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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Planungseinrichtung zum Erzeugen
von Steuerdaten für eine Behandlungsvorrichtung zur Augenhornhaut-Transplantation,
die mittels einer Lasereinrichtung durch zumindest eine Schnittfläche
in der Hornhaut ein zu entnehmendes Hornhaut-Volumen von der umgebenden
Hornhaut trennt und durch zumindest eine Schnittfläche
in einem Transplantationsmaterial ein in die Hornhaut einzufügendes
Transplantat vom umgebenden Transplantationsmaterial trennt.
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Die
Erfindung bezieht sich weiter auf eine Behandlungsvorrichtung zur
Augenhornhaut-Transplantation, die eine Planungseinrichtung der
genannten Art aufweist.
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Die
Erfindung bezieht sich weiter auf ein Verfahren zum Erzeugen von
Steuerdaten für eine Behandlungsvorrichtung zur Augenhornhaut-Transplantation,
die mittels einer Lasereinrichtung durch zumindest eine Schnittfläche
in der Hornhaut ein zu entnehmendes Hornhaut-Volumen von der umgebenden
Hornhaut trennt und durch zumindest eine Schnittfläche
in einem Transplantationsmaterial ein in die Hornhaut einzufügendes
Transplantat vom umgebenden Transplantationsmaterial trennt.
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Die
Erfindung bezieht sich schließlich ebenso auf ein Verfahren
zur Augenhornhaut-Transplantation wobei mittels einer Behandlungsvorrichtung mit
einer Lasereinrichtung durch zumindest eine Schnittfläche
in der Hornhaut ein zu entnehmendes Hornhaut-Volumen von der umgebenden
Hornhaut getrennt und durch zumindest eine Schnittfläche
in einem Transplantationsmaterial ein in die Hornhaut einzufügendes
Transplantat vom umgebenden Transplantationsmaterial getrennt werden.
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In
der Augenchirurgie ist es seit langem bekannt, mittels Transplantationen
Veränderungen der Augenhornhaut zu korrigieren. Der Begriff „Transplantation"
wird dabei wie auch in der folgenden Beschreibung im breitesten
Sinne verstanden, d. h. er umfaßt eine allogene Transplantation,
bei der Hornhautspender wie Empfänger der gleichen Art
angehören, d. h. menschliche Hornhaut übertragen
wird. Der Begriff umfaßt aber auch eine xenogene Transplantation,
bei der tierische Hornhaut am Menschenauge implantiert wird. Weiter
erfaßt der Begriff auch eine alloplastische Transplantation,
bei der künstliches Material implantiert wird. Letztere
wird oft auch als Implantation bezeichnet. Weiter ist von dem Begriff
eine Transplantation erfaßt, bei der biotechnologisch (z.
B. aus Stammzellen) hergestellte Hornhaut verwendet wird.
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Es
ist im Stand der Technik seit langem bekannt, Transplantationen
von Augenhornhaut dadurch durchzuführen, daß ein
zu entfernendes Hornhaut-Volumen aus der Augenhornhaut ausgeschnitten
und durch ein möglichst größengleiches
Transplantat ersetzt wird. Die
US 2006/0020259 A1 beschreibt hierzu, daß die
herkömmliche Schnittführung mit einem Messer ersetzt
werden kann durch die Verwendung einer Behandlungsvorrichtung mit einem
Laser, so daß die Schnittführung kontaktlos mittels
Laserstrahlung erfolgt.
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Zusätzlich
zur Heilung von Hornhauterkrankung sind Transplantationen im Stand
der Technik auch bekannt, um Fehlsichtigkeiten zu korrigieren. Hier
ist vordringlich auf die
WO
03/005920 A1 zu verweisen, die sich damit beschäftigt,
in der Hornhaut eine Tasche auszubilden, in welche dann ein Transplantat
eingefügt wird. Die optische Wirkung des Transplantates
ist so bemessen, daß damit eine gewünschte Fehlsichtigkeitskorrektur
erreicht wird. Auch diese Schrift schildert es als vorteilhaft,
zur Erzeugung der Tasche, welche natürlich auf das Maß des
Implantats abgestimmt ist, eine Behandlungsvorrichtung mit Laserstrahlung
zu verwenden.
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Die
bereits genannte
US
2006/0020259 A1 , welche im Wege der Transplantation beschädigte oder
erkrankte Hornhaut ersetzen möchte, beschreibt, daß in
der Hornhaut mittels der Laserstrahlung gemäß eines
vorbestimmten Schnittmusters ein Hohlraum erzeugt wird. Anschließend
wird aus dem Spendermaterial ein Hornhautstück möglichst
identischer Abmessungen durch Laserstrahlung herausgeschnitten und
dann in den zuvor erzeugten Hohlraum eingefügt. Die US-Schrift
schildert es als wesentlich, daß der erzeugte Hohlraum
wie das herausgeschnittene Stück möglichst identisch
sind, wobei ein bestimmtes Übermaß des Transplantates
als vorteilhaft gesehen wird, damit das Transplantat möglichst
fest im Hohlraum sitzt. Die US-Schrift geht dabei von einem vorbestimmten
Schnittmuster für den Hohlraum aus und erlaubt es dem Chirurgen,
geringe Modifikationen beim Schneiden des Transplantates vorzunehmen.
Ausgehend von einer voreingestellten Form des Hohlraums kann der
Chirurg also das Transplantat in seinen Abmessungen geringfügig
abweichend gestalten, mit dem Ziel, ein möglichst gutes Einwachsen
des Transplantates in der Empfängerhornhaut zu erreichen.
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Die
ebenfalls bereits genannte
WO 03/005920 A1 geht gegenüber der
US-Schrift einen etwas anderen Weg, da dort die Abmessung des Implantates,
das in der WO-Schrift aus künstlichem Material besteht,
bereits festliegt und der Hohlraum sowie ein erforderlicher Einführungskanal
passend zum vorgegebenen Implantat geschnitten werden.
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In
beiden Fällen werden die Schnittflächen im Auge
mit bekannter Lasertechnologie erzeugt, indem in der Hornhaut eine
optische Laserstrahlungswirkung benutzt wird, z. B. indem ein optischer Durchbruch
erzeugt wird. Üblicherweise wird dabei gepulste Laserstrahlung
angewendet. Auch ist es bekannt, einzelne Pulse, deren Energie unter
einem Schwellwert für einen optischen Durchbruch liegen, derart überdeckend
ins Gewebe bzw. Material einzubringen, daß auch damit eine
Material- bzw. Gewebetrennung erreicht wird.
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Dieses
Konzept der Schnitterzeugung im Hornhautgewebe erlaubt eine große
Vielfalt von Schnitten. Der behandelnde Chirurg hat deshalb theoretisch
eine sehr große Freiheit bei der Wahl des Schnittes. Dies
gilt allerdings nicht für den Ansatz der
WO 03/005920 , da hier das einzufügende
Implantat automatisch die Schnittfläche vorgibt. Gemäß der Druckschrift
wird das Implantat zuerst exakt vermessen, woraus sich dann automatisch
die Form der für das Implantat in der Hornhaut zu erzeugenden
Tasche und damit auch die Schnittfläche in der Augenhornhaut
zwangsläufig ergibt. Die
US 2006/0020259 A1 befaßt
sich überhaupt nicht mit der Schnittform, sondern spricht
lediglich von einem „vorbestimmten Schnittmuster". Auch
ist in dieser Druckschrift die Geometrie bei Empfänger
wie Spenderhornhaut gleich, weshalb die Steuerparameter der Lasereinrichtung
ebenfalls gleich sind.
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Somit
bieten beide Entgegenhaltungen für einen Fachmann keinen
Ansatzpunkt, wie denn das Schnittmuster zu wählen sei.
Hier setzt die Erfindung an. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Unterstützung bereitzustellen, mit der die große
Vielfalt an möglichen Schnittgeometrien voll ausgeschöpft
werden kann, ohne daß unerwünschte Einflüsse
durch vorgegebene Formen eines Implantates oder vorbestimmter Schnittflächen
in der Empfängerhornhaut entstehen. Auch soll größere
Freiheit bei der Wahl des Transplantationsmaterials bestehen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit
einer Planungseinrichtung zum Erzeugen von Steuerdaten für
eine Behandlungsvorrichtung zur Augenhornhaut-Transplantation, die
mittels einer Lasereinrichtung durch zumindest eine Schnittfläche
in der Hornhaut ein zu entnehmendes Hornhaut-Volumen von der umgebenden
Hornhaut trennt und durch zumindest eine Schnittfläche
in einem Transplantationsmaterial ein in die Hornhaut einzufügendes Transplantat
vom umgebenden Transplantationsmaterial trennt, wobei die Planungseinrichtung
eine Schnittstelle zum Zuführen von Meßdaten über
Parameter der Hornhaut aufweist, Berechnungsmittel zum Festlegen
der Hornhaut-Schnittfläche aufweist unter Verwendung der Meßdaten,
die das zu entnehmende Hornhaut-Volumen begrenzt, wobei die Berechnungsmittel
weiter abhängig von der festgelegten Hornhaut-Schnittfläche
die Transplantat-Schnittfläche bestimmen, die das Transplantat
begrenzt, und für die Hornhaut-Schnittfläche und
die Transplantat-Schnittfläche jeweils einen Steuerdatensatz zur
Ansteuerung der Lasereinrichtung erzeugen, wobei durch die Lasereinrichtung
mit den Steuerdatensätzen die jeweiligen Schnittflächen
erzeugbar sind, um das Hornhaut-Volumen und das Transplantat zu isolieren
und entfernbar und das Transplantat übertragbar zu machen.
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Die
Aufgabe wird weiter gelöst mit einer Behandlungsvorrichtung
zur Transplantation von Hornhaut eines Auges eines Patienten, die
eine Schnittstelle zum Zuführen von Meßdaten über
Parameter der Hornhaut und zum Zuführen von Transplantationsmaterial-Daten über
Parameter des Transplantationsmaterials, die Lasereinrichtung, welche
mittels Laserstrahlung gemäß Steuerdaten durch
zumindest eine Schnittfläche in der Hornhaut ein zu entnehmendes
Hornhaut-Volumen von der umgebenden Hornhaut trennt und durch zumindest
eine Schnittfläche in einem Transplantationsmaterial ein
in die Hornhaut einzufügendes Transplantat vom umgebenden Transplantationsmaterial
trennt, und eine Planungseinrichtung nach der oben beschriebenen
Art zum Erzeugen der Steuerdaten nach der oben beschriebenen Art.
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Die
Aufgabe wird weiter gelöst mit einem Verfahren zum Erzeugen
von Steuerdaten für eine Behandlungsvorrichtung zur Augenhornhaut-Transplantation,
die mittels einer Lasereinrichtung durch zumindest eine Schnittfläche
in der Hornhaut ein zu entnehmendes Hornhaut-Volumen von der umgebenden
Hornhaut trennt und durch zumindest eine Schnittfläche
in einem Transplantationsmaterial ein in die Hornhaut einzufügendes
Transplantat vom umgebenden Transplantationsmaterial trennt, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Bereitstellen von
Meßdaten über Parameter der Hornhaut, Festlegen
einer Hornhaut-Schnittfläche unter Verwendung der Meßdaten,
die das zu entnehmende Hornhaut-Volumen begrenzt, automatisches
Bestimmen einer Transplantat-Schnittfläche abhängig
von der zur festgelegten Hornhaut-Schnittfläche, wobei die
Transplantat-Schnittfläche das Transplantat begrenzt, und
Erzeugen jeweils eines Steuerdatensatzes für die Hornhaut-Schnittfläche
und die Transplantat-Schnittfläche zur Ansteuerung der
Lasereinrichtung, so daß durch die Lasereinrichtung mit
den Steuerdatensätzen die jeweiligen Schnittflächen
erzeugbar sind, um das Hornhaut-Volumen und das Transplantat zu
isolieren und entfernbar und das Transplantat übertragbar
zu machen.
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Die
Aufgabe wird schließlich ebenfalls gelöst durch
ein Verfahren zur Augenhornhaut-Transplantation wobei mittels eine
Behandlungsvorrichtung mit einer Lasereinrichtung durch zumindest
eine Schnittfläche in der Hornhaut ein zu entnehmendes
Hornhaut-Volumen von der umgebenden Hornhaut getrennt und durch
zumindest eine Schnittfläche in einem Transplantationsmaterial
ein in die Hornhaut einzufügendes Transplantat vom umgebenden Transplantationsmaterial
getrennt werden, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Bereitstellen von Meßdaten über Parameter der
Hornhaut, Festlegen einer Hornhaut-Schnittfläche unter
Verwendung der Meßdaten, die das zu entnehmende Hornhaut-Volumen
begrenzt, automatisches Bestimmen einer Transplantat-Schnittfläche
abhängig von der zur festgelegten Hornhaut-Schnittfläche,
wobei die Transplantat-Schnittfläche das Transplantat begrenzt,
und Erzeugen jeweils eines Steuerdatensatzes für die Hornhaut-Schnittfläche
und die Transplantat-Schnittfläche zur Ansteuerung der
Lasereinrichtung, Übertragen der Streuerdaten zur Behandlungsvorrichtung
und Erzeugen der jeweiligen Schnittflächen durch Ansteuern
der Lasereinrichtung mit den Steuerdatensätzen, Isolieren
und Entfernen des Hornhaut-Volumens und des Transplantats und Einfügen
des Transplantats.
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Die
Erfindung sieht also eine Planungseinrichtung bzw. eine Behandlungsvorrichtung
sowie entsprechende Planungs- und Behandlungsverfahren vor, die
bei der Erzeugung von Steuerdaten bzw. der Augenhornhauttransplantation
dahingehend unterstützen, daß die in der Empfängerhornhaut
auszubildende Hornhaut-Schnittfläche frei gewählt
werden kann, ohne daß Rücksicht auf die Erzeugung
der Transplantat-Schnittfläche, mit welcher das Transplantat
aus dem Spendermaterial erzeugt wird, zu nehmen ist. Das Transplantatmaterial
kann dabei sowohl menschliche oder tierische Spenderhornhaut als
auch ein künstliches, insbesondere biotechnologisch hergestelltes
Material umfassen.
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Erfindungsgemäß wird
in der Planungseinrichtung, wie auch der damit ausgerüsteten
Behandlungsvorrichtung bzw. im Verfahren zum Erzeugen der Steuerdaten
bzw. zur Hornhauttransplantation automatisch zu der frei festgelegten
Hornhautschnittfläche der passende Steuerdatensatz erzeugt
bzw. die passende Ansteuerung der Behandlungsvorrichtung bewirkt,
um das Transplantat entsprechend zu schneiden. Die festgelegte Hornhaut-Schnittfläche kann
dabei sowohl aus einem voreingestellten Satz ausgewählt
sein, als auch frei vorgegeben oder aus vorgegebenen Mustern zusammengesetzt
bzw. durch Modifikation voreingestellter Muster gegeben sein.
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Vorzugsweise
werden bei der Festlegung der Transplantat-Schnittfläche
Transplantationsmaterial-Daten berücksichtigt, da dann
größere Freiheit bei der Wahl des Transplantationsmaterials
besteht. Die Planungseinrichtung verfügt dazu zweckmäßigerweise über
eine Schnittstelle zum Zuführen von Transplantationsmaterial-Daten über
Parameter des Transplantationsmaterials.
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Die
Meßdaten über Parameter der Empfänger-Hornhaut
wie ggf. auch die Transplantationsmaterial-Daten über Parameter
des Transplantationsmaterials werden zweckmäßigerweise
durch eine Vermessung des Empfängerauges bzw. der Empfänger-Hornhaut
bzw. des Transplantationsmaterials gewonnen. insbesondere ist es
möglich, die Geometrie des Auges, insbesondere der Kornea
vom Empfänger und gegebenenfalls Spender mit einem Diagnosegerät
zu erfassen. Dafür sind insbesondere OCT- und ultraschallbasierte
Systeme geeignet, beispielsweise das Gerät IOL-Master oder
AC-Master oder Visante der Carl Zeiss Meditec AG, oder andere optische
Kohärenztomographie verwendende Systeme. Die erfaßten
Geometrien von Empfänger und Spender können beispielsweise
der Cornea-Vorderseite und der Cornea-Rückseite umfassen
und gegebenenfalls auch Strukturen innerhalb der Cornea. Bei Bedarf
können auch die Position der Augenlinse und die Parameter
weiterer Grenzflächen oder optisch wirksamer Flächen
gemessen und berücksichtigt werden.
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Die
Planungseinrichtung ist vorzugsweise in Form einer Planungsstation
ausgebildet, die beispielsweise einem Anwender auf einem Bildschirm die
erfaßten Meßdaten bzw. Transplantationsmaterial-Daten
einzeln oder gemeinsam oder auch überlagert graphisch darstellt.
Da es sich mitunter über eine räumlich komplexe
Planungsaufgabe handelt, ist vorzugsweise ein 3D-Monitor zur Arbeitserleichterung vorgesehen.
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An
den Berechnungsmitteln ist zweckmäßigerweise einem
Benutzer die Eingabe von Schnittgeometrien, die dann später
ausgeführt werden, ermöglicht. Die Planung der
Schnittgeometrien kann dann ähnlich einem CAD-System in
Form einer speziellen Sprachsyntax oder mittels graphischer Eingabe
erfolgen. Grundsätzlich ist es möglich, daß der
Anwender auch aus einer Art Baukasten gewünschte Formen auswählen,
dimensionieren und kombinieren kann. In bevorzugten Ausführungsformen
stehen weiter softwarebasierte Kontrollmechanismen zur Verfügung,
um die geometrische Konsistenz der vorgewählten Schnitte
zu prüfen, beispielsweise um Überlappungen bzw.
Berührungen von Schnitten zu erfassen und zu bewerten.
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Die
Berechnungsmittel ermöglichen dem Anwender eine individuelle
Gestaltung der Schnittführung bei weitestgehend freier
Formgebung. Sie können dazu einen Computer umfassen.
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Zur
weiteren Unterstützung ist es in den Berechnungsmitteln
bzw. dem zugehörigen Verfahren vorgesehen, zur Vereinfachung
der Festlegung der Hornhaut-Schnittfläche die Anwendung
von Symmetrien auszuwerten. Beispielsweise können Flächen- und
Randschnitte in Vorgaben zylindersymmetrisch angelegt werden. Zusätzlich
und alternativ sind winkelabhängige Streckungsfaktoren
zur Elliptisierung möglich. Vorzugsweise sehen die Mittel
zum Festlegen vor, daß der Anwender Randformen programmieren
bzw. vorgeben kann, die aufgrund seiner Kenntnis oder Vermutung
für die Einwachsung des Transplantates günstig
sind. Dies schließt ein, daß er Randschnitte vorgeben
kann, die es ihm ermöglichen, auf Nähte zur Fixierung
des Transplantates zu verzichten.
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Bei
der Augenhornhauttransplantation steht üblicherweise der
Ersatz des erkrankten oder verletzten Hornhautgewebes im Vordergrund.
Der Patient soll dadurch seine Sehkraft wiedergewinnen. In einer bevorzugten
Weiterbildung wird deshalb zusätzlich auch noch eine refraktive
Korrektur bzw. die Änderung der Refraktion durch die Transplantation
berücksichtigt, um eventuell erforderliche refraktive Nachkorrekturen
möglichst zu vermeiden. Es ist deshalb in einer Weiterbildung
vorgesehen, daß die Berechnungsmittel bei der Bestimmung
der Transplantat-Schnittfläche abhängig von einer
vorgegebenen Refraktionsänderung eine geometrische Abweichung zwischen
Hornhaut-Volumen und Transplantat bewirken, um mit der Transplantation
neben dem Gewebeersatz gezielte refraktive Wirkung erreichen. Dies ermöglicht
es, ein Transplantat so auszubilden, daß es nach dem Einsetzen
zusammen mit den übrigen refraktiv wirkenden Organen des
Empfängerauges eine bestimmte refraktive Wirkung hat, welche
beispielsweise eine zuvor vorhandene Fehlsichtigkeit korrigiert.
Die Erfindung beinhaltet in dieser Weiterbildung weiter vorzugsweise
ein Software-Werkzeug zur Bewertung der refraktiven Wirkung der
Transplantation sowie Mittel zur Optimierung mindestens eines refraktiven
Schnittes hinsichtlich der vorgegebenen Refraktionsänderung.
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Der
Austausch von Hornhautgewebe im Wege der Transplantation wirkt sich
natürlich ganz grundsätzlich auf die optische
Abbildungsqualität aus, da in der Hornhaut Grenzflächen
erzeugt werden, die zuvor nicht vorhanden waren. Die Lage der Grenzflächen
und damit die Lage der Hornhaut-Schnittfläche ist von großer
Bedeutung. Um die Schnittfläche nun so legen zu können,
daß damit möglichst geringe Beeinträchtigungen
der optischen Abbildungsqualität des transplantierten Auges
erzeugt werden, ist erfindungsgemäß für
die Planungseinrichtung bzw. die Behandlungsvorrichtung eine Weiterbildung
vorgesehen, bei der die Berechnungsmittel die optische Abbildungsqualität
des transplantierten Auges, die sich nach der Durchführung
der Transplantation einstellt, als Funktion der Hornhaut-Schnittfläche
berechnen und auf einer Anzeigeeinrichtung darstellen. Möglich
ist hier beispielsweise ein Testbild oder Wellenfrontprognosedaten,
dessen/deren Wiedergabe entsprechend der Abbildungsqualität
modifiziert wird. Bei der Festlegung der Schnittfläche
sieht man dann automatisch, wie sich die Wahl der Schnittflächengeometrie
auf die optische Abbildungsqualität auswirkt.
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Um
einen möglichst hohen Automatisierungsgrad zu erreichen,
ist es auch möglich, daß bei den Berechnungsmitteln
lediglich das Hornhaut-Volumen, welches bei der Hornhauttransplantation
entnommen werden soll, eingegeben bzw. vorgegeben wird und die Berechnungsmittel
dann mit unter Verwendung vorbestimmter Schnittgeometrien bzw. numerischer
Optimierungsalgorithmen automatisch eine Vorgabe für die
Hornhaut-Schnittfläche festlegen. Optional kann diese Vorgabe
dann noch verändert werden.
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Diese
Veränderung ist einem Bediener dann besonders erleichtert,
wenn eine Anzeigeeinrichtung zur visuellen Darstellung der Hornhaut
und des Transplantationsmaterials mit einer gleichzeitigen Darstellung
der Hornhaut-Schnittfläche und der Transplantat-Schnittfläche
vorgesehen ist.
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Die
Erzeugung der Meßdaten bzw. der Transplantations-Materialdaten
kann dabei optional mittels einer oder mehrerer der folgenden Einrichtungen
erfolgen: Autorefraktor, Refraktometer, Keratometer, Aberrometer,
Wellen von Vermessungseinrichtung, OCT.
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In
der Behandlungsvorrichtung ist in einer Weiterführung der
Erfindung zusätzlich eine intraoperative Kontrolle der
Schnittführung vorgesehen, so daß der Fortschritt
der Schnittführung kontinuierlich überwacht wird.
Zusätzlich kann die Messung des Operationsergebnisses mittels
eines integrierten Diagnosegerätes oder eines vernetzten
Diagnosegerätes, das beispielsweise eines der vorgenannten
Meßgeräte sein kann, vorgesehen werden. Das Operationsergebnis
kann dabei hinsichtlich Paßgenauigkeit des eingefügten
Transplantates, Größe von Hohlräumen
bzw. Freiheit von Hohlräumen, Faltenbildung in der Hornhaut
oder im eingefügten Transplantat, Anzahl, Größe
von Epithelzellen, die ins Stroms verschleppt wurden, bzw. Freiheit
von solchen Epithelzellen, Verschmutzungen in der Hornhaut z. B.
durch Fasern, etc. definiert sein.
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Es
versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen
Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung
einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber
noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer Behandlungsvorrichtung mit einer
Planungseinrichtung zum Durchführen einer Hornhauttransplantation,
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2 eine
schematische Darstellung der Wirkung der Laserstrahlung, die in
der Behandlungsvorrichtung der 1 verwendet
wird,
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3 eine
weitere Schemadarstellung des Behandlungsgerätes der 1 hinsichtlich
der Einbringung der Laserstrahlung,
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4 eine
schematische Schnittdarstellung durch die Augenhornhaut zur Veranschaulichung
der Entnahme des Hornhaut-Volumens im Zusammenhang mit der Hornhauttransplantation,
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5a eine
perspektivische Darstellung eines in der Empfängerhornhaut
erzeugten Hohlraums,
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5b eine
perspektivische Darstellung des Transplantates vor der Einfügung
in die Empfängerhornhaut,
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6 eine
Schemadarstellung hinsichtlich des Aufbaus des Behandlungsgerätes
der 1 mit besonderem Bezug auf die dort vorhandene
Planungseinrichtung und
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7 ein Blockschaltbild zur Funktion der Planungseinrichtung.
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Eine
Behandlungsvorrichtung für die Augenhornhaut-Transplantation
ist in 1 dargestellt und mit dem allgemeinen Bezugszeichen 1 versehen.
Mit der Behandlungsvorrichtung 1 wird eine Hornhauttransplantation
an einem Auge 2 eines Patienten 3 durchgeführt.
Dazu weist die Behandlungsvorrichtung 1 eine Lasereinrichtung 4 auf,
die aus einer Laserquelle 5 einen Laserstrahl 6 abgibt,
welcher als fokussierter Strahl 7 in das Auge 2 bzw.
die Augenhornhaut gerichtet wird. Vorzugsweise ist der Laserstrahl 6 ein
gepulster Laserstrahl mit einer Wellenlänge zwischen 400
Nanometer und 10 Mikrometer. Weiter liegt die Pulslänge
des Laserstrahls 6 im Bereich zwischen 1 Femtosekunde und
10 Pikosekunden, wobei Pulswiederholraten von 1 bis 1000 Kilohertz
und Pulsenergien zwischen 0,01 Mikrojoule und 10 Mikrojoule möglich
sind. Die Behandlungsvorrichtung 1 erzeugt somit in der
Hornhaut des Auges 2 durch Ablenkung der gepulsten Laserstrahlung
eine Schnittfläche. In der Lasereinrichtung 4 bzw.
deren Laserquelle 5 ist deshalb dazu noch ein Scanner 8 sowie ein
Strahlungsintensitätsmodulator 9 vorgesehen.
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Der
Patient 3 befindet sich auf einer Liege 10, die
in drei Raumrichtungen verstellbar ist, um das Auge 2 passend
zum Einfall des Laserstrahls 6 auszurichten. In bevorzugter
Bauweise ist die Liege 10 motorisch verstellbar.
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Die
Ansteuerung kann insbesondere durch ein Steuergerät 11 erfolgen,
das grundsätzlich den Betrieb der Behandlungsvorrichtung 1 steuert
und dazu über geeignete Datenverbindungen, beispielsweise
Verbindungsleitungen 12 mit der Behandlungsvorrichtung
verbunden ist. Natürlich kann diese Kommunikation auch über
andere Wege, beispielsweise Lichtleiter oder per Funk geschehen.
Das Steuergerät 11 nimmt die entsprechenden Einstellungen,
Zeitsteuerung an der Behandlungsvorrichtung 1, insbesondere
der Lasereinrichtung 4 vor und bewerkstelligt damit entsprechende
Funktionen der Behandlungsvorrichtung 1.
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Wie
in 1 dargestellt ist, ist im Rahmen der Behandlungsvorrichtung 1 nicht
nur die Liege 10, auf welcher der Patient 3 zu
liegen kommt, vorgesehen, sondern auch eine Halterung 13,
welche beispielsweise über eine Fassung 14 eine
Spenderhornhaut (in 1 nicht dargestellt) hält.
Die Halterung 13 ist dabei passend für die Form
der vorliegenden Spenderhornhaut vorgesehen. Handelt es sich beispielsweise
um ein Spenderauge, kann die in 1 exemplarisch
gezeigte Fassung 14 verwendet werden. Bei bereits entnommener
Hornhaut oder bei synthetisch erzeugter Hornhaut bzw. bei Hornhaut aus
tierischem Gewebe kann die Halterung auch anders und z. B. ohne
Fassung 14 ausgebildet sein. Grundsätzlich ist
die Halterung 14 passend zum Transplantationsmaterial ausgebildet,
aus dem das Transplantat geschnitten ist.
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Die
Behandlungsvorrichtung
1 weist weiter noch eine Fixiereinrichtung
15 auf,
welche die Hornhaut des Auges
2 gegenüber der
Lasereinrichtung
4 lagefixiert. Diese Fixiereinrichtung
15 kann
dabei ein bekanntes Kontaktglas
45 umfassen, an das die
Augenhornhaut durch Unterdruck angelegt wird und das der Augenhornhaut
eine gewünschte geometrische Form verleiht. Solche Kontaktgläser
sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise
aus der
DE 10
2005 040 338 A1 . Der Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift
wird, soweit die Beschreibung einer Bauform des für die
Behandlungsvorrichtung
1 möglichen Kontaktglases
45 betroffen ist,
hier vollumfänglich einbezogen.
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Das
Steuergerät 11 der Behandlungsvorrichtung 1 weist
weiter noch eine Planungseinrichtung 16 auf, die später
noch näher erläutert werden wird.
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2 zeigt
schematisch die Wirkungsweise des einfallenden Laserstrahls
6.
Der Laserstrahl
6 wird fokussiert und fällt als
der fokussierte Laserstrahl
7 in die Hornhaut
17 des
Auges
2. Zur Fokussierung ist eine schematisch eingezeichnete
Optik
18 vorgesehen. Sie bewirkt in der Hornhaut
17 einen
Fokus, in dem die Laserstrahlungsenergiedichte so hoch ist, daß in
Kombination mit der Pulslänge der gepulsten Laserstrahlung
6 ein
nicht-linearer Effekt in der Hornhaut
17 auftritt. Beispielsweise
kann jeder Puls der gepulsten Laserstrahlung
6 im Fokus
19 einen
optischen Durchbruch in der Augenhornhaut
17 erzeugen,
welche wiederum eine in
2 nur schematisch angedeutete
Plasmablase initiiert. Bei Entstehung der Plasmablase umfaßt
die Gewebsschichttrennung ein größeres Gebiet
als den Fokus
19, obwohl die Bedingungen zur Erzeugung
des optischen Durchbruches nur im Fokus
19 erreicht werden.
Damit von jedem Laserpuls ein optischer Durchbruch erzeugt wird,
muß die Energiedichte, d. h. die Fluence der Laserstrahlung
oberhalb eines gewissen, pulslängenabhängigen
Schwellwertes liegen. Dieser Zusammenhang ist dem Fachmann beispielsweise
aus der
DE 69500997
T2 bekannt. Alternativ kann ein gewebetrennender Effekt
auch durch gepulste Laserstrahlung erreicht werden, indem mehrere
Laserstrahlungspulse in einem Bereich abgegeben werden, wobei sich
die Fokus-Spots überlappen. Es wirken dann mehrere Laserstrahlungspulse
zusammen, um einen gewebetrennenden Effekt zu erreichen.
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Die
Art der Gewebetrennung, die die Behandlungsvorrichtung 1 einsetzt,
ist jedoch für die nachfolgende Beschreibung nicht weiter
relevant; wesentlich ist lediglich, daß eine Schnittflächenerzeugung
in der Hornhaut 17 des Auges 2 stattfindet.
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Um
nun eine Augenhornhauttransplantation auszuführen, wird
mittels der Laserstrahlung 6 aus einem Gebiet innerhalb
der Hornhaut 17 ein Hornhautvolumen entfernt, indem dort
Gewebeschichten getrennt werden, die das Hornhaut-Volumen isolieren
und dann dessen Entnahme ermöglichen. Zur Isolierung des
zu entfernenden Hornhaut-Volumens wird z. B. im Falle der gepulst
eingebrachten Laserstrahlung die Lage des Fokus 17 der
fokussierten Laserstrahlung 7 in der Hornhaut 17 verstellt.
Dies ist schematisch in 3 gezeigt.
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In 3 sind
die Elemente der Behandlungsvorrichtung 1 nur insoweit
eingetragen, als sie zum Verständnis der Schnittflächenerzeugung
erforderlich sind. Der Laserstrahl 6 wird, wie bereits
erwähnt, in einem Fokus 19 in der Hornhaut 19 gebündelt,
und die Lage des Fokus 19 in der Hornhaut wird verstellt,
so daß zur Schnittflächenerzeugung an verschiedenen
Stellen fokussierende Energie aus Laserstrahlungspulsen in das Gewebe
der Hornhaut 17 eingetragen wird. Die Laserstrahlung 6 wird
von der Laserquelle 5 vorzugsweise als gepulste Strahlung bereitgestellt.
Der Scanner 8 ist in der Bauweise der 3 zweiteilig
aufgebaut und besteht aus einem xy-Scanner 8a, der in einer
Variante durch zwei im wesentlichen orthogonal ablenkende Galvanometerspiegel
realisiert ist. Der Scanner 8a lenkt den von der Laserquelle 5 kommenden
Laserstrahl 6 zweidimensional ab, so daß nach
dem Scanner 9 ein abgelenkter Laserstrahl 20 vorliegt.
Der Scanner 8a bewirkt somit eine Verstellung der Lage
des Fokus 19 im wesentlichen senkrecht zur Haupteinfallsrichtung des
Laserstrahls 6 in der Hornhaut 17. Zur Verstellung
der Tiefenlage ist neben dem xy-Scanner 8a im Scanner 8 noch
ein z-Scanner 8b vorgesehen, der beispielsweise als verstellbares
Teleskop ausgebildet ist. Der z-Scanner 8b sorgt dafür,
daß die z-Position der Lage des Fokus 19, d. h.
dessen Position auf der optischen Achse des Einfalls verändert
wird. Der z-Scanner 8b kann dem xy-Scanner 8a nach-
oder vorgeordnet sein.
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Für
das Funktionsprinzip der Behandlungsvorrichtung 1 ist die
Zuordnung der einzelnen Koordinaten zu dem Raumrichtungen nicht
wesentlich, genau so wenig, daß der Scanner 8a um
zueinander rechtwinklige Achsen ablenkt. Vielmehr kann jeder Scanner
verwendet werden, der in der Lage ist, den Fokus 19 in
einer Ebene zu verstellen, in der die Einfallsachse der optischen
Strahlung nicht liegt.
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Natürlich
können auch beliebige nicht-kathesische Koordinatensystem
zur Ablenkung bzw. Steuerung der Lage des Fokus 19 verwendet
werden. Beispiele dafür sind Kugelkoordinaten oder zylindrische
Koordinaten.
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Die
Steuerung der Lage des Fokus 19 erfolgt mittels der Scanner 8a, 8b unter
Ansteuerung durch das Steuergerät 11, das entsprechende
Einstellungen an der Laserquelle 5, dem (in 3 nicht
gezeigten) Modulator 9 sowie dem Scanner 8 vornimmt. Das
Steuergerät 11 sorgt für einen geeigneten
Betrieb der Laserquelle 5 sowie die hier exemplarisch geschilderte
dreidimensionale Fokusverstellung, so daß letztendlich
eine Schnittfläche ausgebildet wird, die ein bestimmtes
Hornhaut-Volumen isoliert, das bei der Transplantation entfernt
werden soll.
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Die
Steuereinrichtung 11 arbeitet nach vorgegebenen Steuerdaten,
welche beispielsweise bei der hier lediglich exemplarisch geschilderten
Lasereinrichtung 4 als Zielpunkte für die Fokusverstellung vorgegeben
sind. Die Steuerdaten sind in der Regel in einem Steuerdatensatz
zusammengefaßt. Dies ergibt geometrische Vorgaben für
die auszubildende Schnittfläche, beispielsweise die Koordinaten
der Zielpunkte als Muster vor. Der Steuerdatensatz enthält
dann in dieser Ausführungsform auch konkrete Stellenwerte
für den Fokuslagenverstellmechanismus, z. B. für
den Scanner 8.
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Die
Erzeugung der Schnittfläche mit der Behandlungsvorrichtung 1 ist
exemplarisch in 4 gezeigt. Ein Hornhaut-Volumen 21 in
der Hornhaut 17 wird durch Verstellung des Fokus 19,
in dem der fokussierte Strahl 7 gebündelt ist,
isoliert. Dazu werden Schnittflächen ausgebildet, die hier
exemplarisch als anteriore Flap-Schnittfläche 22 sowie
als posteriore Lentikel-Schnittfläche 23 ausgebildet
sind. Diese Begriffe sind hier lediglich exemplarisch zu verstehen und
sollen den Bezug auf das herkömmliche Lasik- oder Flex-Verfahren
herstellen, für das die Behandlungsvorrichtung 1,
wie bereits geschildert, bekannt ist. Wesentlich ist hier lediglich,
daß die Schnittflächen 22 und 23 sowie
nicht weiter bezeichnete Randschnitte das Hornhaut-Volumen 21 isolieren.
Durch einen Randschnitt 24 kann weiter eine das Hornhaut-Volumen 21 anterior
begrenzende Hornhautlamelle abgeklappt werden, so daß das
Hornhaut-Volumen 21 entnehmbar ist. Die Art der Isolierung
des Hornhaut-Volumens 21 und dessen Entnahme ist für die
vorliegende Erfindung jedoch nicht weiter wesentlich; auch andere
Ausführungen sind möglich.
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5a zeigt
schematisch den Zustand nach der Entnahme des Hornhaut-Volumens.
In der Hornhaut 17 ist dann eine Kammer 25 gebildet,
die als Hohlraum zur Aufnahme des Transplantates dient. Das Transplantat
wird aus einem Transplantationsmaterial ebenfalls mittels der Behandlungsvorrichtung 1 geschnitten,
wobei vorzugsweise genau die selben Effekte und Mechanismen zur
Anwendung kommen, die zur Erzeugung der Kammer 25 eingesetzt
wurden. Das derart erzeugte Transplantat 26 wird dann,
wie 5b zeigt, in die Kammer 25 eingesetzt,
was in 5b durch Pfeile 27 veranschaulicht ist.
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6 zeigt
schematisch die Behandlungsvorrichtung 1, und anhand ihr
soll die Bedeutung der Planungseinrichtung 16 näher
erläutert werden. Die Behandlungsvorrichtung 1 weist
in dieser Variante mindestens zwei Einrichtungen oder Module auf.
Die bereits geschilderte Lasereinrichtung 4 gibt den Laserstrahl 6 auf
das Auge 2 ab. Der Betrieb der Lasereinrichtung 4 erfolgt
dabei, wie bereits geschildert, voll automatisch durch das Steuergerät 11,
d. h. die Lasereinrichtung 4 startet auf ein entsprechendes Startsignal
hin die Erzeugung und Ablenkung des Laserstrahls 6 und
erzeugt dabei Schnittflächen, die auf die beschriebene
Art und Weise aufgebaut sind, um das Hornhaut-Volumen 21 zu
entnehmen bzw. aus dem Transplantationsmaterial das Transplantat 26 zu erzeugen.
Die für den Betrieb erforderlichen Steuersignale empfängt
die Lasereinrichtung 5 vom Steuergerät 11,
dem zuvor entsprechende Steuerdaten bereitgestellt wurden. Dies
erfolgt mittels der Planungseinrichtung 16, die in 6 lediglich
exemplarisch als Bestandteil des Steuergeräts 11 gezeigt
ist. Natürlich kann die Planungseinrichtung 16 auch
eigenständig ausgebildet sein und drahtgebunden oder drahtlos mit
der Steuereinrichtung 11 kommunizieren. Wesentlich ist
dann lediglich, daß ein entsprechender Datenübertragungskanal
zwischen der Planungseinrichtung 16 und dem Steuergerät 11 vorgesehen
ist.
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Die
Planungseinrichtung 16 erzeugt einen Steuerdatensatz, der
dem Steuergerät 11 zur Ausführung der
Transplantation zur Verfügung gestellt wird. Dabei verwendet
die Planungseinrichtung Meßdaten über die Hornhaut
des Auges sowie Transplantationsmaterial-Daten über das
Transplantationsmaterial, aus dem das Transplantat 26 geschnitten
werden soll. Diese Daten stammen in der hier beschriebenen Ausführungsform
aus einer Meßeinrichtung 28, die das Auge 2 des
Patienten 2 zuvor vermessen hat. Eine ähnliche
Meßeinrichtung 28 kann auch für das Transplantationsmaterial
vorgesehen werden. Natürlich kann die Meßeinrichtung 28 auf
beliebige Art und Weise ausgebildet sein und die entsprechenden
Daten an die Schnittstelle 29 der Planungseinrichtung 16 übermitteln.
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Die
Daten über das Transplantationsmaterial können
auch aus anderen Quellen stammen und müssen nicht zuvor
direkt durch eine Messung erzeugt werden.
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Die
Planungseinrichtung unterstützt nun den Bediener der Behandlungsvorrichtung 1 bei
der Festlegung der Schnittfläche zur Isolierung des Hornhaut-Volumens 21.
Dies kann bis zu einer voll automatischen Festlegung der Schnittflächen
gehen, die beispielsweise dadurch bewirkt werden kann, daß die
Planungseinrichtung 16 aus den Meßdaten das zu
entnehmende Hornhaut-Volumen 21 erkennt, dessen Begrenzungsflächen
als Schnittflächen definiert und daraus entsprechende Steuerdaten
für das Steuergerät 11 erzeugt. Am anderen
Ende des Automatisierungsgrades kann die Planungseinrichtung 16 Eingabemöglichkeiten
vorsehen, an denen ein Benutzer die Schnittflächen in Form
von geometrischen Parametern etc. eingibt. Zwischenstufen sehen
Vorschläge für die Schnittflächen vor,
welche die Planungseinrichtung 16 automatisch generiert
und die von einem Bearbeiter dann modifizierbar sind. Grundsätzlich
können all diejenigen Konzepte, die im vorstehend allgemeineren
Beschreibungsteil bereits erläutert wurden, hier in der
Planungseinrichtung 16 zur Anwendung kommen.
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Nach
Festlegung der Schnittflächen für das Hornhaut-Volumen 21 erzeugt
die Planungseinrichtung 16 mittels einer in ihr vorgesehenen
Berechnungseinheit (z. B. einem Computer) zum einen die Steuerdaten
für das Erzeugen der Kammer 25 und berechnet zum
anderen auch die Schnittflächen zum Schneiden der Transplantates 26.
Dabei berücksichtigt sie vorzugsweise die Transplantationsmaterial-Daten.
Die Erzeugung der Steuerdaten für den Transplantationsschnitt
geschieht automatisch.
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Weiter
kann eine gewünschte Fehlsichtigkeitskorrektur vorgegeben
werden, die die Berechnungseinheit dann zu einer geometrischen Abweichung
zwischen Kammer 25 und Transplantat 26 umsetzt,
um die Cornea-Refraktion entsprechend zu verändern.
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7 zeigt ein Blockschaltbild zur Erläuterung
der Funktion der Planungseinrichtung 16. Die Planungseinrichtung 16 dient
dazu, um Schnittflächen für die Augenhornhaut-Transplantation
festzulegen. Sie enthält dazu Daten über das Auge
sowie Daten über das Transplantationsmaterial zugeführt und
erzeugt, vorzugsweise abhängig von vorher eingegebenen
Vorgaben, die Steuerdaten für die Erzeugung der Schnittfläche
am Auge sowie automatisch dazu passende Steuerdaten zum Schneiden
des Transplantates. Es ist für die Planungseinrichtung dabei
wesentlich, daß zuerst die Festlegung der Schnittfläche
für die Isolation des Hornhautvolumens festgelegt werden
und dann basierend auf diesen Hornhaut-Schnittflächen die
entsprechenden Transplantat-Schnittflächen ermittelt werden.
Diese Ermittlung erfolgt vorzugsweise vollautomatisch.
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Dabei
können Vorgaben berücksichtigt werden, die aus
Geometrie und Aufbau des Transplantationsmaterials herrühren.
Zusätzliche Vorgaben, die bei der automatischen Ermittlung
der Transplantat-Schnittfläche eingehen können,
ist die bereits erwähnte Fehlsichtigkeitskorrektur. Die
Transplantat-Schnittfläche wird dabei so abweichend von
der Hornhaut-Schnittfläche geformt, daß das Transplantat
nach seiner Einfügung zusammen mit den übrigen refraktiven
Elementen des Empfängerauges eine bestimmte refraktive
Wirkung hat.
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Die
Planungseinrichtung 16 verwertet in einer speziellen Ausführung
die Erfassung der Geometrie des Empfängerauges, insbesondere
der Hornhaut des Empfängerauges, und vorzugsweise, wie erläutert,
auch die Geometrie des Transplantationsmaterials, z. B. einer Spenderhornhaut.
Hierfür sind die bereits im allgemeinen Teil der Beschreibung
erwähnten Meß- oder Diagnoseeinrichtungen geeignet und
können über einen entsprechenden Datenkommunikationskanal
mit der Planungseinrichtung 16 in Verbindung treten, wie
zuvor bereits geschildert.
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Die
erfaßbaren Geometrien des Empfängerauges bzw.
des Transplantationsmaterials umfassen beispielsweise die Form der
Hornhautvorderseite und der Hornhautrückseite sowie auch
Strukturen innerhalb der Empfängerhornhaut, sowie gegebenenfalls
auch die Position der Augenlinse und weiterer Grenzflächenparameter.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden einzelne oder
mehrere dieser Geometrien bzw. geometrischen Parameter dem Anwender
auf einem Bildschirm graphisch dargestellt, wobei auch eine überlagerte
graphische Darstellung möglich ist. Die Planung der Schnittgeometrien
kann von der Planungseinrichtung 16 ähnlich einem CAD-System
in Form einer speziellen Sprachsyntax oder mittels graphischer Eingabe
unterstützt werden. Auch ist es zweckmäßigerweise
möglich, an der Planungseinrichtung einen Speicher vorzusehen,
der mögliche Geometrien für die Hornhaut-Schnittfläche vorhält,
beispielsweise in Art eines Baukastens. Der Anwender kann dann die
gewünschten Formen auswählen, dimensionieren und
kombinieren. Darüber hinaus kann die Planungseinrichtung 16 weiter
spezielle Kontrollmechanismen aufweisen, welche die Überlappung
bzw. Berührung von Schnittflächen bei der Festlegung
der Hornhaut-Schnittfläche überprüft und
bewertet und ggf. eine entsprechende Anzeige vornimmt bzw. einen
vom Anwender eingegebenen Schnitt zurückweist.
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Dem
Anwender kann man auf diese Weise eine individuelle Gestaltung des
Schnittes erleichtern, bei weitestgehend freier Formgebung. Zur
Vereinfachung der Formgebung ist es zu bevorzugen, daß die
Planungseinrichtung Symmetrien bei der Schnittflächengenerierung
ausnutzt. Beispielsweise können Flächen- und Randschnitte
vorzugsweise zylindersymmetrisch angelegt sein. Zusätzlich
sind winkelabhängige Streckungsfaktoren zur Elliptisierung möglich.
Darüber hinaus kann die Planungseinrichtung vorsehen, daß Randflächen
des Hornhautvolumens vorgegeben werden können, die auf
Nähte zur Fixierung des Transplantats verzichten.
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Natürlich
kann die Planungseinrichtung wie auch die Behandlungsvorrichtung
beliebig miteinander und mit weiteren Geräten kombiniert
sein. Insbesondere kann ein informationstechnisches Netzwerk von
Diagnose- und Behandlungsgeräten vorliegen.
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Eine
eigenständige Planungseinrichtung 16 hat jedoch
Vorteile hinsichtlich der Sterilität, da die Planungseinrichtung 16 dann
außerhalb des sterilen Operationsbereiches angeordnet werden
kann, was eine intensive Planungsarbeit erleichtert. Wenn eine sehr
kurzfristige Planung im Vordergrund steht, kann die Planungseinrichtung
natürlich auch im sterilen Operationsbereich angeordnet
sein.
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Die
Schnittflächen sowohl für Hornhaut als auch für
Transplantat sind in der Regel zweidimensional gekrümmte
Schnitte. Die Planungseinrichtung bietet deshalb entsprechende Eingabemöglichkeiten an
und bietet insbesondere eine graphische Eingabe der Hornhaut-Schnittfläche,
eine graphische Darstellung der sich daraus ergebenden Schnittführung
sowie Mittel zur Berechnung und Optimierung einer refraktiven Wirkung.
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Zusätzlich
sei noch angemerkt, daß die Behandlungsvorrichtung 1 bzw.
die Planungseinrichtung 16 natürlich auch die
Durchführung des zuvor allgemein erläuterten Verfahrens
konkret realisiert.
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Eine
weitere Ausführungsform der Planungseinrichtung besteht
in Form eines Computerprogrammes bzw. eines entsprechenden Datenträgers
mit einem Computerprogramm, der die Planungseinrichtung auf einem
oder mehreren miteinander verbundenen Computern realisiert, so daß die
Eingabe der Meßdaten bzw. Transplantationsmaterial-Daten über geeignete
Datenübertragungsmittel an den Computer erfolgt und die
Steuerdaten von diesem Computer an das Steuergerät 11 übertragen
werden, wozu wiederum dem Fachmann bekannte Datenübertragungsmittel
in Frage kommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2006/0020259
A1 [0006, 0008, 0011]
- - WO 03/005920 A1 [0007, 0009]
- - WO 03/005920 [0011]
- - DE 102005040338 A1 [0045]
- - DE 69500997 T2 [0047]