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Technisches
Gebiet
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Ein neues Verfahren zur Behandlung
der inneren Blase und der damit in Zusammenhang stehenden Strukturen
in einem Säugetier,
umfassend den Schritt des Inkontaktbringens der internen Blase und
der damit in Zusammenhang stehenden Strukturen in dem Säugetier
mit einer Lösung,
die Hyaluronsäure
mit einem mittleren Molekulargewicht von nicht weniger als 2 × 105 Dalton in einer Konzentration enthält, die
wirksam ist, die interstitielle Cystitis zu behandeln, ist beschrieben.
Genauer gesagt ist ein neues Verfahren zur Behandlung der internen
Blase und damit in Zusammenhang stehenden Strukturen in einem Säugetier
beschrieben, das interstitielle Cystitis hat, umfassend den Schritt
des Inkontaktbringens der internen Blase und damit in Zusammenhang
stehender Strukturen in dem Säugetier,
das interstitielle Cystitis hat, mit einer Lösung, die Hyaluronsäure mit
einem mittleren Molekulargewicht von 5 × 105 bis
3,1 × 106 Dalton enthält, in einer Konzentration,
die wirksam ist, die interstitielle Cystitis zu behandeln.
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Hintergrund
der Erfindung
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In Säugetieren sind die einzigartig
engen Verbindungen der Epithelzellen auf der Oberfläche der
Blase der fundamentale Mechanismus, durch den die Blase ihre Undurchlässigkeit
aufrechterhält.
Die Glycosaminglycanschicht auf der nach innen gekehrten Seite der
Blasenwand kann jedoch ein wichtiger Abwehrmechanismus für den Schutz
des Übergangsepitheliums
vor Reizstoffen aus dem Urin sein (Chelsky, M. et al., 1994, Journal
of Urology, 151: 346). Diese Glycosaminglycanschicht besteht aus
Mucopolysacchariden, die an ein Kernprotein angelagert sind, das
wiederum an einen zentralen Hyaluronsäurestrang gebunden ist. Dies
hoch viskose, stark hydrophile Glycosaminglycanschicht kann das Übergangsepithelium
der Blase vor Reizstoffen in dem Urin schützen, einschließlich vor
Pathogenen, Mikrokristallen, Proteinen, Calcium und Karzinogenen, ohne
darauf beschränkt
zu sein (Nickel, J. C. et al., 1993, Journal of Urology, 149: 716).
Diese Glycosaminglycanschicht kann auch kleine, ungeladene Moleküle, wie
z. B. Harnstoff daran hindern, zu und durch das Übergangszellepithelium zu diffundieren.
Somit kann die Glycosaminglycanschicht, die die Blase auskleidet,
als eine Barriere zwischen der Umgebung innerhalb des Lumens der
Blase und dem Übergangsepithelium
der Blase wirken und kann dieses Übergangsepithelium vor Entzündung, Infektion,
Trauma, Steinbildung und Karzinogenese schützen.
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Interstitielle Cystitis ist eine
schlecht verstandene Blasenerkrankung, für die es kein universell wirksames
Behandlungsprogramm gibt (Fleischmann, J. D, et al., 1991, Journal
of Urology, 146: 1235). Symptome schließen starken Harndrang, eine
erhöhte
Frequenz zum Urinieren und einen suprapubischen Schmerz, der üblicherweise
durch das Entleeren nachlässt,
ein. Andere Symptome schließen
Arthritis, einen spastischen Darm und niedriges Fieber ein. Individuen
mit interstitieller Cystitis können
beträchtlich
beeinträchtigt
sein und Individuen mit fortgeschrittener interstitieller Cystitis
können
einer umfangreichen Behandlung bedürfen, um die Funktion wieder
zu erhalten. Obwohl die Etiologie der interstitiellen Cystitis unerklärt bleibt,
wurde nahegelegt, dass Abnormalitäten der oder Schädigungen
in der Glycosaminglycanschicht, die das Übergangsepithel der Blase auskleidet,
ein primärer
Defekt sein kann. (Eldrup, J., 1983, British Journal of Urology,
55: 488). Diese Abnormalitäten
oder Schädigungen
können
eine verstärkte
Permeabilität
des Übergangsepithels
ermöglichen
(Parsons, E. L., et al., 1990, Journal of Urology, 143: 690) und
diese verstärkte
Permeabilität
kann den in dem Urin gelösten
Stoffen erlauben, Kontakt zu dem subepithelialen Gewebe zu erhalten
und eine entzündliche
Antwort aufgrund Irritation zu induzieren, die zu den Symptomen
der interstitiellen Cystitis beiträgt.
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Es gibt keine Standardbehandlung
für interstitielle
Cystitis. Unter den Behandlungen, die verwendet werden, sind die
hydraulische Dehnung der Blase, orale Gabe von Amitriptylin oder
Natriumpentosanpolysulfat, intravesikuläre Instillation von Dimethylsulfoxid,
Oxychlorsennatrium, Silbernitrat, Heparin oder einer Zusammensetzung,
enthaltend ein angiostatisches Steroid und Pentosanpolysulfat. Die
Wirksamkeit dieser Behandlungen ist jedoch variabel.
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Die hydraulische Dehnung der Blase
wird unter vollständiger
oder Spinalanästhesie
für ein
oder zwei Minuten bei einem Druck von 80 bis 100 cm H2O
ausgeführt
. In einer Studie , die die hydraulische Dehnung der Blase anwendete,
um die interstitielle Cystitis zu behandeln, berichteten weniger
als 55% der Patienten die behandelt wurden, über ein Nachlassen unmittelbar
nach der Behandlung und nur 2% berichteten über eine Nachlassen sechs Monate
nach der Behandlung (Hanno, P. M. et al., 1991, Semin Urology, 9:
143).
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Die Instillation von Dimethylsulfoxid
(DMSO) in die Blase für
sechs oder acht Wochen ergab eine 53%ige Antwortrate auf DMSO gegenüber einer
18%igen Antwortrate gegenüber
dem Placebo, wobei die durchschnittliche Länge der Antwort bei sechs Monaten
lag (Perez-Marrero, R. et al., 1967, Journal of Urology, 98: 671).
Die pharmakologischen Effekte von DMSO schließen die Membranpenetration,
die verstärkte
Wirkmittelabsorption, anti-entzündliche
und analgetische Effekte, eine Collagenauflösung, eine Muskelrelaxation und
die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen ein. Die Nebenwirkungen
schließen
eine verstärkte
vesikale Irritierbarkeit und einen knoblauchähnlichen Atemgeruch ein. Gleiche
Ergebnisse auf die Instillation von DMSO hin wurden mit Oxychlorsennatrium
berichtet (Messing, E. M., et al., 1978, Urology, 12: 381). Die
Instillation von Oxychlorsennatrium erfordert jedoch wegen des starken
Unbehagens eine Narkose.
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Natriumpentosanpolysulfat ist ein
synthetisches Glycosaminglycan mit niedrigem Molekulargewicht (US-Patent
Nr. 4,524,066 von Wolf) und ist durch eine sehr niedrige Viskosität und eine
hohe Elektronegativität charakterisiert.
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Das US-Patent 4,820,693 von Gillespie
(Gillespie '693)
offenbart eine Zusammensetzung und ein Verfahren zum Anhalten einer
Angiogenese und einer Zell-, Kapillar- oder Membrandurchlässigkeit,
umfassend entweder eine orale oder intravesikale Verabreichung eines
angiostatischen Steroids und Pentosanpolysulfats. Das Molekulargewicht
von Pentosanpolysulfat ist zwischen 1,5 × 103 und
5 × 103 Dalton (Merck Index, 11. Ausg., 1989, S.
7093, 7090). Das Molekulargewicht des Pentosanpolysulfats, das in
Gillespie '693 beansprucht
ist , liegt zwischen 1,6 × 103 und 6 × 103 Dalton und ist bevorzugt bei ungefähr 2 × 103 Dalton. Das US-Patent 4,966,890 von Gillespie
(Gillespie '890)
offenbart eine Zusammensetzung und ein Verfahren zur Behandlung
von interstitieller Cystitis, umfassend entweder eine orale oder
intravesikale Verabreichung eines angiostatischen Steroids und Pentosanpolysulfats.
Gillespie '890 lehrt,
dass Pentosanpolysulfat anstelle von Heparin verwendet werden kann
und dass Pentosanpolysulfat in Verbindung mit einem angiostatischen
Steroid die interstitielle Cystitis durch das Anhalten der Angiogenese,
der Zellmembrandurchlässigkeit
und der Kapillardurchlässigkeit
oder den Austausch in der Blase heilt.
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Das US-Patent 5,180,715 von Parsons
(Parsons '715) offenbart
auch die Verwendung von Pentosanpolysulfat zur Behandlung von interstitieller
Cystitis. Parsons '715
stellt Daten bereit, um zu zeigen, dass die orale Gabe von Pentosanpolysulfat
bei Dosen von mehr als 100 mg pro Tag zur Behandlung von interstitieller Cystitis
am effektivsten ist. Parsons '715
legt außerdem
nahe, dass eine intravesikale Instillation von Pentosanpolysulfat
zur Behandlung von interstitieller Cystitis geeignet ist, liefert
jedoch keine Daten um dies zu zeigen. Parsons '715 lehrt, dass Pentosanpolysulfat anstelle
von Heparin verwendet werden kann und dass Pentosanpolysulfat in
der Weise wirkt, dass es die bakterielle Anlagerung an das Übergangsepithel
der Blase verhindert.
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Pentosanpolysulfat, wie es in Gillespie '693, in Gillespie '890 und Parsons '715 offenbart ist,
ist ein niedrigviskoses Glycosaminglycan. Da interstitielle Cystitis
mit einem Defekt in der hochviskosen Glycosaminglycanschicht auf
der zum Lumen hingewendeten Oberfläche der Blase in Zusammenhang
stehen kann, ergibt die intravesikale Verabreichung des niedrigviskosen
Pentosanpolysulfats keinen angemessenen Schutz für das Übergangsepithel der Blase und
der damit in Zusammenhang stehenden Strukturen. Daher besteht ein Bedarf
für eine
hochviskose, stark hydrophile Substanz, welche das Übergangsepithel
der Blase und damit in Zusammenhang stehende Strukturen beschichten
wird. Solch eine hochviskose, stark hydrophile Substanz kann eine
Barriere zwischen irritierenden Substanzen innerhalb des Lumens
der Blase und damit in Zusammenhang stehenden Strukturen und dem Übergangsepithel,
die die Blase und damit in Zusammenhang stehende Strukturen auskleidet,
bilden.
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Hyaluronsäure (HA) ist ein Heteropolysaccharid,
das aus alternierenden Resten von D-Glucoronsäure und N-Acetylglucosamin
besteht. HA ist ein lineares Polymer mit einem Molekulargewicht
von bis 13 × 106 Dalton. Es wird in Bindegewebe, in der
Joint-Synovial-Flüssigkeit,
in der Glaskörperflüssigkeit
des Auges, in der Nabelschnur und in dem Hahnenkamm gefunden und
wird durch einige Bakterien, einschließlich verschiedener Streptokokkenspezies,
synthetisiert, ohne auf diese beschränkt zu sein. Die HA mit hohem
Molekulargewicht inhibiert die Lymphozytenmigration (Balazs, E.
A. et al., 1973, in: Biology of Fibroblasts, Academic Press, S.
237–252).
Die phagozytotischen und chemotaktischen Kapazitäten von Neutrophilen und Leukozyten
werden ebenfalls inhibiert. (Brandt, K. D., 1974, Clinical Chemical
Acta 55: 107).
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HA ist hochviskos, stark elektronegativ
und stark hydrophil. Die Verwendung von HA, um interstitielle Cystitis
in der vorliegenden Erfindung zu behandeln, liefert unerwartet hervorragende
Ergebnisse bei der Behandlung von interstitieller Cystitis in einem
Säugetier
mit interstitieller Cystitis.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Kurz gesagt ist ein Verfahren zur
Behandlung von interstitieller Cystitis in einem Säugetier
mit interstitieller Cystitis beschrieben, umfassend den Schritt
des Inkontaktbringens des Übergangsepithels
der inneren Oberfläche
der Blase und damit in Zusammenhang stehender Strukturen, welche
die Harnleiter und die Harnröhre
einschließen,
in einem Säugetier,
das interstitielle Cystitis hat, mit einer Lösung, enthaltend HA mit einem mittleren
Molekulargewicht von nicht weniger als 2 × 105 Dalton
in einer Konzentration, die wirksam ist, um die interstitielle Cystitis
zu behandeln.
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Ein Verfahren zur Behandlung eines
Blasentraumas, Blasenirritation und Blaseninfektion in einem Säugetier
mit Blasentrauma, Blasenirritation oder Blaseninfektion, umfassend
den Schritt des Inkontaktbringens des Übergangsepithels auf der inneren
Oberfläche
der Blase und damit in Zusammenhang stehender Strukturen in einem
Säugetier,
das Blasentrauma, Blasenirritation oder Blaseninfektion hat, mit
einer Lösung, die
HA mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von nicht weniger
als 2 × 105 Dalton in einer Konzentration enthält, die
wirksam ist, um Blasentrauma, Blasenirritation oder Blaseninfektion
zu behandeln, ist ebenfalls beschrieben.
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Die Zugabe von verschiedenen Substanzen,
einschließlich
Antibiotika, bakteriellen Zellextrakten, Viren, Cytokinen und Interferonen,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, zu der HA-Zusammensetzung zur Verwendung für die Behandlung
von interstitieller Cystitis, Blasentrauma, Blasenirritation und
Blaseninfektion ist offenbart.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1 zeigt
die Prozente an Reduktion der Symptome in Gruppe A und Gruppe B
nach 4, 8 und 12 Wochen einer Hyaluronsäure-Behandlung.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Der Begriff "innere Oberfläche der Blase", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf das Übergangsepithel,
das die Blase auskleidet.
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Der Begriff "damit in Zusammenhang stehende Strukturen", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die Harnleiter und die Harnröhre.
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Die vorliegende Erfindung richtet
sich auf die Verwendung einer Lösung,
die Hyaluronsäure
mit einem mittleren Molekulargewicht von nicht weniger als 2 × 105 Dalton enthält, für die Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung eines Traumas, einer Irritation oder Infektion der
Auskleidung des Nierenbeckens, der Harnleiter, der Blase oder der
Harnröhre
in einem Säugetier.
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Es wurde entdeckt, dass HA und Salze
davon, die ein mittleres Molekulargewicht von nicht weniger als
2 × 105 Dalton haben, unerwarteterweise erfolgreich
ist bei der Behandlung von interstitieller Cystitis in einem Säugetier,
das interstitielle Cystitis hat.
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Die HA für die Verwendung in dieser
Erfindung hat ein mittleres Molekulargewicht von nicht weniger als
2 × 105 Dalton. Bevorzugt hat die HA einen Molekulargewichtsbereich
von 5 × 105 bis 3,1 × 106 Dalton. Besonders
bevorzugt hat die HA einen Molekulargewichtsbereich von 6 × 105 bis 1,9 × 106 Dalton.
Ganz besonders bevorzugt hat die HA ein mittleres Molekulargewicht,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus 6,5 × 105 Dalton,
8,7 × 105 Dalton und 1,9 × 106 Dalton.
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Verschiedene Methoden um Molekulargewichtsfraktionen
von HA zu erhalten sind bekannt. Diese schließen das Fraktionieren von HA
ein, die aus Knorpel hergestellt ist, das Fraktionieren von HA,
die aus Bakterien, einschließlich,
jedoch nicht begrenzt auf, verschiedene Streptokokkenspezies, erhalten
wurden, und das Erwerben von Molekulargewichtsfraktionen von HA
aus kommerziellen Quellen, einschließlich Fluka Chemical Corporation,
Ronkonkoma, NY, Genzyme Corporation, Cambrigde, MA und Lifecore
Biomedical, Inc., Chaska, MN, ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Die HA für die Verwendung in der vorliegenden
Erfindung liegt in einer Konzentration von ungefähr 0,01 mg/ml bis ungefähr 25 mg/ml
vor. Bevorzugt liegt die HA in einer Konzentration von ungefähr 0,1 mg/ml bis
ungefähr
2 mg/ml vor. Besonders bevorzugt liegt die HA in einer Konzentration
von ungefähr
0,4 mg/ml bis ungefähr
1,2 mg/ml vor. Die HA ist in einem pharmazeutisch annehmbaren Puffer
solubilisiert, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, physiologische Kochsalzlösung
und phosphatgepufferte Kochsalzlösung.
Es soll jedoch so verstanden werden, dass irgendeiner der physiologischen
Puffer, der den Fachleuten auf diesem Gebiet als pharmazeutisch
annehmbar für
das Inkontaktbringen der Oberfläche
der Blase und damit in Zusammenhang stehender Strukturen in einem
Säugetier
bekannt ist, in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann.
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Die HA-Lösung zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung kann außerdem
ein Antibiotikum enthalten, das für die Behandlung von interstitieller
Cystitis wirksam ist. Die Bestimmung des Antibiotikums und die Menge
des Antibiotikums, das in die HA-Lösung eingebracht werden muss,
liegt innerhalb der Bestimmungsmöglichkeiten
der Fachleute auf diesem Gebiet. Die HA-Lösung zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung kann außerdem
einen immunotherapeutischen Wirkstoff enthalten, einschließlich bakterieller
Zellextrakte, wie z. B. mycobakterielle Zellwandextrakte und Bacilli
calmette-guerin – Zellwandextrakte,
Viren, Cytokine und Interferone, ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Die HA-Lösung zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung wird in die Blase und die damit in Zusammenhang
stehenden Strukturen in einem Volumen von zwischen ungefähr 5 ml
und 100 ml instilliert. Bevorzugt wird die HA-Lösung in die Blase und die damit
in Zusammenhang stehenden Strukturen mit einem Volumen von zwischen
ungefähr
20 ml und 70 ml instilliert. Besonders bevorzugt wird die HA-Lösung in
die Blase und die damit in Zusammenhang stehenden Strukturen mit
einem Volumen von zwischen ungefähr
40 und 60 ml instilliert.
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Die Menge an HA, die in die Blase
und die damit in Zusammenhang stehenden Strukturen gemäß der vorliegenden
Erfindung instilliert wird, liegt zwischen ungefähr 5 mg und 100 mg. Bevorzugt
liegt die Menge von HA, die in die Blase und die damit in Zusammenhang
stehenden Strukturen instilliert wird, zwischen ungefähr 20 mg
und 60 mg. Besonders bevorzugt liegt die Menge von HA, die in die
Blase und die damit in Zusammenhang stehenden Strukturen instilliert
wird, zwischen ungefähr
35 mg und 45 mg.
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Die HA-Lösung der vorliegenden Erfindung
kann aus einem Behälter
verabreicht werden, wie z. B. einer Flasche, ohne darauf beschränkt zu sein.
Die HA-Zusammensetzung kann in die Blase und die damit in Zusammenhang
stehenden Strukturen unter Verwendung eines Urinalkatheters instilliert
werden. Es soll jedoch so verstanden werden, dass jede Methode,
die den Fachleuten auf diesem Gebiet für das Kontaktieren der inneren
Oberfläche
der Blase und damit in Zusammenhang stehender Strukturen in einem
Säugetier
mit einer pharmazeutischen Lösung
bekannt ist, in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann.
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Die HA-Lösung sollte mit der Blase und
den damit in Zusammenhang stehenden Strukturen für von ungefähr 30 min bis 8 h in Kontakt
verbleiben. Bevorzugt für
30 min bis 4 h, besonders bevorzugt für 30 min bis 2 h.
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Die Behandlung von interstitieller
Cystitis in einem Säugetier,
das interstitielle Cystitis hat, mit einer Lösung, die HA enthält, durch
Inkontaktbringen der internen Blase und den damit in Zusammenhang
stehenden Strukturen mit HA und Salzen davon, die ein mittleres
Molekulargewicht von nicht weniger als 2 × 105 Dalton hat,
liefert unerwartet gute Ergebnisse dabei, ein Nachlassen der Symptome
von interstitieller Cystitits zu ergeben, ohne Nebenwirkungen aufkommen
zu lassen.
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BEISPIEL 1
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ISOLIERUNG, REINIGUNG
UND FRAKTIONIERUNG VON HYALURONSÄURE
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Das Folgende beschreibt ein Verfahren
für die
Isolierung, Reinigung und Fraktionierung von Hyaluronsäure aus
Knorpel für
die Verwendung gemäß dieser
Erfindung.
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Vorbehandlung
von Hahnenkämmen
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Die Präparation von Natriumhyaluronat
aus gefrorenen oder frischen Hahnenkämmen schließt die folgenden Schritte ein.
Die Hahnenkämme
werden zerrieben, homogenisiert, in Aceton entwässert und vakuumgetrocknet,
um ein trockenes Pulver zu ergeben. Der Wassergehalt des verworfenen
Acetons ist weniger als 2%. Das Pulver wird enzymatisch mit Papain
in einem gepufferten wässrigen
Medium, welches Cysteinhydrochlorid enthält, zerlegt. Die sich ergebende
Mischung wird geklärt
und unter Verwendung einer Membran ultrafiltriert, die eine Ausschlussgrenze
von 3 × 104 Dalton für das Molekulargewicht hat,.
Die verbleibende klare Flüssigkeit
hat einen pH von zwischen 5,0 und 7,0. Der Mucopolysaccharidgehalt
ist 2,0 und 6,0 mg/ml Natriumhyaluronat, wie es durch einen Glucuronsäureassay
bestimmt wird. Der Aminosäuregehalt
ist oberhalb von 6,0 mg/ml, wie es durch einen Ninhydrin-Assay bestimmt
wird.
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Komplexieren, Fraktionieren,
Fällen
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NaCl (bis zu 0,1 M) und Cetyl-Pyridiniumchlorid
(CPC) werden zu der klaren Flüssigkeit
unter Rühren zugegeben.
Das Präzipitat
wird durch Zentrifugation gesammelt und dreimal in 0,01 M NaCL mit
0,05% CPC gewaschen. Das Präzipitat
wird in 0,05 M NaCl mit 0,05% CPC unter Rühren suspendiert und der wolkige Überstand
wird entfernt. Dieses Verfahren wird mehrere Male unter Verwendung
von 0,1 M NaCl mit 0,05% CPC wiederholt. Das Präzipitat wird dann in 0,3 M
NaCl mit 0,05% CPC unter Rühren
dispergiert und die Extraktion wird dreimal wiederholt. Das Präzipitat
wird dann entfernt. Die klaren Überstände werden
gepoolt, in 0,23 M NaCl gebracht und CPC zugegeben, die Mischung
wird mit Celite(R) behandelt und filtriert. Nach der Celite(R)-Behandlung
ist der Natriumhyaluronatgehalt 2,5–5,0 mg/ml, wie es durch einen
Glucoronsäure-Assay
bestimmt wird.
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Isolierung
von Hyaluronsäure
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Das Filtrat wird unter Verwendung
einer Membran mit einer Molekulargewichts-Ausschlussgrenze von 3 × 104 Dalton ultrafiltriert und die zurückbleibende
Flüssigkeit
wird konzentriert. In diese Flüssigkeit
wird dann mit 95% Ethanol gefällt
und zentrifugiert. Das Präzipitat
wird in 0,1 M NaCl gelöst
und wiederum mit 95% Ethanol gefällt.
Das Präzipitat
wird gesammelt und gewaschen, was ein Rohprodukt mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von nicht weniger als 2,5 × 105 Dalton ergibt. Die Ausbeute entspricht
0,6% des ursprünglichen
frischen Gewebes.
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Reinigung
der Hyaluronsäurefraktion
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Das Präzipität wird in pyrogenfreiem destilliertem
Wasser (10 mg/ml) gelöst
und unter Verwendung einer Membran mit einer Molekulargewichts-Ausschlussgrenze
von 2 × 105 Dalton ohne eine Zugabe von zusätzlichem
Wasser ultrafiltriert. Dies erhöht
die Konzentration der Moleküle
mit einem Molekulargewicht oberhalb von 2 × 105 Dalton.
Die Ultrafiltration wird verwendet, um das Volumen auf 10% des ursprünglichen
Volumens zu reduzieren. Es wird Wasser zu der konzentrierten Lösung zugegeben
und das Vorgehen wird zweimal wiederholt. Die konzentrierte Lösung wird
gesammelt und mit Wasser auf eine Konzentration von 5 mg/ml Hyaluronsäure verdünnt. Um
die Lösung
auf 0,1 M zu bringen, wird NaCl zugegeben und die Lösung wird
mit dem vierfachen Volumen an 95%igem Ethanol gefällt. Das
Präzipitat
wird gewaschen und dann vakuumgetrocknet. Diese gereinigte Hyaluronsäure ist
polydispers und hat ein mittleres Molekulargewicht von nicht weniger
als 2 × 105 Dalton. Verfahren zur weiteren Fraktionierung
von dieser in HA in verschiedene Molekulargewichtsfraktionen sind
Fachleuten auf diesem Gebiet allgemein gut bekannt. Weitere Verfahren
zur Herstellung von gereinigter HA der Molekulargewichte, die in
dieser Erfindung beansprucht sind, sind in dem US-Patent 4,141,973
von Balzas offenbart, welches hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen
ist.
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BEISPIEL 2
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PILOTSTUDIE
ZU INTERSTITIELLER CYSTITIS
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In dieser Pilotstudie erhielten 5
Patienten mit interstitieller Cystitis eine intravesikale Instillation
von 40 mg Hyaluronsäure
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 6,5 × 105 Dalton in 40 ml bis 70 ml steriler Kochsalzlösung (USP).
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Die herauskommenden Kriterien für diese
Pilotstudie wurden in Beziehung gesetzt zur Verbesserung der Symptome,
bezogen auf die Verringerung von vor der Therapie liegenden Symptomen,
vor der Therapie liegendem Schmerz und vor der Therapie liegender
Dringlichkeit.
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PROBAND 1
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PATIENT JM
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Der Patient JM (#002) mit interstitieller
Cystitis hatte auf eine Behandlung sowohl mit intravesikaler Heparin-Instillation
als auch mit oraler Pentosanpolysulfatgabe nicht angesprochen. JM
wurde entsprechend dem Studienprotokoll behandelt. 40 mg HA mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 6,5 × 105 Dalton (Bereich 5 × 105 bis
7,3 × 105 Dalton) in 50 ml normaler Kochsalzlösung (USP)
wurden in die Blase unter sterilen Bedingungen unter Verwendung
eines Harnröhrenkatheters
instilliert. Der Katheter wurde entfernt und die HA-Lösung wurde
in der Blase für
30 min belassen. Die Behandlung wurde wöchentlich über 7 Wochen hin wiederholt.
Nach der 7. Behandlung berichtete der Patient über eine merkliche Verbesserung
des suprapubischen Schmerzes und der Dringlichkeit des Wasserlassens.
Die Behandlung wurde viermal während
der folgenden 17 Wochen wiederholt. Nach der letzten Behandlung
berichtete der Patient über
eine 100%ige Verbesserung des suprapubischen Schmerzes und einer
Verbesserung der Dringlichkeit. Von dem Patienen wurden keine Nebenwirkungen
der HA-Behandlung berichtet.
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PROBAND 2
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PATIENT GH
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Ein Patient GH (#003) mit interstitieller
Cystitis hatte auf eine Behandlung mit oraler Gabe von Propanthelinbromid
(2-Hydroxyethyl)-diisopropylmethylammoniumbromidxanthen-9-carboxylat,
Phenylpropanolaminhydrochloriden und Guaifenesin nicht angesprochen.
GH wurde entsprechend dem Studienprotokoll behandelt. 40 mg HA mit
einem mittleren Molekulargewicht von 6,5 × 105 Dalton
in 50 ml normaler Kochsalzlösung
(USP) wurden in die Blase unter sterilen Bedingungen unter Verwendung
eines Harnröhrenkatheters
instilliert. Der Katheter wurde entfernt und die HA-Lösung wurde in der Blase 60
min lang belassen. Die Behandlung wurde viermal während einer
ungefähr
12-Wochen-Periode wiederholt. Nach der letzten Behandlung berichtete
der Patient über
eine 100%ige Verbesserung der vor der Therapie liegenden Symptome,
vor der Therapie liegenden Schmerzes und vor der Therapie liegender
Dringlichkeit. Es wurde über
keine Nebenwirkungen der HA-Behandlung von dem Patienten berichtet.
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PROBAND 3
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PATIENT LB
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Patient LB (#001) mit interstitieller
Cystitis hatte auf eine Behandlung mit intravesikaler Infusion von DMSO
und Heparin nicht angesprochen. LB wurde entsprechend dem Studienprotokoll
behandelt. 40 mg HA mit einem mittleren Molekulargewicht von 6,5 × 105 Dalton in 50 ml normaler Kochsalzlösung (USP)
wurden in die Blase unter sterilen Bedingungen unter Verwendung
eines Harnröhrenkatheters
instilliert. Der Katheter wurde entfernt und die HA-Lösung wurde
in der Blase 45 min lang belassen. Die Behandlung wurde wöchentlich
für 5 Wochen
wiederholt mit einer signifikanten Verbesserung der vor der Therapie
liegenden Symptome, des vor der Therapie liegenden Schmerzes und
der vor der Therapie liegenden Dringlichkeit. Aufgrund einer nicht
damit in Zusammenhang stehenden Erkrankung wurde die Behandlung
für ungefähr 7 Wochen
unterbrochen und die Symptome kehrten zurück. Nach zwei weiteren Behandlungen
verbesserte sich der Zustand des Patienten wiederum. Wiederum wurde
die Behandlung wegen einer nicht damit in Zusammenhang stehenden Erkrankung
für 13
Wochen unterbrochen und die Symptome kehrten zurück. Nach zwei weiteren Behandlungen
berichtete der Patient über
keine Verbesserung der Symptome und die Behandlung wurde auf Bitte
des Patienten nicht weitergeführt.
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PROBAND 4
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PATIENT MM
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Patient MM (#004) mit interstitieller
Cystitis wurde entsprechend dem Studienprotokoll behandelt. 40 mg
HA mit einem mittleren Molekulargewicht von 6,5 × 105 Dalton
in 50 ml normaler Kochsalzlösung
(USP) wurden in die Blase unter sterilen Bedingungen unter Verwendung
eines Harnröhrenkatheters
instilliert. Der Katheter wurde entfernt und die HA-Lösung wurde
in der Blase 50 min lang belassen. Die Behandlung wurde neunmal über einen
22-wöchigen
Zeitraum wiederholt. Nach der letzten Behandlung berichtete der
Patient über
eine Verbesserung der vor der Therapie liegenden Symptome, des vor
der Therapie liegenden Schmerzes und der vor der Therapie liegenden
Dringlichkeit. Obwohl der Patient über keine Nebenwirkungen der HA-Behandlung
berichtete, entschied sich der Patient die HA-Behandlung nicht weiterzuführen.
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PROBAND 5
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PATIENT MS
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Patient MS (#006) mit interstitieller
Cystitis wurde entsprechend dem Studienprotokoll behandelt. 40 mg
HA mit einem mittleren Molekulargewicht von 6,5 × 105 Dalton
in 50 ml normaler Kochsalzlösung (USP) wurden
in die Blase unter sterilen Bedingungen unter Verwendung eines Harnröhrenkatheters
instilliert. Der Katheter wurde entfernt und die HA-Lösung wurde
in der Blase 60 min lang belassen. Die Behandlung wurde wöchentlich über 7 Wochen
wiederholt . Am Ende der 7 . Woche ergab sich eine merkliche Verbesserung
der Symptome vor der Therapie, des Schmerzes vor der Therapie und
der Dringlichkeit vor der Therapie. Vier Behandlungen zur Aufrechterhaltung
wurden während
der folgenden 16 Monate angewendet. Während und am Ende jeder der
Behandlungen zur Aufrechterhaltung wurde die merkliche Verbesserung
beibehalten.
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BEISPIEL 3
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STUDIE ZUR
INTERSTITIELLEN CYSTITIS
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Hyaluronsäure (HA) wurde verwendet, um
interstitielle Cystitis entsprechend der vorliegenden Erfindung
zu behandeln. Es wurden 24 Menschen, von denen jeder interstitielle
Cystitis hatte, mit HA (Natriumhyaluronat) mit einem mittleren Molekulargewicht
von 6,5 × 105 Dalton behandelt.
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Die Einschlusskriterien
für diese
Studie umfassten:
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- 1. Alter ≥ 18
Jahre
- 2. Diagnose von interstitieller Cystitis
- 3. unbehandelt oder eine frühere
Behandlung hatte fehlgeschlagen
- 4. zwei oder mehrere der folgenden Befunde mussten vorliegen:
a) suprapubischer, urethraler oder perinaler Schmerz; b) chronische
Entzündung
oder eine Mastzelleninfiltration bei der Zytoskopie oder Biopsie ohne
irgendeinen Hinweis auf Malignizität; c) Hydrodehnung unter Anästhesie
auf 80 bis 100 cm H2O-Druck mit Glomerulationen
(multiple Petechiae), blutiger Ausfluss und verminderte Blasenkapazität; d) sterile Urinkulturen;
e) verminderte Nachgiebigkeit auf dem Cystometrogramm; f) Schmerz
bei Blasenfüllung
(vermindert durch Entleeren).
-
Ausschlusskriterien bei
dieser Studie schließen
ein:
-
- 1. gutartige oder bösartige Blasentumore
- 2. ein Anhaltspunkt für
vesicouretheralen Rückfluss
oder Harnröhrendivertikel
- 3. Uterus-, Zervikal-, Vaginal- oder Harnröhrenkrebs
- 4. UTI, Vaginitis, Prostatitis
- 5. Blasen- oder untere Harnleitersteine, aktiver Herpes (Herpes-Virustyp
II)
- 6. Positive Urinzytologie
- 7. Cystometrogramm-Kapazität > 400 cc, Abwesenheit
von sensorischer Dringlichkeit oder unstabiler Blase
- 8. Wachfrequenz < 5
in 12 Stunden
- 9. Neurogenische Blasendysfunktion
- 10. Patienten, die irgendwelche Medikamente nehmen oder sich
in einer aktiven Behandlung der interstitiellen Cystitis innerhalb
von 30 Tagen vor Anlaufen der Studie befinden
- 10. eine frühere
Harnumleitung
- 11. schwangere Frauen
-
Bewertungskriterien für diese
Studie schließen
ein:
-
Symptome vor der Behandlung und die
Wirkungen der HA-Behandlungen werden unter Anwendung einer Lebensqualitäts-Symptomskala,
einer visuell analogen (VAS) Schmerzskala, einer visuell analogen (VAS)
Dringlichkeitsskala und einer über
72 Stunden laufenden Entleerungsaufzeichnung bewertet.
-
Ergebniskriterien für diese
Studie schließen
ein:
-
- 1. Vollständige
Antwort (CR): Verbesserung der Symptome mit einer ≥ 90% Verringerung
der Symptomstärke
vor der Therapie, der VAS-Schmerzskala,
der VAS-Dringlichkeitsskala und der Patient braucht keine Medikation.
- 2. Partielle Antwort (PR): Unvollständige Auflösung der Symptome mit ≥ 50% Nachlassen
der Symptomstärke
vor der Therapie, VAS-Schmerzskala,
VAS-Dringlichkeitsskala und der Patient braucht weiterhin eine Medikation
für das
vollständige
Nachlassen der Symptome.
- 3. Geringe Antwort (MR): Unvollständige Auflösung der Symptome mit < 50% Nachlassen
der Symptomstärke
vor der Therapie, VAS-Schmerzskala, VAS-Dringlichkeitsskala und der Patient
braucht weiterhin eine Medikation für das teilweise Nachlassen
der Symptome,
- 4. Fehlschlag (F): Keine Verbesserung der Symptome.
- 5. Zurückweisung
(WD): Der Patient weist die Studie zurück oder wird von der Studie
zurückgewiesen.
-
Behandlungsprotokolle
für diese
Studie schließen
ein:
-
Jeder Patient erhält eine intravesikale Instillation
von 40 mg HA mit einem mittleren Molekulargewicht von 6,5 × 105 Dalton in 50 ml normaler Kochsalzlösung (USP).
Unter sterilen Bedingungen wird ein Harnröhrenkatheter in die Blase eingeführt und
jedwelcher verbliebene Urin wird entfernt und für eine Bakterienkultur entsendet.
50 ml der HA-Zusammensetzung werden in die Blase instilliert und
der Katheter wird entfernt. Der Patient wird gebeten die HA-Lösung solange
wie möglich
zu behalten.
-
Die HA-Instillation wird 1 × /Woche
für 4 Wochen
lang gegeben (Induktion). Wenn sich die Symptome des Patienten innerhalb
der 4 Wochen der Induktionszeitdauer vollständig auflösen, wird die Behandlung monatlich
bis zum Ende von 12 Monaten (Aufrechterhaltung) weitergeführt. Wenn
sich die Symptome des Patienten innerhalb des 4-wöchigen Induktionszeitraums
teilweise auflösen,
wird der Patient für
weitere 4 Wochen 1 × /Woche
weiterbehandelt. Wenn sich nach der Weiterbehandlung die Symptome
des Patienten vollständig auflösen, wird
die Behandlung zur Aufrechterhaltung weitergeführt. Wenn sich die Symptome
des Patienten in keiner Weise innerhalb der 4-wöchigen Induktionsperiode auflösen, wird
die Behandlung abgebrochen und der Patient wird aus der Studie zurückgewiesen.
-
Die Ergebnisse, die erhalten wurden,
sind in Tabelle I und in Tabelle II gezeigt.
-
Tabelle I zeigt die Ergebnisse von
14 Patienten, die die Studie zu verschiedenen Zeitpunkten innerhalb des
Studienprotokolls begonnen haben.
-
Zwölf der 14 Patienten zeigen
entweder eine vollständige
Antwort oder eine teilweise Antwort auf die HA-Behandlung nach 4
bis 28 Wochen der Behandlung. Zwei der 14 Patienten zeigen keine
Antwort auf die HA-Behandlung
nach 8 Wochen Behandlungszeit.
-
TABELLE
1
HYALURONSÄURE(HA)-BEHANDLUNG
VON INTERSTITIELLER CYSTITIS
-
Tabelle II zeigt die Ergebnisse von
24 Patienten, die 24 Wochen voll machten, 23 Patienten, die 32 Wochen
voll machten, 20 Patienten, die 40 Wochen voll machten, und 16 Patienten,
die 48 Wochen des HA-Behandlungsprotokolls
voll machten. Am Ende des Induktionszeitraums (Woche 4) zeigten
4 Patienten eine vollständige
Antwort, 10 eine teilweise Antwort, 9 eine geringe Antwort und einer
1 keine Antwort auf die HA-Behandlung. Ein Patient vervollständigte nicht
die Induktionszeitdauer. Von den 18 Patienten, die in der Studie
nach 24 Wochen der HA-Behandlung verblieben, zeigten 6 eine vollständige Antwort,
6 eine partielle Antwort, 4 eine geringe Antwort und 2 keine Antwort.
Von den 9 Patienten, die in der Studie nach 48 Wochen der HA-Behandlung
verblieben, zeigten 2 eine vollständige Antwort, 6 eine partielle
Antwort und 1 eine geringe Antwort. Von den 7 Patienten, die aus
der Studie zurückgewiesen
wurden, wurden 3 wegen des Fehlschlagens der Behandlung zurückgewiesen
und 4 wurden aufgrund von Protokollverletzungen zurückgewiesen.
-
TABELLE
II
ANTWORTRATEN AUF DIE HYALURONSÄURE(HA)-BEHANDLUNG DER INTERSTITIELLEN
CYSTITIS
-
Die Daten in Tabelle I und in Tabelle
II zeigen, dass das Inkontaktbringen der internen Blase und der damit
in Zusammenhang stehenden Strukturen mit einer Lösung, die HA mit einem mittleren
Molekulargewicht von 6,5 × 105 Dalton enthält, unerwartet wirksam für das Nachlassen
der Symptome von interstitieller Cystitis ist. D. h., bei dem Verfahren
zur Behandlung von interstitieller Cystitis bewirkt HA der vorliegenden
Erfindung eine unerwartete und signifikante Verbesserung der Symptome
vor der Behandlung, des Schmerzes vor der Behandlung und der Dringlichkeit
vor der Behandlung.
-
BEISPIEL 4
-
Ein Patient mit interstitieller Cystitis
wurde entsprechend dem folgenden Protokoll behandelt. 40 mg HA mit
einem mittleren Molekulargewicht von 8,7 × 105 Dalton
in 50 ml normaler Kochsalzlösung
(USP) wurden in die Blase unter sterilen Bedingungen unter Verwendung
eines Harnröhrenkatheters
instilliert. Der Katheter wurde entfernt und die HA-Lösung wurde
in der Blase 60 min lang belassen. Die Behandlung wurde wöchentlich
wiederholt und es ergab sich eine merkliche Verbesserung der Symptome
vor der Therapie, des Schmerzes vor der Therapie und der Dringlichkeit
vor der Therapie.
-
BEISPIEL 5
-
Ein Patient mit interstitieller Cystitis
wurde entsprechend dem folgenden Protokoll behandelt. 40 mg HA mit
einem mittleren Molekulargewicht von ungefähr 1,9 × 106 Dalton
in 50 ml normaler Kochsalzlösung (USP)
wurden in die Blase unter sterilen Bedingungen unter Verwendung
eines Harnröhrenkatheters
instilliert. Der Katheter wurde entfernt und die HA-Lösung wurde
in der Blase 60 min lang belassen. Die Behandlung wurde wöchentlich
wiederholt und es ergab sich eine merkliche Verbesserung der Symptome
vor der Therapie, des Schmerzes vor der Therapie und der Dringlichkeit
vor der Therapie.
-
BEISPIEL 6
-
STUDIE ZUR
INTERSTITIELLEN CYSTITIS
-
Es wurde Hyaluronsäure verwendet,
um interstitielle Cystitis in Menschen zu behandeln, die interstitielle
Cystitis hatten, entsprechend der vorliegenden Erfindung. Auf jeden
Patienten in dieser Studie trafen die Kriterien zu, die vom National
Institute of Arthritis, Digestive and Kidney Diseases (NIDDK) für das Vorliegen von
interstitieller Cystitis entwickelt wurden.
-
Einschlusskriterien für diese
Studie umfassten:
-
- 1. Alter ≥ 18
Jahre
- 2. Diagnose von interstitieller Cystitis
- 3. unbehandelt oder eine frühere
Behandlung hatte fehlgeschlagen
- 4. Stärke
von ≥ 6 auf
der Einschätzungsskala
der Symptome vor einer Therapie
- 5. Stärke
von ≥ 4 auf
der vortherapeutischen VAS-Sdmmerzskala
- 6. Stärke
von ≥ 4 auf
der vortherapeutischen VAS-Dringlichkeitsskala
-
Ausschlusskriterien für diese
Studie schlossen ein:
-
- 1. Blasenkapazität > 350 cc in einer Wach-Cystometrie
- 2. Dauer der Symptome < 9
Monate
- 3. Abwesenheit von Nocturia
- 4. Symptome wurden gelindert durch Antimikrobia, urinäre Antiseptika,
Anticholinergika oder Antispasmodika
- 5. Wachfrequenzen < 8
in 24 h
- 6. Bakterielle Cystitis oder Prostatitis innerhalb einer dreimonatigen
Zeitdauer
- 7. Blasen- oder untere Harnwegssteine, aktiver Genitalherpes
- 8. Uterus-, Zervikal-, Vaginal- oder Harnröhrenkrebs
- 9. Chemische, tuberkulöse
oder Strahlungscystitis
- 10. gutartige oder bösartige
Blasentumore
- 11. neurogene Blasendysfunktion
- 12. Patienten, die irgendeine Medikation erhielten oder eine
aktive Behandlung für
interstitielle Cystitis innerhalb von 30 Tagen vor Aufnahme der
Studie
- 13. frühere
Harnumleitung
- 14. schwangere Frauen.
-
Bewertungskriterien für diese
Studie schließen
ein:
-
Symptome vor der Behandlung und die
Wirkungen der HA-Behandlungen werden unter Anwendung einer Lebensqualitäts-Befragung,
einer Symptom-Abschätzungsskala,
einer visuell analogen (VAS) Schmerzskala, einer visuell analogen
(VAS) Dringlichkeitsskala und eines über 72 Stunden laufenden Entleerungsprotokolls
bewertet.
-
Ergebniskriterien für diese
Studie schließen
ein:
-
- 1. Vollständige
Antwort (CR): Verbesserung der Symptome mit einem ≥ 75% Nachlassen
auf der Abschätzungsskala
der vortherapeutischen Symptome, der vortherapeutischen VAS-Schmerzskala
und der vortherapeutischen VAS-Dringlichkeitsskala.
- 2. Partielle Antwort (PR): Unvollständige Auflösung der Symptome und ein 50–74,99%iges
Nachlassen auf der vortherapeutischen Abschätzungsskala der Symptome, der
vortherapeutischen VAS-Schmerzskala und der vortherapeutischen VAS-Dringlichkeitsskala.
- 3. Geringe Antwort (MR): Unvollständige Auflösung der Symptome mit < 50% Nachlassen
auf der vortherapeutischen Abschätzungsskala
der Symptome, der vortherapeutischen VAS-Schmerzskala und der vortherapeutischen
VAS-Dringlichkeitsskala.
- 4. Fehlschlag (F): Keine Verbesserung der Symptome.
- 5. Zurückweisung
(WD): Der Patient weist die Studie zurück oder wird von der Studie
zurückgewiesen.
-
Die Behandlungsprotokolle
für diese
Studie schließen
ein
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Elf Menschen, von denen jeder interstitielle
Cystitis hatte, wurden nacheinander eingewiesen um intravesikale
Instillationen von HA mit einem durchschnittlichem Molekulargewicht
von 8,7 × 105 Dalton (Gruppe A) oder 1,9 × 106 Dalton (Gruppe B) zu erhalten. Die Patienten
in Gruppe A und in Gruppe B erhielten jeweils eine intravesikale
Instillation von 40 mg des HA aus Gruppe-A-Hyaluronsäure oder
aus Gruppe-B-Hyaluronsäure
in 50 ml normaler Kochsalzlösung
(USP). Unter sterilen Bedingungen wurde ein Harnröhrenkatheter
in die Blase eingeführt
und jeglicher verbliebener Urin wurde entfernt und für eine Bakterienkultur
entsandt. 50 ml der HA-Zusammensetzung wurde in die Blase instilliert
und der Katheter wurde entfernt. Der Patient wurde gebeten, die
HA-Lösung
so lange wie möglich
zu behalten.
-
Die HA-Instillation wurde 1 × /Woche
für 4 Wochen
(Induktion), gefolgt von 1 × /4
Wochen für
8 Wochen (Aufrechterhaltung) gegeben. Die Therapie wurde nach 12
Wochen nach der ersten HA-Instillation abgebrochen. Die Wirksamkeit
von HA bei dieser Behandlung der interstitiellen Cystitis wurde
nach 4, 8 und 12 Wochen nach der ersten HA-Instillation unter Anwendung
einer Symptomabschätzungsskala,
einer VAS-Schmerzskala und einer VAS-Dringlichkeitsskala bewertet.
Die Ergebnisse für
die 11 Patienten, die der Studie zu verschiedenen Zeitpunkten innerhalb
der Studienzeitdauer beitraten, sind in Tabelle III, Tabelle IV, Tabelle
V und 1 gezeigt.
-
Tabelle III zeigt die Antwort jedes
Patienten in Gruppe A und in Gruppe B auf HA-Behandlung nach 4, 8
und 12 Wochen. Die Bewertung der Antwort basiert auf der Berechnung
des Durchschnitts der drei Skalen: der Symptomabschätzungsskala,
der VAS-Schmerzskala und der VAS-Dringlichkeitsskala. Diese Daten
zeigen, dass HA mit mittleren Molekulargewichten von 8,7 × 105 Dalton (Gruppe A) und von 1,9 × 106 Dalton (Gruppe B) für das Nachlassen der Symptome
von interstitieller Cystitis in einer Mehrzahl von behandelten Patienten
wirksam ist.
-
TABELLE
III
HYALURONSÄURE(HA)-BEHANDLUNG
VON INTERSTITIELLER CYSTITIS
-
Tabelle IV zeigt die absoluten Werte,
die auf der Symptomabschätzungsskala
(SS), der VAS-Schmerzskala (P) und der VAS-Dringlichkeitsskala (U)
vor der Behandlung (Woche 0), am Ende des Induktionszeitraums (Woche
4) und nach den Wochen 8 und 12 der Behandlung zum Aufrechterhalten
erhalten wurden. Am Ende des 4-wöchigen
Induktionszeitraums waren vollständige
Daten für
11 Patienten in der Studie erhältlich. Von
diesen 11 zeigten 4 in Gruppe A und 5 in Gruppe B eine Verbesserung
bei der durchschnittlichen Prozentzahl (SS + P + U). Ein Patient
in Gruppe A und ein Patient in Gruppe B zeigte eine Verstärkung der
Symptome nach 4 Wochen der HA-Behandlung. Von 7 Patienten, die die
8-wöchige
Zeitdauer der Aufrechterhaltung (Woche 12) vervollständigten,
zeigten alle eine Verbesserung in der durchschnittlichen Prozentmenge
(SS + P + U). Von diesen 7 waren 3 in Gruppe A und 4 waren in Gruppe
B.
-
TABELLE
IV
AUSWERTUNG DER EFFEKTIVITÄT VON HYALURONSÄURE BEI
DER BEHANDLUNG VON INTERSTITIELLER CYSTITIS
-
Tabelle V zeigt die mittleren ± Standardabweichungen
der prozentualen Änderungen
der vortherapeutischen Symptome auf der Symptomskala, der VAS-Schmerzskala
und der VAS-Dringlichkeitsskala für Gruppe-A- und für Gruppe-B-Patienten
nach 4, 8 und 12 Wochen der Behandlung. Patienten in beiden Behandlungsgruppen,
Gruppe A und Gruppe B, zeigen ein Nachlassen der vortherapeutischen
Symptome, wenn sie entsprechend der HA-Methode der vorliegenden
Erfindung behandelt werden.
-
TABELLE
V
PROZENT ÄNDERUNG
DURCH DIE BEHANDLUNG VON DER BASISLINIE BEI DER PATIENTENBEWERTUNG
-
1 zeigt
graphisch die prozentuale Reduktion der vortherapeutischen Symptome
bei den Gruppe-A-Patienten und den Gruppe-B-Patienten nach 4, 8
und 12 Wochen der HA-Behandlung.
-
Die Daten in den Tabellen I–V und in 1 zeigen, dass in Patienten,
die interstitielle Cystitis haben, das Inkontaktbringen der Blase
und der damit in Zusammenhang stehenden Strukturen mit HA entsprechend der
vorliegenden Erfindung zu einer unerwarteten und signifikanten Verbesserung
der vortherapeutischen Symptome, des vortherapeutischen Schmerzes
und der vortherapeutischen Dringlichkeit führt. Diese Daten zeigen auch,
dass jede der verwendeten HA-Lösungen,
6,5 × 105 Dalton, 8,7 × 105 Dalton
und 1,9 × 106 Dalton, unerwartet wirksam für die Behandlung
von interstitieller Cystitis sind.