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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen die Verwendung von Verbindungen
mit pharmazeutischen Eigenschaften und insbesondere Verbindungen,
die nützlich
beim Hervorrufen analgesischer Wirkungen sind.
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Schmerz
wurde definiert als eine unangenehme sensorische und emotionelle
Erfahrung, assoziiert mit oder beschrieben als tatsächliche
oder mögliche
Gewebeschädigungen,
siehe Stedman's
Concise Medical Dictionary, p. 545, Prentice Hall, New York, N.Y.
(1987). Um Schmerz zu reduzieren und/oder zu verhindern, ist die
Verabreichung von analgesischen Verbindungen an ein an Schmerz leidendes
Individuum wünschenswert,
um analgesische Wirkungen hervorzurufen, d.h., um Analgesie herzustellen
und/oder die Antwort auf schmerzhafte Stimuli zu reduzieren. Analgesie
ist ein Zustand, bei dem nociceptive Stimuli wahrgenommen werden,
aber nicht als Schmerz interpretiert werden, dieser ist üblicherweise
(aber nicht notwendigerweise immer) begleitet von einer Sedierung
ohne Verlust des Bewusstseins. Eine analgesische Verbindung wird
als Analgetikum angesehen in dem Umfang, in dem es Analgesie produziert,
d.h. eine veränderte
Schmerzwahrnehmung. Andererseits wird ein Analgetikum als ein Schmerz
linderndes Mittel angesehen in dem Umfang, in dem es eine verringerte
Antwort auf schmerzhafte Stimuli produziert, siehe Stedman's Concise Medical
Dictionary (supra), p. 33.
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Herkömmliche
Analgetika weisen verschiedene Grade an nachteiligen Nebenwirkungen
auf. Das heißt es
besteht ein allgemeines nicht befriedigtes Bedürfnis im Stand der Technik
zur Befreiung und Reduktion von Schmerz für ein Analgetikum, das wirksam
ist, während
es ein geringes Risiko an nachteiligen Nebenwirkungen und anderen
schädlichen
Wirkungen im Wirt aufzeigt. Genauer ist es sehr wünschenswert,
eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitzustellen, die eine Verbindung
enthält,
die mit Nikotinrezeptoren interagiert, die das Potential hat, die
Schmerzempfindung und Antwort zu beeinflussen, die aber nicht signifikant
solche Rezeptoren beeinflusst, die das Potential haben, Nebenwirkungen
zu induzieren (z. B. Beeinträchtigung der
Motorik, signifikante Zunahme des Blutdrucks oder des Herzschlags).
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung von Schmerz mit einer
neuen Klasse von analgesischen Verbindungen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Verbindung betrifft die Verwendung von Metanikotin oder einer metanikotinartigen
Verbindung als analgesisches Mittel zur Reduktion von Schmerz in
einem Patienten.
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Für die wirksamen
Mengen der analgesischen Verbindungen, die notwendig sind, um analgesische Wirkungen
in einem Wirt hervorzurufen, zeigte es sich, dass sie keine nachteiligen
Nebenwirkungen oder Toxizität
hervorrufen, bestimmt durch z. B. eine Beeinträchtigung der Motorik. Im Allgemeinen
wurden keine schädlichen
Wirkungen auf das kardiovaskuläre
System oder das skelettale System des behandelten Patienten hervorgerufen.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung
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Bestimmte
arylsubstituierte olefinische Aminverbindungen, wie Metanikotin
zeigten, dass sie Nikotinrezeptorargonisten mit hoher Selektivität für die zentralen
Nikotinrezeptorsubtypen im Vergleich zu peripheren ganglionären und
muskulären
Nikotinrezeptoren aufweisen. Dieser Befund der analgesischen Eigenschaften des
Metanikotins wurde insbesondere in Schmerzmodellen in Tieren bestätigt, die
im folgenden beschrieben werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft in einem Aspekt die Verwendung von
bestimmten arylsubstituierten olefinischen Aminverbindungen als
Analgetika mit der Formel:
wobei X ein Stickstoff ist
oder ein Kohlenstoff verbunden mit einer Substituentenart, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass ihr Sigmawert m größer als 0, oft größer als
0,1, im allgemeinen größer als
0,2 und sogar größer als
0,3; kleiner als 0 und allgemein kleiner als – 0,1 oder 0 ist; bestimmt
gemäß Hansch
et al., Chem. Rev., Vol. 91, pp. 165-195 (1991); n ist eine ganze
Zahl von 1 bis 7, bevorzugt 2 oder 3 und am meisten bevorzugt 2;
E' stellt ein Wasserstoff
oder gradkettiges oder verzweigtes Alkyl enthaltend 1 bis 5 Kohlenstoffatome,
wie Methyl, Ethyl oder Isopropyl, oder halogensubstituiertes grad- oder verzweigtkettiges
Alkyl, enthaltend 1 bis 5 Kohlenstoffatome, wie Trifluoromethyl
oder Trichloromethyl, dar, E'' stellt Wasserstoff
oder ein grad- oder verzweigtkettiges Alkyl enthaltend 1 bis 5 Kohlenstoffatome,
wie Methyl, Ethyl oder Isopropyl, oder halogensubstituiertes gradkettiges
oder verzweigtes Alkyl enthaltend 1 bis 5 Kohlenstoffatome, wie
Trifluoromethyl oder Trichloromethyl, dar; Z' und Z'' stellen
jeweils Wasserstoff oder eine Alkylgruppe enthaltend 1 bis 5 Kohlenstoffatome,
wie Methyl, Ethyl oder Isopropyl dar und bevorzugt mindestens eines
von Z' und Z'' ist Wasserstoff; A, A', A'' stellen jeweils ein Wasserstoff, Alkyl
(z. B. eine gradkettige oder verzweigte Niederalkylgruppe einschließlich C
1-C
7, aber bevorzugt
Methyl oder Ethyl) oder ein Halogenatom (z. B. F, Cl, Br oder I)
dar; die gewellte Linie in der Struktur stellt die Trans (E) Form
der Verbindung dar.
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X
schließt
N, C-H, C-F, C-Cl, C-Br, C-I, C-NR'R'', C-F3,
C-OH, C-CN, C-SH, C-SCH3, C-N3,
C-SO2CH3, C-OR', C-C(=O)NR'R'',
C-NR'C(=O)R', C-C(=O)OR', C-OC(=O)R', C-OC(=O)NR'R'' und
C-NR'C(=O)OR', wobei R' und R'' jeweils Wasserstoff oder ein Alkyl
enthaltend 1 bis 5 Kohlenstoffatome, bevorzugt Methyl oder Ethyl,
ist. Wenn X ein mit einer Substituentenart gebundenes Kohlenstoffatom
darstellt, dann haben die Substituentenarten einen Sigmawert, der
zwischen ca. –0,3
und ca. 0,75 liegt und häufig
zwischen ca. –0,25
und ca. 0,6.
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In
einer weiteren Alternative der Erfindung kann Z' Wasserstoff sein, während Z'' eine
Ringstruktur, wie Cycloalkyl, Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl
darstellt oder alternativ Z',
Z'' und das assoziierte
Stickstoffatom bilden eine Ringstruktur, wie Aziridinyl, Pyrolldinyl,
Piperidinyl, Morpholinyl usw.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die erfindungsgemäß verwendeten
arylsubstituierten olefinischen Aminverbindungen Metanikotin und
metanikotinartige Verbindungen mit der folgenden Formel:
X hat die gleiche Bedeutung
wie oben definiert.
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Dieses
Metanikotin- und diese metanikotinartigen Verbindungen können die
Trans (E) Form aufweisen, wie durch die wellige Linie in der Struktur
angezeigt.
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Representative
Verbindungen, die bei der Durchführung
der Erfindung als analgesisches Mittel verwendet werden können, schließen z. B.
(E)-N-methyl-4-(3-(pyridin)yl)-3-buten-1-amin
(d.h. Trans (E) Metanikotin per se, wobei X C-H ist, n is 2, Z'' ist Methyl und A, A', A'', E' und Z' sind Wasserstoffe);
(E)-N-methyl-4-(3-(pyridinyl)-2-methyl-3-buten-1-amin;
(E)-N-methyl-4-[3-(5-methoxypyridin)yl]-3-buten-1-amin; (E)-N-methyl-4-(5-pyrimidinyl)-3-buten-1-amin;
(E)-4-[3-(5-methoxypyridin)yl]-3-buten-1-amin;
(E)-N-methyl-4-[3-(5-ethoxypyridin)yl]-3-buten-1-amin; (E)-N-methyl-4-[3-(5-aminopyridin)yl]-3-buten-1-amin; (E)-N-methyl-4-[3-(5-bromopyridin)yl]-3-buten-1-amin; (E)-N-methyl-4-[3-(5-hydroxy-pyridin)yl]-3-buten-1-amin;
(E)-N-methyl-4-[3-(5-methoxy-6-methylpyridin)yl]-3-buten-1-amin;
(E)-N-methyl-4-[3-(6-methylpyridin)yl]-3-buten-1-amin;
(E)-N-methyl-5-[3-pyridinyl]-4-penten-1-amin und (E)-N-(2-propyl)-4-[3-pyridinyl]-3-buten-1-amin
und pharmazeutisch annehmbare Salze dieser Verbindungen ein.
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Die
Weise, wie die erfindungsgemäß verwendeten
arylsubstituierten olefinischen Aminverbindungen, synthetisch hergestellt
werden, kann variieren. Eine Vielzahl von Verfahren und Techniken
zur Synthese von aryl-olefinischen Aminverbindungen und insbesondere
Metanikotin und metanikotinartigen Verbindungen der obigen Formeln,
die bei der Durchführung
der Erfindung nützlich
sind, sind ausführlich
in den U.S.-Patenten Nr.
5,604,231 und 5,616,716 beschrieben, deren Lehren wird unter Bezugnahme
hierin aufgenommen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen gemäß den Ansprüchen zur
Erleichterung oder Veränderung
von Schmerz in einem Wirt oder Patienten.
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Insbesondere
umfasst es die Verabreichung an einem Wirt oder Patienten einer
Menge einer Verbindung ausgewählt
aus den oben dargestellten allgemeinen Formeln, die wirksam in ihrer
Bereitstellung eines gewissen Grades an einer analgesischen Wirkung
ist. Diese Verbindungen sind normalerweise nicht optisch aktiv.
Einige Verbindungen können
aber solche substituierten Gruppen aufweisen, so dass diese Verbindungen
eine optische Aktivität
aufzeigen. Optisch aktive Verbindungen können als Racemate oder Enantiomere verwendet
werden.
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Die
Verbindungen gemäß den oben
beschriebenen Formeln können
in Form ihrer freien Base oder in einer Salzform (z. B. pharmazeutisch
annehmbaren Salzen, wie als Chlorid, Perchlorat, Ascorbat, Tartrat,
Fumarat, Citrat, Maleat, Laktat oder Aspartat) verwendet werden.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann weiterhin pharmazeutisch annehmbare
Additive oder Zusätze
einschließen,
wie Antioxidantien, Einfangmittel für freie Radikale, Puffermittel,
Steroide usw. in einem Umfang, dass sie nicht die gewünschte therapeutische
Wirkung des analgesischen Mittels behindern oder beeinflussen.
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Die
Weise, in der die Verbindungen verabreicht werden können, kann
variieren. Die Verbindungen können
durch Inhalation (z. B. in Form eines Aerosols); topisch (z. B.
in Form einer Lotion); oral (z. B. in Form einer Flüssigkeit
mit einem pharmazeutisch annehmbaren wässrigen oder nicht wässrigen
flüssigen
Lösungsmittel
oder Träger);
intravenös
(z. B. mit einer Dextrose- oder Salzlösung); als Infusion oder Injektion
(z. B. als Suspension oder als Emulsion in einer pharmazeutisch
annehmbaren Flüssigkeit
oder einer Mischung von Flüssigkeiten);
transdermal (z. B. unter Verwendung eines transdermalen Pflasters);
oder unter Verwendung eines Zäpfchens
oder eines Klistiers. Obwohl es möglich ist, die Verbindungen
in Form einer Bulkware der wirksamen Chemikalie zu verabreichen,
ist es bevorzugt, jede Verbindung in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung
oder Formulierung zur effizienten und wirksamen Verabreichung darzureichen.
Beispielhafte Verfahren zur Verabreichung dieser Verbindungen sind
für den
Fachmann offensichtlich und schließen z. B. Injektion, Tabletten,
Hartgelatine, Kapseln, rektale Suspensionseinläufe und transdermale Pflaster
ein.
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Die
optimalen Verabreichungswege für
die hierin beschriebenen analgesischen Verbindungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
schließen
ein: s.c. Injektion (d.h. subkutane Injektion); i.t. (intrathecale
Injektion) (z. B. Epiduralinjektion in das Rückenmark); i.V. Injektion (d.h.
intravenöse
Injektion); i.m. Injektion (d.h. intramuskuläre Injektion); und dergleichen
in sterilen flüssigen
Dosierungsformen. Für
nicht menschliche Empfänger
schließen
die möglichen
Verabreichungswege für
das Analgetikum weiterhin eine i.p. Injektion (d.h. Intraperitonalinjektion)
und i.c.v. (intracerebroventriculäre Injektion) ein. Optimale
analgesische Wirkungen werden für
die vorliegende Erfindung beobachtet, wenn die analgesischen Verbindungen
direkt in den Blutstrom des Wirts verabreicht werden.
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Die
Verabreichung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
periodisch oder in einer graduellen oder kontinuierlichen konstanten
oder regulierten Rate zu einem warmblütigen Tier sein. Weiterhin
kann der Tageszeitpunkt und die Zahl der Verbreichungen pro Tag
der pharmazeutischen Formulierung variieren.
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Die
Verabreichung ist bevorzugt in einer Weise, dass die wirksamen Bestandteile
der pharmazeutischen Formulierung mit den Nikotinrezeptorstellen
innerhalb des Körpers
des Individuums, die die Wahrnehmung des Schmerzes und/oder die
Antwort auf schmerzhafte Stimuli beeinflusst, integrieren. Weiterhin
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
selektiv bestimmte relevante Nikotinrezeptoren, führen aber
nicht zu signifikanter Aktivierung von Rezeptoren, die mit ungewünschten
Nebenwirkungen assoziiert sind, wenn sie in wirksamen Mengen im
erfindungsgemäßen Verfahren
verabreicht werden. Relevante Rezeptorstellen können Stellen mit hoher Affinität sein,
charakteristisch für
solche, die im Gehirn gefunden werden. Insbesondere konnten für die erfindungsgemäß nützlichen
arylsubstituierten olefinischen Aminverbindungen, wie Metanikotin,
gezeigt werden, dass sie Nikotinrezeptoragonisten sind, die eine
starke Selektivität
für zentrale
Nikotinrezeptorsubtypen relativ zu den peripheren ganglionären und
muskulären
Nikotinrezeptoren aufzeigen. Die Rezeptorbindungskonstanten für die zur
Durchführung
der vorliegenden Erfindung nützlichen
Verbindungen, ist im allgemein größer als 1 nM, häufiger größer als
200 nM und oft größer als
ca. 500 nM. Die Rezeptorbindungskonstanten von typischen Verbindungen,
die zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, sind im allgemeinen kleiner als 10 μM, häufig kleiner als 7 μM und oft
kleiner als ca. 2 μM.
Rezeptorbindungskonstanten stellen ein Maß für die Stabilität der Verbindung
zur Bindung an der Hälfte
der relevanten Rezeptorstellen von bestimmten Zellen des Patienten
dar, siehe Cheng, et al., Biochem. Pharmacol., Vol. 22, pp. 3099-3108
(1973).
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Die
Dosierung der Verbindung ist so, dass sie es erlaubt, wirksam das
Auftreten von Schmerzsymptomen zu verhindern oder einige Schmersymptome,
an denen der Patient leidet, zu behandeln. Mit „wirksame Menge", „therapeutische
Menge" oder „wirksame
Dosis" ist die Menge
gemeint, die ausreichend ist, um die gewünschten pharmakologischen oder
therapeutischen Wirkungen hervorzurufen und so zu einer wirksamen Prävention
oder Behandlung des Schmerzes führt.
Prävention
von Schmerz äußert sich
durch einen verlängerten
oder verzögerten
Schmerzanfall. Die Behandlung von Schmerz manifestiert sich durch
eine Reduktion der mit Schmerz assoziierten Schmerzsymptome oder
eine Verbesserung beim Wiederauftreten der Schmerzsymptome.
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Der
Wirt oder der Patient für
die analgesische therapeutische Behandlung unter Verwendung der
hierin beschriebenen analgesischen Verbindungen sind im allgemeinen
Säugetiere,
wie Nager und Menschen.
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Die
wirksame Dosis kann in Abhängigkeit
von Faktoren, wie dem Zustand des Patienten, der Schwere der Schmerzsymptome
und der Weise, in der die pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht
wird, variieren. Bei menschlichen Patienten erfordert die wirksame
Dosis der analgesischen Verbindung der hierin beschriebenen Formel
im allgemeinen die Verabreichung der Verbindung in einer Menge von
mindestens ca. 1, häufig
mindestens ca. 10 und oft mindestens ca. 25 mg pro 24 Stunden pro
Patient. Für
humane Patienten erfordert die wirksame Dosis an analgesischen Verbindungen,
die Verabreichung der Verbindung, die im allgemeinen ca. 500, häufig ca.
400 und auf ca. 300 mg/hr. pro Patient nicht überschreitet. Weiterhin ist
die Verabreichung der wirksamen Dosis so, dass die Konzentration
der analgesischen Verbindung im Plasma des Humanpatienten üblicherweise
nicht 500 ng/ml und häufig
nicht 100 ng/ml überschreitet.
In den Nagetieren wie in Mäusen
kann die wirksame Dosis der analgesischen Verbindung gekennzeichnet
sein, dadurch, dass sie von ca. 1 mg wirksamen Mittel pro kg bis
ca. 200 mg wirksamen Mittel pro kg reicht.
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In
den folgenden Beispielen werden die Ziele und Vorteile der Erfindung
weiter mit Hilfe von verschiedenen Ausführungsformen dargestellt. Alle
Teile und Prozente sind dabei auf das Gewicht bezogen, solange es
nicht anders ausgeführt
wird.
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Beispiele
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Die
Untersuchungen wurden durchgeführt,
um die analgesische Wirkung der Metanikotinverbindungen zu untersuchen.
Genauer wurde die analgesische Aktivität der Trans (E) Form des Metanikotins
in verschiedenen Schmerztests in Mäusen untersucht. Die Wirkungen
des Metanikotins auf die Bewegungsaktivität und die Körpertemperatur wurde untersucht.
Nikotin (siehe Merck Index; 12th ed. monograph no. 6611) wurde als
Vergleichsverbindung für
diese Untersuchungen verwendet.
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Durchführungsprotkoll
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1. In Vivo Profil-Untersuchungen
nach s.c. Injektion
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Ein
Oxalatsalz von Trans (E)-Metanikotin (d.h. (E)-N-methyl-4-(3pyridin)yl)-3-buten-1-aminoxalat) wurde
jeweils im Tail-Flick, Hot-plate und PPQ Test nach s.c. (subkutane
Injektion) in männlichen
ICR Mäusen untersucht.
Nikotin wurde als Vergleichsverbindung bei Durchführung des
gleichen Untersuchungsprotokolls untersucht. Jeder dieser Tests
auf die analgesische Wirkung wurde 5 Minuten nach s.c. Injektion
durchgeführt. Die
s.c. Injektionen wurden in die Haut, die sich unterhalb des Nackenbereichs
der Testtiere befindet, gemacht.
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Ausführliche
Beschreibungen des Protokolls für
den Tail-Flick, Hot-plate und PPQ analgesischen Tests, wie sie in
den Studien verwendet wurden, sind unten ausgeführt.
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Protkolle
für die
Tests zur analgesischen Wirkung
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a. Tail-Flick Test:
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Die
Vorrichtung selbst enthielt eine Lichtquelle, die direkt oberhalb
einer mit einem Zeitmesser verbundenen Photozelle angeordnet war.
Die Maus wurde unter einem Stück
Stoff von einem Techniker, der das Experiment durchführt, gehalten.
Der Schwanz des Testtieres wurde über die Photozelle gebracht
und das Licht wurde angemacht. Wenn sich das Testtier aufgrund der
Hitze des Lichts unwohl fühlte,
war es ihm frei möglich, seinen
Schwanz von der Lampe zu entfernen. Die Photozelle nahm das Entfernen
des Schwanzes wahr und der Zeitmesser stoppte. Die typische Reaktionszeit
bei Nichtbehandlung eines Tieres, das diesem Test unterworfen wurde,
betrug ca. 2 bis 4 Sekunden. Dieser Test beinhaltete einen spinalen
Reflex, ähnlich
dem Entfernen eines Fingers von einem heißen Herd. Bei den behandelten
Tieren war die Latenzzeit zur Entfernung des Schwanzes proportional
zu der analgesischen Potenz des Arzneimittels verlängert. Kein
Tier durfte länger als
10 Sekunden unter der Lampe verbleiben, um irgendwelche Verbrennungen
am Schwanz zu vermeiden. Kein Tier wurde diesem Test zweimal unterworfen.
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b. Hot-Plate Test
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Dieser
Test ist ähnlich
dem Tail-Flick Test, allerdings war die Hitzequelle eine Kupferplatte,
die auf entweder 56°C
oder 58°C
geheizt wurde. Ein Testtier wurde auf die Platte platziert und die
Latenzzeit des Springens oder der Leckens einer Pfote wurde in Sekunden
gemessen, zu diesem Zeitpunkt wurden die Tiere von der Platte entfernt.
Eine Latenzzeit von 2 bis 6 Sekunden wurde bei unbehandelten Tieren
beobachtet und ein Cutoff von 30 Sekunden wurde bei der 56°C-Platte
und von 20 Sekunden bei der 58°C-Platte
verwendet, um irgendwelche Schädigungen
der Pfoten zu verhindern. Dieser Test wurde nicht bei einem Tier
verwendet, die nicht einsetzbar waren, dadurch dass die motorische
Funktion beeinträchtigt
war.
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c. P-Phenylquinon (PPQ)
Test
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Mäuse wurden
i.p. mit 2 mg/kg PPQ, hergesellt in 4% Ethanol, injiziert. 10 und
15 Minuten später
wurden die Mäuse
auf charakteristische Streckbewegungen induziert durch PPQ beobachtet.
Nach Behandlung mit dem Arzneimittel war die Zahl der Streckbewegungen
oder die Zahl der Tiere, die Streckbewegungen machten, reduziert,
in den Fällen,
wo das Mittel ein analgesisches Mittel war. Die Verringerung der
Zahl an Testtieren, die sich gestreckt haben oder der Gesamtzahl
an Streckungen ist proportional zu der analgesischen Potenz des
verabreichten Arzneimittels.
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Weiterhin
wurden in den in vivo Profil-Studien mit s.c. Injektion, die Wirkung
der Testverbindungen auf die Bewegungsaktivitäten und Körpertemperatur in folgender
Weise bestimmt.
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Die
Rektaltemperatur der Testtiere wurde bestimmt mit einer Thermistorprobe
(24 mm eingeführt)
und einem Digitalthermometer (hergestellt von Yellow Springs Instrument
Co., Yellow Springs, OH, U.S.A.). Die Ablesungen wurden unmittelbar
bevor und 30 Minuten nach der s.c. Injektion von Metanikotin oder
Nikotin durchgeführt.
Um die Wirkung auf die Bewegungsaktivität zu messen, wurden die Mäuse in einzelne
Omnitech-Photozellaktivitätskäfige (28 × 16,5 cm),
5 Minuten nach s.c. Verabreichung einer 0,9%igen Salzlösung enthaltende
Metanikotin oder Nikotin, platziert. Die Bewegungsaktivität wurde
als ein Gesamtaktivitätswert
bestimmt, bei dem jedwede Unterbrechung eines Photozellstrahls (2
Reihen von jeweils 8 Zellen) aufgrund der Bewegung der Mäuse über einen
Zeitraum von 10 Minuten aufgezeichnet wurden.
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Die
Ergebnisse der Tests sind in der Tabelle 1 unten zusammengefasst.
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2. Analgesische
Wirkung nach Zentralverabreichung
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In
diesen weiteren Studien wurde ein Oxalatsalz des Trans(E)-Metanikotins
(d.h. (E)-N-methyl-4-(3-(pyridin)yl)-3-buten-1-aminoxalat)
mit dem Tail-Flick Test nach intrathecal (i.t.) und i.c.v. Injektionen bei
männlichen
ICR Mäusen
untersucht. Das Nikotin wurde wieder als Vergleichsverbindung unter
ansonsten gleichen Versuchsbedingungen untersucht. Der Tail-Flick
Test wurde 5 Minuten nach Injektion durchgeführt. Das Protokoll des Tail-Flick
Tests war das gleiche wie oben beschrieben. Die Details für die i.c.v.
und i.t. Verfahren zur Injektion, wie sie bei den zusätzlichen
Tests verwendet wurden, sind unten beschrieben.
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a. Intracerebroventriculär (i.c.v.
Injektion):
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Die
Mäuse wurden
mit Ether in einer Inhalationskammer, die unter einem Abzug, der
durch die Umwelt-Gesundheit und -Sicherheit zertifiziert war, stand,
mit der Möglichkeit
kleine Mengen an Etherrauch, der aus der Kammer entweichen kann,
zu entfernen. Die Mäuse
konnten ihr Bewusstsein vollständig
verlieren, zu diesem Zeitpunkt wurde ein quer verlaufender Schnitt
von 5 mm Länge
in der Kopfhaut durchgeführt,
gefolgt von einer Injektion des Arzneimittels durch den Schädel in den
lateralen Ventrikel. Das Verfahren wurde freihändig in weniger als 15 Sekunden
durchgeführt
und erforderte keine Fixierung des Testtiers.
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b. Intrathecale (i.t.)
Injektion:
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Intrathecale
Injektionen wurden freihändig
in das Rückenmark
zwischen dem L5 und L6 Lumbarbereich bei nicht narkotisierten männlichen
Mäusen
durchgeführt.
Die Injektion wurde mit einer 30 gauge Nadel, die mit einer Glasmikrospritze
verbunden war, durchgeführt.
Das Injektionsvolumen betrug in allen Fällen 5 μL. Die akkurate Platzierung
der Nadel wurde bestätigt
durch ein schnelles „Schnipsen" des Mausschwanzes.
Die Ergebnisse dieser weiteren Tests sind in der Tabelle 2 zusammengefasst.
Es wird angemerkt, dass die Ergebnisse der s.c. Injektion beim Tail-Flick
Test, wie sie in dem oben beschriebenen in vivo Profiltest beschrieben wurden,
in der Tabelle 2 zum Vergleich wiederholt wurden.
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Wie
man aus den in Tabelle 1 zusammengefassten Daten erkennen kann,
ruft Metanikotin eine dosisabhängige
Antinociception in dem Tail-Flick und dem PPQ Test mit ED50-Werten von 7,2 bzw. 1,6 mg/kg nach s.c.
Injektion hervor. Weiterhin wurde die Wirkung des Metanikotins im
Tail-Flick Test durch Mecamylamin und Dihydro-β-erythroidin, zwei Nikotinantagonisten,
blockiert. Naloxon (ein Opioidantagonist) und Atropin (Muscarinantagonist)
konnten die Metanikotinwirkungen nicht blockieren. Wie man aus der
Tabelle 1 weiterhin sehen kann, ruft Metanikotin eine teilweise
antinociceptive Wirkung in dem Hot-Plate Test nach s.c. Verabreichung
auf. Dieses Ergebnis deutet auf eine Involvierung eines supra-spinalen
Mechanismus bei der analgesischen Wirkung des Metanikotins hin.
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Kein
signifikanter Effekt (2% Abnahme bei einer Dosis von 42 mg/kg) auf
die Bewegungsaktivität
trat nach s.c. Injektion von Metanikotin auf, selbst bei Dosen,
die 10 bis 15 mal höher
waren als die ED50-Werte, die bei den Tests
zur analgesischen Wirkung (d.h. den Tail-Flick, Hot-Plate, PPQ Tests)
bestimmt wurden. Wie man aus Tabelle 1 erkennen kann, ruft Metanikotin
eine Abnahme der Körpertemperaturen
bei sehr hohen Dosen (10 bis 15fach höher als der ED50 für Analgesie)
hervor. Diese Hypothermie wurde allerdings nicht durch Mecamylamin
blockiert, was die Involvierung von nicht nikotinen Mechanismen
andeutet.
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Wie
man aus der Tabelle 2 aus den Tests für die Zentralverabreichung
(nämlich
i.c.v. und i.t.), durchgeführt
an der anderen Gruppe von Mäusen,
erkennen kann, induzierte Metanikotin, das intrathecal (i.t.) und intracerebroventriculär (i.c.v.)
injiziert wurde, eine dosisabhängige
antinociceptive Wirkung im Tail-Flick Test. Im Gegensatz zu dem,
was für
die s.c. Injektion gefunden wurde, war Metanikotin wirksamer als
Nikotin nach i.t. und i.c.v. Verabreichung.
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Im
Gegensatz zu Nikotin, existiert bei Metanikotin eine gute Trennung
zwischen der analgesischen Aktivität (potentielle therapeutische
Wirkung) und den Nebeneffekten (Hypothermie und Abnahme der Bewegungsaktivität). Diese
Daten deuten darauf hin, dass die Aktivierung der neuronalen Nikotinrezeptoren
eine analgesische Wirkung bei Metanikotinverbindungen hervorruft
und dass Metanikotinverbindungen selektive Nikotinagonisten darstellt,
die als Analgetika bei der Behandlung von Schmerz genutzt werden
können.