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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine DNA-Sequenz, die für ein neues
menschliches Tx-Protein, das mit dem "Interleukin-1beta-Converting"-Enzym verwandt ist,
das Protein Tx, ihr Herstellungsverfahren, pharmazeutische Verbindungen,
die es enthalten, und ihre Anwendungen als Arzneimittel.
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Interleukin-1beta
(IL-1β)
ist ein entzündungsförderndes
Cytokin, das an der Pathogenie von mehreren akuten oder chronischen
Entzündungserkrankungen,
wie der rheumatoiden Polyarthritis, Entzündungserkrankungen der Eingeweide
oder septischem Schock beteiligt ist (Dinarello et al., 1992, Immunological
Reviews, 127, 119-146).
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Die
menschlichen Monozyten und Makrophagen synthetisieren IL-1β in Form
einer inaktiven 31 kDa großen
Vorstufe (pIL-1β).
pIL-1β weist
keine übliche
Signalsequenz auf und kann nur nach Schneiden zwischen der Asparaginsäure 116
und dem Alanin 117 wirksam von der Zelle sezerniert werden. Dieses
Schneiden, das zu der aktiven 17 kDa großen Form IL-1β führt, erfolgt
mit einem spezifischen Enzym, das "Interleukin-1beta converting"-Enzym (ICE) genannt
wird (Thornberry et al., 1992, Nature, 356, 768-774; Cerretti et
al., 1992, Science, 256, 97-100). Dieses Enzym wurde beim Menschen
und bei der Maus charakterisiert und kloniert (Nett et al., 1992,
Journal of Immunology, 149, 3254-3259; Molineaux et al., 1993, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 90, 1809-1813). Es handelt sich um eine einmalig
vorkommende Cysteinprotease, die keine Homologie mit den anderen
bekannten Thiolproteasen aufweist. Es weist auch eine bestimmte
Spezifität
für gewisse Asp-X-Peptidbindungen von
pIL-1β auf.
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Das
Enzym ICE besteht aus zwei 20 kDa und 10 kDa großen Untereinheiten (p20 bzw.
p10), die miteinander kombiniert sein müssen, um die Enzymaktivität zu gewährleisten.
Diese Untereinheiten stammen von der proteolytischen Spaltung einer
45 kDa großen
Proenzymform (p45). Das Enzym ICE selbst kann seine Vorstufe p45
oder die 30 kDa große
Form p30, die nicht die 119 Aminosäuren des N-terminalen Teils
des Proenzyms aufweist, in die aktive p20 plus p10 spalten. Die
vollständige
Sequenz von p45 ist durch ihre cDNA sowie die Aminosäuresequenz
charakterisiert worden (Thornberry et al., Zitat oben). Die Charakterisierung
des Gens des menschlichen ICE ist beschrieben worden (Cerretti et
al., 1994, Genomics, 20, 468-473).
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In
jüngeren
Arbeiten wurde eine mögliche
Rolle des ICE bei der Regulation des programmierten Zelltods, auch
Apoptose genannt, nachgewiesen (Yuan et al., 1993, Cell, 75, 641-652).
Das ICE weist nämlich 28%
Homologie mit Ced-3, einem Protein aus C. Elegans, das an der Apoptose
beteiligt ist, auf, und die Überexpression
des Maus-ICE in Rattenfibroblasten löst Apoptose aus (Miura et al.,
1993, Cell, 75, 653-660). Außerdem
schützt
die Expression des Proteins crmA, ein Virus-Serpin, das das ICE
hemmt, in Ganglionneuronen von transfizierten Hühnern diese Zellen gegen Apoptosetod
durch Suppression des Wachstumsfaktors (nerve growth factor) (Gagliardini
et al., 1994, Science, 263, 826-828). Diese Beobachtungen legen
nahe, daß das ICE
oder Homologe dieses Proteins an der Regulation des programmierten
Zelltods, wie er insbesondere bei degenerativen Neuronalerkrankungen
wie Morbus Alzheimer oder Morbus Parkinson sowie an Zerebralischämien beteiligt
ist (Barinaga, M, Science, 259, 762, 1993).
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Der
Nachweis von neuen Proteinen, die mit dem ICE, das eine Rolle entweder
bei der Reifung von IL-1β oder
bei der Apoptose spielt, verwandt sind, kann zur Entwicklung von
neuen Therapeutika oder Diagnostika für Situationen, an denen IL-1β oder Apoptose
beteiligt sind, beitragen.
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Ein
Protein, das dem "IL-1beta-converting"-Enzym (ICE) ähnlich ist,
wird vom Nedd2-Gen der Maus kodiert (Kumar et al., Genes & Dev. 8:1613-1626,
1994).
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Cysteinproteasen
derselben Familie sind nach dem Prioritätsdatum der vorliegenden Patentanmeldung
beschrieben worden (Munday et al., J.Biol.Chem. 270; 15870-15876,
Ausgabe von 30. Juni 1995).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues menschliches Tx-Protein
mit ungefähr
52% Homologie zu der menschlichen Vorstufe p45 des ICE, das die
Reifung der Vorstufe von IL-1β zum
aktiven Cytokin verhindert. Das Protein Tx weist zwei unerwartete
Funktionen auf: einerseits ist dies eine Protease, die insbesondere die
Vorstufe p30 des ICE in die Untereinheiten p10 und p20 spalten kann,
und zweitens kann es bei Zellen, zum Beispiel bei transfizierten
Cos-Zellen, Apoptose induzieren.
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Diese
biologischen Eigenschaften gestatten es, die Verwendung des Proteins
Tx bei der Behandlung von pathologischen Situationen, die auf IL-1β ansprechen
oder bei denen Apoptose eintritt, vorzusehen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein neues menschliches Protein
Ty, das eine Homologie von über
70% mit dem Protein Tx aufweist. Das Protein Ty kann in Zellen,
zum Beispiel in transfizierten Cos-Zellen, Apoptose induzieren.
Bei dem Protein Ty handelt es sich um eine Protease, die sich intermolekular
selbst spalten kann.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft also eine DNA-Sequenz, die für ein menschliches Polypeptid
codiert, das eine Proteaseaktivität aufweist, und die die Nukleotidsequenz
der Sequenz SEQ ID Nr. 1 aufweist:
sowie
eine DNA-Sequenz, die für
ein menschliches Polypeptid codiert, die fähig ist, den Zelltod zu induzieren, und
die die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 1 oben aufweist.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere eine DNA-Sequenz, die für ein menschliches
Polypeptid codiert, das eine Proteaseaktivität aufweist und fähig ist,
den Zelltod zu induzieren, und die die Nukleotidsequenz gemäß Sequenz
SEQ ID Nr. 1 oben aufweist.
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Die
DNA-Sequenz oben, die für
ein Protein mit 377 Aminosäuren
codiert, ist eine cDNA-Sequenz, die durch Amplifikation mittels
PCR mit Hilfe der Oligonukleotide, die sich von der ICE-Sequenz
und der Sequenz der zuvor identifizierten homologen Gene ableiten,
unter den weiter unten näher
erläuterten
Arbeitsbedingungen erhalten werden kann, und zwar ausgehend von
der RNA von Monozyten, die durch LPS oder Granulozyten oder Plazenta
des Menschen aktiviert worden sind.
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Der
Nachweis der Proteaseaktivität
sowie der Fähigkeit,
den Zelltod zu induzieren, sind weiter unten im Versuchsteil veranschaulicht.
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Das
Patent beschreibt insbesondere eine DNA-Sequenz, die für ein menschliches
Polypeptid codiert, das eine Proteaseaktivität aufweist und fähig ist,
den Zelltod zu induzieren, und die bei Nukleotid 42 beginnt und
bei Nukleotid 1172 der Sequenz SEQ ID Nr. 1 aufhört, sowie die DNA-Sequenzen,
die mit dieser Sequenz hybridisieren und die gleiche Funktion aufweisen.
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Der
Begriff "Sequenzen,
die hybridisieren" soll
auch diejenigen DNA-Sequenzen beinhalten, die unter hoch stringenten
Bedingungen hybridisieren und die für ein Polypeptid mit der gleichen
Aktivität
codieren. Die Stringenzbedingungen beinhalten zum Beispiel gemäß Maniatis
et al., Molecular cloning, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
1989, eine 18stündige
Hybridisierung bei 65°C
in einer Lösung
aus 5 × SSPE,
10 × Denhardt,
100 μg/ml
DNAss, 1% SDS, woran sich 3 5minütige
Waschschritte mit 2 × SSC,
0,05% SDS und dann 3 15minütige
Waschschritte bei 65°C
in 1 × SSC,
0,1% SDS, anschließen.
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Die
Kenntnis der Sequenz SED ID Nr. 1 ermöglicht es, die vorliegende
Erfindung zum Beispiel mittels bekannten chemischen Syntheseverfahren
oder mittels Durchmusterung einer Genombibliothek oder einer cDNA-Bibliothek mit Hilfe
von Syntheseoligonukleotidsonden mit bekannten Hybridisierungstechniken
nachzuarbeiten.
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Die
Erfindung betrifft auch ein menschliches Polypeptid, das eine Proteaseaktivität aufweist
und fähig ist,
den Zelltod zu induzieren, und das die Aminosäuresequenz der Sequenz SED
ID Nr. 2 aufweist
sowie
die Allele und Analoge dieser Sequenz.
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Der
Begriff "Allele
und Analoge" beinhaltet
auch die durch Substitution, Deletion oder Addition von einer oder
mehreren Aminosäuren
modifizierten Sequenzen, solange diese Produkte noch dieselbe Funktion aufweisen.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
der Sequenz SEQ ID Nr. 2, das Protein Tx genannt wird.
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Einer
der Aspekte der Erfindung betrifft auch ein erfindungsgemäßes Polypeptid,
wie es durch Expression einer DNA, die für die Aminosäuresequenz
der Sequenz SEQ ID Nr. 2 codiert, in einer Wirtszelle erhalten wird.
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Wird
das erfindungsgemäße Polypeptid
durch Expression an einer Wirtszelle erhalten, so erfolgt dies nach
bekannten Gentechnik- und Zellkulturverfahren.
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Die
Expression kann in einer prokaryontischen Zelle, z.B. E. coli, oder
in einer eukaryontischen Zelle, z.B. einer Cos-Zelle, durchgeführt werden,
die die DNA-Sequenz,
die für
das erfindungsgemäße Polypeptid codiert,
sowie stromaufwärts
eine geeignete Promotersequenz enthält.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere ein erfindungsgemäßes Polypeptid,
wie es durch Expression in einer eukaryontischen Wirtszelle erhalten
wird.
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Die
Erfindung betrifft ganz besonders ein erfindungsgemäßes Polypeptid,
dessen Proteaseaktivität der
Fähigkeit,
das "IL-1beta"-Converting"-Enzym reifen zu lassen, entspricht.
Ein Beispiel für
die Bestimmung dieser bestimmten Proteaseaktivität ist weiter unten beschrieben.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Expressionsvektor, der eine DNA-Sequenz
enthält,
die für
ein menschliches Polypeptid codiert, das eine Proteaseaktivität aufweist
und fähig
ist, den Zelltod zu induzieren, sowie eine Wirtszelle, die mit einem
oben genannten Vektor transformiert ist.
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Bei
den Expressionsvektoren handelt es sich um bekannte Vektoren, mit
denen das Protein unter der Kontrolle eines geeigneten Promoters
exprimiert werden kann. Bei prokaryontischen Zellen kann es sich
bei dem Promoter zum Beispiel um den lac-Promoter, den trp-Promoter,
den tac-Promoter, den β-Lactamase-Promoter
oder den PL-Promoter
handeln. Bei Hefezellen kann es sich bei dem Promoter zum Beispiel
um den PGK-Promoter oder den AD-Promoter
handeln. Bei Säugetierzellen
kann es sich bei dem Promoter zum Beispiel um den SV40-Promoter
oder um Adenoviren-Promoter handeln. Vektoren des Baculovirustyps
können auch
für die
Expression in Insektenzellen verwendet werden.
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Bei
den Wirtszellen handelt es sich zum Beispiel um prokaryontische
Zellen oder um eukaryontische Zellen. Bei den prokaryontischen Zellen
handelt es sich zum Beispiel um E. coli, Bacillus oder Streptomyces. Zu
den eukaryontischen Wirtszellen zählen Hefen sowie Zellen von
höheren
Organismen, zum Beispiel Säugetierzellen
oder Insektenzellen. Bei den Säugetierzellen
handelt es sich zum Beispiel um Fibroblasten wie Hamster-CHO- oder
-BHK-Zellen und Affen-Cos-Zellen. Bei den Insektenzellen handelt
es sich zum Beispiel um SF9-Zellen.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem das Tx-Protein in einer Wirtszelle exprimiert
wird, die mit einer DNA transformiert ist, die für die Aminosäuresequenz
der Sequenz SEQ ID Nr. 2 codiert, und insbesondere ein Verfahren,
bei dem die Wirtszelle eine eukaryontische Zelle ist.
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Das
Patent beschreibt auch Antikörper,
die gegen das erfindungsgemäße Polypeptid
gerichtet sind.
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Die
erfindungsgemäßen polyklonalen
oder monoklonalen Antikörper
können
nach den bekannten Verfahren hergestellt werden und können zum
Beispiel für
die quantitative Bestimmung des Tx-Proteins, zum Beispiel in einem
ELISA-Test, sowie als Diagnostika verwendet werden.
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Das
neue erfindungsgemäße Tx-Protein
weist bemerkenswerte biologische Eigenschaften auf, insbesondere
eine Proteaseaktivität,
speziell die Fähigkeit,
das "Il-1beta-Converting"-Enzym reifen zu
lassen sowie die Fähigkeit,
den Zelltod zu induzieren, wie dies in den weiter unten angeführten Ergebnissen
gezeigt wird.
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Diese
biologischen Eigenschaften bedeuten, daß das erfindungsgemäße Tx-Protein
zum Beispiel für die
Behandlung von Autoimmunerkrankungen, bei der Wundheilung oder bei
der Verringerung von Nebenwirkungen von Strahlenbehandlungen, an
denen Il-1β beteiligt
ist, oder zum Beispiel auf dem Gebiet der Karzinome und der Infektionen,
bei denen Zelltod auftritt, verwendet werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher das erfindungsgemäße Polypeptid
als Arznei.
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Die
Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die als
Wirkstoff eine oben definierte Arznei umfassen, und sie betrifft
insbesondere pharmazeutische Zusammensetzungen zur Modulation der
Produktion von Il-1beta oder zur Modulation des Zelltods.
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Der
Wirkstoff kann für
die Herstellung der oben genannten pharmazeutischen Zusammensetzungen in
die üblichen
Grundstoffe eingearbeitet werden. Die Zusammensetzungen können parenteral,
oral oder lokal verabreicht werden.
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Mit
den erfindungsgemäßen Polypeptiden
sind auch neue Therapeutika, die aus Hemmern dieser Polypeptide
bestehen und ihre Verwendung als Arznei denkbar, zum Beispiel bei
der Behandlung von Entzündung,
die mit Autoimmunerkrankungen einhergeht, septischem Schock oder
neurodegenerativen Erkrankungen.
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Die
Erfindung betrifft auch eine DNA-Sequenz, die mit der DNA-Sequenz,
die bei Nukleotid 42 der Sequenz SEQ ID Nr. 1 beginnt und bei Nukleotid
1172 der Sequenz SEQ ID Nr. 1 aufhört, hybridisiert und die dieselbe
Funktion aufweist.
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Die
Hybridisierung erfolgt zum Beispiel über Nacht bei 65°C in 5 × SSC Puffer,
10 × Denhardt,
100 μg/ml
Lachssperma-DNA, und 1% SDS. Anschließend wird zum Beispiel zweimal
30 Minuten lang bei 60°C
in 1 × SSC
Puffer, 0,1% SDS gewaschen.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere die DNA-Sequenz, die für ein Polypeptid
codiert, das eine Proteaseaktivität aufweist und fähig ist,
den Zelltod zu induzieren, und die die Nukleotidsequenz der SEQ
ID Nr. 22 aufweist, insbesondere die Sequenz, die bei Nukleotid
104 der Sequenz SEQ ID Nr. 22 beginnt und bei Nukleotid 1195 dieser
Sequenz aufhört.
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Die
obige DNA-Sequenz SEQ ID Nr. 22, die für ein Protein mit 364 Aminosäuren codiert,
ist eine cDNA-Sequenz,
die zum Beispiel durch Amplifikation mittels PCR mit von der Sequenz
Tx-cDNA (SEQ ID Nr. 1) abgeleiteten Oligonukleotiden erhalten werden
kann, und zwar ausgehend von cDNA der Ratte oder der menschlichen
Plazenta. Ein genau beschriebenes Herstellungsbeispiel ist weiter
unten im Versuchsteil angeführt.
Aufgrund der Kenntnis der Sequenz SEQ ID Nr. 22 kann man die vorliegende
Erfindung zum Beispiel mittels bekannten chemischen Syntheseverfahren
oder Verfahren zur Durchmusterung von Genombanken oder cDNA-Banken
mit Hilfe von Oligonukleotidsonden mittels Hybridisierungstechniken
nacharbeiten.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein menschliches Polypeptid, das eine
Proteaseaktivität
aufweist und fähig
ist, den Zelltod zu induzieren, und das die Aminosäuresequenz
der Sequenz SEQ ID Nr. 23 aufweist und Ty-Protein genannt wird.
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft auch ein erfindungsgemäßes Polypeptid,
wie es durch Expression einer DNA, die für die Aminosäuresequenz
der Sequenz SEQ ID Nr. 23 codiert, in einer Wirtszelle erhalten
wird.
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Die
Erfindung betrifft auch die Wirtszellen, die Expressionsvektoren,
mit denen das Ty-Protein exprimiert werden kann, und für die Beispiele
oben für
die Expression des Tx-Proteins angegeben wurden.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren, bei dem das Ty-Protein in
einer Wirtszelle exprimiert wird, die mit einer DNA transformiert
ist, die für
die Aminosäuresequenz
der Sequenz SEQ ID Nr. 23 codiert.
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Die
Erfindung betrifft auch polyklonale Antikörper oder monoklonale Antikörper, die
gegen das Ty-Protein gerichtet sind.
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Die
Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die das
Ty-Protein umfassen, als Arznei.
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In
den beigelegten Abbildungen sind gewisse Aspekte der Erfindung veranschaulicht:
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1 ist
eine Darstellung eines Southern-Blot-Nachweises von zu ICE homologen Sequenzen
in der genomischen DNA des Menschen aus PBMCs, die mit den Restriktionsenzymen
BgIII (Bahn A), PstI (Bahn B), HindIII (Bahn C) bzw. BamHI (Bahn
D) verdaut worden ist. Der Nachweis erfolgt durch Hybridisierung
mit einer mit 32P-markierten ICE-Exon-6-Sonde.
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2 ist
eine Darstellung der Nukleotidsequenz des Exons 6 des T2-Gens (SEQ
ID Nr. 5).
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3 ist
eine Darstellung der Nukleotidsequenz der Tx-cDNA (SEQ ID Nr. 1)
und der entsprechenden Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2).
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4 ist
eine Darstellung des Northern-Blot-Nachweises von Tx-mRNA in Geweben der
Ratte (Bahn A), Thymus (Bahn B), Prostata (Bahn C), Testes (Bahn
D), Ovarien (Bahn E), Dünndarm
(Bahn F), Dickdarm (Bahn G) und peripheren Leukozyten (Bahn H).
Der Nachweis erfolgt durch Hybridisierung mit einer mit 32P-markierten "Tx-Exon-6"-Sonde.
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5 ist
eine Darstellung der Sekretion von reifem Il-1β in Cos-1-Zellen, die konstitutiv
pIl-1β enthalten
und die mit dem Vektor pcDL-SRα296,
der ICE-p45 (Bahn 2) oder Tx (Bahn 3), dem pcDL-SRα296-Blankvektor
(Bahn 4), dem pcDNAI/Amp-Blankvektor (Bahn 5), dem Vektor pcDNAI/Amp,
der Tx (Bahn 6) oder ICE p30 (Bahn 7) enthält, transfiziert wurden, im
Vergleich zu einer Kontrollkultur ohne DNA (Bahn 1). Die Bestimmung
von reifem Il-1β erfolgt
in pg/ml Zellüberstand
mittels ELISA (A: 16stündige
Inkubation; B: 24stündige Inkubation).
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6 ist
eine Darstellung der Spaltung der Vorstufe ICE p30 in Cos-1-Zellen,
die mit dem pcDL-SRα296-Blankvektor (Bahn
A) oder mit dem Vektor pdDL-SRα296,
der die mutierte Mutante T7-ICEp30C285S enthält (Bahn B) transfiziert wurden
oder die mit dem Vektor pcDL-SRα296, der
die markierte Mutante T7-ICEp30285S enthält, und dem Vektor, der ICE
p30 (Bahn C) oder ICE p45 (Bahn D) oder Tx (Bahn E) enthält, cotransfiziert
wurden. Der Nachweis erfolgt mittels Western-Blot mit dem Antikörper anti-T7 mit
einer Kontrolle, die einer Transfektion mit dem Vektor pcDL-SRα296, der
nur Tx enthält,
entspricht (Bahn F).
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7 ist
eine Darstellung der Induktion des Zelltods durch das Tx-Protein
in Cos-1-Zellen, die mit dem pcDL- SRα296-Blankvektor
(7B) oder dem Vektor pcDL-SRα296,
der Tx (7C) oder ICE p45 (7D) enthält, transfiziert werden, im
Vergleich zu einer Kontrollkultur ohne DNA (7A) nach 22stündiger Kultur
(400fache Vergrößerung).
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8 ist
eine Darstellung der DNA von Cos-1-Zellen, die mit dem Vektor pcDL-SRα296, der
ICE p45 (Behn B) oder Tx (Bahn C) enthält oder mit dem Blankvektor
(Bahn D) transfiziert wurden im Vergleich zu einer Kontrollkultur
ohne DNA (Bahn A). Der Nachweis erfolgt durch Färbung mit BET nach Wanderung
auf einem Agarosegel mit Größenmarkern
für die
DNA des Phagen Lambda, die mit HindIII (M1) verdaut wurde, sowie von
DNA des Phagen ΦX174,
die mit HindIII verdaut wurde (M2).
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9 ist
eine Darstellung der Spaltung des mutierten Ty-Proteins (T7TYΔ67C245S)
in Cos-1-Zellen, die entweder mit dem pcDL-SRα296-Blankvektor (Bahn B) oder
dem pcDNAI/Amp-Blankvektor (Bahn C) oder dem Vektor pT7TYΔ67C245S (Bahn
E) transfiziert wurden oder mit dem Vektor pT7TY und dem Vektor pT7TYΔ67C245S (Bahn
F; 23 Stunden, und Bahn G; 43 Stunden) cotransfiziert wurden. Der
Nachweis erfolgt mittels Western-Blot im Vergleich zu einer Kontrollkultur
ohne DNA (Bahn A) und Molekulargewichtsmarkern (Bahn D; nicht nachweisbar).
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne diese jedoch
einzuschränken.
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Beispiel 1: Identifikation
der Sequenz Tx
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A – Nachweis von Genen, die zu
dem Human-ICE homolog sind
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ICE-homologe
Gene wurden mittels Southern-Blot identifiziert, wobei man eine
DNA-Probe verwendete, die dem Exon 6 des ICE-Gens entsprach.
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a) Herstellung der ICE-Exon-6-Sonde
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Die
Borders des Exon 6 des menschlichen ICE sowie der vollständige Intron/Exon-Aufbau
des menschlichen ICE-Gens
sind bereits beschrieben (Cerretti et al., Zitat oben). Das Exon
6 (235 Bp) entspricht den Nukleotiden 635 bis 868 der ICE p45-cDNA-Sequenz
des beschriebenen ICEs (Thornberry et al., Zitat oben).
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Die
ICE-Exon-6-Sonde wurde durch Amplifikation mittels PCR mit den folgenden
Nukleotiden hergestellt:
ICE 6.5 : ACATGACTAC AGAGCTGGAG (SEQ
ID N° 3)
ICE
6.3 : CACCACGGCA GGCCTGGATG (SEQ ID N° 4)
die unter Verwendung
von veröffentlichten
Daten (Thornberry et al., Zitat oben) ausgewählt wurden, synthetisiert und
für die
Amplifikation von RNA aus menschlichen Blutmonozyten mittels RT-PCR
verwendet wurden, extrahiert und aufgereinigt mit Hilfe von einem "RNA-Kit"TM (Bioprobe),
und zwar unter den folgenden Amplifikationsbedingungen: Biotaq-Enzym
(Bioprobe), 30 Zyklen (94°C,
1 Min; 60°C,
1 Min; 72°C,
1 Min); PCR-Gerät: Perkin-Elmer
(GeneAmp PCR System 9600).
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Die
erhaltene Exon-6-DNA wurde mittels Zentrifugation an einer Spin
X Säule
(Costar) aufgereinigt und mittels der "Random Priming"-Technik mit dem "Oligolabelling"-Kit
(Pharmacia Biotech) mit 32P markiert.
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b) Hybridisierung mit
genomischer DNA: Southern Blot
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Die
radioaktiv markierte ICE-Exon-6-Sonde wurde als Hybridisierungssonde
für eine
menschliche genomische DNA verwendet.
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Die
menschliche genomische DNA wurde ausgehend von peripheren Blutzellen
(PBMCs) mit dem TurboGen-Kit (Invitrogen) hergestellt und anschließend mit
dem Restriktionsenzym BglII, PstI, HindIII bzw. BamHI (Boehringer
Mannheim) geschnitten, auf einem 0,9%igen Agarosegel in 1 × TAE laufen
gelassen, auf eine GeneScreen Plus (NEN Dupont) Nylonmembran übertragen
und anschließend
mit der ICE-Exon-6-Sonde hybridisiert.
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Bei
den Hybridisierungsbedingungen handelt es sich um die von Maniatis
et al. (Zitat oben) beschriebenen Bedingungen, die in 5 × SSPE,
10 × Denhardt,
100 μg/ml
DNAss, 1% SDS über
Nacht bei 65°C
durchgeführt
werden, woran sich aufeinanderfolgende Waschschritte mit 2 × SSC, 0,05%
SDS über
30 Minuten bei Raumtemperatur und anschließend mit 1 × SSC, 0,1% SDS über 30 Minuten
bei 65°C
anschließt,
was einer hohen Stringenz entspricht. Der Waschpuffer wird aus den
folgenden Vorratslösungen
hergestellt:
- • 20 × SSC: wäßrige Lösung von 3M Natriumchlorid,
0,3 M Natriumcitrat,
- • 10%
SDS: wäßrige Lösung von
Natriumdodecylsulfat.
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Nach
dem Waschen wird die Membran auf einen Film des Typs Hyperfilm-MP
(Amersham) gegeben.
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Wie
in 1 dargestellt, beobachtet man bei jedem der Restriktionsenzyme
drei bis vier unterschiedliche Banden, die DNA-Fragmenten mit einer
unterschiedlichen Größe entsprechen,
die in manchen Fällen sehr
wahrscheinlich Genen entsprechen, die zu ICE stark homolog sind,
sich jedoch von letzteren unterscheiden, da ein einmalig vorkommendes
Gen nur eine oder maximal zwei unterschiedliche Banden bei Hybridisierung
mit einer Sonde, die einem einzigen Exon entspricht, ergeben kann.
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B – Klonierung von Genen mit
ICE-Homologie
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a) Klonierung von genomischen
Sequenzen mit ICE-Homologie
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Um
die oben erhaltenen verschiedenen DNA-Fragmente zu identifizieren,
wurden die Fragmente von menschlicher genomischer DNA, die von peripheren
Blutzellen (PBMCs) extrahiert wurde und anschließend mit dem Enzym HindIII
(Boehringer Mannheim) verdaut wurde, mittels präparativer Elektrophorese auf 1,5%igem
Agarosegel, 1 × TAE,
gemäß den von
Maniatis et al. (Zitat oben) beschriebenen Bedingungen aufgetrennt.
Das Gel wurde in der Zone, die Molekulargewichten von unter 2,3
kB entsprach, in 20 Stücke
geschnitten und anschließend
wurde an der von jeder der Fraktionen eluierten DNA eine Amplifikation
mittels PCR durchgeführt,
und zwar mit den oben beschriebenen Oligonukleotiden ICE 6,5 (SEQ
ID Nr. 3) und ICE 6,3 (SEQ ID Nr. 4) und unter den folgenden Amplifikationsbedingungen:
1 Min bei 94°C,
1 Min bei 55°C,
1 Min bei 72°C,
30 Zyklen, BioTaq-Polymerase.
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Unter
den oben genannten 20 Fraktionen hat man 8 Fraktionen, die die beste
PCR-Amplifikation ergeben haben, aufbewahrt. Das amplifizierte Material
wurde mit dem Enzym T4-DNA-Ligase mit dem TA-Kloning Kit (Invitrogen)
nach den Anweisungen des Zulieferers in den Vektor pCRII kloniert
und mit der Technik von Sanger mit dem Enzym Sequenase unter Verwendung
des Elektrophoresematerials Macrophor (Pharmacia System) sequenziert.
Die Sequenzen, die bestimmt worden waren, wurden mittels GCG-Software
analysiert (Devereux et al. Nucleic Acids Research 12, 387-391 (1984)).
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Unter
den erhaltenen Nukleotidsequenzen wurde eine Sequenz mit der Bezeichnung
T2 identifiziert, die 90% Identität auf Nukleotidebene mit der
ICE-Exon-6-Sequenz aufweist.
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Die
Nukleotidsequenz T2 weist über
die Gesamtheit des Exon 6 (SEQ ID Nr. 5) ein offenes Leseraster auf,
das in 2 dargestellt ist und aufgrund dessen nun versucht,
Messanger-RNAs, die für
ein T2-Protein codieren, zu identifizieren und die T2 entsprechende
cDNA zu klonieren.
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b) Klonierung von ICE-homologer
cDNA
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Die
Gesamt-RNAs wurden aus Monozyten, die 18 Stunden lang mit LPS aktiviert
worden waren oder aus Plazenta oder aus aus peripherem Blut isolierten
granulären
Leukozyten extrahiert und aufgereinigt, und zwar mit einem RNA KitTM (Bioprobe). Jede entsprechende cDNA wurde
mit einem Poly-dT-Oligonukleotid und dem Enzym reverse Transkriptase
unter Verwendung des GeneAmp RNA PCR kit (Perkin Elmer) nach den Anweisungen
des Zulieferers synthetisiert und anschließend mittels PCR mit den beiden
folgenden Oligonukleotiden amplifiziert:
T2.A : CTACAGAGCTGGAGGCATTTGCT
(SEQ ID N° 6)
das
in der Codiersequenz des Exon 6 von T2 ausgewählt wurde, um spezifisch eine
Sequenz des T2-Typs, jedoch nicht eine ICE-Sequenz, zu amplifizieren,
sowie
ICE45.3 TTAATGTCCTGGGAAGAGGTAGAA (SEQ ID N° 7)
das
aus den 3'-terminalen
Ende der Codierregion der cDNA des ICE (Komplementärstrang)
ausgewählt
wurde.
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Ausgehend
von jedem der 3 RNA-Präparate
wurde unter den folgenden Amplifikationsbedingungen: 30 Sek. bei
94°C, 30
Sek. bei 60°C,
30 Sek. bei 72°C,
30 Zyklen mit dem GeneAmp RNA PCR Kit (Perkin Elmer) ein ungefähr 600 Basenpaare
langes Fragment erhalten. Das Fragment wurde mit dem TA cloning
Kit (Invitrogen) kloniert und wie oben beschrieben sequenziert.
Die Nukleotidsequenz, die so bestimmt worden war, entspricht keiner
erwarteten T2-cDNA, sondern einer neuen cDNA, die Tx genannt wurde.
-
C – Identifikation der Tx-cDNA
-
a) Bestimmung der Konsensussequenz
der Tx-cDNA
-
Die
Nukleotidsequenzen der 5'-
und 3'-terminalen
Enden der Tx-cDNA wurden mit dem "anchored"-PCR-Verfahren erhalten, und zwar ausgehend
von einer Plazenta-cDNA.
-
Das
5'-terminale Ende
der Tx-cDNA wurde mit dem "5'-Race-Ready"-cDNA-Kit (Human Quick-Clone cDNA) (Clontech)
und den folgenden Amplifikationsoligonukleotiden amplifiziert:
TxPCR5A
: GAGGCAGTTG CGGTTGTTGA A (SEQ ID N° 8)
TxPCR5B : CTCTGACCCA
CAGTTCCCCA C (SEQ ID N° 9)
-
Das
3'-terminale Ende
der Tx-cDNA wurde mit dem 3'-RACE-System-Kit (Gibco-BRL)
und den folgenden Amplifikationsoligonukleotiden amplifiziert:
TxA
: AACTGTGCAT GATGAGA (SEQ ID N° 10)
TxB
: AGATGCTGTG TACAAGACC (SEQ ID N° 11)
-
Diese
beiden Primer-Paare wurden ausgehend von der oben erhaltenen Tx-Partialsequenz
definiert.
-
Die
erhaltenen Amplifikationsfragmente wurden anschließend mit
dem TA Cloning Kit (Invitrogen) und den oben angegebenen Sequenzen
kloniert.
-
Die
Nukleotidsequenzen wurden mit den Oligonukleotiden TxA (SEQ ID Nr.
10) und TxB (SEQ ID Nr. 11) oben und den folgenden Oligonukleotiden
verifiziert:
wobei
diese Oligonukleotide aus der Tx-Codiersequenz (Codierstrang oder
Komplementärstrang)
gewählt wurden.
-
Durch
Assemblierung der erhaltenen Sequenzen erhält man die Konsensus-Nukleotidsequenz
der Tx-cDNA (SEQ ID Nr. 1), die in 3 dargestellt
ist. Die Sequenz, die auf diese Art bestimmt wurde, umfaßt 1291
Nukleotide und schließt
mit einer Polyadenylierungssequenz ab. Sie stellt ein offenes Leseraster
dar, das mit einem Initations-Methionin beim Nukleotid 42 beginnt
und mit einem Terminationscodon beim Nukleotid 1172 aufhört. So ergibt
sich ein offenes Leseraster mit 1131 Nukleotiden, das für ein Protein
mit 377 Aminosäuren
codiert.
-
B – Klonierung der Tx-cDNA-Codierregion:
-
Die
Tx-cDNA-Codierregion (SEQ ID Nr. 1) wurde mittels RT-PCR amplifiziert
und zwar ausgehend von Gesamt RNA von Monozyten, von Granulozyten
oder von der Plazenta, wobei man die folgenden Oligonukleotide verwendete:
TxP5
: CGCGGATCCACCATGGCAGAAGGCAACCACAGA (SEQ ID N° 20)
TxP3 : GGCTCTAGACTCGAGTTATCAATTGCCAGGAAAGAGGTA
(SEQ ID N° 21)
-
Diese
Amplifikations-Primer wurden gemäß der oben
bestimmten Tx-cDNA-Konsensussequenz (oder dem Komplementärstrang)
ausgewählt
und dadurch synthetisiert, daß man
für das
Oligonukleotid TxP5 die Klonierungsstellen BamHI und Nco1 und für das Oligonukleotid
TxP3 die Klonierungsstellen XbaI und Xho1 hinzufügte.
-
Das
erhaltene Amplifikationsprodukt, das eine Länge von ungefähr 1150
Basenpaaren aufweist, wurde mit den Enzymen BamHI und XbaI (Boehringer
Mannheim) verdaut und mit dem Amersham-Ligationskit in den zuvor
mit demselben Restriktionsenzymen BamHI und XbaI verdauten Vektor
pcDNAI/Amp (Invitrogen) kloniert. Das Klonierungsprodukt wurde vollständig an
beiden Strängen
sequenziert, und zwar mit den oben beschriebenen Oligonukleotiden
TxA, TxB, TxC, TxD, Tx1, Tx2, Tx3, Tx4, Tx5 und Tx6.
-
Für jede verwendete
Ausgangs-RNA ist die erhaltene Nukleotidsequenz identisch mit der
oben genannten Tx-cDNA-Konsensussequenz
(SEQ ID Nr. 1). Man beobachtet also für die verschiedenen verwendeten
Gewebe, die von verschiedenen Einzelorganismen stammen, keinen Unterschied.
-
Die
Codierregion der Tx-cDNA codiert für das Tx-Protein, dessen abgeleitete Aminosäuresequenz (SEQ
ID Nr. 2) in 3 dargestellt ist. Die Sequenz
des Tx-Proteins umfaßt
377 Aminosäuren
und weist ein berechnetes Molekulargewicht von 43,26 kDa auf.
-
Die
Sequenzhomologie des Tx-Proteins mit der Vorstufe ICE p45 beträgt maximal
52% auf Aminosäureebene,
wobei Diskontiniutäten
in Alignment der Sequenzen eingeführt wurden.
-
Ein
Muster von E. coli XL-1 blue mit der Tx-cDNA-Codierregion (SEQ ID Nr. 1) in dem Vektor
pcDNAI/Amp (cDNA Tx/pcDNAU 13/07/94) wurde am 29. Juli 1994 unter
der Nummer I-1462 beim CNCM hinterlegt.
-
C – Expression der Tx-mRNA in
verschiedenen menschlichen Geweben:
-
Die
Expression der mRNA, die für
das Tx-Protein codiert, wurde in acht unterschiedlichen Geweben mittels
Northern Blot untersucht, und zwar mit einer DNA-Sonde, die demjenigen
Teil von Tx entspricht, der mit dem ICE-Exon 6 ("Tx exon 6") ein Alignment ergibt. Diese Sonde
entspricht den Nukleotiden 595 bis 811 der SEQ ID Nr. 1.
-
Die
Sonde "Tx exon 6" wurde dadurch hergestellt,
daß man
diese Sequenz ausgehend von dem Plasmid, das die Tx-cDNA enthält, amplifiziert,
wobei man als Primer die oben genannten Oligonukleotide:
T2.A
(SEQ ID Nr. 6) und TxC (SEQ ID Nr. 12) verwendete.
-
Diese
Sonde wurde mit dem "Random
Priming"-Verfahren
mit dem Oligolabelling Kit (Pharmacia BioTech) mit 32P
markiert und anschließend
für den
Nachweis von Tx mRNAs durch Hybridisierung auf einer Membran, die
2 μg polyA+ – RNA der
jeweiligen verschiedenen menschlichen Gewebe auf einer Multiple
Tissue Northern Blot II Membran (Clontech) enthielt, verwendet,
wobei man unter den von Zulieferer angegebenen Hybridisierungsbedingungen
arbeitete.
-
Wie
in 4 dargestellt wird in den meisten geprüften Geweben
ein mRNA-Signal nachgewiesen, wobei die Intensitäten schwanken. Periphere Blutleukozyten (H)
ergeben des stärkste
Signal. Mittelstarke Signale erhält
man mit der Ratte (A), dem Dünndarm
(F), dem Thymus (B) und den Ovarien (E). Bei der Prostata (C) und
beim Dickdarm (G) erhält
man ein sehr schwaches Signal, und keinerlei Signal wird schließlich und endlich
in der mRNA der Testes (D) nachgewiesen.
-
Die
für das
Tx-Protein codierende mRNA wird also in zahlreichen Geweben, insbesondere
in den Blutzellen, exprimiert.
-
Beispiel 2: Funktionsstudie
des Tx-Proteins
-
A – Spaltung von pre-IL-1β
-
Die
Fähigkeit
des Tx-Proteins, gegebenenfalls die Vorstufe des menschlichen IL-1β zu spalten,
wurde in einem Transfektionssystem in eukariontische Zellen geprüft, wobei
jeweils einer der Expressionsvektoren pcDNAI/Amp und pcDL-Srα296 verwendet
wurde.
-
Zuerst
wurde die Tx-cDNA-Codierregion (SEQ ID Nr. 1) in die BamHI- und
XbaI-Stellen des eukaryontischen Expressionvektors pcDNAI/Amp (Invitrogen)
kloniert. Nach Verdauung mit den Enzymen BamHI und XbaI wurde ein
ungefähr
1150 große
Basenpaare großes
Insert isoliert und dann aufgereinigt. Die Restriktionsstellen der
Enden wurden mit Hilfe der T4-DNA-Polymerase (Boehringer Mannheim)
aufgefüllt.
Die erhaltene cDNA wurde mit Hilfe eines Ligationskits (Amersham)
in den Vektor pcDL-SRα296
(Takebe et al., Molecular and Cellular Biology, Vol 8, 466, 1988)
subkloniert, wobei dieser Vektor mit dem Enzym XbaI geöffnet worden
war und die Enden anschließend
mit T4-DNA-Polymerase aufgefüllt
worden waren. Nach Aufreinigung mit dem Plasmid-Maxi-Kit (QIAGEN)
erhielt man Präparate
von Tx-Plasmid-DNA
in den beiden Vektoren.
-
Bei
den für
die Transfektion verwendeten eukaryontischen Zellen handelt es sich
um eine Cos-1-Zelllinie, die pIL-1β konstitutiv exprimiert und
die durch Transfektion eines Plasmids, das das Gen des menschlichen
pIL-1β enthält, erhalten
wurde. Die Synthese von pIL-1β wird
in dieser Linie dadurch aufrechterhalten, daß man die Zellen in Anwesenheit
von 0,5 mg/ml G-418-Sulfat im Kulturmedium DMEM, 10% FKS, Glutamin, P/S,
Pyruvat, HEPES kultiviert.
-
3 × 106 Cos-1-Zellen werden bei 37°C in feuchter
Atmosphäre
mit 5% CO2 in Petrischalen inkubiert und
mit 15 μg
Plasmid-DNA, die zuvor mit 200 μl
DEAE-Dextran vermischt und vor dem Hinzufügen in die Schalen mit 4 ml
PBS verdünnt
wurde, transfiziert. Nach 30minütiger
Inkubation der Zellen bei 37°C
und Hinzufügen
von 8 ml einer 80 μM
Chloroquin-Lösung
in DMEM ohne Serum werden die Zellen 2,5 Stunden lang inkubiert.
Der Überstand
wird anschließend
abgesaugt und die Zellen werden 2 Minuten lang mit 10%igem DMSO
in serumfreiem DMEM behandelt. Nach Waschen mit serumfreiem Medium
wird mit 10 ml vollständigem
Kulturmedium wie oben beschrieben versetzt. Nach der Inkubation
wird der Überstand
der transfizierten Zellen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen
16 und 45 Stunden entnommen.
-
Das
in den Überständen vorhandene
reife Il-1β wird
mit einem IL-1β-ELISA-Test
(R & D Systems),
der den spezifischen Nachweis von reifem IL-1β gestattet, quantitativ bestimmt.
-
Die
Transfektion wurde mit der Tx-cDNA-Codierregion, die in jeweils
einen der beiden oben genannten Vektoren insertiert worden war,
im Vergleich zu Transfektionen mit der Codierregion der cDNA von
ICE p45 oder von ICE p30 sowie einer Kontrolltransfektion mit dem
entsprechenden Blankvektor, der kein Plasmid enthielt, durchgeführt.
-
Wie
in 5 dargestellt verleiht die Transfektion von cDNA
von ICE p45 (Säule
2) bzw. p30 (Säule 7)
den Zellen die Fähigkeit,
reifes IL-1β zu sezernieren.
Im Gegensatz dazu wird, wenn Tx-cDNA unter denselben Bedingungen
transfiziert wird (Säulen
3 und 6), kein sezerniertes IL-1β beobachtet,
wie dies auch bei den Kontrolltransfektionen der Fall ist (Säulen 1,
4, 5). Ähnliche
Ergebnisse erhält
man mit den beiden Expressionsvektoren zu einem beliebigen Inkubationszeitpunkt
(16 Stunden: 5A; 24 Stunden: 5B; 29 Stunden und bis 44 Stunden) nach
der Transfektion.
-
Das
Tx-Protein verfügt
nicht über
die Konvertaseeigenschaft von IL-1β.
-
B – Proteaseaktivität des Tx-Proteins:
Spaltung einer ICE-Vorstufe mit 30 kDa
-
Die
Fähigkeit
des Tx-Proteins, gegebenenfalls die ICE-Vorstufe mit 30 kDa (ICE p30) zu spalten,
wurde in einem Cotransfektionssystem in eukaryontische Zellen geprüft, wobei
man gleichzeitig einen Vektor mit der Tx-cDNA-Codierregion (SEQ
ID Nr. 1) und einen Vektor mit einer DNA, die für ein modifiziertes ICE-Protein codiert,
in Cos-1-Zellen einbringt, wobei jede DNA in dem oben genannten
Expressionsvektor pcDL-SRα296 insertiert
wurde.
-
Das
ICE-Protein wurde auf zweierlei Art und Weise modifiziert: erstens
wurde für
einen spezifischen Nachweis das ICE-Protein in Gegenwart des Tx-Proteins
ein kleines T7-Peptid mit dem N-terminalen Ende des Proteins ICE
p30 fusioniert. Das so markierte Protein oder seine Reifungsprodukte
sind mittels Western-Blotting
mit einem für
das T7-Peptid spezifischen monoklonalen Antikörper nachweisbar (Tsai et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci., 89, 8864, 1992). Zweitens wird für die Expression
des Enzyms in einer Form, die unfähig ist, eine richtige Reifung
heranzuführen,
eine Mutante von ICE p30 verwendet, deren Cystein Cys 285 des aktiven
Zentrums durch ein Serin ersetzt worden war (Wilson, K.P. et al.
Nature, 370, 28 July 1994, 270-275).
Dieses Enzym ist also inaktiv und unfähig, eine richtige Reifung
zu induzieren oder pIL-1β zu
spalten. Die Mutante wurde durch gerichtete Mutagenese hergestellt,
und zwar mit entsprechenden Oligonukleotiden und dem "TransformerTM site-directed mutagenesis"-Mutagenesekit (Clontech).
Die erhaltene Sequenz wurde vollständig verifiziert. So erhielt
man das mutierte und markierte ICE p30 mit der Bezeichnung T7-ICEp30C285S.
-
Die
Cos-1-Zellen wurden entweder mit dem Vektor pcDL-SRα296,
der T7-ICEp30C285S enthielt, oder mit dem Vektor pcDL-SRα296, der
Tx enthielt, transfiziert oder mit beiden Vektoren cotransfiziert,
und zwar unter den oben beschriebenen Arbeitsbedingungen. Nach 22stündiger Kultur
wurden die Zellen geerntet, gewaschen und in einem Puffer mit 10
mM NaCl, 10 mM Hepes, pH 7,4, 1 mM EDTA, 50 mM NaF, 0,2% Triton X-100,
1 μg/ml
Leupeptin, 20 u/μl
Aprotinin und 1 mM PMSF. Das Zelllysat wurde bei 4°C bei 400
g zentrifugiert und mit dem Überstand
wurde anschließend
eine Elektrophorese auf einem 16%igen Polyacrylamid-Gel, SDS-PAGE,
durchgeführt.
Die Proteine des Gels wurden anschließend auf eine Nitrozellulosemembran übertragen
und mit dem monoklonalen Maus-anti-T7-Antikörper (Novagen) 2 Stunden lang
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Membran wurde gewaschen und anschließend eine
Stunde bei Raumtemperatur mit einem mit alkalischer Phosphatase
konjugierten Anti-Maus-Immunglobulin-Antikörper aus der Ziege inkubiert.
... ??
-
Auf
gleiche Art und Weise wurden Kotranfektionen mit dem Vektor pcDL-SRα296, der T7-ICEp30C285S
enthält,
und dem Vektor pcDL-SRα296,
der entweder ICE p30 oder ICE p45 statt Tx enthält, durchgeführt.
-
Wie
aus 6 hervorgeht kann die T7-p30-Form des Enzyms (scheinbares
Molekulargewicht 35 kDa) dann nachgewiesen werden (Bahn B), wenn
nur das mutierte Protein ICE p30 (T7-ICEp30C285S) in den transfizierten
Cos-Zellen exprimiert wird.
-
Das
Fehlen einer Bande, die der p20-Form entspricht, zeigt, daß das mutierte
Enzym unfähig
ist, sich zu spalten. Werden die Zellen mit dem Vektor, der das
Enzym ICE p30 (Bahn C) oder p45 (Bahn D) enthält, cotransfiziert, so beobachtet
man eine Bande mit einem scheinbaren Molekulargewicht von 26 kDa,
die dem T7-p20-Spaltungsprodukt
des aktiven Enzyms entspricht. Werden die Zellen mit dem Vektor,
der Tx enthält (Bahn
E) cotransfiziert, so beobachtet man ebenfalls eine größere Bande
mit einem scheinbaren Molekulargewicht von 26 kDa, die von zwei
kleineren Banden mit ungefähr
31 kDa bzw. 28 kDa begleitet wird. Die verschiedenen Banden entsprechen
den Spaltprodukten der p30-Form von ICE durch das Tx-Protein, das
in den Zellen exprimiert wurde.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß das
Tx-Protein erstens in transfizierten Cos-Zellen exprimiert wird
und zweitens eine Proteaseaktivität aufweist. Außerdem ist
das Tx-Protein fähig, die
ICE-Vorstufe mit 30 kDa zu spalten und kann so zur in-vivo-Reifung
des ICE-Proenzyms unter Erzeugung des Enzyms in seiner aktiven Form
beitragen.
-
C – ... ???
-
Die
Fähigkeit
des Tx-Proteins, den Zelltod zu induzieren, wurde durch Transfektion
in Cos-Zellen und durch morphologische Beobachtung der kultivierten
Zellen geprüft.
-
Die
Transfektion von ICE in verschiedenen Zelltypen, die zum Tod dieser
Zellen aufgrund von Apoptosis führt,
ist bereits beschrieben (Miura et al., Zitat oben).
-
Die
Transfektion von Cos-1-Zellen mit dem Vektor pcDL-SRα296, der
die Codierregion der Tx-cDNA (SEQ ID Nr. 1) enthält, sowie die Transfektion
mit dem Vektor pcDL- SRα296, der
ICE p45 enthält,
erfolgten wie bereits beschrieben. Die Morphologie der Zellen wurde
nach 22stündiger
Inkubationszeit beobachtet.
-
Wie
in 7 dargestellt, beobachtet man das Auftreten von
abgerundeten Zellen, die sich vom Träger ablösen und deren morphologisches
Aussehen für
apoptotische Zellen in mit ICE-cDNA transfizierten Cos-Zellen charakteristisch
ist (7D). Dieselbe morphologische Veränderung wird bei mit der Tx-cDNA
transfizierten Cos-Zellen beobachtet (7C).
-
Zu
identischen morphologischen Ergebnissen gelangt man, wenn man für die Expression
von ICE und Tx in transfizierten Cos-1-Zellen den oben beschriebenen
Vektor pcDNAI/Amp verwendet.
-
Diese
Ergebnisse wurden durch Beobachtung der DNA, die aus transfizierten
Cos-1-Zellen, die nach der Transfektion 40 Stunden lang inkubiert
worden waren, isoliert worden war, bestätigt. Die DNA der Zellen wurde
mit dem TurboGen-Mikrokit (Invitrogen) präpariert, auf einem 1,5%igen
Agarosegel laufen gelassen und mit ETB gefärbt.
-
Wie
in 8 dargestellt, weist die DNA von mit ICE p45 (Bahn
B) und mit Tx (Bahn C) transfizierten Zellen das charakteristische "leiterartige" Aussehen von apoptotischen
Zellen auf.
-
Ohne
DNA transfizierte Zellen (7A und 8A) bzw. Zellen, die mit dem Vektor
ohne cDNA transfiziert wurde (7B und 8D) weisen weder die Morphologie
noch die DNA von apoptotischen Zellen auf.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß das
Tx-Protein an der Induktion des Zelltods beteiligt ist.
-
Beispiel 3: Identifikation
der Ty-Sequenz
-
A – Klonierung von Tx-homologen
Genen
-
Menschliche
genomische DNA, die aus peripheren Blutmonozyten extrahiert worden
war, wurde mit dem HindIII (Boehringer Mannheim) verdaut und die
Fragmente wurden anschließend
mittels präparativer Gelelektrophorese
auf 1%igem Agarosegel, 1 × TAE,
unter den von Maniatis et al. (Zitat oben) beschriebenen Bedingungen
aufgetrennt. Das Gel wurde in der Region der Ladevertiefung entsprechend
Molekulargewichten von oberhalb 1,9 kB zerschnitten und anschließend wurde
mit der aus jeder der Fraktionen eluierten DNA unter den folgenden
Amplifikationsbedingungen: 30 Sek. Bei 94°C, 30 Sek. Bei 55°C, 1 Min
bei 72°C,
30 Zyklen, BioTaq-Polymerase
(Bioprobe) eine PCR-Amplifikation durchgeführt, und zwar mit Hilfe der
Oligonukleotide T2A (SEQ ID Nr. 6) und TxC (SEQ ID Nr. 12).
-
Von
diesen 24 Fraktionen wurden die 10 Fraktionen, die die beste PCR-Amplifikation
ergeben hatten, aufbewahrt. Das amplifizierte Material wurde auf
Agarosegel gereinigt und mit dem TA-Cloning-Kit (Invitrogen) in
den Vektor pCRII kloniert und mit der Sanger-Technik mit dem Enzym
Sequenase (Version 2.0 DNA Sequencing Kit) sequenziert, wobei man
das Macrophor-Elektrophoresesystem
(Pharmacia System) verwendete. Die Sequenzen, die bestimmt worden
waren, wurden mit der GGG-Software wie in Beispiel 1 angegeben analysiert.
-
Es
wurde eine Ty genannte Nukleotidsequenz identifiziert, die mit der
Tx-cDNA-Sequenz (SEQ ID Nr. 1) 94,9% Identität auf der Nukleotidebene aufweist
und die dazu führt,
daß man
versucht, die der Ty-Sequenz entsprechende cDNA zu klonieren.
-
B – Kloning und Identifikation
der Ty-cDNA
-
a) Bestimmung der TY-cDNA-Konsensussequenz
-
Die
Nukleotidsequenzen des 5'-
und des 3'-terminalen
Endes der Ty-cDNA wurden mittels der "anchored"-PCR- Technik
ausgehend von Ratten- bzw. Human-Plazenta-cDNA erhalten.
-
Das
3'-terminale Ende
der Ty-cDNA wurde mit dem 3'RACE-System-Kit (Gibco-BRL)
und den folgenden Amplifikationsnukleotiden amplifiziert:
Ty
3.2 : CATGTCTCATGGCATCCTA (SEQ ID N° 24) und
Ty 3.1 : CTGCGGAACTGCGCATAAAA
(SEQ ID N° 25).
-
Diese
zwei Primer wurden ausgehend von der Partialsequenz des Exon 6 der
oben erhaltenen Ty-Sequenz
definiert. Die amplifizierten Fragmente wurden auf Agarosegel gereinigt,
in den Vektor pCRII kloniert und wie oben angegeben sequenziert.
Dadurch, daß die
erhaltenen Sequenzen zusammengestellt wurden, konnte man den 3'-terminalen Abschnitt
der Codierregion der Ty-cDNA sowie die 3'-terminale Nichtcodierregion definieren.
-
Das
5'-terminale Ende
der Ty-cDNA wurde mit dem Human Spleen 5'-RACE-Ready cDNA"-Kit" (Clontech)
und den folgenden Amplifikationsnukleotiden amplifiziert:
Ty5A1
: GGCTCTAGACTCGAGGTGCTCTTTGATGTTGACAG (SEQ ID N° 26)
und
Ty5A4 : CTTCTCCTCGTGGATCTTGC
(SEQ ID N° 27).
-
Diese
zwei Primer wurden ausgehend von der 3'-terminalen
Region der oben erhaltenen Ty-cDNA durch Hinzufügen der Restriktionsstellen
XbaI und Xho1 an Ty5A1 definiert. Die Amplifikationsfragmente wurden
anschließend
mit dem TA-Cloning-Kit (Invitrogen) kloniert und wie oben beschrieben
sequenziert.
-
Die
Nukleotidsequenzen wurden mit den Oligonucleotiden Ty5A1 (SEQ ID
Nr. 26) und Ty 3,1 (SEQ ID Nr. 25) oben sowie den folgenden Nukleotiden
verifiziert:
-
Diese
Oligonukleotide wurden innerhalb der Ty-Codiersequenz gewählt (Codierstrang oder komplementärer Strang).
-
Durch
Zusammenstellen aller erhaltenen Sequenzen erhält man die Konsensus-Nukleotidsequenz
der Ty-cDNA (SEQ ID Nr. 22).
-
b) Klonierung der Codierregion
Ty-cDNA
-
Die
Codierregion der Ty-cDNA (SEQ ID Nr. 22) wurde mittels PCR amplifiziert
und zwar ausgehend von Ratten- oder
Human-Plazenta-cDNA, wobei man die entsprechenden Kits 5'-RACE-Read cDNA kits
(Clontech), das Oligonukleotid Ty5A1 (SEQ ID Nr. 26) oben sowie
das folgende Oligonukleotid verwendete:
TyP5 : CGCGGATCCAAGATGTTGGAATACCTGGGCAAA
(SEQ ID N° 39).
-
Diese
Amplifikationsprimer wurden gemäß der Konsensussequenz
der Ty-cDNA (SEQ ID Nr. 22), die oben bestimmt wurde, gewählt, wobei
die BamHI-Klonierungsstelle
zu TyP5 hinzugefügt
wurde.
-
Das
amplifizierte und auf Agarosegel gereinigte Produkt, das eine Länge von
ungefähr
1100 Basenpaaren aufweist, wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI
und XbaI verdaut und anschließend
wie in Beispiel 1 in den Vektor pcDNAI/Amp kloniert und wie oben
beschrieben sequenziert. Das Klonierungsprodukt wurde vollständig an
beiden Strängen
mit den oben definierten Oligonukleotiden SEQ ID Nr. 28 bis SEQ
ID Nr. 28 bis SEQ ID Nr. 38 sequenziert.
-
Man
erhielt eine Sequenz mit Identität
zur Codiersequenz der Ty-cDNA-Konsensussequenz (SEQ ID Nr. 22).
Die Homologie der Codiersequenz der Ty-cDNA mit der Codiersequenz
der Tx-cDNA, die in Beispiel 1 erhalten wurde, beträgt 84% Identität auf Nukleotidebene.
-
Die
Codierregion der Ty-cDNA codiert für das Ty-Protein mit der abgeleiteten
Aminosäuresequenz SEQ
ID Nr. 23. Die Proteinsequenz umfaßt 364 Aminosäuren mit
einem berechneten Molekulargewicht von 41,8 kDa.
-
Die
Homologie der Sequenz des Ty-Proteins mit dem Tx-Protein, das in Beispiel 1 erhalten
wurde, beträgt
75% Identität
auf Aminosäureebene.
-
Ein
Muster von E. coli XL-1 blue, das die Codierregion der Ty-cDNA (SEQ
ID Nr. 22) im Vektor pcDNAI/Amp (cDNA Ty/pcDNAI/Amp 30/6/95) enthält, wurde
am 5. Juli 1995 unter der Nr. I-1068 bei der CNDM hinterlegt.
-
Beispiel 4: Biologische
Aktivitäten
des Ty-Proteins
-
A – Induktion des Zelltods:
-
Die
Fähigkeit
des Ty-Proteins, den Zelltod zu induzieren, wurde nach dem in Beispiel
2 angegebenen Protokoll geprüft
und zwar mit Cos-1-Zellen, die mit dem Vektor pcDL-SRα296, der
die Codierregion der Ty-cDNA
(SEQ ID Nr. 22) enthält
und pcDL-Ty genannt wird, transfiziert, wobei die Herstellung dieses
Vektors nach den in Beispiel 2 für
die Subklonierung der Tx-cDNA beschriebenen Bedingungen durchgeführt wurde.
-
Die
Morphologie der Zellen wurde nach 23stündiger und 43stündiger Inkubation
beobachtet und die Beobachtung der isolierten DNA erfolgte nach
43stündiger
Inkubation.
-
Die
Ergebnisse, die im Vergleich zu Zellen, mit dem Vektor mit der Codierregion
von Tx oder von ICE p45 transfiziert worden waren, erhalten wurden,
sind mit denjenigen für
das Tx-Protein in 7 und in 8 von Beispiel
2 identisch.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß das
Ty-Protein, wie auch das Tx-Protein, an der Induktion des Zelltods beteiligt
ist.
-
B – Proteaseaktivität des Ty-Proteins:
-
Die
Fähigkeit
des Ty-Proteins, sich selbst intermolekulär zu schneiden, wurde in einem
Cotransfektionssystem in eukaryontischen Zellen getestet, und zwar
unter Bedingungen analog denen, wie sie für die Spaltung der ICE-Vorstufe
durch das Tx-Protein
in Beispiel 2 beschrieben wurden, und zwar dadurch, daß man in Cos-1-Zellen
gleichzeitig einen Vektor mit der Codierregion der Ty-cDNA (SEQ
ID Nr. 22) und einen Vektor mit einer DNA, die für ein modifiziertes Ty-Protein
codiert, einbringt, wobei jede DNA in den Expressionsvektor pcDL-SRα296 bzw.
in den Vektor pcDNAI/Amp, die in Beispiel 2 beschrieben sind, insertiert
wurde.
-
Das
Ty-Protein wurde doppelt modifiziert; erstens wurde das Codon Cys
245 nach dem "nested"-PCR-Verfahren zu
einem Serin-Codon mutiert, und zweitens wurde der T7-Epitop-Tag (MASMTGGQQMG)
am N-terminalen Ende des Ty- Fragments,
das den Resten 68 bis 364 der Sequenz SEQ ID Nr. 23 entspricht,
eingeführt.
-
Für die Amplifikation
der Ty-cDNA-Matrix wurden die folgenden Primer-Paare verwendet:
- a) erstens,
T7TY : CGCGGATCCACCATGGCTTCTATGACAGGAGGTCAACAAATGGGACAAAAGATCACCAGTGTAAAACC
(SEQ ID N° 40)
wobei
dieser Primer aus der Ty-Codiersequenz ausgewählt wurde und dadurch synthetisiert
wurde, daß man
eine BamHI-Restriktionsstelle und im Anschluß daran die für den T7-Tag
codierende Nukleotidsequenz hinzufügte, sowie
TYC245SR :
ATGTTTTTCACCTCTGGAGGCCTGGACAATGATGAC (SEQ ID N° 41)
wobei dieser Primer
innerhalb der Ty-Codiersequenz (Komplementärstrang) mit einer Mutation
C → G in Position
17 ausgewählt
wurde, und
- b) zweitens,
TYC245S : GTCATCATTGTCCAGGCCTCCAGAGGTGAAAAACAT
(SEQ ID N° 42)
wobei
dieser Primer aus der Ty-Codiersequenz mit einer Mutation G → C in Position
20 ausgewählt
wurde, und Ty5A1 (SEQ ID Nr. 26) oben,
und wobei man die folgenden
Amplifikationsbedingungen verwendete: 1 Min bei 94°C, 1 Minute
bei 60°C, 1
Minute bei 72°C,
30 Zyklen, Vent-Polymerase (Biolabs).
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Die
beiden jeweils erhaltenen Amplifikationsprodukte wurden zusammengegeben
und mittels PCR amplifiziert, wobei T7Ty und Ty5A1 sowie die oben
beschriebenen Bedingungen verwendet wurden.
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Das
Amplifikationsprodukt wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI und
XbaI verdaut und anschließend
in den Vektor pcDNAI/Amp kloniert, der zuvor mit denselben Restriktionsenzymen
verdaut worden war. Das erhaltene Plasmid wird pT7TYΔ67C245S genannt.
Die erhaltene Sequenz wurde vollständig mittels DNA-Sequenzierung
verifiziert.
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Der
Expressionsvektor pcDL-SRα296,
in den die Ty-cDNA-Sequenz
(SEQ ID Nr. 22) subkloniert worden war und der Plasmid PcDL-TY genannt
wird, wurde wie oben beschrieben hergestellt.
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Die
Cos-1-Zellen wurden anschließend
entweder mit dem Vektor pT7TYΔ67C245S
transfiziert oder mit diesem Plasmid und dem Plasmid pcDL-TY kotranfiziert
und anschließend
23 Stunden oder 43 Stunden lang kultiviert, lysiert und mittels
Polyacrylamid-Gelelektrophorese
mittels Polyacrylamid-Gelelektrophorese und Western-Blot mit den
monoklonalen Anti-T7-Antikörper aus
der Maus unter den in Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsbedingungen
analysiert, wobei jedoch der Anti-Maus-Immunglobulin-Antikörper aus
der Ziege statt mit der alkalischen Phosphatase mit Meerrettich-Peroxydase
konjugiert wird. Die an die Membran gebundenen Antikörper werden
anschließend
mit dem Nachweissystem "Western
ECL" (Amersham)
mittels Autoradiographie sichtbar gemacht.
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Auf
gleiche Art und Weise wurden Cotransfektionen mit dem pcDL-SRα296-Blankvektor
und dem pcDNAI/Amp-Blankvektor
durchgeführt
und die Zellen wurden 23 Stunden lang kultiviert.
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Wie
aus 9 hervorgeht kann die Form T7Ty (scheinbares Molekulargewicht
ungefähr
30 kDa) nachgewiesen werden (Bahn E), wenn nur das mutierte Ty-Protein in den transfizierten
Cos-Zellen exprimiert wird. Die Abwesenheit einer Bande mit niedrigerem
Molekulargewicht zeigt, daß das
mutierte Ty-Protein unfähig
ist, sich selbst zu spalten. Werden Zellen mit dem Vektor, der Ty
enthält,
cotransfiziert (Bahn F und G), so beobachtet man das Auftreten einer
größeren Bande
mit einem scheinbaren Molekulargewicht von 20 kDa, was dem Produkt
der Spaltung des mutierten Ty-Proteins
durch das Ty-Protein entspricht.
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß das
Ty-Protein erstens in transfizierten Cos-Zellen exprimiert wird
und zweitens eine Proteaseaktivität aufweist und insbesondere
fähig ist,
sich selbst intermolekular zu spalten. SEQUENCEPROTOKOLL