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Hintergrund
der Erfindung
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Die großmaßstäbliche Produktion von Verbindungen,
welche mindestens teilweise auf einem Dipeptid-Zwischenprodukt basieren,
erfordert die unschwere Verfügbarkeit
großer
Mengen des Dipeptid-Zwischenprodukts zu niedrigen Kosten. Dipeptide
von praktisch allen Aminosäuren
können
für diesen
Zweck synthetisch hergestellt werden, jedoch kann die Synthese des
Dipeptids zeitraubend und kostenaufwendig sein, was die Effizienz
der Produktherstellung verringert und die Produktionskosten erhöht. Diese
Nachteile sind insbesondere von Bedeutung für die Produktion der auf dem
Dipeptid-Zwischenprodukt basierenden Verbindungen in sehr großem Maßstab.
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GB-A-2068971 (G. D. Searle & Co.) offenbart
die Verwendung von rekombinanten DNA-Verfahren zur Herstellung eines Asp-Phe-Repeat-Polypeptids
(Asp-Phe)n.
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EP-A-0036258 (Cetus Corporation)
offenbart die Expression, in einer rekombinanten Wirtszelle, einer rekombinanten
DNA, die für
mehrere Repeats von Asp-Phe kodiert, die Fragmentation des Polypeptids
in das Dipeptid-Zwischenprodukt Benzyl-Asp-Phe und Modifizierung
des Dipeptid-Zwischenprodukts zur Herstellung von Aspartam-Dipeptid.
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EP-A-0591524 (M & D Research Co., Ltd.) lehrt ein
Verfahren zur Herstellung großer
Mengen eines gewinnbaren Proteins, welches ein Fusionsprotein, umfassend
ein Trägerprotein,
eine Dipeptid-Spaltstelle und den offenen Leserahmen des gewinnbaren
Proteins von Interesse, beinhaltet. So wird ein Fusionsprotein offenbart,
das eine Trägerproteinsequenz,
auf jeder Seite von mehreren Repeats der Dipeptid-Spaltstelle und dem
gewinnbaren Protein von Interesse flankiert, aufweist. Das Protein
von Interesse wird durch enzymatische Hydrolyse an irgendeiner der
Dipeptid-Bindungen freigesetzt.
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Zusammenfassung
der Offenbarung
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Es wird ein Verfahren zur Herstellung
von Dipeptid-Zwischenproduktverbindungen offenbart. Diese Dipeptid-Zwischenproduktverbindungen
werden durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt und von einer synthetischen
DNA-Sequenz oder von einer natürlich
vorkommenden DNA-Sequenz hergestellt, welche beide für ein Protein
oder Peptid mit einer spezifischen, sich wiederholenden Dipeptid-Sequenz
kodieren. Die Dipeptid-Zwischenprodukte werden enzymatisch von dem
größeren Protein
oder Peptid freigesetzt und weiter prozessiert, um die Endverbindung
zu ergeben.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Dipeptid-Zwischenproduktverbindungen.
Diese Zwischenproduktverbindungen können weiter prozessiert werden,
um die Endverbindung zu ergeben. Die Dipeptid-Zwischenprodukte werden
in rekombinanten Wirtszellen durch die Expression eines rekombinanten
DNA-Moleküls,
welches für
mindestens ein Dipeptid-Zwischenprodukt kodiert, hergestellt. Das rekombinante
DNA-Molekül
kann entweder ein synthetisches DNA-Molekül oder eine natürlich vorkommende DNA-Sequenz
sein. Die für
das Dipeptid kodierende DNA wird in einen Expressionsvektor zur
Expression in einer rekombinanten Wirtszelle kloniert. Nach der
Expression in dem rekombinanten Wirt wird das Dipeptid für die weitere
Prozessierung gereinigt. Es kann erforderlich sein, das Dipeptid
von einem größeren Polypeptid abzutrennen,
bevor es gereinigt werden kann. Ein größeres Polypeptid, enthaltend
das Dipeptid-Zwischenprodukt,
kann mehrere Repeats der Dipeptid-Sequenz umfassen oder das Dipeptid
kann in einer oder mehreren Kopie(n) als Teil eines größeren Proteins
vorliegen, das Aminosäuresequenzen
erhält,
welche nicht die Dipeptid-Sequenz sind. Die Repeats der Dipeptid-Sequenz
können
durch enzymatische oder chemische Spaltung in individuelle Dipeptide
aufgetrennt werden. Die individuellen Dipeptide können dann
für die
weitere Prozessierung gereinigt werden.
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Die vorliegende Erfindung stellt
insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines Dipeptids, das
aus Ala-Pro und Lys-Pro ausgewählt
ist, bereit, welches umfaßt:
- (a) Transfektion eines DNA-Expressionsvektors
in geeignete Wirtszellen, wobei der DNA-Expressionsvektor ein DNA-Molekül umfaßt, das
für ein
Oligopeptid oder Polypeptid kodiert, welches mehrere direkte Repeats
des Dipeptids enthält,
- (b) Kultivierung der Wirtszellen unter geeigneten Bedingungen
zur Expression des Oligopeptids oder Polypeptids von dem DNA-Expressionsvektor,
- (c) Spaltung des exprimierten Oligopeptids oder Polypeptids
mit einem Enzym, um so das Dipeptid freizusetzen, und
- (d) Isolierung und Reinigung des Dipeptids.
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Die rekombinanten Wirtszellen, welche
zur Herstellung des Dipeptids eingesetzt werden, können jede Wirtszelle
sein, die zur Expression von rekombinanten DNA-Molekülen in der Lage
ist. Für
Fachleute auf dem Gebiet ist unschwer ersichtlich, daß praktisch
jeder rekombinante Wirt zur Verwendung in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung geeignet ist. Die bevorzugten Wirtszellen schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt auf,
Bakterien und Pilzzellen, einschließlich Hefe. Bakterien- und
Pilz-Wirtszellen, welche zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
geeignet sind und im Handel erhältlich
sind, schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, Saccharomyces cerevisiae, Pichia pastoris, Escherichia coli,
Aspergillus niger, Streptomyces lividans und Bacillus subtilis.
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Für
Fachleute auf dem Gebiet ist auch unschwer ersichtlich, daß der Expressionsvektor
zur Expression der für
das Dipeptid kodierenden DNA praktisch jeder Expressionsvektor sein
kann, der sich für
den Einsatz in der gewählten
Wirtszelle eignet. Die bevorzugten Vektoren schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, diejenigen, die sich für
die Verwendung in Bakterien und Pilzzellen, einschließlich Hefe,
eignen. Bakterien- und Pilz-Expressionsvektoren, welche sich zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung eignen und im Handel erhältlich sind,
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, die hier aufgelisteten.
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Die Abtrennung des Dipeptids von
den verbleibenden Nicht-Dipeptid-Sequenzen oder die Abtrennung individueller
Dipeptide von Dipeptid-Repeats erfolgt enzymatisch unter Verwendung
eines Enzyms, welches das Polypeptid in der geeigneten Position
spaltet ohne das Dipeptid-Zwischenprodukt zu zerstören. Enzyme, die
für die
Verwendung in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, können
diejenigen sein, welche im Handel erhältlich sind, oder diejenigen,
welche von einem Organismus produziert werden, der die geeignete
enyzmatische Aktivität
besitzt. Die Auswahl eines geeigneten Enzyms wird von der speziellen
exprimierten Dipeptid-Sequenz abhängen.
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Das Dipeptid kann entweder vor oder
nach der Abtrennung von dem Rest des Polypeptids oder von Repeats
des Dipeptids gereinigt werden. Standard-Chromatographietechniken
sind geeignet zur Verwendung in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung,
um die individuellen Dipeptide oder das dipeptid-enthaltende Polypeptid
zu reinigen. Solche Standard-Chromatographietechniken
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt auf,
Salzfraktionierung, Ionenaustauschchromatographie, Größenausschlußchromatographie,
Hydroxylapatit-Adsorptionschromatographie und hydrophobe Wechselwirkungschromatographie.
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Die klonierte DNA, welche mit dem
hier beschriebenen Verfahren erhalten wurde, kann durch molekulare
Klonierung in einen Expressionsvektor, der einen geeigneten Promotor und
andere geeignete regulatorische Transkriptionselemente enthält, rekombinant
exprimiert und in prokaryotische oder eukaryotische Wirtszellen
zur Produktion des rekombinanten Peptids überführt werden. Techniken für solche
Manipulationen sind im Stand der Technik wohlbekannt.
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Expressionsvektoren sind hier definiert
als DNA-Sequenzen, welche für
die Transkription klonierter Kopien von Genen und die Translation
ihrer mRNAs in einem geeigneten Wirt erforderlich sind. Solche Vektoren
können
zur Expression eukaryotischer Gene in einer Vielfalt von Wirten,
wie z. B. Bakterien, blaugrünen Algen,
Pflanzenzellen, Insektenzellen, Pilzzellen und tierischen Zellen,
eingesetzt werden.
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Speziell konstruierte Vektoren erlauben
das Shuttling von DNA zwischen Wirten wie Bakterien-Hefe oder Bakterien-Tierzellen
oder Bakterien-Pilzzellen oder Bakterien-Invertebratenzellen. Ein geeignet konstruierter
Expressionsvektor sollte einen Replikationsursprung für autonome
Replikation in Wirtszellen, selektierbare Marker, eine begrenzte
Anzahl geeigneter Restriktionsenzymstellen, ein Potential für eine hohe
Kopienzahl und aktive Promotoren enthalten. Ein Promotor ist definiert
als eine DNA-Sequenz, welche RNA-Polymerase
zur Bindung an DNA und zur Initiierung von RNA-Synthese veranlaßt. Ein
starker Promotor ist einer, welcher die Initiierung von mRNAs mit
hoher Frequenz veranlaßt.
Expressionsvektoren können
einschließen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, Klonierungsvektoren, modifizierte Klonierungsvektoren, speziell
konstruierte Plasmide oder Viren.
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Eine Vielfalt von Säuger-Expressionsvektoren
kann zur Expression von rekombinantem Peptid in Säugerzellen
eingesetzt werden. Im Handel erhältliche
Säuger-Expressionsvektoren,
welche für
die Expression von rekombinantem Peptid geeignet sein mögen, schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, pcDNA3 (Invitrogen), pMCIneo (Stratagene), pXT1 (Stratagene),
pSG5 (Stratagene), EBO-pSV2-neo (ATCC 37593), pBPV-1(8-2) (ATCC
37110), pdBPV-MMTneo(342-12) (ATCC 37224), pRSVgpt (ATCC 37199),
pRSVneo (ATCC 37198), pSV2-dhfr (ATCC 37146), pUCTag (ATCC 37460),
und λZD35
(ATCC 37565).
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Eine Vielfalt von bakteriellen Expressionsvektoren
kann zur Expression von rekombinantem Peptid in Bakterienzellen
eingesetzt werden. Im Handel erhältliche
bakterielle Expressionsvektoren, welche für die Expression von rekombinantem
Peptid geeignet sein mögen, umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, pET11 a (Novagen), Lambda gt11 (Invitrogen), pcDNAII (Invitrogen),
pcDNAII (Invitrogen), pKK223-3 (Pharmacia).
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Eine Vielfalt von Pilzzell-Expressionsvektoren
kann zur Expression von rekombinantem Peptid in Pilzzellen eingesetzt
werden. Im Handel erhältliche
Pilzzell-Expressionsvektoren, welche für die Expression von rekombinantem
Peptid geeignet sein mögen,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, pYES2 (Invitrogen), Pichia-Expressionsvektor
(Invitrogen).
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Eine Vielzahl von Insektenzell-Expressionsvektoren
kann zur Expression von rekombinantem Peptid in Insektenzellen eingesetzt
werden. Im Handel erhältliche
Insektenzell-Expressionsvektoren, welche für die Expression von rekombinantem
Peptid geeignet sein mögen,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, pBlue Bac III (Invitrogen).
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Ein Expressionsvektor, enthaltend
DNA, die für
das Dipeptid-Zwischenprodukt kodiert, kann zur Expression von Peptid
in einer rekombinanten Wirtszelle eingesetzt werden. Rekombinante
Wirtszellen können prokaryotisch
oder eukaryotisch sein, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
Bakterien wie E. coli, Pilzzellen wie Hefe, Säugerzellen, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, Zellinien, die von Menschen, Rindern, Schweinen, Affen und
Nagern stammen, und Insektenzellen, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
Zellinien, die von Drosophila und der Seidenraupe stammen. Zellinien,
die von Säuger-Spezies
stammen, welche geeignet sein mögen
und im Handel erhältlich
sind, schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, L-M(TK-)-L-Zellen, (ATCC CCL 1.3), L-M-L-Zellen (ATCC CCL 1.2),
293 (ATCC CRL 1573), Raji (ATCC CCL 86), CV-1 (ATCC CCL 70), COS-1
(ATCC CRL 1650), COS-7 (ATCC CRL 1651), CHO-KI (ATCC CCL 61), 3T3 (ATCC
CCL 92), NIH/3T3 (ATCC CRL 1658), HeLa (ATCC CCL 2), C1271 (ATCC
CRL 1616), BS-C-1 (ATCC CCL 26) und MRC-5 (ATCC CCL 171).
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Der Expressionsvektor kann mittels
irgendeiner aus einer Reihe von Techniken, einschließlich, jedoch nicht
beschränkt
auf, Transformation, Transfektion, Lipofektion, Protoplastenfusion
und Elektroporation, in Wirtszellen eingeführt werden. Die Zellen, welche
Expressionsvektor enthalten, werden klonal vermehrt und individuell
analysiert, um festzustellen, ob sie Protein produzieren. Die Identifizierung
von Peptid-exprimierenden Wirtszellklonen kann auf verschiedene
Weise erfolgen, einschließlich
der, jedoch nicht beschränkt
auf die, immunologische(n) Reaktivität mit Anti-Peptid-Antikörpern und
Anwesenheit von wirtszellassoziierter B1-Aktivität, wie z.
B. peptidspezifische Ligandenbindung oder Signal-Trans duktion, definiert
als eine Reaktion, welche durch die Wechselwirkung von B1-spezifischen Liganden an dem Rezeptor vermittelt
wird.
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Die Expression von DNA kann auch
unter Verwendung in vitro hergestellter synthetischer mRNA oder nativer
mRNA durchgeführt
werden. Synthetische mRNA oder aus peptidproduzierenden Zellen isolierte mRNA
kann effizient in verschiedenen zellfreien Systemen translatiert
werden, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Weizenkeimextrakte und Retikulozytenextrakte, sowie effizient
in Systemen auf Zellbasis translatiert werden, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, Mikroinjektion in Frosch-Oozyten, wobei die Mikroinjektion
in Frosch-Oozyten bevorzugt ist.
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Zur Feststellung der DNA-Sequenz(en),
welche optimale Proteinniveaus ergibt/ergeben, können DNA-Moleküle konstruiert
werden, welche das folgende einschließen, jedoch nicht darauf beschränkt sind:
den vollständigen
offenen Leserahmen der DNA und mehrere Konstrukte, die Teile der
für das
Protein kodierenden DNA enthalten.
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Die Niveaus der Proteinexpression
kann nach der Einführung
dieser Konstrukte, sowohl einzeln als auch in Kombination, in geeignete
Wirtszellen festgestellt werden. Nach der Bestimmung der DNA-Kassette, welche
eine optimale Expression ergibt, beispielsweise in transienten Assays,
wird dieses DNA-Konstrukt in eine Vielfalt von Expressionsvektoren
zur Expression in Wirtszellen, die Säugerzellen, Insektenzellen,
E. coli und Hefezellen, wie z. B. S. cerevisiae, einschließen, jedoch
nicht darauf beschränkt
sind, überführt.
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Wirtszell-Transfektanten und Oozyten,
die eine Mikroinjektion erhalten haben, können hinsichtlich des Proteinniveaus
nach dem folgenden Verfahren einem Assay unterworfen werden. Nach
einer geeigneten Zeitspanne, um die Expression zu erlauben, wird
das Peptidniveau gemessen. Ein Verfahren zum Nachweis des Peptids
beinhaltet die direkte Messung des Peptidniveaus in ganzen Zellen
oder zellulären
Lysaten, die aus Wirtszellen, die mit DNA transfiziert wurden, hergestellt
wurden.
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Das Dipeptid Alanyl-Prolin, Ala-Pro,
ist ein Ausgangsmaterial für
die Synthese des ACE-Inhibitors
Enalapril. Das Dipeptid Lys-Pro ist ein Ausgangsmaterial für die Synthese
des ACE-Inhibitors Lysinopril. Das im Handel erhältliche Dipeptid wird gegenwärtig chemisch
synthetisiert. Ein neues biologisches Verfahren wurde entwickelt,
welches erfolgreich der Notwendigkeit für chemische Schritte zur Herstellung
von Ala-Pro oder Lys-Pro enthebt.
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Das Verfahren verwendet einen rekombinanten
Wirt zur Überexpression
eines Peptids, das Repeats des Dipeptids Ala-Pro- oder Lys-Pro enthält, welches
dann mit Hilfe bakterieller Prolylpeptidasen in seine Bestandteile
von Ala-Pro- oder Lys-Pro-Einheiten hydrolysiert wird. Escherichia
coli wurde aufgrund der Verfügbarkeit
von Expressionsvektoren als Wirt gewählt. Ein chemisch synthetisiertes
Oligonukleotid, welches für Repeats
von Ala-Pro und geeignete Stellen für die Ligierung kodiert, wurde
in den im Handel erhältlichen
Expressionsvektor pMAL kloniert. Eine Fermentation der rekombinanten
E. coli, enthaltend das Konstrukt, ergab das gewünschte Fusionsprodukt, wie
durch Proteingele bestimmt. Es wurde dann eine enzymatische Prozessierung
eingesetzt, um Ala-Pro-Einheiten freizusetzen. Im Handel erhältlicher
Faktor X wurde eingesetzt, um das (Ala-Pro)n_20-Peptid freizusetzen, obwohl die Prolylpeptidasen
ebenso eingesetzt werden könnten.
Ein vorheriges Screening hinsichtlich Prolylpeptidasen führte zur
Identifizierung von Lactobacillus helveticus- und Xanthomonas maltophilia-Stämmen mit
Aktivität
gegenüber
Ala-Pro-pNA und synthetischen (Ala-Pro)n-Substraten.
Rohextrakte einer jeder Kultur wurden befunden, erfolgreich (Ala-Pro)n–20 zu
Ala-Pro zu prozessieren, wie durch HPLC-Analyse festgestellt. Ein
synergistischer Effekt wurde beobachtet, wenn Extrakte aus beiden Kulturen
kombiniert wurden. Es wurde angenommen, daß die L. helveticus-Prolylpeptidase-Aktivität im Gegensatz
zu der von X. maltophilia gezeigten Endopeptidase-Aktivität auf eine
Exopeptidase-Aktivität zurückzuführen ist.
Das beschriebene biologische Verfahren hat den Vorteil, toxische
Materialien zu vermeiden, die bei der chemischen Synthese eingesetzt
werden, und ist für
andere Peptide adaptierbar.
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Nach der Expression des Dipeptid-Zwischenprodukts
in einer rekombinanten Wirtszelle kann rekombinantes Protein gewonnen
werden, um das Dipeptid-Zwischenprodukt in gereinigter Form bereitzustellen. Mehrere
Reinigungsverfahren stehen zur Verfügung und sind für den Einsatz
geeignet. Wie hier beschrieben, können rekombinante Dipeptid-Zwischenprodukte
aus Zellysaten und -extrakten gereinigt werden durch unterschiedliche
Kombinationen oder individuelle Anwendung von Salzfraktionierung,
Ionenaustauschchromatographie, Größenausschlußchromatographie, Hydroxylapatit-Adsorptionschromatographie
und hydrophobe Wechselwirkungschromatographie.
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Nach der Reinigung des Dipeptid-Zwischenprodukts
durch eine oder mehrere der hier beschriebenen Techniken und diejenigen,
die Fachleuten auf dem Gebiet der Peptidreinigung bekannt sind,
werden die Dipeptid-Zwischenprodukte weiter zu dem Endprodukt prozessiert.
Im Falle des Dipeptid-Zwischenprodukts Ala-Pro wird eine weitere
Prozes sierung zu dem Endprodukt, welches als Enalapril bekannt ist,
und verwandten Verbindungen wie in US-Patent Nr. 4,374,829 und US-Patent
Nr. 4,555,502 beschrieben durchgeführt. Im Falle des Dipeptid-Zwischenprodukts
Lys-Pro wird die weitere Prozessierung zu dem Endprodukt, das als
Lisinopril bekannt ist, und verwandten Verbindungen wie in US-Patent Nr. 4,374,829
und US-Patent Nr. 4,555,502 beschrieben durchgeführt.
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Die folgenden Beispiele sollen die
vorliegende Erfindung erläutern,
ohne dieselbe jedoch darauf zu beschränken.
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BEISPIEL 1
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Konstruktion eines Vektors
für die
Dipeptid-Expression
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Zur Konstruktion eines Vektors, der
eine DNA-Sequenz von Dipeptid-Repeats exprimiert, kann ein Plasmid
gewählt
werden. Der Vektor der Wahl wird einen Replikationsursprung für den fraglichen
Wirt aufweisen; alternativ kann der Vektor Ursprünge für die Expression in mehr als
einer Gattung enthalten, um ihm die Wirkung als Shuttle-Vektor zu
ermöglichen.
Antibiotikaresistenzgene und/oder auxotrophe Marken sind auf dem
Plasmid erforderlich, um zu verifizieren, daß die Transformation oder der
Eintritt des Vektors in die Zelle erfolgt ist, und um die Vektorstabilität durch
Selektionsdruck aufrechtzuerhalten. Ein starker Promotor, wie z. B.
der tac-Promoter, der induzierbar ist, wird eine maximale Expression
des/der stromabwärts
gelegenen Gens/e erlauben. Eine Konsensus-Ribosomen-Bindungsstelle wird
eingeschlossen sein und wird spezifisch von dem bevorzugten Wirt
erkannt. Stromabwärts
gelegene Transkriptionsterminationssequenzen und Stopcodons können eingeschlossen
sein, um die richtige Länge
des rekombinanten Peptids sicherzustellen.
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Alternativ kann ein Fusionsprotein
in dem Expressionsvektor kodiert werden. Der Vektor von Interesse wird
für ein
verkürztes
Peptid kodieren, welches im allgemeinen in dem bevorzugten Wirt
von seinem nativen Promotor oder in einem anderen starken Promotor
stark exprimiert wird. Klonierungsstellen für das Gen oder Oligonukleotid,
kodierend für
ein Dipeptid-Zwischenprodukt, wie z. B. ein Ala-Pro- oder Lys-Pro-Repeat,
können
durch Synthesetechniken konstruiert werden oder auf Grundlage der
5'- oder 3'-DNA-Sequenzen der
Repeats vorhanden sein. Das resultierende DNA-Konstrukt ergibt bei
Expression ein Protein, welches das verkürzte Enzym oder Bindungsprotein,
wie z. B. das Maltosebindungsprotein aus E. coli, fusioniert mit
der Dipeptid-Zwischenprodukt-Sequenz enthält. Die Trennung kann unschwer
mit Hilfe des Fusionspartners erreicht werden und eine anschließende Prozessierung
wird das 5'-Peptid
entfernen. Bei einigen Wirten können
Signal- oder Leader-Peptide
zur Ermöglichung
des richtigen extrazellulären
Transports eingesetzt werden, um das gewünschte Produkt zu sekretieren.
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Die Codonbevorzugungen im Wirtsorganismus
können
manipuliert werden, um die Expression zu erhöhen. Die Codonverwendung wird
im allgemeinen in der Wirtszelle eine solche Bevorzugung aufweisen,
daß ein
oder mehrere Codons) überwiegend
bei der Expression spezifischer Gene verwendet werden. Stark exprimierte
Gene, die höhere
Niveaus an Proteinen oder Peptiden ergeben, werden typischerweise
von Codons kodiert, welche bevorzugt sind oder häufiger als andere verwendet
werden. In E. coli sind zwei Codons für Lysin verfügbar, AAA
und AAG; vier Codons sind für
Prolin möglich,
CCA, CCC,. CCG und CCU. Die Codon-Sequenz CCG ist ein häufiger verwendetes
Codon und somit würden
Pro-Reste in dem synthetischen Lys-Pro-Oligonukleotid als CCG konstruiert
werden. Lys wird von nur zwei Codons ohne klare Präferenz kodiert
und somit würden
bei der Konstruktion des Oligonukleotids, welches das Lys-Pro-Repeat
wird, das als ein Lys-Pro-Polypeptid
exprimiert wird, AAA und AAG beide gewählt werden. Für ein Ala-Pro-Oligonukleotid sind
GCT und GCA bevorzugte Codon-Sequenzen für Ala-Reste und würden somit
für eine
maximale Expression in E. coli gewählt werden.
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BEISPIEL 2
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Klonierung der DNA in
E. coli-Expressionsvektoren
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Rekombinantes Peptid wird in E. coli
nach der Überführung der
Peptid-Expressionskassette in E. coli-Expressionsvektoren, welche
die pET-Reihe (Novagen) einschließen, jedoch nicht darauf beschränkt sind, produziert.
Die pET-Vektoren stellen die Peptidexpression unter die Kontrolle
des streng regulierten Bakteriophagen T7-Promoters. Nach dem Transfer
dieses Konstrukts in einen E. coli-Wirt, welcher eine chromosomale Kopie
des T7 RNA-Polymerase-Gens, gesteuert von dem induzierbaren lac-Promotor,
enthält,
wird die Expression des Peptids induziert, wenn ein geeignetes lac-Substrat
(IPTG) der Kultur zugegeben wird. Die Niveaus an exprimiertem Peptid
werden mit den hier beschriebenen Assays bestimmt.
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Die cDNA, welche für den vollständigen offenen
Leserahmen für
das Peptid kodiert, wird in die NdeI-Stelle von pET 11a inseriert.
Konstrukte in der positiven Orientierung werden durch Sequenzanalyse identifiziert
und zur Transformation des Expressionswirtsstammes BL21 verwendet.
Transformanten werden dann zur Animpfung von Kulturen für die Proteinpro duktion
eingesetzt. Die Kulturen können
in M9- oder ZB-Medien gezüchtet
werden, deren Formulierung Fachleuten bekannt ist. Nach Wachstum
auf eine OD600 = 1,5 wird die Expression
des Peptids mit 1 mM IPTG für
3 Stunden bei 37°C
induziert.
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BEISPIEL 3
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Klonierung von DNA in
Vektoren zur Expression in Insektenzellen
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Baculovirus-Vektoren, welche sich
von dem Genom des AcNPV-Virus ableiten, sind ausgelegt, um ein hohes
Expressionsniveau von cDNA in der Sf9-Linie von Insektenzellen (ATCC
CRL# 1711) zu ergeben. Rekombinante Baculoviren, die für Dipeptid-Zwischenprodukt
kodierende DNA exprimieren, werden nach den folgenden Standardverfahren
hergestellt (InVitrogen Maxbac Manual): die DNA-Konstrukte werden
in einer Vielfalt von Baculovirus-Transfervektoren, einschließlich des
pAC360- und des BlueBac-Vektors (InVitrogen), in das Polyhedringen
ligiert. Rekombinante Baculoviren werden erzeugt durch homologe
Rekombination nach Co-Transfektion des Baculovirus-Transfervektors
und von linearisierter genomischer AcNPV-DNA [Kitts, P. A., Nuc.
Acid. Res. 18, 5667 (1990)] in Sf9-Zellen. Rekombinante pAC360-Viren werden
durch das Fehlen von Einschlußkörpern in
infizierten Zellen identifiziert und rekombinante pBlueBac-Viren
werden auf Basis der β-Galactosidase-Expression
identifiziert (Summers, M. D., und Smith, G. E., Texas Agriculture
Exp. Station Bulletin No. 1555). Nach einer Plaque-Reinigung wird
die Peptidexpression mit den hier beschriebenen Assays gemessen.
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Die cDNA, welche für den vollständigen offenen
Leserahmen für
das Peptid kodiert, wird in die BamHI-Stelle des pBlueBacll inseriert.
Konstrukte in der positiven Orientierung werden durch Sequenzanalyse identifiziert
und zur Transfektion von Sf9-Zellen in Anwesenheit von linearer
AcNPV-Wildtyp-DNA eingesetzt.
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Authentisches Peptid wird in Verbindung
mit den infizierten Zellen gefunden. Peptid wird aus infizierten Zellen
durch hypotonische oder Detergens-Lyse extrahiert.
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Alternativ wird das Peptid in der
Schneider 2-Drosophila-Zellinie exprimiert durch Co-Transfektion
der Schneider 2-Zellen mit einem Vektor, welcher die Peptid-DNA
stromabwärts
und unter der Kontrolle eines induzierbaren Metallothionin-Promotors
enthält,
und einem Vektor, der für
das G418-Resistenz-Neomycingen kodiert. Nach Wachstum in Gegenwart
von G418 werden resistente Zellen erhalten und zur Expression des Peptids
durch die Zugabe von CuSO4 induziert.
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BEISPIEL 4
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Klonierung von DNA in
einen Hefe-Expressionsvektor
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Rekombinantes Peptid wird in der
Hefe S. cerevisiae nach der Insertion des optimalen DNA-Cistrons in
Expressionsvektoren, welche für
die Steuerung der intrazellulären
oder extrazellulären
Expression heterologer Proteine ausgelegt sind, produziert. Im Falle
von intrazellulärer
Expression werden Vektoren wie EmBLyex4 oder dgl. mit dem Cistron
ligiert [Rings, U., et al., Biotechnology 8, 543–545 (1900); Horowitz, B., et
al., Biol. Chem. 265, 4189–4192
(1989)]. Für
die extrazelluläre
Expression wird das Cistron in Hefe-Expressionsvektoren ligiert,
welche ein Sekretionssignal fusionieren. Die Niveaus an exprimiertem
Peptid werden mit den hier beschriebenen Assays bestimmt.
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BEISPIEL 5
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Reinigung von rekombinantem
Peptid
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Rekombinant produziertes Peptid kann
durch Antikörper-Affinitätschromatographie
gereinigt werden.
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Peptid-Antikörper-Affinitätssäulen werden
hergestellt durch Zugabe der Anti-Peptid-Antikörper zu Affigel-10 (Biorad),
einem Gelträger,
welcher mit N-Hydroxysuccinimidestern voraktiviert ist, so daß die Antikörper kovalente
Verknüpfungen
mit dem Agarosegelperlenträger
bilden. Die Antikörper
werden dann an das Gel über
Amidbindungen mit dem Spacerarm gekoppelt. Die verbleibenden aktivierten
Ester werden dann mit 1 M Ethanolamin-HCl (pH 8) gequencht. Die
Säule wird
mit Wasser, gefolgt von 0,23 M Glycin-HCl (pH 2,6), gewaschen, um
jeglichen nicht-konjugierten Antikörper oder Fremdprotein zu entfernen.
Die Säule
wird dann in phosphatgepufferter Salzlösung (pH 7,3) zusammen mit
geeigneten membran-solubilisierenden Mitteln wie Detergentien äquilibriert
und die Zellkulturüberstände oder
Zellextrakte, die solubilisiertes Peptid enthalten, werden langsam
durch die Säule
geleitet. Die Säule
wird dann mit phosphatgepufferter Salzlösung mit Detergentien gewaschen,
bis die optische Dichte (A280) auf den Hintergrund
abfällt,
dann wird das Protein mit 0,23 M Glycin-HCl (pH 2,6) mit Detergentien
eluiert. Das gereinigte Protein wird dann gegen phosphatgepufferte Salzlösung dialysiert.
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BEISPIEL 6
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Rekombinante Herstellungen
von Ala-Pro-Dipeptid
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Ala-Pro-Expression. Die Strategie
zur Herstellung eines Ala-Pro-Polypeptids in E. coli beinhaltete
die Klonierung einer Sequenz, die für Repeats von Ala-Pro kodiert.
Eine Reihe kommerziell erhältlicher
Systeme steht zur Verfügung.
Zur Minimierung der Entwicklungszeit wurde ein im Handel erhältliches
Expressionssystem, p-MAL, von New England Biolabs bezogen. Das System
macht Gebrauch von einem Vektor, der ein Gen für das Maltose-Bindungsprotein
neben einer Polylinkerstelle enthält, in die eine DNA-Sequenz
von Interesse, wie z. B. ein Ala-Pro-Repeat-Codon, kloniert werden
kann. Nach der Induktion eines Klons, der den obigen Vektor enthält, würde ein
Fusionsprotein Maltose-(Ala-Pro)n exprimiert
werden, die Maltosebindungsdomäne zur
Bindung an eine Maltosesäule
genutzt werden und die Maltosedomäne nach Isolierung durch Faktor
X abgespalten werden.
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Dazu wurden zwei komplementäre Oligonukleotide
konstruiert (87-mer und 91-mer), um für 14 Ala-Pro-Einheiten und
ein Stopcodon zu kodieren. Die Oligos wurden nach Standardverfahren
synthetisiert. Die Oligos wurden durch SDS-PAGE gereinigt und aus
dem Gel extrahiert. Eine direktionale Klonierungsstrategie unter
Verwendung eines glatten Endes und eines kohäsiven Endes wurde eingesetzt,
um die richtige Zuordnung und Ligierung des Ala-Pro-Gens in das
Plasmid sicherzustellen. Die Klone wurden nach Transformation von
E. coli selektioniert. Proteinanalyse und Induktionsexperimente
mit einem Klon, AP/2, zeigten, daß nach der Induktion Fusionsproteine
gebildet wurden. Eine Größenbestimmung
der Banden auf SDS-PAGE-Gelen legte mehr als ein Fusionsprodukt
nahe. Nichtsdestoweniger ist die Induktion und Produktion des Fusionsproteins
eindeutig.
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Bedenken hinsichtlich einer Umlagerung
der klonierten Sequenz und richtigen Erkennung des Stopcodons, das
in das Oligonukleotid konstruiert worden war, führten zur Sequenzierung der
inserierten DNA. DNA aus dem Klon wurde mit Hilfe des M13-Universalprimers
sequenziert. Interessanterweise kodiert die Sequenz des Inserts
für 20
Ala-Pro-Repeats anstelle der 14 Ala-Pro-Repeats. Das Stopcodon TAG
liegt am Ende der 20 Repeats vor. Die Anwesenheit von (Ala-Pro)20 wird darauf zurückgeführt, daß die beiden Oligonukleotide
in einem versetzten Muster miteinander verschmolzen sind und die
resultierenden Lücken
während
der Rekombination durch die Polymerase aufgefüllt wurden. Die Verschmelzung
ist infolge der hoch wiederholten Sequenz nicht ungewöhnlich.
In diesem Fall kann sie vorteilhaft sein, da sie zu einem längeren Gen
(und somit mehr Ala-Pro-Repeats) führte.
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Hydrolyse von Ala-Pro-Substraten.
Drei Bakterienkulturen, Lactobacillus helveticus, L. sp. und Xanthomonas
maltophilia, von denen in der Literatur berichtet wurde, daß sie Prolyldipeptidase-Aktivität produzieren,
wurden von der ATCC erhalten. Die Kulturen wurden in 250-ml-Kolben
gezüchtet
und hinsichtlich hydrolytischer Aktivität gegenüber einem im Handel erhältlichen
kolorimetrischen Substrat, Ala-Pro-pNA (Ausgangsmaterial), überprüft. Alle
drei Kulturen ergaben eine Aktivität, von denen der Großteil zellassoziiert
war (Tabelle 1). Stammkulturen wurden anschließend auf Schrägkulturen
und in eingefrorenen FVM hergestellt. Für das optimale Wachstum erforderten
die Lactobacilli eine mikroaerophile Kammer für die Schrägkulturen und stationäre Flüssigkultur
in Kolben.
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Tabelle
1. Spezifische Aktivität
von Prolyldipeptidasen gegenüber
(Ala-Pro)
2
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Es war wünschenswert, Substrate zu erhalten,
welche das tatsächliche
oligomere Ala-Pro-Substrat
reflektieren könnten,
das nach dem Wachstum eines rekombinanten E. coli zur Verfügung stünde. Diesbezüglich wurden
Peptid-Oligomere zur Verwendung als Prolypeptidase-Substrate von
Biosynthesis Inc. synthetisiert. Ein HPLC-Verfahren zur Abtrennung
von Peptiden mit niedrigem Molekulargewicht und freien Aminosäuren wurde
entwickelt, um die Enzymaktivität
gegenüber
authentischen Ala-Pro-Substraten zu beurteilen. Die Peptid-Polymerase von Biosynthesis
wurde anschließend
mit Hilfe des HPLC-Verfahrens gereinigt. Nach der Gewinnung von
Fraktionen aus der HPLC standen Ala-Pro-Peptide von 2, 4 und 6 Repeats
zur Verfügung.
Die Temperatur- und pH-Optima für
die Peptide wurden für
jeden der Rohextrakte bestimmt (Tabelle 2). L. helveticus ergab
den höchsten
Enzymtiter und die höchsten
spezifischen Aktivitäten.
Empfohlene komplexe Medien aus der Literatur wurde für alle Untersuchungen
eingesetzt, es erfolgte keine) Mediumoptimierung oder Screening.
Auf Grundlage von Unterschieden im Auftreten hydrolytischer Produkte
scheint es so, daß die
Lactobacilli eine Endo-Prolyldipeptidase und die Xanthomonas eine
Exopeptidase produ zieren. Ein Vorteil dieser Beobachtung wird gezeigt,
indem Enzyme kombiniert werden, um einen synergistischen Effekt
bei der Hydrolyse von (Ala-Pro)6 zu erzielen.
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Es wurde festgestellt, daß bei Zuführung eines Überschusses
an Enzym (600fach konzentriert im Vergleich zu normalen Assay-Bedingungen)
zu Ala-Pro das Ala-Pro-Substrat zu Alanin und Prolin hydrolysiert wurde.
Metallo- und Cystein-Proteaseinhibitoren waren wirksam bei der Hemmung
der Ala-Pro-Hydrolyse, während
sie wenig Auswirkung auf die Hydrolyse von (Ala-Pro)6 zu
Ala-Pro hatten, was nahelegt, daß ein separates Enzym die Ala-Pro-Spaltung
erleichtert. Eine partielle Reinigung sollte ebenfalls unerwünschte Aktivitäten aus
diesen Rohextrakten entfernen.
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Im Falle des Dipeptid-Zwischenprodukts
Ala-Pro wird eine weitere Prozessierung zu dem Endprodukt, das als
Enalapril bekannt ist, und verwandten Verbindungen wie in US-Patent
Nr. 4,374,829 und US-Patent Nr. 4,555,502 beschrieben durchgeführt.
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BEISPIEL 7
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Rekombinante Herstellung
von Lys-Pro-Digeptid aus einem rekombinanten Pflanzenprotein
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Natürlich vorkommende Sequenzen,
die reich an Lys-Pro-kodierenden Sequenzen sind, können in
der Zellwandprotein-Genfamilie von Sojabohnen (Glycine max) gefunden
werden [Aus: Hong et al., J. Biol. Chem., 1990]. Die drei prolinreichen
Proteingene der Sojabohne sind SbPRP1, SbPRP2, und SbPRP3, welche
eine Länge
von 256, 230 bzw. 90 Aminosäuren
aufweisen. Die Aminosäurezusammensetzungen
für diese
Proteine zeigen an, daß 34
bis 40% der Reste Prolin und 18 bis 25% Lysin sind. Von besonderem
Interesse ist, daß SbPRP1
37 Lys-Pro-Aminosäurepaare
in der Peptidsequenz enthält
und somit eine ausgezeichnete Quelle von Lys-Pro-Dipeptid ist. SbPRP3
kodiert für
12 Lys-Pro-Dipeptid-Sequenzen,
einschließlich
zweier Lys-Pro-Lys-Pro-Repeat-Sequenzen, die bei 183 und 195 bp
in dem Gen kodiert werden.
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Die Klonierung des an Lys-Pro reichen
SbPRP1-Gens wird erreicht durch Herstellung von PCR-Primern, die
auf den berichteten DNA-Sequenzen basieren. DNA-Fragmente, enthaltend
die Sequenzen von Interesse, werden unter Verwendung der Primer
und einer Bank, welche die Sojabohnen-DNA enthält, erzeugt. Die resultierende
DNA, die reich an Lys-Pro-Codons ist, wird mit geeigneten Restriktionsstellen
in einem Expressionsvektor ligiert. Bei Verwendung eines E. coli-Wirts
werden die Sojabohnen-Peptide exprimiert und aus den lysierten Zellen
gewonnen. Bei Verwendung von Lactobacillus helveticus oder der aus
diesem Stamm erhaltenen Prolylpeptidase wird das Protein in die
Aminosäurebestandteile
und kleine Peptide, einschließlich
der Lys-Pro-Reste, hydrolysiert. Chromatographie oder Extraktion
wird relativ reines Lys-Pro ergeben.
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Ein alternatives Verfahren ist die
Synthese von Oligonukleotiden, welche den Lys-Pro-Lys-Pro-Repeats in SbPRP3
entsprechen [oder Verwendung von zwei Sätzen Rücken-an-Rücken,
jedoch nicht zusammenhängend,
in der natürlichen
Sequenz], konstruiert mit den geeigneten Restriktionsstellen für die Insertion in
den Expressionsvektor von Interesse. Die Expression im richtigen
Wirt ergibt signifikante Mengen an Lys-Pro als Oligopeptide. Bei
Verwendung von Lactobacillus helveticus oder der von diesem Stamm
erhaltenen Prolylpeptidase wird das an Lysin und Prolin reiche Peptid
in Lys-Pro-Reste hydrolysiert. Alternativ wird eine prolin-spezifische
Peptidase aus Flavobacterium menigosepticum [Yoshimoto, T., of al.,
Agric. Biol. Chem., 42: 2417, 1978] zur Hydrolyse des Peptids verwendet.
Chromatographie oder Extraktion ergibt relativ reines Lys-Pro.
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Im Falle des Dipeptid-Zwischenprodukts
Lys-Pro wird eine weitere Prozessierung zu dem Endprodukt, das als
Lysinopril bekannt ist, und verwandten Verbindungen wie in US-Patent
Nr. 4,374,829 und US-Patent Nr. 4,555,502 beschrieben durchgeführt.
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BEISPIEL 8
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Rekombinante Herstellung
von Ala-Pro-Dipeptid aus rekombinantem Amphibienprotein
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Ein saures Polypeptid von etwa 75
kD, das in den Speichergranula in Hautdrüsen von Xenopus laevis gefunden
wird, als das APEG-Protein bezeichnet, ist reich an Ala-Pro- Dipeptiden [Gmachl,
M., et al., FEBS Letters, 260: 145–148]. Mindestens 80% der Masse
ist Alanin, Prolin, Glutaminsäure
und Glycin in einem Verhältnis
von 2 : 2 : 1 : 1.
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Eine cDNA-Expressionsbank in einem
von Lambda abgeleiteten Vektor kann mit Oligonukleotid-Sonden von
der veröffentlichten
Sequenz gescreent werden, um das Fragment von Interesse zu isolieren.
Alternativ können
Antikörper
gegen das APEG zum Screenen einer solchen cDNA-Expressionsbank eingesetzt werden.
Das Fragment von Interesse kann aus dem Klon von Interesse isoliert
und in einen Expressionsvektor inseriert werden. (Prozessierung
des resultierenden Peptids wie in Beispiel 6 – Hydrolyse von Ala-Pro-Substraten).
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Ein bevorzugtes Verfahren ist die
Synthese eines Oligonukleotids, das den natürlichen APEG-DNA-Sequenzen
für Ala-Pro-Ala-Pro-Ala-Pro
entspricht (CACCAGCTCCAGCACCAG). Mit den geeigneten Restriktionsstellen
in dem Oligonukleotid wird die DNA in einen Expressionsvektor zur
Expression in einer rekombinanten Wirtszelle wie oben angegeben
kloniert. Das Polypeptid, welches die Dipeptid-Zwischenprodukt-Repeats enthält, wird
enzymatisch wie oben beschrieben hydrolysiert und das Dipeptid-Zwischenprodukt Ala-Pro
wird für
die weitere Prozessierung zu dem Produkt isoliert.
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Im Falle des Dipeptid-Zwischenprodukts
Ala-Pro wird die weitere Prozessierung zu dem Endprodukt, das als
Enalapril bekannt ist, und verwandten Verbindungen wie in US-Patent
Nr. 4,374,829 und US-Patent Nr. 4,555,502 beschrieben durchgeführt.