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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel gegen Drogenabhängigkeit.
Außerdem
betrifft die vorliegende Erfindung einen Dopamin-Freisetzungsinhibitor,
wobei Dopamin stark mit Drogenabhängigkeit assoziiert wird.
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Wenn
jemand wiederholt eine natürliche
Substanz, wie z.B. Opium, Kokain oder Marihuana, oder eine bestimmte
Droge bzw. ein bestimmtes Medikament, wie z.B. Heroin, Barbiturate
oder Stimulanzien, einnimmt, ist es dieser Person nicht möglich, plötzlich mit
der Einnahme dieser Substanzen und Drogen aufzuhören. Oft besteht das Hauptziel
im Leben solcher Personen nur mehr darin, sich diese Substanzen
und Drogen zu beschaffen. Das kann zu brutalen Verbrechen führen. Außerdem kann
es zu ernsthaften Zwischenfällen
kommen, welche der ganzen Gesellschaft schaden. Diesen Problemen
in Zusammenhang mit Drogenmissbrauch liegen im Wesentlichen die
gleichen Ursachen zugrunde wie im gewohnheitsmäßigen Konsum von allgemein zugänglichen
Substanzen wie Alkohol oder Tabak.
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Die
Weltgesundheitsorganisation WHO hat sowohl Drogenabhängigkeit
als auch Drogenmissbrauch definiert. Drogenabhängigkeit ist wie folgt definiert:
Psychischer und manchmal auch physischer Zustand, der aus einer
Wechselwirkung zwischen einem lebenden Organismus und einer Droge
resultiert und durch verändertes
Verhalten oder andere Reaktionen charakterisiert ist, die immer
den Zwang einschließen,
die Droge kontinuierlich oder regelmäßig einzunehmen, um ihre psychischen
Wirkungen zu erfahren, manchmal auch um das Unbehagen zu vermeiden,
das bei Entzug der Droge auftritt. Drogenabhängigkeit wird außerdem als
Zustand psychischer Abhängigkeit
von einer Droge definiert, d.h. als psychische Abhängigkeit,
oder als Zustand, in dem sich ein Körper an die Existenz der Droge
gewöhnt
hat, d.h. als physische Abhängigkeit.
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Die
WHO unterteilt Drogen und Medikamente, die süchtig machen, in folgende neun
Gruppen: 1. Alkohol, 2. Amphetamine, 3. Barbiturate, 4. Marihuana,
5. Kokain, 6. Halluzinogene, 7. Khat, 8. Opiate und 9. organische
Lösungsmittel.
Alle Drogen dieser neun Gruppen, die zu Abhängigkeit führen können, lösen unter anderem psychische
Abhängigkeit
aus. Außerdem
können
drei Gruppen, d.h. Opiate, Barbiturate und Alkohol, auch zu physischer
Abhängigkeit
führen.
Derzeit werden von diesen Drogen und Medikamenten, die zu Abhängigkeit
führen,
Opiate, Barbiturate, Kokain und Amphetamine in der Medizin eingesetzt.
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In
Bezug auf internationale Gesetze über Abhängigkeit erzeugende Drogen
gibt es das "Einheits-Übereinkommen über Suchtstoffe" (1961) und das "Übereinkommen über psychotrope
Stoffe" (1971).
In den beiden genannten Übereinkommen
verpflichten sich alle Länder,
den internationalen Handel mit Rauschmitteln genau zu überwachen
und den illegalen Handel mit diesen Rauschmitteln zu verhindern.
Eine Ausbreitung des Drogenmissbrauchs über die ganze Welt brachte
auch strengere internationale Vorschriften mit sich. In letzter
Zeit haben sowohl die Drogenarten als auch die Vielfalt an Drogen,
die missbraucht werden können, zugenommen.
Andererseits hat, da der Handel mit Waren und das Reisen international
zugenommen haben und ein Informationsnetzwerk aufgebaut wurde, neben
Fällen
von Missbrauch von Rauschmitteln, Marihuana und Stimulanzien auch
die Anzahl an Missbrauchsfällen
von psychotropen Stoffen zugenommen. Die Epidemie des Drogenmissbrauchs
hat sich über
die ganze Welt verbreitet. So hat beispielsweise in nordamerikanischen,
mittel- und südamerikanischen,
südostasiatischen,
europäischen
Ländern
und Ländern
des Nahen Ostens der Missbrauch von Rauschmitteln in letzter Zeit
deutlich zugenommen. Vor allem das Problem des Kokainmissbrauchs
ist in Südamerika,
Nordamerika, Europa und dergleichen zu einem ernsthaften sozialen
Problem geworden. Der Missbrauch von Stimulanzien andererseits hat
sich vor allem in Japan, Nordamerika und Europa verbreitet. Aber
auch der Missbrauch von anderen psychotropen Stoffen hat in diesen
Ländern
zugenommen.
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In
Bezug auf Mittel gegen Drogen- und Medikamentenabhängigkeit
werden normalerweise außer
Medikamenten zur symptomatischen Behandlung keine bestimmten Arzneimittel
eingesetzt. Die wichtigste Behandlungsmethode besteht in der Psychotherapie,
die auf das Selbstbewusstsein abzielt, wobei eine Abhängigkeit
erzeugende Droge durch eine Droge ersetzt wird, die zu geringerer
Abhängigkeit
führt,
oder die Drogenzufuhr wird allmählich
verringert. In Bezug auf symptomatische Behand lung wurden anfänglich β-Blocker, wie
z.B. Diazepam und Flunitrazepam, sowie Barbiturate mit kurzer Wirkungsdauer
zur Behandlung von akuter Toxipathie eingesetzt. Antipsychotische
Wirkstoffe, wie z.B. Haloperidol oder Phenotiazine, wurden zur Behandlung
von akuten Psychosen eingesetzt. Zu den größten Problemen gehören jedoch
Nebenwirkungen, wie z.B. Psychogenie, die für psychotrope Stoffe charakteristisch
ist und bei der Behandlung mit Arzneimitteln wie Haloperidol oder
Phenotiazinen auftritt, sodass die Möglichkeit besteht, dass Drogenabhängigkeit
durch Abhängigkeit
von psychotropen Stoffen ersetzt wird (Alcohol and Drug Dependence,
Basic Research and Clinical Research, Kenshirou Oohara, Sakutarou
Takokoro (Kaneharasyuppan); Drug Dependence, Mitsumoto Satou, Susmumu
Fukui (Sekaihokentuusinsya)).
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Eine
Reaktion auf eine Droge, bei der es nach Verabreichung einer Droge
an einen lebenden Organismus häufiger
zu drogensüchtigem
Verhalten oder Drogeneinnahme kommt, wird als Verstärkungs-
oder Belohnungswirkung bezeichnet. Diese Wirkungen, die durch Abhängigkeit
erzeugende Drogen entstehen, hängen
eng mit einem intrazerebralen Dopaminsystem zusammen. Das intrazerebrale
Dopaminsystem wird grob in zwei Systeme unterteilt, nämlich ein
nigrostriatales System und ein mesolimbisches System, das von einer Area
tegmentalis ventralis zu einem Nucleus accumbens projiziert. Es
gibt zahlreiche Berichte, welche die euphorisierende oder belohnende
Wirkung mit dem mesolimbischen System in Zusammenhang bringen.
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Kokain
beispielsweise, bei dem es sich um ein Stimulans des Zentralnervensystems
handelt, wirkt sich auf die Nervensynapsen im Nucleus accumbens
aus, wo es die Dopaminfreisetzung von Nervenendungen beschleunigt
und seine Aufnahme verhindert, sodass die Menge an Dopamin, das
sich an Dopaminrezeptoren bindet, steigt und Nerven leichter aktiviert
werden. So scheint psychische Abhängigkeit ausgelöst zu werden. Andererseits
können,
da Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
die Dopaminfreisetzung im Nucleus accumbens hemmen (Japanese Journal
of Pharmacology 109, 165–173
(1997)), Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
die Belohnungswirkung von Kokain unterdrücken und eventuell gegen psychische
Kokainabhängigkeit
einsetzbar. Der zeit werden in der Praxis jedoch keine Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
als Mittel gegen Kokainabhängigkeit
eingesetzt.
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Außerdem ist
in Bezug auf die Beziehung zwischen Opiaten und ihrer Belohnungswirkung
bei Drogenabhängigkeit
bekannt, dass Opiate nicht nur analgetische Wirkung haben, sondern
auch als chemischer Vermittler für
die Belohnungswirkung fungieren. Die Opioidrezeptoren werden in μ-, δ- und κ-Rezeptoren
unterteilt. Anfangs wurde bereichet, dass μ-Rezeptor-Agonisten, wie z.B.
Morphium, Belohnungswirkung zeigen (T. Suzuki et al., Eur. J. Pharmacol.
205, 85 (1991)). Außerdem
wurde berichtet, dass μ-
oder δ-Rezeptor-agonistische
endogene Opioidpeptide, wie z.B. β-Endorphine und Enkephaline,
ebenfalls Belohnungswirkung aufweisen (T. Suzuki et al., Jpn. J.
Pharmacol. 66, 131 (1994)).
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Ferner
ist bekannt, dass Opioidrezeptoren mit einem Dopaminsystem zusammenhängen. Die
Opioid-μ-Rezeptoren
sind in einer Area tegmentalis ventralis, in dem Körperzellen
des mesolimbischen Systems vorhanden sind, in hoher Dichte verteilt,
sodass sie ein inhibitorisches γ-Aminobuttersäure-(GABA-)Nervensystem,
d.h. Interneuronen, hemmen und das mesolimbische System stimulieren.
Folglich wird angenommen, dass, wenn ein μ-Rezeptor-Agonist systematisch
verabreicht oder in die Area tegmentalis ventralis mikroinjiziert
wird, die Dopaminfreisetzung im projizierten Nucleus accumbens deutlich
ansteigt. Andererseits ist bekannt, dass δ- und κ-Opioidrezeptoren im projizierten Bereich,
d.h. im Nucleus accumbens im mesolimbischen System, in hoher Dichte
verteilt sind. Wenn δ-Opioidrezeptoren
aktiviert werden, scheinen sie, ähnlich
wie μ-Opioidrezeptoren,
das inhibitorische GABA-Nervensystem, d.h. Interneuronen, zu hemmen
und die Dopaminfreisetzung in den Nucleus accumbens zu erleichtern.
Im Gegensatz dazu weisen κ-Rezeptor-Agonisten bei
Eigenverabreichung keine Belohnungswirkung auf (T. Suzuki et al.,
Brain Res. 602, 45 (1993)). Wie oben beschrieben wurde berichtet,
dass, wenn ein κ-Rezeptor-Agonist,
wie z.B. U-50488N, der κ-Rezeptoren
aktiviert, verabreicht wird, die Dopaminfreisetzung vom Nucleus
accumbens gehemmt wird (Japanese Journal of Pharmacology 109, 165–177 (1997)).
Außerdem
haben Tierversuche gezeigt, dass die Be lohnungswirkung, die durch μ- oder δ-Rezeptor-Agonisten
ausgelöst
wird, durch κ-Rezeptor-Agonisten,
wie z.B. U-50488H, gehemmt wird (M. Funada et al., Neuropharmacology
32, 1315 (1993)). Das heißt,
die Aktivierung von κ-Rezeptoren
erhöht
die analgetische Wirkung von μ-
oder δ-Rezeptor-Agonisten,
hemmt jedoch die Belohnungswirkung. Ausgehend von diesen Tatsachen
scheinen Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten viel versprechende
Mittel gegen psychische Abhängigkeit
von Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten.
Außerdem
wurde berichtet, dass Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
die Entwicklung von physischer Abhängigkeit fördern, bestimmte Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten jedoch
die Entwicklung von physischer Abhängigkeit hemmen (T. Suzuki
et al., Eur. J. Pharmacol. 213, 91 (1991)). Derzeit gibt es aber
keine Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten,
die als Mittel gegen Opioid-μ-Rezeptor-Agonistenabhängigkeit
angepasst sind, und sie werden auch in der Praxis nicht eingesetzt.
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Wie
in einem Fall von Opioid- und Nicotinabhängigkeit (Tabaksucht) berichtet
wurde, stellte sich Naloxon, ein narkotischer Antagonist (ein μ-Rezeptor-Antagonist),
in einem Doppelblindversuch und einem Crossover-Versuch mit einem
Arzneimittel und einem Placebo als wirksam zur Verringerung des
Tabakkonsums von chronischen Rauchern über einen Zeitraum von drei
Stunden heraus (A. Karras et al., Life Science 27, 1541 (1980)).
Im Gegensatz dazu wurde berichtet, dass Naloxon bei Ratten mit Nicotinabhängigkeit
das Entzugssyndrom beschleunigt, und dass Morphium (ein μ-Rezeptor-Agonist)
das Entzugssyndrom nach Verabreichung von Nicotin hemmt (D. H. Malin
et al., Psychopharmacology 112, 139 (1993)). Außerdem wurde berichtet, dass
Nicotinrezeptoren an Enden eines Dopaminsystems im Nucleus accumbens
vorhanden sind und die Dopaminfreisetzung erleichtern (G. Di Chiara
et al., Natl. Acad. Sci. USA 85, 5274 (1988)). Ferner wurde berichtet,
dass auf die Einstellung der Verabreichung von Nicotin an Ratten
mit Nicotinabhängigkeit
eine Verringerung der Dopaminmenge im Nucleus accumbens folgt (Y.
K. Fung et al., J. Pharm. Pharmacol. 41, 66 (1989)). Im Gegensatz
dazu ist die Hemmwirkung von κ-Rezeptor-Agonisten,
einschließlich
Dynorphin, bei dem es sich um ein endogenes Opioidpeptid mit κ-Rezeptor-agonistischer
Aktivität,
handelt, auf Nicotinabhängigkeit,
insbesondere die Hemmwirkung auf physische Abhängigkeit, nicht klar.
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Ferner
gibt es zahlreiche Berichte, dass physische Abhängigkeit von Medikamenten und
Drogen, wie z.B. Barbituraten, Benzodiazepinen, bei denen es sich
um auf das Zentralnervensystem wirkende Sedativa handelt, Amphetaminen,
Methamphetaminen und dergleichen, bei denen es sich um Stimulanzien
handelt, Phencyclidin, einem Halluzinogen, und Alkohol, durch einen
Dopaminsteigerungsmechanismus gesteuert wird (T. Yanagita, Nippon
Yakugaku Zasshi – Folia
Pharmacologia Japonica 100(2), 97–107 (Aug. 1992); J. Samochowiec,
Annales Academiae Medicae Stetinensus 40, 195–217 (1994); DI. Kuperman et
al., Brain Research 771(2), 221–7
(1997); C. Heron et al., European Journal of Pharmacology 264(3),
391–8
(1994); SF. Saad et al., Journal of Pharmacy & Pharmacology 49(3), 322–8 (1997);
B. Costall et al., Arzneimittel-Forschung 42(2A), 246–9 (1992)).
Wie die obigen Tatsachen zeigen, können Drogen, deren Aktivität die Dopaminfreisetzung
vom Nucleus accumbens hemmt, die Belohnungswirkung hemmen, die durch
diese Abhängigkeit
erzeugende Drogen ausgelöst
wird, und stellen somit ein viel versprechendes Mittel gegen psychische
Abhängigkeit
dar.
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Weitere
Studien über
die Aktivität
von κ-Opioidagonisten
umfassen: TS. Shippenberg et al., Pharmacology Biochemistry and
Behavior, Bd. 57, Nr. 3, S. 449–455
(1997); A. Barber et al., Expert Opinion on Investigational Drugs,
Bd. 6, Nr. 10, S. 1351–1367
(1997); und L. Terenius, Current Opinion in Chemical Biology, Current
Biology Ltd., Bd. 2, Nr. 4, S. 541–547 (1998).
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Außerdem stellte
sich heraus, dass existierende, äußerst selektive κ-Rezeptor-Agonisten,
wie z.B. U-50488H, zu keiner Drogenabhängigkeit führen, die charakteristisch
für Morphium
oder ähnliche
Substanzen, die Reaktivität
gegenüber
einem μ-Rezeptor
aufweisen, ist (T. Suzuki et al., Eur. J. Pharmaco. 205, 85 (1991)).
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Die
Aktivität
von U-50488H wurde auch von AV. Kuzmin et al., European Journal
of Pharmacology, Bd. 321, Nr. 3, S. 265–271 (März 1997); TS. Shippenberg et
al., The Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics,
Bd. 276, Nr. 2, S. 545–554 (1996);
und IM Maisonneuve et al., Neuroscience Letters, Bd. 181, Nr. 1–2, S. 57–60 (1994)
untersucht.
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ChA.
Heidbreder et al., Brain Research, Bd. 616, Nr. 1–2, S. 335–338 (1993),
sind der Ansicht, dass der κ-Opioidrezeptor-Agonist
durch Kokain ausgelöste
Verhaltenssensitivierung verringert.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Mittels gegen Drogenabhängigkeit
mit wenig Nebenwirkungen, welches nicht nur den Beginn von psychischer
Abhängigkeit
hemmt, sondern auch den von physischer Abhängigkeit, indem der Expressionsmechanismus
der Belohnungswirkung von Abhängigkeit
erzeugenden Drogen in der Behandlung von Drogenabhängigkeit
geregelt wird, die durch Kokain, Opioid-μ-Agonisten, Nicotin, Alkohol,
Stimulanzien, Barbituraten, Benzodiazepinen oder Halluzinogenen
ausgelöst
wird. Die oben genannte Behandlung unterscheidet sich von herkömmlichen
symptomatischen Behandlungsmethoden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Mittel gegen Drogenabhängigkeit
bereit, worin der Wirkstoff ein Opioid-κ-Rezeptor-Agonist ist. Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung einen Dopamin-Freisetzungsinhibitor bereit,
worin der Wirkstoff ein Opioid-κ-Rezeptor-Agonist
ist.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten,
der ein Morphinanderivat oder ein pharmakologisch annehmbares Säureadditionssalz
davon ist und durch die weiter unten definierte allgemeine Formel
(I) dargestellt ist, bei der Herstellung eines Medikaments zur Bereitstellung
eines Mittels gegen Drogenabhängigkeit.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 und 2 zeigen
die Hemmwirkung von Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch einen Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten verursachte
psychische Abhängigkeit.
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3 zeigt
die Hemmwirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch eine Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten verursachte
psychische Abhängigkeit
und das Ergebnis eines Antagonismustests an einem Opioid-κ-Rezeptor-Antagonisten.
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4 zeigt
die Wirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf ein durch Naloxon ausgelöstes
Entzugssyndrom (Gewichtsabnahme).
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5 und 6 zeigen
die Hemmwirkung von Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch Kokain verursachte psychische Abhängigkeit.
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7 zeigt
die Hemmwirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch Kokain verursachte psychische Abhängigkeit.
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8 zeigt
die drogendifferenzierende Wirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten.
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9 zeigt
die Wirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Hemmung der Kokain-Diskrimination durch einen Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten.
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10 zeigt
die Hemmwirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf ein durch Mecamylamin ausgelöstes
Nicotinentzugssyndrom.
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11 zeigt
die Hemmwirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Angonisten
auf die Dopaminfreisetzung.
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Beste Art
der Durchführung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Mittel gegen Nicotinabhängigkeit,
worin der Wirkstoff ein Opioid-κ-Rezeptor-Agonist
ist. In diesem Fall handelt es sich beim Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten um eine
Verbindung, die gegenüber
dem Opioid-κ-Rezeptor
selektiv ist, auch wenn die Verbindung eine bestimmte chemische
Struktur aufweist. Das heißt,
Meerschweinchen-Ileum- (MSI) und Mäuse-Vas-deferens- (MVD) Tests
werden durchgeführt,
um die agonistische Aktivität
auf einen Opinoidrezeptor zu beurteilen (Beurteilung der Hemmwirkung
auf eine durch elektrische Stimulation ausgelösten Konstriktion eines Meerschweinchenileum und
Mäuse-Vas-deferens).
Dann wird das gleiche Verfahren in Gegenwart eines Opoidrezeptor-Antagonisten durchgeführt, wobei
der Antagonist gegenüber μ-, δ- oder κ-Rezeptoren
selektiv ist, um die Ke-Werte zu bestimmen. Ein Vergleich der Ke-Werte
der Rezeptoren miteinander zeigt, dass eine Verbindung, in der Keμ größer ist
als Keκ und
Keδ gleichzeitig
größer ist
als Keκ,
selektiver gegenüber
einem κ-Rezeptor
als gegenüber einem μ- oder δ-Rezeptor
ist.
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Genauer
gesagt handelt es sich bei der Verbindung um einen Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten oder pharmakologisch
annehmbare Säureadditionssalze
davon, die durch die folgende allgemeine Formel (I) dargestellt sind:
worin eine Doppelbindung
oder eine Einfachbindung ist; R
1 eine Alkylgruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylalkylgruppe mit 4
bis 7 Kohlenstoffato men, eine Cycloalkenylalkylgruppe mit 5 bis
7 Kohlenstoffatomen, eine Arylgruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen,
eine Aralkylgruppe mit 7 bis 13 Kohlenstoffatomen, eine Alkenylgruppe
mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen, eine Allylgruppe, eine Furan-2-yl-alkylgruppe mit 1
bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine Thiophen-2-ylalkylgruppe mit 1
bis 5 Kohlenstoffatomen ist; R
2 ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxygruppe, eine Nitrogruppe, eine Alkanoyloxygruppe mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder -NR
9R
10 ist; R
9 ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist; R
10 ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder -C(=O)R
11 ist;
R
11 ein Wasserstoffatom, eine Phenylgruppe oder
eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist; R
3 ein
Wasserstoffatom, eine Hydroxygruppe, eine Alkanoyloxygruppe mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
ist; A -XC(=Y)-, -XC(=Y)Z-, -X- oder -XSO
2-
ist (worin X, Y und Z unabhängig
voneinander NR
4, S oder O sind; und R
4 ein Wasserstoffatom, eine unverzweigte
oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine
Arylgruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen ist; und die R
4 in der Formel wahlweise gleich oder unterschiedlich
sein können);
B eine Valenzbindung, eine unverzweigte oder verzweigte Alkylengruppe
mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen (worin die Alkylengruppe gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist, die aus
der aus einer Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer
Alkanoyloxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Hydroxygruppe,
einem Fluoratom, einem Chloratom, einem Bromatom, einem Iodatom,
einer Aminogruppe, einer Nitrogruppe, einer Cyanogruppe, einer Trifluormethylgruppe,
einer Trifluormethoxygruppe und einer Phenoxygruppe bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist und worin eine bis drei Methylengruppen der Alkylengruppe gegebenenfalls
durch Carbonylgruppen ersetzt sind), ein unverzweigter oder verzweigter,
azyklischer, ungesättigter
Kohlenwasserstoff mit einer bis drei Doppelbindungen und/oder Dreifachbindungen
und 2 bis 14 Kohlenstoffatomen (worin der azyklische, ungesättigte Kohlenwasserstoff
gegebenenfalls mit einem oder mehreren Substituenten substituiert
ist, die aus der aus einer Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
einer Alkanoyloxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Hydroxygruppe,
einem Fluoratom, einem Chloratom, einem Bromatom, einem Iodatom,
einer Aminogruppe, einer Nitrogruppe, einer Cyano gruppe, einer Trifluormethylgruppe,
einer Trifluormethoxygruppe und einer Phenoxygruppe bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind und worin eine bis drei Methylengruppen des azyklischen, ungesättigten
Kohlenwasserstoffs gegebenenfalls durch Carbonylgruppen ersetzt
sind) oder ein unverzweigter oder verzweigter, gesättigter
oder ungesättigter
Kohlenwasserstoff mit ein bis fünf
Thioether-, Ether- und/oder Aminobindungen und 1 bis 14 Kohlenstoffatomen
ist (worin keine Heteroatome direkt an A gebunden sind und ein bis
drei Methylengruppen des Kohlenwasserstoffs gegebenenfalls durch
Carbonylgruppen ersetzt sind); und R
5 Wasserstoff
oder eine organische Gruppe mit einem Grundgerüst ist; das aus der aus folgenden
Formeln bestehenden Gruppe ausgewählt ist:
durch
R
5 dargestellte organische Gruppen
worin
die organische Gruppe gegebenenfalls zumindest einen Substituenten
aufweist, der aus der aus einer Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
einer Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Alkanoyloxygruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Hydroxygruppe, einem Fluoratom,
einem Chloratom, einem Bromatom, einem Iodatom, einer Aminogruppe,
einer Nitrogruppe, einer Cyanogruppe, einer Isothiocyanatgruppe,
einer Trifluormethylgruppe, einer Trifluormethoxygruppe und einer
Methylendioxygruppe bestehenden Gruppe ausgewählt ist; R
6 ein
Wasserstoffatom ist; R
7 ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxygruppe, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkanoyloxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist; oder
R
6 und R
7 gemeinsam
-O-, -CH
2-, -S- sind; R
8 ein
Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkanoylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist.
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Außerdem umfasst
die vorliegende Erfindung ein Mittel gegen Nicotinabhängigkeit,
ein Mittel gegen Kokainabhängigkeit,
ein Mittel gegen Abhängigkeit
von Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten
und einen Dopamin-Freisetzungsinhibitor, worin der Wirkstoff ein
Opioid-κ-Rezeptor-Agonist
oder ein pharmakologisch annehmbares Säureadditionssalz davon ist,
das durch die folgende allgemeine Formel (I) dargestellt ist:
worin
eine
Doppelbindung oder eine Einfachbindung ist; R
1 eine
Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylalkylgruppe
mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkenylalkylgruppe mit
5 bis 7 Kohlenstoffatomen, eine Arylgruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen,
eine Aralkylgruppe mit 7 bis 13 Kohlenstoffatomen, eine Alkenylgruppe
mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen, eine Allylgruppe, eine Furan-2-yl-alkylgruppe mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen oder eine Thiophen-2-ylalkylgruppe mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen ist; R
2 ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxygruppe, eine Nitrogruppe, eine Alkanoyloxygruppe mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder -NR
9R
10 ist; R
9 ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist; R
10 ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder -C(=O)R
11 ist;
R
11 ein Wasserstoffatom, eine Phenylgruppe oder
eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist; R
3 ein
Wasserstoffatom, eine Hydroxygruppe, eine Alkanoyloxygruppe mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
ist; A -XC(=Y)-, -XC(=Y)Z-, -X- oder -XSO
2-
ist (worin X, Y und Z unabhängig
voneinander NR
4, S oder O sind; und R
4 ein Wasserstoffatom, eine unverzweigte
oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine
Arylgruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen ist; und die R
4 in der Formel wahlweise gleich oder unterschiedlich
sein können);
B eine Valenzbindung, eine unverzweigte oder verzweigte Alkylengruppe
mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen (worin die Alkylengruppe gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist, die aus
der aus einer Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer
Alkanoyloxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Hydroxygruppe,
einem Fluoratom, einem Chloratom, einem Bromatom, einem Iodatom,
einer Aminogruppe, einer Nitrogruppe, einer Cyanogruppe, einer Trifluormethylgruppe,
einer Trifluormethoxygruppe und einer Phenoxygruppe bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist und worin eine bis drei Methylengruppen der Alkylengruppe gegebenenfalls
durch Carbonylgruppen ersetzt sind), ein unverzweigter oder verzweigter,
azyklischer, ungesättigter
Kohlenwasserstoff mit einer bis drei Doppelbindungen und/oder Dreifachbindungen
und 2 bis 14 Kohlenstoffatomen (worin der azyklische, ungesättigte Kohlenwasserstoff
gegebenenfalls mit einem oder mehreren Substituenten substituiert
ist, die aus der aus einer Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
einer Alkanoyloxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Hydroxygruppe,
einem Fluoratom, einem Chloratom, einem Bromatom, einem Iodatom,
einer Aminogruppe, einer Nitrogruppe, einer Cyanogruppe, einer Trifluormethylgruppe,
einer Trifluormethoxygruppe und einer Phenoxygruppe bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind und worin eine bis drei Methylengruppen des azyklischen, ungesättigten
Kohlenwasserstoffs gegebenenfalls durch Carbonylgruppen ersetzt
sind) oder ein unverzweigter oder verzweigter, gesättigter
oder ungesättigter
Kohlenwasserstoff mit ein bis fünf
Thioether-, Ether- und/oder Aminobindungen und 1 bis 14 Kohlenstoffatomen
ist (worin keine Heteroatome direkt an A gebunden sind und ein bis
drei Methylengruppen des Kohlenwasserstoffs gegebe nenfalls durch
Carbonylgruppen ersetzt sind); und R
5 ein
Wasserstoff oder eine organische Gruppe mit einem Grundgerüst ist,
das aus der aus folgenden Formeln bestehenden Gruppe ausgewählt ist:
durch
R
5 dargestellte organische Gruppen
worin
die organische Gruppe gegebenenfalls zumindest einen Substituenten
aufweist, der aus der aus einer Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
einer Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Alkanoyloxygruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Hydroxygruppe, einem Fluoratom,
einem Chloratom, einem Bromatom, einem Iodatom, einer Aminogruppe,
einer Nitrogruppe, einer Cyanogruppe, einer Isothiocyanatgruppe,
einer Trifluormethylgruppe, einer Trifluormethoxygruppe und einer
Methylendioxygruppe bestehenden Gruppe ausgewählt ist; R
5 ein
Wasserstoffatom ist; R
7 ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxygruppe, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkanoyloxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist; oder
R
5 und R
7 gemeinsam
-O-, -CH
2-, -S- sind; R
8 ein
Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkanoylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist.
-
In
Bezug auf die κ-Rezeptor-Agonisten
gemäß vorliegende
Erfindung ist in der durch die allgemeine Formel (I) dargestellten
Verbindung R1 vorzugsweise eine Alkylgruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylmethylgruppe mit 4
bis 7 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkenylmethylgruppe mit 5 bis
7 Kohlenstoffatomen, eine Phenylalkylgruppe mit 7 bis 13 Kohlenstoffatomen,
eine Alkenylgruppe mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen, eine Allylgruppe,
eine Furan-2-yl-alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine
Thiophen-2-yl-alkylgrupe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; und besonders
bevorzugt ist R1 eine Methylgruppe, eine
Ethylgruppe, eine Propylgruppe, eine Butylgruppe, eine Isobutylgruppe,
eine Cyclopropylmethylgruppe, eine Allylgruppe, eine Benzylgruppe
oder eine Phenethylgruppe.
-
R2 ist vorzugsweise ein Wasserstoffatom, eine
Hydroxygruppe, eine Nitrogruppe, eine Acetoxygruppe, eine Methoxygruppe,
eine Methylgruppe, eine Ethylgruppe, eine Propylgruppe, eine Aminogruppe,
eine Dimethylaminogruppe, eine Acetylaminogruppe oder eine Benzoylaminogruppe;
und besonders bevorzugt ist R2 ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxygruppe, eine Acetoxygruppe oder eine Methoxygruppe.
-
R3 ist vorzugsweise ein Wasserstoffatom, eine
Hydroxygruppe, eine Acetoxygruppe oder eine Methoxygruppe, und besonders
bevorzugt ist es eine Hydroxygruppe, eine Acetoxygruppe oder eine
Methoxygruppe.
-
A
ist vorzugsweise -XC(=Y)- (worin X NR4,
S oder O ist; Y O ist; und R4 ein Wasserstoffatom
oder eine unverzweigte oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder eine Arylgruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen ist), -XC(=Y)Z-,
-X- oder -XSO2- (worin X NR4 ist,
Y O oder S ist; Z NR4 oder O ist; und R4 ein Wasserstoffatom oder eine unverzweigte
oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine
Arylgruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen ist). Genauer gesagt ist
A -NR4C(=O)-, -NR4C(=S)-, -NR4C(=O)O-, -NR4C(=O)NR4-, -NR4C(=S)NR4-, -NR4C(=O)S-,
-OC(=O)-, -OC(=O)O-, -SC(=O)-, -NR4-, -O-, -NR4SO2-, -OSO2- oder dergleichen. Vorzugsweise ist A davon
-NR4C(=O)-, -NR4C(=S)-,
-NR4C(=O)O-, -NR4C(=O)NR4-, -NR4C(=S)NR4- oder -NR4SO2; und besonders bevorzugt -NR4C(=O)-
oder -NR4C(=O)O-.
-
R4 ist vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder
eine unverzweigte oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
besonders bevorzugt ist es eine unverzweigte oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, wobei eine Methylgruppe, Ethylgruppe,
Propylgruppe, Butylgruppe oder Isobutylgruppe am meisten bevorzugt
sind.
-
B
ist vorzugsweise unverzweigte Alkylengruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen,
-(CH2)n-C(=O)- (n
= 1 bis 4), -CH=CH-(CH2)n-
(n = 0 bis 4), -C≡C-(CH2)- (n = 0 bis 4), -CH2-O-,
-CH2-S-, -(CH2)2-O-CH2- oder -CH=CH-CH=CH-(CH2)n (n = 0 bis 4),
und noch bevorzugter eine unverzweigte Alkylengruppe mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen, -CH=CH-, -C≡C-,
-CH2-O- oder -CH2-S-,
wobei eine unverzweigte Alkylengruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen,
-CH=CH- oder -C≡C-
am meisten bevorzugt sind.
-
R
5 ist vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder
eine organische Gruppe mit einer der folgenden Grundstrukturen:
durch
R
5 dargestellte organische Gruppen
worin
die organische Gruppe mit einem Substituenten substituiert sein
kann, der aus der aus einer Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
einer Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Alkanoyloxygruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einer Hydroxygruppe, einem Fluoratom,
einem Chloratom, einem Bromatom, einer Aminogruppe, einer Nitrogruppe,
einer Cyanogruppe, einer Isothiocyanatgruppe, einer Trifluormethylgruppe, einer
Trifluormethoxygruppe und einer Methylendioxygruppe bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist. Davon sind ein Wasserstoffatom, eine Phenylgruppe, 4-Methylphenyl,
3-Methylphenyl, 2-Methylphenyl, 3,4-Dimethylphenyl, 3,5-Dimethylphenyl,
4-Methoxyphenyl, 3-Methoxyphenyl, 2-Methoxyphenyl, 3,4-Dimethoxyphenyl,
4-Hydroxyphenyl, 3-Hydroxyphenyl, 3,4-Dihydroxyphenyl, 4-Fluorphenyl,
3-Fluorphenyl, 2-Fluorphenyl, 3,4-Difluorphenyl, Perfluorphenyl,
4-Chlorphenyl, 3-Chlorphenyl, 2-Chlorphenyl, 3,4-Dichlorphenyl,
2,4-Dichlorphenyl, 2,4,5-Trichlorphenyl, 2,4,6-Trichlorphenyl, 4-Bromphenyl,
3-Bromphenyl, 2-Bromphenyl, 4-Nitrophenyl, 3-Nitrophenyl, 2-Nitrophenyl,
4-Aminophenyl, 3-Aminophenyl, 2-Aminophenyl, 4-Trifluormethylphenyl,
3-Trifluormethylphenyl, 2-Trifluormethylphenyl, 4-Trifluormethoxyphenyl,
3-Trifluormethoxyphenyl, 2-Trifluormethoxyphenyl, 3,4-Methylendioxyphenyl,
3-Furanyl, 2-Furanyl, 3-Thienyl, 2-Thienyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl
besonders bevorzugt. Natürlich
ist R
5 nicht auf diese eingeschränkt. Diese
Opiat-κ-Rezeptor-Agonisten
der Formel (I) können
beispielsweise durch das in der JP-B-2525552, EP-A-0.577.847 und
WO 93/15081 geoffenbarte Verfahren hergestellt werden.
-
Zu
den oben beschriebenen pharmakologisch annehmbaren Säureadditionssalzen
der Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
gehören
Salze anorganischer Säuren,
wie z.B. Hydrochloride, Sulfate, Nitrate, Hydrobromide, Hydroiodide
und Phosphate; organische Carboxylate, wie z.B. Acetate, Lactate,
Citrate, Oxalate, Glutarate, Malate, Tartrate, Fumarate, Mandelate,
Maleate, Benzoate und Phthalate; und organische Sulfonate, wie z.B.
Methansulfonate, Ethansulfonate, Benzolsulfonate, p-Toluolsulfonate
und Camphersulfonate. Davon sind Hydrochloride, Hydrobromide, Phosphate,
Tartrate und Methansulfonate bevorzugt, aber natürlich sind sie nicht auf diese
Verbindungen beschränkt.
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Die
Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
der vorliegenden Erfindung hemmen die Dopaminfreisetzung durch das
Dopaminsystem im mesolimbischen System, das von einer Area tegmentalis
ventralis in den Nucleus accumbens projiziert, weshalb sie nützlich Dopamin-Freisetzunginhibitoren
darstellen. Dopamin hängt
eng mit Drogenabhängigkeit
zusammen. Zu Abhängigkeit
führende
Drogen und Medikamente, wie beispielsweise Kokain; Opioid-μ-Agonisten;
Nicotin; Alkohol; Stimulanzien; auf Zentralnervensystem wirkende
Sedativa, wie z.B. Barbiturate, Benzodiazepine und dergleichen;
und Halluzinogene, lösen
aufgrund einer Steigerung der Dopaminfreisetzung durch das Dopaminsystem
im mesolimbischen System eine Belohnungswirkung auf, was zum Beginn
der Drogenabhängigkeit
führt.
Deshalb sind die Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
der vorliegenden Erfindung nützlich
zu Behandlung von Drogenabhängigkeit,
die durch Drogen ausgelöst
wird, welche die Dopaminfreisetzung erleichtern.
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Die
Drogenabhängigkeit,
mit der sich die vorliegende Erfindung beschäftigt, umfasst psychische Abhängigkeit
und physische Abhängigkeit,
die durch Abhängigkeit
erzeugende Drogen ausgelöst
werden. Beispiele für
die Krankheiten mit dem Mittel der vorliegenden Erfindung behandelt
werden können,
sind Kokainabhängigkeit,
Abhängigkeit
von Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten,
Nicotin- (Tabak-) Abhängigkeit,
Alkoholabhängigkeit,
Abhängigkeit
von Stimulanzien, Abhängigkeit
von auf das Zentralnervensystem wirkenden Sedativa und Abhängigkeit
von Halluzinogenen.
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Beispiele
für Drogen
und Medikamente, die zur oben genannten Drogenabhängigkeit
führen,
sind Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten,
wie beispielsweise Morphium, Heroin und Codein; Stimulanzien, wie
beispielsweise Amphetamin und Methamphetamin; auf das Zentralnervensystem
wirkende Sedativa, wie beispielsweise Barbiturate, z.B. Phenobarbital,
Pentobarbital, Thiopental und dergleichen, und Benzodiazepine, z.B.
Diazepam, Lorazepam, Oxazepam, Chlordiazepoxid und dergleichen;
und Halluzinogene, wie beispielsweise Phencyclidin. Natürlich sind
diese nicht auf diese Verbindungen beschränkt.
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Therapeutische
Wirkungen der Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
gemäß vorliegender
Erfindung gegen Drogenabhängigkeit
können
mithilfe eines konditionierten Platzpräferenzverfahrens (CPP-Verfahrens)
und eines Drogendiskriminationstests beurteilt werden, die zur Beurteilung
der psychischen Abhängigkeit
eingesetzt werden, mithilfe einer Beurteilung des Entzugssyndroms
aufgrund der Verabreichung eines Antagonisten, was als Verfahren
zur Beurteilung der physischen Abhängigkeit eingesetzt wird, oder
dergleichen (T. Suzuki et al., Psychpharmacology 102, 438–442 (1990);
C. Spyraki, The Psychopharmacology of Dependence, 96, Oxford Medical
Publications, New York, USA (1988); T. Yanagita, Psychopharmacology
27, 503(1975); G. A. Deueau et al., Psychopharmacology 16, 30 (1969);
Tsutomu Suzuki, Molecular Medicine 32, 140 (1995); R. Maldonado et
al., J. Pharmacol. Exp. Ther. 261, 669 (1992)). Eine bedeutende
Hemmwirkung auf die psychische Abhängigkeit und die physische
Abhängigkeit
wurde durch diese Tests bestätigt.
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Nachdem
die Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
der vorliegenden Erfindung gereinigt wurden, um eine Reinheit zu
erhalten, die für
medizinische Zwecke geeignet ist, und die erforderlichen Sicherheitstests
durchlaufen haben, können
sie ohne Additive oder in Form von medizinischen Zusammensetzungen,
einschließlich bekannter
pharmakologisch annehmbarer Säuren,
Träger,
Vehikel und dergleichen, oral oder parenteral verabreicht werden.
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In
Bezug auf parenteral verabreichte Zusammensetzungen können die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung unter Verwendung eines flüssigen Trägers, wie
beispielsweise Wasser ohne Pyrogene, sterilisierte Ethyloleate ohne
Peroxide, wasserfreier Alkohol, Polypropylenglykol und Gemische
daraus, die herkömmlicherweise
für Injektionen
verwendet werden, verabreicht werden.
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Pharmazeutische
Adjuvantien, die für
Injektionslösungen
geeignet sind, umfassen Stabilisatoren, Lösungsvermittler, Puffer, Viskositätsmodifikatoren
und Antioxidantien. Beispiele für
diese Adjuvantien sind Ethanol, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Tartratpuffer, Citratpuffer und Polyethylenoxidviskositätsmodifikatoren.
Die se pharmazeutischen Präparate
können
intramuskulär,
intraperitoneal oder intravenös
injiziert werden.
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Die
Verbindungen gemäß vorliegende
Erfindung können
oral in Form von festen oder flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen zusammen mit einem geeigneten
herkömmlichen
festen oder flüssigen Träger verabreicht
werden. Pharmazeutische Zusammensetzungen, die oral verabreicht
werden können,
können
Bindemittel, wie z.B. Sirupe, Akaziengummi, Gelatine, Sorbitol,
Tragantgummi, Polyvinylpyrrolidon oder Gemische daraus, enthalten,
d.h. herkömmliche
Bestandteile können
verwendet werden.
-
Ferner
kann die Zusammensetzung Füllstoffe,
wie z.B. Lactose, Mannitol, Stärke,
Calciumphosphat, Sorbitol, Methylcellulose oder Gemische daraus,
enthalten.
-
Außerdem kann
die Zusammensetzung zur oralen Verabreichung Gleitmittel, wie beispielsweise
Magnesiumstearat, hochmolekulare Polymere, wie z.B. Polyethylenglykol,
hochmolekulare Fettsäure,
wie z.B. Sterinsäure,
Silica oder Additive, wie z.B. Stärke, welche die Zersetzung
von festen pharmazeutischen Präparaten
erleichtern, und Gleitmittel, wie z.B. Schwefelsäurelaurylnatrium, enthalten.
-
Die
Zusammensetzung zur oralen Verabreichung kann in jeder beliebigen
herkömmlichen
Form hergestellt werden, wie beispielsweise in Form von Tabletten,
Kapseln, Pastillen, wässrigen
oder öligen
Suspensionen, Emulsionen oder Pulvern, die vor ihrer Verwendung
mit Wasser oder anderen geeigneten Lösungen auf die ursprüngliche
Konzentration verdünnt
werden können.
-
Die
festen oder flüssigen
Bestandteile können
Geschmackstoffe, Süßungsmittel
und/oder Konservierungsmittel, wie z.B. Alkyl-p-hydroxybenzoat,
enthalten. Die flüssigen
Bestandteile können
außerdem
Suspensionen, wie z.B. Sorbitol, Glucose, andere Zuckersirupe, Methylcellulose,
Hydroxymethylcellulose, Carboxymethylcellulose oder Gelatine; Emulgatoren,
wie z.B. Lecithin oder Sorbitolmonooleat; oder ein herkömm liches Verdickungsmittel
enthalten. Die flüssigen
Bestandteile können
beispielsweise in eine Gelatinekapsel eingebettet werden.
-
Besonders
bevorzugterweise ist die pharmazeutische Zusammensetzung gemäß vorliegender
Erfindung in Einheiten erhältlich.
In der oben genannten Beschaffenheit wird das pharmazeutische Präparat in
Einheitsdosierungen geteilt, die eine geeignete Dosis eines Wirkstoffs
enthalten. Eine verfügbare
Einheit kann in Form eines verpackten pharmazeutische Präparats bereitgestellt
werden, wobei die Verpackung eine nichthomogenisierte Dosis des
pharmazeutischen Präparats
enthält.
Die Verpackung kann in der Beschaffenheit von Tabletten, Kapseln,
Phiolen oder Ampullen vorliegen. Die Beschaffenheit der verfügbaren Einheit
kann eine Kapsel, eine Tablette, eine pharmazeutische Zusammensetzung
an sich oder gegebenenfalls eine auf geeignete Weise verpackte Form
davon sein.
-
Die
Dosierung wird geeigneterweise gemäß den Symptomen, dem Alter,
dem Körpergewicht
und dem Verabreichungsweg bestimmt. Bei Erwachsenen liegt die Tagesdosis
in Falle einer Injektion bei 0,001 mg bis 1 g Wirkstoff und im Falle
von oraler Verabreichung bei 0,005 mg bis 3 g. In jedem Fall kann
die Dosis einmal täglich
oder über
mehrere Male am Tag verabreicht werden.
-
BEISPIELE
-
Nachstehend
wird die vorliegende Erfindung anhand von Beispielen genauer erläutert.
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Beispiel 1
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Hemmwirkung
von Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch einen Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten verursachte
psychische Abhängigkeit Die
Hemmwirkung der Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten auf
die Entwicklung von durch einen Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten verursachte
psychische Abhängigkeit
wurde mithilfe eines konditionierten Platzpräferenzverfahrens untersucht
(T. Suzuki et al., Psychopharmacology 102, 438–442 (1990); C. Spyraki, The
Psychopharmacology of Dependence, 96, Oxford Medical Publications, New
York, USA (1988); hierin im Folgenden als CPP-Verfahren bezeichnet).
Morphium wurde als Opioid-μ-Rezeptor-Agonist
verwendet, der zu psychischer Abhängigkeit führte. 17-(Cyclopropylmethyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-[N-methyl-3-(4-trifluormethylphenyl)propiolamid]morphinanmaleat
(Verbindung 1) und 17-(Cyclopropylmethyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-(N-methyl-3-methylcinnamid)morphinanhydrochlorid (Verbindung
2) andererseits wurden als Opioid-κ-Rezeptor-selektive Agonisten
verwendet.
-
-
Die
in diesem Versuch eingesetzten Tiere waren männliche Ratten vom Sprague-Dawley-Stamm (SD-Stamm).
Außerdem
wurden in den Versuchen CPP-Boxen zur operanten Konditionierung
mit zwei Abteilungen verwendet, die weiß bzw. schwarz waren. In diesem
Versuch wurden die Tiere sechs Tage lang in den Boxen (weiß und schwarz)
auf die Empfindungswirkung einer Droge und der Umgebungen konditioniert.
Nach der Konditionierungsdauer wurden Tests durchgeführt, bei
denen die konditionierten Tiere ohne Verabreichung der Droge in
den Boxen zur operanten Konditionierung platziert wurden. Die Drogenabhängigkeit
und Drogenaversion wurden aus der Dauer abgeleitet, für welche
die Tiere während
des Tests in der weißen
oder schwarzen Box blieben.
-
Wie
in 1 und 2 zu sehen ist, wurde die Dauer,
für die
die Ratten in der mit der Droge konditionierten Box verblieben,
bei Verabreichung von Morphium alleine (3 mg/kg, subkutane Verabreichung)
im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, der das Lösungsmittel verabreicht wurde,
deutlich verlängert.
So wurde die Entwicklung einer Abhängigkeit erkannt. Im Gegensatz
dazu zeigte sich, dass die Dauer, für welche die Ratten in der
Box blieben, in den Testgruppen, denen Morphium in Kombination mit
Verbindung 1 oder Verbindung 2 verabreicht wurde, im Vergleich mit
der Kontrollgruppe nicht wesentlich verlängert wurde. Das zeigte, das
Verbindung 1 und Verbindung 2 die Entwicklung einer durch Morphium
ausgelösten
Drogenabhängigkeit
verhinderten, wenn 0,1 mg/kg davon subkutan verabreicht wurden.
Außerdem
zeigte sich, dass die Dauer, für
die die Ratten der Gruppe, welche die Verbindung 1 alleine erhielt,
oder der Gruppe, die Verbindung 2 alleine erhielt, in der drogenkonditionierten
Box bzw. in der lösungsmittelkonditionierten
Box verblieben, im Vergleich zur Kontrollgruppe, welcher das Lösungsmittel
verabreicht wurde, in keinem Fall verlängert wurde. Somit ist klar,
dass diese Verbindungen zu keiner psychischen Abhängigkeit
und Aversion führten.
-
In 1 und 2 steht
das Symbol * für
ein Signifikanzniveau von nicht mehr als 5%, was auf eine statistische
Signifikanz hinweist.
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Beispiel 2
-
Hemmwirkung
eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch einen Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten verursachte
psychische Abhängigkeit
und das Ergebnis eines Antagonismustests an einem Opioid-κ-Rezeptor-Antagonisten.
-
Die
Hemmwirkung des Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch einen Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten verursachte
psychische Abhängigkeit
wurde mithilfe eines CPP-Verfahrens untersucht (T. Suzuki et al.,
Psychopharmacology 102, 438–442
(1990); C. Spyraki, The Psychopharmacology of Dependence, 96, Oxford
Medical Publications, New York, USA (1988)). Morphium wurde als
Opioid-μ-Rezeptor-Agonist
verwendet, der zu psychischer Abhängigkeit führte. 17-(Cyclopropyl methyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-[N-methyl-trans-3-(3-furyl)acrylamid)morphinanhydrochlorid
(Verbindung 3) andererseits wurde als Opioid-κ-Rezeptor-selektiver Agonist
verwendet. Der gleiche Versuch wie in Beispiel 1 wurde durchgeführt.
-
-
Wie
in 3 zu sehen ist, wurde die Dauer, für die die
Ratten in der mit der Droge konditionierten Box blieben, durch die
Verabreichung von Morphium alleine (5 mg/kg, subkutane Verabreichung)
deutlich verlängert.
Das lässt
die Entwicklung einer Abhängigkeit
erkennen. Im Gegensatz dazu zeigte sich, dass die Dauer, für welche
die Ratten in der Box blieben, in den Testgruppen, denen Morphium
in Kombination mit Verbindung 3 verabreicht wurde, im Vergleich
zur Gruppe, der Morphium alleine verabreicht wurde, deutlich kürzer war. Das
zeigt klar, dass Verbindung 3 die Entwicklung einer durch Morphium
ausgelösten
Drogenabhängigkeit
verhinderte, als 0,1 bzw. 0,03 mg/kg an Verbindung 3 subkutan verabreicht
wurden. Außerdem
wurde die Hemmwirkung von Verbindung 3 durch eine Vorbehandlung
mit Norbinaltorphimin (nor-BNI) (3 mg/kg), d.h. einem Opioid-κ-Rezeptor-selektiven
Antagonisten, deutlich verringert, was klar zeigt, dass die Hemmwirkung
von Verbindung 3 auf die Drogenabhängigkeit durch den Opioid-κ-Rezeptor
vermittelt wurde.
-
Außerdem zeigte
sich, dass die Dauer, für
die die Ratten, denen die Verbindung 3 alleine verabreicht wurde,
in der Box bleiben, im Vergleich mit der Kontrollgruppe, der das
Lösungsmittel
verabreicht wurde, weder in der drogenkonditionierten Box noch in
der lösungsmittelkonditionierten
Box verlängert
wurde. Somit ist klar, dass die Verbindung 3 zu keiner psychischen
Abhängigkeit
und Aversion führte.
-
In 3 steht
das Symbol * für
ein Signifikanzniveau von nicht mehr als 5% und das Symbol ** für ein Signifikanzniveau
von nicht mehr als 1%, bezogen auf die mit Morphium alleine behandelte
Gruppe (5 mg/kg, subkutane Verabreichung), was auf eine statistische
Signifikanz hinweist. Das Symbol ## steht für ein Signifikanzniveau von
nicht mehr als 1%, bezogen auf die mit Morphium (5 mg/kg, subkutane
Verabreichung) und Verbindung 3 (0,03 mg/kg, subkutane Verabreichung)
behandelte Gruppe, was auf eine statistische Signifikanz hinweist.
-
Beispiel 3
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Wirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf ein durch Naloxon ausgelöstes
Entzugssyndrom (Gewichtsabnahme)
-
Die
Hemmwirkung des Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch einen Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten verursachte
physische Abhängigkeit
wurde untersucht (Tsutomu Suzuki, Molecular Medicine 32, 140 (1995);
R. Maldonado et al., J. Pharmacol. Exp. Ther. 261, 669 (1992)).
Morphium wurde als Opioid-μ-Rezeptor-Agonist verwendet,
der zu physischer Abhängigkeit
führte.
17-(Cyclopropylmethyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-[N-methyl-trans-3-(3-furyl)acrylamid]morphinanhydrochlorid
(Verbindung 3), andererseits, wurde als Opioid-κ-Rezeptor-selektiver Agonist
verwendet.
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Die
verwendeten Tiere waren männliche
Mäuse vom
ddY-Stamm. Unter Verwendung eines Injektionsverfahrens wurde physische
Abhängigkeit
erzeugt. Den Mäusen
wurde wiederholt und subkutan fünf
Tage lang zweimal tägliche
eine Dosis von 8 bis 45 mg/kg Morphium verabreicht, wobei die Dosis
allmählich
erhöht
wurde. Naloxon (3 mg/kg) wurde zwei Stunden nach der letzten Morphiumverabreichung
verabreicht. Dann, direkt nach Verabreichung des Naloxons, wurde
ein 60 Minuten dauerndes Entzugssyndrom beobachtet. Verbindung 3
wurde gleichzeitig mit dem Morphium verabreicht.
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Wie
in 4 und Tabelle 1 zu sehen ist, wurde das Entzugssyndrom
in der Maus, der Morphium alleine verabreicht wurde, durch die Naloxonverabreichung
erkannt. So wurde bestätigt,
dass durch Morphium eine physische Abhängigkeit erzeugt wurde. Das
Entzugssyndrom wurde durch die gleichzeitige Verabreichung von Verbindung
3 auf dosenabhängige
Weise gelindert. Die Häufigkeit
von Sprüngen,
Schütteln
und Durchfall wurden durch die Verabreichung von Verbindung 3 in
einer Dosis von 0,03 mg/kg im Vergleich zur Gruppe, der Morphium
alleine verabreicht wurde, deutlich verringert. Außerdem zeigte
sich, dass beide Gruppen, denen Verbindung 3 in einer Dosis von
0,01 bzw. 0,03 mg/kg verabreicht wurde, im Vergleich zur Gruppe,
der Morphium alleine verabreicht wurde, deutlich weniger Verlust
an Körpergewicht
aufwiesen. Dieses Ergebnis zeigt, dass der Opioid-κ-Rezeptor-Agonist
die Entwicklung einer durch den Opioid-μ-Rezeptor-Agonisten ausgelösten physischen
Abhängigkeit
hemmte.
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Tabelle
1: Wirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf ein durch Naloxon ausgelöstes
Entzugssyndrom
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In 4 steht
das Symbol • für die Gruppe,
der Morphium alleine verabreicht wurde, das Symbol O steht für die Gruppe,
der Morphium in Kombination mit Verbindung 3 verabreicht wurde (0,003
mg/kg, subkutane Verabreichung), das Symbol Δ steht für die Gruppe, der Morphium
in Kombination mit Verbindung 3 verabreicht wurde (0,01 mg/kg, subkutane
Verabreichung), und das Symbol steht für die Gruppe, der Morphium in
Kombination mit Verbindung 3 verabreicht wurde (0,03 mg/kg, subkutane
Verabreichung). Das Symbol * stellt ein Signifikanzniveau von nicht
mehr als 5 dar, was auf eine statistische Signifikanz hinweist.
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Beispiel 4
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Hemmwirkung von Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch Kokain verursachte psychische Abhängigkeit
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Die
Hemmwirkung der Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch Kokain verursachte psychische Abhängigkeit
wurde mithilfe eines CPP-Verfahrens untersucht (T. Suzuki et al.,
Psychopharmacology 102, 438–442
(1990); C. Spyraki, The Psychopharmacology of Dependence, 96, Oxford
Medical Publications, New York, USA (1988)). 17-(Cyclopropylmethyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-[N-methyl-3-(3-methylphenyl)propiolamid]morphinanhydrochlorid
(Verbindung 4) und 17-(Cyclopropylmethyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-[N-methyl-trans-3-(methoxycinnamid)morphinantartrat
(Verbindung 5) wurden als Opioid-κ-Rezeptor-selektive
Agonisten verwendet.
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Die
in diesem Versuch eingesetzten Tiere waren männliche Ratten vom Sprague-Dawley-Stamm (SD-Stamm).
Außerdem
wurden in den Versuchen CPP-Boxen zur operanten Konditionierung
mit zwei Abteilungen verwendet, die weiß bzw. schwarz waren. In diesem
Versuch wurden die Tiere sechs Tage lang in den Boxen (weiß und schwarz)
auf die Empfindungswirkung einer Droge und der Umgebungen konditioniert.
Nach der Konditionierungsdauer wurden Tests durchgeführt, bei
denen die konditionierten Tiere ohne Verabreichung der Droge in
den Boxen zur operanten Konditionierung platziert wurden. Die Drogenabhängigkeit
und Drogenaversion wurden aus der Dauer abgeleitet, für die die
Tiere während
des Tests in der weißen
oder schwarzen Box blieben.
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Wie
in 5 und 6 zu sehen ist, wurde die Dauer,
für die
die Ratten in der durch die Droge konditionierten Box blieben, bei
der Gruppe, der Kokain alleine verabreicht wurde (10 mg/kg, intraperitoneale
Verabreichung) im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, der das Lösungsmittel
verabreicht wurde, deutlich verlängert.
So wurde die Entwicklung einer Abhängigkeit erkannt. Im Gegensatz
dazu zeigte sich, dass die Dauer, für die die Ratten in der Box
blieben, in den Testgruppen, denen Kokain in Kombination mit Verbindung
4 oder Verbindung 5 verabreicht wurde, im Vergleich mit der Kontrollgruppe,
der das Lösungsmittel
verabreicht wurde, nicht wesentlich verlängert wurde. Das zeigte, das
Verbindung 4 und Verbindung 5 die Entwicklung einer durch Kokain
ausgelösten
Drogenabhängigkeit
verhinderten, wenn 0,1 mg/kg von Verbindung 4 bzw. Verbindung 5 subkutan
verabreicht wurden. Außerdem
zeigte sich, dass die Dauer, für
die die Ratten der Gruppe, welche die Verbindung 4 alleine erhielt,
oder der Gruppe, die Verbindung 5 alleine erhielt, in der drogenkonditionierten Box
bzw. in der lösungsmittelkonditionierten
Box blieben, nicht verlängert
wurde. Somit ist klar, dass diese Verbindungen zu keiner psychischen
Abhängigkeit
und Aversion führten.
-
In 5 und 6 steht
das Symbol * für
ein Signifikanzniveau von nicht mehr als 5%, was auf eine statistische
Signifikanz hinweist.
-
Beispiel 5
-
Hemmwirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch Kokain verursachte psychische Abhängigkeit
-
Die
Hemmwirkung der Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Entwicklung von durch Kokain verursachte psychische Abhängigkeit
wurde mithilfe eines CPP-Verfahrens untersucht (T. Suzuki et al.,
Psychopharmacology 102, 438–442
(1990); C. Spyraki, The Psychopharmacology of Dependence, 96, Oxford
Medical Publications, New York, USA (1988)). 17-(Cyclopropylmethyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-[N-methyl-3-(4-trifluormethylphenyl)propiolamid]morphinanmaleat
(Verbindung 1) wurde als Opioid-κ-Rezeptor-selektiver
Agonist verwendet. Der gleiche Versuch wie in Beispiel 4 wurde durchgeführt.
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Wie
in 7 zu sehen ist, wurde die Dauer, für die die
Ratten in der mit der Droge konditionierten Box blieben, bei der
Gruppe, der Kokain alleine verabreicht wurde (4 mg/kg, intraperitoneale
Verabreichung) deutlich verlängert,
sodass die Entwicklung einer Abhängigkeit
erkannt wurde. Im Gegensatz dazu zeigte sich, dass die Dauer, für die die
Ratten in der Box blieben, in der Testgruppen, der Kokain in Kombination
mit Verbindung 1 verabreicht wurde, im Vergleich mit der Kontrollgruppe,
der das Kokain alleine verabreicht wurde, deutlich verkürzt wurde.
Somit ist klar, dass Verbindung 1 die Entwicklung einer durch Kokain
verursachten Drogenabhängigkeit
hemmte, wenn 0,2 mg/kg davon intraperitoneal verabreicht wurden.
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Außerdem zeigte
sich, dass die Dauer, für
die die Ratten der Gruppe, welche die Verbindung 1 alleine erhielt,
in der drogenkonditionierten Box bzw. in der lösungsmittelkonditionierten
Box blieben, im Vergleich mit der Kontrollgruppe, die das Lösungsmittel
erhielt, nicht verlängert
wurde. Somit ist klar, dass diese Verbindungen zu keiner psychischen
Abhängigkeit
und Aversion führten.
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In 7 steht
das Symbol * für
ein Signifikanzniveau von nicht mehr als 1%, was auf eine statistische Signifikanz
hinweist.
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Beispiel 6
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Hemmwirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf einen Drogendiskriminationstest
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Als
Erstes wurden die Ratten für
den Drogendiskriminationstest trainiert (T. Yanagita, Psychopharmacology
27, 503 (1975); G. A. Deueau et al., Psychopharmacology 16, 30 (1969)),
indem ihnen zuerst 10 mg/kg Kokain oder eine physiologische Kochsalzlösung verabreicht
wurden, wobei das Fressverhalten in Zusammenhang mit dem Drücken eines
Hebels als Indikator diente. 17-(Cyclopropylmethyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-[N-methyl-trans-3-(3-furyl)acrylamid]morphinanhydrochlorid
(Verbindung 3), d.h. eine Opioid-κ-Rezeptor-selektiver
Agonist (10 μg/kg)
wurde den Ratten in Kombination mit Kokain (jede Dosis) verabreicht,
um den Drogendiskriminationstest durchzuführen.
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Die
Ergebnisse sind in 8 zu sehen. In den Gruppen,
denen eine Dosis von 1,25, 2,5 oder 5 mg/kg Kokain in Kombination
mit Verbindung 3 verabreicht wurde, gab es im Vergleich zur Lösungsmittel-Kontrollgruppe,
der Kokain in Kombination mit physiologischer Kochsalzlösung verabreicht
wurde, deutlich weniger Ratten, die den Hebel betätigten,
um Futter zu erhalten. Das zeigt, dass Verbindung 3 die Manifestation
einer durch Kokain verursachten Belohnungswirkung hemmte, was darauf
hinweist, dass Verbindung 3 ein viel versprechendes Mittel gegen
Kokainabhängigkeit
darstellt.
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In 8 steht
das Symbol • für die Gruppe,
der eine physiologische Kochsalzlösung in Kombination mit Kokain
verabreicht wurde, das Symbol O steht für die Gruppe, der Verbindung
3 (0,01 mg/kg) in Kombination mit Kokain verabreicht wurde. Das
Symbol * stellt ein Signifikanzniveau von nicht mehr als 5% dar,
was auf eine statistische Signifikanz hinweist.
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Ferner
stellte sich heraus, dass bei Verabreichung von Verbindung 3 (20 μg/kg) in
Kombination mit Kokain (jede Dosis) die Hemmwirkung auf die Kokaindiskrimination
im Vergleich zum Fall, in dem Verbindung 3 (10 μg/kg) alleine verabreicht wurde,
gesteigert wurde. Wie in 9 zu sehen ist betätigten die
Ratten bei Vorbehandlung mit Nor-BNI, d.h. einem Opioid-κ-Rezeptor-Antagonisten,
den Hebel zur Futterbereitstellung gleich oft wie in der Gruppe,
der eine physiologische Kochsalzlösung in Kombination mit Kokain
verabreicht wurde. Somit wurde die Hemmwirkung von Verbindung 3
auf die Kokaindiskrimination durch den Opioid-κ-Rezeptor-Antagonisten beeinträchtigt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Hemmwirkung auf die Kokaindiskrimination
durch den Opioid-κ-Rezeptor
manifestiert wird, sodass durch Kokain verursachte psychische Abhängigkeit
durch den Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
gehemmt werden kann.
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In 9 steht
das Symbol • für die Gruppe,
der eine physiologische Kochsalzlösung in Kombination mit Kokain
verabreicht wurde, das Symbol O steht für die Gruppe, der Verbindung
3 (0,02 mg/kg) in Kombination mit Kokain verabreicht wurde, und
Symbol steht für
die Gruppe, der nach der Vorbehandlung mit Nor-BNI Verbindung 3
(0,02 mg/kg) in Kombination mit Kokain verabreicht wurde. Das Symbol
** stellt ein Signifikanzniveau von nicht mehr als 1% dar, was auf
eine statistische Signifikanz hinweist.
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Beispiel 7
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Hemmwirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf ein durch Mecamylamin ausgelöstes
Nicotinentzugssyndrom
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In
diesem Versuch wurden männliche
Ratten vom SD-Stamm verwendet. Außerdem wurden CPP-Boxen zur
operanten Konditionieren eingesetzt. Die Versuche wurden unter Verwendung
eines Aversionsmodells an einem durch Mecamylamin, d.h. einem Nicotinrezeptorantagonisten,
ausgelösten
Nicotinentzugssyndrom durchgeführt
(Tsutomu Suzuki, Molecular Medicine 32, 140 (1995); T. Suzuki et
al., Eur. J. Pharm. 314, 281 (1996); R. Maldonado et al., J. Pharmacol.
Exp. Ther. 261, 669 (1992)). Eine osmotische Mikropumpe (Alzet 2001)
mit Nicotin (1 μl/h,
sieben Tage lang) wurde unter der dorsalen Haut der Ratten implantiert.
Eine wässrige
Lösung
mit einer Konzentration von 121,4 mg/ml wurde vorbereitet, sodass
die Nicotindosis auf 10 mg/kg/Tag eingestellt wurde. Die Ratten
wurden durch das folgende Gegengewichtsverfahren konditioniert. Am
Morgen des siebten Tages nach der Implantation der osmotischen Minipumpe
wurde Mecamylamin (1 mg/ml), d.h. ein Nicotin rezeptorantagonist,
oder physiologische Kochsalzlösung
subkutan injiziert. Dann wurden die Ratten 60 Minuten lang in eine
Abteilung gegeben. Am Abend desselben Tages wurde eine gegensätzliche
Behandlung durchgeführt
(den Ratten, denen am Morgen Mecamylamin verabreicht worden war, wurde
eine physiologische Kochsalzlösung
verabreicht, und den Ratten, denen am Morgen eine physiologische
Kochsalzlösung
verabreicht worden war, wurde Mecamylamin verabreicht), und die
Ratten wurden 60 Minuten lang in die andere Abteilung gegeben. Dann
wurde 30 Minuten vor der Mecamylaminbehandlung 17-(Cyclopropylmethyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-[N-methyl-trans-3-(3-furyl)acrylamid]morphinanhydrochlorid
(Verbindung 3), d.h. ein Opioid-κ-Rezeptor-selektiver
Agonist, subkutan verabreicht. Am nächsten Tag der Konditionierung
(achter Tag) wurden Tests durchgeführt. Die Dauer, für die die
Ratten in der weißen bzw.
schwarzen Abteilung blieben, wurde 15 Minuten lang gemessen.
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Die
Ergebnisse sind in 10 zu sehen. Ein negativer Wert
steht für
die Dauer, nach der die Ratten die durch subkutane Injektion von
Mecamylamin konditionierte Abteilung verließen. Es zeigte sich, dass die Aversionswirkung
bei Nicotinentzug umso stärker
war, je größer der
negative Wert war. Die durch Mecamylamin ausgelöste Aversionswirkung wurde
durch eine Vorbehandlung mit Verbindung 3 (10 oder 30 μg/kg) auf dosenabhängige Weise
gehemmt. Außerdem
zeigte sich, dass eine Vorbehandlung mit Verbindung 3 (30 μg/kg) die
Aversionswirkung im Vergleich zur Aversionswirkung in der mit einer
physiologischen Kochsalzlösung
behandelten Gruppe deutlich hemmte. Das heißt, die durch Nicotin ausgelöste physische
Abhängigkeit wurde
gehemmt.
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In 10 steht
das Symbol * für
ein Signifikanzniveau von nicht mehr als 5%, was auf eine statistische Signifikanz
hinweist.
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Beispiel 8
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Hemmwirkung eines Opioid-κ-Rezeptor-Agonisten
auf die Dopaminfreisetzung
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Die
verwendeten Tiere waren zumindest sechs Wochen alte männliche
Ratten vom SD-Stamm. Nachdem die Ratten dekapitiert worden waren,
wurden die Vorderhirne entnommen. Die Vorderhirne wurden der Länge nach
zur Mitte hin in einem Krebs-Ringer-Bicarbonatmedium
geschnitten, in zerstoßenem
Eis abgekühlt und
mithilfe eines Gewebeschneiders in Abständen von 500 μm in Scheiben
geschnitten. Die Nucleus-accumbens-Bereiche wurden mithilfe einer
Stanze mit einem Innendurchmesser von 2 mm, aus den Scheiben, die den
Nucleus accumbens enthielten, herausgestanzt. Nachdem die Nucleus-accumbens-Teile
20 Minuten lang unter Gasblasen aus 95% O2 und
5% CO2 im Krebs-Ringer-Bicarbonatmedium
vorinkubiert worden waren, wurden jeweils 24 Stück davon in eine Kammer einer
Rückflussapparatut
gefüllt
und mit dem Krebs-Ringer-Bicarbonatmedium, das über einen Zeitraum von 30 Minuten
mit Nomifensin in einer Konzentration von 10 μM zugesetzt wurde, rückflusserhitzt.
Dann wurde mit einer Rate von 0,25 ml/min rückflusserhitzt, und in Abständen von
fünf Minuten
wurden Proben gezogen. Nach 20 Minuten und nach 60 Minuten wurde über einen
Zeitraum von 10 Minuten eine 20 mM K+-reiche
Stimulierungslösung
zugesetzt, um die Dopaminfreisetzung zu erleichtern. 17-(Cyclopropylmethyl)-3,14β-dihydroxy-4,5α-epoxy-6β-[N-methyl-trans-3-(3-furyl)acrylamid]morphinanhydrochlorid
(Verbindung 3), d.h. ein Opioid-κ-Rezeptor-selektiver
Agonist, wurde in destilliertem Wasser gelöst, mit dem Medium verdünnt und
20 Minuten vor der zweiten Stimulierungslösung zugesetzt. Die Dopaminmenge
in den gezogenen Proben wurde mithilfe eines Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie-Elektroneneinfangdetektor-
(HPLC-ECD-) Verfahrens bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 0,25 ml/min,
einer Säulentemperatur
von 25°C
und einer angelegten Spannung von 400 mV gemessen, wobei die mobile
Phase 0,1 M Phosphatpuffer (pH 6,0) war und eine über eine
Vorsäule
angeschlossene Säule
Eicompak CA-50DS (2,1 ∅ × 150 mm) verwendet wurde.
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Die
Ergebnisse sind in 11 zu sehen. Es wurde vermutet,
dass Verbindung 3 die Dopaminfreisetzung an den A10-Nervenenden
des Nucleus accumbens hemmt, was mit einer Drogenbelohnungswirkung
zusammenhängt.
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In 11 steht
das Symbol * für
ein Signifikanzniveau von nicht mehr als 5% und das Symbol ** für ein Signifikanzniveau
von nicht mehr als 1%, was auf eine statistische Signifikanz hinweist.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Ein
Mittel gegen Drogenabhängigkeit
gemäß vorliegender
Erfindung ist ein viel versprechendes Medikament mit geringen Nebenwirkungen,
das die Entwicklung von psychischer Abhängigkeit, aber auch von physischer
Abhängigkeit
hemmt, indem es die durch Abhängigkeit
erzeugende Drogen ausgelöste
Belohnungswirkung hemmt.