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Die vorliegende Erfindung wurde mit
Unterstützung
der Regierung unter Zuschussnummer 1U01-AI3363 von den National Institutes of
Health durchgeführt.
Die Regierung besitzt bestimmte Rechte an dieser Erfindung.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind Verfahren, die zur Bekämpfung
von Infektionskrankheiten nützlich
sind.
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Gegenstand der Erfindung sind im
einzelnen Verfahren zur Bekämpfung
von Infektionskrankheiten unter Verwendung dikationischer Bisbenzimidazol-Verbindungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Der Bedarf an neuen Antimykotika
ist aufgrund der zunehmenden Anzahl an Pilzinfektionen, die bei immungeschwächten Patienten
auftreten, dringlicher geworden. Es besteht eine erhöhte Pilzinfektionsinzidenz,
die zum Beispiel der aggressiven Verwendung von Krebschemotherapie,
Organtransplantationen und opportunistischen Infektionen, die bei
Patienten mit dem Acquired Immunodeficiency Syndrome (AIDS; erworbenem
Immundefekt-Syndrom) assoziiert sind, zugeschrieben wird. Pilzinfektionen
gehören
zu den häufigsten Komplikationen
von AIDS wie auch der Krebschemotherapie. Zu den wichtigsten opportunistischen
Pilzpathogenen, die bei immungeschwächten Wirten disseminierte
Mykosen auslösen,
zählen
Candida und Cryptococcus.
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Derzeit zur Behandlung syntemischer
Mykosen angewendete Antimykotika können als Polyen-Antibiotika,
einschließlich
Amphotericin B, Flucytosin und synthetischer Azole klassifiziert
werden. Aus der Anwendung dieser Mittel können sich jedoch signifikante
Nachteile ergeben, einschließlich
einer begrenzten Wirksamkeit und/oder Toxizität. Es ist demgemäß eine erfindungsgemäße Aufgabe,
neue Verbindungen bereitzustellen, die zur Behandlung von Pilzinfektionen
nützlich
sind.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein erster erfindungsgemäßer Aspekt
betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Cryptococcus neoformans
unter Verwendung einer Verbindung der Formel I:
worin:
R
1 und R
2 jeweils
unabhängig
aus der Gruppe ausgewählt
sind, bestehend aus H, niederem Alkyl, Alkoxyalkyl, Cycloalkyl,
Aryl, Alkylaryl, Hydroxyalkyl, Aminoalkyl oder Alkylaminoalkyl,
oder R
1 und R
2 zusammen
ein C
2- bis C
10-Alkyl,
Hydroxyalkyl oder Alkylen darstellen oder R
1 und
R
2 zusammen stehen für:
worin n eine Zahl von 1 bis
3 ist, und R
10 für H oder -CONHR
11NR
15R
16 steht, worin
C
11 für
ein niederes Alkyl steht und R
15 und R
16 jeweils unabhängig aus der Gruppe ausgewählt sind,
bestehend aus H und niederem Alkyl; und
R
3 für H, Hydroxy,
niederes Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkylaryl, Alkoxyalkyl, Hydroxycycloalkyl,
Alkoxycycloalkoxy, Hydroxyalkyl, Aminoalkyl oder Alkylaminoalkyl
steht;
A eine heterocyclische aromatische Gruppe der Formel
ist, worin R
4,
R
5 und R
6 jeweils
unabhängig
aus der Gruppe ausgewählt
sind, bestehend aus H, niederem Alkyl, Halogen, Aryl, Arylalkyl,
Aminoalkyl, Aminoaryl, Oxyalkyl, Oxyaryl oder Oxyarylalkyl; oder
ein physiologisch verträgliches
Salz davon.
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In einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
stellen R
1 und R
2 zusammen
ein C
2-bis C
4-Alkylen dar, und R
3,
R
4, R
5 und R
6 stehen für H. In einem Aspekt dieser
erfindungsgemäßen Ausführungsform
stellen R
1 und R
2 zusammen
dar, und R
3 steht
für H.
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In einem anderen Aspekt dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform
stellen R
1 und R
2 dar, und R
3 steht
für H.
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In einer noch anderen bevorzugten
erfindungsgemäßen Ausführungsform
steht jeweils jedes von R1, R2,
R3, R4, R5 und R6 für H.
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In einer noch anderen bevorzugten
erfindungsgemäßen Ausführungsform
steht jeweils jedes von R1, R3,
R4, R5 und R6 für
H, und R2 stellt ein niederes Alkyl, bevorzugt
Isopropyl dar.
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In einer noch anderen bevorzugten
erfindungsgemäßen Ausführungsform
steht A für:
worin R
4,
R
5 und R
6 jeweils
für N stehen.
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Es werden erfindungsgemäß weiter
Verbindungen bereitgestellt, die zur Behandlung von C. neoformans
nützlich
sind. Die Verbindungen weisen die vorstehend beschriebene Strukturformel
(I) auf. Zu derzeit bevorzugten Verbindungen der Formell zählen, sind
aber nicht beschränkt
darauf, 2,6-Bis[5-(2-imidazolinyl)-2-benzimidazolyl]pyridin;
2,6-Bis(5-amidino-2-benzimidazolyl)pyridin; 2,6-Bis[5-(1,4,5,6-tetrahydro-2-pyrimidinyl)-2-benzimidazolyl]pyridin;
und physiologisch verträgliche
Salze davon.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie hierin verwendet, versteht man
unter dem Begriff „niederes
Alkyl" ein lineares
oder verzweigtes C1- bis C6-Alkyl,
wie zum Beispiel Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Isopropyl, sec-Butyl,
tert-Butyl, Butyl, Pentyl, Isopentyl und Hexyl. Unter dem Begriff „Cycloalkyl", wie hierin verwendet,
versteht man cyclisches C3- bis C6-Alkyl, wie zum Beispiel Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl und Cyclohexyl. Unter dem Begriff „Aryl", wie hierin verwendet, versteht man
cyclische aromatische C3-bis C10-Gruppen,
wie zum Beispiel Phenyl, Naphthyl und dergleichen, und er schließt substituierte
Arylgruppen, wie zum Beispiel Tolyl ein. Unter dem Begriff „Hydroxyalkyl", wie hierin verwendet,
versteht man lineares oder verzweigtes Hydroxy-substituiertes C1- bis C4-Alkyl, d.
h. -CH2OH, -(CH2)2OH usw. Unter dem Begriff „Aminoalkyl", wie hierin verwendet,
versteht man lineares oder verzweigtes Amino-substituiertes C1- bis C4-Alkyl,
worin der Begriff „Amino" auf die Gruppe NR'R'' verweist, worin
R' und R'', wie vorstehend definiert, unabhängig ausgewählt sind
aus H oder niederem Alkyl, d. h. -NH2, -
NHCH3, -N(CH3)2 usw. Unter dem Begriff „Alkoxyalkyl", wie hierin verwendet,
versteht man lineares oder verzweigtes C1-
bis C6-Alkoxy, wie zum Beispiel Methoxy,
Ethoxy, Propyloxy, Butyloxy, Isopropyloxy und t-Butyloxy.
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Die vorliegende Erfindung ist, wie
vorstehend angemerkt, nützlich
zur Behandlung von Cryptococcus neoformans, indem sie den Beginn,
das Wachstum oder die Ausbreitung der Erkrankung inhibiert, zur
Rückbildung
der Erkrankung führt,
die Erkrankung heilt oder anderweitig die allgemeine Befindlichkeit
eines von der Erkrankung befallenen Patienten oder einem mit Risiko,
daran zu erkranken, bessert.
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Bei den zu behandelnden Patienten
handelt es sich in der Regel um menschliche Patienten, obwohl die
vorliegende Erfindung bei jedem dem Durchschnittsfachmann bekannten
geeigneten Patienten nützlich sein
kann.
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Wie vorstehend angemerkt, stellt
der erfindungsgemäße Gegenstand
pharmazeutische Formulierungen bereit, umfassend die vorstehend
erwähnten
Verbindungen der Formel I oder pharmazeutisch verträgliche Salze
davon in pharmazeutisch verträglichen
Trägern
für Aerosol
und zur oralen und parenteralen Verabreichung wie nachstehend ausführlich erläutert wird.
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Die therapeutisch wirksame Dosis
von jedweder spezifischen Verbindung, deren Verwendung in den erfindungsgemäßen Umfang
fällt,
wird von Verbindung zu Verbindung und von Patient zu Patient etwas
variieren und hängt
vom Zustand des Patienten und dem Verabreichungsweg ab. Eine Dosierung
von 0,1 bis 50 mg/kg besitzt, als allgemeiner Anhaltspunkt, therapeutische
Wirksamkeit, wobei noch höhere
Dosierungen potenziell zur oralen Verabreichung und/oder als Aerosol
eingesetzt werden. Bedenken hinsichtlich der Toxizität bei höheren Konzentrationen
kann intravenöse
Dosen auf eine niedrigere Konzentration, wie zum Beispiel bis zu
ca. 1 mg/kg einschränken,
wobei alle Gewichte bezogen auf das Gewicht des Wirkstoffs, einschließlich der Fälle, wenn
ein Salz eingesetzt wird, berechnet werden. Zur intravenösen oder
intramuskulären
Verabreichung wird in der Regel eine Dosierung von 0,5 mg/kg bis
5 mg/kg eingesetzt. Zur oralen Verabreichung kann eine Dosierung
von 10 mg/kg bis 50 mg/kg eingesetzt werden. Die Dauer der Behandlung
erfolgt gewöhnlich
einmal täglich
für eine
Dauer von zwei bis drei Wochen oder bis sich die Infektion mit Cryptococcus
neoformans weitgehend unter Kontrolle befindet. Niedrigere Dosen,
die weniger häufig
gegeben werden, können
zur Verhinderung oder Reduktion der Inzidenz für Infektionsrezidive verwendet
werden.
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Eine Verbindung der Formel I oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon kann erfindungsgemäß oral oder
durch Inhalation als ein Feststoff verabreicht werden oder kann
als eine Lösung,
Suspension oder Emulsion intramuskulär oder intravenös verabreicht
werden. Als Alternative kann die Verbindung oder das Salz auch durch
Inhalation, intravenös
oder intramuskulär
als eine liposomale Suspension verabreicht werden. Wenn die Verbindung
oder das Salz mittels Inhalation verabreicht wird, sollte sie/es
in der Form einer Vielzahl von Feststoffpartikeln oder Tröpfchen mit
einer Partikelgröße von 0,5
bis 5 μm,
bevorzugt von 1 bis 2 μm,
vorliegen.
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Außer zur Behandlung von Cryptococcus
neoformans sind die Verbindungen der Formel I auch nützlich zur
Prophylaxe gegen Cryptococcus neoformans bei einem immungeschwächten Patienten,
wie zum Beispiel einem, der an AIDS leidet, der mindestens eine
Episode von Cryptococcus neoformans durchmachte, der aber zum Zeitpunkt
der Behandlung keine Anzeichen einer Infektion aufweist. Da es sich
bei Cryptococcus neoformans um eine potenziell besonders verheerende
Krankheit für
immungeschwächte
Patienten handelt, ist bevorzugt, anstelle die Erkrankung zu behandeln,
nachdem sie symptomatisch geworden ist, das Auftreten von Cryptococcus
neoformans von vornherein zu verhindern. Demgemäß betrifft die vorliegende
Erfindung die Prophylaxe gegen Cryptococcus neoformans, umfassend
die Verabreichung einer prophylaktisch wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel I oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon an den Patienten.
Bei den Formen zur Verabreichung der Verbindung oder des Salzes
gemäß diesem
Verfahren kann es sich um die gleichen handeln wie sie auch zum
Zweck der eigentlichen Behandlung eines an einer Infektion mit Cryptococcus
neoformans leidenden Patienten verwendet werden.
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Ein weiterer nützlicher erfindungsgemäßer Aspekt
stellt die Prophylaxe gegen selbst eine initiale Episode einer Infektion
mit Cryptococcus neoformans bei einem immungeschwächten Patienten
dar, der noch niemals zuvor eine Episode einer Infektion mit Cryptococcus
neoformans erfahren hat. Diesbezüglich
kann ein Patient, der als immungeschwächt diagnostiziert wurde, wie
zum Beispiel einer, der an AIDS oder ARC (einem AIDS-related-complex)
leidet, bereits vor dem Auftreten einer initialen Episode einer
Infektion mit Cryptococcus neoformans eine Infektion vermeiden oder
hinauszögern,
indem er sich eine prophylaktisch wirksame Menge einer Verbindung
der Formel I oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon verabreichen
lässt. Die
Verbindung oder das Salz kann auf die gleiche Weise wie bei der
Behandlung von einem an einer Infektion mit Cryptococcus neoformans
leidenden Patienten verabreicht werden.
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Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
umfassen eine Verbindung der Formel I oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon, in jedwedem pharmazeutisch verträglichen Träger. Wenn eine Lösung erwünscht ist,
so stellt Wasser in Bezug auf wasserlösliche Verbindungen oder Salze
den Träger
der Wahl dar. In Bezug auf die wasserunlöslichen Verbindungen oder Salze
können
ein organisches Vehikel, wie zum Beispiel Glycerol, Propylenglycol,
Polyethylenglycol, oder Gemische davon geeignet sein. Im letzteren
Fall kann das organische Vehikel eine erhebliche Wassermenge enthalten.
Die Lösung
kann dann in beiden Fällen
auf jedwede geeignete Weise, bevorzugt mittels Filtration durch
ein Filter von 0,22 Mikron, sterilisiert werden. Anschließend an
die Sterilisation kann die Lösung
in geeignete Behältnisse,
wie zum Beispiel pyrogenfrei gemachte Glasdwchstichfläschchen,
gefüllt
werden. Selbstverständlich
sollte die Befüllung
anhand eines aseptischen Verfahrens erfolgen. Danach können sterilisierte
Verschlüsse
auf die Durchstichfläschchen
aufgesetzt werden, und der Inhalt des Durchstichläschchens
kann gegebenenfalls lyophilisiert werden.
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Außer den Verbindungen der Formel
I oder ihren Salzen können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen andere Zusatzmittel, wie
zum Beispiel ein Zusatzmittel zur pH-Einstellung, enthalten. Nützliche
Mittel zur pH-Einstellung schließen insbesondere Säuren, wie
zum Beispiel Salzsäwe,
Basen oder Puffer, wie zum Beispiel Natriumlactat, Natriumacetat,
Natriumphosphat, Natriumcitrat, Natriumborat oder Natriumgluconat ein.
Die Zusammensetzungen können
weiter mikrobielle Konservierungsmittel enthalten. Zu nützlichen
mikrobiellen Konservierungsmitteln zählen Methylparaben, Propylparaben
und Benzylalkohol. Das mikrobielle Konservierungsmittel wird in
der Regel eingesetzt, wenn die Formulierung in ein zur Mehrdosenentnahme
bestimmtes Durchstichfläschchen
gegeben wird. Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können,
wie angezeigt, selbstverständlich
unter Verwendung von dem Durchschnittsfachmann bekannten Verfahren
lyophilisiert werden.
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In einem noch anderen erfindungsgemäßen Aspekt
ist eine injizierbare, stabile, sterile Zusammensetzung vorgesehen,
umfassend eine Verbindung der Formel I oder ein Salz davon, in einer
Einzeldosierungsform in einem fest verschlossenen Behältnis. Die
Verbindung oder das Salz wird in der Form eines Lyophilisats bereitgestellt,
das mit einem geeigneten pharmazeutisch verträglichen Träger zw Bildung einer flüssigen Zusammensetzung,
die zur Injektion davon in einen Menschen geeignet ist, rekonstituiert
werden kann. Die Einzeldosierungsform umfasst in der Regel von ca.
10 mg bis ca. 10 g der Verbindung oder des Salzes. Wenn die Verbindung
oder das Salz weitgehend wasserunlöslich ist, kann eine ausreichende
Menge eines physiologisch verträglichen
Emulgators, in ausreichender Menge zum Emulgieren der Verbindung
oder des Salzes in einem wässrigen
Träger,
eingesetzt werden. Ein derartig nützlicher Emulgator stellt Phosphatidylcholin
dar.
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Andere pharmazeutische Zusammensetzungen
können
aus den wasserunlöslichen
Verbindungen der Formel I oder den Salzen davon, wie zum Beispiel
wasserbasierten Emulsionen, hergestellt werden. In einem derartigen
Fall enthält
die Zusammensetzung eine ausreichende Menge des pharmazeutisch zulässigen Emulgators
zum Emulgieren der gewünschten
Menge der Verbindung der Formel I oder des Salzes davon. Besonders
nützliche
Emulgatoren schließen
Phosphatidylcholine und Lecithin ein.
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Es werden erfindungsgemäß weiter
liposomale Formulierungen der Verbindungen der Formel I und Salze
davon bereitgestellt. Die Technologie zur Bildung liposomaler Suspensionen
ist dem Durchschnittsfachmann weithin bekannt. Wenn die Verbindung
der Formel I oder das Salz davon ein wasserlösliches Salz darstellt, kann
die/das gleiche unter Verwendung herkömmlicher Liposomen-Technologie
in Lipidvesikel inkorporiert werden. In einem solchen Fall wird
die Verbindung oder das Salz, aufgrund der Wasserlöslichkeit
der Verbindung oder des Salzes weitgehend in das hydrophile Zentrum
oder in den Kern der Liposomen eingeschlossen. Die eingesetzte Lipidschicht
kann von jedweder herkömmlichen
Zusammensetzung sein und kann entweder Cholesterin enthalten oder
cholesterinfrei sein. Wenn die Verbindung oder das Salz von Interesse
wasserunlöslich
ist, knn das Salz, wiederum durch Einsatz herkömmlicher Liposomenbildungstechnologie,
weitgehend in der hydrophoben Flüssigkeitsdoppelschicht,
welche die Struktur des Liposoms bildet, eingeschlossen werden.
In jedem Fall kann die Größe der hergestellten
Liposomen, wie zum Beispiel durch Standardbeschallungs- und -homogenisierungsverfahren,
reduziert werden.
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Die liposomalen Formulierungen, welche
die Verbindungen der Formel I oder Salze davon enthalten, können selbstverständlich zur
Herstellung eines Lyophilisats, das mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger,
wie zum Beispiel Wasser, zum Regenerieren einer liposomalen Suspension
rekonstituiert werden kann, lyophilisiert werden.
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Es sind auch pharmazeutische Formulierungen
vorgesehen, die zur Verabreichung als ein Aerosol mittels Inhalation
geeignet sind. Diese Formulierungen umfassen eine Lösung oder
Suspension der gewünschten
Verbindung der Formel I oder ein Salz davon oder eine Vielzahl von
Feststoffpartikeln der Verbindung oder des Salzes. Die gewünschte Formulierung
kann in eine kleine Kammer gebracht und vernebelt werden. Die Vernebelung
kann durch Druckluft oder durch Ultraschallenergie zur Bildung einer
Vielzahl flüssiger Tröpfchen oder
von Feststoffpartikeln, umfassend die Verbindungen oder die Salze
erreicht werden. Die flüssigen
Tröpfchen
oder Feststoffpartikel sollten eine Partikelgröße im Bereich von 0,5 bis 5 μm aufweisen.
Die Feststoffpartikel können
durch Verarbeitung der festen Verbindung der Formel I oder eines
Salzes davon, in jedweder dem Durchschnittsfachmann bekannten geeigneten
Weise, wie zum Beispiel durch Mikronisierung, erreicht werden. Die
Größe der Feststoffpartikel
oder Tröpfchen
liegt am bevorzugtesten im Bereich von 1 bis 2 μm. In dieser Hinsicht sind im
Handel erhältliche
Vernebler zw Erlangung dieses Ziels erhältlich.
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Wenn die pharmazeutische Formulierung
zur Verabreichung als ein Aerosol in der Form einer Flüssigkeit
geeignet ist, umfasst die Formulierung bevorzugt eine wasserlösliche Verbindung
der Formel I oder ein Salz davon, in einem Träger, der Wasser umfasst. Es
kann ein oberflächenaktives
Mittel vorhanden sein, welches die Oberflächenspannung der Formulierung
ausreichend senkt, um in der Bildung von Tröpfchen im gewünschten
Größenbereich
zu resultieren, wenn sie der Vernebelung ausgesetzt wird.
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Der erfindungsgemäße Gegenstand stellt, wie angezeigt,
sowohl wasserlösliche
als auch wasserunlösliche
Verbindungen und Salze bereit. Wie in der vorliegenden Beschreibung
verwendet, versteht man unter dem Begriff „wasserlöslich" definitionsgemäß jedwede Zusammensetzung,
die in Wasser in einer Menge von ca. 50 mg/ml oder größer löslich ist.
Wie in der vorliegenden Beschreibung verwendet, versteht man unter
dem Begriff „wasserunlöslich" definitionsgemäß ferner
jedwede Zusammensetzung, die in Wasser eine Löslichkeit von weniger als ca.
20 mg/ml besitzt. Für
bestimmte Anwendungen können
wasserlösliche
Verbindungen oder Salze erwünscht
sein, wohingegen für
andere Anwendungen wasserunlösliche
Verbindungen oder Salze gleichermaßen erwünscht sein können.
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Beispiele von Verbindungen, die für die vorstehende
Formel (I) beispielhaft sind, schließen folgende ein, sind aber
nicht darauf beschränkt:
2,6-Bis[5-(2-imidazolinyl)-2-benzimidazolyl]pyridin;
2,6-Bis(5-amidino-2-benzimidazolyl)pyridin;
2,6-Bis[5-(1,4,5,6-tetrahydro-2-pyrimidinyl)-2-benzimidazolyl]pyridin;
und physiologisch verträgliche
Salze davon.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
können,
wie angezeigt, als pharmazeutisch verträgliche Salze vorliegen. Derartige
Salze schließen
Gluconat, Lactat, Acetat, Tartrat, Citrat, Phosphat, Borat, Nitrat,
Sulfat und Hydrochloridsalze ein.
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Verfahren zur Bekämpfung von Candida albicans
mit den vorstehenden Verbindungen der Formell werden weitgehend
auf die gleiche Weise wie vorstehend angegeben durchgeführ, und
pharmazeutische Formulierungen der Verbindungen der Formel I zur
Bekämpfung
von Candida albicans werden im Wesentlichen auf die gleiche Weise
wie vorstehend angegeben hergestellt.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können gemäß dem Durchschnittsfachmann
bekannten Verfahren, insbesondere angesichts der Offenbarung und
der nachstehend dargelegten Beispiele hergestellt werden. Gemäß einem
Verfahren können
die Verbindungen der Formel I durch Kondensation einer geeigneten heterocyclischen
Verbindung (d. h. Pyrrol, Pyridin, Furan usw.) Dicarboxaldehyd (zum
Beispiel Pyrrol-2,5-dicarboxaldehyd) hergestellt werden, die gemäß der Lehre
von T. Cresp, et al., J. Chem. Soc. Perkins Tran. 1, 2961 (1973)
mit der geeigneten Diaminophenylverbindung (zum Beispiel Diaminobenzamidin,
hergestellt gemäß T. Fairley,
et al., Med. Chem. 36, 1746 (1993), hergestellt werden kann. Die
Kondensationsreaktion kann gemäß dem Verfahren
von S. Kumar, et al., Indian J. Chem 20B, 254 (1981), durchgeführt werden.
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Die Diaminophenylverbindungen können zum
Beispiel durch Reduktion von Nitrogruppen von 3,4-Dinitrobrombenzen
zur Bildung von 3,4-Diaminobrombenzen hergestellt werden. Die „Nitrilisierung" dieser Verbindung
zum entsprechenden 3,4-Diaminonitrilbenzen kann durch Reaktion von
Kupfer(I)-cyanid mit dem auf diese Weise hergestellten 3,4-Dinitrobrombenzen
im Rückfluss-DMF
gemäß den Standardverfahren
durchgeführt
werden. Siehe, J. Spychala, et al., European J. Med. Chem. 29: 363
(1994). Das Nitril kann dann anhand des Pinner-Verfahrens gemäß B. Das
et al., J. Med. Chem. 20, 1219 (1977) in das Imidat umgewandelt
werden. Das Imidat kann in die Verbindungen der Formel (I), zum
Beispiel durch Reaktion mit Ammonium oder dem geeigneten Aminoalkan
oder Diaminoalkan (wie zum Beispiel Ethylendiamin, Propylendiamin
usw.) zur Bildung einer Amidinogruppe, einer Imidazolinylgruppe
bzw. einer 1,4,5,6-Tetrahydro-2-pyrimidinyl-Gruppe umgewandelt werden.
Das Bisnitril kann auch durch Fusion des Nitrils direkt mit dem
Hydrochloridsalz des entsprechenden Diamins mittels Thermolyse in
die dikationische Bis-Verbindung umgewandelt werden. Dieses Verfahren
ist zur Herstellung von Verbindungen, worin die R1-
und R2-Gruppen zusammen ein cyclisches Alkyl bilden,
besonders nützlich.
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Die Verbindungen der vorstehenden
Formel I können
auch durch zuerst Herstellen eines geeigneten Intermediärprodukts,
wie zum Beispiel 2,5-Bis(5-bromo-2-benzimidazolyl)pyrrol durch die
Basen-geförderte Kondensation,
zum Beispiel aus 1-Brom-3,4-diaminobenzen und Pyrrol-2,5-dicarboxaldehyd gemäß dem Verfahren
von S. Kumar, et al., vorstehend, hergestellt werden. Das Intermediärprodukt
kann dann durch „Nitrilisierung", gefolgt von Imidatbildung
und Umwandlung in das entsprechende Amidino, wie oben beschrieben, erhalten
werden.
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Die erfindungsgemäßen Salze können im Allgemeinen durch Reaktion
zweier Äquivalente
der heterocyclischen basischen Verbindung mit der gewünschten
Säure in
Lösung
hergestellt werden. Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist, werden
die Salze durch Zufügen
einer geeigneten Lösungsmittelmenge,
worin das Salz unlöslich
ist, auskristallisiert.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind nicht
nur in Verfahren zur Behandlung von Cryptococcus neoformans und
Candida albicans, sondern auch in Verfahren zur Inhibition von Enzymen,
wie zum Beispiel Topoisomerase, nützlich. Die Verbindungen der
Formel (I) sind insbesondere zur Inhibition von Topoisomerase II
nützlich.
Siehe S. Doucc-Racy, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 7152
(1986).
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Die vorliegende Erfindung wird weiter
anhand der folgenden nicht einschränkenden Beispiele erläutert, worin „g" Gramm, „mg" Milligramm, „μg" Mikrogramm, „mmol" Millimole, „h" Stunden, „ml" Milliliter, „M" molar, „mM" millimolar, „μM" mikromolar, „UV" Ultraviolett, „HCl" Salzsäure, „Schmp." Schmelzpunkt, „HCN" Blausäure und „°C" Grad Celsius bedeuten.
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Für
die folgenden Beispiele wurden die Schmelzpunkte unter Verwendung
eines Thomas Hoover (Uni-Melt)-Gerätes zur Bestimmung des Kapillarschmelzpunktes
ermittelt und sind nicht bereinigt. Die 1H-NMR-
und 13C-NMR-Spektren wurden unter Einsatz
eines Varian GX400-Spektrometers aufgezeichnet, und die chemischen
Verschiebungen (d) liegen, sofern nicht anderweitig angegeben, in
ppm bezogen auf TMS vor. Die Massenspektren wurden an einem 70-SE-Spektrometer
von VG-Instruments (Georgia Institute of Technology, Atlanta, GA)
aufgezeichnet. Die IR-Spektren wurden unter Verwendung eines Michelson
100 Instrumentes (Bomem, Ine.) aufgezeichnet. Die Elementaranalyse
wurde vom Atlantic Microlab Inc. (Norcross, GA) durchgeführt und
liegt innerhalb von +0,4 der theoretischen Werte. Alle Chemikalien
und Lösungsmittel wurden
von der Aldrich Chemical Co. oder Fisher Scientific erworben.
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In den nachstehenden Beispielen werden
nur die folgenden Verbindungsbezeichnungen verwendet.
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BEISPIEL 3
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Herstellung von 2,6-Bis[5-(2-imidazolinyl)-2-benzimidazolyl]pyridin
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2,6-Bis[5-(2-imidazolinyl)-2-benzimidazolyl]pyridin
(Verbindung 3). Ein Protokoll, ähnlich
dem in Beispielen 1 und 2 vorstehend verwendeten, wurde zur Kondensation
von 2,6-Pyridincarboxyaldehyd und 2-(3,4-Diaminophenyl)imidazolin
verwendet, um eine 85%ige Ausbeute eines Feststoffes zu ergeben.
Schmp. > 300°C. 1H-NMR (DMSO-d6)
(4,05 (s, 8H, N–CH2CH2N), 7,96 (m,
4H, Ar-H), 8,30 (t, 1H, Pyridin), 8,49–8,51 (m, 4H, Ar-H), 10,71
(s, NH). Anal. (C25H21,N9·3HCl·3H2O) C, H, N. MS: m/e 448 (M + 1).
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BEISPIEL 7
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Herstellung von 2,6-Bis(5-amidino-2-benzimidazolyl)pyridin
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2,6-Bis(5-amidino-2-benzimidazolyl)pyridin
(Verbindung 7). Ein Protokoll ähnlich
dem in Beispielen 1–6
vorstehend beschriebenen wurde zur Kondensation von 2,6-Pyridindicarboxaldehyd
mit 3,4-Diaminobenzamidin verwendet, um 89% eines Feststoffes zu
ergeben, Schmp. > 300°C. 1H-NMR (DMSO-d6 )
(7,79 (dd, J = 8,4 und 1,6 Hz, 2H, Ar-H), 7,94 (d, J = 8,4 Hz, 2H,
Ar-H), 8,28–8,34
(m, 3H, Ar-H), Pyridin), 8,51 (d, J = 8 Hz, 2H, Pyridin), 9,12,
9,45 (brs [breiter Einzelpeak], brs, NH). Anal. (C21H17N9·3HCl·2H2O) C, H, N. MS: m/e 396 (M + 1).
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BEISPIEL 8
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Herstellung von 2,6-Bis[5-(1,4,5,6-tetrahydro-2-pyrimidinyl)-2-benzimidazolyl]pyridin
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2,6-Bis[5-(1,4,5,6-tetrahydro-2-pyrimidinyl)-2-benzimidazolyl]pyridin
(Verbindung 8). Ein Protokoll ähnlich
dem in Beispielen 1 – 7
vorstehend beschriebenen wurde zur Kondensation von 2,6-Pyridindicarboxyaldehyd
mit 2-(3,4-Diaminophenyl)tetrahydropyrimidin verwendet, um eine
89%ige Ausbeute eines Feststoffes zu ergeben, Schmp. > 300°C. 1H-NMR (DMSO-d6 )
(2,03 (m, 4H, CH2), 3,54 (brs, 8H, CH2N), 7,66 (d, J = 8,4 Hz, 2H, Ar-H), 7,84
(d, J = 8,4 Hz, 2H, Ar-H), 8,17 (s, 2H, Ar-H), 8,29 (t, 1H, Pyridin),
8,43 (d, J = 8 Hz, 2H, Pyridin), 10,04 (s, NH). Anal. (C27H25N9·3HCl·4H2O) C, H, N. MS: m/e 476. (M + 1).
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BEISPIEL 12
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Aktivität der Verbindungen
gegen Cryptococcus neoformans und Candida albicans
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Die Aktivität der verschiedenen Verbindungen
der Formel I gegen Cryptococcus neoformans und Candida albicans
ist in Tabelle 1 ersichtlich. Die Aktivität der Verbindungen wurde anhand
eines standardmäßigen In-vitro-Assays
auf die Inhibition des Pilzzellwachstums (die antifungale Empfindlichkeitstestung
von Hefe im Bouillon-Verdünnungstest,
vorgeschlagenes Standarddokument M27-P, validiert vom National Committee
for Clinical Laboratory Standards, 1992) beurteilt. Dieses Bouillon-Verdünnungsverfahren
verwendet, kurz gefasst, RPMI-Medien und ein Inokulum von 104 Zellen. Die Kontrollröhrchen enthielten nur Medium.
Nach der Bestimmung der minimalen Inhibitorkonzentration anhand
des vorstehenden Verfahrens wurden Röhrchen mit keinem sichtbaren
Wachstum zur Bestimmung der minimalen fungiziden Konzentration unter
Verwendung von Kriterien von weniger als 0,01 Überleben des Ausgangsinokulums
subkultiviert. Es wurden zwei Organismen getestet: (1) H99, ein
klinisches Isolat von C. neoformans, das in vitro und in vivo vollkommen
empfindlich gegen Azole und Polyene ist; und (2) A39, ein klinisches
Isolat von C. albicans, das vollkommen empfindlich gegen Azole und
Polyene ist.
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Die MFC (minimale fungizide Konzentration)
gegen diese beiden wichtigen AIDS-assoziierten Pilzinfektionen sind
in Tabelle 1 ersichtlich. Die MFC wurden nach dem folgenden Verfahren
von McGinnis bestimmt.
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BEISPIEL 13
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Nukleinsäure-Bindungsmessungen
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Die DNA-Bindungspotenz wurde für jede der
Verbindungen bestimmt, weil anhand früherer Arbeiten ermittelt wurde,
dass die Bindung der dikationischen Moleküle an DNA eine Voraussetzung
für ihre
antimikrobielle Aktivität
bildet. Siehe z. B., Tidwell, R. R., et al., Antimicrob. Agents
Chemother. 37, 1713–1716
(1993); Bell, C. A., et al., Antimicrob. Agents Chemother. 35, 1099–1107 (1991).
Die DNA-Bindung der Verbindungen wurde durch die Änderung
des Schmelzens der an die Verbindungen gebundenen DNA bestimmt.
Das Verfahren ist gut dokumentiert und wird als ein Standardverfahren
zw Bestimmung der DNA-Bindungsstärke
erachtet. Siehe Cory, M. et al., J. Med. Chem. 25, 431–438 (1992).
Es wurde, kurz zusammengefasst, ein UV/sichtbares Licht-Spektralphotometer
mit einem Küvettenwechsler
an einen Mikrocomputer angeschlossen, der die Küvettentemperatur und die DNA-Absorptionsdaten
bei 259 nm aufzeichnete, während
die Probe bei einer Rate von 18°C/h
erhitzt wurde. Kalbsthymus-DNA wurde bei einer initialen Absorption
von 0,3 A259 verwendet. Der mittlere Punkt
von jeder Denaturierungskurve wurde nach grafischer Auswahl der
Anfangs- und Endabsorptionstemperatur am Computer für jede Kurve
von jedem Experiment bestimmt. DNA oder an die experimentelle Verbindung
gebundene DNA wurde in jedem Experiment mitlaufen lassen, und der ΔTms wurde aus dem Polynukleotid Tm für dieses
Experiment bestimmt. Je größer die Änderung
des Schmelzpunktes, um so potenter war die DNA-Bindung der Moleküle. Die
Ergebnisse sind vorstehend in Tabelle 1 dargelegt.