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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Verfahren
zur Behandlung multipler Sklerose durch Verwendung von Peptidanaloga
des menschlichen Myelin basischen Proteins.
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Hintergrund
der Erfindung
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Multiple
Sklerose (MS) ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, die ungefähr 250.000
Individuen in den Vereinigten Staaten betrifft. Obwohl der klinische
Verlauf durchaus variabel sein kann, manifestiert sich die häufigste
Form durch wiederaufkommende neurologische Mängel, insbesondere Paralyse,
sensorische Mängel
und Augenprobleme.
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Der
entzündliche
Prozess kommt hauptsächlich
in der weißen
Masse des zentralen Nervensystems vor und wird durch T-Lymphozyten,
B-Lymphozyten und Makrophagen vermittelt. Diese Zellen sind für die Demyelinierung
von Axonen verantwortlich. Die charakteristische Läsion in
MS wird bedingt durch ihr makroskopisches Erscheinungsbild das Plaque
genannt.
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Von
multipler Sklerose wird angenommen, dass sie aus pathogenen T-Zellen
hervorgeht, die die Mechanismen, die Eigentoleranz etablieren, umgehen
und normales Gewebe angreifen. Die T-Zellreaktivität gegenüber dem
Myelin basischen Protein kann eine kritische Komponente in der Entwicklung
von MS sein. Die in Läsionen
gefundenen pathogenen T-Zellen haben eine eingeschränkte Heterogenität des Antigenrezeptors
(TCR). Die aus Plaques isolierten T-Zellen zeigen eine Neuanordnung
einer eingeschränkten
Anzahl von Vα-
und Vβ-Gensegmenten. Zudem
zeigen die TCRs verschiedene dominante Aminosäuremotive in der dritten komplementaritätsbestimmenden
Region (CDR), die die hauptsächliche Antigenkontaktstelle
darstellt. Insgesamt wurden drei CDR Motive in T-Zellklonen identifiziert,
von denen bekannt ist, dass sie ein Epitop innerhalb der Aminosäuren 82–106 des
Myelin basischen Proteins erkennen. Diese Moti ve wurden in 44% der
neu angeordneten TCR-Sequenzen gefunden, die ein bestimmtes Vβ-Gen involvieren,
das in T-Zellen neu angeordnet ist, die aus Gehirn von zwei Patienten
mit MS isoliert wurden.
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Eine
definitive Behandlung von MS wurde bisher nicht etabliert. Historisch
wurden Corticosteroide und ACTH verwendet, um MS zu behandeln. Im Wesentlichen
verringem diese Medikamente die entzündliche Reaktion durch die
Toxizität
gegenüber Lymphozyten.
Die Genesung von akuten Verschlechterungen kann beschleunigt werden,
aber diese Medikamente verhindern zukünftige Attacken oder verhindern
die Entwicklung zusätzlicher
Behinderungen oder die chronische Progression von MS nicht (Carter
und Rodriguez, Mayo Clinic Proc. 64: 664, 1989; Weiner und Hafler,
Ann. Neurol. 23: 211, 1988). Zusätzlich
machen die starken Nebenwirkungen der Steroidbehandlungen diese
Medikamente für
die langfristige Verwendung nicht wünschenswert.
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Andere
toxische Verbindungen wie Azathioprin, ein Purinantagonist, Cyclophosphamid
und Cyclosporin wurden verwendet, um die Symptome von MS zu behandeln.
Wie die Corticosteroidbehandlung sind diese Medikamente im besten
Falle für
einen kurzen Zeitraum vorteilhaft und hochtoxisch. Die Nebenwirkungen
umfassen erhöhte
Krebshäufigkeit, Leukopenien,
toxische Hepatitis, gastrointestinale Probleme, Bluthochdruck und
Nephrotoxizität
(Mitchell, Cont. Clin. Neurol. 77: 231, 1993; Weiner und Hafler,
supra). Antikörperbasierende
Therapien, die auf T-Zellen gerichtet sind wie Anti-CD4-Antikörper, werden
derzeit zur Behandlung von MS untersucht. Jedoch können diese
Mittel unerwünschte
Nebenwirkungen durch die Schwächung
der Immunität
des Patienten bewirken.
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Kürzlich wurden
Cytokine wie IFN-γ und IFN-β verabreicht,
um zu versuchen, die Symptome von MS zu mildern. Jedoch wurde eine
Pilotstudie, die IFN-γ involvierte,
beendet, da 7 von 18 Patienten, die mit diesem Medikament behandelt
wurden, eine klinische Verschlechterung innerhalb eines Monats nach
Beginn der Behandlung erfuhren. Zudem gab es eine Erhöhung in
der spezifischen Reaktion auf MBP (Weiner und Hafler, supra).
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Betaseron,
ein modifiziertes Betainterferon, wurde kürzlich zur Verwendung in MS-Patienten zugelassen.
Obwohl die Betaseronbehandlung einige Verbesserung in den Verschlechterungsraten
aufzeigte (Paty et al., Neurology 43: 662, 1993), gab es keinerlei
Unterschied in der Geschwindigkeit der klinischen Verschlechterung
zwischen behandelten und Kontrollgruppen (IFNB MS Study Group, Neurology
43: 655, 1993; Paty et al., supra). Es wurden üblicherweise Nebenwirkungen
beobachtet. Die häufigste
dieser Nebenwirkungen war Fieber (40%–58% der Patienten), erkältungsartige
Symptome (76% der Patienten), Kälteempfinden
(46% der Patienten), Mylagien (41% der Patienten) und Schwitzen
(23% der Patienten). Zusätzlich
waren Reaktionen an der Injektionsstelle (85%) einschließlich Entzündung, Schmerzen,
Hyperempfindlichkeit und Nekrose üblich (IFNB MS Study Group,
supra; Connelly, Annals of Pharm. 28: 610, 1994).
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In
Hinblick auf die mit den existierenden Behandlungen von MS assoziierten
Problemen gibt es einen starken Bedarf an verbesserten Behandlungen,
die wirksamer sind, und nicht mit solchen Nachteilen assoziiert
sind. Die vorliegende Erfindung nutzt die Verwendung von Peptidanaloga,
die eine T-Zellreaktion auf menschliches Myelin basisches Protein antagonisiert,
um wirksam MS zu behandeln, während
gleichzeitig weitere damit verbundene Vorteile zur Verfügung gestellt
werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Peptidanalogon zur Verfügung gestellt, umfassend mindestens
sieben aufeinander folgende Aminosäuren, ausgewählt aus
den Resten 86 bis 99 von menschlichem Myelin basischen Protein aus 1, einschließlich Rest
91, wobei das L-Lysin an Position 91 zu einer anderen Aminosäure verändert ist,
oder Rest 97, wobei das L-Arginin an Position 97 zu einer anderen
Aminosäure
verändert
ist, oder Rest 95, wobei das L-Threonin an Position 95 zu einer
anderen Aminosäure
verändert
ist, und wobei das Peptidanalogon 2 bis 5 Veränderungen zu einer Aminosäure anders
als die Aminosäuren,
die in dem nativen Protein an der Position vorhanden sind, enthält, und
wobei das Peptidanalogon a) um die Bindung von nativem MBP Peptid
an MHC kompetetiv ist, b) nicht die Zellteilung einer MBP (87–99) reaktiven
T-Zelllinie verursacht, und c) die Induktion von experimenteller allergischer
Encephalomyelitis (EAE) durch MBP (87–99) in Nagern inhibiert.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Peptidanalogon mindestens sieben Aminosäuren, ausgewählt aus
den Resten 86 bis 99, wobei das L-Lysin in Position 91 geändert ist
und ein bis drei zusätzliche L-Aminosäuren, die
aus den Resten 86, 87, 88, 95, 98 oder 99 ausgewählt sind, in eine andere Aminosäure verändert sind.
In einer zweiten verwandten Ausführungsform
ist das L-Threonin in Position 95 verändert und ein bis drei zusätzliche
Aminosäuren, die
aus den Resten 86, 87, 88, 91, 98 und 99 oder 86, 87, 88, 97, 98
und 99 in eine andere Aminosäure
verändert
sind. In einer dritten verwandten Ausführungsform ist L-Arginin in
Position 97 verändert
und ein bis drei zusätzliche
Aminosäuren,
die aus den Resten 86, 87, 88, 95, 98 oder 99 ausgewählt sind,
sind in einer anderen Aminosäure
verändert.
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In
einem anderen Satz an Ausführungsformen
umfasst das Peptidanalogon die Reste 83–99 des menschlichen Myelin
basischen Proteins, wobei das Peptidanalogon vorzugsweise zwei bis
fünf Veränderungen
enthält.
In bevorzugten Aspekten dieser Erfindung haben die Peptidanaloga
die veränderten Reste
89, 91, 95 oder 97 zu Alanin und die zusätzlichen Aminosäuren sind
in die korrespondierende Aminosäure
in der D-Form verändert.
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In
anderen Ausführungsformen
umfassen Peptidanaloga mindestens sieben Aminosäuren, die aus den Resten 86
bis 99 von menschlichem Myelin basischen Protein ausgewählt sind,
bei denen entweder L-Lysin in Position 91, L-Threonin in Position
95 oder L-Arginin
in Position 97 in eine andere Aminosäure verändert sind und zusätzlich sind
die N-terminalen und C-terminalen Aminosäuren verändert, um die Proteolyse nach
Verabreichung des Peptidanalogons zu verringern. In einem bevorzugten
Aspekt liegen die N- und/oder
C-terminalen Aminosäuren
in der D-Form vor. In anderen Ausführungsformen umfassen die Peptidanaloga
mindestens sieben Aminosäuren,
die aus den Resten 86 bis 99 des menschlichen Myelin basischen Proteins
ausgewählt
sind, bei denen entweder L-Lysin in Position 91, L-Threonin in Position
95 oder L-Arginin in Position 97 in eine andere Aminosäure verändert sind
und zusätzlich
bis zu drei andere Aminosäureänderungen
durchgeführt werden.
Jeglicher Rest zwischen 86–99
kann verändert
werden, außer,
dass in einem Peptidanalogon, in dem der Rest 91 verändert ist,
Rest 97 nicht verändert
werden kann. In gleicher Weise kann in einem Peptidanalogon, in
dem Rest 97 verändert
wurde, Rest 91 nicht verändert
werden.
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Andere
Ausführungsformen
stellen Peptidanaloga zur Verfügung,
die mindestens sieben Aminosäuren
umfassen, die aus den Resten 86 bis 99 des menschlichen Myelin basischen
Proteins ausgewählt sind,
bei dem entweder L-Lysin in Position 91, L-Threonin in Position
95 oder L-Arginin in Position 97 in eine andere Aminosäure verändert ist.
In bevorzugten Aspekten werden die Reste 91, 95 oder 97 zu entweder
Alanin oder der korrespondierenden D-Aminosäure verändert.
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Weitere
Aspekte der vorliegenden Erfindung stellen eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Verfügung,
die ein Peptidanalogon gemäß den oben genannten
Ausführungsformen
umfasst, bei der das Peptidanalogon in einem physiologisch verträglichen Träger oder
Verdünnungsmittel
enthalten ist.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden sich durch Bezug auf die
folgende detaillierte Beschreibung und beigefügten Zeichnungen ergeben. Zusätzlich werden
unten verschiedene Bezüge gezeigt,
die bestimmte Prozeduren oder Zusammensetzungen in größerem Detail
aufzeigen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt die DNA und angenommene Aminosäuresequenz
für menschliches
Myelin basisches Protein.
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2 zeigt die Reaktion von
ablaufenden Lymphknotenzellen aus Lewis Ratten, die 9–10 Tage zuvor
mit MBP (87–99)
auf 10 μM
MBP (87–99)
immunisiert worden waren, Medium, das nicht verwandte Peptid Motilin
und sechs verschiedene MBP-Analoga. A, L-Alanin; k, D-Lysin; t,
D-Threonin; r, D-Arginin.
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3 ist eine Grafik, die die
proliferative Reaktion der T-Zelllinie NBI auf Rest 91-substituierte Analoga
des menschlichen Myelin basischen Proteins (87–99) zeigt. Es wurden zehn
verschiedene Substitutionen untersucht. Es wurde die proliferative
Reaktion der Ratten T-Zelllinie in Reaktion auf Konzentrationen
der Peptidanaloga im Bereich von 0 bis 150 μM bestimmt. Das Ausmaß der Proliferation
wird als Zähler
pro Minute gezeigt; Standardabweichungen vom Durchschnitt waren
weniger als ±10%.
MOT, Motilin, ein Peptid, das mit MBP nicht verwandt ist; MBP (87–99), menschliche
Myelin basische Proteinreste 87–99;
K, Lysin; R, Arginin; N, Asparagin; H, Histidin; L, Leucin, S, Serin;
G, Glycin; k, D-Lysin; E, Glutaminsäure; F, Phenylalanin; A, Alanin.
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4 ist eine Grafik, die die
proliferative Reaktion der T-Zelllinie NBI auf Rest 95-substituierte Analoga
des menschlichen Myelin basischen Proteins (87–99) aufzeigt. Es wurden zehn
verschiedene Substitutionen untersucht. Es wurden die proliferative
Reaktion der Ratten T-Zelllinie in Reaktion auf Konzentrationen
der Peptidanaloga im Bereich von 0 bis 150 μM bestimmt. Das Ausmaß der Proliferation wird
als Zähler
pro Minute gezeigt; Standardabweichungen des Durchschnitts betrugen
weniger als ±10%.
MOT, Motilin, ein mit MBP nicht verwandtes Peptid; MBP (87–99), menschliche
Myelin basische Proteinreste 87–99;
T, Threonin; A, Alanin; t, D-Threonin; G, Glycin; I, Isoleucin;
Y, Tyrosin; Q, Glutamin; S, Serin; K, Lysin; E, Glutaminsäure; N,
Histidin.
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5 ist eine Grafik, die die
proliferative Reaktion der T-Zelllinie NBI auf Rest 97-substituierte Analoga
des menschlichen Myelin basischen Proteins aufzeigt. Es wurden elf
verschiedene Substitutionen untersucht. Es wurde die proliferative
Reaktion der T-Zellen auf Konzentrationen der Peptidanaloga im Bereich
von 0 bis 150 μM
bestimmt. Das Ausmaß der
Proliferation wird als Zähler
pro Minute gezeigt. MBP 87–99,
Myelin basisches Protein (87–99);
R, Arginin; a, D-Alanin;
r, D-Arginin; G, Glycin; K, Lysin; Q, Glutamin; E, Glutaminsäure; T,
Threonin; L, Leucin; F, Phenylalanin; H, Histidin; A, Alanin.
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6 ist eine Grafik, die die
Fähigkeit
der Peptidanaloga von MBP aufzeigt, die Proliferation von Ratten
T-Zellen zu hemmen, die mit MBP reaktiv sind. Es wird die proliferative
Reaktion von ablaufenden Lymphknotenzellen von Ratten gezeigt, die
mit MBP (87–99)
auf 16,7, 50 oder 150 μM
von jedem Analogon immunisiert worden waren oder 5 μM MBP (87–99). Analoga
wurden in der Gegenwart von 5 μM MBP
(87–99)
hinzugefügt.
Das Ausmaß der
Proliferation wird als Zähler
pro Minute gezeigt. Die Kontrollen bestanden nur aus MBP (87–99) bei
5 μM und
nur Medium. h88/A91 bezeichnet ein repräsentatives Peptidanalogon von
MBP (87–99)
mit einem D-Histidin am Rest 88 und Alanin am Rest 91; h88/A91/p99 bezeichnet
ein anderes repräsentatives
Peptidanalogon von MBP (87–99)
mit D-Histidin bei 88, Alanin bei Rest 91 und D-Prolin bei Rest
99.
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7 ist eine Grafik, die die
Hemmung der EAE-Induktion in Lewis-Ratten nach Injektion mit MBP
(87–99)
zeigt. Pfeile zeigen die Tage an, an denen entweder PBS (Kontrolle)
oder das h88/A91 Peptidanalogon verabreicht wurden. EAE wurde als 0
aufgezeichnet, keine Symptome; 1, Schwanzparalyse; 2, Hinterbeinschwäche; 3,
Hinterbeinparalyse; 4, Hinter- und Vorderbeinparalyse.
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8 zeigt die Aminosäuresequenz
im Einzelbuchstabencode für
die Reste 83 bis 99 des menschlichen Myelin basischen Proteins und
die Aminosäuresequenzen
der Peptidanaloga NBI-5719, NBI-5748, NBI-5765, NBI-5788 und NBI-5789. Ein Strich
zeigt die Aminosäureidentität auf. MBP (83–99), Myelin
basische Proteinreste 83 bis 99; a, D-Alanin; A, L-Alanin; K, L-Lysin;
L, L-Leucin.
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9 ist eine Grafik, die die
Hemmung der EAE-Induktion in Lewis-Ratten nach der Injektion von MBP
(83–99)
zeigt. In Lewis-Ratten wurden MBP (83–99) am Tage 0 injiziert. Am
Tag 9 wurden die Ratten entweder mit einem Kontrollpeptid, Pottwalmyoglobin
(110–121)
oder dem Peptidanalogon NBI-5788 injiziert. Jeder Datenpunkt zeigt
den Durchschnitt der klinischen Bewertung von sechs Tieren.
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10 ist eine Grafik, die
die Hemmung der EAE-Induktion in Lewis-Ratten nach Injektion mit MBP
(83–99)
zeigt. Die Lewis-Ratten wurden mit MBP (83–99) am Tage 0 injiziert. Am
Tag 9 wurden den Ratten entweder ein Kontrollpeptid, Pottwalmyoglobin
(110–121)
oder das Peptidanalogon NBI-5788 injiziert. Jeder Datenpunkt zeigt
den Durchschnitt der klinischen Bewertung von sechs Tieren.
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11 ist eine Grafik, die
die Hemmung der EAE-Induktion in Lewis-Ratten nach Injektion mit MBP
(83–99)
zeigt. Den Lewis-Ratten wurde MBP (83–99) am Tage 0 injiziert. Am
Tag 9 wurde den Ratten entweder ein Kontrollpeptid, Pottwalmyoglobin (110–121) oder
das Peptidanalogon NBI-5765 injiziert. Jeder Datenpunkt zeigt den
Durchschnitt der klinischen Bewertung von sechs Tieren.
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12 ist eine Grafik, die
die Hemmung der EAE-Induktion in SJL/J-Mäusen nach Injektion mit MBP
(87–99)
zeigt. Den Gruppen von Mäusen
wurden intraperi toneal auf wöchentlicher
Basis für
vier Wochen entweder ein Kontrollpeptid oder das Peptidanalogon
NBI-5719 oder NBI-5765 injiziert. Jeder Datenpunkt stellt den Durchschnitt
der klinischen Bewertung von zehn Mäusen dar.
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13 ist eine Grafik, die
die Fähigkeit
eines Peptidanalogons von MBP illustriert, die Proliferation eines
Dr2a-beschränkten,
menschlichen T-Zellklons zu hemmen, der mit MBP reaktiv ist. Es
wird die proliferative Reaktion des T-Zellklons, der mit verschiedenen
Konzentrationen an MBP (83–99)
und 50 Mikromolar von entweder dem Peptidanalogon oder Pottwalmyoglobin,
dem Kontrollpeptid, inkubiert wurde, gezeigt.
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14 ist eine Grafik, die
die Fähigkeit
der Peptidanaloga von MBP zeigt, die Proliferation eines Dr2a-einschränkten, menschlichen
T-Zellklons zu hemmen, der mit MBP reaktiv ist. Es wird die proliferative
Reaktion des T-Zellklons, der mit verschiedenen Konzentrationen
des MBP (83–99)
und 50 Mikromolar von entweder dem Peptidanalogon oder Pottwalmyoglobin,
dem Kontrollpeptid, inkubiert wurde, gezeigt.
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15 ist eine Grafik, die
die Fähigkeit
eines Peptidanalogons von MBP aufzeigt, die Proliferation eines
Dr2a-einschränkten,
menschlichen T-Zellklons zu hemmen, der mit MBP reaktiv ist. Es
wird die proliferative Reaktion des T-Zellklons, der mit verschiedenen
Konzentrationen von MBP (83–99)
und 50 Mikromolar von entweder dem Peptidanalogon oder Pottwalmyoglobin,
dem Kontrollpeptid, inkubiert wurde, gezeigt.
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16 ist eine Grafik, die
die Fähigkeit
eines Peptidanalogons von MBP illustriert, die Proliferation eines
Dr2b-eingeschränkten,
menschlichen T-Zellklons zu hemmen, der mit MBP reaktiv ist. Es
wird die proliferative Reaktion des T-Zellklons, der mit verschiedenen
Konzentrationen an MBP (83–99)
und 50 Mikromolar von entweder dem Peptidanalogon oder Pottwalmyoglobin,
dem Kontrollpeptid, inkubiert wurde, gezeigt.
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17 ist eine Grafik, die
die Fähigkeit
eines Peptidanalogons von MBP zeigt, die Proliferation eines Dr2b-einschränkten, menschlichen
T-Zellklons zu hemmen, der mit MBP reaktiv ist. Es wird die proliferative
Reaktion des T-Zellklons, der mit verschiedenen Konzentrationen
des MBP (83–99)
und 50 Mikromolar von entweder dem Peptidanalogon oder Pottwalmyoglobin,
dem Kontrollpeptid, inkubiert wurde, gezeigt.
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18 ist eine Grafik, die
die Fähigkeit
eines Peptidanalogons von MBP aufzeigt, die Proliferation eines
Dr2b-einschränkten,
menschlichen T-Zellklons zu hemmen, der mit MBP reaktiv ist. Es
wird die proliferative Reaktion des T-Zellklons, der mit verschiedenen
Konzentrationen von MBP (83–99)
und 50 Mikromolar von entweder dem Peptidanalogon oder Pottwalmyoglobin,
dem Kontrollpeptid, inkubiert wurde, gezeigt.
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19 ist eine Grafik, die
die Fähigkeit
eines Peptidanalogons von MBP aufzeigt, die Proliferation eines
Dr2b-einschränkten,
menschlichen T-Zellklons zu hemmen, der mit MBP reaktiv ist. Es
wird die proliferative Reaktion des T-Zellklons, der mit verschiedenen
Konzentrationen von MBP (83–99)
und 50 Mikromolar von entweder dem Peptidanalogon oder Pottwalmyoglobin,
dem Kontrollpeptid, inkubiert wurde, gezeigt.
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20 ist eine Grafik, die
die Fähigkeit
eines Peptidanalogons von MBP aufzeigt, die Proliferation eines
Dr2b-einschränkten,
menschlichen T-Zellklons zu hemmen, der mit MBP reaktiv ist. Es
wird die proliferative Reaktion des T-Zellklons, der mit verschiedenen
Konzentrationen von MBP (83–99)
und 50 Mikromolar von entweder dem Peptidanalogon oder Pottwalmyoglobin,
dem Kontrollpeptid, inkubiert wurde, gezeigt.
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21 ist eine Grafik, die
die Herstellung von TNF-α und
IFN-γ durch
einen Dr2b-eingeschränkten, menschlichen
T-Zellklon 5F6, zeigt, der mit MBP reaktiv ist. Der T-Zellklon wurde
in der Gegenwart von 3 μM
MBP (93–99)
mit entweder 10 μM NBI-5788
oder Pottwalmyoglobin oder nur Medium inkubiert. Die Expressionsmenge
von TNF-α oder IFN-γ wird als
pg/ml gezeigt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Bevor
mit der Erfindung fortgefahren wird, kann es für das Verständnis davon hilfreich sein,
die Definitionen bestimmter Begriffe und Abkürzungen aufzuzeigen, die hiernach
verwendet werden.
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"Menschliches Myelin
basisches Protein" ("MBP" bezeichnet ein Protein,
das in dem Cytoplasma menschlicher Oligodendrogliazellen zu finden
ist. Die Nukleotidsequenz und vorgeschlagene Aminosäuresequenz
von menschlichem MBP wird in 1 gezeigt.
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Obwohl
diese nicht in 1 gezeigt
werden, sind verschiedene molekulare Formen des menschlichen Myelin
basischen Proteins, die durch differenzielles Splicing oder posttranslationale
Modifikation generiert werden, auch vom Umfang dieser Erfindung mitumfasst.
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"Peptidanaloga" des Myelin basischen
Proteins sind mindestens sieben Aminosäuren in Länge und enthalten mindestens
einen Unterschied in der Aminosäuresequenz
zwischen dem Analogon und nativem menschlichen Myelin basischen
Protein, wobei einer dieser ein Unterschiede im Rest 91, 95 oder 97
liegt. Es sei denn, dieses wird anderweitig angezeigt, bezieht sich
eine genannte Aminosäure
auf die L-Form. Eine L-Aminosäure aus
dem nativen Peptid kann in jegliche andere der 20 in Proteinen üblicherweise
zu findenden L-Aminosäuren
geändert
werden, jegliche der korrespondierenden D-Aminosäuren, seltene Aminosäuren wie
4-Hydroxyprolin und Hydroxylysin oder eine Nicht-Proteinaminosäure wie β-Alanin und
Homoserin. Auch umfasst vom Umfang der Erfindung sind Aminosäuren, die
mittels chemischer Mittel wie Methylierung (z. B. α-Methylvalin), Amidierung
der C-terminalen Aminosäure
durch ein Alkylamin wie Ethylamin, Ethanolamin und Ethylendiamin
und Acylierung oder Methylierung einer Aminosäureseitenkettenfunktion (z.
B. Acylierung der Epsilonaminogruppe von Lysin) geändert wurden.
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"Rest 83", "Rest 89", "Rest 91", "Rest 95" und "Rest 97" (auch Position 83,
Position 89, Position 91, Position 95 und Position 97 genannt) bezeichnen jeweils
die Aminosäuren
83, 89, 91, 95 und 97 des menschlichen Myelin basischen Proteins
wie es in 1 gezeigt
wird oder die Aminosäure
in einer vergleichbaren Position. Genauer gesagt betrifft das Zahlensystem
für diese
Reste die Aminosäureposition
innerhalb des nativen menschlichen Proteins unabhängig von
der Länge
des Peptids oder der Aminosäureposition
innerhalb des Peptids.
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Die
Aminosäuren
werden durch ihren Standard Dreibuchstaben- oder Einbuchstabencode
bezeichnet. Wenn dieses nicht anderweitig zum Ausdruck gebracht
wird, ist die L-Form
der Aminosäure vorgesehen.
Wenn der Einbuchstabencode verwendet wird, bezeichnet ein Großbuchstabe
die L-Form und ein kleiner Buchstabe die D-Form. Der Einbuchstabencode
ist wie folgt: A, Alanin; C, Cystein; D, Asparginsäure; E,
Glutaminsäure;
F, Phenylalanin; G, Glycin; N, Histidin; I, Isoleucin; K, Lysin;
L, Leucin; M, Methionin; N, Asparagin; P, Prolin; Q, Glutamin; R, Arginin;
S, Serin; T, Threonin; V, Valin; W, Tryptophan und Y, Tyrosin.
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Peptidanaloga
des Myelin basischen Proteins
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Wie
oben erwähnt,
stellt die vorliegende Erfindung Peptidanaloga zur Verfügung, umfassend mindestens
sieben Aminosäuren,
ausgewählt
aus den Resten 83–99
des menschlichen Myelin basischen Proteins und umfassend eine Änderung
des natürlich
vorkommenden L-Lysins in Position 91, L-Threonins in Position 95
oder L-Arginins in Position 97 in eine andere Aminosäure. In
einem Aspekt umfasst das Peptidanalogon eine zusätzliche Veränderung von einer bis drei
L-Aminosäuren
in den Positionen 86, 87, 88, 91, 95, 97, 98 und/oder 99 des menschlichen
Myelin basischen Proteins, so lange 91 und 97 nicht beide in dem
gleichen Peptidanalogon verändert
werden. In einem anderen Aspekt weist das Peptidanalogon zusätzlich N-terminale und/oder
C-terminale Reste auf, die in eine Aminosäure geändert wurden, so dass die Proteolyse
nach Verabreichung an einen Patienten im Vergleich zu einem Peptidanalogon
ohne diese zusätzlichen Änderungen
verringert wird. In einem weiteren Aspekt umfasst das Peptidanalogon
von MBP mindestens sieben Aminosäuren,
die aus den Resten 86–99
ausgewählt
sind und hat einen der Reste in Position 91, 95 oder 97 in eine
Aminosäure
verändert,
die nicht in nativen MBP Protein vorhanden ist. Zusätzlich zu
solchen Einzelveränderungen
können
ein bis drei zusätzliche
Veränderungen
der Reste 86 bis 99 vorgenommen werden, so lange die Reste 91 und
97 nicht in dem gleichen Peptidanalogon verändert werden. In einem noch
weiteren Aspekt umfasst das Peptidanalogon von MBP die Reste 83
bis 99, wobei das L-Lysin in Position 91 in eine andere Aminosäure geändert wurde
und zwei bis vier zusätzliche
Aminosäuren,
die aus den Resten 83 bis 90 und 92 bis 99 ausgewählt sind,
in eine andere Aminosäure
verändert
sind. Vorzugsweise wird mindestens eine Aminosäure mit einer geladenen Aminosäure substituiert.
Zusätzlich
können
die N-terminalen
und/oder C-terminalen Aminosäuren
in eine D-Aminosäure verändert werden.
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Die
Peptidanaloga haben vorzugsweise 7 bis 17 Aminosäuren und sind im Allgemeinen
nicht länger
als 20 Aminosäuren.
Besonders bevorzugte Peptidanaloga haben 14 bis 17 Aminosäuren in
Länge. Die
Reste 83, 89, 91, 95 und 97, die jeweils L-Glutaminsäure, L-Phenylalanin, L-Lysin,
L-Threonin und L-Arginin in dem nativen menschlichen Protein sind, sind
Schlüsselreste.
Innerhalb der Erfindung müssen Analoga
eine Aminosäure,
die nicht L-Lysin in Position 91 ist, eine Aminosäure, die
nicht L-Threonin in Position 95 ist, oder eine Aminosäure, die
nicht L-Arginin in Position 97 ist, aufweisen.
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Wie
oben erwähnt
liegt jegliche Aminosäureveränderung
in Position 91 im Umfang dieser Erfindung. Bevorzugte Peptidanaloga
umfassen die Änderung
von L-Lysin in jegliche der folgenden Aminosäuren: D-Lysin, Alanin, Glycin,
Glutaminsäure,
Phenylalanin, Arginin, Asparagin, Histidin, Leucin oder Serin. Diese
Aminosäuren
umfassen sowohl konservative (ähnliche
Ladung, Polarität,
Hydrophobizität und
Größe) wie
auch nichtkonservative Aminosäuren.
Obwohl man typischerweise erwarten würde, dass nur nichtkonservative
Aminosäureänderungen eine
therapeutische Wirkung zur Verfügung
stellen, betreffen unerwarteterweise sogar konservative Änderungen
(z. B. Arginin) die Funktion des Peptidanalogons im Vergleich zu
dem nativen Peptid deutlich. Eine solche Diversität der Substitution
wird des Weiteren durch die Tatsache illustriert, dass die oben
bevorzugten Aminosäuren
hydrophob und hydrophil, geladen oder ungeladen, polar oder nicht
polar sind.
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Zusätzlich befindet
sich auch jegliche Aminosäuresubstitution
in Rest 95 innerhalb des Umfangs dieser Erfindung. Bevorzugte Peptidanaloga
enthalten Änderungen
von L-Threonin in
eine der folgenden Aminosäuren:
D-Threonin, Alanin, Glycin, Isoleucin, Tyrosin, Glutamin, Serin,
Lysin, Glutaminsäure
und Histidin. Andere bevorzugte Änderungen
sind nicht konservative Aminosäuren.
Besonders bevorzugte Änderungen
sind Alanin oder D-Threonin.
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In ähnlicher
Weise liegt jegliche Aminosäureänderung
in Position 97 im Umfang dieser Erfindung. Bevorzugte Peptidanaloga
umfassen eine Änderung von
L-Arginin zu D-Alanin,
D-Arginin, Glycin, Lysin, Glutamin, Glutaminsäure, Threonin, Leucin, Phenylalanin,
Histidin oder Alanin. Andere bevorzugte Änderungen sind zu nicht konservativen
Aminosäuren. Besonders
bevorzugte Änderungen
sind Alanin und D-Arginin.
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Des
Weiteren liegen jede Aminosäure
in Position 83 und Position 89 innerhalb des Umfangs dieser Erfindung.
Bevorzugte Peptidanaloga enthalten Änderungen von L-Glutaminsäure in Rest
83 in eine der folgenden Aminosäuren:
D-Alanin, L-Alanin, D-Glutaminsäure und
L-Phenylalanin in Position 89 zu Alanin, Leucin, Valin, Isoleucin.
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Zusätzlich wird
in bestimmten Ausführungsformen
mindestens eine andere Aminosäure,
ausgewählt
aus den Resten 86, 87, 88, 89, 95, 98 oder 99 geändert. In solchen Ausführungsformen
ist, wenn zwei andere Aminosäuren
verändert
werden, dann eine vorzugsweise aus den Resten 86, 87, 88 oder 89
ausgewählt
und die andere ist aus den Resten 98 oder 99 ausgewählt. Alternativ
dazu können
bis zu drei Änderungen
in jeglicher Position durchgeführt werden.
In anderen Ausführungsformen
werden mindestens zwei bis vier Aminosäuren (zusätzlich zu Position 91) verändert. In
solchen Ausführungsformen sind
die geänderten
Aminosäuren
vorzugsweise aus den Positionen 83, 84, 89 und 98 ausgewählt.
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Mit
diesen allgemeinen Überlegungen
im Hinterkopf haben Peptidanaloga innerhalb des Umfangs der Erfindung
eine Änderung
des Restes 91, Restes 95 oder des Restes 97. Ein Satz bevorzugter Peptidanaloga
hat Doppeländerungen.
In einer Ausführungsform
ist Rest 91, wie oben erwähnt,
verändert,
Rest 87 ist in D-Valin geändert,
Rest 88 zu D-Histidin
oder Rest 99 zu D-Prolin. In ähnlicher
Weise ist in einer anderen Ausführungsform
Rest 97 wie oben verändert
und entweder wird Rest 87 zu D-Valin, Rest 88 zu D-Histidin oder Rest
99 zu D-Prolin geändert.
In einer noch weiteren Ausführungsform
wird Rest 95 wie oben erwähnt
verändert
und Rest 87 wird zu D-Valin, Rest 88 zu D-Histidin oder Rest 99
zu D-Prolin geändert.
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Ein
zweiter Satz bevorzugter Peptidanaloga hat drei Substitutionen.
In einer Ausführungsform wird
der Rest 91 in Alanin verändert,
Rest 87 wird zu D-Valin geändert
oder Rest 88 wird zu D-Histidin verändert und Rest 99 wird zu D-Prolin
verändert.
In einer anderen Ausführungsform
wird der Rest 97 zu Alanin verändert,
Rest 88 wird zu D-Histidin
verändert
und Rest 99 zu D-Prolin. In einer noch weiteren Ausführungsform
wird Rest 95 zu Alanin verändert, Rest
88 wird zu D-Histidin verändert
und Rest 99 zu D-Prolin.
In einer noch anderen Ausführungsform wird
der Rest 83 zu D-Alanin verändert,
Rest 89 wird zu Alanin verändert
und Rest 91 wird zu Alanin verändert.
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Ein
dritter Satz bevorzugter Peptidanaloga hat vier Substitutionen.
In einer Ausführungsform wird
Rest 83 zu D-Alanin verändert,
Rest 84 wird zu Lysin verändert,
Rest 89 wird zu Leucin verändert und
Rest 91 wird zu Alanin verändert.
In einer anderen Ausführungsform
wird Rest 83 zu D-Alanin verändert,
Rest 84 wird zu Lysin verändert
und die Reste 89 und 91 werden zu Alanin verändert.
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Ein
vierter Satz bevorzugter Peptidanaloga hat fünf Substitutionen. In einer
Ausführungsform werden
die Reste 83 und 98 zu D-Alanin verändert, Rest 84 wird zu Lysin
verändert
und die Reste 89 und 91 werden zu Alanin geändert. In einer anderen Ausführungsform
werden die Reste 83 und 89 zu D-Alanin geändert, Rest 84 wird zu Lysin
geändert,
Rest 89 wird zu Leucin geändert
und Rest 91 wird zu Alanin geändert.
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Peptidanaloga
können
durch Standardchemietechniken synthetisiert werden, einschließlich der Synthese
durch ein automatisiertes Verfahren. Im Allgemeinen werden Peptidanaloga
durch Festphasen-Peptidsynthese hergestellt, die die Kopplung von jedem
geschützten
Aminosäurerest
an einen Harzträger
involviert, vorzugsweise ein 4-Methylbenzhydrylaminharz, durch Aktivierung
mit Dicyclohexylcarbodiimid, um ein Peptid mit einem C-terminalen
Amid zu ergeben. Alternativ dazu kann ein Chlormethylharz (Merrifield-Harz)
verwendet werden, um ein Peptid mit einer freien Carbonsäure am C-Terminus zu ergeben.
Seitenkettenfunktionelle Gruppen werden wie folgt geschützt: Benzyl
für Serin,
Threonin, Glutaminsäure
und Asparginsäure;
Tosyl für
Histidin und Arginin; 2-Chlorbenzyloxycarbonyl für Lysin und 2,6-Dichlorbenzyl
für Tyrosin.
Nach der Kopplung wird die t-Butyloxylcarbonyl-Schutzgruppe auf
der Alphaaminofunktion der hinzugefügten Aminosäure durch Behandlung mit Trifluoressigsäure, gefolgt
von Neutralisierung mit Di-Isopropylethylamin, entfernt. Der nächste geschützte Rest
wird dann auf die freie Aminogruppe gekoppelt, was die Peptidkette
verlängert.
Nachdem mindestens ein Rest hinzugefügt wurde, wird die geschützte Peptidharzkette
mit Wasserstofffluorid behandelt, um das Peptid vom Harz zu spalten
sowie die seitenkettenfunktionellen Gruppen zu entschützen. Das
Rohrprodukt kann weiterhin durch Gelfiltration, HPLC, Partitionschromatografie oder
Ionenaustauschchromatografie aufgereinigt werden.
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Die
Peptidanaloga innerhalb der vorliegenden Erfindung sollten (a) um
die Bindung von nativem MBP-Peptid an MHC (z. B. 87–99 in Ratten;
83–99
in Menschen) kompetitiv sein; und (b) nicht die Zellteilung einer
MBP (87–99)
reaktiven T-Zelllinie verursachen; und (c) die Induktion von experimenteller
allergischer Encephalomyelitis (EAE) durch MBP (87–99) in
Nagern hemmen.
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Daher
können
mögliche
Peptidanaloga durch (1) einem Assay, der die kompetitive Bindung an
MHC misst, (2) einem Assay, der eine T-Zellproliferation misst,
und (3) einen Assay, der die Induktionshemmung von EAE untersucht,
auf ihre Fähigkeit hin
untersucht werden, MS zu behandeln. Solche Analoga, die die Bindung
der nativen Peptide hemmen, stimulieren die Proliferation von MBP-reaktiven Zelllinien
nicht und hemmen die Entwicklung von EAE durch natives menschliches
MBP (87–99)
und sind nützliche
Therapeutika. Obwohl nicht wesentlich, kann eine weitere Sicherheitsuntersuchung durchgeführt werden,
um zu zeigen, dass das Analogon nicht selbst EAE induziert.
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Die
Bindung der Peptide an MHC-Moleküle kann
an ganzen Zellen untersucht werden. In Kürze, Lewis-Rattenmilzzellen
werden für
3 Stunden kultiviert, um es anhaftenden Zellen zu erlauben, an Polystyrolpetrischalen
zu haften. Nichthaftende Zellen werden entfernt. Haftende Zellen,
die Zellen enthalten, die MHC-Klasse II Moleküle exprimieren, werden durch
das Abschaben der Schalen gesammelt. Die Bindung der Peptidanaloga
an Zellen wird durch ein Fluoreszenzassay gemessen. In diesem Assay
werden haftende Milzzellen mit verschiedenen Konzentrationen der
Peptidanaloga vermischt und für
eine Stunde bei 37°C
in einem CO2-Inkubator inkubiert. Nach der
Inkubation wird Biotin-markiertes MBP (87–99) zu den Kulturwells hinzugefügt. Die
Zellen werden für
eine weitere Stunde inkubiert und dann dreimal in Medium gewaschen.
Phycoerythrinkonjugiertes oder Fluorescein-konjugiertes Streptavidin wird
zusammen mit einem Fluorochrom-markierten OX-6 oder OX-17 monoklonalen
Antikörper
hinzugefügt,
der jeweils mit Ratten MHC-Klasse II I-A oder I-E reagiert. Die
Zellen werden zweimal vor der Analyse durch Flusscytometrie gewaschen.
Die Fluoreszenzintensität
wird durch das Abziehen des Fluoreszenzwertes, der aus Zellen erhalten
wurde, die nur mit Phycoerythrin-Streptavidin
allein (Kontrollfärbung)
gefärbt
wurden, von dem Fluoreszenzwert, der mit Biotin-markiertem MBP nativen
Peptid plus Phycoerythrin-Streptavidin (experimentelle Färbung) erhalten
wird, berechnet. Die Färbung
ohne Analogon etabliert einen 100% Wert. Die Prozenthemmung wird
für jedes
Analogon berechnet und als IC50-Werte ausgedrückt. Ein
Peptidanalogon mit einem IC50-Wert von weniger
als 100 μM
ist für
weitere Untersuchungen geeignet.
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Kandidatenpeptidanaloga
werden des Weiteren auf ihre Eigenschaft hin untersucht, die Proliferation
von T-Zelllinien zu bewirken oder zu hemmen. Zwei verschiedene Assays
können
als Alternativen verwendet werden. Der erste misst die Fähigkeit
des Analogons, die Proliferation von T-Zellen in einer direkten
Weise zu bewirken. Der zweite misst die Fähigkeit des Peptidanalogons
die Proliferation von T-Zellen, die durch natives MBP-Peptid induziert wird,
zu hemmen.
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In
dem direkten Proliferationsassay können MBP (87–99) reaktive
T-Zelllinien als Zielzellen verwendet werden. T-Zelllinien werden
aus Lymphknoten etabliert, die aus Ratten entnommen wurden, denen
MBP (87–99)
injiziert wurde. Die Lymphknotenzellen werden isoliert und für 5 bis
8 Tage mit MBP (87–99)
und IL-2 als Quelle von T-Zellwachstumsfaktoren
kultiviert. Es werden lebende Zellen gewonnen und eine zweite Runde
der Stimulation mit MBP (87–99
oder 83–99)
und bestrahlten Milzzellen als Quelle von Wachstumsfaktoren durchgeführt. Nach
5 bis 6 Passagen in dieser Weise wird das proliferative Potenzial
der Zelllinien bestimmt. Es werden MBP-reaktive Zellen in dem Proliferationsassay
verwendet. In diesem Assay werden die T-Zelllinien für drei Tage mit
verschiedenen Konzentrationen des Peptidanalogons und bestrahlten
autologen Milzzellen kultiviert. Nach drei Tagen werden 0,5–1,0 μCi [3H]-Thymidin für 12–16 Stunden hinzugefügt. Die
Kulturen werden geerntet und die aufgenommenen Zähler bestimmt. Durchschnittliche
Zähler
pro Minute (CPM) und die Standardabweichung vom Durchschnitt werden
aus Dreifachkulturen bestimmt.
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Als
eine Alternative zur Verwendung der oben beschriebenen T-Zelllinien
können
ablaufende Lymphknotenzellen von Lewis-Ratten, denen MBP (87–99) injiziert
worden war, verwendet werden. Vorzugsweise wird dieser Assay in
Verbindung mit dem Proliferationsassay unter Verwendung von T-Zelllinien
verwendet. In Kürze,
Lewis-Ratten wird subkutan MBP (87–99) Peptid in vollständigem Freund's-Adjuvanz injiziert.
Neun bis zehn Tage später
werden ablaufende Lymphknotenzellen isoliert und Einzelzellsuspen sionen
hergestellt. Lymphknotenzellen werden mit verschiedenen Konzentrationen
der Peptidanaloga für
drei Tage in einer Feuchtluftkammer, die 6,5% CO2 enthält, inkubiert.
Nach der Inkubation werden die Kulturen pulsartig mit 1–2 μCi [3H]-Thymidin für 12–18 Stunden versehen. Die Kulturen
werden auf Fiberglasfiltern geerntet und in einem Szintillationszähler gezählt. Die
durchschnittlichen Zähler
pro Minute (CPM) und die Standardabweichung vom Durchschnitt werden
aus Daten berechnet, die in Dreifachkulturen bestimmt wurden. Peptidanaloga, die
Ergebnisse ergeben, die mehr als drei Standardabweichungen unterhalb
der Durchschnittsreaktion einer vergleichbaren Konzentration an
MBP (87–99) liegen,
werden als nicht stimulierend angesehen. Peptidanaloga, die die
Proliferation bei Konzentrationen von weniger als oder gleich 50 μM stimulieren, werden
als für
weitere Untersuchungen geeignet angesehen.
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Der
zweite oder alternative Assay ist ein Kompetitionsassay für die T-Zellproliferation.
In diesem Assay werden Antigen-präsentierende Milzzellen zuerst
bestrahlt und dann mit nativem MBP (87–99) Peptid für 2–4 Stunden
inkubiert. Diese Zellen werden dann gewaschen und weiter mit T-Zellen kultiviert,
die mit MBP (87–99)
reaktiv sind. Verschiedene Konzentrationen von Kandidatenpeptidanaloga werden
in die Kulturen für
weitere 3 Tage gegeben. Nach diesem Inkubationszeitraum wird jede
Kultur pulsartig mit 1 μCi
[3H]-Thymidin für weitere 12–18 Stunden
versehen. Die Kulturen werden dann auf Fiberglasfiltern geerntet
und wie oben gezählt.
Durchschnittliche CPM und Standardabweichung vom Durchschnitt werden
aus Daten berechnet, die in Dreifachkulturen bestimmt wurden. Peptidanaloga, die
die Proliferation zu ungefähr
25% bei einer Konzentration von 50 μM oder mehr hemmen, sind für eine weitere
Untersuchung geeignet.
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Menschliche
T-Zellen, die mit MBP (83–99) reaktiv
sind, können
alternativ verwendet werden, um die Fähigkeit des Peptidanalogons
zu messen, die Proliferation von T-Zellen zu hemmen, die durch natives
MBP (83–99)
Peptid induziert wird. MBP-spezifische
T-Zellen können
wie zuvor durch Martin et al., J. Immunol. 148: 1359–1366, 1992
beschrieben gewonnen werden. In Kürze, T-Zelllinien werden durch Kultur
von menschlichen T-Zellen mit bestrahlten, DR-passenden, peripheren
Blutzellen in MEM, supplementiert mit 2 mM L-Glutamin, 50 μg/ml Gentamicin,
Penicillin und Streptomycin, 100 Uml rIL-2 und 10% menschlichem
AB negativen Serum etabliert. Die Proliferation dieser T-Zellen
wird durch Kultivierung eines Klons mit verschiedenen Konzentrationen (1,1–30 μM) nativem
MBP (89–99)
Peptid, 50 μM
des Peptidanalogons oder SWM- Peptid
in der Gegenwart von bestrahlten DR-passenden, peripheren Blutzellen
kultiviert, gefolgt durch Inkubation für ungefähr 60 Stunden, die Zellen werden
mit 3H-Thymidin für 12 Stunden gepulst und geerntet.
Die Menge an aufgenommenem 3H-Thymidin wird
gemessen.
-
Wie
im Detail unten diskutiert wird, kann die Herstellung von Cytokinen
auch untersucht werden. Insbesondere die TNF-α- und IFN-γ-Produktion sind besonders interessant.
Von diesen proentzündlichen Cytokinen
wird angenommen, dass sie eine Rolle in der Pathogenese der Erkrankung
spielen. In Kürze, ein
T-Zellklon wird in der Gegenwart des stimulierenden MBP-Peptids
und des Peptidanalogons oder Kontrollpeptids (SWM) oder nur Medium
inkubiert. Nach einer 24 ständigen
Inkubation werden die Mengen an TNF-α und IFN-γ im Überstand unter Verwendung kommerziell
verfügbarer
EIA-Kits (Endogen, Cambridge, MA) bestimmt.
-
Kandidatenpeptide,
die um die Bindung mit MBP (87–99)
an MHC kompetitieren und keine direkte Proliferation der T-Zelllinie
bewirken oder die Proliferation durch MBP (87–99) hemmen können, werden
weiterhin auf ihre Fähigkeit
untersucht, die Induktion von EAE durch MBP (87–99) zu hemmen. In Kürze, 500 μg MBP (87–99) werden
als eine Emulsion in vollständigem
Freund's Adjuvanz,
supplementiert mit hitzegetötetem
Mycobacterium tuberculosis (H37Ra), injiziert. Die Ratten werden
subkutan an der Basis des Schwanzes mit 200 μl der Emulsion injiziert. Die
Ratten werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Ungefähr 2 Tage vor der Krankheitsinduktion
(üblicherweise
10 Tage nach der Injektion von MBP (87–99)) werden die Ratten intraperitoneal
entweder mit PBS oder Peptidanaloga in PBS injiziert. Die Tiere
werden auf klinische Anzeichen auf einer täglichen Basis durch einen Beobachter
beobachtet, der das Behandlungsprotokoll nicht kennt. EAE wird auf
einer Skala von 0–4
bewertet: 0, klinisch normal; 1, leichte Schwanzparalyse; 2, Hinterbeinschwäche; 3,
Hinterbeinparalyse; 4, Vorder- und Hinterbeine sind betroffen. Peptidanaloga,
die mit 5 mg/kg oder weniger (ungefähr 1 mg pro Ratte) injiziert
wurden, werden als die Entwicklung von EAE als hemmend angesehen, wenn
es eine 50%ige Verringerung in der durchschnittlichen kumulativen
Bewertung über
sieben Tage nach dem Beginn der Erkrankungssymptome in der Kontrollgruppe
gibt.
-
Zusätzlich können als
Sicherheitsmaßnahme,
aber nicht wesentlich für
diese Erfindung, geeignete Peptidanaloga auf die direkte Induktion
von EAE untersucht werden. Wie im Detail in Beispiel 2 beschrieben
wird, werden verschiedene Mengen der Peptidanaloga an der Basis
des Schwanzes der Ratten injiziert und die Ratten werden täglich auf
Anzeichen von EAE untersucht. Ein Peptidanalogon, von dem nicht
angenommen wird, dass es EAE bewirkt, hat eine durchschnittliche
kumulative Bewertung von weniger als oder gleich 1 über sieben
Tage, wenn 1 mg (5 mg/kg) in vollständigem Freund's Adjuvanz injiziert
wird.
-
Behandlung
und Verhinderung von multipler Sklerose
-
Die
Peptidanaloga der vorliegenden Erfindung sind in Verfahren zur Behandlung
und Prävention
der multiplen Sklerose durch Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge eines Peptidanalogons des menschlichen Myelin basischen Proteins,
wie es hierin beschrieben wird, nützlich. Patienten, die für eine solche
Behandlung geeignet sind, können
durch Kriterien identifiziert werden, die eine Diagnose klinisch
eindeutiger MS etablieren, wie sie durch den Workshop der Diagnose
von MS definiert wurden (Poser et al., Ann. Neurol. 13: 227, 1983).
In Kürze,
ein Individuum mit klinisch eindeutiger MS hatte zwei Attacken und
einen klinischen Beweis von entweder zwei Läsionen oder einen klinischen
Beweis von einer Läsion
und einen paraklinischen Beweis von einer anderen separaten Läsion. Eindeutige MS
kann auch durch den Nachweis von zwei Attacken und oligoklonalen
Band von IgG in cerebrospinaler Flüssigkeit nachgewiesen werden
oder durch die Kombination einer Attacke, klinischem Nachweis von
zwei Läsionen
und einer oligoklonalen Bande von IgG in cerebrospinaler Flüssigkeit.
Leicht geringe Kriterien werden für die Diagnose von wahrscheinlicher
klinischer MS verwendet.
-
Die
wirksame Behandlung der multiplen Sklerose kann auf verschiedene
Arten untersucht werden. Die Entsprechung jeglicher der folgenden Kriterien
zeigt eine wirksame Behandlung an. Es werden drei Hauptkriterien
verwendet: EDSS (die erweitere Behinderungsstatusskala), das Erscheinen
von Verschlechterungen oder MRI (magnetische Resonanzbelichtung).
-
Die
EDSS ist ein Mittel zur Bewertung der klinischen durch MS bedingten
Einschränkung
(Kurtzke, Neurology 33: 1444, 1983). Acht funktionale Systeme werden
für den
Typ und die Schwere der neurologischen Beeinträchtigung beurteilt. In Kürze, vor der
Behandlung werden Patienten in den folgenden Systemen beurteilt:
Pyramidal, Cerebella, Hirnstamm, sensorisch, Darm und Blase, Sicht,
cerebral und andere. Nachuntersuchungen werden in bestimmten Intervallen
durchgeführt.
Die Skala liegt im Bereich von 0 (normal) bis 10 (Tod durch MS).
Eine Verringerung um einen ganzen Schritt definiert eine wirksame
Behandlung im Kontext der vorliegenden Erfindung (Kurtzke, Ann.
Neurol. 36: 573–79,
1994).
-
Verschlechterungen
werden als die Erscheinung eines neuen Symptoms definiert, das der
MS zuzuschreiben ist und durch eine geeignete neue neurologische
Abnormalität
begleitet wird (IFNB MS Study Group, supra). Zusätzlich muss die Verschlechterung
mindestens 24 Stunden andauern und es muss ihr eine Stabilität oder Verbesserung
für mindestens
30 Tage vorausgehen. In Kürze,
die Patienten werden einer standardneurologischen Untersuchung durch
einen Kliniker unterzogen. Die Verschlechterungen sind entweder
mild, moderat oder schwer gemäß den Änderungen
in der neurologischen Bewertungsskala (Sipe et al., Neurology 34: 1368,
1984). Es wird eine jährliche
Verschlechterungsrate und ein Anteil an verschlechterungsfreien Patienten
bestimmt. Die Therapie wird als wirksam angenommen, wenn es einen
statistisch signifikanten Unterschied in der Rate oder dem Anteil
von verschlechterungsfreien Patienten zwischen der behandelten Gruppe
und der Placebogruppe für
eine dieser Messungen gibt. Zusätzlich
kann auch die Zeit zur ersten Verschlechterung und die Verschlechterungsdauer
und Schwere gemessen werden. Ein Maß der Wirksamkeit als Therapie
in dieser Hinsicht ist ein statistisch signifikanter Unterschied
in der Zeit bis zur ersten Verschlechterung oder der Dauer und Schwere
in der behandelten Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe.
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MRI
kann verwendet werden, um aktive Läsionen unter Verwendung von
Gadolinium-DTPA-verstärkter Belichtung
(McDonald et al. Ann. Neurol. 36: 14, 1994) oder die Lokalisation
und das Ausmaß der Läsionen unter
Verwendung von T2-gewichteten Techniken
zu messen. In Kürze,
es werden Basislinien-MRIs erhalten. Die gleiche Belichtungsebene
und Patientenposition werden für
jede folgende Studie verwendet. Die Positionierung und Belichtungssequenzen
werden dergestalt ausgewählt,
um den Läsionsnachweis
zu maximieren und die Läsionsverfolgung
zu erleichtern. Die gleiche Positionierung und Beleuchtungssequenzen
werden in den anschließenden
Studien verwendet. Die Gegenwart, Lokalisierung und das Ausmaß von MS-Läsionen werden durch
Radiologen bestimmt. Die Flächen
der Läsionen
werden hervorgehoben und Scheibe für Scheibe als Gesamtläsionsfläche zusammengefasst.
Es können
drei Analysen durchgeführt
werden: Nachweis von neuen Läsionen,
Geschwindigkeit des Erscheinens aktiver Läsion, Prozentanteiländerung
in der Läsionsfläche (Paty
et al., Neurology 43: 665, 1993). Eine Verbesserung bedingt durch
die Therapie wird etabliert, wenn es eine statistisch signifikante
Verbesserung in einem individuellen Patienten ergibt im Vergleich
zur Basislinie oder in einer behandelten Gruppe gegenüber einer
Placebogruppe.
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Kandidatenpatienten
zur Prävention
können durch
die Gegenwart genetischer Faktoren bestimmt werden. Zum Beispiel
hat eine Mehrheit der MS-Patienten HLA-Typ DR2a und DR2b. Die MS-Patienten mit
genetischen Dispositionen für
MS, die zur Behandlung geeignet sind, fallen in zwei Gruppen. Erstere
sind Patienten mit früher
Erkrankung des Rückfalltyps.
Eingangskriterien würden
Erkrankungsdauer von mehr als einem Jahr, eine EDSS-Bewertung von 1,0
bis 3,5, Verschlechterungsrate von mehr als 0,5 pro Jahr und eine
Freiheit von klinischen Verschlechterungen von zwei Monaten vor
der Studie umfassen. Die zweite Gruppe würde Leute mit Erkrankungsprogression
von mehr als 1,0 EDSS-Einheit/Jahr über die letzten zwei Jahre
umfassen.
-
Die
Wirksamkeit des Peptidanalogons im Kontext der Erfindung wird basierend
auf den folgenden Kriterien bewertet: Häufigkeit der MBP-reaktiven T-Zellen,
die durch eingeschränkte
Verdünnung
bestimmt wird, Proliferationsreaktion auf MBP-reaktive T-Zelllinien
und Klone, Cytokinprofile von T-Zelllinien und Klone von MBP, die
aus Patienten etabliert werden. Die Wirksamkeit wird durch die Verringerung
in der Häufigkeit
reaktiver Zellen, eine Verringerung in der Thymidinaufnahme mit
verändertem
Peptid im Vergleich zu Nativem und eine Verringerung in TNF und
IFN-α etabliert.
Klinische Messungen umfassen die Rückfallgeschwindigkeit in ein
oder zwei Jahresintervallen und eine Veränderung in EDSS, einschließlich der
Progressionszeit von der Basislinie von 1,0 Einheiten auf der EDSS,
die sechs Monate andauert. Auf einer Kaplan-Meier-Kurve, zeigt eine Verzögerung in
der andauernden Progression der Behinderung eine Wirksamkeit an.
Andere Kriterien umfassen eine Änderung
in der Fläche
und dem Volumen der T2-Bilder
auf dem MRI und die Anzahl und das Volumen von Läsionen, die durch Gadolinium-verstärkte Bilder
bestimmt werden.
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Peptidanaloga
der vorliegenden Erfindung können
entweder allein oder als pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht
werden. In Kürze, pharmazeutische
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können ein oder mehrere der Peptidanaloga,
die hierin beschrieben werden, umfassen, in Kombination mit einem
oder mehreren pharmazeutisch oder physiologisch erträglichen
Trägermitteln,
Verdünnungsmitteln
oder Hilfsstoffen. Solche Zusammensetzungen können Puffer wie neutral gepufferte
Salzlösung,
phosphatgepufferte Salzlösung und ähnliche,
Kohlenhydrate wie Glucose, Mannose, Sucrose oder Dextrane, Mannitol,
Proteine, Polypeptide oder Aminosäuren wie Glycin, Antioxidanzien, chelatisierende
Mittel wie EDTA oder Glutathion, Adjuvanzien (z. B. Aluminiumhydroxid)
und Konservierungsmittel umfassen. Zusätzlich können pharmazeutische Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung auch einen oder mehrere zusätzliche
aktive Inhaltsstoffe enthalten, wie z. B. Cytokine wie β-Interferon.
-
Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
für die
Art der angezeigten Verabreichung formuliert werden, einschließlich z.
B. zur oralen, nasalen, venösen,
intracranialen, intraperitonealen, subkutanen oder intramuskulären Verabreichung.
Innerhalb anderer Ausführungsformen
der Erfindung, können
die hierin beschriebenen Zusammensetzungen als Teil eines langsam
freisetzenden Implantats verabreicht werden. In noch weiteren Ausführungsformen
können
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung als Lyophilisat
unter Verwendung geeigneter Hilfsstoffe, die eine Stabilität als Lyophilisat
zur Verfügung
stellen können,
und zur anschließenden
Rehydrierung formuliert werden.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in einer Weise verabreicht
werden, die für
die zu behandelnde Krankheit (oder zu verhindernde) geeignet ist.
Die Menge und Häufigkeit
der Verabreichung wird durch solche Faktoren zu bestimmen sein,
wie der Zustand des Patienten und die Art und Schwere der Erkrankung
des Patienten. Innerhalb bestimmter bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung kann das Peptidanalogon oder die pharmazeutische Zusammensetzungen,
die hierin beschrieben werden, in einer Dosierung im Bereich von
5 bis 50 mg/kg verabreicht werden, obwohl geeignete Dosierungen
durch klinische Versuche bestimmt werden können. Patienten können auf
therapeutische Wirksamkeit durch MRI, EDSS und Zeichen einer klinischen
Verschlechterung, wie sie oben beschrieben werden, beobachtet werden.
-
Die
folgenden Beispiele werden im Wege der Illustration und nicht im
Wege der Einschränkung
angeboten.
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung der Peptide
-
Die
Peptide wurden durch das Festphasenverfahren auf einem Peptidsynthetisiergerät (Beckmann
Modell Nr. 990) synthetisiert. Peptide mit einem amidierten Carboxylterminsus
wurden mit einem p-Methylbenzhydrylaminharz (MBHA-Harz) hergestellt;
für Peptide
mit einem freien Carboxyterminus wurde ein mit der geeigneten geschützten Aminosäure gekoppeltes
Merrifield-Harz verwendet. Beide Harze wurden von Bachem Fine Chemicals
(Torrance, CA) erworben. Derivatisierte Aminosäuren (Bachem Fine Chemicals),
die in der Synthese verwendet wurden, hatten die L-Konfiguration,
es sei denn, dieses wird anderweitig zum Ausdruck gebracht, und die
N-α-Aminofunktion
wurde ausschließlich
mit der t-Butyloxycarbonylgruppe geschützt. Die funktionellen Seitenkettengruppen
wurden wie folgt geschützt: Benzyl
für Serin,
Threonin, Glutaminsäure
und Asparaginsäure;
Tosyl für
Histidin und Arginin; 2-Chlorbenzyloxycarbonyl für Lysin und 2,6-Dichlorbenzyl für Tyrosin.
Die Kopplung der carboxyterminalen Aminosäure an den MB-HA-Harz wurde
mit Dicyclohexylcarbodiimid durchgeführt und die anschließenden Aminosäuren wurden
mit Dicyclohexylcarbodiimid gemäß Ling et
al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 4302, 1984) gekoppelt. Nachdem
die letzte Aminosäure
eingebracht worden war, wurde die t-Butoxycarbonylschutzgruppe entfernt
und das Peptid-Harz-Konjugat
mit einer Mischung aus 14 ml Wasserstofffluorsäure (HF), 1,4 ml Anisol und
0,28 ml Methylethylsulfid pro Gramm Harzkonjugat bei –20°C für 0,5 St.
und bei 0°C
für 0,5
St. behandelt. HF wurde im Vakuum bei 0 entfernt und das resultierende
Peptid und die Harzmischung wurden zweimal mit Diethylether und
alternativ dazu zweimal mit Chloroform und Diethylether gewaschen.
Das Peptid wurde fünf
Mal mit 2 M Essigsäure
extrahiert und der Extrakt lyophylisiert. Das lyophylisierte Produkt
wurde zuerst auf einer Sephadex G-25 fine (Pharmacia-LKB, Piscataway,
NJ) aufgereinigt, in 30% Essigsäure
entwickelt, um die trunkierten Fragmente und anorganischen Salze
zu entfernen (Ling et al., 1984). Danach wurden die Peptide weiter
durch CM-32 Carboxymethylcellulose Kationaustauschchromatographie
(Ling et al., 1984) aufgereinigt. Die endgültige Aufreini gung wurde durch
Partitionschromatographie auf Sephadex G-25 fine (Ling et al., 1984)
erreicht. Das synthetische Produkt wurde durch Aminosäureanalyse, massenspektroskopische
Analyse und Umkehrphasen-HPLC charakterisiert.
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BEISPIEL 2
-
Immunisierungen
und EAE-Induktion
-
MBP-Peptid
und Peptidanaloga wurden in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
aufgelöst
und mit einem gleichen Volumen an unvollständigem Freund's Adjuvanz emulgiert,
das mit 4 mg/ml hitzeinaktiviertem Mycobacterium tuberculosis H37Ra
in Öl (Difco
Laboratories Inc., Detroit, MI) supplementiert worden war. Ratten
wurden subkutan an der Basis des Schwanzes mit 0,1–0,2 ml
immunisiert, die 500 μg
des Peptids in der Emulsion enthalten und täglich auf klinische Anzeichen
untersucht. EAE wurde auf einer Skala von 0–4 wie folgt bewertet: 0, klinisch
normal; 1, geschwächter
Schwanz; 2, Hinterbeinschwäche;
3, Hinterbeinparalyse; 4, Vorder- und Hinterbeine sind betroffen.
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BEISPIEL 3
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Langzeit T-Zelllinien
-
Antigenspezifische
Langzeit T-Zelllinien wurden unter Verwendung des Verfahrens, das
durch Ben-Nun et al. (Eur. J. Immunol. 11: 195, 1981) entwickelt
wurde, hergestellt. Lewis-Ratten wurden mit MBP (87–99) oder
MBP (83–99)
wie oben beschrieben injiziert. Neun bis zehn Tage später wurden
ablaufende Lymphknotenzellen (107/ml) für 5–8 Tage
in Stimulationsmedium (Dulbecco's
modified Eagle's medium,
supplementiert mit 5 × 10–5 M
2-Mercaptoethanol, 2 mM L-Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat, 100 μg/ml Penicillin,
100 μg/ml
Streptomycin und 10% fötalem
Rinderserum (Hyclon Laboratories, Logan, UT) zusammen mit 10–20 μM des MBP
(87–99)
Peptids und 15 U/ml IL-2 kultiviert. Nach 5 bis 8 Tagen Kultur wurden überlebensfähige Zellen
an der Zwischengrenze nach Ficoll-Hypaque Abtrennung gesammelt und
dreimal gewaschen. Diese Zellen wurden bei 1 × 107 Zellen/ml
in Medium mit 5 × 105 bestrahlten (3000 Rad) autologen Milzzellen
als Hilfszellen und 10–20 μM MBP (87–99) rekultiviert.
Nach 5 bis 6 Stimulationszyklen wurden die Platten auf die Fähigkeit
der Zellen untersucht, in Reaktion auf MBP (87– 99) zu proliferieren. Positive
Linien wurden in 24-Well Flachbodenplatten transferiert und erneut
stimuliert.
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BEISPIEL 4
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MHC-Bindungsassay
-
Die
Fähigkeit
von MBP-Peptiden und Peptidanaloga, MHC zu binden, wurde gemessen.
Ein Assay, der die Bindung der Peptide an MHC-Moleküle auf Antigen-
präsentierenden
Zellen (APC) charakterisiert, wurde eingesetzt (Mozes et al., EMBO
J. 8: 4049, 1989; Gautam et al., PNAS 91: 767, 1994). Milzzellen
wurden für
drei Stunden in Dulbecco's
modified Eagle's
Medium, das mit 10% fötalem
Rinderserum (Hyclone Laboratories, Logan, UT) supplementiert worden
war, in Standard-Polystyrolpetrischalen (100 × 15 mm) in einem 37°C Inkubator,
der 6,5% CO2 enthält, kultiviert. Danach wurden
nicht haftende Zellen entfernt und die Platten wurden dreimal mit
PBS gewaschen. Haftende Zellen wurden unter Verwendung eines Zellspachtels
gesammelt. Die Bindung der MBP (87–99) Analoga wurde unter Verwendung
eines Fluoreszenzassays gemessen. In Kürze, es wurden 5 × 105 haftende Milzzellen in Färbepuffer
(PBS, enthaltend 0,1% Rinderserumalbumin) mit verschiedenen Konzentrationen
im Bereich von 0–400 μM MBP-Analoga
in Einzelwells von U-geformten 96 Well Mikrotiterplatten vermischt
und für eine
Stunde bei 37°C
in einem 6,5% CO2-Inkubator inkubiert. Nach
der Inkubation wurden 10 μM
Biotin-markiertes MBP natives Peptid zu den Kultur-Wells für eine Stunde
hinzugefügt.
Die Zellen wurden drei Mal mit dem Färbepuffer gewaschen. Phycoerythrin-konjugiertes-
oder Fluoreszenz-konjugiertes Streptavidin (Becton Dickinson, San
Jose, CA) wurde als Reagenz des zweiten Schrittes hinzugefügt (1 μg/Well) zusammen
mit 1 μg/Well
fluorochrommarkiertem OX-6- oder OX-17- monoklonalen Antikörpern (Pharmingen,
San Diego, CA), die jeweils mit Ratten MHC-Klasse II I-A oder I-E
reagieren. Die Zellen wurden zwei Mal vor der cytofluorometrischen
Analyse auf einem FACScan (Becton Dickinson) gewaschen. Die Fluoreszenzintensität wurde
für jede
Probe durch das Abziehen der Fluoreszenz, die aus OX-positiven Zellen
erhalten wurde, die mit Phycoerythrin-Streptavidin allein gefärbt wurden (Kontrollfärbung) von
der Fluoreszenz, die mit OX-positiven Zellen erhalten wurde, die
mit Biotin-markiertem MBP plus Phycoerythrin-Streptavidin gefärbt wurden,
berechnet. Die Prozenthemmung wurde für jedes Analogon berechnet
und als IC50-Werte ausgedrückt.
-
Das
Peptidanalogon h88/A91, das D-Histidin in Position 88 und Alanin
in Position 91 enthält,
kompetierte genauso wirksam wie MBP (87–99) um das MHC gegen MBP (87–99). Bei
200 μM hemmte
MBP (87–99)
die Bindung um 68,4% und h88/A91 hemmte die Bindung um 67,64%. Bei
100 μM hemmte
MBP (87–89)
die Bindung um 40% und a83, A89, A91 hemmte die Bindung um 25%.
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BEISPIEL 5
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Antigenspezifischer
Lymphknotenzellproliferationsassay
-
Weibliche
Lewis-Ratten im Alter von ungefähr
sechs Wochen wurden von Harlan Sprague, Indianapolis, erworben.
MBP-Peptide wurden in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) aufgelöst und mit einem
gleichen Volumen an vollständigem
Freund's Adjuvanz
(Difco Laboratories, Inc., Detroit, MI), supplementiert mit 2 mg/ml
hitzeinaktiviertem mycobacterium tuberculosis H37Ra in Öl (Difco)
emulgiert. Ratten wurden subkutan in die Basis des Schwanzes mit
0,1 ml immunisiert, das 100 μg
des Peptids in der Emulsion enthält.
Neun bis zehn Tage nach der Immunisierung wurden die Ratten geopfert,
der Lymphknoten entfernt und eine Einzelzellsuspension hergestellt.
Die Zellen wurden auf 5 × 106 Zellen pro ml in Stimulationsmedium resuspendiert,
das Dulbecco's modified
Eagle's Medium (Gibco
BRL, Gaithersburg, MD) enthält,
supplementiert mit 2 Mercaptomethanol (5 × 10–5 M),
L-Glutamin (2 mM), Natriumpyruvat (1 mM), Penicillin (100 μg/ml), Streptomycin
(100 μg/ml),
und 1% normalem Rattenserum.
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Für den Assay
wurden 100 μl
der Lymphknotenzellsuspension zu 96-Well Flachbodenplatten in der
Gegenwart eines gleichen Volumens an Medium hinzugefügt, das
10 μM verschiedener
Peptide enthält
(einschließlich:
Motilin als negative Kontrolle; MBP87–99; nur Medium oder Alanin
oder D-Aminosäure
an Position 91, 95 oder 97 substituiert). Die Kulturen wurden dann
bei 37°C
in befeuchteter Luft inkubiert, die 7,5% CO2 enthält. Nach
drei Tagen Inkubation wurde 1 μCi
tritiertes Thymidin (20 Ci/mM; New England Nuclear) zu jedem Well
hinzugefügt und
die Platten wurden für
weitere 12–16
Stunden reinkubiert. Die Platten wurden dann mit einem Matrix Filtermate
Harvester (Packard) geerntet und unter Verwendung eines Automatic
Direct Beta Counter (Pa ckard) gezählt. Durchschnittliche Cpm
(Cpm) und die Standardabweichung vom Durchschnitt wurden aus Dreifachwells
berechnet.
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Wie
in 2 zu sehen ist, stimulierte
MBP (87–99)
Lymphknotenzellen im Vergleich zu den Peptidanaloga. Alaninveränderungen
in den Positionen 95 und 97 und D-Aminosäureveränderungen in den Resten 91,
95 und 97 versagten dahingehend, Zellen oberhalb des Kontrollpeptids
Motilin zu stimulieren.
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BEISPIEL 6
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Antigenspezifischer T-Zelllinienproliferationsassay
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Assays
für den
antigenspezifischen Proliferationsassay von T-Zelllinien wurden
in 96-Well-Flachbodenmikrotiterplatten
wie beschrieben durchgeführt
(Zamvil et al., Nature 317: 355–358, 1985;
Offner et al., J. Immunol. 148: 1706–1711, 1992; Gold et al., J.
Immunol. 148: 1712–1717,
1992; Karin et al., J. Exp., Med. 180: 2227–2237, 1994). T-Zelllinien wurden
wie in Beispiel 3 beschrieben etabliert. Eine erste 1 : 10 Verdünnung einer
1,5 mM Stammlösung
MBP oder der Peptidanaloga wurde in Zellkulturmedium gegeben. Die
Proben wurden durch dreifache Serienverdünnungen (Endvolumen 100 μl) verdünnt. Die
darauf reagierenden kontinuierlichen T-Zellen wurden auf 4 × 105 Zellen pro ml resuspendiert und 50 μl Proben
wurden zu jedem Well (5 × 104 Zellen pro Well) hinzugefügt. Ungefähr 1 × 106 bestrahlte (3000 R) Milzzellenfutterzellen
wurden auch zu jedem Well hinzugefügt. Die Kulturen wurden dann
bei 37°C
in befeuchteter Luft, die 7,5% CO2 enthält, für drei Tage
inkubiert. 12 bis 16 Stunden vor dem Ernten wurde 0,5–1,0 μCi [3H]-Thymidin (20 Ci/mM; New England Nuclear)
zu jedem Well hinzugefügt
und die Kulturen reinkubiert. Die Platten wurden dann mit einem
Matrixfiltermate Harvester (Packard) geerntet und unter Verwendung
eines Automatic Direct Beta Counters (Packard) gezählt. Durchschnittliche
Cpm und die Standardabweichung vom Durchschnitt wurden aus Dreifachwells
berechnet.
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Wie
in den 3, 4 und 5 zu sehen ist, versagte ein Analogon
mit einer Substitution in Position 91, 95 oder 97 dahingehend, die
Proliferation einer MBP (87–99)-reaktiven
T-Zelllinie zu stimulieren. Die Wirkung war dramatisch, weil sogar
150 μM des
Peptid analogons 1 bis 2 Logarithmen weniger wirksam in der Bewirkung
einer Proliferation war.
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BEISPIEL 7
-
Antagonismus
des T-Zellproliferationsassays
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T-Zellantagonismus
wurde in einem vorgepulsten Proliferationsassay, wie er durch De
Magistris et al. (Cell 58: 625, 1992) beschrieben wird, mit kleinen Änderungen
nachgewiesen. Antigen- präsentierende
Milzzellen wurden γ-bestrahlt
(3000 Rad) und unter Schütteln
bei einer Konzentration von 107 Zellen/Well
mit 0,2– 2,0 μM des nativen
Peptids MBP (87–99)
in Stimulationsmedium in 10 ml Gewebekulturplatten 2 bis 4 Stunden
bei 37°C
in befeuchteter Luft, die 6,5% CO2 enthält, inkubiert.
Milzzellen wurden dann gewaschen und bei einer Konzentration von
5 × 105 Zellen/Well in U-förmigen 96 Well Mikrotiterplatten
zusammen mit 5 × 104 ruhenden MBP (87–99) reaktiven T-Zellen rekultiviert.
Verschiedene Konzentrationen der antagonistischen Peptide im Bereich
von 5–50 μM wurden
für weitere
72 Stunden hinzugefügt.
Jedes Well wurde mit 0,5–1 μCi [3H]-Thymidin (spezifische Aktivität von 10
Ci/mmol) für
die letzten 12 bis 16 Stunden gepulst. Die Kulturen wurden dann
auf Fiberglasfiltern geerntet und die proliferative Reaktion als
CPM ± SEM
ausgedrückt.
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Die
in 6 gezeigten Daten
zeigen, dass das doppelt veränderte
Peptidanalogon h88/A91 und das dreifach veränderte Peptidanalogon h88/A91/p99
die Proliferation einer MBP-reaktiven T-Zelllinie wesentlich hemmten.
Das dreifach veränderte
Analogon bewirkte eine Hemmung bei 50 μM und höherer Konzentration, während das
zweifach geänderte
Analogon eine Hemmung bei 150 μM
bewirkte.
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BEISPIEL 8
-
Behandlung von 87–99 induzierter
EAE in Lewis-Ratten
-
Weibliche
Lewis-Ratten im Alter von 6–8
Wochen wurden mit 500 μg
MBP (87–99)
in CFA, das 500 μg
Mycobacterium tuberculosis enthält,
in die Basis des Schwanzes in einem 200 μl Volumen injiziert. Die Ratten
wurden in Gruppen von 5 aufgeteilt. Die Kontrollgruppe erhielt 0,5
ml PBS und die Behandlungsgruppe erhielt h88/A91-Peptidanalogon
(1 mg/5 ml PBS) interperitoneal zwei Mal an den Tagen 9 und 10 nach
der Immunisierung. Die Tiere wurden auf einer täglichen Basis auf Erkrankungssymptome untersucht.
EAE wurde mit der folgenden Skala dokumentiert: 0, keine Symptome;
1, Schwanzparalyse; 2, Hinterbeinschwäche; 3, Hinterbeinparalyse;
4, Hinter- und Vorderbeine sind betroffen.
-
Die
Daten aus zwei verschiedenen Experimenten wurden als mittlere kumulative
Bewertung von 5 Tieren (7)
erhalten. Nicht behandelte Kontrolltiere entwickelten einen höheren Erkrankungsgrad,
wohingegen das h88/A91-Analogon des MBP-Peptids 87–99 in zwei
Experimenten in der Verhinderung der Entwicklung von EAE wirksam
war. Obwohl das Analogon erst kurz vor dem Anfang offensichtlicher
Symptome gegeben wurde, war es in der Lage, die Entwicklung von
EAE zu beenden.
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BEISPIEL 9
-
Induktion
der EAE durch Peptidanalogon
-
Die
Fähigkeit
der Peptidanaloga, EAE zu bewirken, wird in vivo untersucht. Ratten
wurden mit MBP (87–99)
oder h88/A91-Peptidanalogon wie in Beispiel 2 beschrieben, injiziert.
Die Tiere wurden täglich
auf Anzeichen von EAE hin untersucht. Ratten, die MBP (87–99) erhalten,
hatten eine 100%ige Inzidenz (18/18 Ratten) an EAE mit einer durchschnittlichen
maximalen klinischen Bewertung von 2,4 ± 0,2. Im Gegensatz dazu hatten
0/12 Ratten, die das Peptidanalogon h88/A91 erhalten hatten, EAE. Daher
induziert dieses Peptidanalogon EAE nicht.
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BEISPIEL 10
-
Behandlung
von EAE mit Peptidanaloga
-
Das
91 K > A Peptidanalogon
ist in der Lage, den adoptiven Transfer der Erkrankung durch T-Immunzellen
in dem Lewis-Rattenstamm (Karin et al. 1994) zu hemmen. Eine weitere
Charakterisierung der Wirkungen der APL auf das Immunsystem wurde in
Lewis-Ratten untersucht, die mit HBP injiziert worden waren.
-
In
diesem System wurde eine experimentelle allergische Encephalomyelitis
(EAE) in zwölf
weiblichen Lewis-Ratten durch Injektion von MBP (83–99) Peptid
in vollständigem
Freund's Adjuvanz
(CFA) an der Basis des Schwanzes, ausgelöst. Neun Tage danach wurden
die Ratten in zwei Gruppen von sechs Tieren aufgeteilt und subkutan
mit 13,2 mg/kg von entweder dem Peptidanalogon oder einem Kontrollpeptid,
Pottwalmyoglobi, (SWM) (110–121)
injiziert. Die Tiere wurden täglich
auf Erkrankungssymptome untersucht und in einer Blindstudienweise
auf einer nicht linear steigenden Skala von 0 bis 4 mit Inkrementen
bewertet, die eine steigende Paralyse darstellen. Jede einzelne
Bewertung wurde mit der Gruppe vermittelt, um die durchschnittliche
klinische Bewertung zu erhalten. Die Ergebnisse aus einem solchen
Experiment werden in 9 gezeigt.
-
Wie
in 9 zu sehen ist, betrug
die Erkrankungsschwere in solchen Tieren, die mit dem APL NBI-5788
(8) behandelt wurden,
ungefähr
eine 50%ige Verringerung im Vergleich zu der Kontrollgruppe. 10 zeigt die durchschnittliche
Erkrankungsschwere der Ergebnisse aus drei separaten Therapieexperimenten.
Das APL NBI-5788 verringerte signifikant die Schwere und Dauer der
Erkrankung in diesem Modellsystem. 11 zeigt
die Ergebnisse der Behandlung unter Verwendung eines anderen APLs,
NBI-5765 (8). Dieses
APL verringert auch signifikant die Stärke der Erkrankung in der behandelten
Gruppe im Vergleich zu Kontrolltieren.
-
Obwohl
diese Ergebnisse eindeutig anzeigen, dass APL die Entwicklung von
EAE hemmt, wurde auch ein murines Tiermodellsystem der EAE entwickelt.
Die SJL/J (H-25) Maus entwickelt eine chronisch
wiederkehrende Form von EAE als Reaktion auf die Immunisierung mit
MBP (83–99)
Peptid in der Gegenwart von Pertussisvakzin. Die Fähigkeit
der Peptidanaloga NBI-5719 und NBI-5765, die Krankheit zu hemmen,
wurde untersucht (siehe 12).
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Gruppen
von 10 Tieren wurden intraperitonial wöchentlich für 4 Wochen 20 mg/kg von entweder einem
Kontrollpeptid oder dem Peptidanalogon injiziert. Die Tiere wurden
dann auf die Krankheit hin über
die 2–3
Monate beobachtet. Wie in 12 zu sehen
ist, entwickelten SJL/J-Mäuse
Symptome von EAE, beginnend ungefähr am Tag 20 in der Kontrollgruppe,
die ungefähr
3 Wochen andauerte. Angefangen am Tag 70 kam es zu einem Rückfall,
der eine durchschnittliche klinische Bewertung von ungefähr 1 erreichte.
Jedoch reduzierte die wöchentliche
Injektion mit dem APL NBI-5765 oder NBI-5719 für vier Wochen nicht nur die
Stärke
der Erkrankung in der ersten Phase, sondern auch die Schwere des
Rückfalls. Dieses
ist besonders erstaunlich, da die Tiere dem APL für ungefähr einen
Monat nicht ausgesetzt waren.
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BEISPIEL 11
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Wirkungen
der Peptidanaloga auf die menschliche T-Zellproliferation
-
Es
wurde die Fähigkeit
der Peptidanaloga NBI-5719, 5748, 5765, 5788 und 5789, die menschliche
T-Zellproliferation zu beeinflussen, untersucht. Eine konstante
Menge an Peptidanalogon oder des Kontrollpeptids SWM (50 μM) wurde
mit verschiedenen Konzentrationen des nativen MBP (83–99) Peptids
(1,1–30 μM) in der
Gegenwart von bestrahlten DR passenden, peripheren Blutzellen und
T-Zellklonen, die aus verschiedenen MS-Patienten abgeleitet worden
waren, kultiviert. Menschliche T-Zellen (1 × 106)
wurden mit DR passenden, bestrahlten, peripheren Blutzellen (PBL,
5 × 106) in Medium kultiviert, das IMDM enthält, das
mit 3 μM
MBP 83–99,
2 mM L-Glutamin, 50 μg/ml
Gentamicin/Pennicillin/Streptomycin, 100 U/ml rIL 2 und 10% menschlichem
AB-negativen Serum supplementiert ist. Die Zellen wurden für ungefähr 60 Stunden
kultiviert, mit tritiertem Thymidin für 12 Stunden pulsbehandelt
und geerntet. Die Menge an aufgenommenem tritierten Thymidin wurde
gemessen und die Daten wurden als Durchschnitt plus oder minus der
Standardabweichung vom Durchschnitt der Wiederholungsproben dargestellt.
Repräsentative
Ergebnisse werden in den 13 und 14 gezeigt.
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Wie
in 13 zu sehen ist,
hemmte das Peptidanalogon NBI-5788, das mit MBP (83 –99) (83E > a, 84N > K, 89F > L und 91 K > A) korrespondiert,
die Fähigkeit
eines menschlichen Dr2a-eingeschränkten T-Zellklons, auf verschiedene
Konzentrationen von MBP (83–99)
zu reagieren, wobei das irrelevante Peptid (Pottwalmyoglobin, SWM
110–121) wenig
Wirkung auf die proliferative Kapazität der T-Zellen hatte. 14 zeigt, dass alle Peptide
die Fähigkeit
der Dr2a-eingeschränkten
T-Zellen hemmten, auf native MBP-Peptide
in einer konzentrationsabhängigen
Weise zu reagieren.
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Die
Stärke
von NBI-5788 wurde dann durch verschiedene Konzentrationen des APL
(2, 10 oder 50 μM)
in der Gegenwart verschiedener Mengen an nativem MBP (83–99) (1,1–30 μM) bestimmt.
Wie in 15 zu sehen ist, ändert NBI-5788
sowohl bei 10 wie auch bei 50 μM
die Fähigkeit
der Dr2a-T-Zelllinie, auf MBP (83–99) zu reagieren, es wurde
jedoch keinerlei signifikante Hemmung mit dem irrelevanten Peptid
SWM beobachtet.
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Es
wurde die Fähigkeit
des Peptidanalogons, die proliferative Reaktion auf MBP-reaktive T-Zellen
zu hemmen, die aus Dr2b (DrB1*1501) Individuen isoliert worden waren,
bestimmt. Eine konstante Menge an NBI-5788 (50 μM) wurde mit verschiedenen Konzentrationen
des nativen Peptids (1,1–30 μM) in der
Gegenwart bestrahlter DR passender, peripherer Blutzellen und T-Zellklone,
die aus verschiedenen MS-Patienten abgeleitet worden waren, kultiviert.
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16, 17 und 18 zeigen
die Ergebnisse unter Verwendung von drei verschiedenen T-Zelllinien. Jeder
T-Zellklon variiert in der Menge des aufgenommenen Thymidins als
Reaktion auf das MBP-Peptid. Nichtsdestotrotz hemmte NBI-5788 die
Fähigkeit
der T-Zellklone,
auf das MBP-Peptid in einer konzentrationsabhängigen Weise zu reagieren.
Das irrelevante Peptid SWM hatte wenig Einfluss auf die Fähigkeit der
T-Zellen, auf das MBP-Peptid zu reagieren.
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19 zeigt die Fähigkeit
von NBI-5719, NBI-5748, NBI-5765, NBI-5788 und NBI-5789, die MBP-abhängige Proliferation
des Dr2b-eingeschränkten,
menschlichen T-Zellklons 5F6 zu hemmen. Wie oben mit den Dr2b-eingeschränkten T-Zellen
(14) zu sehen ist, hemmte
das APL die MBP-abhängige
Proliferation in einer konzentrationsabhängigen Weise. Jedoch hatte
das Kontrollpeptid SWM wenig Wirkung auf die proliferative Reaktion.
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20 zeigt die Fähigkeit
von NBI-5719 und NBI-5765, die MBP- abhängige Proliferation des Dr4 Dw4
eingeschränkten
menschlichen T-Zellklons MS-1 zu hemmen. Wie oben mit den Dr2-eingeschränkten T-Zellen
zu sehen ist, hemmte das APL die MBP-abhängige Proliferation in einer
konzentrationsabhängigen
Weise.
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Die
Fähigkeit
des Peptidanalogonliganden, die Cytokin-Produktion zu beeinflussen,
wurde danach gemessen. Der Dr2b-eingeschränkte T-Zellklon 5F6 wurde in
der Ge genwart von 3 μM
MBP-Peptid mit entweder 10 μM
NBI-5788 oder SWM oder nur Medium inkubiert. Als eine Kontrolle
wurden Zellen in der Gegenwart von Medium allein inkubiert. Nach
24 Stunden wurden die Überstände entfernt
und die Mengen an Tumornektrosefaktor alpha (TNF-α) und Interferon-γ (IFN-γ) unter Verwendung
kommerziell verfügbarer
EIA-Kits bestimmt.
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Wie
in 21 zu sehen ist,
stimulierte MBP die Produktion von sowohl TNF-α wie auch IFN-γ (jeweils
ungefähr
200 und 160 pg/ml). Jedoch hemmte der Peptidanalogonligand NBI-5788
dramatisch die Produktion von beiden proentzündlichen Cytokinen auf ungefähre die
Mengen, die mit Medium allein zu erzielen sind. Das irrelevante
Peptid SWM hatte eine minimale Wirkung auf die Cytokinproduktion.
Sogar bei Konzentrationen von 50 μM
stimulierte keines der Peptidanaloga NBI-5719, NBI-5748, NBI-5765, NBI-5788
oder NBI-5789 die Cytokinproduktion oberhalb des Hintergrunds (Daten
werden nicht gezeigt).