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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf neue Polymerfilmdoppelschichten für einen nicht-vermischenden
Kontakt von Fluiden, Wärmetauscher
mit solchen Doppelschichten sowie die Herstellung und deren Verwendung,
insbesondere auf Polymerfilmwärmetauscher
mit einem günstigen
Verhältnis
von Oberflächenausdehnung
für den
Wärmeaustausch
zur Pfadlänge
von Gas und/oder Flüssigkeiten
sowie auf Verfahren zu deren Herstellung und deren Anwendungen.
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In den letzten Jahren wurden Polymere
mit Arbeitstemperaturen bis zu und über 250°C hinaus verfügbar. Einige
typische Beispiele sind Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimid
(UPILEX). Da die chemische Resistenz und die Resistenz gegenüber Verschmutzungen
bei diesen Materialien im Allgemeinen attraktiv ist, gibt es eine
zunehmende Verwendung dieser Materialien als Ersatz für Metalle beim
Bau von Wärmetauschern,
die bis zu 250°C
arbeiten.
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EP-A-O 397 487 offenbart beispielsweise zwei
Polymerfilme, die miteinander versiegelt sind, um eine als Wärmetauscher
verwendete Doppelschicht auszubilden.
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Als ein Ergebnis von kürzlich abgeschlossenen
Untersuchungsreihen ist es nun bekannt, dass das Wärmeübergangsvermögen einer
einfachen Matrix aus geriffeltem Film sehr hoch ist, wenn man Riffelungen
mit einer Abmessung von Spitze zu Spitze von ungefähr 2 mm
und eine Riffelungshöhe
von ungefähr
1 mm verwendet. Im Hinblick auf den relativ hohen Druckabfall pro
Fließweg-Längeneinheit verglichen mit
demjenigen, der bei konventionellen Wärmetauschern aus Metall auftritt,
müssen
die Fließwege
jedoch minimiert werden. Dieses Erfordernis betrifft insbesondere
die Fließweglänge von
Gas, wenn Wärme
zwischen Gasen und Flüssigkeiten übertragen
wird, wie beispielsweise in Gas-Wasser-Heizgeräten für häusliche
Anwendungen. Frühere
(„kondensierende")
Versionen dieser Heizgeräte
beinhalten sekundäre
Wärmetauscher,
die Verbrennungsprodukte von 250°C
auf etwa 50°C
abkühlen,
wodurch deren gesamte thermische Effizienz verbessert wird. Da das
in diesen Geräten
entstehende Kondensat leicht sauer ist, ist der sekundäre Wärmetauscher aus
Edelstahl hergestellt. Dies hat spürbar höhere Kosten verglichen mit
den üblichen
Gusseisengeräten
zur Folge und bietet eine günstige
Gelegenheit für
eine relativ kostengünstige
Konstruktion mit Polymerfilmen.
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Aufgrund des nur begrenzt zur Verfügung stehenden
Druckabfalls des Abgases darf ein sekundärer Wärmetauscher auf Basis einer
Matrix aus Polymerfilm mit seinen engen Fließkanälen eine Fließweglänge von
maximal etwa 10 cm besitzen. Diese Erfindung beschäftigt sich
mit einer neuen Konstruktion, um dieses Erfordernis wirtschaftlich
zu erreichen. Während
diese Konstruktion besonders interessant ist zum Kühlen von
Abgas mit Flüssigkeiten, besitzt
sie gleichermaßen
Bedeutung für
jede Anwendung mit einem Gas-Flüssigkeits-Wärmeübergang,
bei der der Druckabfall des Gases begrenzt ist.
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Die thermische Leitfähigkeit
von Polymeren ist im Vergleich mit derjenigen von Metallen schlecht, so
dass es wichtig ist, dass die Dicke des verwendeten Polymers keinen
spürbaren
zusätzlichen
thermischen Widerstand für
den Wärmeübergangsprozess zur
Folge hat. Dies führt
dazu, dass Polymerfilme mit einer Dicke von 100 Mikron [0,10 mm]
typischerweise eine geeignete Wahl für eine Anwendung mit einem Gas-Flüssigkeits-Wärmeübergang
darstellen. Der Film ist geriffelt, so dass nebeneinander liegende Filmschichten
durch die Riffelungen, die sich unter einem Winkel von etwa 90° schneiden
können,
auseinander gehalten werden können.
Dort, wo Wärme
von dem Fluid A zum Fluid B transferiert wird, fließen diese
Fluide abwechselnd durch die Schichten des geriffelten Films.
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In ihrem breitesten Umfang bezieht
sich die vorliegende Erfindung daher auf eine Doppelschicht aus
geriffeltem Polymerfilm, die so angeordnet ist, dass sich die Riffelungen
unter einem Winkel kreuzen, um jeweils Fließwege für ein erstes und ein zweites
gasförmiges
oder flüssiges
Fluid bereitzustellen, wobei das Verhältnis der Oberflächenausdehnung
des Polymerfilms, definiert als die gesamte zum Kontakt mit den
beiden Fluiden ausgelegte Oberfläche
einschließlich
derjenigen der Fließpfade der
Fluide, zu dem gesamten Matrixvolumen definiert als das gesamte
Volumen der Doppelschicht, das dazu ausgelegt ist, von dem ersten
oder zweiten Fluid kontaktiert zu werden, einschließlich deren
Außenseite,
jedoch ohne das Volumen von Zufluss- und Abflusszweigen und ohne
Totraum, mehr als 700 m2/m3 beträgt, und
die dadurch gekennzeichnet ist, dass die nebenein ander liegenden
Polymerschichten durch die Riffelungen auseinander gehalten werden.
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Vorzugsweise übersteigt das Verhältnis 1000 m2/m3, und es liegt
beispielsweise in der Größenordnung
von 1500 m2/m3.
Es ist ein besonderer Vorteil, dass diese Verhältnisse unter Verwendung eines
Polymers mit der damit verbundenen Herstellungseffizienz und mit
einem akzeptablen Druckabfall erreicht werden können. Mit Hilfe der Doppelschicht
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, eine Gesamtoberflächenausdehnung
zu Weglänge
von Wärme austauschendem
Gas und Flüssigkeit
bereitzustellen, die wirtschaftlich interessant ist und in der die Doppelschicht
zudem so ist, dass sie einen akzeptablen Druckabfall gewährleistet,
wodurch Leckagen und Funktionsausfälle vermieden werden. Die Doppelschicht
ist für
eine Verwendung in Wärmetauscheranwenden
ideal geeignet.
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Die Bezugnahme hierin auf ein Matrixvolumen
bezieht sich auf das Gesamtvolumen, das durch die Doppelschicht
bestimmt wird, einschließlich
des durch deren Außenseite
bestimmten Volumens, und das dazu ausgelegt ist, von dem ersten
oder zweiten Fluid kontaktiert zu werden, jedoch abzüglich des
Volumens von Zufluss- und Abflusszweigen und Totraum, wie beispielsweise
desjenigen, der, wie hier nachfolgend beschrieben, von einem Kern
herrührt wird.
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Gasförmige und flüssige Fluide
für Wärmetauscheranwendungen
können
alle konventionell für derartige
Zwecke verwendeten Fluide sein, insbesondere zu kühlende Fluide,
wie beispielsweise Abgase, Antriebs-, Maschinen-, Verarbeitungs-
und Ofen- oder Motorkühlmittel
und ähnliches,
insbesondere zur Wiedergewinnung von Wärmeenergie, oder heiße Abwasserfluide
zu Wärmerückgewinnungszwecken,
wie beispielsweise die Abflüsse
aus Waschmaschinen oder ähnlichen
häuslichen
oder industriellen Geräten.
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Die Weglänge des ersten Fluids ist bei
der Doppelschicht der vorliegenden Erfindung sinnvollerweise geringer
als die Weglänge
des zweiten Fluids. Dies ist ein besonderer Vorteil des Umstandes,
dass die Fluide nicht dieselben sind, wodurch ein Fluid empfänglicher
für die
Ausbildung eines hohen Druckabfalls ist, zum Beispiel ein gasförmiges.
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Vorzugsweise weist eine oben beschriebene Doppelschicht
zwei geriffelte Polymerfilme auf, die unter einem Kreuzungswinkel
der Riffelungen von 25° bis
90° angeordnet
sind, und zwar weiter bevorzugt unter einem Winkel von 60° bis 90° angeordnet sind
für den
Fall, dass die Fließwege
des Fluids im Wesentlichen in einer geraden Ebene gelegen sind bzw.
zwischen 25° und
60° in dem
Fall, dass die Fließwege
in einer im Wesentlichen gekrümmten oder
abgewinkelten Ebene gelegen sind.
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Die geriffelten Polymerfilme können aus
jedem geeigneten Polymer bestehen, das thermoplastische Eigenschaften
aufweist, zum Beispiel Polyethylennaphtalat (PEN), Polypropylen,
Polyvinylchlorid (PVC) und, wie bereits weiter oben beschrieben PEEK
und UPILEX, und das geeignete Arbeitstemperaturen, Flexibilität und Elastizität besitzt.
Die Filme können
geeignete Faserverstärkungen
und dergleichen besitzen, wie es im Stand der Technik an sich bekannt
ist, vorzugsweise beinhalten sie eine Verstärkung aus Karbon- oder Glasfasern.
Die Filme kann man vorgeriffelt erhalten oder sie können bei dem
Verfahren zur Herstellung der Doppelschicht unter Verwendung bekannter
Techniken geriffelt werden.
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Die geriffelten Polymerfilme können jedes beliebige
Profil besitzen, das zum Erzeugen und Regulieren eines gewünschten,
dazwischen liegenden Fließweges
geeignet ist, vorzugsweise können
sie ein sinusförmiges,
sägezahnförmiges oder
quadratsinusförmiges
Profil oder dergleichen aufweisen. Die Riffelungswellenlänge wird
praktischerweise im Sinne eines Abstandes von Spitze zu Spitze gemessen und
kann jeden geeigneten Wert haben, der an die gewünschte Wärmetauscheraufgabe und einen
akzeptablen Druckabfall angepasst ist, und der zudem dazu ausgebildet
ist, jeglichen Feststoffverunreinigungen ohne Blockade einen Durchgang
zu ermöglichen
für den
Fall, dass eine Filtration unwirksam oder unerwünscht ist. Vorzugsweise liegt
die Wellenlänge in
der Größenordnung
von bis zu 1 cm, weiter bevorzugt im Bereich zwischen 1 und 6 mm,
wie zum Beispiel zwischen 2 und 4 mm. Die Wahl des Riffelungsprofils
kann ohne Weiteres im Hinblick auf die Vermischungs- und Verteilungseigenschaften
getroffen werden, die für
eine gegebene Anwendung erforderlich sind.
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Der Winkel der Kreuzriffelungen kann
nach den Mischungs- und Verteilungseigenschaften gewählt werden,
die für
eine gegebene Anwendung erforderlich sind, wobei ein großer Kreuzriffelungswinkel
ein größeres Fließwegvolumen
für das
Fluid bereitstellt und damit einen geringeren Druckabfall, jedoch
eine geringere Flexibilität
der Doppelschicht für eine
gewünschte
Verformung.
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In einer besonders vorteilhaften
Ausführung der
vorliegenden Erfindung kann eine Doppelschicht verwendet werden,
die ein kleines Gesamtmatrixvolumen belegt, wie weiter oben beschrieben,
und die zudem ein vergleichbares oder sogar überlegenes Kontaktverhalten
der Fluide im Vergleich zu konventionellen Wärmetauscherelementen bereitstellt.
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Eine Doppelschicht, wie sie weiter
oben beschrieben ist, kann länglich
und in eine geometrische Form gebracht sein, deren längste Abmessung
kleiner ist als die Weglänge
des zweiten Fluides, wobei die Anzahl der diskreten ersten Fließwege größer ist als
diejenige, die bei einer längs
ausgestreckten, ebenen Doppelschicht mit derselben längsten Abmessung
vorhanden wäre.
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Die geometrische Form einer Doppelschicht kann
nach der gewünschten
Anwendung ausgewählt werden,
insbesondere im Hinblick auf die physikalischen und mechanischen
Vorgaben und das Volumen, in dem sie angeordnet werden soll.
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Es versteht sich, dass eine einfache
Doppelschicht den Durchgang eines ersten Fluides und eines zweiten
Fluids in gekreuzten Richtungen ermöglicht, von denen eines innerhalb
der Doppelschicht enthalten und daher von dem anderen, welches die Außenseite
der Doppelschicht entlang deren äußeren Riffelungen
berührt,
isoliert ist. Sinnvollerweise ist eine Doppelschicht daher in an
sich bekannter Weise an ihrem Außenumfang versiegelt, um das zweite
Fluid in geeigneter Weise aufzunehmen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
eine Doppelschicht in einer offenen, geschlossenen oder konzentrischen
Spiralebene ausgebildet, die gekrümmt oder abgewinkelt ist, wie
zum Beispiel eine elliptische, kreisförmige oder polygonale Ebene oder
ein Teil oder eine Kombination davon. Es versteht sich, dass eine
solche Doppelschicht eine aus einer Vielzahl von im Wesentlichen
koplanaren Doppelschichten sein kann, die in koaxialer, konzentrischer
oder äquivalenter
Weise angeordnet sind.
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Der Bezug auf eine konzentrische
Spiralebene, die gekrümmt
oder abgewinkelt ist, bezieht sich auf eine Ebene, die in einer
Weise aufgewickelt oder in sich selbst aufgerollt ist, dass sie
einen geometrischen Körper
ausbildet, von dem ein Querschnitt eine zweidimensionale gekrümmte oder
abgewinkelte Spirale aufweist. Vorzugsweise besitzt eine solche Spirale
in jedem Fall eine solche abgewinkelte Ebene stetige Winkel an jedem Übergang
zwischen Spiralen bzw, jedem geometrischen Winkel, wodurch der Druckabfall
entlang der Weglänge
des zweiten Fluids minimiert wird.
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Die Doppelschichten der vorliegenden
Erfindung werden dabei im Hinblick auf die Anzahl von daraus gebildeten
koplanaren Doppelschichten bzw. konzentrischen Spiralen an die Auswahl
der Weglänge
des erstes Fluids angepasst, das heißt sie besitzen eine im Wesentlichen
konstante Anzahl an Weglängen
für das
erste Fluid pro Doppelschicht oder Abschnitt, um einen gewünschten
Querschnittsbereich für
einen sich nicht mischenden Kontakt von erstem und zweitem Fluid
innerhalb einer Vorgabe aufgrund des gewünschten Druckabfalls des ersten
Fluids zu erhalten.
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Sinnvollerweise ist daher eine Doppelschicht,
die eine aus einer Vielzahl von entsprechenden Doppelschichten ist
oder die eine konzentrische Spirale beinhaltet, dazu ausgebildet,
einen Durchgang für
entweder ein erstes oder ein zweites Fluid bereitzustellen, das
in jeder einzelnen Doppelschicht oder deren konzentrischen Abschnitt
eingeschlossen und von dem jeweils anderen ersten beziehungsweise
zweiten Fluid isoliert ist, welches dazu ausgebildet ist, zwischen
den Außenseiten
von jeweils zwei koplanaren Doppelschichten oder deren konzentrischen
Abschnitten hindurchzutreten und diese zu berühren, das heißt die Vielzahl
von entsprechenden Doppelschichten oder konzentrischen Abschnitten davon
können
in dem Fließweg
des ersten oder zweiten Fluids angeordnet sein, wobei das erste
oder zweite Fluid in der Lage ist, dazwischen hindurchzutreten,
und zwar entlang der äußeren Riffelungen
davon.
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Die Doppelschichten der Erfindung
sind im Wesentlichen unabhängig
von der Größe, wenn
man die Möglichkeit
berücksichtigt,
daraus die Weglängen des
ersten Fluids (und des zweiten Fluids) auszuwählen. Beispielsweise kann eine
Doppelschicht eine Gesamtweglänge
für das
erste Fluid von 1 cm bis 5 m und mehr besitzen sowie eine Gesamtweglänge für das zweite
Fluid von 10 cm bis 50 m oder mehr, was einer größten geometrischen Außenabmessung
von 1 cm bis 10 m oder mehr entspricht.
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Es versteht sich, dass der Druckabfall,
dem gasförmige
Fluide in Wärmetauschern
unterliegen, stärker
ist als derjenige, dem flüssige
Fluide für
Wärmetauscheranwendungen
unterliegen, wobei die physischen Rahmenbedingungen im Wesentlichen durch
Vermindern der Weglänge
für das
gasförmige Fluid
minimiert werden. Es versteht sich weiterhin, dass in dem Fall,
dass die Druckabfallvorgabe eines Wärmetauschers in Bezug auf beide
Flüssigkeiten kritisch
ist, es bevorzugt ist, eine Doppelschicht der zuvor beschriebenen
Art zu verwenden, die in einen Teil einer geometrischen Form gebracht
ist und eine aus einer Vielzahl von entsprechenden, an den Enden
ausgerichteten Doppelschichten ist, die eine Ebene festlegen, wie
sie weiter oben beschrieben ist, das heißt wodurch die Weglänge von
Ende zu Ende bei jeder Doppelschicht geringer ist als die gekrümmte oder
abgewinkelte ebene Kontaktlänge
des ersten und zweiten Fluids.
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Eine Doppelschicht, wie sie weiter
oben beschrieben ist, kann mit den jeweiligen Enden des ersten und/oder
zweiten Fließweges
in Verbindung mit ersten und/oder zweiten Zufluss- und Abflusszweigen
für die
Fluide ausgebildet sein. Sinnvollerweise ist eine Doppelschicht,
die eine aus einer Vielzahl von im Wesentlichen koplanaren Doppelschichten bildet,
mit jeweils einem Zufluss- und Abflusszweig verbunden, der allen
koplanaren Doppelschichten gemeinsam ist. Des Weiteren kann eine
Doppelschicht, die als Teil einer geometrischen Form ausgebildet
ist und die an ihren Enden mit einer oder mehreren Doppelschichten,
welche die verbleibenden Teile der geometrischen Form ausmachen,
ausgerichtet ist, gemeinsam mit den gleichermaßen ausgerichteten Doppelschichten
mit jeweils einem einzelnen Zufluss- und Abflusszweig verbunden sein. Die Anordnung
von Verzweigungen ergibt sich jedoch im Hinblick auf einen möglichst
leichten Zugang, Anschlussbetrachtungen und ähnlichem.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer Doppelschicht
der zuvor beschriebenen Art bereitgestellt, welches die Zusammenstellung
von zwei Polymerfilmen der zuvor beschriebenen Art beinhaltet sowie deren
Versiegelung; vorzugsweise werden zwei Filme geformt, um die gewünschte Riffelung
zu erhalten und sie werden gleichzeitig oder in anderer Weise miteinander
versiegelt und in Form gebracht, um die gewünschte Ausbildung der zuvor
beschriebenen Art zu erhalten, und bevorzugt werden sie gleichzeitig geformt,
um die gewünschte
Riffelung und geometrische Form zu erhalten. Es versteht sich, dass
ein vorgeriffelter Film mit minimalen Kosten geschnitten und in
die gewünschte
Form gebracht werden kann oder dass der Film unter Verwendung von
speziellen Schablonen oder Matrizen mit entsprechend höherer Produktqualität gleichzeitig
geriffelt und geformt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird ein Wärmetauscher
für Fluide
mit einer Doppelschicht der zuvor beschriebenen Art bereitgestellt.
Sinnvollerweise beinhaltet ein Wärmetauscher der
zuvor beschriebenen Art einen Kern, dessen Form und Abmessungen
dem vom Wärmetauscher eingeschlossenen
Raum entsprechen, und der dazu ausgebildet ist, in einem Fließweg des
ersten Fluids mit einer entsprechenden Form und Abmessung angeordnet
zu werden, die dazu ausgelegt sind, den Wärmetauscher zu umschließen.
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Es versteht sich, dass die Anordnung
eines axialen Kerns innerhalb eines in dem Fließweg des ersten Fluids angeordneten
Wärmetauschers,
wie zuvor beschrieben, gewährleistet,
dass das erste Fluid die Außenseite(n)
der Doppelschicht(en) kontaktiert, um so einen effektiven Wärmeaustausch
zu gewährleisten.
Der Kern kann aus jedem geeigneten Material hergestellt sein, aber
er ist bevorzugt aus einem Material hergestellt, das an die physikalischen Rahmenbedingungen
der vorgesehenen Anwendung angepasst ist. Vorzugsweise ist der Kern
hohl, wodurch dessen Masse reduziert wird, und weiter bevorzugt
ist er aus einem elastischen Polymer hergestellt, wie zum Beispiel
einem thermoplastischen Polymer der zuvor beschriebenen Art, und
er besitzt eine Wanddicke, die ausreichend ist, um die erforderliche
Länge bereitzustellen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird die Verwendung eines Wärmetauschers der zuvor beschriebenen
Art mit einer Doppelschicht der zuvor beschriebenen Art für Wärmetauscheranwendungen
bereitgestellt, wobei das erste Fluid ein Gas und das zweite Fluid
eine Flüssigkeit
ist, die aus Flüssigkeiten
ausgewählt
ist, welche üblicherweise zum
Kühlen
in Wärmetauscheranwendungen
verwendet werden, wie beispielsweise Abgas, An triebs-, Maschinen-,
Ofen- oder Motorkühlmittel,
Abwässer
von industriellen und häuslichen
Geräten,
sowie Fluide, die üblicherweise
zur Rückgewinnung von
Wärmeenergie
daraus verwendet werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird eine Wärmetauschermatrix
aus geriffeltem Polymerfilm bereitgestellt, die zum Beispiel wie
nachfolgend beschrieben aufgebaut ist und eine oder mehrere der nachfolgenden
grundsätzlichen
Vorteile besitzts
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- 1. Sie ist einfach hergestellt, indem man nur
zwei Filmschichten miteinander verbindet statt mehrfache Schichten
in einer Matrix.
- 2. Die Fließweglänge für ein Fluid
(das heißt
das Gas) kann sehr kurz gehalten sein.
- 3. Zweigleitungsanordnungen für jedes Fluid sind sehr einfach,
insbesondere wenn die Matrix innerhalb einer der Fluidleitungen
(Gas) enthalten ist.
- 4. Wenn beim Schritt des Aufwickelns eine moderate Spannung
auf die geriffelten Streifen ausgeübt wird, wird die Spi ralmatrix
mechanisch robust und sie wird Druckkräften, die in der Kühlflüssigkeit
entstehen, standhalten.
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Ein sekundärer Wärmetauscher für ein kondensierendes
Wasserheizgerät
für häusliche
Anwendungen mit 15 kW ist typischerweise dazu ausgelegt, 3 kW zurückzugewinnen,
indem das Abgas von 250°C
auf 50°C
(ungefähr)
abgekühlt
wird, wobei das Wasser bei 50°C
eintritt. Dies entspricht einer mittleren Temperaturdifferenz von
ungefähr
80°C. Berücksichtigt
man, dass der insgesamt mit dem Wärmetauscher aus geriffeltem
Polymerfilm erreichbare Wärmeübergangskoeffizient
etwa 200 W/m2K beträgt, liegt die für diese
Aufgabe benötigte
Wärmeübergangsfläche bei
0,2 m2. Es wird vorgeschlagen, diese Fläche herzustellen,
indem man zwei geriffelte Streifen von 10 cm Breite und 1 m Länge an ihrem
Außenumfang
miteinander verbindet, wie in 1 gezeigt. Die
Riffelungen sind unter 45° zur
Streifenlänge
ausgerichtet, aber sie kreuzen sich unter 90°, um die Streifen auseinander
zu halten. Dabei wird ein Fließkanal
für das
Wasser erzeugt, das zwischen den an jedem Ende angeordneten Einlass-/Auslassöffnungen
hindurchtritt.
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Der Polymerstreifen wird anschließend auf einen
zylindrischen Kern mit einem Durchmesser aufgewickelt, der groß genug
ist, um ein „Abknicken" des
Kanals zu vermeiden, wenn die Spiralmatrix hergestellt wird. Bei
einem 100 μm
dicken geriffelten PEEK-Film beträgt dieser Durchmesser typischerweise
zumindest 7 cm. Nach dem Aufwickeln wird die Wärmetauscherspirale mit einem
zylindrischen Halteband fixiert, wodurch eine Wärmetauscherkassette entsteht,
die bequem in einer Gasleitung installiert werden kann. Ein Streifen
von 1 m, der wie oben beschrieben geriffelt ist, wickelt sich in
eine Spirale von etwa 7 cm Innendurchmes ser und 9 cm Außendurchmesser
auf. Wie in 2 zu erkennen
ist, wird der zentrale Kern in diesem Fall blockiert, damit das
Gas gezwungen ist, zwischen den flüssigkeitsgekühlten Spiralstreifen
zu fließen,
die eine Fließweglänge von 10
cm bereitstellen.
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Es ist klar, wenn eine kürzere Weglänge für den Gasfluss
benötigt
wird, um den Druckabfall weiter zu reduzieren, können schmalere Streifen aufgewickelt
werden, um eine Kassette mit einem größeren Außendurchmesser herzustellen.
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Wenn alternativ hierzu der Druckabfall
der Flüssigkeit
reduziert werden muss (wie im Fall von Autoradiatoren oder Ölkühlern für Flugzeuge),
kann der Wasserfluss zu mehreren Streifen parallel zugeführt werden. 3 zeigt die vorgesehene
Anordnung mit vier Streifen, die gemeinsam einen Wasserzufluss und
ein Rückführsammelrohr A, B besitzen. Die
Streifen sind um den Kern M aufgewickelt, der einen solchen
Durchmesser aufweist, dass er ein „Abknicken" der Streifen verhindert.
Die Länge
jedes Streifens ist so geschnitten, dass gewährleistet ist, dass jeder über die
gesamte Länge
in engen Kontakt mit seinem Nachbarn ist. Die Anordnung und Verbindung
der Enden der Streifen mit den Sammelleitungen ist eine einfache
Angelegenheit für
Fachleute auf dem Gebiet der Polymerherstellung.
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In 4 ist
ein Wärmetauscher
gezeigt, wie er mit Bezug auf 3 beschrieben
ist, und zwar zur Verwendung beim Kühlen von Abwasser aus Stromerzeugungsturbinen,
Verarbeitungsfabriken und ähnlichem. Übliche Kühltürme können damit
entfallen und es wird ein Trockenkühlen ausgenutzt, wodurch die
derzeitigen Probleme auf Grund von Verdampfung beseitigt werden.
Der Wärme tauscher
aus 4 kann 50 m im Durchmesser
betragen oder mehr, wobei sich Kreuzriffelungswinkel von 90° als geeignet
herausgestellt haben.
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Unter Verwendung von 100 μm dickem,
geriffeltem PEEK-Film wurden Tests durchgeführt, um die Wärmeübergangs-
und Druckabfalleigenschaften für Gas/Gas-,
Flüssigkeits-/Flüssigkeits-
und Gas/Flüssigkeits-Aufgaben
und für
verschiedene Winkel der Kreuzriffelung (zum Beispiel 90°, 60° und 30°) zu untersuchen.
Das Ziel der Studie war es, Konstruktionsdaten in Form von Jh (Colburn Faktor) und f-Korrelationen (Auffächerungs-Reibungsfaktor [fanning
friction factor]) als Maß für die Wärmeübergangseigenschaften
beziehungsweise den Druckabfall zu erhalten. Aus den oben genannten
Untersuchungen ließ sich
schließen,
dass der Winkel der Kreuzriffelungen bei einem Wärmetauscher mit spiralförmigem Polymerfilm
sinnvollerweise zwischen 60° und
30° liegt, da
dies es ermöglicht,
den Polymerstreifen leicht um den Kern herumzuwickeln. Es ergab
sich außerdem, dass
die Form des Kerns nicht notwendigerweise zylindrisch sein muss.
Wenn beispielsweise der spiralförmige
Tauscher als Autoradiator verwendet wird, ist der Kern besser elliptisch
als zylindrisch in seiner Form.