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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zum Simulieren eines optischen
Okularsystems, um ein Netzhautbild zu simulieren, welches von einem
menschlichen Auge über
eine optische Linse erzeugt wird, nach dem Anspruch 1, und betrifft
auch ein Verfahren zum Simulieren eines optischen Okularsystems
nach dem Anspruch 23.
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Optische
Linsen umfassen intraokulare Linsen, Brillenglaslinsen, Kontaktlinsen
usw., die weit verbreitet für
menschliche Augen zur Aufrechterhaltung der normalen Sehfähigkeit
verwendet werden. Ein einfacher Weg, um eine optische Linse zu ermitteln,
die besonders dafür
geeignet ist, um Fehler in der Sichtfähigkeit des menschlichen Auges
zu korrigieren, besteht für
einen Patienten darin, eine optische Linse zu tragen, um eine subjektive
Bewertung der korrigierten Sicht zu erreichen. Andere objektive
Verfahren, die nach dem Stand der Technik verfügbar sind, sind in der Praxis
weniger nützlich.
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Das
optische System des menschlichen Auges basiert auf einer Augenhornhaut,
einer Linse und einer Netzhaut. Wenn die Linse trübe oder
lichtundurchlässig
wird, und zwar aufgrund eines Grauen Stars, wird Licht, welches
in das Auge eintritt, durch die Linse blockiert, was zu einer reduzierten
Sehfähigkeit
oder möglicherweise
Verlust der Sehfähigkeit
führt.
Die Behandlung des Verlustes der Sehfähigkeit wird durch eine Operation
vorgenommen, um die beeinflußte
Linse zu beseitigen und eine künstliche
intraokulare Linse (IOL) in das Auge zu implantieren. Da die intraokulare
Linse die Fokuslänge
selbst nicht einstellen kann, geht der Implantation eine Auswahl
einer intraokularen Linse voraus, deren Brennweite oder Fokuslänge in einem
entfernten Bereich, einem mittleren Bereich oder einem Nahbereich
liegt. Die Sichtfähigkeit,
die wiedergewonnen wird, und zwar durch die implantierte intraokulare
Linse, kann durch Abschätzen
der Größe eines
Bildes usw. bewertet werden, und zwar mit Berechnungen basierend
auf dem Gullstrand-Augenmodell.
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Jedoch
ist der Patient nicht fähig,
direkt die wiedergewonnene Sehfähigkeit
wahrzunehmen oder zu erkennen und ist häufig auch insofern ängstlich,
ob die Sehfähigkeit
durch die implantierte intraokulare Linse wiedergewonnen wird. Der
Augenarzt besitzt keine Einrichtung, um exakte Bewertungen der wiedergewonnenen
Sehfähigkeit
zu erlangen. Wenn die implantierte intraokulare Linse nicht zufriedenstellend
ist, muß erneut eine
Operation vorgenommen werden, um die implantierte intraokulare Linse
zu entfernen und um eine ander intraokulare Linse zu implantieren.
Um die zweite Operation zu vermeiden, müssen sowohl der Patient als auch
der Augenarzt über
die wiedergewonnene Sehfähigkeit
objektiver Bescheid wissen, bevor eine intraokulare Linse implantiert
wird.
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Brillengläser und
Kontaktlinsen, die die Augen besser anpassen, und zwar mit einer
reduzierten oder verzerrten Sicht, können ausgewählt werden, wenn Bilder durch
die Linse betrachtet werden und bestimmt werden, und zwar nicht
nur durch subjektive Bewertungen, die durch eine Prüfperson
vorgenommen werden, sondern auch durch objektive Beurteilungen.
Wenn der Prüfling
ein Kind ist, ist es schwierig, eine korrekte Auswahl eines Brillenglases
oder einer Kontaktlinse vorzunehmen, und zwar basierend auf lediglich
subjektiven Sehmessungen.
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Der
Brechungsindex des optischen Materials einer Linse oder ähnlichem
hängt von
der Wellenlänge des
Lichtes ab, welches durch die Linse hindurch verläuft. Der
Brechungsindex wird größer, wenn
die Wellenlänge
des Lichtes, welches durch die Linse hindurch verläuft, kürzer wird.
Aufgrund dieser Erscheinung ist die Linse mit einem optischen Defekt
behaftet, der auch als chromatische Abberation bezeichnet wird.
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Die
Brechungsindices von unterschiedlichen optischen Materialien variieren
in unterschiedlicher Weise abhängig
von der Wellenlänge
des Lichtes. Für
all die unterschiedlichen optischen Materialien wird der Brechungsindex
größer, wenn
die Wellenlänge
des Lichtes, welches durch die Linse hindurchgeht, kürzer wird. Jedoch
ist der Grad, in welchem sich der Brechungsindex von optischem Material
zu optischem Mate rial unterscheidet, verschieden. Der Grad, in welchem
der Brechungsindex variiert, hängt
von der Wellenlänge
des Lichtes ab und wird durch die dispersive Leistung wiedergegeben
(dispersive power). Im allgemeinen werden die Eigenschaften einer
Linse durch die Abbe-Zahl angegeben, welche den reziproken Wert
der dispersiven Leistung darstellt.
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Je
kleiner die Abbe-Zahl ist, desto größer ist der Grad, in welchem
der Brechungsindex abhängig
von der Wellenlänge
des Lichtes variiert. Daher besitzen Brillenglaslinsen, die hergestellt
und verkauft werden, eine kleinere chromatische Abberation an ihrem
Randbereich bzw. der Randkante, d.h. es entstehen kleinere Farbringe,
wenn die Abbe-Zahl, die an diesen angezeigt wird, größer ist.
Im allgemeinen wird ein optisches Material für die Verwendung als Brillenglas
oder Brillenglaslinse bevorzugt, wenn dessen Abbe-Zahl 40 beträgt oder
größer ist.
Wenn der Grad eines Brillenglases bzw. einer Linse 1/10 oder mehr
von der Abbe-Zahl ist, dann leidet das Brillenglas oder die Brillenglaslinse
in signifikanter Weise an einer chromatischen Abberation.
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Wenn
der Anwender des Brillenglases eine Brillenglaslinse auswählt, ist
es für
ihn schwierig, eine intuitive Wahrnehmung der tatsächlichen
Wirkungen der chromatischen Abberation zu erfahren, und zwar basierend
auf lediglich der Abbe-Zahl der Augenglaslinse.
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Wenn
der Anwender Augengläser
trägt,
wird ein Bild in dem Sichtfeld durch die Brillengläser in einer hoch
begrenzten zentralen Zone fokussiert und nicht in anderen umgebenden
Zonen.
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Wenn
jedoch der Anwender sein Auge schwenkt, ist es möglich, daß ein Bild in einem weiteren
Bereich bzw. einer weiteren Zone fokussiert wird. Um daher exakt
die optischen Eigenschaften einer Brillenglaslinse zu erkennen,
ist es für
den Anwender erforderlich, ein Szenenbild in einem weiten Bereich
zu betrachten und zu erkennen, der fokussiert durch die Brillenglaslinse
durch Schwenken des Auges gesehen werden kann.
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Die
chromatische Abberation einer Brillenglaslinse wird klarer erkannt,
wenn der Anwender sein Auge über
einen größeren Winkel
schwenkt. Es ist daher für
den Anwender wünschenswert,
ein Szenenbild zu betrachten, welches Farbringe enthält, die
durch die chromatische Abberation verursacht werden, die gesehen werden
können,
indem das Auge um den Randbereich der Brillenglaslinse geschwenkt
wird.
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Wenn
der Anwender das Auge schwenkt, während er ein Brillenglas trägt, variiert
das optische Okularsystem und das Netzhautbild variiert abhängig von
dem Winkel in gleicher Weise, durch den das Auge geschwenkt wird.
Wenn der Anwender die Art nicht versteht, in welcher das Bild gesehen
wird, wenn er das Auge schwenkt, ist der Anwender nicht dazu imstande,
vollständig
die Eigenschaften der Brillengläser
zu verstehen.
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Wenn
die Brillenglaslinse aus einer Multifokallinse besteht, und wenn
der Anwender sein Auge schwenkt, schwankt die An, in welcher ein
Bild durch die Brillenglaslinse gesehen wird, ausgeprägt, und
der Abstand bis zu einem Objekt hin, der durch das Brillenglas gesehen
wird, weicht ab, und zwar mit dem Winkel, über welchen das Auge geschwenkt
wird. Wenn der Anwender beispielsweise eine Multifokal-Brillenglaslinse trägt mit einem
zentralen Weitsichtabschnitt und einem unteren Nahsichtabschnitt,
sieht der Anwender ein entferntes Objekt durch den zentralen Fernsichtabschnitt
und sieht ein nahes Objekt durch den unteren Nahsichtabschnitt,
nachdem er das Auge nach unten geschwenkt hat.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gerät zum Simulieren
eines optischen Okularsystems zu schaffen, um ein Netzhautbild zu
simulieren, welches wahrgenommen würde, wenn eine intraokulare
Linse implantiert wäre.
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Ein
anderes Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Gerät zum Simulieren
eines optischen Okularsystems zu schaffen, um ein Netzhautbild zu
simulieren, welches Farbringe enthält, die durch eine chromatische
Abberation verursacht werden, die wahrgenommen würden, wenn eine solche Brillenglaslinse
getragen werden würde.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zum Simulieren eines optischen Okularsystems zu schaffen,
um ein Netzhautbild zu simulieren, welches Farbringe enthält, die
durch eine chromatische Abberation bewirkt werden, die wahrgenommen
würden,
wenn eine solche Brillenglaslinse getragen werden würde.
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Ein
noch anderes Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Gerät und
ein Verfahren zum Simulieren eines optische Okularsystems zu schaffen,
um ein Bild zu simulieren, welches gesehen werden würde, und
zwar in einem weiten Winkelbereich, in dem das Auge geschwenkt wird,
wenn eine optische Linse, wie beispielsweise eine Brillenglaslinse
getragen werden würde.
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Ein
noch weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Gerät für und ein
Verfahren zum Simulieren eines optischen Okularsystems zu schaffen,
um ein Netzhautbild zu simulieren, welches abhängig von einem Winkel wahrgenommen
werden würde, über welchen
das Auge geschwenkt werden würde.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Gerät wird die
oben genannte Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Gerätes ergeben
sich aus den Unteransprüchen
2 bis 21.
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In
Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die oben genannten Ziele durch die Merkmale des Anspruches
22 erreicht.
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Um
die oben genannten Ziele zu erreichen, wird gemäß der vorliegenden Erfindung
ein Gerät
zum Simulieren eines optischen Okularsystems geschaffen, um ein
Netzhautbild zu simulieren, welches durch ein menschliches Auge
durch eine optische Linse erzeugt wird, mit einer die Punktausbreitungsfunktion
berechnenden Rechen einrichtung zum Berechnen einer Punktausbreitungsfunktion
basierend auf optischen Systemdaten, welche Daten eines Lichtquellen-Anzeigebildschirmes
enthalten, der in einer gegebenen Position angeordnet ist, Daten
der optischen Linse und Daten des menschlichen Auges enthalten,
welches eine Hornhaut, eine Pupille und eine Netzhaut enthält, und
mit einer Netzhautbild-Berechnungseinrichtung zum Berechnen eines
Netzhautbildes basierend auf den Bilddaten, die in einer gegebenen
Position angeordnet sind, und anhand der Punktausbreitungsfunktion.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch ein Gerät
zum Simulieren eines optischen Okularsystems geschaffen, um ein
Netzhautbild zu simulieren, welches durch ein menschliches Auge über eine
optische Linse erzeugt wird, mit einer Punktausbreitungsfunktion-Berechnungseinrichtung
zum Berechnen von Punktausbreitungsfunktionen in Bezug auf eine
Vielzahl von Wellenlängen
basierend auf optischen Systemdaten, welche Daten eines Lichtquellen-Anzeigebildschirms
enthalten, der in einer gegebenen Position angeordnet ist, optische
Systemdaten der optischen Linse und des menschlichen Auges in Bezug
auf die Wellenlängen
enthält,
und mit einer Netzhautbild-Berechnungseinrichtung zum Berechnen
von monochromatischen Netzhautbildern in Bezug auf die Wellenlängen basierend
auf originalen Bilddaten und den Punktausbreitungsfunktionen in
Bezug auf die Wellenlängen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch ein Verfahren zum Simulieren eines optischen
Okularsystems geschaffen, um ein Netzhautbild zu simulieren, welches
durch ein menschliches Auge über
eine optische Linse erzeugt wird, umfassend die Schritte gemäß Aufteilen
von Original-Bilddaten, die in einer gegebenen Position angeordnet
sind, in monochromatische Bilddaten in Bezug auf eine Vielzahl von
Wellenlängen, Berechnen
von Punktausbreitungsfunktionen in Bezug auf die Wellenlängen basierend
auf optischen Systemdaten, welche Daten eines Lichtquellen-Anzeigebildschirms
enthalten, der in einer gegebenen Position angeordnet ist, und optische
Systemdaten der optischen Linse und des menschlichen Auges in Bezug
auf die Wellenlängen
enthalten, Berechnen von monochromatischen Netzhautbildern in Bezug
auf die Wellenlängen,
basierend auf den monochromatischen Bilddaten und den Punktausbreitungsfunktionen in
Bezug auf die Wellenlängen,
und Kombinieren oder Verbinden der monochromatischen Netzhautbilder
in Bezug auf die Wellenlängen
in ein Netzhautbild.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ferner ein Gerät
zum Simulieren eines optischen Okularsystems geschaffen, um ein
Netzhautbild zu simulieren, welches durch ein menschliches Auge
durch eine optische Linse erzeugt wird, mit einer Punktausbreitungsfunktion-Berechnungseinrichtung
zum Berechnen von Punktausbreitungsfunktionen in Bezug auf eine
Vielzahl von Sichtpunkten auf einem Lichtquellen-Anzeigebildschirm,
der in einer gegebenen Position angeordnet ist, basierend auf optischen
Systemdaten der optischen Linse und des menschlichen Auges, wenn
das menschliche Auge geschwenkt wird, um ein Bild der Sichtpunkte
auf einer Netzhaut des menschlichen Auges zu fokussieren, und mit
einer Szenenbild-Berechnungseinrichtung zum Berechnen eines Szenenbildes
in einem Bereich, der gesehen werden kann, wenn das menschliche Auge
geschwenkt wird, basierend auf Bilddaten und den Punktausbreitungsfunktionen
in Bezug auf die Sichtpunkte.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch ein Gerät
zum Simulieren eines optischen Okularsystems geschaffen, um ein
Netzhautbild zu simulieren, welches durch ein menschliches Auge
durch eine optische Linse erzeugt wird, mit einer Punktausbreitungsfunktion-Berechnungseinrichtung
zum Berechnen von Punktausbreitungsfunktionen, basierend auf Schwenkzustand-optischen
Systemdaten, welche Daten des Lichtquellen-Anzeigebildschirms enthalten,
der so positioniert ist, um das durch die optische Linse eintretende Licht
auf einer Netzhaut des menschlichen Auges zu fokussieren, Daten
der optischen Linse enthält,
die in einem Pfad der Ausbreitung des Lichtes von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm
angeordnet ist, und Daten des menschlichen Auges enthält, wenn
das menschliche Auge über
einen optionalen Winkel geschwenkt wird, und mit einer Netzhautbild-Berechnungseinrichtung
zum Berechnen eines Netzhautbildes, welches durch die Bilddaten
erzeugt wird, die durch den Lichtquellen-Anzeigebildschirm und die Punktausbreitungsfunktionen
dargestellt werden. Die Erfindung ergibt sich aus den anhängenden
unabhängigen
Ansprüchen
1 und 22.
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Es
werden nun bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung anhand eines Beispiels unter Hinweis
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in welchen zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm, welches die Prinzipien eines Gerätes zum Simulieren eines optischen
Okularsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung wiedergibt;
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2 ein
schematisches Diagramm eines optischen Okularsystems mit einer Intraokularlinse;
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3 ein
schematisches Diagramm, welches die Prinzipien der Lichtstrahlverläufe wiedergibt;
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4 ein
Blockdiagramm, welches die Prinzipien eines Gerätes zum Simulieren eines optischen
Okularsystems darstellt, mit einer Einrichtung zum Verarbeiten von
Daten abhängig
von einer chromatischen Abberation;
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5 ein
schematisches Diagramm eines optischen Okularsystems gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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6 ein
Blockdiagramm eines Gerätes
zum Simulieren eines optischen Okularsystems gemäß der ersten Ausführungsform;
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7 ein
schematisches Diagramm eines optischen Okularsystems gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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8 eine
Ansicht von Randolt-Ringen, die als ein Bild verwendet werden;
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9 eine
Ansicht eines monochromatischen Netzhautbildes, welches aus F-Linienmonochromatischen
Bilddaten erzeugt wird;
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10 eine
Ansicht eines Netzhautbildes, zusammengesetzt aus kombinierten monochromatischen Netzhautbildern;
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11 ein
Blockdiagramm, welches die Prinzipien eines Gerätes zum Simulieren eines optischen Okularsystems
darstellt, mit einer Einrichtung zum Verarbeiten von Daten, abhängig von
der Schwenkung eines menschlichen Auges;
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12 eine
Ansicht eines Lichtquellen-Anzeigebildschirms;
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13 eine
Ansicht eines menschlichen Auges;
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14(A), 14(B) und 14(C) Diagramme, welche die Art veranschaulichen,
in welcher ein optisches Okularsystem variiert, wenn man den Lichtquellen-Anzeigebildschirm
betrachtet;
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15 ein
Blockdiagramm, welches die Prinzipien eines Gerätes zum Simulieren eines optischen Okularsystems
zeigt, mit einer Einrichtung zum Verarbeiten von Daten, abhängig von
der chromatischen Abberation und der Schwenkung eines menschlichen
Auges;
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16 ein
Blockdiagramm, welches die Prinzipien eines Gerätes zum Simulieren eines optischen Okularsystems
darstellt, mit einer Einrichtung zum Verarbeiten von Daten, abhängig von
dem Winkel, über
welchen ein menschliches Auge geschwenkt wird;
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17(A) ein schematisches Diagramm, welches die
Positionsbeziehung zwischen einem menschlichen Auge und einem Lichtquellen-Anzeigebildschirm
wiedergibt, wenn das menschliche Auge nicht geschwenkt ist;
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17(B) ein schematisches Diagramm, welches die
Positionsbeziehung zwischen einem menschlichen Auge und einem Lichtquellen-Anzeigebildschirm
wiedergibt, wenn das menschliche Auge nach unten geschwenkt wird;
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18 ein
Blockdiagramm, welches die Prinzipien eines anderen Gerätes zum
Simulieren eines optischen Okularsystems veranschaulicht, mit einer
Einrichtung zum Verarbeiten von Daten, abhängig von dem Winkel, über den
ein menschliches Auge geschwenkt wird;
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19 ein
schematisches Diagramm eines optischen Okularsystems zum Ableiten
von optischen Bezugs-Systemdaten;
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20 ein
schematisches Diagramm eines optischen Okularsystems, welches geschwenkt
oder gedreht worden ist;
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21 eine
Ansicht eines Netzhautbildes, wenn das menschliche Auge um 15° geschwenkt
wurde;
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22 eine
Ansicht eines Netzhautbildes, wenn das menschliche Auge um 30° geschwenkt
wurde; und
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23 ein
Blockdiagramm einer Hardware-Anordung einer Work Station zum Implementieren
des Gerätes
zum Simulieren eines optischen Okularsystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden gemäß der Darstellung
in 1 optische Systemdaten 10 eines optischen
Okularsystems, welches eine Hornhaut, eine Pupille, eine intraokulare
Linse, eine Netzhaut etc. enthält,
bestimmt. Die optischen Systemdaten der intraokularen Linse sind
bestimmt, abhängig
von der verwendeten intraokularen Linse. Die optischen Systemdaten
einer Hornhaut, einer Pupille, einer Netzhaut etc. sind bestimmt,
und zwar unter Verwendung des Gullstrand-Augen modells. Ferner können meßbare Daten direkt
von dem Anwender erhalten oder gemessen werden, für welchen
das Gerät
zum Simulieren eines optischen Okularsystems verwendet wird.
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Basierend
auf den optischen Systemdaten 10 bestimmt eine PSF (Punktausbreitungsfunktion)-Berechnungseinrichtung 1 eine
PSF 2. Eine PSF ist eine Funktion, welche eine Verteilung
auf einer Bildebene des Lichtes wiedergibt, welches von einem bestimmten
Punkt emittiert wird. Die PSF wird an späterer Stelle noch in Einzelheiten
beschrieben.
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Die
Netzhautbild-Berechnungseinrichtung 4 bewirkt eine Faltungsintegration
von Bilddaten 3 mit der PSF 2, wobei Netzhaut-Bilddaten 5 bestimmt
werden. Die Bilddaten 3 umfassen digitale Bilddaten einer
Sichtmarkierung, wie beispielsweise Randolt-Ringen oder ähnlichem. Die Netzhaut-Bilddaten 5 werden
in Anzeigedaten durch die Anzeigesteuereinrichtung 6 umgewandelt,
welche ein Netzhautbild an einer Anzeigeeinheit 7 basierend
auf den Anzeigedaten darstellt. Das Netzhautbild, welches an der
Anzeigeeinheit 7 dargestellt wird, umfaßt ein Bild, welches tatsächlich auf
der Netzhaut eines menschlichen Auges ausgebildet werden würde, und
liefert somit eine exakte objektive Anzeige, wie das Bild gesehen
wird. Das dargestellte Netzhautbild ist verwischt, und zwar verglichen
mit der Sichtmarkierung, die durch die Bilddaten 3 wiedergegeben
wird.
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2 zeigt
ein optisches Okularsystem mit einer intraokularen Linse. Wie in 2 gezeigt
ist, umfaßt das
optische Okularsysten eine Hornhaut 11, eine Pupille 12,
eine intraokulare Linse 13 und eine Netzhaut 14. Die
Hornhaut 11 besitzt eine Außenfläche S1 und eine Innenfläche S2.
Die Pupille 12 besitzt eine Pupillenfläche S3. Die intraokulare Linse 13 besitzt
eine konvexe Fläche
S4 und eine ebene Fläche
S5. Die Netzhaut 14 besitzt eine Netzhautfläche S6.
Die optischen Systemdaten des optischen Okularsystems, welches in 2 gezeigt
ist, enthalten Krümmungsradien
der Oberflächen
S1 bis S6, Fläche-zu-Fläche-Abstände von
einer Fläche
zur anderen, effektive Radien und Brechungsindices.
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Eine
PSF wird mit Hilfe der optischen Systemdaten des optischen Okularsystems
ermittelt, welches in 2 gezeigt ist. Eine PSF ist
eine Funktion, welche eine Verteilung auf einer Bildebene von Licht
wiedergibt, welches von einem Punkt an einem bestimmten Objekt emittiert
wird, und kann dadurch ermittelt werden, indem man n Lichtstrahlen
zeichnet oder zieht, die sich von dem Punkt zu der Bildebene hin
erstrecken, und zwar in jeweiligen Richtungen und in gleichmäßigen Intervallen
beabstandet, und indem man die Dichte der Lichtstrahlen bestimmt,
welche die Bildebene kreuzen. Im allgemeinen wird die PSF anhand
der Fokussierungstheorie der geometrischen Optik bestimmt. Es muß jedoch
die Fokussierungstheorie der Wellenoptik an optischen Systemen mit
kleinen Abberationen und optischen Systemen, die ein Defraktionselement
enthalten, angewendet werden, und die PSF wird mit Hilfe eines Fresnel-Integrals
in solchen optischen Systemen bestimmt.
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Die
Prinzipien der Lichtstrahl-Spurauftragung werden nun weiter unten
beschrieben. Wenn die Richtungs-Cosinuswerte von einfallenden Lichtstrahlen,
die auf eine bestimmte Brechungsfläche auftreffen (z.B. auf die
Oberfläche
S1, S2 ... in 2) und die Schnittpunkte zwischen
den einfallenden Strahlenunterbrechungs- oder Beugungsfläche gegeben
sind, können
Vektoren von Normalen bestimmt werden und es können Richtungs-Cosinuswerte
von austretenden Lichtstrahlen mit Hilfe des Snell'schen Gesetzes abgeleitet
werden, so daß die
Austrittslichtstrahlen bestimmt oder festgelegt werden. Die Austrittslichtstrahlen
sind Einfallslichtstrahlen, die auf die nächste Brechungsoberfläche auftreffen.
Dieser Prozeß wird
so lange wiederholt, bis die Schnittpunkte zwischen den Lichtstrahlen
und der endgültigen
Fläche
oder Oberfläche
(Bildebene, z.B. die Netzhautoberfläche S6 der Netzhaut 14 in 2)
bestimmt worden sind, woraufhin die Lichtstrahl-Spuraufzeichung
oder -Spurverfolgung vervollständigt
ist.
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Ein
spezifischer Prozeß zum
Bestimmen von Austrittslichtstrahlen in Bezug auf einfallende Lichtstrahlen
wird nun weiter unten beschrieben.
3 zeigt
die Prinzipien der Lichtstrahl-Spurverfolgung oder -Spuraufzeichung.
Ein Lichtstrahl Q
k wird von einer Fläche k zu
einer Fläche
(k+1) nach rechts hin gelenkt, wird durch die Fläche (k+1) in einen Lichtstrahl
Q
k+1 gebeugt. Es werden Vektorbeziehungen
gemäß den folgenden
Gleichungen (
1) bei der in
3 gezeigten
geometrischen Konfiguration und auf der Grundlage des Beugungs- oder
Brechungsgesetzes, d.h. des Snell'schen Gesetzes befriedigt:
worin
bedeuten:
- sr
- k:
Krümmungsradius
der Fläche
k, der positiv ist, wenn die Krümmung
auf der rechten Seite der Fläche vorhanden
ist;
- c
- k =
1/rk: Krümmung
der Fläche
k;
- t
- k:
Abstand zwischen den Scheitelpunkten der Fläche k und der Fläche k+1
- v
- k:
das Verhältnis
des Brechungsindex eines Mediums auf der linken Seite der Fläche k zu
dem Brechungsindex eines Mediums auf der rechten Seite der Fläche k (vk = Nk/Nk+1);
- Q
- k:
Einheitsvektor (XK, YK,
ZK) (Richtungscosinus), welcher die Richtung
des Lichtstrahls in dem Medium auf der rechten Seite der Fläche k anzeigt;
- T
- k:
Vektor (xK, yK,
zK), der von einem Scheitelwert der Fläche k zu
einem Punkt darauf verläuft,
auf den das Einfallslicht bzw. der Einfallslichtstrahl auftrifft;
- E
- k:
der Einheitsvektor, der zum Zentrum der Krümmung an dem Punkt darauf gerichtet
verläuft,
an welchem der Einfallslichtstrahl auftrifft;
- M
- k+1:
Vektor (Mk+1,x,Mk+1,y,Mk+1,z), der sich von dem Scheitelpunkt der
Fläche
k+1 senkrecht zu dem Einheitsvektor Qk erstreckt;
- ξk+1:
- Cosinus des Einfallswinkels
an der Fläche
k+1; und
- ξ'
- k+1:
Cosinus des Brechungswinkels an der Fläche k+1.
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Aus
den Gleichungen (1) werden Übertragungs-
oder Überführungsgleichungen
entsprechend dem Medium auf der linken Seite zur rechten Seite der
Fläche
k+1 und die Brechung an der Fläche
k+1 abgeleitet. Spezifischer ausgedrückt, wenn Q
k (X
k, Y
k, Z
k)
und E
k (x
k, y
k, z
k) gegeben sind,
kann Ek+1 (x
k+1, y
k+1,
z
k+1) der Fläche k+1 gemäß den folgenden Gleichungen
(2) abgeleitet werden:
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Wenn
E
k+1 (x
k+1, y
k+1, z
k+1) bestimmt
worden ist, kann die Richtung Q
k+1 (x
k+1, y
k+1, z
k+1) eines gebeugten Lichtstrahls, d.h. eines
Austrittslichtstrahls, der die Fläche k+1 verläßt, gemäß der folgenden
Formeln (3) bestimmt werden:
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Auf
diese Weise wird der Lichtstrahl übertragen und wird durch sukzessive
Flächen
des optischen Okularsystems gebrochen oder gebeugt, wobei Koordinaten
bestimmt werden, wo der Lichtstrahl die letzte Bildebene kreuzt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird entsprechend den obigen Darlegungen das Netzhautbild
anhand von Daten eines optischen Okularsystems simuliert, welches
eine optische Linse enthält,
wie beispielsweise eine intraokulare Linse oder ähnliches. Es läßt sich
daher die wiedergewonnene Sehfähigkeit
eines Patienten, die durch eine Implantation einer intraokularen
Linse erreicht werden würde,
in einfacher Weise abschätzen,
ohne tatsächlich
die intraokulare Linse an dem Patienten implantiert zu haben.
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Da
ein Netzhautbild bestimmt werden kann, kann die Sichtfähigkeit
oder Sehfähigkeit
objektiv ermittelt werden, und es ergibt sich die Möglichkeit
der Auswahl einer geeigneteren intraokularen Linse.
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4 zeigt
in Blockschaltform die Prinzipien eines Gerätes für die Simulation eines optischen
Okularsystems, mit einer Einrichtung zum Verarbeiten von Daten,
abhängig
von einer chromatischen Abberation.
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Wie
in 4 gezeigt ist, werden originale Bilddaten 101,
die simuliert werden sollen, welche eine Sichtmarke repräsentieren,
einer Bildaufteileinrichtung 102 zugeführt. Die Bildaufteileinrichtung 102 teilt
die zugeführten
originalen Bilddaten 101 spektralmäßig in eine Vielzahl von monochromatischen
Bilddaten 103a ~ 103c der jeweiligen Wellenlängen auf.
Alle der monochromatischen Bilddaten 103a ~ 103c sind
Bilddaten, die erzeugt werden, wenn lediglich das Spektrum einer
bestimmten Wellenlänge
aus den ursprünglichen
Bilddaten 101 extrahiert wird. Spezifischer ausgedrückt werden
die ursprünglichen
Bilddaten 101 in eine Vielzahl von Bilddaten in Form von
jeweiligen Spektralkomponenten bei allen vorbestimmten Wellenlängen aufgeteilt und
solche Bilddaten werden dann als monochromatische Bilddaten 103a ~ 103c der
vorbestimmten Wellenlängen
erzeugt. Die vorbestimmten Wellenlängen können in einer gewünschten
Weise erstellt werden und können
beispielsweise aus Wellenlängen
bestehen, die in einem Intervall nm in dem Wellenlängenbereich
des sichtbaren Lichtes beabstandet sind.
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Wenn
die Original-Bilddaten 101 aus Einzelfarben-Daten bestehen,
wie beispielsweise aus Schwarz-undWeiß-Bilddaten, dann sind die
Bilder, die aus den jeweiligen Spektralkomponenten der Original-Bilddaten 101 erhalten
werden, in der Gestalt untereinander identisch. In diesem Fall brauchen
die Original-Bilddaten 101 nicht spektral aufgeteilt zu
werden, sondern können
direkt als monochromatische Bilddaten 103a 103c der
vorbestimmten Wellenlängen
betrachtet werden. Daher kann auf die Bildaufteileinrichtung 102 verzichtet
werden. Gemäß dieser
Ausführungsform
wird jedoch angenommen, daß die
Original-Bilddaten 101 für die Simulation spektral aufgeteilt
werden.
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Das
Simulationsgerät
besitzt eine Vielzahl von Netzhautbildgeneratoren 110a 110c zum
Verarbeiten der jeweiligen monochromatischen Bilddaten 103a ~ 103c.
Der Netzhautbildgenerator 110a zum Verarbeiten der monochromatischen
Bilddaten 103a enthält
optische Systemdaten 114, welche Daten eines Lichtquellen-Anzeigebildschirms
enthalten, um ein Bild, welches simuliert werden soll, darzustellen,
enthält
Daten einer optischen Linse und Daten eines menschlichen Auges inclusive
einer Hornhaut, Pupille, einer Linse und einer Netzhaut. Die optischen
Daten des menschlichen Auges werden grundsätzlich unter Verwendung des
Gullstrand-Augenmodells bestimmt, wobei die Okulare Achsenlänge abhängig von
der Sehkraft des Anwenders der optischen Linse abgeleitet wird.
Der Brechungsindex des optischen Okularsystems ist ein Brechungsindex in
Bezug auf die Wellenlänge
der monochromatischen Bilddaten 103a. Auf diese Weise werden
die optischen Systemdaten 114 in Bezug auf das Licht mit
einer Wellenlänge
generiert, welches in ein menschliches Auge mit einer bestimmten
Sehkraft eintritt. Meßbare
Daten können
direkt am Anwender gemessen werden, für welchen das Gerät zum Simulieren
eines optischen Okularsystems verwendet wird.
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Der
Netzhautbildgenerator 110a besitzt auch eine PSF-Berechnungseinrichtung 113 zum
Ermitteln einer PSF 112 basierend auf den optischen Systemdaten 114.
Die PSF 112 ist eine Funktion, welche eine Verteilung des
von einem bestimmten Punkt emittierten Lichtes auf einer Bildebene
repräsentiert.
Der Netzhaut bildgenerator 110a enthält ferner eine Netzhautbild-Berechnungseinrichtung 111 zum
Bewirken einer Faltungsintegration an den monochromatischen Bilddaten 103a mit
der PSF 112, wobei monochromatische Netzhautbilddaten 104a abgeleitet
werden. Ein Netzhautbild, welches durch die monochromatischen Netzhautbilddaten 104a repräsentiert
wird, ist verwischt, und zwar verglichen mit der Sichtmarkte.
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In ähnlicher
Weise verarbeiten die Netzhautbildgeneratoren 110b, 110c die
monochromatischen Bilddaten 103b, 103c, um monochromatische
Netzhautbilddaten 104b bzw. 104c zu erzeugen.
-
Das
Simulationsgerät
enthält
ferner eine Netzhautbild-Verbindungseinrichtung 104, um
die erzeugten monochromatischen Netzhautbilddaten 104a ~ 104c in
Netzhautbilddaten 106 zu verbinden. Da die monochromatischen
Netzhautbilddaten 104a ~ 104c jeweils unterschiedliche
Wellenlängen
aufweisen, repräsentieren
die Netzhautbilddaten 106 ein Netzhautbild, welches Bildkomponenten
enthält,
die an unterschiedlichen Positionen aufgrund der chromatischen Abberation
dargestellt werden. Die Netzhautbilddaten 106 werden auch
der Anzeigesteuereinrichtung 107 zugeführt, die dann ein Netzhautbild
basierend auf den zugeführten Netzhautbilddaten 106 an
dem Anzeigebildschirm einer Anzeigeeinheit 108 darstellt.
Das an der Anzeigeeinheit 108 dargestellte Netzhautbild
enthält
Bildkomponenten, die aufgrund der chromatischen Abberation erzeugt
werden, und liefern damit eine exakte objektive Anzeige, wie die
Sichtmarke gesehen wird.
-
Es
wird nun im Folgenden mehr in Einzelheiten ein Simulationsprozeß beschrieben,
der durch das Simulationsgerät,
welches in 4 gezeigt ist, ausgeführt wird.
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Es
werden originale Farbbilddaten einer Sichtmarke erzeugt, die zum
Zwecke der Simulation dargestellt werden sollen, und es werden optische
Systemdaten für
die Simulation erstellt. Bei dem weiter unten gegebenen Beispiel
werden die ursprünglichen
Farbbilddaten in monochromatische Bilddaten von drei Spektrallinien,
d.h. einer F-Linie,
einer d-Linie und einer C-Linie zum Zwecke der Simulation aufgeteilt.
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Die
Abbe-Zahl ν
d in Bezug auf die d-Linie wird gemäß der folgenden
Gleichung (4) definiert:
worin n
d der
Brechungsindex eines Mediums in Bezug auf die d-Linie (589 nm),
n
F der Brechungsindex eines Mediums in Bezug
auf die F-Linie (486 nm) und n
c der Brechungsindex
eines Mediums in Bezug auf die C-Linie (656 nm) bedeuten.
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5 zeigt
ein optisches Okularsystem gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das optische Okularsystem, welches in 5 gezeigt
ist, enthält
Brillengläser
zum Korrigieren der Sicht eines Anwenders. Ein Lichtstrahl 36,
der von einem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20 emittiert
wird, der originale Bilddaten darstellt, verläuft durch eine Brillenglaslinse 21 und
betritt ein menschliches Auge 30. Das menschliche Auge 30 liegt
dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20 direkt gegenüber und
besitzt eine Hornhaut 31 an seiner Front. Das menschliche
Auge 30 besitzt eine Pupille 32, die hinter der
Hornhaut 31 positioniert ist, um die Menge des Lichtes
einzuschränken,
die in das menschliche Auge 30 eintritt, eine Linse 33,
die hinter der Pupille 32 positioniert ist, einen gläsernen Flüssigkeitskörper 34,
welcher hinter der Linse 33 positioniert ist, und eine
Netzhaut 35, die hinter dem gläsernen Flüssigkeitskörper (vitreous humor) 34 positioniert
ist. Der Mensch könnte
das Licht erfassen, welches in das menschliche Auge 30 eingetreten
ist und könnte
ein Bild erkennen, welches durch das Licht erzeugt wird, und zwar
mit Hilfe der Netzhaut 35.
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Basierend
auf dem optischen Okularsystem, welches in 5 gezeigt
ist, werden optische Systemdaten in Bezug auf vorbestimmte Lichtwellenlängen generiert,
die das menschliche Auge 30 betreten. Zuerst wird der Abstand
bis hin zu dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20 ermittelt.
Dieser Abstand wird angenommenermaßen als unendlich weit betrachtet,
und daher betreten parallele Lichstrahlen von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20 die
Brillenglaslinse 21.
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Die
Brillenglaslinse 21 besteht aus einer Linse mit einem Grad,
der von der Sehkraft des Anwenders der Brillenglaslinse 21 abhängt. Die
Abbe-Zahl der Brillenglaslinse 21 wird bestimmt, wenn das
Material der Brillenglaslinse 21 spezifiziert wurde. Die
Brillenglaslinse 21 besitzt eine konvexe Frontfläche und
eine konkave rückwärtige Fläche. Die
Krümmungsradien
dieser konvexen Frontfläche
und konkaven hinteren Fläche
der Brillenglaslinse 21 und die Dicke der Brillenglaslinse 21 sind
gleich den entsprechenden Designwerten einer Linse, die simuliert
werden soll. Ein Abstand von der Brillenglaslinse 21 bis
hin zur Hornhaut 31 wird erstellt.
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Es
werden optische Daten in Bezug auf das menschliche Auge 30 unter
Verwendung des Gullstrand'schen
Augenmodells erzeugt. Da jedoch das optische Okularsystem für sichtkorrigierte
Brillengläser
simuliert wird, muß das
menschliche Auge 30 weitsichtig sein oder nahsichtig sein.
Daher wird lediglich die Okular-Achsenlänge des menschlichen Auges 30 oder
die Krümmung
der konvexen Fläche
der Hornhaut 31 auf einen Wert eingestellt, der von der
Sehkraft des Anwenders abhängig
ist. Die Abbe-Zahl des optischen Systems des menschlichen Auges 30 ist
unendlich. Auf diese Weise werden optische Systemdaten in Bezug
auf das menschliche Auge 30 mit irgendeiner optionalen
Sehkraft in Bezug auf vorbestimmte Wellenlängen des Lichtes erzeugt.
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Nachdem
die ursprünglichen
Bilddaten und die optischen Systemdaten in der oben beschriebenen Weise
erzeugt worden sind, wird das optische Okularsystem auf der Grundlage
der generierten Daten simuliert.
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6 zeigt
in Blockform ein Gerät
zum Simulieren eines optischen Okularsystems gemäß der ersten Ausführungsform.
Wie in 6 gezeigt ist, besitzt das Simulationsgerät eine Bildaufteil-Einrichtung 202 zum Aufteilen
der ursprünglichen
Bilddaten 201 in monochromatische Bilddaten 203a ~ 203c der
drei Farben, d.h. der C-Linie (rot), der d-Linie (gelb) und der
F-Linie (blau). Die monochromatischen d-Linie-Bilddaten sind tatsächlich gelbe
Bilddaten, werden jedoch als grüne
Bilddaten gehandhabt.
-
Das
Simulationsgerät
besitzt auch Netzhautbild-Generatoren
210a ~
210c,
in welchen jeweilige PSF-Berechnungseinrichtungen die PSFs für die jeweiligen
Wellenlängen
basierend auf den optischen Systemdaten berechnen, die in Bezug
auf die C-Linie
bzw. die d-Linie bzw. die F-Linie generiert worden sind. Die Netzhautbild-Generatoren
210a ~
210c besitzen
jeweilige Netzhautbild-Berechnungseinrichtungen, zur Durchführung einer
Faltungsintegration an den monochromatischen Bilddaten
203a 203c mit
den entsprechenden PSFs, um monochromatische Netzhautbilddaten
204a 204c in
Bezug auf die jeweiligen Wellenlängen zu
erzeugen. Wenn angenommen wird, daß eine Lichtintensitätsverteilung
eines idealen Bildes an der Bildebene wiedergegeben wird durch f
(y,z) und eine PSF an einem Punkt (y, z) durch p (x, y, u, v) wiedergegeben wird,
läßt sich
die Lichtintensität
an dem Punkt (y, z) auf der Netzhaut
35 durch die folgende
Gleichung (5) ausdrücken:
worin p (u, v, u – y, v – z) ein
Wert der PSF an einem Punkt ist, der von einem Punkt (u, v) um (u – y, v – z) beabstandet
ist und worin a ein Radius der Ausbreitung der PSF ist. Wenn die
Lichtintensitäten
an allen Punkten auf der Netzhaut
35 entsprechend der Gleichung
(5) bestimmt worden sind, werden die monochromatischen Netzhautbilddaten
204a ~
204c in
Bezug auf die jeweiligen Wellenlängen
erzeugt. Die Netzhautbilder, die basierend auf den monochromatischen
Netzhautbilddaten
204a ~
204c dargestellt werden,
haben ihre Koordinatenpositionen zueinander verschoben, was sich
aufgrund der chromatischen Abberation ergibt.
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Die
monochromatischen Bilddaten 204a ~ 204c, die auf
diese Weise erzeugt wurden, werden in Netzhautbilddaten 206 mit
Hilfe der Netzhautbild-Verbindungseinrichtung 205 verbunden.
Die Netzhautbilddaten 206 werden der Anzeigesteuereinrichtung 207 zugeführt, die
dann ein Netzhautbild basierend auf den zugeführten Netzhautbilddaten 206 an
den Anzeigebildschirm einer Anzeigeeinheit 208 darstellt.
Da das Netzhautbild, welches an der Anzeigeeinheit 208 dargestellt
wird, Bildkomponenten enthält,
die aufgrund der chromatischen Abberation erzeugt werden, können die
Wir kungen der chromatischen Abberation auf das Bild, welches auf
der Netzhaut gebildet wird, und zwar durch die Lichtstrahlen, die
durch das optische Okularsystem hindurch verlaufen sind, an dem
Anzeigebildschirm der Anzeigeeinheit 208 simuliert werden.
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Bei
der oben erläuterten
ersten Ausführungsform
liegt das menschliche Auge direkt dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm
gegenüber,
d.h. das Licht von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm verläuft durch
die zentrale Zone der Brillenglaslinse in das menschliche Auge hinein.
Es ist jedoch möglich,
ein optisches Okularsystem zu simulieren, wenn das menschliche Auge
geschwenkt oder gedreht wird. Wenn das menschliche Auge gedreht
wird, wird Licht, welches von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm
emittiert wird, auf den Randbereich der Brillenglaslinse in einem
bestimmten Winkel auftreffen, wodurch die chromatische Abberation
der Brillenglaslinse verursacht wird, die eine große Wirkung
auf das dort hindurch verlaufende Licht hat. Eine spezifische Simulation
eines optischen Okularsystems in Verbindung mit einem menschlichen
Auge, welches geschwenkt oder gedreht wird, wird nun weiter unten
beschrieben.
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7 zeigt
ein optisches Okularsystem gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Bei dem in 7 gezeigten
optischen Okularsystem wird das menschliche Auge aus seiner vorwärtsblickenden
Position geschwenkt oder gedreht.
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In 7 erstreckt
sich eine geradlinige Bezugsachse 37 durch das Zentrum
einer Brillenglaslinse 21a und das Zentrum O, um welches
ein menschliches Auge 30a gedreht wird. Ein Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20a ist
unter der Bezugsachse 37 positioniert. Ein Lichtstrahl 36a,
welcher von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20a emittiert
wird, verläuft
durch die Brillenglaslinse 21a, und zwar in schräger Weise,
und betritt das menschliche Auge 30a. Das menschliche Auge 30a betrachtet
direkt den Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20a und besitzt
eine Hornhaut 31a an seiner Front. Das menschliche Auge 30a besitzt
eine Pupille 32a, die hinter der Hornhaut 31a positioniert
ist, um die Lichtmenge einzuschränken,
die das menschliche Auge 30a betritt, enthält eine
Linse 33a, welche hinterhalb der Pupille 32a positioniert
ist, einen gläsernen Flüssigkeitskörper 34a,
der hinter der Linse 33a positioniert ist, und eine Netzhaut 35a,
welche hinter dem gläsernen
Flüssigkeitskörper 34a positioniert
ist.
-
Das
in
7 gezeigte optische Okularsystem besitzt vielfältige Flächen, welche
dessen Komponenten zugeordnet sind, die oben angesprochen wurden.
Spezifischer ausgedrückt
besitzt die Brillenglaslinse
21a eine Frontfläche S1 und
eine rückwärtige Fläche S2.
Die Hornhaut
31a besitzt eine Frontfläche S3 und eine rückwärtige Fläche S4.
Die Pupille
32a besitzt eine Pupillenfläche S5. Die Linse
33a besitzt
eine erste Frontfläche
S6, eine erste rückwärtige Fläche S7,
eine zweite Frontfläche
S8 und eine zweite rückwärtige Fläche S9.
Die Netzhaut
35a besitzt eine Netzhautfläche S10.
Diese Flächen
S1 ~ S10 haben vielfältige
Daten, die in der weiter unten gezeigten Tabelle 1 beschrieben sind. Tabelle
1
-
-
In
der oben angegebenen Tabelle 1 sind die Krümmungsradien, die effektiven
Radien, die Dicken und die Dicken-Zwischensummen in [mm] ausgedrückt. Die
Abbezahl der Brillenglaslinse beträgt νd =
32.
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Die
Richtung, in welcher sich das Licht von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20a ausbreitet,
ist winkelmäßig von
der Bezugsachse 37 um einen Winkel θ von 30° beabstandet. Da das Licht von
dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20a durch die Brillenlinse 21a gebrochen
wird, wird das menschliche Auge 30a um einen Winkel α von 27,7° gedreht.
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Die
originalen Bilddaten, die dazu verwendet werden, um das optische
Okularsystem zu simulieren, welches in 7 gezeigt
ist, werden anhand eines Bildes einer sichtbaren Marke erzeugt,
welche Randolt-Ringe umfaßt.
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8 zeigt
ein Bild der Randolt-Ringe 40. Die Randolt-Ringe 40 umfassen
einen Ring 41 für
die Sehkraft 0,2, einen Ring 42 für die Sehkraft 0,3, einen Ring 43 für die Sehkraft
0,4, einen Ring 44 für
die Sehkraft 0,5, einen Ring 45 für die Sehkraft 0,6, einen Ring 46 für die Sehkraft
0,7, einen Ring 47 für
die Sehkraft 0,8, einen Ring 48 für die Sehkraft 0,9 und einen
Ring 49 für
die Sehkraft 1,0. Die Randolt-Ringe 40 besitzen eine Gesamtgröße von 250
x 250 Pixeln, die in Intervallen von 0,001 mm beabstandet sind.
Die Randolt-Ringe 40 sind in Schwarz gegen einen weißen Hintergrund
gezeichnet.
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Die
Bilddaten der Randolt-Ringe 40 werden in monochromatische
Bilddaten von drei Spektrallinien, d.h. der F-Line, der d-Linie
und der C-Linie zum Zwecke der Simulation aufgeteilt.
-
9 zeigt
ein monochromatisches Netzhautbild 50, welches aus den
monochromatischen Bilddaten der F-Linie erzeugt wurde. Das monochromatische
Netzhautbild 50 umfaßt
Netzhautbilder 51 ~ 59 entsprechend den jeweiligen
Randolt-Ringen 41 49, die in 8 gezeigt
sind. Tatsächlich
werden die Netzhautbilder 51 ~ 59 als verwischte
Bilder gesehen mit kontinuierlich variiender Dichte. In 9 ist
eine kontinuierlich variierende Dichte von jedem der Netzhautbilder 51 ~ 59 durch
Konturlinien ausgedrückt,
und zwar in solcher Weise, daß die
Dichte progressiv zum Zentrum der Netzhautbilder hin größer wird
oder progressiv zum äußeren Rand
der Netzhautbilder hin kleiner wird.
-
Monochromatische
Netzhautbilder, die aus den monochromatischen Bilddaten der d-Linie
und der C-Linie erzeugt werden, sind im wesentlichen die gleichen
wie das monochromatische Netzhautbild 50, welches in 9 gezeigt
ist, mit der Ausnahme, daß deren
Koordinaten entlang der Y-Achse sich geringfügig voneinander unterscheiden.
-
10 zeigt
ein Netzhautbild 50a, welches aus monochromatischen Netzhautbildern
zusammengesetzt ist, die miteinander verbunden sind. In 10 sind
die monochromatischen Netzhautbilder durch Profile von idealen Netzhautbildern
angezeigt, jedoch bestehen sie tatsächlich aus verwaschenen oder
verwischten Bildern um die Konturlinien, wie in 9 gezeigt
ist.
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Das
Netzhautbild 50a ist zusammengesetzt aus den Netzhautbildern 51a ~ 59a der
F-Linie (blau), den Netzhautbildern 51b ~ 59b der
d-Linie (grün),
und den Netzhautbildern 51c ~ 59c der C-Linie
(rot). Wie in 10 gezeigt ist, sind diese Netzhautbilder
der F-Linie, der d-Linie und der C-Linie zueinander verschoben. Die
Abschnitte der Netzhautbilder der F-Linie (blau), die aus einer Überlappungsbeziehung
der anderen Netzhautbilder heraus verschoben sind, sind gelb gefärbt (komplementär zu blau).
Die Abschnitte der Netzhautbilder der d-Linie (grün), die
aus einer Überlappungsbeziehung
zu den anderen Netzhautbildern heraus verschoben sind, sind purpurfarbig
coloriert (komplementär
zu grün).
Die Abschnitte der Netzhautbilder der C-Linie (rot), die aus der Überlappungsbeziehung
zu den anderen Netzhautbildern heraus verschoben sind, sind blaß wasserfarben
(pale aqua) coloriert (komplementär zu rot). Der Grad, in welchem
die Farben der Netzhautbilder voneinander verschoben sind, hängt von
der Abbe-Zahl ab.
Wenn daher ein Anwender eine Brillenglaslinse trägt, die eine unterschiedliche
Abbe-Zahl hat, kann der Grad einer Verschiebung in den Farben aufgrund
der chromatischen Abberation objektiv erkannt werden.
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Bei
dieser Ausführungsform
sind die originalen Bilddaten in monochromatische Bilddaten von
drei Spektrallinien aufgeteilt und es werden die Netzhautbilddaten
aus den monochromatischen Bilddaten erzeugt. Jedoch können die
originalen Bilddaten in monochromatische Bilddaten in einer größeren Zahl
an Spektrallinien aufgeteilt werden, und diese monochromatischen
Bilddaten können
in Netzhautbilddaten kombiniert werden.
-
Beispielsweise
können
die originalen Bilddaten in monochromatische Bilddaten in Spektralintervallen von
5 nm in einem Wellenlängenbereich
von 380 nm bis 780 nm aufgeteilt werden, und die monochromatischen
Netzhautbilddaten, die anhand der aufgeteilten Bilddaten erzeugt
werden, können
in endgültige
Netzhautbilddaten kombiniert oder zusammengeführt werden. Die Farbanpassungsfunktionen
werden dazu verwendet, um die monochromatischen Netzhautbilddaten
zu verbinden oder zu kombinieren.
-
In
einem RGB trichromatischen System, welches Farbanpassungsfunktionen
verwendet, wird der Wert eines Stimulus, der an Fotorezeptoren zu
einem Zeitpunkt angewendet wird, zu welchem Licht bei einer bestimmten
Wellenlänge
die Netzhaut erreicht, durch die Intensitäten der drei Spektrallinien
angezeigt, d.h. R (700 nm), G (546.3 nm) und B (435.8 nm). Anders
ausgedrückt
machen es die Farbanpassungs funktionen möglich, die Intensitäten der
Lichter R, G, B zu spezifizieren, und zwar für den Ersatz des Lichtes in
irgendeiner optionalen Farbe mit drei Lichtern R, G, B, um es dem
menschlichen Auge zu ermöglichen,
die Farbe zu erfassen.
-
In
dem RGB trichromatischen System kann einer der drei Werte möglicherweise
negativ sein. Es ist daher allgemeine Praxis, ein XYZ trichromatisches
System zu verwenden, welches Bezugsstimuli X, Y, Z verwendet, mit
der Fähigkeit
einer Farbanpassung durch Hinzufügen
von positiven Werten zu den Bezugsstimuli R, G, B. Spezifischer
ausgedrückt
werden die Stimulus-Werte in Bezug auf die F-Linie, die d-Linie
und die C-Linien in dem XYZ trichromatischen System bestimmt und
werden danach in entsprechende Werte in dem RGB trichromatischen
System zum Bestimmen der Intensitäten der RGB-Spektrallinien
umgewandelt. Anders ausgedrückt
werden die monochromatischen Netzhaut-Bilddaten in Daten der RGB-Spektrallinien
umgewandelt, und es werden die Intensitäten an den Koordinaten der
RGB-Spektrallinien addiert, um die Netzhautbilddaten zu erzeugen.
-
Da
die originalen Bilddaten in viele monochromatische Bilddaten aufgeteilt
werden, wird ein Bild, welches durch eine Simulation erzeugt wird,
sehr dicht zu einem Bild gebracht bzw. an dieses angepaßt, welches tatsächlich auf
der Netzhaut ausgebildet wird.
-
Bei
der oben beschriebenen Ausführungsform
enthält
das optische Okularsystem eine Brillenglaslinse als optische Linse,
die durch einen Anwender getragen werden soll. Jedoch kann das optische
Okularsystem auch eine Kontaktlinse oder eine intraokulare Linse
als eine optische Linse enthalten, um ein simuliertes Bild zu erzeugen.
Die Verwendung solch eines optischen Okularsystems ist zum Auswählen einer
geeigneten Kontaktlinse oder einer geeigneten intraokularen Linse
effektiv.
-
Bei
der oben erläuterten
Ausführungform
werden die ursprünglichen
Bilddaten in monochromatische Bilddaten der d-Linie, der F-Linie
und der C-Linie aufgeteilt, die dazu verwendet werden, um eine Abbe-Zahl in
Bezug auf die d-Linie zu definieren, wobei diese monochromatischen
Bilddaten verarbeitet werden, um monochromatische Netzhaut-Bilddaten
zu generieren. Jedoch können
die ursprünglichen
Bilddaten auch in monochromatische Bilddaten anderer Spektrallinien
aufgeteilt werden. Beispielsweise können die ursprünglichen Bilddaten
in monochromatische Bilddaten einer e-Linie (540.07 nm) einer F'-Linie (479,99 nm),
und einer C'-Linie
(643.85 nm) aufgeteilt werden, die dazu verwendet werden, um eine
Abbe-Zahl in Bezug auf die e-Linie zu definieren, und diese monochromatischen
Bilddaten werden dann verarbeitet, um monochromatische Netzhaut-Bilddaten
zu erzeugen. Die Abbe-Zahl ν
e in Bezug auf die e-Linie wird gemäß der folgenden Gleichung (6)
definiert:
-
Bei
der oben erläuterten
Ausführungsform
ist ein Lichtquellen-Anzeigebildschirm in einer unendlich weiten
Entfernung positioniert. Jedoch kann der Lichtquellen-Anzeigebildschirm
stattdessen in einem engen Abstand positioniert sein.
-
Eine
Vielzahl der Netzhautbilder, die mit Hilfe der optischen Systemdaten
erzeugt werden, die eine Vielzahl von optischen Linsen mit unterschiedlichen
Abbe-Zahlen repräsentieren,
können
gleichzeitig an der Anzeigeeinheit dargestellt werden. Solch ein
Anzeigemodus erlaubt es dem Anwender, in einfacher Weise unterschiedliche
Betrachtungen zu vergleichen, die durch die optische Linse erhalten
werden, und zwar aufgrund von deren unterschiedlichen Abbe-Zahlen.
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Bei
der oben erläuterten
Ausführungsform
werden optische Systemdaten in Bezug auf eine Vielzahl von Wellenlängen erstellt
und verwendet, es werden monochromatische Netzhautbilddaten in Bezug
auf jeweilige Wellenlängen
aus den ursprünglichen
Bilddaten erzeugt, und es werden die monochromatischen Netzhautbilddaten
in Netzhautbilddaten kombiniert. Demzufolge kann ein Netzhautbild,
welches die chromatische Abberation einer optischen Linse wiedergibt,
die durch einen Anwender getragen werden soll, simuliert werden.
Als ein Ergebnis kann ein Anwender objektiv die unterschiedlichen
Ansichten eines Bildes bestätigen,
die durch unterschiedliche Abbe-Zahlen der optischen Linse verursacht
werden, ohne tatsächlich
solche optischen Linsen als Brillenglaslinsen zu tragen.
-
11 zeigt
in Blockform die Prinzipien eines Gerätes zum Simulieren eines optischen
Okularsystems, inclusive einer Einrichtung zum Verarbeiten von Daten,
abhängig
vom Drehen eines menschlichen Auges. Das Simulationsgerät, welches
in 11 gezeigt ist, enthält einen Lichtquellen-Anzeigebildschirm,
der so groß ist,
daß der
Anwender den Lichtquellen-Anzeigebildschirm nicht in seiner Gesamtheit
sehen kann, wenn er nicht sein Auge dreht. Der Lichtquellen-Anzeigebildschirm
stellt eine Matrix von Sichtpunkten dar. Das Simulationsgerät enthält auch
eine Vielzahl von PFS Berechnungseinheiten 310a ~ 310c,
die den jeweiligen Sichtpunkten oder Sehpunkten zugeordnet sind.
Wenn beispielsweise der Lichtquellen-Anzeigebildschirm in eine vertikale
Anordnung von m Pixeln oder Sichtpunkten und eine horizontale Anordnung
von n Pixeln oder Sichtpunkten aufgeteilt werden kann, d.h. eine
Matrix von m x n Pixeln oder Sichtpunkten, dann enthält das Simulationsgerät m x n
PSF Berechnungseinheiten.
-
Die
PSF Berechnungseinheiten 310a ~ 310c enthalten
jeweils optische Systemdaten 313a ~ 313c, die erzeugt
werden, wenn der Anwender sein Auge gedreht hat, um Bilder der entsprechenden
Sichtpunkte auf der Netzhaut zu fokussieren. Die optischen Systemdaten 313a ~ 313c enthalten
Positionsdaten der entsprechenden Sichtpunkte, Daten einer optischen
Linse mit Krümmungen
einer konvexen und einer konkaven Oberfläche, einem Brechungsindex derselben
und Daten eines menschlichen Auges, inclusive einer Hornhaut, einer
Pupille, einer Linse, einer Netzhaut und dem Winkel, über welchen
das menschliche Auge gedreht wurde. Die Daten der optischen Linse
können
durch entsprechende Designwerte der Linse bestimmt werden. Die Daten
des menschlichen Auges werden grundsätzlich unter Verwendung des
Gullstrand'schen
Augenmodells bestimmt, wobei die Okularachsenlänge abhängig von der Sehkraft des Anwenders
der optischen Linse bestimmt wird. Ferner können meßbare Daten direkt von dem
Anwender durch Messen erhalten werden, für den das Gerät zum Simulieren
eines optischen Okularsystems verwendet wird.
-
Basierend
auf den optischen Systemdaten 313a ~ 313c ermitteln
die PSF Berechnungseinrichtungen 312a ~ 312c die
jeweiligen PSFs 311a ~ 311c. Jede der PSFs 311a ~ 311c ist
eine Funktion, welche eine Verteilung auf einer Bildebene des Lichtes
repräsentiert,
welches von einem bestimmten Sichtpunkt emittiert wird.
-
Das
Simulationsgerät
enthält
auch eine Szenenbild-Berechnungseinrichtung 302 zum Bewirken
einer Faltungsintegration an Bilddaten 301, die auf dem
Lichtquellen-Anzeigebildschirm
dargestellt werden, und zwar mit den PSFs 311a ~ 311c,
wodurch Szenenbilddaten 303 erzeugt werden. Das Simulationsgerät enthält ferner
eine Anzeige-Steuereinrichtung 304 zur
Anzeige eines Bildes, welches die Szenenbilddaten 303 repräsentiert,
und zwar an der Anzeigeeinheit 305. Die Anzeigeeinheit 305 stellt
nun auf deren Anzeigebildschirm ein Gesamtbild dar, welches sichtmäßig durch
den Anwender erfaßt
oder erkannt werden kann, wenn er das Auge vertikal und horizontal
bewegt.
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Ein
Simulationsprozeß,
der durch das Simulationsgerät
ausgeführt
wird, welches in 11 gezeigt ist, wird nun mehr
in Einzelheiten weiter unten beschrieben.
-
Es
werden Bilddaten, die für
eine Simulation dargestellt werden sollen, erzeugt. Die Bilddaten
werden auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm in einem Bereich dargestellt,
der fokussiert werden kann, wenn der Anwender sein Auge dreht. 12 zeigt
den Lichtquellen-Anzeigebildschirm, der mit 20b bezeichnet
ist. Der Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20b umfaßt eine
ebene Fläche,
die sich senkrecht zu der X-Achse erstreckt, und besitzt ein Zentrum,
welches auf der X-Achse positioniert ist. Der Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20b ist in
einem unendlich weiten Abstand von dem menschlichen Auge positioniert.
Der Lichtquellen-Bildschirm 20b besteht aus einer Y-Achsen-Anordnung
von m Pixeln (yl ~ ym)
und einem Z-Achsen-Array von n Pixeln (zl ~
zn). Daher besitzt der Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20b eine
Matrix von m x n Sichtpunkten. Die Bilddaten von irgendeiner optischen
Konfiguration werden dadurch erzeugt, indem eine Lichtintensität auf jeden
der Sichtpunkte auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20b aufgebracht
wird. Das Licht, welches auf jeden der Sichtpunkte aufgebracht ist,
kann aus einem monochromatischen Licht oder aus Lichtern bestehen,
die jeweils eine Vielzahl an Wellenlängen enthalten.
-
13 zeigt
ein menschliches Auge 30b, und zwar gesehen von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20b aus
in der positiven Richtung der X-Achse. Das Zentrum, um welches das
menschliche Auge 30b herum gedreht wird, ist auf der X-Achse positioniert.
Wenn daher das menschliche Auge 30b parallel zur X-Achse
gerichtet wird, sieht das menschliche Auge 30b das Zentrum
des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b. Zum Sehen eines
optischen Sichtpunktes auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20b wird
das menschliche Auge 30b in Richtungen der Y-Achse und
der Z-Achse gedreht. Wenn das menschliche Auge 30b in der
Richtung der Y-Achse um einen Winkel αy gedreht
wird und auch in einer Richtung der Z-Achse über einen Winkel αZ, dann
sind die Winkel αy, αZ allen den Sichtpunkten auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20b zugeordnet.
-
Die 14(A), 14(B) und 14(C) zeigen die Art, in welcher das optische
Okularsystem des menschlichen Auges 30b variiert, wenn
der Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20b gesehen wird. In
den 14(A), 14(B) und 14(C) ist der Winkel, über welchen das menschliche
Auge 30b in der Richtung der Z-Achse gedreht wird, konstant,
und der Winkel, über
welchen das menschliche Auge 30b in der Richtung der Y-Achse
gedreht wird, wird variiert oder verändert.
-
14(A) zeigt das optische Okularsystem zum Zeitpunkt,
wenn das menschliche Auge 30b ein oberes Ende des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b sieht.
Das menschliche Auge 30b wird nach oben gedreht und wird
direkt mit einem Sichtpunkt (ym, zi) an dem oberen Ende des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b konfrontiert.
Daher verläuft
ein Lichtstrahl 38a von dem oberen Ende des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b schräg nach unten
zu einer Brillenglaslinse 21b, die vor dem menschlichen
Auge 30b positioniert ist. Der Lichtstrahl 38a,
der durch die Brillenglaslinse 21b hindurch verlaufen ist,
tritt in das menschliche Auge 30b ein, wobei ein Bild auf
der Netzhaut desselben gebildet wird, welches sichtmäßig wahrgenommen
wird. Das menschliche Auge 30b wird dann in einer negativen
Richtung der Y-Achse gedreht.
-
14(B) zeigt das optische Okularsystem zu dem Zeitpunkt,
wenn das menschliche Auge 30b das Zentrum des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b sieht.
Das menschliche Auge 30b wird nicht gedreht und ist direkt
mit dem Zentrum des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b konfrontiert.
Ein Lichtstrahl 38b von dem Zentrum des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b verläuft senkrecht
zu der Brillenglaslinse 21b. Der Lichtstrahl 38b,
der durch die Brillenglaslinse 21b hindurch verlaufen ist,
betritt das menschliche Auge 30b, wobei ein Bild auf der
Netzhaut desselben gebildet wird, welches sichtbar wahrgenommen
wird. Das menschliche Auge 30b wird dann weiter in der
negativen Richtung der Y-Achse gedreht.
-
14(C) zeigt das optische Okularsystem zu einem
Zeitpunkt, wenn das menschliche Auge 30b ein unteres Ende
des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b sieht. Das menschliche
Auge 30b wird nach unten gedreht und liegt direkt einem
Sichtpunkt (yo, zi)
gegenüber,
und zwar an dem unteren Ende des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b.
Daher verläuft
ein Lichtstrahl 38c von dem unteren Ende des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20b schräg nach oben
zu der Brillenglaslinse 21b. Der Lichtstrahl 38c,
der durch die Brillenglaslinse oder Brillenlinse 21b hindurch
verlaufen ist, betritt das menschliche Auge 30b, wobei
ein Bild auf der Netzhaut desselben gebildet wird, welches visuell
wahrgenommen wird.
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Auf
diese Weise werden die optischen Systemdaten an all den Sichtpunkten
erzeugt, wenn das menschliche Auge 30b in der Richtung
der Y-Achse gedreht wird. Wenn das menschliche Auge 30b gedreht wird,
variieren die Werte der verschiedenen Daten. Beispielsweise variiert
der Abstand von der Brillenglaslinse zur Hornhaut, wenn das menschliche
Auge 30b gedreht wird. Wenn die Brillenglaslinse aus einer
Multifokallinse besteht, variieren die Krümmungsradien der konkaven und
konvexen Oberflächen
der Linse ebenfalls mit der Position, an welcher das Licht auf die
Linse auftrifft.
-
Der
Winkel, der zwischen den Lichtstrahlen 38a, 38c gebildet
wird, und zwar von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm und der X-Achse,
ist strikt nicht der gleiche wie der Winkel αy, da
die Richtung des Lichtes variiert, wenn dieses durch die Brillenglaslinse 21b hindurch
verläuft.
-
In
den 14(A) bis 14(C) ist
das menschliche Auge 30b vertikal in der Richtung der Y-Achse gedreht,
während
der Winkel, über
welchen das menschliche Auge 30b in der Richtung der Z-Achse
auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm geschwenkt wird, konstant
bleibt. Es werden jedoch optische Systemdaten, die all den Sichtpunkten
entsprechen, erzeugt, wenn das menschliche Auge 30b auch
in der Richtung der Z-Achse
gedreht wird, wobei die Sichtpunkte von zi bis
zn abgetastet werden, als auch in der Richtung
der Y-Achse. Basierend auf den optischen Systemdaten, die auf diese
Weise erzeugt werden, bestimmen die PSF-Berechnungseinrichtungen
die PSFs in Bezug auf die jeweiligen Sichtpunkte, wodurch dann m
x n PSFs erzeugt werden.
-
Die
Szenenbild-Berechnungseinrichtung bewirkt eine Faltungsintegration
an den Bilddaten, die auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm dargestellt
werden, und zwar mit den PSFs gemäß der Gleichung (5), wodurch
Szenenbilddaten 303 (siehe 11) erzeugt
werden. Die erzeugten Szenenbilddaten sind repräsentativ für aufeinanderfolgende Bilder,
die auf der Netzhaut gebildet werden, wenn die Person, welche die
Brillengläser
trägt,
ihre Augen dreht, um herumzublicken.
-
Auf
diese Weise können
somit Bilder, die von einem Menschen visuell wahrgenommen werden,
wenn dieser seine Augen dreht, um herumzublicken, simuliert werden.
Selbst wenn die Brillenglaslinse aus einer Multifokallinse besteht,
ist es möglich,
eine objektive Erkenntnis über
die Eigenschaften der Linse zu erhalten. Als Konsequenz kann der
Anwender der Brillengläser
in einfacher Weise eine Brillenglaslinse auswählen, die am besten zu seinen
Augen paßt.
Zum Designen oder Bewerten einer komplexen optischen Linse, wie
beispielsweise einer progressiven Multifokallinse können optische
Systemdaten solch einer optischen Linse eingespeist werden, um in
exakter Weise die Eigenschaften der Linse zu verstehen.
-
Während angenommen
wurde, daß der
Lichtquellen-Anzeigebildschirm eine flache Fläche aufweist, die in einem
unendlichen weiten Abstand bei der zuvor erläuterten Ausführungsform
positioniert ist, kann der Lichtquellen-Anzeigebildschirm auch dicht
an dem optischen Okularsystem positioniert sein. Wenn der Lichtquellen-Anzeigebildschirm
dicht bei dem optischen Okularsystem positioniert ist, wird das
optische Okularsystem unter der Annahme simuliert, daß die Lichtstrahlen,
die von dem optischen Okularsystem emittiert werden, dispergieren.
-
Bei
der oben erläuterten
Ausführungsform
wird lediglich ein Szenenbild an der Anzeigeeinheit dargestellt.
Es können
jedoch eine Vielzahl von Szenenbildern, die unter Verwendung der
optischen Systemdaten einer Vielzahl von optischen Linsen erzeugt
wurden, die unterschiedliche Spezifikationen haben, gleichzeitig auf
dem Anzeigebildschirm der Anzeigeeinheit dargestellt werden.
-
15 zeigt
in Blockform die Prinzipien eines Gerätes zum Simulieren eines optischen
Okularsystems, inclusive einer Einrichtung zum Verarbeiten der Daten,
abhängig
von der chromatischen Abberation und dem Drehen eines menschlichen
Auges. Das Simulationsgerät,
welches in 15 gezeigt ist, enthält einen Lichtquellen-Anzeigebildschirm,
der so groß ist,
daß der
Anwender den Lichtquellen-Anzeigebildschirm in seiner Gesamtheit
nicht sehen kann, wenn er nicht sein Auge dreht. Der Lichtquellen-Anzeigebildschirm
stellt eine Matrix von Sichtpunkten dar.
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Es
werden originale Bilddaten 401 erzeugt, die für ein originales
Bild repräsentativ
sind, welches an dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm dargestellt
wird. Die originalen Bilddaten 401 werden der Bildteiler-Einrichtung 402 zugeführt. Die
Bildteiler-Einrichtung 402 teilt
die zugeführten
originalen Bilddaten 401 spektralmäßig auf, und zwar in eine Vielzahl
von monchromatischen Bilddaten 403a ~ 403c der
jeweiligen Wellenlängen.
Jedes der monochromatischen Bilddatenelemente 403a ~ 403c besteht
aus Bilddaten, die erzeugt werden, wenn lediglich das Spektrum einer
bestimmten Wellenlänge
aus den ursprünglichen
Bilddaten 401 extrahiert wird. Spezifischer aus gedrückt werden
die ursprünglichen
Bilddaten 401 in eine Vielzahl von Bilddaten in Form von
jeweiligen Spektralkomponenten an allen vorbestimmten Wellenlängen aufgeteilt,
und solche Bilddaten werden als monochromatische Bilddaten 403a ~ 403c der
vorbestimmten Wellenlängen
erzeugt. Die vorbestimmten Wellenlängen können in einer gewünschten
Weie erstellt werden und können
beispielsweise Wellenlängen
sein, die in mehreren nm in dem Wellenlängenbereich des sichtbaren
Lichtes beabstandet sind.
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Wenn
die ursprünglichen
Bilddaten 401 aus Einzelfarbendaten bestehen, wie beispielsweise
aus Schwarz-und-Weiß-Bilddaten,
dann sind die Bilder, die von den jeweiligen Spektralkomponenten
der ursprünglichen
Bilddaten 401 erhalten werden, in der Gestalt untereinander
identisch. In diesem Fall brauchen die ursprünglichen Bilddaten 401 nicht
spektralmäßig aufgeteilt
zu werden, sondern können
direkt als monochromatische Bilddaten 403a ~ 403c der
vorbestimmten Wellenlängen
betrachtet werden. Daher braucht eine Bildteilereinrichtung 402 dafür nicht
vorgesehen zu werden.
-
Das
Simulationsgerät
umfaßt
auch eine Vielzahl an Szenenbildgeneratoren 410a 410c zum
Verarbeiten der jeweiligen monochromatischen Bilddaten 403a ~ 403c.
Der Szenenbild-Generator 410a besitzt PSF-Berechnungseinheiten 412 ~ 414,
die den jeweiligen Sichtpunkten auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm
zugeordnet sind. Wenn beispielsweise der Lichtquellen-Anzeigebildschirm
in eine vertikale Anordnung von m Pixeln oder Sichtpunkten und in
eine horizontale Anordnung von n Pixeln oder Sichtpunkten aufgeteilt werden
kann, d.h. in eine Matrix von m x n Pixeln oder Sichtpunkten, dann
enthält
das Simulationsgerät
m x n PSF Berechnungseinheiten.
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Die
PSF Berechnungseinheiten 412 ~ 414 enthalten jeweils
optische Systemdaten 412c, 413c, 414c, die
erzeugt werden, wenn ein Anwender sein Auge dreht, um Bilder von
entsprechenden Sichtpunkten auf der Netzhaut zu fokussieren. Die
optischen Systemdaten 412c, 413c, 414c enthalten
Positionsdaten der entsprechenden Sichtpunkte, Daten einer optischen
Linse inclusive der Krümmungen
der konvexen und konkaven Oberflächen
derselben, einen Brechungsindex derselben und Daten eines menschlichen
Auges, inclusive einer Hornhaut, einer Pupille, einer Linse, einer
Netzhaut und dem Winkel, über
welchen das menschliche Auge gedreht wird. Die Daten der optischen
Linse können
durch entsprechende Designwerte der Linse bestimmt werden. Die Daten
des menschlichen Auges werden grundsätzlich unter Verwendung des
Gullstrand'schen Augenmodells
ermittelt, wobei die Okularachsenlänge abhängig von der Sehkraft des Anwenders
der optischen Linse bestimmt wird. Der Brechungsindex von jedem
der Medien des optischen Okularsystems ist ein Brechungsindex in
Bezug auf Licht einer bestimmten Wellenlänge, welches bei diesem auftritt
oder angewendet wird.
-
Die
PSF Berechnungseinheiten 412 ~ 414 besitzen jeweilige
PSF Berechnungseinrichtungen 412b, 413b, 414b zum
Bestimmen der PSFs 412a bzw. 413a bzw. 414a,
basierend auf den optischen Systemdaten 412c, 413c, 414c.
Jede der PSFs 412a, 413a, 414a ist eine
Funktion, welche eine Verteilung auf einer Bildebene des Lichtes
repräsentiert,
welches von einem bestimmten Sichtpunkt emittiert wird. Der Szenenbildgenerator 410a enthält auch
eine Szenenbild-Berechnungseinrichtung 411, um eine Faltungsintegration
an den entsprechenden monochromatischen Bilddaten 403a mit
den PSFs 412a, 413a, 414a zu bewirken,
wodurch dann monochromatische Szenenbilddaten 404a erzeugt
werden.
-
Die
anderen Szenenbildgeneratoren 410b, 410c sind
identisch mit dem Szenenbildgenerator 410a und erzeugen
in ähnlicher
Weise monochromatische Szenenbilddaten 404b bzw. 404c,
basierend auf den optischen Systemdaten bei den entsprechenden Wellenlängen.
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Das
Simulationsgerät
enthält
auch eine Szenenbild-Verbindungseinrichtung 405 zum Verbinden
oder Kombinieren der monochromatischen Szenenbilddaten 404a 404c in
Szenenbilddaten 406. Das Simulationsgerät enthält ferner eine Anzeige-Steuereinrichtung 407 zum
Darstellen eines Bildes, welches durch die Szenenbilddaten 406 repräsentiert
wird, und zwar an einer Anzeigeeinheit 408. Die Anzeigeeinheit 408 stellt
nun auf ihrem Anzeigebildschirm ein Gesamt-Szenenbild dar, welches
Wirkungen der chromatischen Abberation enthält, die visuell durch den Anwender
wahrgenommen werden können,
wenn dieser das Auge vertikal und horizontal bewegt.
-
Ein
Simulationsprozeß,
der durch das Simulationsgerät
gemäß 15 ausgeführt wird,
wird nun mehr in Einzelheiten weiter unten beschrieben.
-
Es
werden ursprüngliche
Bilddaten erzeugt, die für
eine Simulation dargestellt werden sollen. Die ursprünglichen
Bilddaten werden auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm in einem
Bereich dargestellt, der fokussiert werden kann, wenn der Anwender
sein Auge dreht.
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Die
originalen Bilddaten werden zu dem Zweck erzeugt, um ein Bild auf
dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20b darzustellen, der
in 12 gezeigt ist.
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Die
originalen Bilddaten werden spektralmäßig in monochromatische Bilddaten
aufgeteilt, und zwar von vorbestimmten Wellenlängen, die durch drei Spektrallinien
einer d-Linie (He), einer F-Linie (H) und einer C-Linie (H) oder
einer e-Linie, einer F'-Linie und einer C'-Linie repräsentiert
sein können.
Die originalen Bilddaten können
in monochromatische Bilddaten spektralmäßig aufgeteilt werden, und
zwar von mehr Wellenlängen,
welche die oben angegebenen Wellenlängen enthalten, oder auch in
monochromatische Bilddaten in Intervallen von 5 nm in einem Wellenlängenbereich
von 380 nm bis 780 nm.
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Die
optischen Systemdaten, die verwendet werden sollen, wenn der Lichtquellen-Anzeigebildschirm betrachtet
wird, während
der Anwender sein Auge dreht, werden in Bezug auf die Wellenlängen erzeugt.
Um die optischen Systemdaten zu erzeugen, ist es erforderlich, die
Brechungsindices der Brillenglaslinse bei den jeweiligen Wellenlängen zu
kennen. Der Brechungsindex einer optischen Linse wird durch das
Material derselben bestimmt. Im Allgemeinen werden die Eigenschaften
einer Linse durch die Abbe-Zahl angegeben, welche der reziproke
Wert der Dispersionsleistung ist. Es gibt zwei Typen von Abbe-Zahlen,
d.h. eine Abbe-Zahl in Bezug auf die d-Linie, und eine Abbe-Zahl
in Bezug auf die e-Linie. Während
die Abbe-Zahl in Bezug auf die e- Linie
geringfügig
kleiner ist als die Abbe-Zahl in Bezug auf die d-Linie, tun sie
auch den Grad der Dispersion in gleicher Weise kund.
-
Je
kleiner die Abbe-Zahl ist, desto größer ist der Grad, in welchem
der Brechungsindex variiert, und zwar abhängig von der Wellenlänge des
Lichtes. Anders ausgedrückt
besitzen Brillenglaslinsen, die hergestellt und verkauft werden,
eine kleinere chromatische Abberation an deren Rändern, d.h. kleinere Farbringe,
wenn die Abbe-Zahl,
welche diese angibt, größer ist.
Im Allgemeinen wird ein optisches Material für die Vewendung als Brillenglaslinse
bevorzugt, wenn dessen Abbe-Zahl 40 beträgt oder
größer ist
(in Bezug auf die d-Linie). Wenn der Grad einer Brillenglaslinse
gleich ist 1/10 oder mehr von der Abbe-Zahl, dann leidet die Brillenglaslinse
in signifikanter Weise an einer chromatischen Abberation.
-
Der
Brechungsindex einer optischen Linse, die simuliert werden soll,
und zwar bei irgendeiner gewünschten
Wellenlänge,
kann aus der Abbe-Zahl berechnet werden. Unter Verwendung der Brechungsindices bei
den jeweiligen Wellenlängen
werden optische Systemdaten erzeugt, die zu verwenden sind, wenn
die Sichtpunkte auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm betrachtet
werden, während
der Anwender sein Auge dreht. Die optischen Systemdaten werden in
der gleichen Weise erzeugt, wie dies oben unter Hinweis auf die 14(A) bis 14(C) beschrieben
wurde.
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Es
werden dann vielfältige
Daten für
das optische Okularsystem erstellt, wobei das Auge gedreht wird, wie
in 7 gezeigt ist. Die Daten in Bezug auf die Brillenglaslinse 21a enthalten
Krümmungsradien
der konvexen und konkaven Oberflächen
derselben und einen Brechungsindex derselben. Die Daten in Bezug
auf das menschliche Auge 30a enthalten Krümmungsradien
der verschiedenen Flächen
der Hornhaut und der Linse, Brechungsindices der Hormhaut 31a,
der Linse 33a und des glasartigen Flüssigkeitskörpers 34a (vitreous
humor). Die Brechungsindices, die das menschliche Auge 30a betreffen,
werden unter Verwendung des Gullstrand'schen Augenmodells bestimmt, und der
Brechungsindex der Brillenglaslinse 21a wird anhand von
tatsächlichen
Messungen ermittelt. Die Abstände
zwischen der Hornhaut 21a, der Pupille 32a, der
Linse 33a und der Netzhaut 35a werden erstellt.
Die Daten, welche das menschliche Auge betreffen, werden grundsätzlich unter
Verwendung der Daten des Gullstrand'schen Augenmodells bestimmt, und der
Abstand bis hin zur Netzhaut von der Hornhaut aus oder die Krümmung der
konvexen Fläche
der Hornhaut wird abhängig
von der Sehkraft des zu simulierenden menschlichen Auges erstellt.
-
Danach
werden die Positionen der Sichtpunkte auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm
erstellt. Durch Ziehen von Lichtstrahlen von den Positionen der
Sichtpunkte aus wird es möglich,
den Winkel θ zu
bestimmen, der zwischen dem Lichtstrahl 36a, welcher auf
die Brillenglaslinse 21a auftrifft, und der Bezugsachse 37a gebildet
wird und dem Winkel α, über welchen
das Auge gedreht wird.
-
Die
optischen Systemdaten bei einer gewünschten Wellenlänge können somit
in der oben beschriebenen Weise ermittelt werden. Die optischen
Systemdaten werden bei allen vorbestimmten Wellenlängen ermittelt.
Auf diese Weise können
optische Systemdaten mit dem menschlichen Auge, welches auf irgendeinen optischen
Sichtpunkt gerichtet ist, bei allen Sichtpunkten ermittelt werden,
und zwar in Bezug auf die jeweiligen Wellenlängen.
-
Die
monochromatischen Bilddaten werden einer Faltungsintegration mit
den PSFs unterworfen, die bei den jeweiligen Wellenlängen berechnet
wurden, wodurch dann monochromatische Szenenbilddaten erzeugt werden.
Wenn angenommen wird, daß eine
Lichtintensitätsverteilung
auf einem idealen Bild auf der Bildebene durch f(y, z) wiedergegeben
wird und eine PSF an einem Punkt (y, z) durch p (x, y, u, v) wiedergegeben wird,
kann die Lichtintensität
an dem Punkt (y, z) auf der Netzhaut durch die oben angegebene Formel
(5) ausgedrückt
werden. Unter Verwendung der Gleichung (5) werden die Lichtintensitäten an den
Punkten auf der Netzhaut in Bezug auf jeden der Winkel bestimmt, über den
das Auge gedreht wird, um dadurch die monochromatischen Szenenbilddaten
zu ermitteln. Die monochromatischen Szenenbilddaten werden für alle Wellenlängen erzeugt.
-
Alle
die erzeugten monochromatischen Szenenbilddaten werden miteinander
verbunden. In einem RGB trichromatischen System, welches Farbanpassungsfunktionen
verwendet, wird der Wert eines Stimulus, der an Fotorezeptoren aufgebracht
wird, und zwar zum Zeitpunkt, wenn Licht mit einer bestimmten Wellenlänge die
Netzhaut erreicht, durch die Intensitäten von drei Spektrallinien
angezeigt, d.h. R (700 nm), G (546.3 nm) und B (435.8 nm). Anders
ausgedrückt
machen es die Farbanpassungsfunktionen möglich, die Intensitäten der
Lichter R, G, B zum Ersetzen des Lichtes in einer optionalen Farbe
zu spezifizieren, und zwar mit drei Lichtern R, G, B, um dem menschlichen
Auge die Möglichkeit
zu bieten, die Farbe wahrzunehmen.
-
Wenn
das ursprüngliche
Bild in Bilder von drei Farben aufgeteilt wird, werden die Bilder
so betrachtet, daß sie
Farben an den drei Spektrallinien R (700 nm), G (546.3 nm) und B
(435.8 nm) aufweisen. Wenn beispielsweise das ursprüngliche
Bild in drei Farben der d-Linie, der F-Linie und der C-Linie aufgeteilt
wird, werden die d-Linie, die F-Linie und die C-Linie als Spektrallinien
für G,
B, R betrachtet. Wenn das ursprüngliche Bild
in drei Farben der e-Linie, der F'-Linie und der C'-Linie aufgeteilt wird, werden die e-Linie,
die F'-Linie und die
C'-Linie als spektrale
Linien für
G, B, R betrachtet. Wenn auf diese Weise das Bild an der Anzeigeeinheit dargestellt
werden soll, können
die drei Farben den R-, G-, B-Punkten einer CRG (Kathodenstrahlröhre) jeweils
entsprechen.
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Die
erzeugten Szenenbilddaten sind für
aufeinanderfolgende Bilder repräsentativ,
die auf der Netzhaut ausgebildet werden, wenn die Person, welche
die Brillengläser
trägt,
ihre Augen dreht, um herumzuschauen. Die dargestellten Bilder enthalten
Effekte der chromatischen Abberation der Brillenglaslinse.
-
Auf
diese Weise können
Bilder simuliert werden, die von einem Menschen visuell wahrgenommen würden, wenn
dieser seine Augen drehen würde,
um herumzuschauen, wobei die Effekte der chromatischen Abberation
enthalten sind. Selbst wenn die Brillenglaslinse aus einer multifokalen
Linse besteht, ist es möglich, eine
objektive Erkennung der Eigenschaften der Linse zu erreichen, welche
die Effekte der chroma tischen Abberation enthält. Als eine Konsequenz kann
ein Anwender der Brillengläser
in einfacher Weise eine Brillenglaslinse bzw. ein Brillenglas auswählen, welches
am besten zu seinen Augen paßt.
Zu Designen oder Bewerten einer komplexen optischen Linse, wie beispielsweise
einer progressiven Multifokallinse, können optische Systemdaten solch
einer optischen Linse eingespeist werden, um in exakter Weise die
Eigenschaften der Linse zu verstehen.
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16 zeigt
in Blockform die Prinzipien eines Geräts zum Simulieren eines optischen
Okularsystems mit einer Einrichtung für die Verarbeitung von Daten,
abhängig
von dem Winkel, über
den ein menschliches Auge gedreht wird.
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Wie
in 16 gezeigt ist, werden eine Vielzahl von optischen
Drehzustand-Systemdaten 511 bei
jeweiligen Winkeln, über
die das menschliche Auge gedreht wird, in einer Speichereinrichtung 510 für optische Systemdaten
gespeichert. Die optischen Drehzustand-Systemdaten 511 enthalten
Daten in Bezug auf die Position eines Lichtquellen-Anzeigebildschirms,
optische Daten in Bezug auf eine optische Linse und optische Daten
in Bezug auf das menschliche Auge, inclusive Winkeln, über die
das menschliche Auge gedreht wird, über eine Hornhaut, eine Pupille
und eine Netzhaut desselben.
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Die
die optische Linse betreffenden Daten werden basierend auf Designwerten
der verwendeten Linse bestimmt. Die das menschliche Auge betreffenden
Daten werden grundsätzlich
anhand des Gullstrand'schen Augenmodells
bestimmt, wobei die Okularachsenlänge oder die Krümmung der
konvexen Fläche
der Hornhaut abhängig
von der Sehkraft des Anwenders der optischen Linse bestimmt werden.
Ferner können
meßbare
Daten direkt vom Anwender erhalten werden bzw. an diesem gemessen
werden, für
den das Gerät
zum Simulieren eines optischen Okularsystems verwendet wird.
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Die
die Position des Lichtquellen-Anzeigebildschirms betreffenden Daten
werden abhängig
von dem Winkel erstellt, durch den ein menschliches Auge hindurch
gedreht wird. Spezifischer ausgedrückt wird der Abstand von dem
menschlichen Auge zu dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm auf eine
Strecke eingestellt, bei der ein Bild, welches auf dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm
dargestellt wird, auf der Netzhaut fokussiert wird. Wenn die optische
Linse aus einer Multifokallinse besteht, variiert der Abstand abhängig von
dem Winkel, über den
das menschliche Auge gedreht wird. Wenn die optische Linse beispielsweise
eine Multifokallinse ist, und zwar mit einem zentralen Weitsichtabschnitt
und einem unteren Nahsichtabschnitt, wird der Lichtquellen-Anzeigebildschirm
in einem unendlich weiten Abstand positioniert, wenn das menschliche
Auge nicht gedreht ist, und wird in einem Abstand von mehreren zehn
Zentimetern von dem menschlichen Auge positioniert, wenn das menschliche
Auge nach unten gedreht wird.
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Wenn
ein Winkel, der simuliert werden soll, in welchem das menschliche
Auge gedreht wird, durch eine Eingabeoperation eines Operators angezeigt
wird, wählt
die optische Systemdaten-Wähleinrichtung 505 einen
Datensatz der optischen Drehzustand-Systemdaten 511 entsprechend
dem angegebenen Winkel aus der Speichereinrichtung 510 für die optischen
Systemdaten aus. Die PSF Berechnungseinrichtung 504 bestimmt
eine PSF 503 basierend auf den ausgewählten optischen Drehzustand-Systemdaten 511.
Die PSF 503 ist eine Funktion, welche eine Verteilung auf
der Bildebene von dem Licht wiedergibt, welches von einem bestimmten
Punkt emittiert wird.
-
Es
werden optionale Bilddaten 501 erzeugt, die für ein Bild
repräsentativ
sind, welches an dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm dargestellt
werden soll. Eine Netzhautbild-Berechnungseinrichtung 502 bewirkt eine
Faltungsintegration der Bilddaten 501 mit der PSF 503,
wobei Netzhaut-Bilddaten 506 abgeleitet werden. Die Bilddaten 501 umfassen
digitale Bilddaten einer Sichtmarke, wie beispielsweise von Randolt-Ringen
oder ähnlichem.
Die Netzhaut-Bilddaten 506 werden durch die Anzeige-Steuereinrichtung 507 in
Anzeigedaten umgewandelt, die dann einer Anzeigeeinheit 508 zugeführt werden,
um ein Netzhautbild basierend auf den zugeführten Anzeigedaten darzustellen.
-
Das
Netzhautbild, welches an der Anzeigeeinheit 508 dargestellt
wird, umfaßt
ein Bild, welches tatsächlich
auf der Netzhaut eines menschlichen Auges erzeugt werden würde, und
damit wird eine exakte objektive Anzeige geliefert, auf welche Art
das Bild gesehen wird. Durch Auswählen eines Winkels, über den
das menschliche Auge gedreht wird, kann das Netzhautbild in dem
ausgewählten
Winkel an der Anzeigeeinheit 508 dargestellt werden.
-
Der
Abstand bis zu einem Lichtquellen-Anzeigebildschirm, der zum Simulieren
eines Netzhautbildes in Bezug auf eine Bifokallinse erstellt wird,
die einen zentralen Weitsichtabschnitt und einen unteren Nahsichtabschnitt
aufweist, wird nun weiter unten beschrieben.
-
Die 17(A) und 17(B) zeigen
die Positionsbeziehung zwischen einem menschlichen Auge und einem
Lichtquellen-Anzeigebildschirm, wenn das menschliche Auge nicht
gedreht wird und gedreht wird. In den 17(A) und 17(B) erstreckt sich die gerade Bezugsachse 37c durch
das Zentrum einer Brillenglaslinse 21c und das Zentrum
0, um welches ein menschliches Auge 30c über einen
Winkel α zwischen
der Bezugsachse 37c und einer geraden Linie gedreht wird,
die sich durch das Zentrum 0 und das Zentrum der Netzhaut erstreckt.
Die optische Linse 21c besitzt einen zentralen Weitsichtabschnitt
und einen unteren Nahsichtabschnitt.
-
17(A) zeigt das menschliche Auge 30c,
wenn es nicht gedreht ist. Das menschliche Auge 30c sieht
einen Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c durch den zentralen
Weitsichtabschnitt der optischen Linse 21c. Der Abschnitt
t0 zwischen dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c und
der optischen Linse 21c ist unendlich groß. Indem
man bewirkt, daß ein
Lichtstrahl in diese Position verläuft, können optische Drehzustand-Systemdaten
erhalten werden, wenn das menschliche Auge 30c nicht gedreht
ist.
-
17(B) zeigt das menschliche Auge 30c,
wenn es um einen Winkel α nach
unten gedreht ist. Das menschliche Auge 30c betrachtet
den Lichtquellen-Anzeige bildschirm 20d über den unteren Nahsichtabschnitt
der optischen Linse 21c. Der Abstand t1 zwischen
dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c und der optischen
Linse 21c beträgt
mehrere zehn Zentimeter. Indem man einen Lichtstrahlverlauf in dieser
Position bewirkt, können
optische Drehzustand-Systemdaten erhalten werden, wenn das menschliche
Auge 30c über
den Winkel α gedreht
ist.
-
Eine
Anzahl solcher optischer Drehzustand-Systemdaten werden bei geringfügig unterschiedlichen Winkeln α erzeugt.
Während
das menschliche Auge 30c in den 17(A) und 17(B) vertikal gedreht ist, können optische Drehzustand-Systemdaten
auch erzeugt werden, wenn das menschliche Auge 30c sowohl vertikal
als auch horizontal gedreht wird. Diese optischen Drehzustand-Systemdaten
werden in der Speichereinrichtung 510 für optische Systemdaten gespeichert
(siehe 16).
-
Der
Winkel θ,
der zwischen der Richtung, in welcher das Licht von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20d auf
die optische Linse 21c trifft, und der Bezugsachse 37c gebildet
ist, ist nicht der gleiche wie der Winkel α, da das Licht gestreut wird
und Änderungen
in seiner Ausbreitungsrichtung auftreten, wenn es durch die optische
Linse 21c hindurchtritt.
-
Wenn
einer der optischen Drehzustand-Systemdatensätze ausgewählt wird und eine PSF daraus
erzeugt wird, so wird eine PSF bei irgendeinem optionalen Winkel
festgelegt, in welchem das menschliche Auge gedreht wurde.
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Die
Netzhautbild-Berechnungseinrichtung bewirkt eine Faltungsintegration
an den Bilddaten, die an dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm mit
der PSF dargestellt werden, wodurch Netzhautbilddaten erzeugt werden.
Wenn angenommen wird, daß eine
Lichtintensitätsverteilung
eines idealen Bildes auf der Bildebene wiedergegeben wird durch
f(y, z) und eine PSF an einem Punkt (y, z) durch p (x, y, u, v)
wiedergegeben wird, kann die Lichtintensität an dem Punkt (y, z) auf der
Netzhaut durch die oben angegebene Gleichung (5) ausgedrückt werden.
-
Die
auf diese Weise erzeugten Netzhautbilddaten werden der Anzeige-Steuereinrichtung
zugeführt, die
ein Netzhautbild an der Anzeigeeinheit darstellt. Es kann somit
ein Netzhautbild, welches erzeugt würde, wenn die optische Linse
getragen würde,
bei einem ausgewählten
Winkel simuliert werden, um den das menschliche Auge gedreht wird.
Die zu simulierenden Bilddaten werden bei einem Abstand zum Fokussieren eines
entsprechenden Bildes an der Netzhaut zu allen Zeitpunkten erstellt,
selbst wenn die optische Linse eine Multifokallinse ist. Demzufolge
können
Bilder simuliert werden, die durch eine Multifokallinse gesehen
werden, wenn das Auge seinen Sichtpunkt verschiebt, und zwar von
der Fernsicht zur Nahsicht hin.
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In 16 werden
eine Vielzahl von optischen Drehzustand-Systemdaten im voraus in
der Speichereinrichtung für
die optischen Systemdaten abgespeichert. Es können jedoch optische Drehzustand-Systemdaten
auch anhand der optischen Systemdaten errechnet werden, die erzeugt
werden, wenn das menschliche Auge nicht gedreht wird.
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18 zeigt
in Blockform die Prinzipien eines anderen Gerätes zum Simulieren eines optischen
Okularsystems, inclusive einer Einrichtung zum Verarbeiten von Daten
abhängig
von dem Winkel, um den ein menschliches Auge gedreht wird.
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Wie
in 18 gezeigt ist, werden optische Bezugs-Systemdaten 612 erzeugt,
wenn das menschliche Auge nicht gedreht wurde. Die optischen Bezugs-Systemdaten 612 enthalten
Daten, welche die Position eines Lichtquellen-Anzeigebildschirms
betreffen, der auf einer Fortsetzung einer Bezugslinie positioniert
ist, enthält optische
Daten, die eine optische Linse betreffen, und optische Daten, die
das menschliche Auge betreffen, inclusive einer Hornhaut, einer
Pupille und einer Netzhaut desselben.
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Die
optischen Daten, welche die optische Linse betreffen, werden basierend
auf Designwerten der verwendeten Linse bestimmt. Die optischen Daten,
die das menschliche Auge betreffen, werden grundsätzlich unter
Verwendung des Gullstrand'schen
Augenmodells bestimmt, wobei die Okularachsenlänge oder die Krümmung der
konvexen Fläche
der Hornhaut abhängig
von der Sehkraft des Anwenders der optischen Linse bestimmt werden.
Ferner können
meßbare
Daten direkt am Anwender gemessen werden, für den das Gerät zum Simulieren
eines optischen Okularsystems verwendet wird.
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Basierend
auf den optischen Bezugs-Systemdaten 612 errechnet die
optische Drehzustand-Systemdaten-Berechnungseinrichtung 613 optische
Drehzustand-Systemdaten 611a bei irgend einem optionalen Winkel, über den
das menschliche Auge gedreht wurde. Die PSF-Berechnungseinrichtung 604 bestimmt
eine PSF 603 basierend auf den berechneten optischen Drehzustand-Systemdaten 611a.
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Die
Bilddaten 601, die für
ein Bild, welches an dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm darzustellen
ist, repräsentativ
sind, werden generiert. Die Netzhautbild-Berechnungseinrichtung 602 bewirkt
eine Faltungsintegration an den Bilddaten 601 mit der PSF 603,
wodurch Netzhautbilddaten 606 abgeleitet werden. Die Bilddaten 601 umfassen
digitale Bilddaten einer Sichtmarke, wie beispielsweise von Randolt-Ringen
oder ähnlichem. Die
Netzhautbilddaten 606 werden durch eine Anzeige-Steuereinrichtung 607 in
Anzeigedaten umgewandelt, die einer Anzeigeeinheit 608 zugeführt werden,
um ein Netzhautbild basierend auf den zugeführten Anzeigedaten darzustellen.
Das Netzhautbild, welches an der Anzeigeeinheit 608 dargestellt
wird, umfaßt
ein Bild, welches tatsächlich
auf der Netzhaut eines menschlichen Auges ausgebildet werden würde, und
liefert damit eine exakte objektive Anzeige, auf welche Weise das
Bild gesehen wird. Die optische Drehzustand-Systemdaten-Berechnungseinrichtung 613 kann
einen Winkel auswählen,
der simuliert werden soll, über
den ein menschliches Auge gedreht wird, und es wird ein Netzhautbild
an der Anzeigeeinheit 603 dargestellt, und zwar von den
Bilddaten, die in einem Abstand entsprechend dem ausgewählten Winkel
erstellt wurden.
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Das
Netzhautbild, welches für
den Anwender der monofokalen Brillengläser durch das Simulationsgerät simuliert
wird, wird nun spezifisch weiter unten beschrieben. Bei der Simulation
besitzt die Brillenglaslinse einen Brechungsindex von 1.50 und einen
Grad von -6,00, und das menschliche Auge wird über 15° und 30° gedreht.
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19 zeigt
ein optisches Okularsystem zum Ableiten von optischen Bezugs-Systemdaten. In 19 verläuft ein
Lichtstrahl 36c, welcher von einem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c emittiert
wird, der ein Bild basierend auf Bilddaten darstellt, durch eine
Brillenglaslinse 21c und betritt ein menschliches Auge 30c.
Das menschliche Auge 30c liegt dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c direkt
gegenüber
und besitzt eine Hornhaut 31c an seiner Front. Das menschliche
Auge 30c enthält
auch eine Pupille 32c, die hinter der Hornhaut 31c positioniert
ist, um die Lichtmenge einzuschränken,
die in das menschliche Auge 30c eintritt, ferner eine Linse 33c,
die hinter der Pupille 32c positioniert ist, einen glasartigen
Flüssigkeitskörper 34c,
der hinter der Linse 33c positioniert ist, und eine Netzhaut 35c,
die hinter dem glasartigen Flüssigkeitskörper 34c positioniert ist.
Ein Mensch detektiert oder erfaßt
das Licht, welches in das menschliche Auge 30c eingetreten
ist und erkennt über
die Netzhaut 35c ein Bild, welches durch das Licht erzeugt
wird.
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Die
optischen Bezugs-Systemdaten des Lichtes, welches in das menschliche
Auge 30c eintritt, werden basierend auf dem oben erläuterten
optischen Okularsystem generiert. Der Abstand des Lichtquellen-Anzeigebildschirms 20c von
dem menschlichen Auge 30c wird als unendlich weit angenommen,
und damit betreten parallele Lichtstrahlen von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c die
Brillenglaslinse 21c.
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Die
Brillenglaslinse 21c umfaßt eine Linse mit einem Brechungsindex
von 1,50 und einem Grad von -6,00. Die Brillenglaslinse 21c besitzt
eine vordere konvexe Fläche
und eine hintere konkave Fläche.
Die Krümmungsradien
dieser vorderen konvexen Fläche
und hinteren konkaven Fläche
der Brillenglaslinse 21c und die Dicke der Brillenglaslinse 21c sind
gleich entsprechenden Designwerten einer Linse, die simuliert werden
soll. Ein Abstand von der Brillenglaslinse 21c bis hin
zur Hornhaut 31c wird erstellt oder festgelegt.
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Die
optischen Daten in Bezug auf das menschliche Auge 30c werden
grundlegend unter Verwendung des Gullstrand'schen Augenmodells erzeugt. Da jedoch
das optische Okularsystem für
eine Sicht simuliert wird, welche durch Brillengläser mit
dem Grad von -6,00 korrigiert wird, muß das menschliche Auge 30c nahsichtig
sein. Daher wird lediglich die Okulare Achsenlänge des menschlichen Auges 30c auf
einen Wert eingestellt, der von der Sehkraft des Anwenders abhängig ist.
Auf diese Weise werden optische Bezugs-Systemdaten erzeugt, welche
das menschliche Auge 30c betreffen, und zwar mit irgendeiner
optionalen Sehkraft.
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Das
optische Okularsystem, welches in
19 gezeigt
ist, besitzt vielfältige
Oberflächen,
die dessen Komponenten zugeordnet sind, die oben angegeben wurden.
Spezifischer ausgedrückt
besitzt die Brillenglaslinse
21c eine Frontfläche S11
und eine rückwärtige Fläche S12.
Die Hornhaut
31c besitzt eine Frontfläche S13 und eine rückwärtige Fläche S14.
Die Pupille
32c besitzt eine Pupillenfläche S15. Die Linse
33c besitzt eine
erste Frontfläche
S16, eine erste rückwärtige Fläche S17,
eine zweite Frontfläche
S18 und eine zweite rückwärtige Fläche S19.
Die Netzhaut
35c besitzt eine Netzhautoberfläche S20.
Diese Flächen
S11 ~ S20 haben verschiedene Daten, und zwar in Form von erzeugten
optischen Bezugs-Systemdaten, die in der unten gezeigten Tabelle
2 beschrieben sind. Tabelle
2
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In
der oben angegebenen Tabelle 2 sind die Krümmungsradien, die effektiven
Radien, die Dickenwerte und die Dicken-Zwischensummen in [mm] ausgedrückt. Basierend
auf den oben angegebenen optischen Bezugs-Systemdaten werden die
optischen Drehzustand-Systemdaten abgeleitet, wenn das menschliche
Auge über
einen optionalen Winkel gedreht wird. Zum Bestimmen der optischen
Drehzustand-Systemdaten wird die Richtung fixiert, in welcher Licht
von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm emittiert wird, und die Position
der Brillenglaslinse wird um das Zentrum gedreht, um welches das
menschliche Auge gedreht wird, und zwar in einer Richtung entgegengesetzt
zu der Richtung, in welcher das menschliche Auge gedreht wird, um
die Berechnungen zu vereinfachen.
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20 zeigt
ein optisches Okularsystem, welches nach unten hin geschwenkt wurde.
Das von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm emittierte Licht wandert
in einer Richtung parallel zu der X-Achse, und die Brillenglaslinse
wird um das Zentrum 0 gedreht, um welches sich das menschliche Auge
dreht, und zwar in einer Richtung entgegengesetzt zu der Richtung,
in welcher das menschliche Auge gedreht wird.
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In 20 erstreckt
sich die gerade Bezugsachse 37d durch das Zentrum einer
Brillenglaslinse 21c und das Zentrum 0, um welches ein
menschliches Auge 30c gedreht wird. Ein Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c ist
unter der Bezugsachse 37d positioniert. Ein Lichtstrahl 36d,
der von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c emittiert
wird, verläuft
schräg
durch einen unteren Abschnitt der Brillenglaslinse 21c und
betritt das menschliche Auge 30c. Das menschliche Auge 30c wird
gedreht und liegt direkt dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c gegenüber, und
besitzt eine Augenhornhaut 31c an seiner Front. Das menschliche
Auge 30c besitzt auch eine Pupille 32c, die hinter
der Augenhornhaut 31c positioniert ist, um die Lichtmenge
einzuschränken,
die in das menschliche Auge 30c eintritt, eine Linse 33c,
die hinter der Pupille 32c positioniert ist, einen glasartigen
Flüssigkeitskörper 34c,
der hinter der Linse 33c positioniert ist, und eine Augennetzhaut 35c, die
hinter dem glasartigen Flüssigkeitskörper 34c positioniert
ist.
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Wenn
die Brillenglaslinse 21c gedreht wird, fällt der
Lichtstrahl von dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c schräg auf den
unteren Abschnitt der Brillenglaslinse 21c. Daher ist die
Richtung des Lichtes, welches in die Brillenglaslinse 21c eintritt,
und die Richtung des Lichtes, welches die Brillenglaslinse 21c verläßt, geringfügig verschieden.
Daher unterscheidet sich der Winkel θ, der zwischen dem Lichtstrahl 36d von
dem Lichtquellen-Anzeigebildschirm 20c und der Bezugsachse 37d gebildet
ist, von dem Winkel α, über welchen das
menschliche Auge 35c gedreht wird, geringfügig. Wenn
beispielsweise die Brillenglaslinse 21c aus einer Negativ-Meniskuslinse
besteht, dann ist der Winkel α kleiner
als der Winkel θ.
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Es
lassen sich die optischen Drehzustand-Systemdaten, wenn das menschliche
Auge um 15° und
30° gedreht
wird, aus den optischen Bezugssystemdaten in der Tabelle 2 berechnen.
Basierend auf den berechneten optischen Drehzustand-System daten,
berechnet die PSF Berechnungseinrichtung eine PSF. Die PSF wird
dann einer Faltungsintegration unterworfen, um dadurch Netzhautbilddaten
zu erzeugen.
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Die
Netzhautbilder, die anhand der Bilddaten erzeugt werden, welche
die Randolt-Ringe repräsentieren,
die in 8 gezeigt sind, wenn das menschliche Auge um 15° bzw. um
30° gedreht
wird, werden nun im Folgenden beschrieben.
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21 zeigt
ein Netzhautbild 50d, wenn das menschliche Auge um 15° gedreht
wurde. Das Netzhautbild 50d enthält Netzhautbilder 51d ~ 59d entsprechend
den jeweiligen Randolt-Ringen 41 ~ 49, die in 8 gezeigt
sind. Tatsächlich
werden die Netzhautbilder 51d ~ 59d als verschwommene
oder verwischte Bilder gesehen mit einer sich kontinuierlich ändernden
Dichte. In 21 ist solch eine sich kontinuierlich ändernde Dichte
von jedem der Netzhautbilder 51d ~ 59d durch Konturlinien
in solcher Weise ausgedrückt,
daß die
Dichte zu dem Zentrum der Netzhautbilder hin progressiv größer wird,
oder zu dem äußeren Rand
der Netzhautbilder hin progressiv kleiner wird.
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22 zeigt
ein Netzhautbild 50e, wenn das menschliche Auge um 30° gedreht
wurde. Das Netzhautbild 50e umfaßt Netzhautbilder 51e ~ 59e entsprechend
den jeweiligen Randolt-Ringen 41 ~ 49, die in 8 gezeigt
sind. Tatsächlich
werden die Netzhautbilder 51e ~ 59e als verschwommene
oder verwischte Bilder mit einer sich kontinuierlich ändernden
Dichte gesehen. Die Netzhautbilder 51e ~ 59e sind
in einem größeren Ausmaß verwischt
als die Netzhautbilder 51d ~ 59d, die erzeugt
werden, wenn das menschliche Auge um 15° gedreht wurde.
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Wenn
Netzhautbilder bei unterschiedlichen Winkeln, über die das menschliche Auge
gedreht wird, in der oben beschriebenen Weise simuliert werden,
können
jegliche Änderungen
in der Art, in welcher das Netzhautbild gesehen wird, und zwar aufgrund
der Änderungen
in dem Winkel, um den das menschliche Auge gedreht wurde, objektiv
erkannt werden. Dieser Prozeß ist
speziell zum Vergleichen von Bildern wirksam, die durch Nahsichtabschnitte
und Fernsichtabschnitte einer Multifokallinse gesehen würden.
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Monofokallinsen
und Multifokallinsen erzeugen Bilder, die unterschiedlich an ihren
Randbereichen aussehen, obwohl die Bilder in den Zentralbereichen
derselben gleichartig aussehen. Wenn Bilder simuliert werden, die
durch diese monofokale und multifokale Linse erzeugt werden, während das
menschliche Auge gedreht wird, kann der Unterschied zwischen der
Art, in welcher die Bilder durch die monofokale Linse und die multifokale
Linse gesehen werden, in einfacher Weise wahrgenommen werden. In ähnlicher
Weise können
Bilder, die durch monofokale sphärische
und asphärische
Linsen erzeugt werden, in einfacher Weise miteinander durch Simulation
verglichen werden.
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Eine
Hardware-Anordnung zur Durchführung
der oben erläuterten
Simulationsprozesse wird nun weiter unten kurz beschrieben. 23 zeigt
in Blockform die Hardware-Anordnung einer Work Station zum Implementieren
des Gerätes
zum Simulieren eines optischen Okularsystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Wie
in 23 gezeigt ist, umfaßt die Work Station einen Prozessor 61,
eine Grafik-Steuerschaltung 64, eine Anzeigeeinheit 65,
eine Maus 66, ein Keyboard 67 und ein Festplattenlaufwerk
(HDD) 68, ein Floppy Disk-Laufwerk (FDD) 69, einen
Drucker 70 und eine Magnetbandvorrichtung 71.
Diese Komponenten der Work Station sind über einen Bus 72 miteinander
verbunden.
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Der
Prozessor 61 steuert die Work Station in ihrer Gesamtheit.
Die Work Station umfaßt
auch einen Nur-Lese-Speicher (ROM) 62, der ein Systemprogramm
speichert, welches dafür
erforderlich ist, um die Work Station zu starten, einen Speicher
(RAM) mit wahlfreiem Zugriff als Hauptspeicher 63 zum Speichern
eines Simulationsprogrammes zum Ausführen eines Simulationsprozesses.
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Die
Grafik-Steuerschaltung 64 enthält einen Videospeicher, wandelt
Netzhaut-Bilddaten
oder Szenenbilddaten, die durch einen Simulationsprozeß erhalten
wurden, in ein Anzeigesignal um und schickt das Anzeigesignal zu
der Anzeigeeinheit 65, um ein entsprechendes Bild dort
darzustellen. Die Maus 66 besteht aus einer Zeigervorrichtung
zum Steuern eines Cursors, der an der Anzeigeeinheit 65 dargestellt
wird, und um verschiedene Icons und Menues auszuwählen.
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Das
Festplattenlaufwerk 68 speichert das Systemprogramm und
das Simulationsprogramm, die in den Hauptspeicher 63 geladen
werden, wenn die Work Station eingeschaltet wird. Das Festplattenlaufwerk 68 speichert
zeitweilig simulierte Daten usw.
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Das
Floppy Disk Laufwerk 69 liest Daten, wie beispielsweise
originale Bilddaten von einer Diskette 69a oder sichert
solche Daten auf eine Diskette 69a.
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Der
Drucker 70 wird verwendet, um die PSFs, die Netzhaut-Bilddaten
und die Szenenbilddaten zu drucken.
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Die
Magnetstreifenvorrichtung 71 wird dazu verwendet, um simulierte
Daten auf einem Magnetstreifen zu sichern.
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Anstelle
der Work Station kann ein Personal Computer mit hoher Performance
oder ein Computer für allgemeine
Zwecke verwendet werden.