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Die vorliegende Erfindung stellt
die Verwendung einer Verbindung zur Herstellung von Medikamenten zur
Verbesserung der Kognition (beispielsweise bei der Behandlung von
Demenzerkrankungen wie Alzheimer-Krankheit) und für ein solches
Verfahren geeignete Zusammensetzungen bereit.
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Eine Reihe von Demenzerkrankungen
wie Alzheimer-Krankheit ist durch eine progressive Verschlechterung
der Kognition bei dem Betroffenen gekennzeichnet. Es wäre eindeutig
wünschenswert,
die Kognition bei Personen, die einer solchen Behandlung bedürfen, zu
verbessern, beispielsweise für
Personen, die unter einer Demenzerkrankung leiden.
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Es wurde von McNamara und Skelton
in Psychobiology, 21: 101–108,
berichtet, daß der
inverse Benzodiazepin-Rezeptor-Agonist βCCM das räumliche Lernen in dem Morris-Wasserlabyrinth verbesserte.
Jedoch sind β-CCM
und andere herkömmliche
inverse Benzodiazepin-Rezeptor-Agonisten krampffördernd, was es klar macht,
daß sie
nicht als kognitionsverbessernde Mittel bei Menschen eingesetzt
werden können.
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Wir haben jedoch nunmehr festgestellt,
daß es
möglich
ist, Medikamente zu erhalten, welche kognitionsverbessernde Wirkungen
aufweisen, jedoch keine krampffördernden
Wirkungen besitzen, die zuvor mit inversen Benzodiazepin-Rezeptor-Agonisten
beschrieben wurden.
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Die Benzodiazepin-Rezeptorstelle
befindet sich in dem GABAA-Rezeptor, einer
Struktur, die allgemein als pentamer angesehen wird, mit einem integralen
Chloridionenkanal, der durch die zweite Transmembrandomäne einer
jeder der fünf
Untereinheiten gebildet wird. Mit Hilfe moderner molekularer Klonierungstechniken wurde
im Säugergehirn
eine Familie von 14 GABAA-Rezeptor-Untereinheiten
identifiziert, nämlich
die α1-, α2-, α3-, α4-, α5-, α6-, β1-, β2-, β3-, γ1-, γ2-, γ3-, δ-
und φ-Untereinheiten.
Die Auswahl von fünf
Untereinheiten von einem möglichen
Repertoire von 14 erlaubt eine Vielfalt möglicher Kombinationen, jedoch
bleibt die Anzahl der auftretenden Subtypen und das Ausmaß der GABAA-Rezeptor-Heterogenität unbekannt. Wenn hier im folgenden
Bezug auf einen α1-, α2-, α3-, α5- oder α6-Rezeptor genommen wird, bezieht sich dies
natürlich
auf den GABAα1, GABAAα2, GABAAα3,
GABAAα5 und GABAAα6.
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Es wurde nun festgestellt, daß die Verwendung
eines inversen α5-Rezeptor-Agonisten, welcher relativ frei
von einer bestimmten Aktivität
an α1- und/oder α2- und/oder α3-Rezeptor-Bindungsstellen ist,
eingesetzt werden kann, um ein Medikament bereitzustellen, welches
sich zur Kognitionsverbesserung eignet, jedoch nicht krampffördernd ist.
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Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung
die Verbindung einer Verbindung zur Herstellung eines Medikaments
für die
Verbesserung der Kognition bei einem Individuum, ohne Krämpfe zu
verursachen, bereit, wobei die Verbindung ein inverser α5-Rezeptor-Agonist
ist, der kein Rezeptor-Agonist oder inverser Rezeptor-Agonist bei α1-
und/oder α2- und/oder α3-Rezeptoren ist.
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Das Individuum wird ein Säuger, am
geeignetsten ein Mensch, sein und vorzugsweise ein Mensch, der unter
einer Demenzerkrankung wie Alzheimer-Krankheit leidet.
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Somit wird die eingesetzte Verbindung
als inverser Agonist an α5-Rezeptoren in Konzentrationen binden, bei
denen keine signifikante Bindung eines Agonisten oder inversen Agonisten
an α1-Rezeptoren stattfindet. Geeigneter wird
die Verbindung als inverser Agonist an α5-Rezeptoren
in Konzentrationen binden, bei denen keine signifikante Bindung
eines Agonisten oder inversen Agonisten an α1- und α2-Rezeptoren
stattfindet. Am geeignetsten wird die Verbindung als inverser Agonist
an α5-Rezeptoren in Konzentrationen binden, bei denen
keine signifikante Bindung eines Agonisten oder inversen Agonisten
an α1-, α2- und α3-Rezeptoren stattfindet.
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Die Bindung des inversen Agonisten
an α5 kann partiell sein (d. h., die Verbindung
kann ein partieller Agonist sein), jedoch ist ein vollständig inverser
Agonist bei α5 bevorzugt. Gleichermaßen sollte die Verbindung kein
vollständiger
oder partieller Agonist oder inverser Agonist bei den anderen Rezeptoren
sein.
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Die eingesetzten Verbindungen können gewünschtenfalls
eine Antagonisten-Bindung bei α1, α2, α3 und α6 aufweisen, nachdem eine solche Bindung
die Durchführung
des Verfahrens dieser Erfindung nicht beeinträchtigen wird. Bezüglich der
relativen Bindung an die verschiedenen Rezeptoren ist es nur die
Bindung als inverser Agonist oder Agonist, die betrachtet wird.
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Im allgemeinen werden solche Verbindungen
mindestens 10fach besser an α5-Rezeptoren als an α1-Rezeptoren
binden, d. h., die Verbindung wird mindestens 10fach selektiv für α5-enthaltende Rezeptoren gegenüber α1-enthaltenden
Rezeptoren sein.
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Geeigneterweise ist die Verbindung
zur Verwendung in der Erfindung mindestens 10fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-
und α2-enthaltenden Rezeptoren, geeigneter mindestens
10fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-, α2-
und α3-enthaltenden Rezeptoren und am geeignetsten mindestens
10fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-, α2-, α3-
und α6-enthaltenden Rezeptoren.
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Vorteilhafterweise ist die Verbindung
zur Verwendung in der Erfindung mindestens 25fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-enthaltenden
Rezeptoren, z. B. 25fach selektiv für α5-enthaltende Rezeptoren
gegenüber α1-
und α2-enthaltenden Rezeptoren, geeigneter mindestens
25fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-, α2-
und α3-enthaltenden Rezeptoren und am geeignetsten
mindestens 25fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-, α2-, α3-
und α6-enthaltenden Rezeptoren.
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Vorzugsweise ist die Verbindung zur
Verwendung in der Erfindung mindestens 50fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-enthaltenden
Rezeptoren, z. B. α1- und α2-enthaltenden
Rezeptoren, geeigneter mindestens 50fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-, α2-
und α3-enthaltenden Rezeptoren und am geeignetsten
mindestens 50fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-, α2-, α3-
und α6-enthaltenden
Rezeptoren.
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Vorteilhafterweise wird die Verbindung
zur Verwendung in der Erfindung mindestens 100fach selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-enthaltenden
Rezeptoren sein.
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Die bevorzugte Verwendung dieser
Erfindung hat den zusätzlichen
Vorteil, die Kognition verbessern zu können, ohne unerwünschte anxiogene
Wirkungen zu induzieren.
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Ein bevorzugter Rezeptor zur Bestimmung
der α5-Bindung ist der α5β3γ2-Rezeptor.
Ein bevorzugter Rezeptor zur Bestimmung der α1-Bindung
ist der α1β3γ2-Rezeptor. Ein bevorzugter Rezeptor zur
Bestimmung der α2-Bindung ist der α2β3γ2-Rezeptor.
Ein bevorzugter Rezeptor zur Bestimmung der α3-Bindung
ist der α3β3γ2-Rezeptor. Ein bevorzugter Rezeptor zur
Bestimmung der α6-Bindung ist der α6β3γ2-Rezeptor.
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Rezeptoren werden in der internationalen
Patentanmeldung Nr. WO 92/22652 und WO 94/13799 beschrieben.
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Die Verbindungen zur Verwendung in
dieser Erfindung können
durch Screenen gegen die oben identifizierten Rezeptoren unter Anwendung
von im Stand der Technik bekannten Verfahren identifiziert werden. Bevorzugte
Techniken umfassen die in Goeders et al. beschriebenen (siehe hier
im folgenden).
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Die Feststellung, ob die Verbindungen
Rezeptor-Agonisten, partielle Rezeptor-Agonisten oder inverse Rezeptor-Agonisten
sind, kann gleichermaßen
unter Anwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren erfolgen.
Bevorzugte Techniken umfassen die in Wafford et al. beschriebenen
(siehe hier im folgenden).
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Besonders geeignete Verbindungen
zur Verwendung in dieser Erfindung werden einen Ki-Wert (nM) gegenüber dem α5β3γ2-Rezeptor
von weniger als 5, geeigneter weniger als 2 und am geeignetsten
weniger als 1, beispielsweise etwa 0,5, aufweisen.
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Besonders geeignete Verbindungen
zur Verwendung in dieser Erfindung werden einen Ki-Wert (nM) gegenüber dem α1β3γ2-Rezeptor
von mehr als 10, geeigneter mehr als 20, am geeignetsten mehr als
40, beispielsweise etwa 50, aufweisen.
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Besonders geeignete Verbindungen
zur Verwendung in dieser Erfindung werden einen Ki-Wert (nM) gegenüber dem α2β3γ2-Rezeptor
von mehr als 5, geeigneter mehr als 10, am geeignetsten mehr als
20, beispielsweise etwa 25, aufweisen.
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Besonders geeignete Verbindungen
zur Verwendung in dieser Erfindung werden einen Ki-Wert (nM) gegenüber dem α3β3γ2-Rezeptor
von mehr als 5, geeigneter mehr als 10, am geeignetsten mehr als
20, beispielsweise etwa 25, aufweisen.
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Besonders geeignete Verbindungen
zur Verwendung in dieser Erfindung werden einen Ki-Wert (nM) gegenüber dem α6β3γ2-Rezeptor
von mehr als 10, geeigneter mehr als 20, am geeignetsten mehr als
40, beispielsweise etwa 80, aufweisen.
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Um ihre Aktivität zu entfalten, ohne daß die Verbindungen
intravenös
verabreicht werden müssen,
sind die Verbindungen zur Verwendung in dieser Erfindung am meisten
bevorzugt in der Lage, die Blut-Gehirn-Schranke nach oraler Verabreichung
zu passieren.
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Eine Verbindung, welche die oben
ausgeführten
wünschenswerten
Eigenschaften besitzt, welche die Nützlichkeit des Besitzes dieser
Eigenschaften zeigt, ist FG 8094.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung bei der
Verbesserung der Kognition, ohne Krämpfe zu verursachen, bereit,
die eine Verbindung, welche ein inverser α5-Rezeptor-Agonist
ist, der kein Rezeptor-Agonist oder inverser Rezeptor-Agonist bei α1-
und/oder α2- und/oder α3-Rezeptoren
ist, und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger dafür umfaßt.
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Die Zusammensetzungen sind am geeignetsten
für die
orale Verabreichung an Menschen angepaßt, obwohl parenterale Verabreichungswege
ebenfalls in Betracht gezogen werden, beispielsweise durch intravenöse, intramuskuläre oder
subkutane Verabreichung oder topisch oder rektal.
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Für
die orale Anwendung des kognitionsverbessernden Mittels kann die
ausgewählte
Verbindung beispielsweise in Form einer Tablette oder pharmazeutisch
annehmbarer Träger
oder Verdünnungsmittel,
gegebenenfalls mit bekannten Adjuvanzien, wie z. B. Alaun, in einer
pharmazeutischen Zusammensetzung nach pharmazeutischer Standardpraxis
verabreicht werden. Die Verbindungen können oral, parenteral, einschließlich durch
intravenöse,
intramuskuläre,
intraperitoneale oder subkutane Verabreichung, oder topisch verabreicht
werden.
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Für
die orale Anwendung kann das kognitionsverbessernde Mittel beispielsweise
in Form von Tabletten oder Kapseln oder als wässerige Lösung oder Suspension verabreicht
werden. Im Falle von Tabletten zur oralen Anwendung umfassen gewöhnlich verwendete
Träger
Lactose und Maisstärke
und Gleitmittel, wie z. B. Magnesiumstearat, werden gewöhnlich zugesetzt.
Für die
orale Verabreichung in Kapselform umfassen geeignete Verdünnungsmittel
Lactose und getrocknete Maisstärke.
Wenn wässerige
Suspensionen für
die orale Anwendung erforderlich sind, wird der aktive Bestandteil
mit Emulgier- und Suspendier-mitteln kombiniert. Gewünschtenfalls
können
bestimmte Süß- und/oder
Geschmacksstoffe zugegeben werden.
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Für
die intramuskuläre,
intraperitoneale, subkutane und intravenöse Anwendung werden gewöhnlich sterile
Lösungen
des aktiven Bestandteils hergestellt und der pH-Wert der Lösungen sollte
in geeigneter Weise eingestellt und gepuffert werden. Für die intravenöse Anwendung
sollte die Gesamtkonzentration der gelösten Stoffe eingestellt werden,
um die Präparation
isotonisch zu machen.
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Für
die topische Verabreichung kann das kognitionsverbessernde Mittel
beispielsweise als Suspension, Lotion, Creme oder Salbe unter Verwendung
eines pharmazeutisch annehmbaren Trägers, wie z. B. Wasser, Mischungen
von Wasser und mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln wie niedrigeren
Alkanolen, Pflanzenöle
und Polyalkylenglycole, formuliert werden.
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Die pharmazeutische Präparation
kann auch nicht-toxische Hilfssubstanzen, z. B. Emulgier-, Konservierungs-,
Netzmittel, Verdickungsmittel und dgl., wie z. B. die Polyethylenglycole
200, 300, 400 und 600, die Carbowachse 1.000, 1.500, 4.000, 6.000
und 10.000, antibakterielle Komponenten wie quaternäre Ammoniumverbindungen,
Phenylquecksilbersalze, von denen bekannt ist, daß sie kalt-sterilisierende
Eigenschaften aufweisen und welche bei der Anwendung nicht schädlich sind,
Thimerosal, Methyl- und Propylparaben, Benzylalkohol, Phenylethanol,
puffernde Bestandteile wie Natriumchlorid, Natriumborat, Natriumacetate,
Gluconat-Puffer
und andere herkömmliche
Bestandteile wie Sorbitanmonolaurat, Triethanolamin, Oleat, Polyoxyethylensorbitanmonopalmitylat,
Dioctylnatriumsulfosuccinat, Monothioglycerin, Thiosorbit und Ethylendiamintetraessigsäure enthalten.
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Wenn ein kognitionsverbesserndes
Mittel bei einem menschlichen Individuum eingesetzt wird, wird die Tagesdosis
normalerweise von dem verschreibenden Arzt festgelegt werden, wobei
die Dosis im allgemeinen je nach Alter, Gewicht und Reaktion des
individuellen Patienten sowie der Schwere der Symptome des Patienten
variieren wird. Jedoch wird in den meisten Fällen eine wirksame Tagesdosis
im Bereich von etwa 0,005 mg/kg bis etwa 100 mg/kg Körpergewicht
und vorzugsweise von 0,05 mg/kg bis etwa 50 mg/kg, z. B. von etwa 0,5
mg/kg bis etwa 20 mg/kg Körpergewicht,
in Einzeldosen oder verteilten Dosen verabreicht, liegen. In einigen
Fällen
kann jedoch eine Dosis außerhalb
dieser Grenzen eingesetzt werden.
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Im allgemeinen werden Dosierungseinheitsformen
für die
orale Verabreichung 1 bis 800 mg, gewöhnlicher 2,5 bis 250 mg, vorzugsweise
5 bis 100 mg, beispielsweise 10, 20 oder 50 mg, enthalten.
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Ein bevorzugtes kognitionsverbesserndes
Mittel zur Verwendung in dieser Erfindung ist 9H-Imidazo[1,5-a]pyrrolo[2,1-C][1,4]benzodiazepin-1-carbonsäure-11,12,13,13a-tetrahydro-7- methoxy-9-oxo-ethylester,
(S)-(9Cl). Die Herstellung dieser Verbindung wird in der kanadischen
Anmeldung CA 1266671 A2 900313 (Teilanmeldung der kanadischen Patentanmeldung
Nr. 503 329) beschrieben. Diese Verbindung ist manchmal als FG 8094
bekannt.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in
irgendeiner geeigneten Weise, beispielsweise durch herkömmliche
Tablettier- oder Kapselfülltechniken,
hergestellt werden.
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Diese Erfindung stellt auch ein Verfahren
bereit zur Identifizierung einer Verbindung, welche zur Kognitionsverbesserung
in der Lage ist, ohne Krämpfe
zu verursachen, welches Verfahren den Einsatz von α5-
und α1- und/oder α2- und/oder α3-
und/oder α6-Rezeptoren umfaßt, um festzustellen, ob die
Verbindung ein Ligand bei α5-, nicht jedoch bei α1- und/oder α2- und/oder α3-
und/oder α6-Rezeptoren ist, und um festzustellen, ob
die Bindung an α5-Rezeptoren die eines inversen Agonisten
ist, und um festzustellen, ob die Bindung an die α1- und/oder α2-
und/oder α3- und/oder α6-Rezeptoren
die Bindung eines Agonisten oder inversen Agonisten ist.
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Diese Erfindung stellt ein Verfahren
bereit zum Auffinden einer Verbindung, die zur Verbesserung der Kognition
in der Lage ist, ohne Krämpfe
zu verursachen, welches Verfahren den Einsatz eines GABAA-bindenden Rezeptors zur Feststellung, daß die Verbindung
ein inverser α5-Agonist und kein Agonist oder inverser Agonist
bei α1 und/oder α2 und/oder α3 ist,
umfaßt.
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Diese Erfindung stellt auch einen
Liganden bereit, von dem bisher unbekannt war, daß er in
der Lage ist, die Kognition zu verbessern, ohne Krämpfe zu
verursachen, welcher durch ein Nachweisverfahren dieser Erfindung
identifiziert wurde.
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Diese Erfindung stellt ferner eine
pharmazeutische Zusammensetzung bereit, welche eine nach dem Verfahren
dieser Erfindung identifizierte Verbindung umfaßt.
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Die folgenden Referenzen bieten nützliche
Hintergrundinformationen:
Goeders, N. E., und Kuhar, M. J.
(1985), Benzodiazepine binding in vivo with [3H]Ro,
15–1788,
Life Sci. 37: 345–355.
-
McKernan, R. M., Quirk, K., Prince,
R., Cox, P. A., Gillard, N. P., Ragan, C. I., und Whiting, P. J.
(1991), GABAA receptors immunopurified from
rat brain with α-subunit
specific antibodies have unique pharmacological properties, Neurone
7: 667–676.
-
Quirk, K., Gillard, N. P., Ragan,
C. I., Whiting, P. J., und McKernan, R. M. (1994), Y-Aminobutyric
acid Type A receptors in the rat brain can contain both Y2 and Y3
subunits but Y1 does not exist in combination with another Y-subunit,
Mol. Pharmacol. 45: 1061–1070.
-
Wafford, K. A., Whiting, P. J., und
Kemp, J. A. (1993), Differences in affinity and efficacy of benzodiazepine
receptor ligands on recombinant GABAA receptor
subtypes, Mol. Pharmacol. 43: 240–244.
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Whiting, P. W., Wafford, K., und
McKernan, R. M. (1996), GABAA receptors
in the central nervous system, International Reviews in Neurobiology.
-
Wisden, W., Herb, A., Wieland, H.,
Keinanen, K., Luddens, H., und Seeberg, P. H. (1991), Febs Lett. 289,
227–230.
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BEISPIEL 1
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FG 8094 wurde in 0,5%iger Carboxymethylcellulose-Lösung suspendiert,
um eine injizierbare Lösung bereitzustellen.
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BEISPIEL 2
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Die folgenden Beispiele illustrieren
pharmazeutische Zusammensetzungen gemäß der Erfindung.
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Tabletten,
die 1–25
mg FG 8094 enthalten
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Tabletten,
die 26–100
mq FG 8094 enthalten
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FG 8094, Cellulose, Lactose und ein
Teil der Maisstärke
werden gemischt und mit 10%iger Maisstärkepaste granuliert. Das resultierende
Granulat wird gesiebt, getrocknet und mit dem Rest der Maisstärke und dem
Magnesiumstearat gemischt. Das resultierende Granulat wird dann
zu Tabletten gepreßt,
die 1,0 mg, 2,0 mg, 25,0 mg, 26,0 mg, 50,0 mg und 100 mg der aktiven
Verbindung pro Tablette enthalten.
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BEISPIEL 3
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Das beispielhafte FG 8094 (1,5 mg)
wurde mit Hydroxypropylmethylcellulose (58,5 mg) kombiniert, um ein
kleines Pellet zu bilden. Die Pellets wurden subkutan Ratten implantiert.
Die resultierenden Blutspiegel von FG 8094 waren für mehr als
6 Stunden höher
als 100 ng/ml.
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Allgemeine Verfahren
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1. Radioliganden-Bindungsstudien
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Die Radioliganden-Bindungsstudien
wurden durchgeführt
unter Verwendung von Membranen, welche aus Zellen präpariert
wurden, die stabil mit den folgenden Untereinheitskombinationen
transfiziert worden waren: α1β3γ2, α2β3γ2, α3β3γ2, α5β3γ2, α6β3γ2. Die Inkubationen erfolgten unter Verwendung
von 20–100
mg Membranprotein in einem Gesamtvolumen von 0,5 ml in 10 mM Tris-HCl,
1 mM EDTA, pH 7,4, für
eine Stunde bei Raumtemperatur vor der Beendigung durch Whatman
GF/C-Filter, gefolgt von 3 × 3
ml-Waschschritten mit 5 mM Tris-HCl, pH 7,5, und Szintillationszählung. [3H]Ro 15–1788
wurde als Radioligand eingesetzt, um GABAA-Rezeptoren
zu markieren, mit der Ausnahme von Zellen, die α6β3γ2 exprimierten,
bei denen [3H]Ro 15–4513 verwendet wurde, da dieser
Rezeptortyp [3H]Ro 15–1788 nicht mit hoher Affinität bindet.
Die unspezifische Bindung wurde mit 10 μM Ro 15–4513 bestimmt und die Radioliganden
wurden in Konzentrationen eingesetzt, die dem doppelten ihrer Kd-Werte
für jeden
Subtyp entsprachen. Die Ki-Werte wurden mit der Cheng-Prussof-Gleichung
berechnet.
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2. In vivo-[3H]Ro
15–1788-Bindung
im Mausgehirn
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Die in vivo-Bindung von [3H]Ro 15–1788
an Mausgehirn erfolgte im wesentlichen wie von Goeders und Kuhar
(1985) beschrieben. Männliche
Schweizer-Webster-Mäuse
erhielten eine 0,9%ige NaCl-Lösung,
enthaltend 50 mCi/kg [3H]Ro 15–1788 (0,05
ml/10 g Körpergewicht) über die
Schwanzvene. Die Tiere wurden durch Enthauptung drei Minuten später getötet, zu
welchem Zeitpunkt Gipfelmengen an [3H]Ro
15–1788
im Gehirn meßbar
waren (Daten nicht gezeigt). 30 Minuten vor der Tötung wurde
FG 8094 (0,3, 1,0, 3,0 und 10,0 m/kg) oder Diazepam (30,0 mg/kg,
um die unspezifische Bindung zu definieren) intraperitoneal in 0,5%iger
Carboxymethylcellulose (CMC) gegeben. Jedes Mausgehirn wurde dann
schnell entnommen, in 5,0 ml 50 mM Tris-HCl, 5,0 mM EDTA, pH 7,4,
bei 4°C
unter Verwendung eines Ultra-Turrax-Homogenisators für 10 s bei Einstellung
5 homogenisiert. In einer separaten Reihe von Experimenten wurden
auch verschiedene Gehirnbereiche, hinsichtlich ihrer bevorzugten
Expression bestimmter GABA-Subtypen ausgewählt, untersucht. Die Bindung
von [3H]Ro 15–1788 an das Cerebellum ist
fast ausschließlich α1-artig
(Quirk et al., 1994), während die
Bindung an das Rückenmark
eine Bindung an Rezeptoren anzeigt, welche α2- oder α3-Subtypen
enthalten, α1, α4 und α5 sind in dieser Region selten oder abwesend
(Wisden et al., 1992). Die Gehirne wurden schnell in Vorderhirn
und Cerebellum aufgetrennt und das Rückenmark wurde ebenfalls entfernt.
Jedes Vorderhirn wurde in 4,0 ml Puffer (etwa 14 ml/g Naßgewicht
an Gewebe) homogenisiert, jedes Cerebellum wurde in 1,0 ml Puffer
(etwa 14 ml/g Naßgewicht
an Gewebe) homogenisiert und jedes Rückenmark in 1,0 ml Puffer (etwa
20,0 mg/g Naßgewicht
an Gewebe). Homogenatvolumina (3 × 200 ml) wurden schnell durch
GF/B-Filter filtriert, mit 2 × 5,0
ml Volumina eiskaltem Puffer gewaschen und die restliche Radioaktivität mittels
Flüssigszintillations-Spektroskopie
gezählt.
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3. Elektrophysiologische
Studien – funktionelle
Wirkungen von FG 8094
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Bindungsstudien mit transfizierten
Zellen, die α1β3γ2S, α2β3γ2S und α5β3γ2S enthielten, haben Verbindungen mit α5-Selektivität identifiziert.
Diese Verbindungen wurden mit Hilfe elektrophysiologischer Techniken (Wafford
et al., 1993) studiert, um deren funktionelle Wirkungen auf α1β2γ2S-, α2β2γ2S-, α3β2γ2S-, α5β2γ2S-
und α6β2γ2S-GABAA-Rezeptoren,
die in Xenopus-Oozyten
exprimiert worden waren, zu bestimmen. Oozytenkerne erhielten eine
direkte Injektion mit 10,0–20,0
nl der relevanten cDNAs (6,0 ng/μl),
die gentechnisch in den Expressionsvektor pCDM8 eingebracht worden
waren. Nach einer Inkubation für
24 h wurden die Oozyten in ein 50-ml-Bad eingebracht und mit Salzlösung gespült. Durch
Anwendung des Zweielektroden-Spannungsklammer-Aufzeichnungsverfahrens
konnten die GABA-aktivierten Ströme
durch Baden der Zelle in einer GABA-enthaltenden Lösung gemessen
werden.
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Zuerst wurde eine reproduzierbare
Stromreaktion unter Einsatz einer GABA-Konzentration etabliert, welche
etwa 20% der maximalen GABA-Reaktion ergab, welche hervorgerufen
werden konnte, (EC20). Eine gemeinsame Verabreichung
der Testverbindung mit dieser EC20-Konzentration
an GABA führte
zu einer Modulierung der Reaktion über eine Wirkung an der BZ-Bindungsstelle.
Die Reaktion konnte durch einen BZ-Rezeptor-Agonisten potenziert
oder durch einen inversen BZ-Rezeptor-Agonisten inhibiert werden.
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4. Krampfanfall- und Kognitionssstudien
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Arzneiwirkstoffe
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FG 8094 wurde von der Gruppe der
medizinischen Chemie des Merck, Sharp und Dohme Neuroscience Research
Centre's synthetisiert
und in 0,5% CMC suspendiert. Vehikel oder FG 8094 wurde i.p. 30
Minuten vor Beginn des ersten Trainingsversuchs verabreicht.
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Krampfförderungstest
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(i) akute Behandlung
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60 native männliche Sprague Dawley-Ratten
(225–265
g), die in Gruppen von vier mit frei zugänglichem Futter und Wasser
untergebracht waren, dienten als Versuchssubjekte. Die Ratten wurden
einer von sechs Gruppen zugeordnet und erhielten: Vehikel oder 0,5,
1,0, 2,0, 4,0 mg/kg FG 8904 oder 10,0 mg/kg des nicht-selektiven
inversen Rezeptor-Agonisten CGS 8216, eines bekannten krampffördernden
Mittels. Vehikel, FG 8094 oder CGS 8216 wurde i.p. 30 Minuten vor
einer Inrusion des krampfauslösenden
Mittels Pentylentetrazol (PTZ, 40 mg/ml) verabreicht. PTZ wurde
in die Schwanzvene der Ratte mit einer Rate von 1,0 ml/Min. infundiert.
Die Neigung für
klonische und tonische Krampfanfälle
wurde aufgezeichnet und der jeweilige Schwellenwert wurde mit Hilfe
der Gleichung: Schwellenwertdosis = Infusionsrate (ml/s) × PTZ (mg/ml) × (1000/Rattengewicht) × Latenzzeit
(s) berechnet.
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(ii) chronische Behandlung
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Die bei dieser Studie eingesetzten
Ratten erhielten eine chronische Behandlung mit FG 8094 während eines
MWM-Experiments. Die Ratten erhielten eine intraperitoneale Dosis
einmal pro Tag (Montag bis Freitag) und erhielten insgesamt 24 Dosen.
Nach jeder Arzneiwirkstoffverabreichung wurden die Ratten in einem
MWM getestet und erhielten die letzte Dosis an Arzneiwirkstoff 48
Stunden vor dem Krampfförderungstest.
Die Versuchssubjekte wurden einer von vier Behandlungsgruppen (n
= 8) zugeordnet und erhielten entweder Vehikel, 0,1, 0,3 oder 1,0
mg/kg FG 8094.
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Am Tag des Krampfförderungstests
wurden die Ratten festgehalten und Pentylentetrazol (PTZ, 40,0 mg/ml)
wurde wie oben beschrieben infundiert. Die Latenzzeit (s) bis zu
sowohl klonischen als auch tonischen (volles Ausmaß) Krämpfen wurde
aufgezeichnet. Die Latenzzeitdaten wurden transformiert, um die
Dosis an PTZ zu ergeben, welche erforderlich war, um den Schwellenwert
von sowohl klonischen als auch tonischen Krampfanfällen zu
erreichen.
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Kognitionsstudien
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Tiere
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Männliche
PVG-Haubenratten (Bantin & Kingman,
Hull, V. K.) mit einem Gewicht von etwa 300 g wurden in Gruppen
von vier mit freiem Zugang zu Futter und Wasser untergebracht. Die
Tiere wurden bei einem 12/12 h Licht-Dunkelheit-Zyklus gehalten,
wobei die Beleuchtung um 07:00 h eingeschaltet wurde.
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Apparatur
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Das Morris-Wasserlabyrinth besteht
aus einem weißen,
kreisförmigen
Fiberglaspool mit einem Durchmesser von 2 m, gefüllt mit einer trüben Mischung
von Wasser und weißem
Farbstoff (E308, Morton International), der bei 26–28° C gehalten
wird. Der Pool wurde in der Mitte eines schallberuhigten Raumes
untergebracht, an dessen Wänden
Bilder mit kontrastreichen schwarzen und weißen Mustern als räumliche "Außerlabyrinth"-Hinweise gezeigt
wurden. "Norden" wurde annähernd bestimmt
und der Pool in vier gleiche Quadranten "Nordosten", "Südosten", "Südwesten" und "Nordwesten" aufgeteilt. Eine verborgene Plattform
(13 × 13 cm),
die 2 cm unter die Wasseroberfläche
eingetaucht war, wurde in die Mitte des NE-Quadranten plaziert.
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Eine Videokamera mit geschlossenem
Kreislauf, die mit einem Weitwinkelobjektiv ausgerüstet war, wurde
direkt über
der Mitte des Pools montiert und mit einem Bildanalysator verbunden,
der das Bild digitalisierte. Die digitale Information wurde zu einem
Archimedes-Mikrocomputer
geleitet, auf dem "Wasserlabyrinth" lief, ein Softwarepaket,
das von Paul Fray LTD bezogen wurde (Cambridge, V. K.). Das Softwarepaket
lieferte die folgenden Meßwerte:
Latenzzeit bis zum Erreichen der Plattform, Länge des genommenen Weges, mittlere Schwimmgeschwindigkeit,
verbrauchte Zeit und Gesamtentfernung, die in dem Zielquadranten
zurückgelegt wurde.
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Training
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Die Ratten wurden vier Behandlungsgruppen
zugeordnet (n = 8): Vehikel, 0,1, 0,3, 1,0 mg/kg FG 8094. Während der
Lernphase des Experiments wurden mit allen Gruppen vier Versuche
pro Tag vorgenommen. Während
dieser Zeit war die verborgene Plattform in dem NE-Quadranten des
Wasserlabyrinths untergetaucht. Die Ratte wurde aus dem Heimatkäfig genommen
und in das Wasserlabyrinth an einem von vier quasi willkürlich bestimmten
Orten ("Norden", "Osten", "Süden" oder "Westen") gebracht, wobei ihr Kopf zur Poolwandung
zeigte und diese fast berührte.
Die Versuche begannen, als die Ratte von dem Versuchsleiter freigelassen
wurde, und endeten, als die Ratte auf die Plattform kletterte, und
die mittlere Fluchtlatenzzeit wurde aufgezeichnet. Die maximale
Versuchsdauer betrug 60 s. Falls nach dieser Zeit die Ratte nicht
auf die Plattform geklettert war, endete der Versuch automatisch,
der Versuchsleiter plazierte die Ratte auf die Plattform und es wurde
eine Fluchtlatenzzeit von 60 s aufgezeichnet. Die Ratte blieb 30
s lang auf der Plattform und wurde dann in einen undurchsichtigen
Kunststoffbehälter
mit hohen Seitenwänden
für weitere
30 s verbracht (Intervall zwischen den Versuchen, ITI). Am Ende
des ITI wurde die Ratte erneut in den Pool gebracht, aber an einem
anderen Ort, und nach dem Freilassen begann der nächste Versuch.
Diese Prozedur wurde wiederholt bis vier Versuche abgeschlossen
worden waren.
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Lern- und
Gedächtnistests
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Sondierungsversuche
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Normalerweise nimmt die Fluchtlatenzzeit
im Verlauf von mehreren Trainingstagen von 60 s auf etwa 20 s ab.
Ein "Sondierungsversuch" beurteilt das räumliche
Gedächtnis
der Ratte für
die Lage der verborgenen Plattform. Während dieses Versuchs wurde
die Plattform aus dem Wasserlabyrinth entfernt und der Ratte erlaubt,
den Pool 60 s lang zu durchsuchen, bevor sie aus dem Pool genommen
wurde. Falls die Behandlung das Gedächtnis der Ratte für die Lage
der Plattform verbessert, wird sie längere Zeit damit verbringen,
den Quadranten zu durchsuchen, in dem die Plattform zuvor verborgen
war (NE), als eine Ratte, die eine Vehikel-Behandlung erhielt.
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Gesfützte Erinnerung
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Leistungsdefizite, welche auf arzneiwirkstoff-induzierten
Nebenwirkungen (wie z. B. verschwommene Sicht oder motorische Defizite,
die zu einem beeinträchtigten
Schwimmvermögen
führen)
beruhen könnten, wurden
mittels gestützter
Erinnerung festgestellt. Bei dieser Prozedur wurde die Plattform
ebenfalls in den NE-Quadranten plaziert, jedoch 3 cm über den
Wasserspiegel erhoben und somit für die Ratte sichtbar. Falls die
Behandlung keine Auswirkungen auf die mittleren Fluchtlatenzzeiten
bis zu der sichtbaren Plattform hat, können etwaige Gruppenunterschiede
in den mittleren Fluchtlatenzzeiten bis zu einer unsichtbaren Plattform einer
Wirkung auf den kognitiven Prozess zugeschrieben werden. Das Trainingsschema
war identisch mit dem Trainingsschema, welches für das Lerntraining angewandt
wurde, und wurde fortgesetzt, bis die mittleren Fluchtlatenzzeiten
sich nicht signifikant zwischen den Gruppen unterschieden.
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Erinnerungsvermögen
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Sechs Tage nach dem Sondierungsversuch,
während
welcher Zeit die Ratten dem Wasserlabyrinth nicht ausgesetzt wurden
oder FG 8094 erhielten, wurden die Ratten erneut unter Anwendung
des Lernprotokolls mit der in dem NE-Quadranten untergetauchten
Plattform getestet.
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Umkehrlernen
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Das Umkehrtraining war mit der Lernphase
des Experiments identisch, mit der Ausnahme, daß die Plattform in der Mitte
des SW-Quadranten untergetaucht war.
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Ergebnisse
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1. Selektivität von FG
8094 für α5β3γ2
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Konkurrenzkurven bei jeder der Zelllinien
zeigen, daß FG
8094 selektiv für
Rezeptoren ist, welche die α5-Untereinheit enthalten (siehe Tabelle 1).
FG 8094 war 107fach selektiv für α5- enthaltende Rezeptoren
gegenüber α1,
60fach selektiv gegenüber α2,
53fach selektiv gegenüber α3 und
184fach selektiv gegenüber α6. Dies
repräsentiert
ein neues pharmakologisches Profil, da die meisten selektiven BZs,
wie z. B. Zolpidem oder CL 218872, eine größere Affinität für α1-
als für α5-enthaltende
Rezeptoren haben (Pritchett und Seeberg, 1990). FG 8094 hat eine
größere Präferenz für α5-enthaltende
Rezeptoren gegenüber α1-enthaltenden
Rezeptoren als jede andere bisher berichtete Verbindung.
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2. Besetzung von GABAA-Subtypen auf Grundlage der Verdrängung der
[3H]Ro 15–1788-Bindung aus dem gesamtem Gehirn durch
FG 8094 in vivo
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Drei Minuten nachdem [3H]Ro
15–1788
intravenös
Mäusen
verabreicht worden war, waren signifikante Niveaus an Radioaktivität im Gehirn
vorhanden. Es wurde geschätzt,
daß mehr
als 95% von [3H]Ro 15–1788 mit Membranen assoziiert
war, da mehr als 95% der Radioaktivität nach Filtration der Homogenate
zurückgehalten
wurde (Daten nicht gezeigt).
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Diazepam (30,0 mg/kg) verdrängte 90%
der [3H]Ro 15–1788-Bindung im Gehirn, was
anzeigt, daß in den
Membranen vorhandener Ligand an GABAA-Rezeptoren
gebunden wurde. Bei intraperitonealer Gabe in Dosen von bis zu 3,0
mg/kg verdrängte
FG 8094 nicht signifikant die spezifische [3H]Ro
15–1788-Bindung
(Daten nicht gezeigt). Dies impliziert, daß die Anzahl irgendeines anderen
GABAA-Rezeptor-Subtyps, die bei diesen Dosen
besetzt war, klein und unterhalb der Nachweisgrenze in diesem Assay
sein müßte. Nachdem
FG 8094 die höchste
Affinität
für α5-enthaltende
Rezeptoren aufweist (Tabelle 1) und diese weniger als 5% der gesamten
GABAA-Rezeptorpopulation darstellen, ist
es möglich,
daß Dosen ≤ 3,0 mg/kg
FG 8094 diesen Subtyp besetzen. Bei 10,0 mg/kg verdrängte FG
8094 die [3H]Ro 15–1788-Bindung signifikant (p < 0,05). Rezeptoren, welche α1-, α2-
und α3-Untereinheiten enthalten, bilden die drei
größten Subtypen
im Gehirn und machen etwa 90% der GABAA-Rezeptoren
aus (McKernan et al., 1991, Whiting et al., 1994). Bei dieser Dosis
ist es wahrscheinlich, daß FG
8094 überwiegend α2-
und α3-enthaltende Rezeptoren besetzt (für die es
eine höhere
Affinität
als für α1-enthaltende
Rezeptoren besitzt). Die Rezeptoren, welche durch FG 8094 mit 10,0
mg/kg nicht verdrängt
werden, sind am wahrscheinlichsten eine α1-Untereinheit
enthaltende Rezeptoren, die 40–50%
aller GABAA-Rezeptoren im Gehirn umfassen
und für
die FG 8094 die niedrigste Affinität hat.
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Die Besetzung von α2-, α3-
und α1-enthaltenden Rezeptoren 30 Minuten nach
Verabreichung von FG 8094 (1,0 mg/kg) wurde direkter untersucht
durch die Ermittlung der Verdrängung
der [3H]Ro 15–1788-Bindung in einer Gehirnregion,
die hinsichtlich dieser Subtypen angereichert ist. Das Cerebellum
wurde als ein α1-selektives Gewebe verwendet und das Rückenmark
als ein α2/α3-selektives Gewebe. Das Vorderhirn, welches die
meisten Subtypen von GABAA-Rezeptoren enthält, war
ebenfalls eingeschlossen. Die Inhibierung der in vivo-Bindung von [3H]Ro 15–1788
30 Minuten nach Verabreichung von FG 8094 (1,0 mg/kg) ist in Tabelle
2 gezeigt.
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Unter der Annahme, daß die prozentuale
Inhibierung der [3H]Ro 15–1788-Bindung
in vivo ein Maß der Rezeptorbesetzung
ist, kann die Konzentration an der Rezeptorstelle im Gehirn nach
Clarke's Gleichung
berechnet werden (Besetzung = [Arzneiwirkstoff] / [Arzneiwirkstoff]
+ Ki). Setzt man die bei α1- und α2/
3-enthaltenden
Rezeptoren bestimmte Besetzung ein, beträgt die Konzentration an FG
8094, die an BZ-Bindungsstellen im Rattengehirn verfügbar ist,
7,8 nM bzw. 13,2 nM. Die Besetzung bei α5-enthaltenden
Rezeptoren kann aufgrund der geringen Häufigkeit des Rezeptors nicht
direkt gemessen werden, kann jedoch mit Hilfe der Arzneiwirkstoffkonzentration
und Bindungsaffinität
mit Clarke's Gleichung
berechnet werden.
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Diese sagt eine 95–97%ige
Besetzung von α5-enthaltender Rezeptoren 30 Minuten nach
Verabreichung von FG 8094 (1 mg/kg) voraus.
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3. Elektrophysiologische
Studien – Funktionelle
Wirkungen von FG 8094
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Die modulatorische Wirkung auf den
GABA-EC20-Wert ist in 1 gezeigt für FG 8094 bei 1 μM, was für alle untersuchten
Rezeptor-Subtypen nahezu maximal sein würde, und für zwei Standardverbindungen, Flunitrazepam
(1 μM, ein
voller Rezeptor-Agonist) und DMCM (1 μM, ein voller inverser Rezeptor-Agonist),
bei Konzentrationen, welche in Bindungsstudien mit α1β2γ2S
maximal sein würden,
die zeigt, daß FG
8094 ein voller inverser Rezeptor-Agonist bei α5β2γ2 ist. 2 vergleicht die Wirkungen
von FG 8094 auf Rezeptoren, die eine andere α-Untereinheit enthalten, und
demonstriert, daß es
eine wesentlich niedrigere Wirksamkeit auf andere α-Untereinheitskombinationen
hat. Es hat keine eigene Wirkung auf α1β2γ2,
was nahelegt, daß es
ein Antagonist mit niedriger Affinität ist, und es ist ein partieller
inverser Rezeptor-Agonist bei α2β2γ2- und α3β2γ2-Rezeptoren. Ein Vergleich der Wirksamkeit
bei Verwendung einer Standardkonzentration des Arzneiwirkstoffs
bei α1β2γ2S demonstrierte, daß FG 8094 funktionell selektiv
für α5-enthaltende
Rezeptoren ist und seine Wirkungen hauptsächlich über diesen Subtyp entfaltet.
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4. Krampfanfall-
und Kognitionsstudien
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(I) Akute Behandlung – Eine Einweg-Varianzanalyse
der mittleren Schwellenwertdosen für tonische und klonische Krampfanfälle offenbarte
eine Hauptwirkung auf tonische [F(5,49) = 3,70; p = 0,007], jedoch nicht
klonische [F(5,48) = 2,01; p = 0,09)] Anfälle. Post hoc-Tests offenbaren,
daß nur
CGS 8216 signifikant die Schwellenwertdosen für tonische Krampfanfälle verringerte,
was zeigt, daß es
eine krampffördernde
Wirkung besaß.
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(I) Chronische Behandlung – Eine Varianzanalyse
offenbarte keine signifikante Behandlungswirkung auf die Schwellenwertdosis
von PTZ für
entweder klonische [F(3,25) = 0,23; p = 0,87] oder tonische [F(3,25)
= 0,06; p = 0,98] Anfälle.
Diese Ergebnisse demonstrieren, daß das in der Studie verwendete
chronische Behandlungsprotokoll nicht zu einer erhöhten Sensitivität für das krampffördernde
Mittel PTZ führte.
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Lernversuche
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3a illustriert
die mittleren Fluchtlatenzzeiten während der neuntägigen Trainingsperiode.
Eine Varianzanalyse der mittleren Schwimmgeschwindigkeit während der
Flucht zu der verborgenen Plattform offenbarte keine signifikante
Dosiswirkung [F(3,28) = 0,87], keine signifikante Auswirkung des
Tags [F(8,216) = 1,44, p > 0,1]
und keine Dosis-Tag-Wechselwirkung [F(24,216) = 1,04, p > 0,4]. Eine Varianzanalyse
der mittleren Fluchtlatenzzeiten mit den Faktoren der Behandlung
und des Tages offenbarten eine hauptsächliche Behandlungswirkung
[F(3,28) = 3,01, p < 0,05],
eine signifikante Auswirkung des Tages [F(8,216) = 34,67, p < 0,001], jedoch
keine Dosis-Tag-Wechselwirkung [F(24,216) = 0,75, p > 0,5]. Obwohl die mittleren
Fluchtlatenzzeiten von Gruppen, die 0,3 und 1,0 mg/kg FG 8094 erhalten
hatten, kürzer
zu sein scheinen als bei der Vehikel-Kontrollgruppe oder der 0,1-mg/kg-Gruppe,
wurde die Beobachtung durch Newman Keul-Tests post hoc nicht bestätigt.
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Sondierungsversuche
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Eine Varianzanalyse der prozentualen
Zeit, die im Nordost-Quadranten schwimmend verbracht wurde, offenbarte
keine signifikante Dosiswirkung [F(3,28) = 0,18] (siehe 3b hinsichtlich Details),
was impliziert, daß das
Erinnerungsvermögen
oder die Lerneffizienz sich bei den Gruppen nicht unterschied.
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Gestützte Erinnerung
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Eine Varianzanalyse der mittleren
Fluchtlatenzzeit, um die sichtbare Plattform zu erreichen, zeigte
keine signifikante Dosiswirkung [F(3,28) = 0,54]. Es gab jedoch
eine signifikante Dosiswirkung auf die mittlere Weglänge [F(3,28)
= 4,27, p < 0,05].
Newman-Keuls-Tests post hoc zeigten, daß die Vehikel-Gruppe einen
signifikant längeren
Weg zurücklegte
als alle Gruppen, denen FG 8094 gegeben wurde (3c).
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Erinnerungstest
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Eine Varianzanalyse der mittleren
Fluchtlatenzzeit offenbarte eine signifikante Dosiswirkung [F(3,28) =
3,53, p < 0,05].
Ein Newman-Keuls-Test post hoc zeigte, daß die mittlere Fluchtlatenzzeit
der Vehikelgruppe länger
war als bei irgendeiner der FG 8094-Gruppen (p < 0,05). Diese Daten legen nahe, daß die Gruppen, die
FG 8094 erhielten, die räumliche
Information bezüglich
der Lage der verborgenen Plattform besser als die Vehikel-Kontrollgruppe
behielten (siehe 3d).
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Umkehrlernen
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Während
des Umkehrlernens wurde die Plattform in die Mitte des Südwest-Quadranten
verlegt. Eine Varianzanalyse der mittleren Fluchtlatenzzeiten offenbarte
eine signifikante Dosiswirkung [F(3,28) = 3,31, p < 0,05], eine signifikante
Versuchswirkung [F(3,84) = 9,53, p < 0,001], jedoch keine signifikante
Wechselwirkung [F(9,84) = 1,66, p > 0,1].
Ein Newman- Keuls-Test
post hoc zeigte an, daß die
mittlere Fluchtlatenzzeit der Vehikelgruppe signifikant länger als
die aller FG 8094-Gruppen war (p < 0,05).
Bei nachfolgenden Tagen des Umkehrlernens hatte die Dosis keine
Wirkung auf die mittleren Fluchtlatenzzeiten. Somit legen diese
Daten nahe, daß FG
8094 das Vermögen
der Ratten verbesserte, eine neue räumliche Lage der verborgenen
Plattform zu lernen.
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Diskussion
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Benzodiazepin-Rezeptor-Agonisten
haben angstlösende
und krampflösende
Wirkungen bei Menschen und Tieren, induzieren jedoch auch Amnesie.
Umgekehrt haben inverse BZ-Rezeptor-Agonisten
angstfördernde
und krampffördernde
Wirkungen, haben jedoch kognitionsverbessernde Wirkungen bei Lebewesen. BZ-Rezeptor-Antagonisten
sind ohne eigene Wirkung, blockieren jedoch die Wirkungen von sowohl
BZ-Rezeptor-Agonisten als auch inversen BZ-Rezeptor-Agonisten. Im
Gegensatz zu vollen BZ-Rezeptor-Agonisten zeigen die vorliegenden
Studien, daß der
selektive inverse α5-BZ-Rezeptor-Agonist FG 8094 keine krampffördernden
Wirkungen hat, jedoch kognitionsverbessernde Wirkungen bei Lebewesen
besitzt.
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Die Ergebnisse der in vivo-Bindungsexperimente
zeigten, daß FG
8094 bei 1,0 mg/kg praktisch alle α5-enthaltenden
Rezeptoren besetzt, wohingegen weniger als 35% und 15% der α2/
3- bzw. α1-Rezeptoren besetzt sind. Deshalb ist FG
8094 bei 1,0 mg/kg selektiv für α5-enthaltende Rezeptoren.
Bei 10,0 mg/kg besetzt FG 8094 in signifikanter Weise α1-, α2-
und α3-enthaltende Rezeptoren und folglich ist
FG 8094 bei Dosen oberhalb von 1,0 mg/kg nicht selektiv für α5-enthaltende
Rezeptoren.
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Bei elektrophysiologischen Experimenten
wurde demonstriert, daß FG
8094 ein voller inverser Rezeptor-Agonist gegenüber dem α5β2γ2-Rezeptor-Subtyp,
ein schwacher partieller inverser Rezeptor-Agonist gegenüber Rezeptor-Subtypen,
die α2 oder α3 enthalten, und ein Antagonist gegenüber α1β2γ2,
der hauptsächlichen
Untereinheitskombination im Gehirn, ist. Diese Daten legen nahe,
daß die
hauptsächlichen
in vivo-Wirkungen von FG 8094 auf den α5-enthaltenden
Subtyp ausgeübt
werden, der sich überwiegend
im Hippocampus befindet.
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In dem MWM werden Ratten trainiert,
um eine untergetauchte Plattform in einem Pool von trübem Wasser
aufzufinden. Es wird angenommen, daß die Tiere die verschiedenen
visuellen Hinweise nutzen, die an den Wänden des Raums angebracht sind,
um ihre Suchstrategie zu leiten. Ein solcher Prozess setzt eine
flexible kognitive Verarbeitung voraus, da das Tier zuerst eine "Karte" des Raums erstellen
muss (d. h., die räumliche
Beziehung zwischen den stationären
visuellen Hinweisen und der verborgenen Plattform) und dann die Karte
verwenden, um seinen Weg zu der verborgenen Plattform zu leiten.
Eine wohltrainierte Ratte, die an willkürlichen Orten in den Pool gebracht
wird, schwimmt mehr oder weniger direkt zu der verborgenen Plattform, was
nahelegt, daß sie
eine detaillierte Kenntnis des lokalen Areals oder eine "kognitive Karte" besitzt und eine neue
Route zu der verborgenen Plattform bei jedem neuen Versuch planen
kann.
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Bei dem vorliegenden Experiment legt
die Betrachtung von 3a,
welche die mittlere Latenzzeit (s), um die verborgene Plattform
an aufeinander folgenden Trainingstagen zu finden, zeigt, nahe,
daß die
Ratten, die 0,3 und 1,0 mg/kg erhalten haben, durchgehend die Plattform
in geringerer Zeit als die Gruppen mit Vehikel oder 0,1 mg/kg fanden,
obwohl dieser Effekt keine statistische Signifikanz erreichte. Während des
Sondierungsversuchs gab es keinen Unterschied in dem Zeitaufwand,
den die Kontroll- und Arzneiwirkstoffgruppen damit verbrachten,
den Quadranten zu suchen, in dem die untergetauchte Plattform während der
Trainingsversuche plaziert worden war, was nahelegt, daß es keinen
Unterschied in dem Vermögen
der verschiedenen Gruppen, eine kognitive Karte zu erstellen und
zu verwenden, gab. Gleichermaßen
gab es keinen Unterschied zwischen den Gruppen in ihren mittleren
Latenzzeiten (s), eine sichtbare Plattform zu finden, was anzeigt,
daß FG
8094 keine Auswirkungen auf motorische oder sensorische Systeme
hatte. Jedoch war am ersten Tag des normalen Trainings, sechs Tage
nach dem letzten Versuch mit einer sichtbaren Plattform, die mittlere
Latenzzeit zur Auffindung der verborgenen Plattform signifikant
kürzer
bei allen Gruppen, die FG 8094 erhalten hatten. Diese Daten implizieren,
daß die
räumliche
Beziehung zwischen der Lage der Plattform und den visuellen Hinweisen
von den Ratten, die FG 8094 erhalten hatten, besser behalten und/oder
wiedergefunden wurde als von denjenigen, denen Vehikel gegeben worden
war. Darüber
hinaus waren, wenn die verborgene Plattform zu einer neuen Position
in der Mitte des Südwest-Quadranten
verlegt wurde, Ratten, die 1,0 mg/kg FG 8094 erhalten hatten, schneller
beim Lernen dieser neuen Position als Ratten, die Vehikel erhalten
hatten.
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Zusammenfassend, FG 8094 ist ein
selektiver inverser α5-BZ-Rezeptor-Agonist, der keine krampffördernden
Wirkungen aufweist. Im MWM, einem hippocampus-abhängigen Raumgedächtnistest,
erhöhte
FG 8094 das Vermögen
von Ratten, die räumliche
Information zu behalten, signifikant, was nahelegt, daß es die kognitive
Verarbeitung verbessert.
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Tabelle
1
Tabelle
1: Ki-Werte für
Benzodiazepin-Stellen auf stabil transfizierten Zellen
-
Die Inhibierungskurven wurden mit
Hilfe von Rezeptoren erstellt, die mit [3H]Ro
15–1788
in einer Konzentration vom Doppelten des Kd-Werts markiert worden
waren. Die Ki-Werte wurden nach der Cheng-Prussof-Gleichung berechnet.
Die gezeigten Daten sind Mittelwerte ± SEM für 3–6 Bestimmungen.
-
Tabelle
2: Inhibierung der [
3H]Ro 15–1788-Bindung
in vivo in drei Gehirnregionen nach FG 8094
-
Mäusen
wurde intraperitoneal FG 8094, 10 mg/kg oder 1 mg/kg, 30 Minuten
vor der Tötung
und [3H]Ro 15–1788 (0,1 mCi/g) injiziert.
Die Gehirnregionen wurden seziert, homogenisiert und filtriert wie
bei den Methoden beschrieben. Die Daten sind ausgedrückt als
prozentuale Inhibierung der Bindung relativ zu (vehikel-behandelten)
Kontrolltieren und sind der Mittelwert ± SEM von 5 (10 mg/kg) oder
10 (1 mg/kg) Bestimmungen.
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Legende der Figuren
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1
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Wirkungen von Flunitrazepam (1 μM), DMCM
(1 μM) und
FG 8094 (1 μM)
auf die GABA-EC20-Stromreaktion in Oozyten, die α1β2γ2 und α5β2γ2 exprimierten.
Die Daten sind ausgedrückt
als der Mittelwert ± Standardfehler
von mindestens 4 separaten Oozyten.
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2
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Wirkungen von FG 8094 (1 μM) auf die
GABA-EC20-Stromreaktion in Oozyten, die
verschiedene α-Untereinheits-enthaltende
Rezeptoren zusammen mit β2γ2 exprimieren. Die Daten sind ausgedrückt als
der Mittelwert ± Standardfehler
von mindestens 4 separaten Oozyten.
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3
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Die mittlere Latenzzeit (s), um eine
untergetauchte Plattform in dem Nordost-Quadranten des Morris-Wasserlabyrinths
an jedem Trainingstag aufzufinden (a), die verbrauchte Zeit zur
Durchsuchung des Nordost-Quadranten, ausgedrückt als Prozentsatz der gesamten
Versuchslänge
(60 s) (b), die mittlere Latenzzeit (s), um eine sichtbare Plattform
im Nordost-Quadranten
des Wasserlabyrinths am letzten Tag des Trainings mit der sichtbaren
Plattform zu finden (c), die mittlere Latenzzeit (s), um eine untergetauchte
Plattform in dem Nordost-Quadranten
sechs Tage nach dem letzten Trainingstag zu erreichen (d), ist für jede Behandlungsgruppe
nach einer 30-minütigen
i.p. Vorbehandlung mit Vehikel oder FG 8094 (Dosen wie gezeigt)
gezeigt * über a
zeigt an, daß der
Mittelwert für
diese Gruppe sich signifikant von dem Mittelwert der Vehikel-Kontrollgruppe unterscheidet
(post hoc-Newman-Keuls-Tests,
p < 0,05 angenommen).
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Verabreichung
als Pellets
-
Ein anschließendes Wasserlabyrinth-Experiment ähnlich dem
oben beschriebenen, mit der Ausnahme, daß ein Pellet von FG 8094 subkutan
zwei Stunden vor Beginn des Experiments implantiert wurde und das
gesamte Training an einem Tag durchgeführt wurde, zeigte, daß FG 8094
wiederum die Leistung verbesserte. In einem zweiten Experiment wurden
die Vehikel- oder FG-Pellets Ratten exakt wie oben beschrieben implantiert.
Jedoch wurde nach den ersten vier Schwimmversuchen den Tieren (intravenös) [3H]FG 8094 injiziert und drei Minuten später wurden
die Gehirne der Tiere schnell entfernt. Die in vivo-Bindung zeigte,
daß FG 8094
etwa 85% der α5-Subtyp-enthaltenden GABAA-Rezeptoren
im Gehirn besetzte. Ein drittes Experiment, identisch mit dem zweiten
Experiment, mit der Ausnahme, daß den Tieren [3H]Ro
15–1788
injiziert wurde, zeigte, daß FG
8094 GABAA-Rezeptoren, die den α5-Subtyp nicht enthielten,
nicht signifikant besetzte. Dies zeigt, (i) daß FG 8094 die Leistung in dem
Wasserlabyrinth-Test der räumlichen
Erinnerung verbesserte, (ii), daß das verwendete Dosierungsprotokoll
sicherstellte, daß die
Gehirnspiegel an FG 8094 ausreichend waren, um 85% der α5-enthaltenden
GABAA-Rezeptoren zu besetzen, ohne signifikant
Rezeptoren zu besetzen, die andere Subtypen enthielten. Diese Daten
demonstrieren, daß der
inverse α5-Rezeptor-Agonist
bei neurologischen Erkrankungen mit einem assoziierten Kognitionsdefekt
von Nutzen ist und keine Krämpfe
oder Sedierung verursachte.