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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der medizinischen Chemie. Die Erfindung
betrifft insbesondere ein Verfahren zur Aufhebung der durch ein
Lokalanästhetikum
und einen alpha-adrenergen
Agonisten induzierten Lokalanästhesie,
das die Verabreichung einer wirksamen niedrigen Dosis von Phentolaminmesylat
umfasst.
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Die
Lokalanästhesie
wird von Zahnärzten
weit verbreitet eingesetzt, um eine Schmerzlinderung bei Patienten
während
der zahnärztlichen
Behandlungen zu bewirken. Um eine Schmerzlinderung zu bewirken, wird
eine Wirkstoffformulierung, die eine lokalanästhetische Verbindung enthält, wie
Lidocain, in das Zahnfleischgewebe ("gum tissue") injiziert, das den Zahn oder die Zähne, an
dem/denen die zahnärztliche
Behandlung durchgeführt
werden soll, umgibt. Es gibt kurzwirkende und langanhaltende lokalanästhetische
Wirkstoffformulierungen. Die kurzwirkenden lokalanästhetschen
Formulierungen enthalten Lidocain oder einen verwandten lokalanästhetischen
Wirkstoff, der in Salzlösung
oder einem anderen geeigneten Injektionsvehikel gelöst ist.
Typischerweise wirkten Lokalanästhesie
mit kurzwirkenden Lokalanästhetika
etwa 20–30
Minuten, was für
viele zahnärztliche
Behandlungen nicht lange genug ist. Um langanhaltende Lokalanästhesie
zu erhalten, verwenden Zahnärzte
häufig
Lidocain oder andere lokalanästhetische
Formulierungen, die zusätzlich
zu dem lokalanästhetischen
Wirkstoff selbst geringe Konzentrationen von Epinephrin oder anderen
adrenergen Rezeptor-Agonisten, wie Levonordefrin, enthalten. Mehr
als 90% der von Zahnärzten
durchgeführten
Lokalanästhesie-Verfahren
beziehen lokalanästhetische
Formulierungen ein, die alpha-adrenerge Rezeptor-Agonisten enthalten.
Der Das Gefäß-verengende Mittel
ist notwendig, da Lokalanästhetika
ohne ein Gefäß-verengendes
Mittel für
die meisten zahnärztlichen
Behandlungen zu kurz wirken. Das zugegebene Epinephrin stimuliert die
alpha-adrenergen Rezeptoren in den Blutgefäßen im injizierten Gewebe.
Dies hat die Wirkung, dass die Blutgefäße sich in dem Gewebe verengen.
Die Blutgefäßverengung
bewirkt beim Lokalanästhetikum,
dass es in dem Gewebe viel länger
verbleibt, was zu einer starken Erhöhung der Dauer der anästhetischen
Wirkung (von 20 Minuten für
die kurzwirkende Formulierung bis 3–6 Stunden für die langanhaltende
Formulierung) führt.
Ein Hauptproblem bei der Verwendung von Epinephrin-enthaltenden
Lokalanästhetika
ist die Anästhesie von
weichem Gewebe (Lippe, Backe, Zunge), die üblicherweise um viele Stunden
länger
anhält
als die Anästhesie
und Analgesie des Zahnmarks. Die Anästhesie und Analgesie des Zahnmarks
sind die erwünschten Wirkungen
der Lokalanästhesie
hinsichtlich der Perspektive der zahnärztlichen Behandlung, während die
Anästhesie
von weichem Ge webe üblicherweise
eine unerwünschte
Nebenwirkung ist. Die Anästhesie
von weichem Gewebe führt
zu einer Vielzahl von Problemen und Unannehmlichkeiten, wie ein
verlängertes
und unangenehmes Gefühl
der Taubheit in und um den Mund, die Unfähigkeit zu lächeln, Schwierigkeit
beim Essen, Trinken und Schlucken, Verlust der Produktivität durch
versäumte
Arbeitsstunden oder Meetings, etc. Eine fortdauernde Anästhesie
von weichem Gewebe kann die Ursache von Verletzungen sein, das durch
Beißen
auf die Zunge oder Lippen verursacht wird. Eine fortdauernde Anästhesie
von weichem Gewebe kann auch zu einem Produktivitätsverlust
aufgrund versäumter
Arbeitsstunden oder Meetings etc. führen. Des Weiteren ist die fortdauernde
Anästhesie
von weichem Gewebe eine Unannehmlichkeit und sie wird von vielen
Patienten als Beeinträchtigung
empfunden. Die fortdauernde Anästhesie
von weichem Gewebe kann insbesondere bei Kindern, die oft in das
anästhesierte
Gewebe aufgrund von Neugier beißen,
zu einer Verletzung führen.
Es wäre deshalb
wünschenswert,
einen Wirkstoff zu haben, der von Zahnärzten nach Belieben eingesetzt
werden kann, um eine Lokalanästhesie
schnell aufzuheben, nachdem sie nicht länger benötigt wird.
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U.S. 4,659,714 offenbart
ein Verfahren zum Verlängern
der Lokalanästhesie
durch Co-Verabreichung eines
Gefäß-verengenden
Mittels, insbesondere eines Gefäß-verengenden
Mittels, das auf die alpha-adrenerge Rezeptorstellen der Blutgefäßwände wirkt.
Das '714-Patent offenbart
auch die nachfolgende Verabreichung eines alpha-adrenergen Rezeptor-Antagonisten, um
eine Verminderung der verlängerten
Anästhesie-Wirkung
zu bewirken. Von der in diesem Patent beschriebenen Gruppe alpha-adrenerger
Rezeptor-Antagonisten wird Phentolaminmesylat umfasst. Die Beispiele
beziehen sich aber auf die Verabreichung von "Phentolamin". Es ist viel wahrscheinlicher, dass
das, was verabreicht wurde, Phentolaminmesylat war, da Phentolaminmesylat
von der FDA zugelassen und leicht in Wasser löslich ist. Im Gegensatz dazu
ist Phentolamin nicht von der FDA zugelassen und ist in Wasser relativ
unlöslich.
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Wie
in Beispiel 1, Tabelle 1, gezeigt ist, wurden 0,5–1,5 mg "Phentolamin" an Patientengruppen
verabreicht, die mit Lignocain, das mit Epinephrin gemischt war,
vorbehandelt wurden. Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen eine Verminderung
der Anästhesiedauer
mit zunehmenden Mengen "Phentolamin". In Beispiel 2 wurden
2 mg "Phentolamin" verabreicht. In
Beispiel 3 wurden vier Injektionen von jeweils 1 mg (4 mg insgesamt) "Phentola min" verabreicht. In
Beispiel 4 wurden vier Injektionen von jeweils 1 mg (4 mg insgesamt) "Phentolamin" verabreicht.
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Die
Wirkstoffdosis von "Phentolamin", die in dem '714-Patent beschrieben
wurde (0,5–4
mg) überlappt mit
der Dosis von Phentolaminmesylat, die von der FDA für die systemische
Behandlung von Hypertonie bei Patienten mit Phäochromozytom (Gesamtdosis 5
mg in einer Lösung
von 2,5–5
mg/ml) zugelassen wurde. Da solche Dosen normalerweise für die systemische
Behandlung von Hypertonie gedacht sind, können solche hohen Dosismengen
ernste Nebenwirkungen verursachen, wenn sie bei gesunden, normalen
Personen verwendet werden. Die Packungsbeilage des Phentolaminmesylat-Produkts
nennt die folgende Warnung hinsichtlich Nebenwirkungen: "Es wurde berichtet,
dass Herzinfarkt, zerebrovaskulärer
Spasmus und zerebrovaskuläre Okklusion
nach der Verabreichung von Phentolamin üblicherweise in Verbindung
mit bemerkenswerten hypotensiven Vorfällen auftreten". Somit können die
Wirkstoffdosen, die im '714-Patent
für die
Aufhebung der Lokalanästhesie
gelehrt werden, nichtakzeptable Nebenwirkungen verursachen, die
die Verwendung dieses Produkts zur Aufhebung der Anästhesie
in gesunden, normalen Patienten in einer Zahnarztpraxis ausschließt.
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Es
wurde nun gefunden, dass eine hochwirksame Aufhebung der Lokalanästhesie
durch Injektionen von viel geringeren Konzentrationen von Phentolaminmesylat,
als im '714-Patent offenbart
ist, erreicht werden kann. Es wurde gefunden, dass eine Lösung, die
nur 0,05 mg/ml Phentolaminmesylat enthält, die Wirkung eines Lokalanästhetikums,
das einen alpha-adrenergen Rezeptor-Agonisten enthält, schnell
aufheben kann. Diese Wirkstoffkonzentration von Phentolaminmesylat
ist 20–100-mal
niedriger als die im '714-Patent
gelehrte Wirkstoffkonzentration von Phentolaminmesylat. Der Vorteil
ist, dass bei so geringen Wirkstoffkonzentrationen von Phentolaminmesylat
keine systemischen Nebenwirkungen, wie Herzinfarkt und zerebrovaskulärer Spasmus,
beobachtet werden. Dies ermöglicht
die sichere und wirksame Verwendung von Phentolaminmesylat zur Aufhebung
einer Lokalanästhesie,
ohne dass lebensbedrohliche oder andere ungünstige Nebenwirkungen verursacht
werden. Tatsächlich
wurde bei einer klinischen Wirksamkeitsstudie an Menschen, bei der
eine niedrig-konzentrierte Formulierung von Phentolaminmesylat verwendet
wurde, eine hochwirksame Aufhebung der Anästhesie mit keinerlei Nebenwirkungen
beobachtet. Somit stellt diese Erfindung eine entscheidende Verbesserung
des in dem '714-Patent
gelehrten Verfahrens zur Aufhebung der Lokalanästhesie dar.
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US-A-4
659 714 beschreibt anästhetische
Verfahren für
Säugetiere.
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WO
99/30718 beschreibt eine Prostaglandin-E2/F2-Kombination zur Behandlung der Impotenz
und zur Steigerung der sexuellen Erregung.
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US-A-5
236 904 beschreibt Verfahren und Zusammensetzungen zur Induzierung
der Erektion.
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Die
Datenbank WPI/Derwent, Acc. No. 1984-287520 &
SU
1082432 , beschreibt eine Behandlung für die zerebrovaskuläre Erkrankung,
bei der eine Phentolamin- oder Aminazin-Lösung
verwendet wird, um die Therapie abzukürzen.
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EP 0459666 beschreibt Medikamente
zur Linderung der erektilen Impotenz, in dem
U.K. 52046 , Amlodipin oder Doxazosin
verabreicht wird.
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US 4,197,301 beschreibt
die topische ophthalmische Verwendung von Prazosin zur Erniedrigung
("lavering") des intraokularen
Drucks.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Formulierung bereit, die aus Phentolaminmesylat
bei einer Konzentration von 0,001 mg/ml bis 0,25 mg/ml und einem
pharmazeutisch akzeptablen Träger
und gegebenenfalls Salzen und Puffern besteht, wobei die Formulierung
in einem Behältnis
vorliegt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen und Formulierungen
mit niedrigen Konzentrationen von Phentolaminmesylat und deren Verwendung
zur Aufhebung der Wirkungen von langanhaltenden lokalanästhetischen
Mitteln, die alpha-adrenerge Rezeptor-Agonisten enthalten, bereit.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung die Verwendung von Phentolaminmesylat zur
Herstellung eines Medikaments zur Aufhebung einer verlängerten
lokalanästhetischen
Wirkung in einem Säugetier,
die durch vorherige Verabreichung eines anästhetischen Mittels und eines
alpha-adrenergen Rezeptor-Agonisten an das Säugetier an eine Stelle, die
anästhesiert
werden sollte, wobei das anästhetische
Mittel in einer Menge, die wirksam ist, um eine Lokalanästhesie
zu bewirken, verabreicht wird, und der alpha-adrenerge Rezeptor-Agonist
in einer Menge, die wirksam ist, um die Blutgefäße an der Stelle zu verengen
und die Lokalanästhesie
zu verlängern,
verabreicht wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Säugetier
ein Mensch, dem vorher durch Injektion an die zu anästhesierende
Stelle eine Lösung
verabreicht wurde, die Polocain und Levonordefrin umfasst, wobei das
Polocain in einer Menge, die wirksam ist, um eine Lokalanästhesie
zu bewirken, verabreicht wird, und das Levonordefrin in einer Menge,
die wirksam ist, die Blutgefäße an der
Stelle zu verengen und die Lokalanästhesie zu verlängern, verabreicht
wird, wodurch an der Stelle eine Lokalanästhesie erzeugt wird, wobei
das Phentolaminmesylat in einer Konzentration von etwa 0,05 mg/ml
oder weniger vorliegt.
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Ein
Verfahren zur Erhöhung
des Überlebens
eines Gewebetransplantats umfasst:
- (a) Verabreichung
an ein Säugetier,
das eine Gewebetransplantation eingeht, eines anästhetischen Mittels und eines
alpha-adrenergen Rezeptor-Agonisten an die Stelle des Gewebetransplantats,
wobei das anästhetische
Mittel in einer Menge, die wirksam ist, um eine Lokalanästhesie
zu bewirken, verabreicht wird, und der alpha-adrenerge Rezeptor-Agonist in einer
Menge, die wirksam ist, um die Blutgefäße an der Stelle zu verengen
und die Lokalanästhesie
zu verlängern,
verabreicht wird.
- (b) Durchführen
des Gewebetransplantations-Verfahrens und nachfolgend
- (c) Verabreichung eines alpha-adrenergen Rezeptor-Antagonisten
an die Stelle, um die Verlängerung
zu vermindern und das Überleben
des Gewebetransplantats zu erhöhen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung von Phentolaminmesylat zur
Herstellung eines Medikaments zur Aufhebung einer verlängerten örtlichen
Anästhesie-Wirkung
in einem Säugetier,
die durch vorherige Verabreichung eines anästhetischen Mittels und eines
alpha- adrenergen
Rezeptor-Agonisten an das Säugetier
an die mit der Leitungsanästhesie
bzw. Nervenblockade („anesthetic
block") zu versehene
Stelle verursacht wurde, wobei das anästhetische Mittel in einer
Menge, die wirksam ist, um eine lokale Anästhesie zu bewirken, verabreicht
wird, und der alpha-adrenerge Rezeptor-Agonist in einer Menge, die
wirksam ist, um die Blutgefäße an der
Stelle zu verengen und die Leitungsanästhesie bzw. Nervenblockade
zu verlängern,
verabreicht wird.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Kit, der einen Träger umfasst, der im engen Kontakt
darin zwei oder mehr als Behältnisse
ausgestattetes) Mittel aufweist, wobei ein erstes Behältnis ein
anästhetisches
Mittel und gegebenenfalls einen alpha-adrenergen Rezeptor-Agonisten
enthält,
und ein zweites Behältnis
eine geringe Dosis von Phentolaminmesylat aufweist.
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Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Phentolaminmesylat zur Herstellung
eines Medikaments zur Aufhebung einer verlängerten lokalanästhetischen
Wirkung in einem Säugetier,
die durch vorherige Verabreichung eines anästhetischen Mittels und eines
alpha-adrenergen Rezeptor-Agonisten an das Säugetier an die Stelle, die
anästhesiert
werden sollte, verursacht wurde, wobei das anästhetische Mittel in einer
Menge, die wirksam ist, um eine Lokalanästhesie zu bewirken, verabreicht
wird, und der alpha-adrenerge Rezeptor-Agonist in einer Menge, die
wirksam ist, um die Blutgefäße an der
Stelle zu verengen und die Lokalanästhesie zu verlängern, verabreicht
wird.
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Das
anästhetische
Mittel und der alpha-adrenerge Rezeptor-Agonist können zur
Verabreichung zusammen als Teil einer einheitlichen pharmazeutischen
Zusammensetzung oder als Teil von getrennten pharmazeutischen Zusammensetzungen
vorliegen, solange der alpha-adrenerge
Rezeptor-Agonist so wirkt, dass er die Blutgefäße in der Nähe des Ortes, wo das anästhetische
Mittel verabreicht wurde, verengt, um zu einer Verlängerung
der Anästhesie
zu führen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
liegen das anästhetische
Mittel und der alpha-adrenerge Rezeptor-Agonist zur Verabreichung
zusammen in einer Lösung
vor. Das anästhetische
Mittel und der alpha-adrenerge Agonist können zur Verabreichung durch
Injektion, durch Infiltration oder durch topische Verabreichung,
beispielsweise als Teil eines Gels oder einer Paste, vorliegen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine Lösung,
die das anästhetische
Mittel und den alpha-adrenergen Rezeptor-Agonisten umfasst, zur
Verabreichung durch Injektion direkt an die Stelle, die anästhesiert
werden soll, vorgesehen, beispielsweise vor einer zahnärztlichen
Behandlung.
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Beispiele
für Lokalanästhetika,
die zur Durchführung
der Erfindung verwendet werden können,
schließen,
ohne Beschränkung,
Lidocain, Polocain, Lignocain, Xylocain, Novocain, Carbocain, Etidocain,
Procain, Prilocain, Bupivacain, Cinchocain und Mepivacain ein.
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Beispiele
für alpha-adrenerge
Rezeptor-Agonisten, die gemäß der Erfindung
verwendet werden können,
schließen
Catecholamine und Catecholamin-Derivate ein. Besondere Beispiele
schließen,
ohne Beschränkung,
Levonordefrin, Epinephrin und Norepinephrin ein.
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Phentolaminmesylat
ist von der FDA für
die Behandlung von Hypertonie bei Patienten mit Phäochromozytom,
für die
Behandlung von dermaler Nekrose und Verschorfung nach unbeabsichtigter
Extravasation von Norepinephrin und zur Diagnose eines Phäochromozytoms
(Phentolamin-Blockierungstest) zugelassen. Der Wirkstoff wird in
Fläschchen
mit 5 mg der Wirkstoffsubstanz geliefert, die in physiologischer
Salzlösung oder
einem anderen pharmazeutisch akzeptablen Träger gelöst sein kann.
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Um
die Lokalanästhesie
nach einem medizinischen Eingriff aufzuheben, wird das Phentolaminmesylat in
einer niedrigen Dosis formuliert, d. h. in einer Dosis, die keine
Nebenwirkungen verursacht, d. h. bei oder unter etwa 0,25 mg pro
Dosis für
Erwachsene (bei oder unter etwa 0,0036 mg/kg) oder 0,1 mg pro Dosis
für Kinder,
bevorzugter unterhalb etwa 0,1 mg pro Dosis für Erwachsene (unter etwa 0,0014
mg/kg) oder 0,04 mg pro Dosis für
Kinder, am bevorzugtesten bei etwa 0,08 mg pro Dosis für Erwachsene
(etwa 0,0011 mg/kg) oder etwa 0,032 mg pro Dosis für Kinder
an Phentolaminmesylat. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Phentolaminmesylat
in einer Konzentration von 0,001 mg/ml bis 0,25 mg/ml, bevorzugter
0,05 mg/ml bis 0,1 mg/ml vor.
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Das
Phentolaminmesylat kann zur Verabreichung durch Injektion an die
Stelle der Anästhesie,
durch Infiltration oder durch topische Verabreichung vorgesehen
sein. In einer bevor zugten Ausführungsform
ist das Phentolaminmesylat zur Verabreichung an das Mukosagewebe
vorgesehen. In dieser Ausführungsform
kann das Phentolaminmesylat zur Applikation an die Stelle in Form
eines imprägnierten
Wafers, Pellets oder Baumwollknäuels
vorgesehen sein, wobei das Phentolaminmesylat durch das Mukosagewebe
aufgenommen wird, was zur Aufhebung der Anästhesie führt. In einer anderen Ausführungsform
ist das Phentolaminmesylat zur Verabreichung an die Stelle einer örtlichen
Leitungsanästhesie
bzw. Nervenblockade vorgesehen, um die Blockade aufzuheben, beispielsweise
durch Injektion oder Infiltration an die Stelle. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Phentolaminmesylat zur Verabreichung mittels einer Kanüle in den
Epiduralraum eines Lebewesens vorgesehen, um die Epiduralanästhesie
aufzuheben.
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Medizinische
Verfahren schließen,
ohne Beschränkung,
sowohl große
als auch kleine Operation, zahnärztliche
Behandlungen, kosmetische Operation, Gewebetransplantation (z. B.
Haar- und Knochen-Transplantation) und Kaiserschnitt ein. Die Aufhebung
der Anästhesie
kann von medizinischen Auszubildenden („medical trainees") durchgeführt werden,
um jegliche Fehler zu vermindern, die gemacht werden und die zum
Verlust von Extremitäten,
wie Fingern sowie von Ohren und Nasenspitzen führen können.
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Hyaluronidase,
ein Enzym, das die Diffusion von Wirkstoffen im Gewebe erhöht, kann
zusammen mit dem Phentolaminmesylat verabreicht werden. Die Hyaluronidase
und das Phentolaminmesylat können
zur Verabreichung zusammen als Teil einer einheitlichen pharmazeutischen
Zusammensetzung oder als Teil von getrennten pharmazeutischen Zusammensetzungen
vorgesehen sein, solange die Hyaluronidase und das Phentolaminmesylat
für die
Verabreichung an die Stelle vorgesehen sind, wo die Anästhesie
aufgehoben werden soll, und in Mengen vorliegen, die wirksam sind,
um die Diffusion des Phentolaminmesylats zu erhöhen beziehungsweise die Anästhesie
aufzuheben. Die Hyaluronidase ist zur ein- oder mehrmaligen Verabreichung an
die Stelle der Anästhesie
vorgesehen. Im Allgemeinen sind etwa 1,5 U bis etwa 200 U Hyaluronidase
zur Verabreichung durch eine oder mehr Injektionen) vorgesehen.
In einer bevorzugtesten Ausführungsform
sind etwa 200 U Hyaluronidase zur Verabreichung durch Injektion
an die Stelle vorgesehen. Der Fachmann kann die optimalen Mengen
an Hyaluronidase mit nicht mehr als Routineexperimenten bestimmen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Phentolaminmesylat zur Verabreichung nach einer örtlichen Leitungsanästhesie
bzw. Nervenblockade vorgesehen, um die Blockade aufzuheben. Die
Epiduralanästhesie wird üblicherweise
verabreicht, um eine örtlichen
Leitungsanästhesie
bzw. Nervenblockade bei einer Vielzahl von medizinischen Verfahren
zu bewirken, einschließlich
Geburt eines Kindes, Kaiserschnitt, Operation des Beckens und dergleichen.
Eine verlängerte
Epiduralanästhesie
hat viele ungünstige
Nebenwirkungen, einschließlich
der verlängerten
Paralyse, der Unfähigkeit,
freiwillig zu urinieren, und Hypotonie. Typischerweise injiziert
der Anästhesist
in den Epiduralraum ein gleiches Volumen einer Salzlösung, in
dem Bestreben, das Anästhetikum
zu verdünnen
und die Anästhesie
zu vermindern.
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Die
vorliegende Erfindung löst
das Nebenwirkungsproblem, indem nach Bedarf die Aufhebung der Anästhesie
ohne der Notwendigkeit der Injektion großer Volumina von Salzlösung erreicht
wird. In dieser Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung von Phentolaminmesylat zur
Herstellung eines Medikaments zur Aufhebung einer örtlichen
Anästhesie-Wirkung in einem
Säugetier,
die durch vorherige Verabreichung eines anästhetischen Mittels und eines
alpha-adrenergen Rezeptor-Agonisten an einer mit der Leitungsanästhesie
bzw. Nervenblockade zu versehene Stelle an ein Säugetier, das dies benötigt, verursacht
werden, wobei das anästhetische
Mittel in einer Menge, die wirksam ist, um eine lokale Anästhesie
zu bewirken, verabreicht wird, und der alpha-adrenerge Rezeptor-Agonist
in einer Menge, die wirksam ist, um die Blutgefäße an der Stelle zu verengen
und die Lokalanästhesie
zu verlängern,
verabreicht wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine niedrigere Dosis des Phentolaminmesylats formuliert. In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die Leitungsanästhesie
bzw. Nervenblockade die Epiduralanästhesie und die Stelle der
Blockade der Epiduralraum. Die Erfindung hat ebenso Anwendung bei
der Aufhebung anderer Blockaden einschließlich des Oberarm-Plexus (plexus
brachialis) und Oberschenkel-Blockaden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist die Hyaluronidase zur Verabreichung zusammen mit dem Phentolaminmesylat
vorgesehen, um die Diffusion des Phentolaminmesylats an der Stelle
der Blockade, beispielsweise dem Epiduralraum, und die Aufhebung
der Anästhesie
zu beschleunigen.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Kit, umfassend einen Träger, wie
einen Karton oder eine Schachtel, die im engen Kontakt darin zwei
oder mehr als Behältnisse
ausgestattete Mittel, wie Karpulen, Fläschchen, Röhrchen, Gläser und dergleichen enthält. Ein
erstes Behältnis
enthält
ein anästhetisches
Mittel und gegebenenfalls einen alpha-adrenergen Rezeptor-Agonisten und ein
zweites Behältnis
enthält
eine niedrige Dosis an Phentolaminmesylat. Alternativ kann der alpha-adrenerge
Rezeptor-Agonist in einem getrennten Behältnis vorliegen. Ein weiteres
Behältnis
kann Hyaluronidase enthalten. Alternativ liegt die Hyaluronidase
im gleichen Behältnis
wie das Phentolaminmesylat vor. In einer bevorzugten Ausführungsform
liegen das anästhetische Mittel,
das Phentolaminmesylat, der alpha-adrenerge Rezeptor-Agonist und
gegebenenfalls die Hyaluronidase in einer 1,8-ml-Karpule vor, die
sich in eine Standardspritze für
zahnärztliche
Lokalanästhesie
einfügt.
Solche Karpulen sind kommerziell von einer Vielzahl von Lieferanten,
z. B. Henry Schein, Port Washington, N.Y., verfügbar. In dieser Ausführungsform
wird eine Karpule, enthaltend das Lokalanästhetikum und die alpha-adrenergen
Rezeptor-Agonisten, in die Spritze eingebracht und die Mischung
wird injiziert. Die Karpule kann dann entfernt und eine zweite Karpule
eingesetzt werden, die das Phentolaminmesylat und gegebenenfalls
die Hyaluronidase enthält.
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Das
anästhetische
Mittel, das Gefäß-verengende
Mittel, das Phentolaminmesylat und gegebenenfalls die Hyaluronidase
können
in Lösung,
vorzugsweise einer sterilen Lösung,
die gegebenenfalls Salze und Puffer enthält, oder können als Teil eines Gels oder
einer Paste zur topischen Verabreichung vorliegen, vgl. U.S.-Patent
4,938,970 und Remington's
Pharmaceutical Sciences, A. Osol (Hrsg.), 16. Auflage, Mack Publishing
Co., Easton, PA (1980).
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Der
Ausdruck "Säugetier" umfasst alle Säugetiere,
die die nützlichen
Wirkungen der vorliegenden Erfindung erfahren können. Solche Säugetiere
schließen,
ohne Beschränkung,
Menschen und veterinäre
Säugetiere,
wie Rinder, Schweine, Schafe, Pferde, Hunde und Katzen ein. Wenn
sie an Kindern oder veterinären Tieren
angewendet wird, verhindert die prompte Aufhebung der Anästhesie
bei dem Kind oder dem Tier, dass dieses frische Nähte aufreißt.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Verfahren und Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung veranschaulichen, ohne sie zu beschränken. Andere
geeignete Modifikationen und Anpassungen der Vielzahl von Bedingungen
und Parametern, die normalerweise in der klinischen Therapie anzutreffen
sind und die für den
Fachmann offensichtlich sind, liegen im Bereich der Erfindung.
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Beispiele
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Gründe und Zweck der Studie
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Die
Lokalanästhesie
wird bei Zahnärzten
weit verbreitet eingesetzt, um eine Anästhesie während der zahnärztlichen
Behandlungen zu bewirken. Lokalanästhetika enthalten oft alpha-adrenerge
Rezeptor-Agonisten, um eine Gefäßverengung
zu bewirken, wodurch die Anästhesie
verlängert
wird. Das Gefäß-verengende Mittel
ist notwendig, da Lokalanästhetika
ohne das Gefäß-verengende
Mittel für
die meisten zahnärztlichen
Behandlungen zu kurzwirkend sind. Auf der anderen Seite dauert in
vielen Fällen
die verlängerte
lokalanästhetische
Wirkung viel länger
als für
viele zahnärztliche
Behandlungen erforderlich. Es wäre
wünschenswert,
einen Wirkstoff zu haben, der dazu verwendet werden kann, nach Belieben
die Lokalanästhesie
schnell aufzuheben, nachdem sie nicht länger benötigt wird. Eine fortdauernde
Lokalanästhesie
kann aufgrund des Beißens
auf die Zunge oder die Lippen Ursache für Verletzungen sein. Eine fortdauernde
Lokalanästhesie
kann auch zum Verlust der Produktivität aufgrund versäumter Arbeitsstunden
führen.
Schließlich
ist eine fortdauernde Lokalanästhesie
eine Unannehmlichkeit und sie wird von vielen Patienten als Beeinträchtigung
empfunden. Der Zweck der vorliegenden Studie war es, zu bestimmen,
ob Phentolaminmesylat, ein injizierbarer alpha-adrenerger Rezeptor-Agonist,
der von der FDA für
die systemische Behandlung von Hypertonie bei Phäochromozytom-Patienten zugelassen
ist, die verlängerte
Lokalanästhesie
schnell aufhebt, wenn es lokal in einer sehr niedrigen Konzentration
injiziert wird. Die für
die vorliegende Studie gewählte
Phentolaminmesylat-Konzentration war so niedrig, dass erwartet wurde,
dass systemische Nebenwirkungen fehlen, wie ernsthafte Vorfälle von
Hypotonie, die mit hohen systemischen Wirkstoffdosen beschrieben
wurden, die von der FDA für
die Behandlung der Hypertonie bei Phäochromozytom-Patienten zugelassen
waren.
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Design der Studie
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Die
vorliegende Studie an menschlichen Patienten wurde konzipiert, um
zu bestimmen, ob die Injektion einer physiologischen Salzlösung mit
einer extrem niedrigen Konzentration an Phentolaminmesylat in der Lage
ist, die Aufhebung der Wirkungen eines vorher injizierten lokalanästhetischen
Mittels, enthaltend einen alpha-adrenergen Rezeptor-Agonisten, zu
beschleunigen. Eine Injektion des physiologischen Salzlösungsvehikels
(ohne Phentolaminmesylat) diente als Kontrolle. Um die Wirkungen
von Phentolaminmesylat gegenüber dem
Vehikel bei gleichen Patienten zu vergleichen, wurden bilaterale
Lokalanästhesie-Injektionen in den
Mund des gleichen Patienten durchgeführt. Dem folgte die Injektion
des die Lokalanästhesie
aufhebenden Mittels (LARA) enthaltend Phentolaminmesylat, an eine
Seite der Mundhöhle
und die Injektion der Salzlösungsvehikel (Kontrolle)
in die gegenüberliegende
Seite der Mundhöhle.
Die Zeit für
die Aufhebung der lokalanästhetischen Wirkung
auf beiden Seiten wurde dann aufgezeichnet, um zu bestimmen, ob
es einen Unterschied zwischen den beiden Seiten gibt.
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Wirkstoffe
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Das
verwendete Lokalanästhetikum
war 2% Polocain (Mepivacainhydrochlorid) mit Levonordefrin (1:20.000
= 0,05 mg/ml) (Levonordefrin-Injektion, USP) (Astra USA, Inc., Westborough,
MA 01581). Levonordefrin ist ein sympathomimetisches Amin mit einem
pharmakologischen Profil, das dem von Epinephrin ähnlich ist,
wobei es aber eine niedrigere Wirksamkeit aufweist. Das die Lokalanästhesie
aufhebende Mittel (LARA) wurde wie folgt hergestellt: Ein Standardfläschchen,
enthaltend 5 mg lyophilisiertes Phentolaminmesylat für die Injektion,
USP (Bedford Laboratories, Bedford, OH 44146), wurde mit 1 ml physiologischer
Salzlösung
rekonstituiert, wobei eine sterile 3-ml-Einwegspritze und eine sterile
Injektions-Einwegnadel
verwendet wurden. Nach Auflösung
des lyophilisierten Pulvers wurden 0,5 ml der Phentolaminmesylat-Lösung entnommen
und in ein 50-ml-Fläschchen
mit physiologischer Salzlösung
zur Injektion (USP) mittels einer sterilen 3-ml-Einwegspritze und
einer sterilen Injektions-Einwegnadel injiziert. Das resultierende
LARA bestand somit aus 0,05 mg/ml Phentolaminmesylat in physiologischer
Salzlösung.
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Verfahren
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Drei
gesunde männliche
menschliche Patienten im Alter von 34–50 Jahren, die freiwillig
an der Lokalanästhesie
teilnahmen, bekamen die Lokalanästhesie
in den Mund unter die Lippe an einen einfach zu wiederholenden Ort
bilateral injiziert. Die genaue Zeit jeder Injektion wurde aufgezeichnet.
Die gewählte
Position war oberhalb (apical) der Erhebung der Wurzel des oberen
Eckzahns. Dies ist eine übliche
Stelle, die ausgewählt
wird, um Eckzähne,
laterale Schneidezähne
und die obere Lippe zu betäuben.
Das Volumen des injizierten Lokalanästhetikums betrug 1,7 + 0,1
ml auf jeder Seite des Mundes. Zwanzig Minuten, nachdem das Lokalanästhetikum
injiziert wurde, wurde jeder Patient mit 1,6 ml LARA auf einer Seite
und 1,6 ml physiologischer Salzlösung
auf der gegenüberliegenden
Seite re-injiziert. Eine Nadel mit unterschiedlicher Größe wurde
für das
Anästhetikum
und LARA oder die Salzlösung
verwendet. Eine längere
Nadel (11/4'') wurde für das Lokalanästhetikum
verwendet, was dazu führte,
dass mehr Lösung
um die infra-orbitalen Nerven eingebracht wurde. LARA oder die Salzlösung wurde
mit einer kürzeren
Nadel (1/2'') injiziert, was
dazu führte,
dass weniger LARA mit dem anästhetischen
Mittel um die infra-orbitalen Nerven in Kontakt kam. Nachdem alle
Patienten ein anästhetisches
Mittel erhielten, gefolgt von LARA oder Salzlösung, wurden die Patienten
gebeten, die Intensität
der Betäubung
auf beiden Seiten an den folgenden Stellen in Mund und Gesicht zu
testen: Zähne,
Nase, obere Lippe und Gingiva. Die Betäubung der Zähne wurde durch Beißen oder
Reiben getestet. Die Betäubung der
Lippen wurde durch Berühren
mit dem Finger oder der Zunge getestet, und die Nasenbetäubung wurde durch
Berühren
mit dem Finger getestet. Die Betäubung
der Gingiva wurde mit dem stumpfen Ende eines Holzbaumwolltupfers
getestet.
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Blinstudie
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Zwei
der Patienten (E und M) waren in Bezug auf die Seite des Mundes,
wo LARA oder das Salzlösungsvehikel
injiziert wurden, blind, d. h. dem Patienten wurde vom PI nicht
erzählt,
welche Seite LARA und welche Seite das Salzlösungsvehikel erhielt. Der dritte
Patient (H) war der PI der Studie, der sich selbst injizierte. Demzufolge
war der Patient H nicht blind hinsichtlich der Seite, in die LARA
oder die Salzlösung
injiziert wurde.
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Ergebnisse
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Bei
allen drei Patienten erfolgte eine deutliche Beschleunigung der
Aufhebung der Lokalanästhesie
an der Seite, die mit LARA injiziert wurde, verglichen mit der Seite,
in die die Salzlösung
injiziert wurde. Keine Nebenwirkungen irgendeiner Art wurden bei
einem der drei Patienten festgestellt. Im Allgemeinen kam das Gefühl für die Zähne zuerst
zurück.
Tabelle 1 zeigt die Zeiten, bei denen das Taubheitsgefühl verschwand
und Empfindungen bei den drei Patienten an den verschiedenen Stellen
auf beiden Seiten des Mundes und des Gesichts zurückkamen.
In den frühen
Stufen der Erholung berichteten die Patienten, dass es etwas schwierig
war, zu bestimmen, welche Seite der Lippe sich zuerst erholte. In
den späteren
Stufen der Erholung waren jedoch die Unterschiede zwischen den beiden
Seiten der Lippen tiefgreifend und deutlich. In den anderen Teilen
des Mundes und des Gesichts wurden laterale Unterschiede beschrieben,
die selbst in den frühen
Stufen der Erholung sich ankündigten.
Es wird angenommen, dass die Schwierigkeit, laterale Unterschiede
in den Lippen zwischen den beiden Seiten in dem frühen Zustand
des Erholungsprozesses zu fühlen,
auf den folgenden Umstand zurückzuführen ist.
Die labialen Verzweigungen des infraorbitalen Nervs kreuzen sich
an der Mittellinie, was zu einem Crossover der Innervation (und
resultierender Empfindung) an der Mittellinie der oberen Lippe führt. Tabelle
1 Patient
E-LARA an der rechten Seite (RHS), Vehikel an LHS
![Figure 00140001](https://patentimages.storage.googleapis.com/07/71/1e/bd33007a9c9813/00140001.png)
Patient
M-LARA an LHS, Vehikel an RHS
Patient
H-LARA an RHS, Vehikel an LHS
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Schlussfolgerung
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LARA
hatte eine tiefgreifend schnellere Wirkung auf die Beseitigung der
Taubheit, die mit der Lokalanästhesie
assoziiert war, als die Verwendung von physiologischer Salzlösung. Die
Gesamtmenge des in der verabreichten LARA-Lösung enthaltenen Phentolaminmesylats
betrug 0,08 mg (1,6 ml einer 0,05-mg/ml-Lösung). Diese gesamte Dosis
an Phentolaminmesylat ist etwa 62-mal niedriger als die 5-mg-Dosis,
die von der FDA zur systemischen Behandlung der Hypertonie bei Phäochromozytom-Patienten
(1 ml einer 5-mg/ml-Lösung)
zugelassen wurde und die schwere Vorfälle von Hypertonie bei normalen
Patienten verursachen kann. Bei den extrem niedrigen wirksamen Dosen,
für die
in der vorliegenden Studie gefunden wurde, dass sie wirksam sind,
ist es wahrscheinlich, dass alle systemischen Nebenwirkungen fehlen,
wie die, die bei den von der FDA zugelassenen hohen Dosen auftreten
können.
Tatsächlich
wurden in der vorliegenden Studie keine Nebenwirkungen irgendeiner
Art während
oder nach der Verabreichung von 0,05 mg/ml Phentolaminmesylat bemerkt.