 3'-Ende der 77B-cDNA
lagen (wobei der andere cDNA-Klon an die komplementierenden Cosmid-Klone
hybridisierte), ergaben zusammen mit IanRT1 Amplifikationsprodukte
der erwarteten Größe aus der
genomischen Sequenz, ergaben jedoch keine kleineren Produkte, wie
von einem Transkript erwartet werden wür de, in dem ein dazwischenliegendes
Intron ausgespleißt
wurde. Ein Primer, der innerhalb des 77B-cDNA-Klons liegt, der als
cDNAII-BamHI gekennzeichnet ist (in 3), wurde
dann in Verbindung mit dem IanRT1-primer verwendet. Nach 30 Amplifikationszyklen
war keine Bande an einem Ethidiumbromid-gefärbten Agarosegel sichtbar.
Die PCR-Reaktion wurde dann 1/300 verdünnt und unter Verwendung der
Primer cDNAII-1 und RevEx4 neuerlich amplifiziert (siehe 3).
Das PCR-Produkt wurde mit SalI- und BglII-Restriktionsenzymen verdaut
und in SalI- und BamHI-verdautes
BluescriptKSII-Plasmid kloniert. Sequenzanalyse des 760-bp-Produkts
und ein Vergleich mit der genomischen Sequenz zeigten, dass ein
2-kb-Intron ausgespleißt
worden war, um den ORF innerhalb der 77B-cDNA an jenen, der das
RRM-Motiv im FCA-Gen
trug, zu binden. Dieses Spleißen
zeigte die Gegenwart eines zweiten intakten RRM-Motivs auf, das durch
Intron 3 unterbrochen war.
-
Direkter
Vergleich der FCA-Sequenz mit jener von LUMINIDEPENDENS und CO,
den aus Arabidopsis klonierten anderen Blütezeitgenen (Lee et al. (1994),
Putterill et al. (1995)), konnte keine signifikante Homologie aufzeigen.
-
Mutationen in den mutierten
fca-Allelen.
-
cDNA
wurde aus RNA, die aus den mutierten Allelen isoliert worden war,
hergestellt. Dies wurde unter Verwendung von cDNAII-BamHI und cDNA-3'a amplifiziert: BamX
und IanRT1; fca5'-1
und fca3'-a (Positionen, wie
sie in 3 angegeben sind). Die resultierenden PCR-Fragmente
wurden kloniert und sequenziert und mit der Sequenz des Wildtyp-Landsberg-erecta-Transkripts
verglichen. Die fca-1-Mutation setzte ein C-Nucleotid an Position
6861 zu einem T um. Somit wird ein Glutamincodon (CAA) zu einem
Stoppcodon verändert
(TAA). Die fca-3-Mutation setzte ein G-Nucleotid an Position 5271 zu einem
A um. Die Wirkung dieser Mutation ist, die 3'-Spleißverbindung
von Intron 7 so zu verändern,
dass eine neue 3'-Spleißverbindung
28 Nucleotide in Exon 8 hinein verwendet wird. Die fca-4-Mutation
ist das Resultat einer Neuanordnung mit der Bruchstelle an Position
4570 (innerhalb von Intron 4).
-
BEISPIEL 2 – ISOLIERUNG
UND SEQUENZANALYSE DES BRASSICA-NAPUS-HOMOLOGS.
-
Eine
genomische Brassica-napus-Bibliothek, die aus teilweise Sau3A-verdauter
DNA, kloniert in lambda-DASHRII/BamHI-Vektor
(Stratagene), konstruiert wurde, wurde erhalten. Die Bibliothek
wurde unter Verwendung des 1811-bp-FCA-cDNA-Klons gescreent. Ein Klon, der ein 12-kb-Insert
aufwies, wurde isoliert und hybridisierte an den FCA-cDNA-Klon und
den 77B-cDNA-Klon. Der lambda-Klon wurde mit SalI verdaut, der das
12-kb-Brassica-Insert voller Länge
freisetzte, und dies wurde in Bluescript KSII kloniert. Restriktionsfragmente
von diesem Klon (eine Kombination von EcoRI, SacI und BamHI) wurden
in BluescriptKSII subkloniert und sequenziert.
-
Das
12-kb-Brassica-Fragment wurde auch in die XhoI-Restriktionsstelle
des Agrobacterium-Shuttle-Vektors pSLJ1714 (Jones et al. (1992))
zur Transformation in die fca-Mutante subkloniert. Wenn sie in die fca-4-Mutation
unter Verwendung von Wurzelexplantat-Transformation eingeführt wurde,
spaltete die Nachkommenschaft der Transformante frühblühende Pflanzen
ab. Diese blühten
mit einem Mittelwert von 8,3 Blättern
im Vergleich zu Wildtyp-Landsberg-erecta, die parallel mit 9,1 Blättern gezüchtet wurde,
und fca-4, die 24,1 Blätter
aufwies. Somit komplementiert das Brassica-FCA-Gen die fca-4-Mutation
vollständig.
-
Expression
von FCA-mRNA
-
PolyA-mRNA
wurde aus einer Reihe von Entwicklungsstadien isoliert: 2 Blätter, 4
Blätter,
6 Blätter
und 10 Blätter,
Wurzeln und Blüten,
an Northern-Blots fraktioniert und mit dem 1811-bp-FCA-cDNA-Klon
hybridisiert. Das kombinierte FCA-Transkript γ war in etwa derselben Menge
in allen untersuchten Geweben vorhanden, unter Ausnahme der Blüten, in
denen die Expression geringfügig
schwächer
war. Das vorzeitig polyadenylierte Transkript β wurde unter Verwendung von
77B-cDNA-Klon als Sonde nachgewiesen. Das β-Transkript war ~20fach häufiger vorhanden
als γA+B. Die Transkripte αA+B,
die Intron 3 enthielten, wurden an einem Northern-Blot nicht nachgewiesen
und konnten nur unter Verwendung von RT-PCR gefunden werden.
-
FCA-Expression
wurde auch unter Verwendung von RNase-Schutztests analysiert. Unter
Verwendung einer Sonde (725 bp bis 1.047 bp aus γB-Konstrukt)
wurden die γA+B-Transkripte in ähnlichen Konzentrationen in
einer Reihe von Entwicklungsstadien sowohl in Lang- als auch in
Kurztagsphotoperioden nachgewiesen und in geringeren Konzentrationen
in Rosetten und Blüten
reifer Pflanzen. Das β-Transkript
war in diesen Geweben in einer höheren
Konzentration vorhanden, was mit der Northern-Blot-Analyse übereinstimmt.
-
VERFAHREN FÜR DIE BEISPIELE
1 UND 2
-
Wachstumsbedingungen und
Messungen von Blütezeit
-
Blütezeit wurde
unter definierten Bedingungen durch Züchten der Pflanzen in "Sanyo Gallenkamp Controlled
Environment"-Räumen bei
20 °C gemessen.
Kurze Tage umfassten eine Photoperiode von 10 h Beleuchtung mit
400-Watt-Powerstar-Halogen-Metalldampflampen,
ergänzt
mit 100-Watt-Wolfram-Halogenlampen. Dies lieferte ein Niveau von
photosynthetisch aktiver Strahlung (PAR) von 113,7 μmol Photonen
m–2s–1 und
ein Rot : Dunkelrot-Lichtverhältnis
von 2,41. Eine ähnliche
Kammer und Lampen wurden für
den langen Tag verwendet. Die Photoperiode betrug 10 h unter denselben
Bedingungen, die für
die kurzen Tage verwendet wurden, und wurde um weitere 8 h verlängert, wenn
nur die Wolfram-Halogenlampe verwendet wurde. In dieser Kammer lieferte
die Kombination von Lampen, die 10 h verwendet wurden, eine PAR
von 92,9 μmol Photonen
m–2s–1 und
ein Rot : Dunkelrot-Verhältnis
von 1,49. Die 8-stündige
Verlängerung
führte
zu einer PAR von 14,27 μmol
m–2s–1 und
einem Rot: Dunkelrot-Verhältnis
von 0,66.
-
Die
Blütezeiten
von großen
Populationen von Pflanzen wurden sowohl unter Gewächshaus-
als auch Kammerbedingungen gemessen. Die Blütezeit wurde durch Zählen der
Anzahl der Blätter,
ohne die Keimblätter,
in der Rosette und an der Blüte gemessen.
Die Blattzahlen sind mit dem Standardfehler bei 95 % Vertrauensbereich
gezeigt. Die Anzahl der Tage vom Säen weg bis zum Auftreten von
Blütenknospen
wurde auch aufgezeichnet, ist jedoch nicht dargestellt. Die enge
Korrelation zwischen der Blattanzahl und der Blütezeit wurde davor bereits
für Landsberg-erecta- und fca-Allele gezeigt
(Koorneef et al. (1991)).
-
Cosmid- und RFLP-Marker.
-
DNA
von lambda-Klonen m210, m326, m580 und m226 wurde von Elliot Meyerowitz
(Caltech, Pasadena) erhalten. Gesamt-DNA wurde als radioaktiv markierte
Sonde zu YAC-Bibliothekskoloniefiltern und genomischen Pflanzen-DNA-Blots
verwendet. Die Cosmide g10086, g4546, g4108 und g19247 wurden von
Brian Hauge und Howard Goodman (MGH, Boston) erhalten, in der Gegenwart
von 30 mg/l Kanamycin kultiviert und als Glycerin-Stammlösungen bei –70 °C gelagert.
Gesamt-Cosmid-DNA wurde als radioaktiv markierte Sonde zu YAC-Bibliothekskoloniefiltern
und genomischen Pflanzen-DNA-Blots verwendet. Cosmid-Klone cAtA2
und cATB1 wurden von Chris Cobbett (University of Melbourne) erhalten
und in der Gegenwart von 10 mg/l Tetracyclin kultiviert. Cosmid
pCITd23 wurde von Elliot Meyerowitz (Caltech, Pasadena) bereitgestellt
und in der Gegenwart von 100 μg/ml
Streptomycin/Spectinomycin kultiviert und als Glycerin-Stammlösung bei –70 °C gelagert.
pCIT30-Vektorsequenzen weisen Homologie zu aus pYAC4 stammenden
Vektoren auf, und daher wurden YAC-Bibliothekskoloniefilter mit
Insert-DNA, die aus dem Cosmid extrahiert wurde, hybridisiert. Gesamt-DNA
von pCITd23 wurde als radioaktiv markierte Sonde zu genomischen
Pflanzen-DNA-Blots verwendet.
-
YAC-Bibliotheken.
-
Die
EG- und ABI-Bibliotheken wurden von Chris Somerville (Michigan State
University) erhalten. Die EW-Bibliothek wurde von Jeff Dangl (Max-Delbrück-Zentrum,
Köln) erhalten,
und die yUP-Bibliothek von Joe Ecker (University of Pennsylvania).
Originalkopien der Bibliotheken wurden bei –70 °C (wie von Schmidt et al., Aust.
J. Plant Physiol. 19, 341-351 (1992), beschrieben)) gelagert. Die
Arbeitsmaterialien wurden auf selektivem Kiwibrew-Agar bei 4 °C gehalten.
Kiwibrew ist ein selektives, komplettes minimales Medium ohne Uracil und
enthält
11 % Casaminosäuren.
Arbeitsmaterialien der Bibliotheken wurden unter Verwendung eines 96-Stift-Replikators
alle drei Monate erneut ausplattiert.
-
Hefekolonie-Filter.
-
Hybond-N-Filter
(Amersham) (8 cm × 11
cm), die Anordnungen von Hefekolonie-DNA aus 8-24 Bibliotheksplatten
enthielten, wurden (wie von Coulson et al., Nature 335, 184-186
(1988), beschrieben) hergestellt und verarbeitet und (wie von Schmidt & Dean, Genome
Analysis, Bd. 4, 71-98 (1992), beschrieben) modifiziert. Hybridisierungs-
und Waschbedingungen entsprachen den Anweisungen des Herstellers.
Radioaktiv markierte Sonden-DNA wurde durch Markierung mittels randomisierter
Hexamere hergestellt.
-
Hefechromosom-Herstellung
und -Fraktionierung durch Puls-Feld-Gelelektrophorese (PFGE).
-
5
ml Kiwibrew wurden mit einer einzelnen Hefekolonie inokuliert und
bei 30 °C
24 h lang kultiviert. Hefe-Sphäroplasten
wurden durch Inkubation mit 2,5 mg/ml Novozym (Novo Biolabs) 1 h
lang bei Raumtemperatur gebildet. Anschließend wurde 1 M Sorbit zugesetzt,
um das Gesamtvolumen von Sphäroplasten
auf 50 μl
zu erhöhen.
80 μl geschmolzene
LMP-Agarose (1 % InCert-Agarose, FMC) in 1 M Sorbit wurde zu den
Sphäroplasten
zugesetzt, das Gemisch wurde kurz verwirbelt und in Stopfenformen
pipettiert. Die Stopfen wurden in 1,5-ml-Eppendorf-Röhrchen gegeben
und anschließend
in 1 ml von 1 mg/ml Proteinase K (Boehringer Mannheim) in 100 mM
EDTA, pH 8,1 % Sarkosyl 4 h lang bei 50 °C inkubiert. Die Lösung wurde
ersetzt, und die Stopfen wurden über
Nacht inkubiert. Die Stopfen wurden dreimal 30 min lang jeweils
mit TE und zweimal 30 min lang mit 0,5 × TVBE gewaschen. PFGE wurde
unter Verwendung des Pulsaphor-Systems (LKB) durchgeführt. Ein
Drittel eines Stopfens wurde auf ein 1 %iges Agarosegel geladen
und in 0,5 × TBE
bei 170 V, 20 s Pulsdauer, 36 h lang bei 4 °C Elektrophorese unterzogen.
DNA-Marker waren Concate mere von lambda-DNA, die wie von Bancroft & Wolk, Nucleic
A Res. 16, 7405-7418 (1988), beschrieben hergestellt worden waren.
DNA wurde durch Färbung
mit Ethidiumbromid sichtbar gemacht.
-
Genomische Hefe-DNA für Restriktionsenzymverdau
und inverse Polymerasekettenreaktion (IPCR).
-
Genomische
Hefe-DNA wurde im Wesentlichen wie von Heard et al. (1989) beschrieben
hergestellt, außer
dass Hefe-Sphäroplasten
wie zuvor beschrieben hergestellt wurden. Schließlich wurde die DNA zweimal
mit Phenol/Chloroform, einmal mit Chloroform extrahiert und Ethanol-gefällt. Die
Ausbeute aus einer 5-ml-Kultur betrug etwa 10 μg DNA.
-
Isolierung von YAC-Sonden
des linken Endes durch Plasmiderhalt.
-
Plasmiderhalt
von YAC-Fragmenten des linken Endes aus EG-, ABI- und EW-YACs erfolgte
wie von Schmidt et al. (1992) beschrieben. IPCR wurde verwendet,
um Fragmente des linken und des rechten Endes unter Verwendung der
Arbeitsvorschrift und der Primer, die in Schmidt et al. (1992) beschrieben
werden, zu bilden.
-
Gel-Blotting- und Hybridisierungsbedingungen.
-
Bedingungen
für Gentransfer
zu Hybond-N, Hybridisierungs- und Waschbedingungen entsprachen den
Anweisungen des Herstellers, mit der Ausnahme, dass DNA an die Filter
durch UV-Stratalinker-Behandlung fixiert wurde und/oder bei 80 °C 2 h lang
gebacken wurde. Radioaktiv markierte DNA wurde durch Markierung
mit randomisierten Hexameren hergestellt.
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RFLP-Analyse.
-
Zwei
bis drei μg
von genomischer Pflanzen-DNA wurden aus dem parentalen Pflanzen,
die in den Kreuzungen verwendet wurden, hergestellt und in einem
300-μl-Volumina gespalten.
Die verdaute DNA wurde Ethanol-gefällt und auf 0,7 %igen Agarosegelen
getrennt und auf Hybond-N-Filter geblottet. Radioaktiv markiertes
Cosmid, lambda- oder YAC-Endsonden-DNA wurde auf die Filter hybridisiert,
um RFLPs zu identifizieren.
-
RNA-Extrakfionen
-
RNA
wurde unter Verwendung eines Verfahrens, das von Dean et al. (985)
beschrieben wurde, extrahiert. polyA-RNA wurde unter Verwendung
des polyAtractR-mRNA-Isolierungssystems (Promega) isoliert.
-
DNA-Extraktionen
-
Arabidopsis-DNA
wurde durch ein CTAB-Extraktionsverfahren, das von Dean et al. (1992)
beschrieben wurde, durchgeführt.
-
Isolierung
von cDNA durch RT-PCR
-
Gesamt-RNA
wurde aus ganzen Sämlingen
im 2-3-Blattstadium, die unter Langtagsbedingungen im Gewächshaus
gezüchtet
wurden, isoliert. Zur Erststrang-cDNA-Synthese wurden 10 μg RNA in einem Volumen von 10 μl 3 min lang
auf 65 °C
erhitzt und anschließend
rasch auf Eis gekühlt.
10 μl Reaktionsgemisch wurden
hergestellt, das 1 μl
RNAsin, 1 μl
Standard-dT17-Adapterprimer (1 μg/μl; Frohman
et al. (1988)), 4 μl von
5 × reversem
Transkriptasepuffer (250 mM TrisHCl, pH 8,3, 375 mM KCl, 15 mM MgCl2), 2 μl
DTT (100 mM), 1 μl
dNTP (20 mM) und 1 μl
reverse Transkriptase (200 Einheiten, M-MLV Gibco) enthielt. Dieses
Reaktionsgemisch wurde dann zur RNA zugesetzt, woraus ein Endvolumen
von 20 μl
resultierte. Das Ge misch wurde bei 42 °C 2 h lang inkubiert und anschließend mit
Wasser auf 200 μl
verdünnt.
-
10 μl der verdünnten Erststrang-Synthesereaktion
wurden zu 90 μl
PCR-Gemisch, das 4 μl
2,5 mM dNTP, 10 μl
10 × PCR-Puffer
(Boehringer plus Mg), 1 μl
einer 100-ng/μl-Lösung von
jedem der Primer, 73,7 μl Wasser
und 0,3 μl
von 5 Einheiten/μl
Taq-Polymerase (Boehringer oder Cetus Amplitaq) enthielt, zugesetzt. Die
Reaktion wurde bei 94 °C
1 min lang, 34 Zyklen bei 55 °C
1 min lang, bei 72 °C
2 min lang, und dann schließlich
bei 72 °C
10 min lang durchgeführt.
-
DNA-Sequenzieren
-
Das
Sanger-Verfahren wurde verwendet, um Fragmente von Interesse zu
sequenzieren, die in einen Bluescript-Plasmidvektor insertiert waren.
Reaktionen wurden unter Verwendung eines Sequenase-Sets (United
States Biochemical Corporation) durchgeführt.
-
Screenen der Landsberg-erecta-Cosmidbibliothek
und der PRL-2-cDNA-Bibliothek.
-
26.000
Klone, die regelmäßig in Mikrotiterplatten
angeordnet waren, wurden durch Transferieren von Ablegern in Rasteranordnung
von 16 Mikrotiterplatten auf LB-tet-Platten (10 μg/ml) und anschließendes Platzieren
von Kolonie-Lifts auf Hybond-N-Filter
gescreent. 1 × 106
Plaques der CD4-71-PRL2-Bibliothek (bereitgestellt vom Arabidopsis
Biological Resource Center der Ohio State University) wurden durch
Ausplattieren von 20 Platten mit 50.000 Plaques und anschließendes Platzieren
von Plaques-Lifts auf Hybond-N-Filter gescreent.
-
Transformation
von Arabidopsis
-
Die
DNA enthaltenden Cosmide aus der Nähe von FCA wurden in Agrobacterium
tumefaciens C58C1 mobilisiert, und die T-DNA wurde wie von Valvekens
et al. (1988) beschrieben in Arabidopsis-Pflanzen eingeführt. Wurzeln
von in vitro gezüchteten
Pflanzen wurden isoliert und in Kallus-induzierendem Medium zwei Tage
lang gezüchtet
(Valvekens et al (1998)). Die Wurzeln wurden dann in kurze Segmente
geschnitten und mit Agrobacterium tumefaciens, das das Plasmid von
Interesse trug, gemeinsam kultiviert. Die Wurzelexplantate wurden
auf Blotting-Papier getrocknet und 2-3 Tage lang auf kallusinduzierendes
Medium platziert. Das Agrobacterium wurde abgewaschen, die Wurzeln
wurden getrocknet und auf sprossinduzierendes Medium (Valvekens
et al. (1988)), das Vancomycin, um das Agrobacterium abzutöten, und
Kanamycin, um auf transformierte Pflanzenzellen zu selektieren,
enthielt, gegeben. Nach etwa 6 Wochen begannen die grünen Kalli
an den Wurzeln, Sprosse zu bilden. Diese wurden entfernt und in
Petrischalen oder Magentatöpfe
gegeben, die Keimmedium enthielten (Valvekens et al. (1988)). Diese
Pflanzen produzieren in den Magentatöpfen Samen. Diese werden dann
in Keimmedium ausgesät,
das Kanamycin enthält,
um transformierte Sämlinge,
die das Transgen enthalten, zu identifizieren (Valvekens et al.
(1988)).
-
BEISPIEL 3 – PFLANZEN,
DIE FÜR
DIE T-DNA-INSERTION HOMOZYGOT SIND UND FCA-BLÜTE FRÜHER ALS HETEROZYGOTEN TRAGEN.
-
Zwei
Transformanten von jedem der vier Cosmid-Klone, die den mutierten
fca-Phänotyp komplementierten,
wurden geselbstet, und Samen von einzelnen spät- und frühblühenden Pflanzen wurden gesammelt und
auf Kanamycin-hältigem
Medium ausplattiert. Die gesamte spätblühende Nachkommenschaft war
auf Kanamycin empfindlich, während
die Nachkommenschaft der frühblühenden Pflanzen
bezüglich
Kanamycinresistenz entweder homozygot oder heterozygot war. Dies
zeigt, dass sich der Kanamycin-Marker an der T-DNA, der die das
FCA-Gen enthaltende Region trägt,
gemeinsam mit dem frühblühenden Phänotyp vollständig abspaltete.
Somit war die Komplementation zu früher Blüte auf Sequenzen innerhalb
des Inserts des Cosmids zurückzuführen. LN
wurde für
die frühblühenden Pflanzen
gezählt,
die bezüglich
des T-DNA-Inserts entweder homozygot oder heterozygot waren.
-
-
Analyse
der Blütezeit
(gemessen durch Gesamt-LN) in Transformanten, die Komplementation
des mutierten fca-Phänotyps
zeigt. Für
jedes Cosmid wurden zwei unabhängige
Transformanten analysiert. Die Blattzahl wurde an F2-Pflanzen gezählt (deren
Zahl in Klammern angegeben ist), die dann geselbstet wurden und deren
Nachkommenschaft auf Kanamycin-hältiges
Medium ausgesät
wurde, um festzustellen, ob die Pflanze für das T-DNA-Insert homozygot
(K/K) oder heterozygot (K/-) war.
-
Die
Resultate, die in Tabelle 1, oben, dargestellt sind, zeigen, dass
die Homozygoten in allen 8 analysierten Transformanten signifikant
früher
als die Heterozygoten blühten.
Somit verursacht ein Erhöhen
der FCA-Gendosierung und folglich sehr wahrscheinlich der Menge
des Genprodukts eine früher
auftretende Blüte.
-
BEISPIEL 4 – ANTISENSEVERSUCHE.
-
Ein
1184-bp-BamHI- (bp 3547, 3)/HindIII- (bp 4731, 3)
Restriktionsfragment aus dem FCA-cDNA-Klon wurde in die BamHI/HindIII-Restriktionsstellen
von pBluescriptKSII subkloniert. Das Insert wurde mit den Enzymen
BamHI und XhoI freigesetzt und in einen Agrobacterium-Shuttle-Vektor
pSLJ6562 (J. Jones, Sainsbury Laboratory) subkloniert. Das resultierende
Plasmid enthält
den CaMV-35S-Promotor,
der das FCA-cDNA-Fragment transkribiert, um Antisense-RNA zu bilden, deren
Abschluss 3'-Sequenzen
aus dem Nopalin-Synthasegen bilden. Dieses Plasmid trägt auch
LB- und RB-Agrobacterium-Sequenzen für die Zufuhr in Pflanzenzellen
und eine nos5'-kan-ocs3'-Fusion, um Kanamycin-Selektion
für Transformanten
zu ermöglichen.
Das Konstrukt wurde in Arabidopsis-thaliana-Ökotyp Landsberg erecta unter
Verwendung des Wurzelexplantat-Transformationsverfahrens von Valvekens
et al. (1988) eingeführt.
-
Geselbstete
Samen aus fünf
Transformanten wurden gesammelt, auf Kanamycinhältigem Medium ausgesät, und 10
Kanamycin-resistente Pflanzen wurden in Erde transplantiert. Drei
der Transformanten sonderten eine einzelne T-DNA-Insertion ab, die
anderen zwei oder mehr. Die Blütezeit,
getestet als Rosettenblattanzahl, wurde gemessen. Die Nachkommenschaft
aus vier von fünf
Transformanten war spätblühend und brachte
12 Rosettenblätter
im Vergleich zu 4 im Fall der fünften
Transformante hervor. Nebeneinander unter diesen besonderen Bedingungen
gezüchtet,
blühten
transformierte Landsberg-erecta- und fca-1-Pflanzen mit ~4 bzw.
11 Rosettenblättern.
Somit reproduzierte das Antisense-Konstrukt (als ein einzelner Locus)
den spätblühenden Phänotyp der
fca-1-Mutation wirksam.
-
BEISPIEL 5 – KONSTRUKTION
VON PROMOTORFUSIONEN DES OFFENEN FCA-LESERASTERS
-
Ein
genomisches SalI-XhoI-Fragment, das das gesamte FCA-Genom plus 64
bp stromauf des vermutlichen Translationsstarts und 500 bp stromab
der Polyadenylierungsstelle trug, wurde in die XhoI-Stelle des Agrobacterium-Shuttle-Vektors
pSLJ 6562 (zuvor beschrieben) kloniert. Dies führte zu einem Vektor, der eine nos-kan-Fusion zur Transformantenselektion
trug, und zu einer Fusion, wo der 35S-Promotor die genomische FCA-Region
steuert (21 Exone, 20 Introne). Transformanten wurden unter Verwendung
dieses Konstrukts gebildet.
-
Dieses
Konstrukt korrigierte, wenn es in fca-4-Pflanzen eingeführt wurde,
den spätblühenden Phänotyp, indem
es die Pflanzen dazu brachte, mit 6,4 Blättern unter ei ner Langtagsphotoperiode
zu blühen.
Dies war mit Wildtyp-Landsberg-erecta vergleichbar, die mit 6,2
Blättern
blühte,
wenn sie parallel dazu gezüchtet wurde.
-
BEISPIEL 6 – KONSTRUKTION
EINES FCA-GENS, DEM INTRONE FEHLEN – TRANSKRIPTE γA UND γB.
-
Das γA-Konstrukt
wurde durch Zusammenklonieren von sieben Fragmenten geschaffen:
-
- i. ein EcoRI- (eine Stelle, die an der Insertverbindung
in der Mehrfach-Klonierungsstelle
des Vektors vorhanden ist) SalI-Fragment aus dem Cosmid CL43B23.
Dieses Fragment enthält
den 5'-Promotor
und eine untranslatierte Region von FCA und die 5'-Region des ORF.
- ii. ein SalI-HindIII-Restriktionsfragment mit 425 bp aus cDNA-Klon
77B.
- iii. die Region des gespleißten
Transkripts, das die 5'-Spleißstelle
von Intron 3 abdeckte, wurde unter Verwendung von RT-PCR mit den
Primern cDNAII-BamHI und IanRT1 gebildet. Das Produkt wurde unter
Verwendung von cDNAII-1 und RevEx4 neuerlich amplifiziert, mit SalI
und BglII verdaut und in pBluescriptKSII, mit SalI und BamHI verdaut,
kloniert. Ein 270-bp-HindIII-Fragment aus diesem Plasmid wurde dann
in der Rekonstruktion des vollständig
gespleißten
Transkripts verwendet.
- iv. eine Region des gespleißten
Transkripts wurde unter Verwendung von RT-PCR und den Primern BamX und IanRT1
amplifiziert. Dies wurde mit HindIII und BglII verdaut, und das
52-bp-Fragment wurde zur Rekonstruktion des vollständig gespleißten Transkripts
verwendet.
- v. eine Region des gespleißten
Transkripts wurde unter Verwendung von RT-PCR und den Primern BamX und Rev404
(Position in 3 angegeben) amplifiziert. Ein
256-bp-ClaI-BamHI-Fragment wurde freigesetzt und zur Verwendung
zur Rekonstruktion des vollständig
gespleißten
Transkripts gelgereinigt.
- vi. ein ClaI-SpeI-Fragment wurde aus dem FCA-cDNA-Klon (dem
1811-bp-Klon, isoliert
aus der PRL-2-Bibliothek) ausgeschnitten.
- vii. ein SpeI-XhoI-Fragment, das die letzten ~140 bp von 3'-untranslatierter
Region plus ~500 bp von genomischer 3'-Sequenz in sich trug, wurde aus dem
genomischen FCA-Klon isoliert.
-
Die
sieben Fragmente, die verwendet wurden, um das FCA-Gen ohne Introne
zu konstruieren, wurden in zwei Teilen, 5'-Region und dann 3'-Region, angeordnet, die anschließend kombiniert
wurden.
-
- A. 5'-Region.
Fragment iv wurde in pBluescriptKSII als ein HindIII/ClaI-Insert
kloniert. Fragment ii wurde anschließend in dieses als ein EcoRI/HindIII-Fragment
kloniert (wobei die EcoRI-Stelle aus der Mehrfach-Klonierstelle
im cDNA-Kloniervektor stammt). Fragment iii wurde dann in die HindIII-Stelle
zwischen den Fragmenten ii und iv kloniert, wobei die korrekte Ausrichtung
unter Verwendung einer asymmetrisch positionierten RsaI-Stelle bestimmt
wurde. Fragment i wurde dann in die Eco-RI/SalI-Stellen kloniert.
- B. 3'-Region.
Fragment vii wurde in die SpeI/XhoI-Stellen kloniert, die in Fragment
vi vorhanden waren (wobei die XhoI-Stelle aus der Mehrfach-Klonierstelle
im Vektor stammt). Fragment v wurde dann in die BamHI-Stelle kloniert,
wobei die korrekte Ausrichtung unter Verwendung einer asymmetrisch
positionierten ClaI-Stelle bestimmt wurde.
-
Die
3'-Region, die die
Fragmente v, vi und vii enthielt, wurde dann in das Plasmid kloniert,
das die 5'-Fragmente
als ein ClaI/XhoI-Fragment enthielt.
-
Das γB-Konstrukt
wurde durch Ersetzen des EcoNI-Fragments (1503 bp bis 2521 bp von
gespleißtem Transkript)
durch ein EcoNI-Fragment aus einem Klon, der aus RT-PCR von Ler-RNA abstammte
und die alternativ gespleißte
Form, die für
das Protein voller Länge
kodierte, enthielt, gebildet.
-
Die
resultierenden Konstrukte wurden aus dem Vektor unter Verwendung
von EcoRI und XhoI freigesetzt und in die EcoRI/XhoI-Stellen des
Agrobacterium-Shuttle-Vektors
pSLJ1714 (Jones et al. (1992)) kloniert. Transformanten, die dieses
Konstrukt in sich trugen, wurden gebildet.
-
Konstrukt γA verursachte,
wenn es in Landsberg erecta eingeführt wurde, eine Blüte mit 5,6
Blättern unter
einer Langtagsphotoperiode. Dies fand geringfügig früher als bei der Wildtyp-Landsberg-erecta
statt, die mit 6,2 Blättern
blühte,
wenn sie gleichzeitig gezüchtet
wurde. Wurden sie bei Kurztagsphotoperiode gezüchtet, so blühte 1/4
der Nachkommenschaft der Transformante früh (mit einem Mittelwert von
8,7 Blättern).
Dies war signifikant früher
als die Wildtypform von Landsberg erecta, die unter diesen Bedingungen
mit 23,5 Blättern
blüht.
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BEISPIEL 7 – EXPRESSION
IN E. COLI.
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Das γB-Konstrukt,
das in Beispiel 6 beschrieben wurde, wurde mit SalI und KpnI verdaut
und in die XhoI-KpnI-Stellen des E.-coli-Expressionsvektors pRSETC
(Invitrogen Corp.) kloniert. Der resultierende Vektor wies die FCA-cDNA
in Raster kloniert mit einer Polyhistidin-Metallbindungsdomäne auf,
die es dem rekombinanten Protein ermöglicht, von nativen E.-coli-Proteinen
unter Verwendung eines Metallaffinitätsharzes (ProBondTM Ni2+, Invitrogen Corp.) weggereinigt zu werden.
Das FCA-Protein
band sich nicht gut an die Affinitätssäulen und wurde so von den E.-coli-Proteinen durch Ausschneiden
aus einem SDS-Polyacrylamidgel getrennt. Protein wurde aus dem Gelschnitt
extrahiert und verwendet, um Kaninchen injiziert zu werden. Eine Booster-Spritze
wurde verabreicht, und dann wurde zweimal Blut abgenommen. Die produzierten
Antikörper detektieren
das auf Nylon-Membran geblottete FCA-Protein bei einer Verdünnung von > 1/10.000.
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BEISPIEL 8 – PRIMER,
DIE ENTWORFEN WERDEN, UM PRM-DOMÄNEN
MIT HOHER HOMOLOGIE ZU FCA ENTHALTENDE GENE ZU AMPLIFIZIEREN.
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Basierend
auf der Homologie zwischen etr-1, einem aus einer menschlichen Gehirn-mRNA (dbest H1995)
abstammenden EST; dem Drosophila-Sex-Lethal-Protein; den menschlichen
Nervensystemproteinen HuD, HuC, HeI-N1 und HeI-N2; und den Xenopus-Proteinen
elrA, elrB, elrC, elrD wurde eine Reihe von degenerierten PCR-Primern entworfen,
die zwei Regionen mit sehr hoher Homologie enthielten.
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BEISPIEL 9 – KONSTRUKTION
VON FCA-DERIVATEN ZUR BILDUNG VON DOMINANTEN NEGATIVEN MUTATIONEN
UND ZUR ANALYSE DER EXPRESSION UND SPLEISSMUSTER DES FCA-GENS.
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Ein
Konstrukt, das den zweiten offenen Leseraster von Transkript αB unter
der Steuerung des FCA-Promotors exprimiert, wurde durch Deletieren
des ersten offenen Leserasters (von 450 bp bis 1.206 bp) konstruiert.
Dies erfolgte unter Verwendung von Oligo-Mutagenese, um eine SphI-Stelle
an den zwei Positionen einzuführen,
von Verdau und neuerlicher Ligation des Vektors.
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Um
FCA-Expression zu untersuchen, wurden FCA-Promotor-GUS-Fusionskonstrukte
gebildet. FCA-Promotor + Exone 1–4 von FCA, fusioniert an das β-Glucuronidase(GUS-)
Gen, wurden konstruiert, um die Spleißung innerhalb von Intron 3
zu über wachen.
Die gesamte FCA-gespleißte
cDNA (γB), mit GUS im Raster am C-Terminus fusioniert,
wurde gebildet, um FCA-Proteinanordnung innerhalb der Zelle zu überwachen.
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BEISPIEL 10 – IDENTIFIKATION
VON FCA-HOMOLOGEN INNERHALB DES ARABIDOPSIS-GENOMS
-
Eine
vier Genomen entsprechende Landsberg-erecta-Cosmidbibliothek wurde
unter Verwendung von niedrig stringenten Bedingungen (40 °C über Nacht,
1 % SDS, 5 × SSC,
0,5 % Milchpulver) mit dem vollständigen genomischen FCA-Klon
gescreent. Die Filter wurden 2 × 20
min bei 45 °C
in 2 × SSC,
0,5 % SDS gewaschen. Nach Aussetzung wurden sie anschließend neuerlich
2 × 20
min bei 50 °C
in 2 × SSC,
0,5 % SDS gewaschen. 61 Cosmid-Klone wurden ausgewählt, plus
zwei negative Kontroll-Cosmide. Fünf davon waren zusätzliche
FCA-Klone, wodurch 56 vermutliche FCA-Homologe übrig bleiben. Mini-Präparationen
wurden aus 10 ml Übernacht-Kulturen von Cosmiden
hergestellt, mit EcoRI verdaut, auf 0,8-%-Gelen mit positiven und
negativen Kontrollen an jedem Gel laufen gelassen und Southern-geblottet.
Die Blots wurden getrennt an 77B- und FCA-DNA (ursprünglich als
61A bezeichnet) ( 7) unter Verwendung der zuvor
beschriebenen Bedingungen hybridisiert und anschließend nur
bei 45 °C
gewaschen.
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Von
den vermutlichen Homologen:
- (a) – hybridisierten
2 Cosmide nur an 77B,
- (b) – hybridisierten
11 Cosmide nur an 61A,
- (c) – hybridisierten
31 Cosmide an beide cDNAs,
- (d) – war
es für
13 Cosmide schwierig, Resultate zu verzeichnen, oder sie
zeigten
keine nachweisbare Hybridisierung, - (a) – 2 Cosmide
scheinen nicht verwandt zu sein,
- (b) – 49
C 22 und 67 I 3 weisen gemeinsame EcoRI-Fragmente auf,
– 18 G 16
und 7 L 2 weisen gemeinsame EcoRI-Fragmente auf,
- (c) – 39
G 10, 46 H 15, 56 F 2 und 59 A 8 weisen gemeinsame EcoRI-Fragmente auf,
– 39 G 10
und 56 F 2 weisen beide ein zusätzliches
Fragment auf,
– 4
H 4 und 45 K 24 weisen zwei gemeinsame Fragmente auf,
– zumindest
neun andere Cosmidpaare können
zumindest ein EcoRI-Fragment
gemeinsam haben.
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