DE69631597T2 - Kombination aus einem beta rezeptorblocker und einem opioid - Google Patents

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    • A61P25/00Drugs for disorders of the nervous system
    • A61P25/04Centrally acting analgesics, e.g. opioids

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen bei der Schmerzlinderung. Die Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung eines β-Rezeptorenblockers in Kombination mit einem Opioid ebenso wie pharmazeutische Zusammensetzungen, welche die beiden aktiven Inhaltsstoffe enthalten. Die neuartige Kombination stellt eine unerwartete, gesteigerte Effizienz in der Behandlung von Schmerz bereit.
  • Allgemeiner Stand der Technik
  • Schmerz ist möglicherweise die am meisten gefürchtete und behindernde Folge von Krankheit und Trauma. Schmerz ist auch der häufigste Grund dafür, dass Patienten um ärztliche Beratung nachsuchen. Das menschliche Leiden hat in der medizinischen Gemeinschaft und bei den Forschern bedeutende Aufmerksamkeit erlangt. Es wird erwartet, dass die Aufmerksamkeit wächst, da der große therapeutische Bedarf hoch ist, weil Schmerz mit dem Altern einer Bevölkerung zunimmt.
  • Historisch sind Opioide seit dem 18. Jahrhundert in der Schmerzlinderung in oralen oder injizierbaren Verabreichungsformen verwendet worden. Die Probleme, die Opioide, wie z. B. Morphin, bereiten, sind jedoch ihre ernsten Nebenwirkungen, die ihre weit verbreitete Verwendung und Akzeptanz sowohl seitens der Ärzte als auch der Patienten erschweren. Zu den Nebenwirkungen gehören z. B. Abhängigkeit, Übelkeit, Atemhemmung, Schläfrigkeit und Dysphorie, die alle durch die Wirkung von Opioiden im Gehirn vermittelt werden.
  • Die meisten der Nebenwirkungen sind von der Menge an verwendetem opioidem Arzneimittel abhängig. Es ist daher erforderlich zu versuchen, so geringe Dosen des opioiden Arzneimittels wie möglich zu verwenden, wobei jedoch dann das Problem auftritt, dass zuviel von der anästhetischen Wirkung verloren geht, wenn die Dosis gesenkt wird.
  • In der Veröffentlichung von Navarro V. et al., „Synergistic effect of meperidine and propanolol in dogs", Veterinaria (Mexico City) (1982), 13 (4), 183 bis 187, Chemical Abstracts Nr. 99, 32 787 ist die Kombination von Propanolol und Meperidin offenbart. Es wird jedoch nicht erwähnt, dass diese Kombination vorteilhaft bei der Behandlung von Schmerz ist. Diese besondere Kombination ist von der vorliegenden Erfindung ausgeschlossen.
  • Kurzdarstellung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung basiert auf dem Konzept einer neuartigen Kombinationstherapie, wobei ein β-Rezeptorenblocker oder ein pharmakologisch unbedenkliches Salz davon und ein Opioid oder ein physiologisch und pharmazeutisch unbedenkliches Salz davon gleichzeitig, aufeinanderfolgend oder in der Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung, welche die beiden aktiven Inhaltsstoffe enthält, gegebenenfalls zusammen mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger, verabreicht werden, mit der Maßgabe, dass, wenn es sich bei dem β-Blocker um Propanolol handelt, es sich bei dem Opioid nicht um Meperidin handelt.
  • Um die vorteilhaften Wirkungen der vorliegenden Erfindung zu erhalten, müssen der β-Rezeptorenblocker und das Opioid als eine Kombination verabreicht werden, entweder gleichzeitig oder aufeinanderfolgend. Insbesondere müssen die Dosierungsform und der Verabreichungsweg beider jeweils so ausgewählt werden, dass die therapeutischen Wirkungen beider sich gleichzeitig äußern.
  • Die Formulierung „gleichzeitige Verabreichung" will sagen, dass die beiden aktiven Inhaltsstoffe zur selben Zeit gegeben werden.
  • Die Formulierung „aufeinanderfolgende Verabreichung" will sagen, dass die beiden aktiven Inhaltsstoffe einer nach dem anderen gegeben werden, d. h., dass zuerst der β-Rezeptorenblocker verabreicht wird und danach das Opioid verabreicht wird oder umgekehrt, was bedeutet, dass es gleichgültig ist, in welcher Reihenfolge die beiden aktiven Inhaltsstoffe verabreicht werden. Vorzugsweise beträgt die Zeitspanne zwischen der Verabreichung des β-Rezeptorenblockers und des Opioids oder umgekehrt nicht mehr als 2 Stunden.
  • Alternativ können die beiden aktiven Inhaltsstoffe in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung vorliegen, welche die beiden aktiven Inhaltsstoffe enthält, gegebenenfalls in Gegenwart eines pharmazeutisch unbedenklichen Trägers oder zusätzlicher aktiver oder inaktiver Substanzen.
  • Zu den β-Rezeptorenblockern, die für die erfindungsgemäße Kombinationstherapie verwendet werden können, gehören alle bekannten pharmazeutisch nützlichen β-Rezeptorenblocker, z. B. Alprenolol, Propanolol, Pindolol, Sotalol, Timolol, und außerdem selektive β-Rezeptorenblocker, wie z. B. Metoprolol, Atenolol, Betaxolol und Bisoprolol. Diese β-Rezeptorenblocker sind jedoch nur Beispiele und sollten keinesfalls als die Erfindung einschränkend gedeutet werden. In den Umfang der Erfindung eingeschlossen sind auch Racemate und Enantiomere der verwendeten β-Rezeptorenblocker.
  • Zu den Opioiden, die in der vorliegenden Kombination nützlich sind, gehören ebenso alle bekannten, therapeutisch nützlichen Opioide, z. B. Alfetanil, Remifentanil, Fentanyl, Fenoperidin, Sufentanyl, Morphin und Pethidin. Existierende Enantiomere der Opioide oder aktive Metabolite der Opioide befinden sich ebenfalls innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
  • Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass durch Verwenden der erfindungsgemäßen Kombination in der Schmerzkontrolle die Nebenwirkungen, die mit den Opioiden verbunden sind, drastisch verringert werden können. Durch Verwenden der Kombination der vorliegenden Erfindung ist es möglich, die Dosis von Opioiden auf ein Zehntel (1/10) der Dosis zu verringern, die gewöhnlich eine vergleichbare analgetische Wirkung bereitstellen würde.
  • Weiterhin bietet ein β-Rezeptorenblocker in Kombination mit einem Opioid in solch geringen Dosen, die unter normalen Bedingungen für keine Schmerzlinderung sorgen würden, dem Patienten eine supra-additive Wirkung oder – mit anderen Worten – eine synergistische Wirkung in der Schmerzkontrolle. Überraschenderweise weisen β-Rezeptorenblocker allgemein diese synergistische Wirkung in Kombination mit Opioiden auf.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der β-Rezeptorenblocker Metoprolol (R) und das Opioid ist Sufentanyl.
  • Die Verabreichung kann u. a. oral, rektal, intraartikulär, intrathekal, intramuskulär, intravenös, spinal, epidural, durch Inhalation, nasal, buccal, sublingual oder topisch erfolgen.
  • Eine bevorzugte Verabreichungsmethode ist die topische, wobei die aktiven Inhaltsstoffe in Form einer Salbe verabreicht werden. Die topische Verabreichung ist besonders vorteilhaft zur Behandlung von Schmerz, der von einem Entzündungsprozess gleich unter der Haut herrührt. Eine andere bevorzugte Verabreichungsweise ist die intraartikuläre Injektion der aktiven Inhaltsstoffe.
  • Pharmazeutische Zusammensetzungen
  • In der klinischen Praxis werden die aktiven Inhaltsstoffe gleichzeitig oder aufeinanderfolgend oder alternativ in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung, welche die beiden aktiven Inhaltsstoffe enthält, entweder als eine freie Base oder als ein pharmazeutisch unbedenkliches Säureadditionssalz, z. B. das Hydrochlorid, Hydrobromid, Lactat, Acetat, Sulfat, Sulfamat und dergleichen, zusammen mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger verabreicht.
  • Der Verabreichungsweg kann u. a. oral, rektal, intraartikulär, intrathekal, intramuskulär, intravenös, spinal, epidural, durch Inhalation, nasal, buccal, sublingual oder topisch sein.
  • Ein bevorzugter Verabreichungsweg ist der topische, wobei die aktiven Inhaltsstoffe in Form einer Salbe verabreicht werden. Ein anderer bevorzugter Verabreichungsweg ist die intraartikuläre Injektion der aktiven Inhaltsstoffe.
  • Der Träger kann ein festes, halbfestes oder flüssiges Verdünnungsmittel oder eine Kapsel sein. Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen bilden einen weiteren Gesichtspunkt dieser Erfindung.
  • Die Dosis des β-Rezeptorenblockers hängt von der Wirksamkeit, dem Verabreichungsweg und der individuellen Reaktion des Patienten ab. Vorzugsweise wird eine Konzentration in dem Bereich von 0,20 bis 120 μmol/ml an verabreichter Komponente verabreicht, stärker bevorzugt in dem Bereich von 0,20 bis 100 μmol/ml an verabreichter Komponente.
  • Die Dosis des eingesetzten Opioids ist wesentlich geringer als diejenige, die normalerweise erforderlich ist, um Schmerzfreiheit zu erzeugen. Vorzugsweise ist eine Konzentration in dem Bereich von 0,0005 bis 0,1 μmol/ml an verabreichter Komponente zu verabreichen, stärker bevorzugt in dem Bereich von 0,001 bis 0,08 μmol/ml an verabreichter Komponente.
  • Um pharmazeutische Zusammensetzungen, die einen β-Rezeptorenblocker und ein Opioid enthalten, in der Form von Dosierungseinheiten zur oralen Anwendung herzustellen, kann die ausgewählte Verbindung mit einem festen, feinpulverigen Träger, z. B. Lactose, Saccharose, Sorbit, Mannit, Stärken, wie z. B. Kartoffelstärke, Maisstärke, Amylopectin, Laminariapulver oder Zitrusmarkpulver, Cellulosederivaten oder Gelatine, und einem Schmiermittel, wie z. B. Magnesiumstearat, Calciumstearat, Polyethylenglycolwachsen und dergleichen gemischt und anschließend zusammengepresst werden, um Tabletten zu bilden. Wenn überzogene Tabletten erforderlich sind, können die Kerne, hergestellt wie oben beschrieben, mit einer konzentrierten Zuckerlösung, die z. B. Gummiarabikum, Gelatine, Talkum, Titandioxid und dergleichen enthalten kann, überzogen werden. Alternativ kann die Tablette mit einem Lack, der in einem leichtflüchtigen organischen Lösemittel oder Mischung organischer Lösemittel gelöst ist, überzogen werden. Diesen Überzügen können Farbstoffe zugegeben werden, um leicht zwischen Tabletten, die verschiedene aktive Substanzen oder verschiedene Mengen der aktiven Verbindung enthalten, zu unterscheiden.
  • Zur Herstellung von Weichgelatinekapseln (perlenförmige, geschlossene Kapseln), die aus Gelatine und z. B. Glycerin bestehen, kann die aktive Substanz mit einem Pflanzenöl gemischt werden. Hartgelatinekapseln können Granulate der aktiven Substanz in Kombination mit festen, feinpulverigen Trägern, wie z. B. Lactose, Saccharose, Sorbit, Mannit, Stärken (z. B. Kartoffelstärke, Maisstärke oder Amylopectin), Zellulosederivaten oder Gelatine enthalten.
  • Dosierungseinheiten zur rektalen Anwendung können in der Form von Zäpfchen, welche die aktive Substanz in Mischung mit einer Neutralfettbasis enthalten, oder Gelatine-Rektalkapseln, welche die aktive Substanz in Mischung mit Pflanzenöl oder Paraffinöl enthalten, hergestellt werden.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Biologische Prüfungen
  • Prüfungen gemäß dem Schwanzreflex-Modell wurden durchgeführt, wobei die sensorischen und motorischen Auswirkungen der Kombinationen geprüft wurden. Der Zweck dieser Untersuchungen war, die synergistische Wirkung bei der Schmerzkontrolle zu zeigen, die erreicht wird, wenn ein β-Rezeptorenblocker mit einem Opioid kombiniert wird.
  • Die intrathekalen Injektionen in die Mäuse wurden im Wesentlichen gemäß Hylden und Wilcox (Hylden JL, Wilcox GL, Intrathecal morphine in mice: a new technique., Eur J Pharmacol 1980, 67, 313 bis 316) durchgeführt. Eine 30-G- Kanüle wurde zwischen den Wirbeln L5 und L6 eingeführt, im Anschluss an einen kleinen Einschnitt in die Haut über den Bereich. Die verschiedenen Lösungen wurden in einem Volumen von 5 μl eines β-Rezeptorenblockers bzw. 5 μl eines Opioids oder 5 μl einer Mischung aus einem β-Rezeptorenblocker und einem Opioid injiziert.
  • Die Tiere wurden auf die Reaktionslatenzen beim Schwanzreflex (Åkerman B, Arweström E, Post C, Local anaesthetics potentiate spinal morphine antinociception, Anesth Analg 1988, 67: 943 bis 948) hin untersucht, vor der Verabreichung der Prüfverbindungen (Wert vor Arzneimittelgabe) und 5 Minuten nach dem Verschwinden der motorischen Blockade. Danach wurde alle 15 Minuten eine Prüfung durchgeführt, bis die Latenzen vor der Arzneimittelgabe erhalten wurden. Bei der Schwanzreflexprüfung wurde ein thermostatgeregelter Lichtstrahl auf die Spitze des Schwanzes gerichtet (NTC Inc. Modell 33). Die Latenz bis zum Wegziehen des Schwanzes wurde gemessen und eine Zeitgrenze von 10 Sekunden wurde verwendet. Anzeichen für nachteilige Wirkungen der Prüfverbindungen wurden aufgezeichnet. Häufigkeit, Beginn und Dauer der motorischen Blockade nach intrathekaler Injektion von 5 μl des β-Rezeptorenblockers oder 5 μl des Opioids in männliche Mäuse wurden geprüft. Die motorische Blockade wurde als die Unfähigkeit der Maus definiert, auf den hinteren Gliedmaßen zu stehen, und die Erholung wurde als eingetreten angesehen, wenn die Maus gehen und den Boden normal fassen konnte.
  • Alprenolol-Racemat wurde in einer Konzentration von 1,88 bis 15 μmol/ml verwendet, Morphin wurde in einer Konzentration von 0,1 bis 0,80 μmol/ml verwendet, Fentanyl wurde in einer Konzentration von 0,01 bis 0,80 μmol/ml verwendet und Sufentanyl wurde in einer Konzentration von 0,001 bis 0,129 μmol/ml verwendet.
  • Alle Lösungen wurden in Salzlösung von 9,0 mg/ml hergestellt.
  • Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele, die nicht als die Erfindung einschränkend gedeutet werden sollen, ausführlicher beschrieben.
  • BEISPIEL 1
  • Die sensorische Wirkung der Kombination von Alprenolol-Racemat mit Fentanyl auf die Schwanzreflexlatenz von Mäusen wurde geprüft. Jede Konzentration wurde an Gruppen von 6 Tieren geprüft. Die Prüfungsergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt.
  • Tabelle 1
    Figure 00090001
  • Eine Lösung mit einer Konzentration an Alprenolol-Racemat allein von 15 μmol/ml ergab eine Wirkung von 100%. Um dieselbe Wirkung mit Fentanyl allein zu erreichen, war eine Lösung mit einer Konzentration von 0,30 μmol/ml erforderlich. Wenn diese beiden Substanzen in Kombination gegeben wurden, war im Vergleich dazu, wenn Fentanyl allein gegeben wurde, nur die Hälfte (1/2) der Dosis von Alprenolol und ein Fünftel (1/5) des Betrages der Dosis von Fentanyl erforderlich, um eine 100%ige sensorische Blockade zu erreichen. Somit wird in der antinozizeptiven Behandlung eine synergistische Wirkung erreicht, wenn der β-Rezeptorenblocker in Kombination mit einem Opioid gegeben wird.
  • BEISPIEL 2
  • Die sensorische Wirkung der Kombination von Alprenolol-Racemat mit Sufentanyl auf die Schwanzreflexlatenz wurde an Gruppen von 6 Tieren geprüft. Die Prüfungsergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt.
  • Tabelle 2
    Figure 00100001
  • Eine Lösung mit einer Konzentration von 15 μmol/ml Alprenolol-Racemat allein und eine mit 0,008 μmol/ml Sufentanyl allein ergaben eine 100%ige sensorische Blockade. Wenn diese beiden Substanzen in Kombination gegeben wurden, waren nur 3,75 μmol/ml Alprenolol und 0,001 μmol/ml Sufentanyl erforderlich, um eine 100%ige sensorische Blockade zu erreichen.
  • Dies zeigt, dass die Kombination von Alprenolol mit Sufentanyl eine synergistische Wirkung verleiht.
  • BEISPIEL 3
  • Prüfung auf Synergie
  • Die sensorische Wirkung einer Kombination von Alprenolol-Racemat mit Morphin auf die Schwanzreflexlatenz von Mäusen wurde geprüft. Jede Konzentration wurde an Gruppen von 6 Tieren geprüft. Die Ergebnisse der Prüfungen sind in der Tabelle 3 gezeigt.
  • Tabelle 3
    Figure 00100002
  • Eine Lösung mit einer Konzentration von 15 μmol/ml Alprenolol allein und eine Lösung mit einer Konzentration von 0,05 μmol/ml Morphin allein ergaben eine sensorische Wirkung von 100%.
  • Wenn diese beiden Substanzen in Kombination gegeben wurden, war eine Menge von nur 7,5 μmol/ml Alprenolol und 0,01 μmol/ml Morphin erforderlich, um eine sensorische Wirkung von 95% zu erreichen. Dies bedeutet, dass nur eine Menge an Morphin erforderlich war, die ein Fünftel (1/5) der Dosis betrug, die erforderlich ist, um eine Wirkung von 100% zu erreichen, im Vergleich dazu, wenn Morphin allein gegeben wurde, und die Hälfte (1/2) der Dosis von Alprenolol. Somit wird in der antinozizeptiven Behandlung eine synergistische Wirkung erreicht, wenn der β-Rezeptorenblocker in Kombination mit einem Opioid gegeben wird.
  • BEISPIEL 4
  • Die sensorische Wirkung der Kombination des Enantiomers von Metoprolol (R) und Sufentanyl auf die Schwanzreflexlatenz wurde an Gruppen von 6 Tieren geprüft. Die Ergebnisse der Prüfungen sind in der Tabelle 4 gezeigt.
  • Tabelle 4
    Figure 00110001
  • Eine Lösung mit einer Konzentration an Metoprolol (R) allein von 120 μmol/ml ergab keine Wirkung von 100%. Um mit Sufentanyl allein eine Wirkung von 100% zu erreichen, war eine Lösung mit einer Konzentration von 0,008 μmol/ml erforderlich. Wenn diese beiden Substanzen in Kombination gegeben wurden, war im Vergleich dazu, wenn Metoprolol (R) oder Sufentanyl allein gegeben wurden, nur die Hälfte (1/2) der Dosis von Metoprolol (R) und ein Achtel (1/8) des Betrages der Dosis von Sufentanyl erforderlich, um eine 100%ige sensorische Blockade zu erreichen. Somit wird in der antinozizeptiven Behandlung eine synergistische Wirkung erreicht, wenn der β-Rezeptorenblocker in Kombination mit einem Opioid gegeben wird.
  • Schlussfolgerung
  • Die erfindungsgemäß durchgeführten und beschriebenen Untersuchungen zeigen, dass eine synergistische Wirkung vorhanden ist, wenn ein β-Rezeptorenblocker in Kombination mit einem Opioid, gegebenenfalls auch in der Gegenwart eines pharmazeutisch unbedenklichen Trägers, gegeben wird. Der β-Rezeptorenblocker kann zusammen mit einem Opioid, gegebenenfalls auch zusammen mit zusätzlichen Mitteln, die aktiv oder inaktiv sein können, in der Form einer Komplettpackung bereitgestellt werden. Mittel, die geeignet sind, in eine Komplettpackung eingeschlossen zu werden, werden vom Fachmann erkannt werden.

Claims (22)

  1. Medizinprodukt, enthaltend i) einen β-Rezeptorenblocker oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz davon, verabreicht in einer Konzentration von 0,20–120 μmol/ml an verabreichter Komponente; und ii) ein Opioid oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz davon, verabreicht in einer Konzentration von 0,0005–0,1 μmol/ml an verabreichter Komponente; als Kombinationspräparat zur gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden Verwendung bei der Schmerzkontrolle; mit der Maßgabe, daß es sich, wenn es sich bei dem β-Rezeptorenblocker um Propanolol handelt, bei dem Opioid nicht um Meperidin handelt.
  2. Medizinprodukt nach Anspruch 1, wobei der β-Rezeptorenblocker in einer Konzentration von 0,20–100 μmol/ml an verabreichter Komponente und das Opioid in einer Konzentration von 0,001–0,08 μmol/ml an verabreichter Komponente verabreicht wird.
  3. Medizinprodukt nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei der β-Rezeptorenblocker aus Alprenolol, Propanolol, Pindolol, Sotalol und Timolol ausgewählt ist.
  4. Medizinprodukt nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei der β-Rezeptorenblocker aus Metoprolol, Atenolol, Betaxolol und Bisoprolol ausgewählt ist.
  5. Medizinprodukt nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei der β-Rezeptorenblocker aus Alprenolol und Metoprolol (R) ausgewählt ist.
  6. Medizinprodukt nach einem der Ansprüche 1–5, wobei das Opioid aus Alfentanil, Remifentanil, Fentanyl, Fenoperidin, Sufentanyl, Morphin und Pethidin ausgewählt ist.
  7. Medizinprodukt nach einem der Ansprüche 1–5, wobei das Opioid aus Morphin, Fentanyl und Sufentanyl ausgewählt ist.
  8. Medizinprodukt nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei es sich bei dem β-Rezeptorenblocker um Alprenolol und bei dem Opioid um Fentanyl handelt.
  9. Medizinprodukt nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei es sich bei dem β-Rezeptorenblocker um Alprenolol und bei dem Opioid um Sufentanyl handelt.
  10. Medizinprodukt nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei es sich bei dem β-Rezeptorenblocker um Alprenolol und bei dem Opioid um Morphin handelt.
  11. Medizinprodukt nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei es sich bei dem β-Rezeptorenblocker um Metoprolol (R) und bei dem Opioid um Sufentanyl handelt.
  12. Verwendung i) eines β-Rezeptorenblockers oder eines pharmazeutisch unbedenklichen Salzes davon; und ii) eines Opioids oder eines pharmazeutisch unbedenklichen Salzes davon; zur Herstellung eines Kombinationspräparats zur Behandlung von Schmerzen.
  13. Verwendung nach Anspruch 12, wobei der β-Rezeptorenblocker aus Alprenolol und Metoprolol (R) ausgewählt ist.
  14. Verwendung nach Anspruch 12 oder Anspruch 13, wobei das Opioid aus Morphin, Fentanyl und Sufentanyl ausgewählt ist.
  15. Verwendung nach einem der Ansprüche 12–14, wobei es sich bei dem β-Rezeptorenblocker um Alprenolol und bei dem Opioid um Fentanyl handelt.
  16. Verwendung nach einem der Ansprüche 12–14, wobei es sich bei dem β-Rezeptorenblocker um Alprenolol und bei dem Opioid um Sufentanyl handelt.
  17. Verwendung nach einem der Ansprüche 12–14, wobei es sich bei dem β-Rezeptorenblocker um Alprenolol und bei dem Opioid um Morphin handelt.
  18. Verwendung nach einem der Ansprüche 12–14, wobei es sich bei dem β-Rezeptorenblocker um Metoprolol (R) und bei dem Opioid um Sufentanyl handelt.
  19. Vewendung nach einem der Ansprüche 12–18, wobei der β-Rezeptorenblocker in einer Konzentration von 0,20–120 μmol/ml einer verabreichten Komponente und das Opioid in einer Konzentration von 0,0005–0,1 μmol/ml an verabreichten Komponente verabreicht wird.
  20. Vewendung nach einem der Ansprüche 12–18, wobei der β-Rezeptorenblocker in einer Konzentration von 0,20–100 μmol/ml an verabreichten Komponente und das Opioid in einer Konzentration von 0,001–0,08 μmol/ml an verabreichten Komponente verabreicht wird.
  21. Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, enthaltend i) einen β-Rezeptorenblocker oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz davon; und ii) ein Opioid oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz davon; zusammen mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Schmerzen.
  22. Verwendung nach Anspruch 21, wobei der β-Rezeptorenblocker in einer Konzentration von 0,20–120 μmol/ml an verabreichter Komponente und das Opioid in einer Konzentration von 0,0005–0,1 μmol/ml an verabreichter Komponente verabreicht wird.
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