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Gebiet der
Erfindung
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Diese Erfindung betrifft Formulierungen
von Liposomen und ihre Verwendung bei der Behandlung von Viruserkrankungen
und insbesondere bei der Behandlung von Infektionen, ausgelöst durch
Viren, wie z. B. in dem humanen Immunodefizienzvirus und Cytomegalovirus.
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Hintergrund
der Erfindung
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Viele antivirale Mittel wurden für die Behandlung
von Patienten mit humanem Immunodefizienzvirus (HIV)-Infektionen
entwickelt. Es werden jedoch nur temporäre und begrenzte Vorteile bei
HIV-infizierten Patienten beobachtet, die mit irgendeinem der aktuellen
antiretroviralen Mittel oder Kombinationen davon behandelt werden.
Die begrenzte Fähigkeit
dieser Mittel, die virale Last zu vermindern, die schnelle Entwicklung
einer Resistenz und die toxische Nebenwirkungen der meisten Arzneimittel
haben ihre Langzeiteffizienz begrenzt. Ein Hauptproblem, das mit
der Verabreichung von antiviralen Mitteln an Patienten assoziiert
ist, ist ihre schlechte Fähigkeit,
die infizierten Zellen zu penetrieren und auf sie abzuzielen. Eine
schnelle Arzneimittelclearance und die Toxizität der Elternverbindungen oder
Metaboliten konstituieren ebenfalls einige der Hauptnachteile, die
die Entwicklung und Verwendung vieler antiviraler Mittel verlangsamen.
Aufgrund der schweren Toxizität
der aktuell erhältlichen
antiviralen Mittel zur Behandlung von AIDS und anderer viraler Erkrankungen und
ihrer begrenzten Fähigkeit,
infizierte Zellen zielgenau aufzuspüren, sollten Strategien untersucht
werden, die auf das Erreichen therapeutischer Niveaus von Arzneimitteln
in infizierten Zellen und einer Reduktion der Toxizität abzielen.
Das Einfangen von Arzneimitteln in Liposomen bildet einen attraktiven
Ansatz zur Verbesserung der Zufuhr aktiver Mittel an infizierte
Zellen und zur Reduktion toxischer Wirkungen, assoziiert mit ihrer Verabreichung.
Liposomen sind mikroskopische Vesikel, worin eine Vielzahl von Arzneimitteln
eingebaut werden kann. Aufgrund der Ähnlichkeit der primären Bestandteile
von Liposomen mit natürlichen
Membranen sind Liposomen im allgemeinen nicht-toxisch und bioabbaubar.
Wir nehmen an, dass ein besseres Verständnis der Rolle der Liposomen
als Träger
von antiviralen Mitteln zu neuen Strategien führen kann, die die Effizienz
und Sicherheit der Arzneimittel verbessert, die für die Behandlung
von AIDS und anderen viralen Erkrankungen verwendet werden.
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Es gibt nun etliche Beweise, die
zeigen, dass Makrophagen eine zentrale Rolle bei der HIV-Pathogenese
spielen, indem sie als Reservoirs für die Verstreuung von Virus über das
Immunsystem wirken (Gendelman et al., 1989, AIDS 3: 475–495; Meltzer
et al., 1990; Ann. Rev. Immunol. 8: 169–194). Es wurde kürzlich berichtet,
dass in einer frühen
Stufe der Infektion und weiterhin während der klinisch latenten
Phase HIV in den Lymphoidorganen akkumuliert wird und sich aktiv
repliziert trotz einer minimalen viralen Aktivität im peripheren Blut (Pantaleo
et al., 1993, Nature 362: 355–358;
Embretson et al., 1993, Nature 362: 359–362; Fox et al., 1994, Nature
370–256).
Die hohe virale Last, die in den lymphoiden Geweben beobachtet wird,
soll mit gefangenen HIV-Partikeln in den follikulären dendritischen
Zellen der Keimzentren assoziiert sein. Über den Verlauf der HIV-Infektion
wird das follikuläre
dendritische Zellnetzwerk graduell aufgebrochen und schließlich zerstört. Da die
Mikroumgebung der Lymphgewebe ausschlaggebend für eine effektive Immunreaktion
ist, ist es vorrangig, die Akkumulierung von HIV in den Lymphgeweben
zu reduzieren oder abzubrechen, um die Integrität des Mikroumgebungsnetzwerks
zu erhalten. Die Verwendung von Liposomen als Arzneimittelzufuhrsystem
ist insbesondere für
die Kontrolle der Progression der HIV-Erkrankung relevant. Da Liposomen
auf natürlichem Wege
von Zellen des mononukleären
Phagocytensystems (MPS) aufgenommen werden, sollte die auf Liposomen-basierende
Therapie die antiviralen Mittel in Zellen konzentrieren, die für eine HIV-Infektion
empfänglich
sind und gleichzeitig die Quantität der Arzneimittel an den Stellen
reduzieren, an denen sie potentiell toxisch sein könnten. In
Liposomen verkapselte Arzneimittel könnten daher eine geeignete
Strategie zur Reduktion der Verstreuung von HIV auf Lymphgewebe
darstellen und zur Konservierung der follikulären dendritischen Zellmikroumgebung,
was den infizierten Wirt vermutlich von einer Entwicklung des charakteristischen immundefizienten
Zustands schützen
kann.
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Die Verwendung von Liposomen als
Zufuhrmittelsystem für
Arzneimittel könnte
wichtige Vorteile bereitstellen im Vergleich mit dem ursprünglichen
Arzneimittel. Zum Beispiel könnten
die Liposomen Arzneimittel gegen einen enzymatischen Abbau schützen, ihre
Pharmakokinetik und Gewebsverteilung verbessern und eine kontrollierte
Freisetzung der therapeutischen Mittel an geeignete Zellen ermöglichen.
Zusätzlich
kann die Verteilung und therapeutische Verfügbarkeit von Liposomen durch
Variationen ihrer Größe, ihrer
Laminarität, ihrer
Lipidzusammensetzung, Ladung und Oberflächeneigenschaften moduliert
werden. Es ist daher vorrangig, die physikochemischen Eigenschaften
der Liposomen an das gewünschte
therapeutische Ziel zu adaptieren. Zurückkehrend zu den im vorliegenden
Fall zitierten Referenzen stellt die Anmelderin die folgende Diskussion
an: Die Patentveröffentlichung
WO 93/19738 beschreibt den Vorteil einer Verwendung von PEG-acylphospholipid
in Kombination mit anderen Komponenten zur Bildung von Liposomen,
die sterisch modifiziert sind. Die Liposomen umfassen fast systemisch
ein Sterol. Es ist in dieser Referenz kein Gewebeverteilungsprofil
dargestellt. Was hier ausgesagt ist, ist dass die Lungen die Liposomen
fangen, umfassend Gentamycin, dass jedoch Leber und Milz ausdrücklich als Zielgewebe
ausgeschlossen sind. Diese Liposomen haben nicht eine Zusammensetzung,
die sie von HIV-Zielen einfangen lässt.
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Die Patentveröffentlichung WO 88/07854 beschreibt
ddCTP als antivirales Mittel, gefangen in Liposomen. Das Liposom
umfasst DPPC, DPPG und Cholesterin.
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Die Patentveröffentlichungen WO 90/14074
und
US 5,252,212 beschreiben
ebenfalls die Liposomenkomponenten, umfassend ein Sterol.
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Das Ziel wird immer noch aufrechterhalten,
effektive liposomale Formulierungen von Arzneimitteln für die Behandlung
von AIDS und anderen viralen Erkrankungen zu erzeugen. Solche zielgeführte Zufuhrsysteme sollten
hoffentlich zu einer erhöhten
Effizienz und reduzierten Toxizität der antiviralen Mittel bei
Menschen führen,
die an AIDS oder anderen viralen Erkrankungen leiden. Zusätzlich könnte die
verbesserte Arzneimittel-Bioverfügbarkeit
nach Verkapselung der Arzneimittel in Liposomen das Dosierungsintervall
reduzieren und daher die Qualität
des Lebens der mit HIV und anderen Viren infizierten Patienten verbessern.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
für die
Behandlung von viralen Erkrankungen, umfassend die Verabreichung
antiviraler Mittel, verkapselt in Liposomen. Die Erfindung betrifft
auch Formulierungen von Liposomen für die Behandlung viraler Erkrankungen
und insbesondere für
die Behandlung von Infektionen, ausgelöst durch Viren, wie HIV und
CMV. Die Liposomenformulierungen bestehen aus spezifischen Klassen
von Lipidbestandteilen und enthalten ein gefangenes Arzneimittel,
effektiv gegen die virale Erkrankung. Die Originalität der vorliegenden
Erfindung liegt darin, dass diese liposomalen Formulierungen von
Arzneimitteln eine höhere zelluläre Penetration
in unterschiedlichen Zelllinien, gute in vitroantivirale Aktivität gegenüber HIV
und CMV ermöglichen
und effizient sind bei der in vivo-Zielführung von HIV-Reservoirs und
eine deutliche Verbesserung der Pharmakokonetik von Arzneimitteln
bereitstellen (siehe Beispiele).
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
bestehen Formulierungen von Liposomen aus Distearoylphosphatidylcholin
(DSPC) : Distearoylphosphatidylglycerin (DSPG) in einem molaren
Verhältnis
von 10 : 3 mit einem mittleren Teilchendurchmesser von ungefähr 0,05
bis 0,5 μm
und enthalten 2'-3'-Didesoxyinosin (ddI)
als antivirales Arzneimittel. Gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
bestehen die Formulierungen der Liposomen aus DSPC : DSPG : Distearoylphosphatidyl-ethanolamin-polyethylenglykol
(DSPE-PEG) in einem
molaren Verhältnis
von 10 : 3 : 1,45, mit einem mittleren Teilchendurchmesser von ungefähr 0,05
bis 0,5 μm
und enthalten 2'-3'-Didesoxyinosin (ddI)
als antivirales Arzneimittel. Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
weist das Polyethylenglykol ein Molekulargewicht von ungefähr 500 bis
5.000 Dalton auf. Gemäß noch einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
weisen Liposomenformulierungen, bestehend aus DPPC : Dipalmitoylphosphatidylglycerin
(DPPG) mit einem molaren Verhältnis
von 10 : 3 einen mittleren Teilchendurchmesser von ungefähr 0,05
und 0,5 μm
auf und enthalten fos-Carnet als antivirales Arzneimittel.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1a und 1b illustrieren die Anhäufung von
freiem und liposomalem ddI (20 μM
ddI) als Funktion der Zeit in U937 Zellen (1a) und RAW 264,7 Zellen (1b). Die 1c und 1d illustrieren
die Anhäufung von
freiem und liposomalem ddC (25 μM
ddC) als Funktion der Zeit in U937 Zellen (1c) und RAW 264,7 Zellen (1d). Die 1e und 1f illustrieren
die Anhäufung
von freiem und liposomalem ddC bzw. fos-Carnet als Funktion der
Arzneimittelkonzentration in RAW 264,7 Zellen.
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Die 2a, 2b und 2d zeigen die antivirale Aktivität von freiem
und liposomalem ddI (40 μM
ddI), ddC (0,01 μM
ddC) bzw. fos-Carnet (1 μM
fos-Carnet) in U937 Zellen, infiziert mit HIV-1IIIB.
Die 2c und 2e zeigen die antivirale
Aktivität
von freiem und liposomalem ddC (0,01 μM ddC) bzw. fos-Carnet (1 μM fos-Carnet) in
Molt-4 Klon-8-Zellen, infiziert mit HIV-1IIIB. 2f zeigt die antivirale
Aktivität
von freiem und liposomolem fos-Carnet (1 μM) in Supt-1 Zellen, infiziert
mit HIV-1IIIB. 2g zeigt die Inhibierung der CMV p72
Proteinexpression in menschlichen Lungen-Fibroblastenzellen (MRC-5
Zelllinie) durch freies und liposomales fos-Carnet (PFA bzw. L-PFA).
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Die 3a, 3b, 3c stellen die Plasma- und Gewebsverteilung
von freiem ddI (3a),
liposomalem ddI (3b)
und liposomalen Lipiden (3c)
bei Ratten dar, nach Verabreichung von freiem ddI oder in Liposomengefangenem
ddI, bestehend aus DSPC:DSPG in einem molaren Verhältnis von
10 : 3 und mit einem mittleren Teilchengrößendurchmesser von 0,175 μm. Die 3d und 3e stellen die Plasma- und Gewebsverteilung
von liposomalem ddI (3d)
und liposomalen Lipiden (3e)
bei Ratten dar, nach Verabreichung von ddI, gefangen in Liposomen,
bestehend aus DSPC : DSPG : DSPE-PEG in einem molaren Verhältnis von 10
: 3 : 1,45 und mit einem mittleren Teilchengrößendurchmesser von 0,150 μm. Die 3f, 3g, 3h und 3i stellen Plasma- und Gewebsverteilung
von freiem und liposomalem ddC (ddC und L-ddC) bei Ratten dar, eine Stunde (3f und 3h) und 3 Stunden (3g und 3i)
nach der intravenösen
(3f und 3g) oder intraperitonealen (3h und 3i) Verabreichung von freiem ddC oder
ddC, gefangen in Liposomen, bestehend aus DPPC : DP : CHOL in einem
molaren Verhältnis
von 4 : 1 : 5 und mit einem mittleren Teilchengrößendurchmesser von 0,300 μm. Die
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3j, 3k und 3l zeigen die Plasma- und Gewebsverteilung
von liposomalem fos-Carnet (3j),
freiem fos-Carnet (3k)
und liposomalen Lipiden (3l)
bei Ratten nach Verabreichung von freiem fos-Carnet oder fos-Carnet,
gefangen in Liposomen, bestehend aus DPPC : DPPG in einem molaren
Verhältnis
von 10 : 3 und mit einem mittleren Teilchengrößendurchmesser von 0,165 μm. In den 3a bis 3l stellen die Werte Mittel (+ SEM) dar,
erhalten von 4 bis 6 Tieren pro Gruppe pro Zeit.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Lipidbestandteile
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Bei auf Liposomen basierenden Produkten
ist es notwendig, liposomale Bilayer-Eigenschaften zu verwenden,
die eine hohe Effizienz der Arzneimittelverkapselung wie auch ein
reduziertes Lecken von gefangenem Arzneimittel ermöglichen,
um sich der Fähigkeit
der Liposomen zur Zufuhr großer
Mengen antiviraler Mittel zu infizierten Zellen auf vorteilhafte
Weise zu bedienen. Im Fall der Arzneimittel im Umfang dieser Erfindung werden
diese Anforderungen durch Verwendung von Liposomen erhalten, bestehend
aus einer Mischung aus Diacylphosphatidylcholin und Diacylphosphatidylglycerin
(in einem molaren Verhältnis
zwischen 10 : 1 und 1 : 1), wobei die Acylketten entweder gesättigte oder
nicht-gesättigt
sind und eine Länge
von 14 bis 18 Kohlenstoffatomen aufweisen.
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Die Liposomen der vorliegenden Erfindung
beinhalten sterischstabilisierte Liposomen, definiert hier als Liposomen,
bestehend aus den oben erwähnten
Lipidbestandteilen und die durch den Einbau von Polymeren modifiziert
sind, wie z. B. Poloxameren und Poloxaminen oder von amphipathischen
Lipiden, derivatisiert mit einem Polymer, wie z. B. DSPE-PEG oder
Dioleoylphosphatidylethanolamin-PEG (DOPE-PEG). Details für die Synthese
von DSPE-PEG sind in Beispiel 1 bereitgestellt. Die Liposomen der
vorliegenden Erfindung beinhalten auch Immunliposomen, wie hier
definiert als Liposomen, oder sterisch-stabilisierte Liposomen,
bestehend aus den oben Lipidbestandteilen und die durch die Ankopplung
von Antikörpermolekülen modifiziert
sind, die die Zielführung
zu den spezifischen Zellen erhöhen.
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Nicht alle getesteten liposomalen
Formulierungen haben eine effiziente Arzneimittelverkapselung und Arzneimittelretention
gezeigt. Zum Beispiel zeigte das Einfangen von ddI in Liposomen,
bestehend aus Ei-Phosphatidylcholin : Cholesterin in einem molaren
Verhältnis
von 55 : 45 eine Effizienz der Arzneimittelverkapselung, die ungefähr 30-mal
niedriger war als die, die für
Liposomen beobachtet wurde, die aus DSPC:DSPG in einem molaren Verhältnis von
10.3 bestanden. Andererseits wurden mehr als 90% ddI aus multilaminaren
Visikeln freigesetzt, bestehend aus Eier-PC : Cholesterin : Cardiolipin in einem
molaren Verhältnis
von 35 : 45 : 10, nach nur 1 Stunde der Inkubation in humanem Serum.
Demgegenüber
wurden nur 10% ddI aus multilaminaren Vesikeln freigesetzt, bestehend
aus DSPC:DSPG in einem molaren Verhältnis von 10 : 3 unter ähnlichen
Bedingungen nach 5 h einer Inkubation in menschlichem Serum.
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Obwohl die folgenden Beispiele spezifische
liposomale Formulierungen beschrieben, wird angenommen, dass eine
Familie liposomaler Formulierungen einfach davon abgeleitet werden
kann, ohne ihre wertvollen Eigenschaften zu beeinflussen. Daher
umfasst diese Familie von Verbindungen andere Acylketten gegebener
Phospholipidformulierungen, die in der Praxis getestet wurden.
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Herstellung
von Liposomen
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Eine große Anzahl von Techniken zur
Herstellung von Liposomen wurde in den letzten Jahren als Reaktion
auf die wachsende Zahl spezifischer Anwendungen für Liposomen
als Arzneizufuhrsysteme entwickelt. Die Herstellung von Liposomen gemäß der vorliegenden
Erfindung kann durch eine Vielzahl von Techniken durchgeführt werden,
wie z. B. die in der Literatur beschriebenen (Szoka and Papahadjopoulos,
1980, Ann. Rev.
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Biophys. Bioeng. 9: 467–508; Nässander
et al., 1990, Liposomes in Biodegradable polymers as drug delivery
systems (S. 261– 338).
Unter diesen bildet die Dünnlipidfilm-Hydratationstechnik
ein schnelles und einfaches Verfahren zur Erzeugung von Liposomen.
Liposomen, die durch dieses Verfahren erzeugt werden, sind meistens
multilaminare Vesikel und liegen allgemein in einem Größenbereich
von 0,2 bis 10 μm.
Die Dünnlipidfilmhydratationstechnik
ist im Detail in Beispiel 2 dargestellt. Ein anderes allgemein übliches
Verfahren zur Herstellung von Liposomen ist die Umkehrphasenverdampfungstechnik,
dargestellt von Szoka et al. im US-Patent Nr. 4,235,871. Liposomen,
die durch diese Technik erzeugt werden, sind unilaminar oder plurilaminar
und liegen allgemein in einem Größenbereich
von 0,2 bis 5 μm.
Die Umkehrphasenverdampfungstechnik ist im Detail in Beispiel 3
dargestellt.
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Antivirale
Mittel
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Jeder Inhibitor einer viralen DNA-
und/oder RNA-Synthese und/oder HIV-Protease liegt im Umfang dieser
Erfindung. Beinhaltet in dieser Klasse sind antivirale Mittel wie
z. B. 3'-Azido-3'-desoxythymidin (AZT), ddI,
ddC, fos-Carnet, Ribavirin, Ganciclovir und Saquinavir. Der Einbau
dieser Arzneimittel in Liposomen kann durch ein oder mehr Verfahren
einer aktiven und/oder passiven Beladung erreicht werden, wie z.
B. der in der Literatur beschriebenen (Mayer et al., 1986, Chem.
Phys. Lipids 40 : 333–345).
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Formulierungen von Liposomen der
vorliegenden Erfindung beinhalten diejenigen mit einem mittleren Teilchendurchmesser
von jeder Größe, jedoch
bevorzugter diejenigen von ungefähr
0,05 bis 0,5 μm.
Die Liposomenformulierungen der vorliegenden Erfindung beinhalten
auch diejenigen, hergestellt mit irgendeinem molaren Verhältnis von
Arzneimittel/Lipid. Wie vorher erwähnt, sollte die Neigung der
Liposomen, von Zellen des MPS aufgenommen zu werden, die gefangenen
antiviralen Mittel in Zellen konzentrieren, die gegenüber HIV oder
anderen viralen Infektionen empfänglich
sind, und daher eine Verbesserung ihrer antiviralen Effizienz und Reduktion
ihrer Toxizität
bereitstellen. Daher sollen die folgenden Beispiele die Herstellung
spezifischer liposomaler Formulierungen von antiviralen Arzneimitteln
demonstrieren, die für
die Behandlung von HIV- und CMV-Infektionen sehr effizient sein
könnten,
die jedoch auf keine Weise ihren Umfang begrenzen sollte. Zusätzlich,
obwohl die Wirkung der liposomalen Formulierungen von Arzneimitteln
spezifisch für
zwei virale Arten, HIV und CMV, bestätigt wurde, fällt jeder
Virus, der gegenüber
der Wirkung von Inhibitoren viraler DNA- und/oder RNA-Synthese und/oder
HIV-Protease empfindlich ist, unter den Umfang dieser Erfindung.
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Beispiel 1
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Synthese von
DSPE-PEG
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Distearoylphosphatidylethanolamin-Polyethylenglykol
(DSPE-PEG) wurde
wie früher
beschrieben hergestellt (Gabizon and Papahadjopoulos, 1989, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 85 : 6949– 6953;
Klibanov et al., 1990, FEBS Letters 268 : 235–237). Kurz gefasst, wurden
Methoxypolyethylenglkyol-Succinimidylsuccinat (PEG-OSu; Mw 5.000),
DSPE und Triethylamin in einem molaren Verhältnis von 3 : 1 : 3,5, enthaltend
0,01 μCi [14C]-Dioleoylphosphatidylethanolamin
DOPE ([14C]-DOPE) pro μmol Lipid über Nacht bei Raumtemperatur
in CHCl3 inkubiert. Lösungmittel wurde dann unter
einem Stickstoffstrom verdampft und die resultierende trockene Mischung
wurde durch 2-fach destilliertes Wasser hydratisiert. Die Micellenlösung wurde
durch eine Säule (32 × 2 cm),
enthaltend Bio-Gel A-1,5 M (50– 100
mesh) zur Entfernung von nicht-gekoppeltem PEG-OSu gefiltert. Peakfraktionen,
enthaltend DSPE-PEG, wurden sowohl durch Szintillationszählungen
(für [14C]-DOPE-PEG) und Absorptionsablesungen
bei 225 nm (für
freies PEG-OSu) bestimmt. Fraktionen, die DSPE-PEG enthielten, wurden
gesammelt und 24 h gegen Wasser unter Verwendung einer Dialysemembran
mit einem nominalen Molekulargewicht cut-off (MWCO) von 300.000
(Spectra-Por, Spectrum Medical, Los Angeles, CA) dialysiert und
dann lyophilisiert. DSPE-PEG kann auch kommerziell in einer Vielzahl
von Molekulargewichten erhalten werden.
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Beispiel 2
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2'-3'-Didesoxyinosin (ddI)
wurde in Liposomen, bestehend aus DSPC:DSPG, in einem molaren Verhältnis von
10 : 3 und DSPC : DSPG : DSPE-PEG in einem molaren Verhältnis von
10 : 3 : 1,45 unter Verwendung einer Dünnlipidfilmhydratation verkapselt.
Die DSPE-PEG kann gemäß Beispiel
1 synthetisiert werden oder kommerziell erhalten werden. Kurz gefasst,
wurde die Lipidmischung in Chloroform : Methanol (2 : 1 V/V) in
Gegenwart eines geringen Anteils ([14C]-DPPC
(< 0,002% mol/mol)
gelöst
und Lösungsmittel
wurde als nächstes
in einem Rundbodenkolben zur Bildung eines dünnen Lipidfilms auf der Wand
des Kolbens verdampft. Der Lipidfilm wurde dann mit einer Phosphatgepufferten
Lösung
(PBS, 145 mM, pH 7,4) von ddI in einem Arzneimittel/Lipid-molaren
Verhältnis
von 2 hydratisiert, worin ein geringer Anteil von radioaktiv-markiertem
[3H]-ddI zugefügt wurde. Nach ungefähr 30 min
Stehen bei Raumtemperatur bildeten sich multilaminare Vesikel (MLVs)
bei mechanischer Bewegung der liposomalen Präparation bei einer Temperatur
oberhalb des Gel-zu-Flüssigphasen-Übergangs
der Lipidmischung. Die MLVs wurden mit einer Extrusionsvorrichtung
aus rostfreiem Stahl (Lipex Biomembrane, Vancouver, BC) durch Polycarbonatmembranen
(Nuclepore, Cambridge, MA) mit 0,2 μm extrudiert. Die Vesikelgrößenverteilung
und Homogenität
wurde durch quasielastische Lichtstreuung (QELS) mit einem Submikronpartikelanalysator
(Modell N4SD Coulter Electronics, Hialeah, FL) überprüft. Der mittlere Durchmesser
der extrudierten Liposomen lag bei 0,175 + 0,035 μm und 0,15
+ 0,01 μm für die DSPC
: DSPG- bzw. DSPC : DSPG : DSPE-PEG-Formulierungen. Nicht-verkapseltes Arzneimittel
wurde entweder durch Zentrifugation (300 g für 15 min bei 4°C) der liposomalen
Präparation
(1 ml) durch eine 10 ml Säule
von grobem Sephadex G-50 (Pharmacia LKB, Montreal, QC), Ultrazentrifugation
(160.000 g 90 min bei 4°C)
oder durch Dialyse gegen ein bestimmtes Volumen PBS entfernt. Die
Wirksamkeit des Einfangens des Arzneimittels wurde durch Verwendung
einer Flüssig-Szintillationszählvorrichtung
bestimmt (Modell LS 6000TA, Beckman Instruments Canada Inc., Mississauga,
ON).
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Beispiel 3 (nur für Illustrationszwecke,
nicht Teil der Erfindung)
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2'-3'-Didesoxycytidin
(ddC) wurde in Liposomen verkapselt, bestehend aus DPPC : DP : CHOL
in einem molaren Verhältnis
von 4 : 1 : 5 unter Verwendung des Umkehrphasenverdampfungsverfahrens
(Szoka and Papahadjopoulos, 1978, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75:
4194–4198).
Kurz gefasst, wurde die Lipidmischung in Chloroform : Methanol (2
: 1 V/V) in Gegenwart eines kleinen Anteils Cholesteryl ([1-14C]-Oleat gelöst und Lösungsmittel wurde als nächstes in
einem Rundbodenkolben zur Bildung eines dünnen Lipidfilms auf der Wand
des Kolbens verdampft. Der Lipidfilm wurde dann wieder in Isopropylether
: Methanol (3 : 0,8 V/V) gelöst. Zu
dieser organischen Phase wurde eine Phosphatgepufferte Lösung (PBS,
145 mM, pH 7,4) ddC in einem Arzneimittel/Lipid-molaren Verhältnis von
3,6, enthaltend einen geringen Anteil radiomarkiertes [3H]-ddC
zugefügt.
Die Mischung der zwei Phasen wurde als nächstes für 5 min in einem Ultraschallbad
bei Raumtemperatur zum Erhalt einer homogenen Lösung mit Ultraschall bestrahlt.
Das organische Lösungsmittel
wurde unter Vakuum unter kontrollierten Bedingungen durch Retroevaporation
bei 50°C
eliminiert. Die Liposomensuspensionen wurden dann durch Polycarbonatmembranen mit
0,4 μm extrudiert.
Die Vesikelgrößenverteilung
und Homogenität
wurde durch QELS bewertet. Der mittlere Durchmesser der extrudierten
Liposomen lag bei 0,300 ± 0,08 μm. Nicht-verkapselte
Arzneimittel wurden wie oben beschrieben entfernt und die Verkapselungseffizienz von
ddC wurde durch Radioaktivitätszählungen
geschätzt.
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Beispiel 4
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fos-Carnet wurde in Liposomen unter
Verwendung des Umkehrphasenverdampfungsverfahrens wie beschrieben
für die
liposomale Präparation
von ddC (Beispiel 3) verkapselt, außer dass die Lipidbestandteile DPPC
: DPPG in einem molaren Verhältnis
von 10 : 3 waren. In diesem Fall betrug das Arzneimittel/Lipid-molare
Verhältnis
5 und [3H]-DPPC und [14C]-fos-Carnet
wurden als Lipid bzw. als Arzneimittelmarker verwendet. Die Liposomensuspensionen
wurden durch Polycarbonatmembranen mit 0,2 μm extrudiert, was Liposomen mit
einem mittleren Durchmesser von 0,165 + 0,030 μm erzeugte. Nicht-verkapselte
Arzneimittel wurden wie oben beschrieben entfernt und die Verkapselungseffizienz
von fos-Carnet wurde
durch Radioaktivitätszählungen
geschätzt.
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Beispiele zum Vergleich von liposomalen
Arzneimitteln und freien Arzneimitteln
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Zelluläre Aufnahme
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Wir haben in vitro Experimente durchgeführt, um
die Anhäufung
von freien und in Liposomen verkapselten Anti-HIV-Mitteln in murinen
Monocyten-Makrophagen RRW 264,7 Zellen und in menschlischen Prämonocytoid
U937 Zellen zu bestimmen. Kurz gefasst, wurden Experimente durchgeführt, indem
konfluente Zellen in Kulturmedium in Gegenwart unterschiedlicher
Konzentrationen von freien und in Liposom verkapselten Anti-HIV-Mitteln inkubiert
wurden, wozu ein geringer Anteil radioaktiv-markierter Arzneimittel
und Lipide zugefügt worden war.
Nach unterschiedlichen Inkubationszeiten wurde das Medium entfernt
und die Zellen wurden gewaschen und mit einer Triton X-100-Lösung behandelt.
Die Arzneimittel- und Lipidaufnahme wurde bestimmt, indem das Radioaktivitätsniveau
mit einem Flüssig-Szintillationszähler gemessen
wurde. Die Proteinkonzentration für jede Probe wurde mit einem
Pierce Bichinchonin-Säureprotein-Assay
(Rockford, IL) auf Mikrotiterplatten bestimmt. Die Ergebnisse zeigten,
dass der Einbau von ddC in Liposomen die Arzneimittelaufnahme in
sowohl RAW 264,7 als auch U937 Zellen deutlich erhöhte ( 1c, 1d und 1e). Ähnlich häufte sich
das liposomale fos-Carnet deutlich besser an als das freie Arzneimittel
in RAW 264,7 Zellen (1f).
Demgegenüber
wurde eine höhere
Anhäufung
von freiem ddI in beiden Zelllinien beobachtet (1a und 1b),
obwohl das Aufnahmeniveau von liposomalem ddI in diesen Zellen ähnlich zu
demjenigen der liposomalen Formulierungen von ddC oder fos-Carnet
ist, was eine höhere
Membranpermeabilität
dieser Zelllinien für
ddI im Vergleich mit derjenigen für andere anti-HIV-Mittel nahe
legt.
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In vitro-antivirale
Effizienz
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Die antivirale Effizenz der liposomalen
Formulierungen der antiviralen Arzneimittel wurde auch bei unterschiedlichen
Zelllinien überprüft. Kurz
gefasst, wurden Zellen mit unterschiedlichen Stämmen von HIV mit einer Multiplizität der Infektion
von 1 (Virus/Zielzelle) infiziert, und sie wurden mit unterschiedlichen
Konzentrationen von freien und in Liposomen verkapselten Arzneimitteln
behandelt. Die Virusreplikation wurde nach unterschiedlichen Zeitintervallen
durch Messung von entweder der reversen Transcriptaseaktivität in zellfreien Überständen oder
des viralen p24-Proteins unter Verwendung eines enzymatischen Tests überwacht.
Die Virustranskription wurde ebenfalls durch die Polymerasekettenreaktion
(PCR)-Analyse 24 h nach der Behandlung unter Verwendung eines HIV-Primerpaars
(M661/M667) überwacht.
Die PCR-Bewertung wurde im Hinblick auf die Menge des humanen β-Globingens
in Zellen normalisiert. Die Zelllebensfähigkeit wurde unter Verwendung
eines auf Tetrazolium-basierenden kolorimetrischen (MTT)-Assays
bewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass der Einbau von ddC in Liposomen
zu vergleichbarer oder sogar besserer Anti-HIV-Effizenz als die des freien Mittels
gegen eine HIV-1IIIB-Replikation in U937 und Molt-4 Klon-8
Zellen (2b und 2c) führte. Ähnlich zeigte liposomales fos-Carnet
vergleichbare oder sogar bessere antivirale Effizienz als die des
nicht verkapselten Arzneimittels gegen die HIV-1IIIB-Replikation
bei U937, Molt-4 Klon 8 und Supt-1 Zellen (2d, 2e und 2f). Obwohl die antivirale
Effizienz der liposomalen Formulierung von ddI niedriger lag als
die des freien Mittels gegen die HIV-1IIIB Replikation
bei U937 Zellen (2a)
wurde eine höhere
Anti-HIV-Effizienz für
liposomales ddI gegen die HIV-1Ada-M Replikation
bei von Monocytenabgeleiteten Makrophagen beobachtet (Tabelle 1).
Es wird anerkannt, dass die sehr viel höhere Anti-HIV-Effizienz der
liposomalen Arzneimittel gegenüber
der der freien Arzneimittel sehr wahrscheinlich bei in vivo-Situationen
beobachtet werden wird, da Liposomen von den Zellen des MPS vorzugsweise
aufgenommen werden.
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Tabelle
1: Antivirale Effizienz von freiem und liposomalem ddI bei von primären Monocyten
abgeleiteten Makrophagen, infiziert mit HIV-1
Ada-M.
a
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Die Anti-CMV-Aktivität von freiem
und in Liposomen verkapseltem fos-Carnet wurde ebenfalls in embryotischen
Lungenfibroblastenzellen (MRC-5 Zelllinie) überwacht. Kurz gefasst, wurden
Zellen mit dem AD169-Stamm von humanem CMV infiziert und wurden
mit seriellen Verdünnungen
von freiem und liposomalem fos-Carnet behandelt. Nach einer 96-stündigen Inkubation
wurden die Zellen fixiert und eine Immunoperoxydasefärbung wurde
durchgeführt
unter Verwendung eines monoclonalen Antikörpers, gerichtet gegen ein 72-kDa
Direktfrühphasen-CMV-Protein.
Markierte Plaques wurden gezählt
und die Ergebnisse wurden als Prozent der nicht-behandelten infizierten Kontrollzellen
gegenüber
der Konzentration von fos-Carnet ausgedrückt. Die Ergebnisse zeigen,
dass freies und liposomales fos-Carnet eine vergleichbare inhibitorische
Aktivität
gegen die CMV p72-Proteinexpression
in einer MRC-5 Zelllinie aufweist (2g).
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In vivo-Studien
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Die pharmakokinetischen Eigenschaften
und Gewebsverteilungen von freien und in Liposomen verkapselten
Anti-HIV-Mitteln wurde bei Ratten überprüft. Kurz gefasst, wurden freie
und in Liposomen verkapselte Arzneimittel in weibliche Sprague-Dawley-Ratten mit
einer einzelnen intravenösen
Bolusdosierung über
einen Katheter injiziert, der durch die Jugularvene der Tiere inseriert
war. Nach spezifischen Zeitpunkten wurden die Tiere geopfert und
das Blut wurde in mit Heparin versetzten Röhrchen gesammelt und durch
Zentrifugation getrennt. Zum selben Zeitpunkt wurden gewählte Gewebe
entfernt, gewaschen, gewogen und homogenisiert. Gewebe und Plasma
wurde dann gemäß einem
kommerziellen Gewebslöslichmachungsverfahren
behandelt. Die Bestimmung von Arzneimittel- und Lipidniveaus in
allen Proben wurde durch radioaktive Spurenmarker überwacht.
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Die Ergebnisse zeigten deutlich,
dass die Verkapselung der antiviralen Mittel in Liposomen zu einer sehr
viel höheren
Arzneimittelanhäufung
in den Makrophagen-reichen Geweben im Vergleich zu derjenigen führte, die
für nicht-verkapselte
Arzneimittel beobachtet wurde (3a–3l). Die Zufuhr einer größeren Menge von
antiviralen Mitteln zu diesen Geweben, die gegenüber einer HIV-Infektion empfänglich sind
und die reduzierte Zufuhr von Arzneimitteln zu Stellen, wo sie potentiell
toxisch sein können,
sollte zu einer erhöhten
Effizienz und reduzierten Toxizität der Anti-HIV-Mittel führen. Es
ist von besonderem Interesse, dass wir zeigen konnten, dass die
Anhäufung
von liposomalem fos-Carnet in den Lymphknoten 8-fach höher war
als die des freien Mittels (Tabelle 2; dieselbe Formulierung wie
in den 3j, 3k und 3l: 10 mg fos-Carnet/kg).
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Tabelle
2: Bereich unter der Kurve von freiem und liposomal-verkapseltem
fos-Carnet in unterschiedlichen Geweben, folgend auf die Verabreichung
einer einzelnen intravenösen
Dosierung (10 mg fos-Carnet/kg) bei Ratten.
a
-
Eine erhöhte Arzneimittelanhäufung wurde
auch im Gehirn von Tieren beobachtet, wenn liposomales fos-Carnet
anstelle des freien Mittels den Tieren injiziert wurde. Eine solche
Eigenschaft ist von vorrangiger Bedeutung, da schwere zentralnervöse Systemerkrankungen
an der HIV-Pathologie beteiligt sind. Zusätzlich sollte die Verabreichung
von in Liposomen verkapseltem fos-Carnet die Arzneimitteleffizienz
gegen CMV bei Patienten verbessern, die mit HIV infiziert sind und
im Hinblick auf eine CMV-Retinitis behandelt werden, da unsere Daten
eine erhöhte
Arzneimittelanhäufung
in den Augen nach der Injektion von liposomalem fos-Carnet im Vergleich
mit freiem Arzneimittel demonstrieren. Die verbesserte Pharmakokinetik
wurde auch beim Einfangen der antiviralen Mittel in Liposomen beobachtet
(Tabellen 3 und 4; dieselben Formulierungen wie in den 3a bis 3e und 3j bis 3l). Die systemische Clearance
der gefangenen Arzneimittel erwies sich als sehr viel niedriger
als die der freien Mittel, was zu einem starken Anstieg der Eliminationshalbwertszeit
der liposomalen Arzneimittel führte.
Die verbesserte Pharmakologie der antiviralen Mittel bei Verkapselung
in Liposomen sollte hoffentlich die Dosierung der bei konventioneller
Therapie verwendeten antiviralen Mittel reduzieren, wie auch die
Häufigkeit
der Verabreichung der Anti-HIV-Mittel, was die Lebensqualität der Patienten
mit AIDS und anderer viraler Erkrankungen daher verbessern sollte.
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Tabelle
3: Pharmkokinetische Parameter von freiem und liposomalem ddI, folgend
auf die Verabreichung einer einzelnen intravenösen Dosierung (3 mg ddI/kg)
bei Ratten.
a
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- t1/2:
- Eliminationshalbwertszeit;
- AUC0-∞:
- Bereich unter der
Plasmakonzentrations-Zeitkurve von Null bis Unendlich;
- Kel:
- Eliminationsratenkonstante;
- Vdss:
- Gleichgewichtsvolumen
der Verteilung;
- Cl:
- systemische Clearance;
- MRT:
- mittlere Aufenthaltszeit.
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Tabelle
4: Pharmakokinetische Parameter von freiem und liposomen-verkapseltem
PFA, folgend auf die Verabreichung einer einzelnen intravenösen Dosierung
(10 mg/kg) bei Ratten.
a
-
- t1/2:
- Elimination-Halbwertszeit;
- AUC0->∞:
- Bereich unter der
Plasmakonzentrations-Zeitkurve von Null bis Unendlich;
- Kel:
- Eliminationsratenkonstante;
- Vdss:
- Gleichgewichtsvolumen
der Verteilung;
- Cl:
- systemische Clearance;
- MRT:
- mittlere Aufenthaltszeit.