DE69633630T2 - Pflanzengen, das für ein koenzym a-carboxylase-biotin-carboxylase trägerprotein kodiert - Google Patents

Pflanzengen, das für ein koenzym a-carboxylase-biotin-carboxylase trägerprotein kodiert Download PDF

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    • C12N15/8247Phenotypically and genetically modified plants via recombinant DNA technology with non-agronomic quality (output) traits, e.g. for industrial processing; Value added, non-agronomic traits involving biosynthetic or metabolic pathways, i.e. metabolic engineering, e.g. nicotine, caffeine involving modified lipid metabolism, e.g. seed oil composition

Description

  • Diese Erfindung betrifft ein Pflanzengen, das das Biotincarboxyl-Trägerprotein (BCCP) spezifiziert, eine Untereinheit von Acetyl-Coenzym A-Carboxylase (ACCase), und mit dem Gen genetisch transformierte Pflanzengenome. Insbesondere, aber nicht ausschließlich, betrifft die Erfindung ACCase – BCCP-Gene aus Pflanzen der Brassica-Arten, speziell Brassica napus (Ölraps), und die Steuerung der Expression des Gens in Brassica-Pflanzen, die genetisch mit dem Gen, einem Teilgen oder seiner antisense-Konfiguration transformiert sind.
  • Zwei prinzipielle Methoden zur Steuerung der Expression sind bekannt. Diese werden fachlich als "antisense-Abregulation" und "sense-Abregulation" oder "Kosuppression" bezeichnet. Beide Methoden führen zu einer Inhibierung der Expression des Zielgens. Überexpression wird durch Insertion einer oder mehr als einer zusätzlichen Kopie des ausgewählten Gens erreicht. Andere, weniger häufig verwendete Methoden beinhalten die Modifikation der genetischen Kontrollelemente, der Promotor- und Kontrollsequenzen, um eine größere oder geringere Expression eines inserierten Gens zu erreichen.
  • Bei der antisense-Abregulation wird eine DNA, die komplementär zum gesamten oder einem Teil des Zielgens ist, in das Genom in umgekehrter Orientierung und ohne sein Translationsstartsignal inseriert. Die einfachste Theorie besagt, dass ein solches antisense-Gen, das transkribierbar, aber nicht translatierbar ist, mRNA erzeugt, die in der Sequenz komplementär mit dem mRNA-Produkt ist, das aus dem endogenen Gen transkribiert wird: diese antisense-mRNA bindet dann mit der natürlich erzeugten "sense"-mRNA unter Bildung eines Duplex, der die Translation der natürlichen mRNA zu Protein inhibiert. Es ist nicht notwendig, dass das inserierte antisense-Gen die gleiche Länge wie die endogene Gensequenz hat: ein Fragment ist ausreichend. Die Größe des Fragments scheint nicht besonders wichtig zu sein. Fragmente von nur etwa 40 Nucleotiden wurden als effektiv angegeben. Allgemein sind um die 50 Nucleotide als ausreichend akzeptiert, um die inhibitorische Wirkung zu erhalten. Jedoch muss gesagt werden, dass weniger Nucleotide sehr wohl funktionieren können: eine größere Anzahl, bis zum Äquivalent der vollen Länge, wird sicherlich funktionieren. Man muss gewöhnlich einfach eine Fragmentlänge verwenden, für die es einen zweckmäßigen Restriktionsenzym-Spaltort irgendwo stromabwärts der 50 Nucleotide gibt. Die Tatsache, dass nur ein Fragment des Gens erforderlich ist, bedeutet, dass nicht das gesamte Gen sequenziert werden muss. Sie bedeutet ebenfalls, dass üblicherweise eine cDNA ausreichen wird, wodurch die Notwendigkeit zur Isolierung der vollen Genomsequenz vermieden wird.
  • Das antisense-Fragment braucht nicht genau das gleiche wie der endogene komplementäre Strang des Zielgens sein. Es muss einfach ausreichend Sequenzähnlichkeit bestehen, um die Inhibierung des Zielgens zu erreichen. Dies ist ein wichtiges Merkmal der antisense-Technologie, da es die Verwendung einer Sequenz erlaubt, die aus einer Pflanzenart stammt, um in einer anderen wirksam zu sein, und die Notwendigkeit vermeidet, antisense-Vektoren für jede individuelle interessierende Art zu konstruieren. Obwohl aus einer Art isolierte Sequenzen wirksam in einer anderen sein können, findet man nicht selten Ausnahmen, in denen der Grad der Sequenzähnlichkeit zwischen einer Art und der anderen unzureichend für den Erhalt der Wirkung ist. In solchen Fällen kann es notwendig sein, das artspezifische Homologe zu isolieren.
  • Die antisense-Abregulationstechnologie ist fachlich gut etabliert. Sie ist Gegenstand verschiedener Lehrbücher und vieler hunderter wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Die hauptsächliche Patentstelle ist EP 0 240 208 im Namen von Calgene Inc. Es gibt keinen Grund, an der Funktionsfähigkeit der antisense-Technologie zu zweifeln. Sie ist allgemein etabliert, wird routinemäßig in Laboratorien weltweit verwendet, und Produkte befinden sich auf dem Markt, in denen sie verwendet wird.
  • Sowohl die Überexpression als auch Abregulation werden durch die "sense"-Technologie erreicht. Falls eine Kopie voller Länge des Zielgens in das Genom inseriert wird, dann werden eine Reihe von Phänotypen erhalten, von denen einige das Zielgen überexprimieren und einige das Zielgen unterexprimieren. Eine durch diese Methode erzeugte Population von Pflanzen kann dann durchmustert und individuelle Phänotypen isoliert werden. Wie mit antisense fehlt der inserierten Sequenz ein Translationsstartsignal. Eine andere Ähnlichkeit gegenüber antisense besteht darin, dass die inserierte Sequenz keine Kopie voller Länge sein muss. Tatsächlich wurde festgestellt, dass die Verteilung von über- und unterexprimierenden Phänotypen zu Gunsten der Unterexpression verzerrt ist und dies vorteilhaft ist, wenn die Geninhibierung der gewünschte Effekt ist. Zur Überexpression ist es bevorzugt, dass die inserierte Kopie des Gens ihr Translationsstartcodon behält. Die Hauptpatentstelle zur Kosuppression ist EP 0 465 572 (DNA Plant Technology Inc.). Es gibt keinen Grund, an der Funktionsfähigkeit der sense/Kosuppressionstechnologie zu zweifeln. Sie ist allgemein etabliert, wird routinemäßig in Laboratorien weltweit verwendet, und Produkte sind auf dem Markt, in denen sie verwendet wird.
  • Die sense- und antisense-Genregulation wird von Bird und Ray in Biotechnology and Genetic Engineering Reviews 9:207-227 (1991) rezensiert. Die Verwendung dieser Techniken zur Kontrolle ausgewählter Gene in der Tomate wurde von Gray et al. beschrieben, Plant Molecular Biology, 19:69-87 (1992).
  • Die Genkontrolle durch jede der beschriebenen Methoden erfordert die Insertion der sense- oder antisense-Sequenz, mit geeigneten Promotoren und Terminationssequenzen, die Polyadenylierungssignale enthalten, in das Genom der Zielpflanzenart durch Transformation, gefolgt von Regeneration der Transformanten zu ganzen Pflanzen. Es ist wahrscheinlich akzeptabel zu sagen, dass Transformationsmethoden für die meisten Pflanzenarten existieren oder durch Anpassung verfügbarer Methoden erhalten werden können.
  • Für zweikeimblättrige Pflanzen ist die am meisten verwendete Methode die Agrobacterium-vermittelte Transformation. Diese ist die am besten bekannte, am weitestgehenden untersuchte und deshalb am besten verstandene aller Transformationsmethoden. Das Rhizobacterium Agrobacterium tumefaciens oder das verwandte Agrobacterium rhizogenes enthält bestimmte Plasmide, die in der Natur die Bildung von Krankheitssymptomen, Wurzelhalsgallen oder Haarwurzeltumoren in Pflanzen verursachen, die mit dem Bakterium infiziert sind. Ein Teil des durch Agrobacterium in der Pathogenese eingesetzten Mechanismus besteht darin, dass ein Abschnitt von Plasmid-DNA, der durch rechte und linke Grenzregionen gebunden ist, stabil in das Genom der infizierten Pflanze überführt wird. Falls deshalb Fremd-DNA in die sogenannte "Transfer"-Region (T-Region) als Substitution für die normalerweise darin vorhandenen Gene inseriert wird, dann wird das Fremdgen in das Pflanzengenom übertragen werden. Es gibt viele hunderte Literaturstellen in der wissenschaftlichen Literatur, in Lehrbüchern und in Patenten, und die Methodik ist allgemein etabliert.
  • Die Wirksamkeit von Agrobacterium ist auf den Wirtebereich des Mikroorganismus beschränkt und ist somit mehr oder weniger auf zweikeimblättrige Pflanzenarten beschränkt. Allgemein sind einkeimblättige Arten, die die wichtigen Getreidearten einschließen, nicht zugänglich für die Transformation durch die Agrobacterium-Methode. Verschiedene Methoden zur direkten Insertion von DNA in den Kern von einkeimblättrigen Zellen sind bekannt.
  • In der ballistischen Methode werden Mikropartikel aus dichtem Material, gewöhnlich Gold oder Wolfram, mit hoher Geschwindigkeit auf die Zielzellen geschossen, wo sie die Zellen durchdringen, wodurch eine Öffnung in der Zellwand geschaffen wird, durch die DNA eintreten kann. Die DNA kann auf die Mikropartikel aufgetragen werden oder kann zum Kulturmedium gegeben werden.
  • Bei der Mikroinjektion wird die DNA durch Injektion in individuelle Zellen über eine ultrafeine Hohlnadel eingeführt.
  • Eine andere Methode, die sowohl auf Einkeimblättrige als auch Zweikeimblättrige anwendbar ist, beinhaltet die Schaffung einer Suspension der Zielzellen in einer Flüssigkeit, das Zugeben von mikroskopischem nadelartigem Material, wie Siliciumcarbid- oder Siliciumnitrid-"Whiskern", und das Rühren, so dass die Zellen und Whisker kollidieren und in der Flüssigkeit vorhandene DNA in die Zelle eintritt.
  • Zusammenfassend sind dann die Anforderungen sowohl für die sense- als auch für die antisense-Technologie bekannt, und die Methoden, durch die die erforderlichen Sequenzen eingeführt werden können, sind bekannt. Was übrig bleibt, ist dann die Identifizierung von Genen, von deren Regulation man eine gewünschte Wirkung erwartet, ihre Isolation oder die Isolation eines Fragments mit ausreichend wirksamer Länge, die Konstruktion eines chimären Gens, in das das effektive Fragment zwischen Promotor- und Terminationssignalen inseriert wird, und die Insertion des Konstrukts in Zellen der Zielpflanzenart durch Transformation. Ganze Pflanzen können dann aus den transformierten Zellen regeneriert werden.
  • Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und Material zur Modulation der Expression der ACCase-BCCP-Untereinheit in Pflanzen bereitzustellen.
  • Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Modizifierung der Kapazität der Fettsäureerzeugung einer Pflanze bereitgestellt, das das Modulieren der Expression des Gens umfasst, das das Acetyl-Coenyzm A-Carboxylase-Biotincarboxyl-Trägerprotein codiert.
  • Die Modulation kann die Überexpression des Gens umfassen, was durch stabile Insertion, in das Genom der Pflanze, einer oder mehr als einer Kopie eines exprimierbaren Genkonstrukts, das für das Protein codiert, erreicht werden kann.
  • Andererseits kann die Modulation die Abregulation der Expression des Gens umfassen, was durch stabile Insertion, in das Genom der Pflanze, eines antisense-Genkonstrukts erreicht werden kann, das eine transkribierbare DNA-Sequenz enthält, die eine DNA umfasst, die komplementär zur gesamten oder einem Teil der endogenen DNA-Sequenz des Gens ist. Alternativ kann die Überexpression durch stabile Insertion, in das Genom der Pflanze, eines sense-Genkonstrukts erreicht werden, das eine transkribierbare DNA enthält, die ein Fragment der endogenen DNA-Sequenz umfasst, die das Gen codiert.
  • Die Erfindung stellt ebenfalls eine DNA mit der Nucleotidsequenz bereit, die aus ID-1, ID-2, ID-3, ID-4, ID-5 oder ID-6 und Varianten davon ausgewählt ist, die durch die Entartung des genetischen Codes zugelassen werden.
  • Ferner stellt die Erfindung einen Vektor bereit, der einen Genpromotor, der in Pflanzen funktionsfähig ist, eine transkribierbare Region, die eine DNA wie in Anspruch 7 beansprucht umfasst, und ein Polyadenylierungssignal umfasst.
  • Die vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein rekombinantes Pflanzengenom bereit, das eine oder mehrere der DNAs umfasst.
  • Acetyl-Coenzym A-Carboxylase ist ein Schlüsselenzym im Stoffwechsel zur Synthese von Fettsäuren, die die Komponenten des Öls von ölerzeugenden Kulturpflanzen wie Ölraps sind. Es ist dieses Enzym, das den Stoffwechselweg einleitet, wobei der Vorläufer – Acetyl-CoA – der Fettsäure-Biosynthese übergeben wird, indem er zu Malonyl-CoA durch eine Carboxylierungsreaktion umgewandelt wird.
  • Acetyl-Coenzym A-Carboxylase (ACCase) aus E. coli ist ein dissoziierbares Enzym mit mehreren Untereinheiten, das aus Biotincarboxylase- und Biotincarboxyl-Trägerprotein-(BCCP)-Untereinheiten und Carboxyltransferase-α- und -β-Untereinheiten zusammengesetzt ist. In Säugetieren ist das ACCase-Enzym jedoch nur aus einem Polypeptid zusammengesetzt, das alle drei funktionellen Domänen enthält.
  • In Pflanzen sind beide Formen von ACCase vorhanden. Ein 220kDa ACCase-Polypeptid, das alle drei funktionellen Domänen enthält, wurde aus Pflanzengeweben gereinigt und die entsprechenden Gene aus Quellen wie Raps, Weizen und Arabidopsis kloniert. Zusätzlich wurde ein Gen mit signifikanter Sequenzhomologie mit der β-Untereinheit von E. coli-Transcarboxylase aus der Erbse kloniert (Sasaki et al., 1993). Dieses Gen wurde aus Chloroplasten-DNA isoliert. Eine dissoziierbare ACCase mit mehrfachen Untereinheiten ist daher in Pflanzenplastiden vorhanden. Während das Gen der Transcarboxylase-β-Untereinheit durch Chloroplasten codiert wird, werden die Transcarboxylase-α-Untereinheit, die Biotincarboxylase-Untereinheit und die BCCP-Untereinheit alle im Kern codiert. Transkripte aus den letzteren Genen werden daher im Cytosol translatiert und die Polypeptide in die Plastide aufgrund der Gegenwart von Plastid-gerichteten Transitpeptidsequenzen aufgenommen. Während Techniken zur Abregulation der Expression des Chloroplasten-codierten Transcarboxylasegens noch nicht verfügbar sind, ist es möglich, die Expression der Kern-codierten Untereinheiten durch die nachfolgend beschriebene antisense- oder partielle sense-Technologie abzuregulieren.
  • Diese Erfindung betrifft hauptsächlich Gene, die die Biotincarboxyl-Trägerprotein-(BCCP)-Untereinheit der dissoziierbaren Pflanzen-ACCase codieren. Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gen bereitzustellen, das ACCase-BCCP-Untereinheiten in Pflanzen spezifiziert. Die Abregulation der Expression dieses Gens durch antisense- oder partielle sense-Technologien wird eine Abregulation der gesamten, in Pflanzenplastiden vorhandenen ACCase-Enzymaktivität verursachen.
  • Die vorliegende Erfindung stellt ebenfalls genetisch transformierte Pflanzen, Pflanzenzellen und Pflanzenteile bereit, die eine DNA der Erfindung oder ein Fragment davon in der sense-Orientierung oder eine vollständige oder teilweise sense- oder antisense-Variante davon enthalten.
  • Es ist bevorzugt, dass die Pflanze eine Art ist, die substantielle Mengen von Öl anstelle von Stärke erzeugt. Solche Pflanzenarten sind allgemein bekannt und werden einfach als "Ölsaat-Kulturpflanzen" bezeichnet und schließen u.a. Ölraps, Canola, Soja, Sonnenblume, Mais und Ölpalme ein (worin das Öl sowohl im Samen- als auch im Fruchtgewebe gespeichert wird). Verfahren zur genetischen Transformation vieler Ölsaaten sind bekannt: z.B. sind Verfahren der Transformation durch Agrobacterium tumefaciens für die meisten geeignet. Solche Verfahren sind in der Literatur gut beschrieben und sind fachlich gut bekannt und werden umfangreich praktiziert.
  • In unserer Internationalen Patentanmeldung WO 92/19747, veröffentlicht am 12. November 1992, beschreiben wir die Biosynthese von Polyhydroxybutyrat aus dem Substrat Acetyl-CoA. Diese Aktivität beinhaltet drei enzymkatalysierte Schritte. Die drei beteiligten Enzyme sind β-Ketothiolase, NADP-gebundene Acetoacetyl-CoA-Reduktase und Polyhydroxybutyratsynthase, wobei die Gene dafür aus Alcaligenes eutrophus kloniert wurden (Schubert et al., 1988, J. Bacteriol., 170). In unserer Internationalen Anmeldung beschreiben wir die Klonierung dieser drei Gene in ölsynthetisierende Pflanzen.
  • Jedoch nutzt die Synthese von Fettsäuren, die die Bausteine von Pflanzenölen sind, das Substrat Acetyl-Coenzym A, das das gleiche Substrat ist, das von den Polyhydroxyalkanoatgenen gefordert wird. Durch die vorliegende Erfindung stellen wir Mittel zur Abregulation der Fettsäuresynthese durch Reduzierung der Expression von ACCase bereit, wodurch das Acetyl-CoA für die Umwandlung zu Polyhydroxyalkanoaten verfügbar bleibt.
  • Verfahren zur Regulation der Genexpression sind allgemein fachbekannt. Zwei prinzipielle Verfahren werden üblicherweise eingesetzt, wobei diese frei als "sense"- und "antisense"-Regulation bezeichnet werden. In der antisense-Regulation wird ein Genkonstrukt aufgebaut, das bei Insertion in eine Pflanzenzelle zur Expression einer Boten-RNA führt, die die komplementäre Sequenz zum durch ein Zielgen erzeugten Boten hat. Die Theorie besagt, dass die komplementären RNA-Sequenzen einen Duplex bilden, wodurch die Translation zu Protein inhibiert wird. Die komplementäre Sequenz kann eine äquivalente Länge zur vollständigen Sequenz des Zielgens haben, aber ein Fragment ist gewöhnlich ausreichend und ist zweckmäßiger zu handhaben. Bei der sense-Regulation wird eine Kopie des Zielgens in das Pflanzengenom inseriert. Wieder kann dies eine Sequenz voller Länge oder eine Teilsequenz sein. Eine Reihe von Phänotypen wird erhalten, aus denen Individuen, in denen die Expression des durch das Zielgen codierten Proteins inhibiert ist, identifiziert und isoliert werden können, ebenso wie Individuen, in denen die Expression des Genprodukts erhöht ist. Die sense-Regulation unter Verwendung von Teilsequenzen neigt die Inhibierung zu begünstigen. Der Mechanismus wird nicht gut verstanden. Wir verweisen auf EP 0 140 308 und US-PS 5 107 065, die beide die antisense-Regulation betreffen, und WO 90/12089, das die sense-Regulation beschreibt. Die Erfindung erlaubt die Durchführung der folgenden genetischen Modifikationen:
    • 1. Die Klone der Erfindung können verwendet werden, um pflanzliche DNA (genomische oder cDNA-Bibliotheken) zu sondieren, um homologe Sequenzen zu erhalten. Diese können trunkierte cDNAs oder DNAs voller Länge oder genomische DNAs für ACCase-BCCP-Untereinheiten-Gene aus z.B. Weizen oder Ölsaaten, wie Raps, Canola, Soja, Sonnenblume, Mais, Ölpalme und Kokosnuss, sein.
    • 2. cDNAs von Rapssamen-ACCase-BCCP-Untereinheit können in Verbindung mit einem durch eine Pflanze erkannten Promotor verwendet werden, um eine Expressionskassette (partiell, sense oder antisense) zur Verwendung in der Transformation von Rapspflanzen zu schaffen, um die Erzeugung der ACCase-BCCP-Untereinheit abzuregulieren. Dies wird Pflanzen mit einer verringerten ACCase-Aktivität ergeben. Solche Pflanzen werden einen niedrigeren Ölgehalt oder ein Öl veränderter Qualität besitzen. Die gleiche Kassette kann verwendet werden, um die Produktion von ACCase-BCCP-Untereinheit in anderen Pflanzen der Brassica-Arten abzuregulieren. BCCP-cDNAs, die aus anderen Nutzpflanzen isoliert werden, können zur Schaffung von Expressionskassetten (partiell, sense oder antisense) zur Verwendung in der Transformation dieser Nutzpflanzen verwendet werden, um den Ölgehalt zu modifizieren. Die Abregulation der Ölsynthese (in Raps oder anderen Ölsaaten) kann verwendet werden, um das Substrat, Acetyl-Coenzym A, in die Synthese alternativer Speicherstoffe abzuleiten, wie Stärke, Protein oder neue Polymere, die durch genetische Modifikation eingeführt werden, z.B. Polyhydroxyalkanoate.
    • 3. cDNAs voller Länge oder genomische DNAs von Raps-ACCase-BCCP-Untereinheiten oder cDNAs voller Länger oder genomische DNAs von ACCase-BCCP-Genen aus anderen Ölsaaten können in Verbindung mit ihren endogenen Promotoren oder mit alternativen, von einer Pflanze erkannten Promotoren verwendet werden, um neue Expressionskassetten zu schaffen. Bei Transformation in Rapspflanzen oder Pflanzen anderer Ölsaaten könnten diese Kassetten den Gesamtexpressionsgrad von BCCP erhöhen oder die Expressionsperiode von BCCP im sich entwickelnden Samen (oder in der Frucht) verlängern. Solche Strategien könnten zur Erhöhung des Gehalts von Öl führen, das von dem Samen oder der Frucht gespeichert wird.
    • 4. Genomische DNAs von Raps-ACCase-BCCP-Untereinheit können zur Gewinnung des Promotors des ACCase-BCCP-Gens verwendet werden. Dieser Promotor kann verwendet werden, um RNA in einer gewebespezifischen und entwicklungsmäßig regulierten Weise zu erzeugen. Der so erzeugte Promotor kann die Expression von ACCase fördern oder kann die Expression eines dahinter plazierten Genkonstrukts steuern (z.B. das Strukturgen eines unterschiedlichen Enzyms), das dann spezifisch im sich entwickelnden Samen exprimiert wird.
    • 4. Die cDNA voller Länge und genomische DNA von Raps-ACCase-BCCP-Untereinheit enthält eine Sequenz zwischen dem Translationsstart und der N-terminalen Sequenz des reifen Proteins, bekannt als "Transitpeptid"-Sequenz. Diese richtet das Genprodukt auf die Plastide und wird während des Imports des Proteins in die Plastide abgespalten. Diese Transitpeptidsequenz kann in Genfusionen verwendet werden, um unterschiedliche Genprodukte auf die Plastide auszurichten.
  • Wir haben eine Poly-dT-Primer-unterstütze cDNA-Bibliothek hergestellt, die aus PolyA+-Schwanz-mRNA aus sich entwickelndem Rapskeimling stammt. Die Durchmusterung einer Genbank-Datenbank zeigte eine Arabidopsis-cDNA, die eine Homologie mit dem accB-Gen (BCCP-Untereinheit) aus E. coli zeigte. Die cDNA wurde erhalten und ein 600bp-Insert isoliert. Dieses wurde verwendet, um die Rapskeimling-cDNA-Bibliothek zu sondieren. cDNA-Klone pBP1, pBP2, pBP3 und pBP7 partieller Länge, die Rapssamen-ACCase-BCCP-Untereinheit spezifizieren, wurden dadurch selektiert. BCCP-cDNA-Klone pBP4 und pBP6 voller Länge wurden ebenfalls identifiziert. Dass die Klone tatsächlich aus der ACCase-Untereinheit waren, wurde durch die Tatsache bestätigt, dass die Nucleotidsequenzen und die abgeleiteten Aminosäuresequenzen eine substantielle Homologie mit den E. coli- und Anabaena accB-(BCCP-Untereinheit)-Genen zeigten.
  • Die Klone pBP1, pBP2, pBP3 und pBP7 wurden bei der National Collection of Industrial and Marine Bacteria, 23 St Machar Drive, Aberdeen, AB2 IRY am 1. Februar 1995 hinterlegt: die Eingangsnummern sind NCIMB 40707, 40748, 40706 bzw. 40705.
  • Die Erfindung wird jetzt unter Bezugnahme auf die folgenden Sequenzen beschrieben, worin gilt:
    • SEQ ID NO:1 zeigt die DNA-Sequenz des cDNA-Inserts von pBP1. Die Sequenz enthält eine mutmaßliche Biotin-Bindungsstelle von Basen 478 bis 493.
    • SEQ ID NO:2 ist die DNA-Sequenz des cDNA-Inserts von pBP2. Die Sequenz enthält eine mutmaßliche Biotin-Bindungsstelle von Basen 91 bis 106.
    • SEQ ID NO:3 ist die DNA-Sequenz des cDNR-Inserts von pBP3.
    • SEQ ID NO:4 ist die DNA-Sequenz des cDNA-Inserts von pBP4.
    • SEQ ID NO:5 ist die DNA-Sequenz des cDNA-Inserts von pBP6.
    • SEQ ID NO:6 ist die DNA-Sequenz des cDNA-Inserts von pBP7.
  • Ergebnisse
  • Northern-Blot-Analyse
  • Zur Isolierung der cDNA, die die Raps-BCCP-Untereinheit codiert, aus der Multi-Untereinheitform von ACCase benötigten wir eine Hybridisierungssonde. Eine Datenbank war erhältlich, die Sequenzen aus Arabidopsis EST-cDNAs enthielt. Nach Durchmustern der GenBank-Datenbank wurde eine Sequenz identifiziert, die Homologie mit dem accB-Gen (BCCP-Untereinheit) aus E. coli zeigte. Unter Verwendung des cDNA-Klons VCVDE 11 3' (GenBank ID Z25714), erhalten aus dem Arabidopsis Biological Resource Center an der Ohio State University, isolierten wir das 600 bp-Insert. Zur Überprüfung, ob das Gen tatsächlich in Raps vorhanden war, und zur Bestimmung der Transkriptgröße voller Länge wurde die Sonde zur Hybridisierung mit einem Northern Blot von Raps-PolyA+-Schwanz-mRNR verwendet. Es wurde gezeigt, dass die dominante hybridisierende Bande eine Größe von 1,3 kb hatte. Während der Embryogenese war der Grad des Transkripts ursprünglich hoch, stieg weiter zu einem Scheitelpunkt im mittleren Stadium, gefolgt von einem großen Einschnitt in der Expression in den späteren Stadien. Ein viel höherer Grad des Transkripts war im Keimling und in der Wurzel als in den Blättern vorhanden (ca. 20:1).
  • Zur Untersuchung der mRNA-Expression der BCCP-Gene, von denen angenommen wird, dass sie in der de novo-Speicherlipidsynthese beteiligt sind, wurde ein Entwicklungs-Northern-Blot durchmustert. Jede Spur des Blots besaß eine gleiche Menge von Poly(A)+-mRNA in Wurzel, Blatt oder Embryo aus unterschiedlichen Stadien der B. napus-Embryogenese. Die Ergebnisse zeigten, dass während der Embryogenese die BCCP-mRNA-Expression steil anstieg, wobei im mittleren Bereich der Embryogenese ein Scheitelwert auftrat. Obwohl es eine merkliche Menge von BCCP-mRNA in der Wurzel gab, bestand eine vergleichsweise niedrige Menge im Blatt.
  • cDNA-Klonierung
  • Die Northern-Blot-Daten legen nahe, dass eine aus Raps-Poly(A)+-Schwanz-mRNA stammende Raps-Keimling-cDNA-Bibliothek die geeignetste zur Durchmusterung auf einen BCCP-Klon war. Circa 150.000 rekombinante Plaques wurden durchmustert. Die hybridisierenden Plaques wurden durch drei Runden der Durchmusterung geführt, worauf sie Plaque-rein waren.
  • Anti-Biotin-Analyse
  • Da ca. 20 Klone durch 3 Runden von Durchmusterung geführt wurden, bedurfte es einer frühen Anzeige der Klon-Identität. Die Bibliothek, die zur Durchmusterung verwendet wurde, wurde unter Verwendung des Expressionsvektors λZAP II konstruiert. Es wurde zuvor gezeigt, dass λZAP II-Klone, die zur Expression des codierten Proteins induziert werden, durch den E. coli-Wirt biotinyliert werden können, vorausgesetzt der Biotinylierungsort ist im exprimierten Protein vorhanden. Vorausgesetzt wenigstens eines der Inserte ist im Raster und in der richtigen Orientierung, dann könnte der Klon durch dieses Biotinylierungsverfahren zur bevorzugten Sequenzierung identifiziert werden. Positive Klone aus den Bibliotheksdurchmusterungen wurden zur Expression ihres Proteins durch IPTG-Behandlung induziert und unter Verwendung eines Peroxidase-gebundenen Streptavidin/ECL-Detektionssystems durchmustert.
  • Protein-Blot-Daten
  • Die Transkriptgröße aus der Northern-Analyse zeigte, dass die mRNA voller Länge, die das BCCP-Protein codiert, 1,3 kb war. Dies würde ein Polypeptid von ca. 25 kDa codieren. Zusätzlich wurde gezeigt, dass die Expression im Embryo das ca. 20-fache derjenigen im Blatt war. Unter Verwendung frischer Vollproteinextrakte aus Rapssamen und -blättern wurde ein Western-Blot unter Verwendung von Iod 125-(I125)-markiertem Streptavidin durchgeführt, um biotinhaltige Proteine zu identifizieren. Ein biotinhaltiges Protein mit ca. 35 kDa wurde beobachtet, das im Rapskeimling vorhanden war, aber nicht in Blattextrakten. Da diese Daten mit denjenigen der Northern-Analyse übereinstimmen, kann das Protein das Produkt des Raps-BCCP-Gens darstellen.
  • Sequenzanalyse
  • Positive Klone aus den Bibliotheksdurchmusterungen wurden sequenziert. Sechs Klone wurden identifiziert und als pBP1, pBP2, pBP3, pBP4, pBP6 und pBP7 bezeichnet.
  • Die Sequenz von pBP1 ist als SEQ ID NO:1 gezeigt. Die Sequenz enthält eine mutmaßliche Biotin-Bindungsstelle von Basen 478 bis 493. pBP1 zeigt eine beträchtliche Aminosäuresequenzhomologie mit dem BCCP-Gen von Anabaena und E. coli. Die Sequenz von pBP2 ist als SEQ ID NO:2 gezeigt. Die mutmaßliche Biotin-Bindungsstelle ist von Basen 91 bis 106. pBP2 zeigt eine beträchtliche Aminosäurehomologie mit pBP1. Die Sequenz von pBP3 ist als SEQ ID NO:3 gezeigt. Die Sequenzen pBP4 und 6 sind als SEQ ID NO:4 bzw.
  • SEQ ID NO:5 gezeigt. Die Sequenz von pBP7 ist als SEQ ID NO:6 gezeigt. pBP7 zeigt eine beträchtliche Aminosäuresequenzhomologie mit dem BCCP-Gen von E. coli.
  • Materialien und Methoden
  • Konstruktion der cDNA-Bibliothek
  • i) Die verwendete cDNA-Bibliothek wurde unter Verwendung von Poly(A)+-mRNA erzeugt, die gemäß dem Verfahren von Logemann et al. aus dem mittleren Stadium von sich entwickelnden Jet neuf-Rapskeimlingen isoliert wurden (geerntet ca. 35 Tage nach der Blüte). Die Synthese des ersten Strangs wurde unter Verwendung von Poly-dT-Oligonucleotidprimern gemäß den Herstelleranweisungen durchgeführt (Amersham International). Die resultierenden erzeugten cDNAs wurden direktional in die EcoRI/Xhol-Orte von λ-ZAP II gemäß den Herstellerempfehlungen (Stratagene) kloniert. Die verwendeten Wirtsbakterien waren XL-1 Blue (Stratagene).
  • Sondenvorbereitung und -markierung
  • cDNA-Sonden zur Durchmusterung der Raps-Bibliotheken wurden durch entsprechende Restriktionsendonucleaseverdauungen von Plasmid-DNA erzeugt.
  • Das erforderliche DNA-Fragment wurde von Vektor-DNA durch TAE-Agaroseelektrophorese getrennt unter Verwendung des GeneClean II-Kits (Bio 101) oder durch Einfrieren und Ultrafiltration isoliert.
  • Die Sonden (200–300 ng) wurden mit [α32P]-dCTP unter Verwendung des Megaprime-Kits gemäß den Herstellerempfehlungen (Amersham International) auf einen Gehalt von 5 × 109 cmp/μg radiomarkiert. Nicht-aufgenommene Markierung wurde unter Verwendung von Biospin-Chromatographiesäulen (Biorad) entfernt.
  • Bibliotheksdurchmusterung
  • 150.000 plaquebildende Einheiten wurden wie zuvor beschrieben durchmustert. Die Filter wurden bei 65°C hybridisiert. "Plasmid rescue" von cDNA-Klonen wurde wie zuvor im Stratagene-Protokoll für "in vivo excision of pSK from λ-ZAP II" beschrieben durchgeführt.
  • Sequenzierung von DNA-Klonen
  • Die Sequenzierung wurde unter Verwendung eines Applied Biosystems Inc. 373A DNA-Sequenzierungsautomaten (Durham University Sequencing Service, Ms J. Bartley) durchgeführt. Sowohl Vorwärts- als auch Rückwärtsprimer (–21m13 und M13RPI) wurden zunächst für alle Klone verwendet. Geschachtelte Deletionen wurden wie von Pharmacia (d.s. Nested Deletion Kit) empfohlen erzeugt und unter Verwendung einer Kombination aus Vorwärts- und Rückwärtsprimern und synthetisierten Oligonucleotidprimern sequenziert. Die Primer wurden unter Verwendung eines 381A-DNA-Syntheseautomaten (Applied Biosystems Inc.) hergestellt. Die Computeranalyse der DNA-Sequenz wird unter Verwendung des SEQNET-Pakets von der SERC-Einrichtung in Daresbury und DNA-Strider durchgeführt werden.
  • Northern-Blot-Analyse
  • Poly(A)+-mRNA wurde aus entweder 5 g jungen Blättern oder 5 g Keimlingen, die 15, 22, 29, 36, 42 und 49 Tage nach der Blüte geerntet wurden, unter Verwendung des empfohlenen Verfahrens vorbereitet (Pharmacia mRNA-Reinigungskit). 1–5 μg wurden auf ein 1% Formamid/Formaldehyd-Agarosegel zur Elektrophorse aufgetragen. Das Northern-Blot-Verfahren wurde wie zuvor beschrieben durchgeführt.
  • Expression von λ-Klonen und Biotinylierungsdetektion
  • Circa 2 × 105 plaquebildende Einheiten (p.f.u.) wurden auf jeweils drei große NZYM-Platten unter Verwendung von E. coli KW251 als Wirtsstamm plattiert; nach Wachstum bei 42°C bis Plaques von "Nadelstich"-Größe erscheinen (ca. 3–4 Stunden), wurden die Platten mit Nitrocellulosefiltern (20 × 20 cm) überschichtet, die in 10 mM IPTG vorgetränkt worden waren, und trocknen gelassen. Das Wachstum der Plaques wurde dann über Nacht bei 37°C fortgesetzt.
  • Nach Inkubation über Nacht wurden die Filter entfernt und kurz in TBS (50 mM Tris, pH 7,5, 0,2 M NaCl, 0,5 mM CaCl2, 50 mM MgCl2) gewaschen. Die Membranen wurden für 2 h in TBS/1 % (G/V) Hämoglobin bei 30°C, gefolgt von weiteren 2 h in Blockierungspuffer/Peroxidase-gebundenem Streptavidin (Sirotech) geblockt. Die Membranen wurden dann umfassend in TBS/0,05 % Tween 20 bei Raumtemperatur gespült.
  • Das ECL-Visualisierungssystem wurde zur Identifizierung positiver Klone wie vom Hersteller (Amersham) beschrieben verwendet.
  • Herstellung von Rohextrakten
  • Frisches Pflanzenmaterial wurde in flüssigem Stickstoff eingefroren und gefroren mit Mörser und Pistill gemahlen. Das resultierende feine Pulver wurde in Eppendorf-Röhrchen gegeben und mit 4 Volumina XI-Probenbeladungspuffer versetzt. Die Aufschlämmung wurde mittelbar für 5 min gekocht und für 10 min in einer Labortisch-Mikrofuge-Zentrifuge zentrifugiert. Der Überstand wurde entfernt und bei –80°C in Teilmengen gelagert. Proteinproben wurden bis zu 2 Monate nach der Herstellung verwendet.
  • Western Blotting
  • Nach SDS-PAGE wurden die Proteine auf ProBlot (ABI) durch halbtrockenes Blotten geblottet. Markerproteine wurden durch Ponceau-Anfärbung gemäß den Herstelleranweisungen lokalisiert. Die Membranen wurden mit 1 % Hämoglobin, 20 mM Tris, pH 7,2, 170 mM NaCl für 1 h unter konstantem Vermischen blockiert. 125I-gebundenes Streptavidin wurde mit einem 1:200-Verhältnis hinzugegeben und bei Raumtemperatur über Nacht inkubiert. Der Blot wurde umfassend mit 0,2 % Nonidet P40, Blockierungslösung mit mehreren Wechseln von Waschlösung über 1 h gewaschen. Mit dem Blot wurde Röntgenfilm für 1–7 Tage belichtet.
  • Die Western Blots lieferten Ergebnisse, die die BCCP-Gehalte anzeigen. In Abwesenheit spezifischer BCCP-Antikörper, und weil BCCP in vivo biotinyliert wird, wurde Biotin-spezifisches Antiserum verwendet, um Biotin-spezifische Antikörper zu erzeugen. Hämcyanin der Schlüssellochnapfschnecke wurde mit Biotin beschichtet und als Antigen in Kaninchen verwendet. Zur Minimierung falscher Hintergrundsignale auf dem Western Blot wurden alle erzeugten Antikörper affinitätsgereinigt. Dies wurde durch Säulenchromatographie an einer Biotin-Agarose-Matrix erreicht. Die theoretischen Größen der BCCP-Proteinbanden wurden zu 22,7 kDa und 21,9 kDA aus den längsten Klonen vorhergesagt, die SEQ ID NO:9 und SEQ ID NO:5 sind. Frühere Arbeiten, die die prokaryotischen BCCP-Studien beschreiben, zeigten jedoch, dass die Prolin/Alanin-reiche Region von E. coli-BCCP eine SDS-Gel-Anomalie überträgt. Das Protein läuft mit 35 % weniger Mobilität als aus der Sequenz vorhergesagt. Da die B. napus-BCCP-Sequenz ebenfalls eine ähnliche Prolin/Alanin-reiche Region enthält, konnte das genaue Molekulargewicht nicht aus der SDS-Gelbeweglichkeit vorhergesagt werden. Experimente unter Verwendung der Antikörper haben gezeigt, dass das eine biotinylierte Protein in Erbsen-Chlorplasten die 35 kDa BCCP-Untereinheit von ACCase war. Ähnlich zeigten Western Blots von B. napus-Chloroplastenproteinen, dass nur ein biotinyliertes Protein innerhalb des Chloroplasten verbleibt. Es ist daher höchst wahrscheinlich, dass die auf den Western Blots der B. napus-Wurzel-, -Blatt- und -Keimlingsextrakte gezeigten 35 kDa-Banden BCCP sind. Die Reinigung von Plastiden aus Rapssamenkeimlingen zeigten ebenfalls, dass sich das biotinylierte Polypeptid innerhalb des Plastids befindet. Außerdem waren die BCCP-Gehalte niedrig sowohl in der Wurzel als auch im Blatt im Vergleich mit demjenigen im Keimling, obwohl die gleichen Proteinmengen zunächst auf die Gele aufgetragen wurden.
  • Sequenzprotokoll
    Figure 00150001
  • Figure 00160001
  • Figure 00170001
  • Figure 00180001
  • Figure 00190001
  • Figure 00200001
  • Figure 00210001

Claims (6)

  1. Verfahren zur Modifizierung der Kapazität der Fettsäureerzeugung einer Pflanze durch Modulieren der Expression des Gens, das das Acetyl-Coenzym A-Carboxylase-Biotincarboxyl-Trägerprotein codiert, umfassend das stabile Inserieren, in das Genom der Zellen der Pflanze, eines Vektors, der einen in Pflanzen funktionsfähigen Genpromotor, ein Polyadenylierungssignal und eine transkribierbare Region umfasst, die eine DNA mit der aus SEQ ID NO:1, SEQ ID NO:2, SEQ ID NO:3 und SEQ ID NO:6 und komplementären Sequenzen davon ausgewählte Nukleotidsequenz umfaßt.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Modulation das Überexprimieren des Acetyl-Coenzym A-Carboxylase-Biotincarboxyl-Trägerproteingens umfaßt.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 2, worin die Überexpression des Gens durch stabile Insertion, in das Genom der Pflanze, einer oder mehr als einer Kopie eines exprimierbaren Genkonstrukts erreicht wird, das für das Acetyl-Coenzym A-Carboxylase-Biotincarboxyl-Trägerprotein codiert.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Modulation die Abregulation der Expression des Acetyl-Coenzym A-Carboxylase-Biotincarboxyl-Trägerproteingens umfaßt.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 4, worin die Abregulation des Gens durch stabile Insertion, in das Genom der Pflanze, eines antisense-Genkonstrukts erreicht wird, das eine transkribierbare DNA-Sequenz enthält, die eine DNA umfaßt, die komplementär zur gesamten oder einem Teil der endogenen DNA-Sequenz des Acetyl-Coenzym A-Carboxylase-Biotincarboxyl-Trägerproteingens ist.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 4, worin die Abregulation des Gens durch stabile Insertion, in das Genom der Pflanze, eines sense-Genkonstrukts erreicht wird, das eine transkribierbare DNA enthält, die ein Fragment der endogenen DNA-Sequenz umfaßt, die das Acetyl-Coenzym A-Carboxylase-Biotincarboxyl-Trägerprotein codiert.
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