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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entleeren und Wiegen eines
Behälters, vorzugsweise eines Abfallbehälters, und/oder seines Inhalts
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Eine fertige Vorrichtung zum Wiegen und Anheben von z. B. Schmutz ist
in der EP,A2,0 292 866 beschrieben. Die Vorrichtung umfasst zwei parallele
Paare von Gelenken als Verbindungsglieder zwischen zwei unterschiedlichen
Rahmenteilen. Eine Belastungsmessvorrichtung ist am Boden des Trageteils
angeordnet.
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Weitere Hebe- und Wiegeanordnungen sind in der EP,A1,0402352, US,A,5
215 155, DE 38 18 169 und WO 9317308 beschrieben.
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Das Wiegen des Haushaltsabfalls ist eine Praxis, die bereits beim
Umgang mit der Abfallentsorgung begonnen hat. Indem unterschiedliche Sorten
von Abfallprodukten zum Recycling getrennt werden, müssen Haushalte nur für
das Gewicht des Hausabfalls bezahlen, der vom Müllfahrzeug aufgenommen
wird. Wenn dies durchgeführt wird, ist es notwendig, den Hausabfall in dem
Abfallbehälter gleichzeitig mit dem Entleeren des Behälters in das
Müllfahrzeug zu wiegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
herzustellen, die es ermöglicht, dass ein Abfallbehälter mit oder ohne
einer Wägung entleert wird, ohne dass der Behälter mit einer speziellen
Einrichtung zum Ermöglichen des Wiegens ausgestattet wird.
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Eine weitere Aufgabe liegt darin, eine Vorrichtung vorzusehen, die so
aufgebaut ist, dass sie zu allen bestehenden Modellen von Müllfahrzeugen
passen sollte, wie von hinten zu beladenden, von der Seite zu beladenden
und von vorne zu beladenden.
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Die Aufgabe der Erfindung wird mit Hilfe einer Vorrichtung gemäß den
Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung weisen die in den
Unteransprüchen beschriebenen Merkmale auf.
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Der Behälter wird mit Hilfe von erhobenen Greifeisen oder Zähnen
gegriffen, die einen Eingriffsraum besitzen, der an die Verstärkungskante
angepasst ist, die sich gewöhnlich um den Behälter herum erstreckt. Die
Greifeisen greifen den Abfallcontainer unter seiner vorderen Kante.
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Gemäß der Erfindung ist der Rahmen, auf dem der Behälter hängt, als
ein Wiegerahmen gestaltet. Der Wiegerahmen kann in aufhängender Weise mit
einer Lastzelle verbunden sein oder kann nur Lastzellen besitzen, so dass
das Gewicht des Behälters während des Betriebs des Leerens des Behälters
erfasst werden kann. Das Gewicht der Inhalte des Behälters kann mittels
eines Druckers, PCs oder in ähnlicher Weise vom Fahrer des Müllfahrzeugs
erfasst werden. Pneumatische oder hydraulische Zylinder heben das Wiegebett
an, bis es gegen einen elastischen Anschlag ansteht, wonach der
Entleerungsablauf einer vorbestimmten Bewegung gemäß u. a. zwei Schlitzen in
den Führungsplatten folgt, die gemäß dem gewünschten Entleerungszyklus für
unterschiedliche Typen von Abfallsammelvorrichtungen variiert werden
können.
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Der untere Teil des Behälters ist vorzugsweise mit Hilfe einer
Vakuumsaugkappe lagefixiert, um das Umkippen des Behälters zu verhindern.
Die Saugkappe wird automatisch an- und ausgeschaltet in Abhängigkeit von
der Entleerungsposition der Behälter. Die Saugkappe tritt vorzugsweise in
Eingriff, wenn das Wiegebett gegen den elastischen Anschlag anstößt. Es ist
wichtig, dass die Saugkappe nicht während des Wiegens selbst aktiviert
wird, da dies die Wägeergebnisse beeinflussen kann. Der untere Teil des
Behälters könnte auch mechanisch gehalten werden. In diesem Fall ist der
Behälter mit einer Greifeinrichtung für diesen Zweck ausgestattet.
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Die Erfindung ist genauer im Folgenden mit Bezugnahme auf die
Zeichnungen erläutert, die bevorzugte Ausführungsformen zeigen.
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Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Leeren und Wiegen
des Inhalts eines Behälters, vorzugsweise eines Abfallbehälters
in perspektivischer Ansicht.
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Fig. 2 zeigt eine Ansicht ähnlich zu jener in Fig. 1, wo verschiedene
Teile zur besseren Verdeutlichung entfernt wurden.
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Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
der Wiegeposition.
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Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht im teilweisen Schnitt eines
elastischen Anschlags auf dem oberen Teil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Fig. 5 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die erfindungsgemäße
Vorrichtung in einer Entleerungsposition.
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Fig. 6 zeigt eine Ansicht, ähnlich zu jener in Fig. 1, einer
modifizierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Fig. 1-5 zeigen eine erste Ausführungsform der Vorrichtung 101 zum
Entleeren und Wiegen des Inhalts eines Behälters, vorzugsweise eines
Abfallbehälters 102. Die Vorrichtung 101 ist gelenkig mit Querelementen
103, 104 auf einem Müllfahrzeug oder einem anderen Sammelfahrzeug
verbunden. Die Vorrichtung ist gelenkig an Vorsprüngen 105 bzw. 106
befestigt, die an die Querelemente 103, 104 angeschweißt sind.
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Die Vorrichtung 101 umfasst drei (relativ zueinander) erste, zweite
und dritte Rahmenabschnitte 107, 108 bzw. 109, die bewegbar (1) sind. Alle
Richtungen und relativen Positionen, die unten in Verbindung mit der
Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert werden, beziehen
sich auf die untere Ruheposition der Vorrichtungen, wie sie in Fig. 1 und 2
dargestellt sind.
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Der erste Rahmenabschnitt 107 umfasst zwei vertikale Schienen 110,
111, die an der Oberseite mittels eines oberen horizontalen Balkens 112 und
an der Unterseite mit Hilfe eines unteren horizontalen Balkens 113
verbunden sind. Zwischen den vertikalen Schienen 110, 111 ist eine Platte
114 befestigt, auf der eine vorzugsweise aus Gummi hergestellte Saugkappe
115 angebracht ist. Diese Saugkappe kann durch eine mechanische
Befestigungseinrichtung für den unteren Teil des Behälters in der
Entleerungsposition (Fig. 5) ersetzt werden. Zwei Zähne 116 sind am oberen
Balken 112 angebracht.
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Der zweite Rahmenabschnitt 108 umfasst einen Teil 117 in der Form
eines kopfstehenden U, zwischen dessen unteren Enden ein gebogenes,
langgestrecktes Teil 119 befestigt ist. Führungsplatten 120, 121 sind auf
jeder Seite des U-förmigen Teils 117 befestigt. Jede Führungsplatte besitzt
einen geraden Schlitz 122 und einen L-förmigen Schlitz 123 darin.
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Der dritte Rahmenabschnitt 109 umfasst an seinem oberen Ende ein U-
förmiges Teil 124 an dessen Enden Lager 125 und 126 sind, die auf der Achse
127 verfahren, welche wiederum in Lagern auf dem Vorsprung 105 auf dem
oberen Element 103 des Müllfahrzeugs befestigt ist. Vertikale Rahmenteile
128 und 129 sind aufeinander mittels der Schultern des U-förmigen Teils 124
(siehe Fig. 3) und an der Unterseite durch ein Element 130 befestigt, das
sich über den dritten Rahmenabschnitt 109 in beiden Richtungen hinaus
erstreckt. Obere und untere Bolzen 131 bzw. 132 sind in Öffnungen in den
Rahmenteilen 128, 129 befestigt und verschiebbar in Führungsschienen 122,
123 in der Führungsplatte 108 montiert. Muttern 133, 134 und Zwischenringe
verriegeln die äußeren Enden der Bolzen 131 bzw. 132.
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Eine Lagerklammer 135 ist angeordnet und auf jeder Seite der
Führungsplatten 120, 121 des zweiten Rahmenabschnitts 108 befestigt. An den
äußeren Enden des Elements 130 sind Lagerbefestigungen 136 angeordnet.
Zwischen den Lagerklammern 135 und den Lagerbefestigungen 136 ist eine
Kolben- und Zylindereinheit 137 auf jeder Seite der Vorrichtung 101
angeordnet. Eine L-förmige Verbindung 138 ist in Lagern auf einer ihrer
Enden auf der Achse 127 montiert und mit ihrem anderen Ende am U-förmigen
Teil 124 angebracht. In ihrer Mitte 139 ist ein Ende einer Kolben- und
Zylindereinheit 140 in Lagern angebracht. Das andere Ende der Einheit 140
ist in Lagern im Vorsprung 106 auf dem unteren Element 104 auf dem Müll-
Lastkraftwagen angebracht. Sowohl die Kolben- und Zylindereinheit 137 als
auch die Kolben- und Zylindereinheit 140 werden pneumatisch angetrieben,
könnten aber auch hydraulisch betrieben werden.
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In den in Fig. 1 bis 5 gezeigten Ausführungsformen ist der erste
Rahmenabschnitt 107 mit dem zweiten Rahmenabschnitt 108 mit Hilfe von zwei
oberen Lastdetektoren 141, 142 verbunden, die zwischen den oberen
horizontalen Balken 112 auf dem ersten Rahmenabschnitt 107 und einem
Flansch 143 auf den Führungsplatten 120, 121 auf dem zweiten
Rahmenabschnitt 108 angebracht sind und mit Hilfe eines unteren
Lastdetektors 144 verbunden sind, der zwischen dem unteren horizontalen
Balken 113 auf dem ersten Rahmenabschnitt 107 und dem gebogenen,
langgestreckten Teil 119 auf dem zweiten Rahmenabschnitt 108 angebracht
ist. Auf diese Weise kann das Gewicht des auf das erste Rahmenteil
wirkenden Behälters mit Hilfe einer (nicht dargestellten) Messeinrichtung
erfasst werden.
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Während der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 101 hakt sich
die obere, nach unten gebogene Kante 125 des Behälters auf die
vorspringenden Zähne 116 des ersten Rahmenabschnitts 107 ein, wonach die
Kolben und Zylindereinheit 137 betätigt wird und die ersten und zweiten
Rahmenabschnitte nach oben gedrückt werden und den Abfallbehälter 102 vom
Boden anheben. In einer Zwischenposition, die beispielsweise in Fig. 3
dargestellt ist, findet das Wiegen des Abfallbehälters und seines Inhalts
statt, und es wird das Ergebnis aufgezeichnet. Der Fahrer des Müllfahrzeugs
kann das Gewicht des im Abfallbehälter enthaltenen Abfalls direkt auf einem
Schirm im Fahrerhaus empfangen. Es kann auch direkt in einem im
Müllfahrzeug eingerichteten PC registriert werden, der automatisch das
Gewicht des Abfallbehälters subtrahiert und das Gewicht für den
betreffenden Kunden registriert. Mit Hilfe einer nicht dargestellten
Einrichtung, wie einen Barcodeleser (z. B.), kann ein Barcode auf dem
Behälter eingelesen und das Gewicht des Abfalls automatisch ohne jegliche
Handlung des Fahrers registriert werden. Spezielle Information über den
Kunden, wie Name, Adresse und das Gewicht des leeren Behälters
(unterschiedliche Behälter auf dem Markt können unterschiedliches Gewicht
besitzen), können von dem Barcode erhalten werden. Der Abfallbehälter 102
wird nachfolgend durch eine weitere Betätigung der Kolben- und
Zylindereinheit 137 in eine obere Position bewegt, wo die obere Seite 146
der oberen Kante 145 des Abfallbehälters 102 gegen eine umgebogene Lippe
147 auf einer Platte 148 auf einem Anschlag in Kontakt kommt, der an seinem
hinteren Ende auf Lagern auf der Achse 127 montiert ist. Schließlich werden
die Bodenteile der Rahmenabschnitte 107, 108 relativ zum Rahmenabschnitt
109 mit Hilfe der unteren Bolzen 132 verschoben, die in das nach innen
gerichtete Teil der L-förmigen Spur 123 verfahren. Dieses Verschieben der
Rahmenabschnitte 107, 108 ist notwendig, damit in der Entleerungsposition
der Behälter einen geeigneten Winkel einnimmt, so dass sein Inhalt
vollständig in das Müllfahrzeug entleert wird.
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Fig. 4 zeigt den Anschlag im Teilschnitt. Die Platte 148 ist auf
beiden Seiten an Seitenteilen 149 befestigt, die wiederum in Lagern auf
Flanschen 150 auf dem U-förmigen Teil 124 des dritten Rahmenabschnitts 109
angebracht sind. Zwei kleinere abgewinkelte Platten 151 (von denen nur eine
in Fig. 4 dargestellt ist) sind an die vordere Platte 148 angeschweißt. Auf
der Unterseite des U-förmigen Teils 124 zwischen seinen zwei Schultern ist
eine langgestreckte, flache Stange 152 angebracht, auf der zumindest zwei
Gewindebolzen 153 voneinander beabstandet befestigt sind, und die durch
Löcher in den Platten 151 durchgeführt sind. Federn 155 sind zwischen den
kleineren Platten 151 und den Muttern 154 und Zwischenringen, die auf den
oberen Enden der Schrauben 153 angebracht sind, eingepasst. Wenn der
Abfallcontainer angehoben wird, so dass die Kolben- und Zylindereinheit 137
der ersten und zweiten Rahmenabschnitte 107, 108 in die obere Position
bewegt werden, kann die obere Lippe 147 auf dem Anschlag mit Hilfe der
Federn 155 nachgeben, so dass die Platte 148 nicht länger in Kontakt mit
dem U-förmigen Teil 124 ist, und die obere Lippe 147 kann in einer
vertikalen Richtung nachgeben, um nicht die Kante 145 des Behälters zu
beschädigen, da unterschiedliche Behälterkanten aufweisen, die in Bezug auf
die Materialdicke unterschiedlich sind.
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In dieser Position wird die Saugkappe 115 erstmalig betätigt, um den
Bodenteil des Behälters 102 gegen den ersten Rahmenabschnitt 107 zu halten,
und nachfolgend die Kolben- und Zylindereinheit 140, die die ersten und
zweiten Rahmenabschnitte 107, 108 gemeinsam mit dem Abfallbehälter 102 in
eine in Fig. 5 gezeigte Position verschwenkt, in der der Deckel 156 des
Behälters, der schwenkbar bei 127 angebracht ist, sich automatisch durch
die Schwerkraft öffnet und der Inhalt heraus- und in das Müllfahrzeug
fällt.
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Fig. 6 zeigt eine modifizierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 170, in der Teile, die jenen in der Ausführungsform in Fig. 1-5
gezeigten Teilen entsprechen, dieselbe Referenzziffer besitzen. Die
Vorrichtung 170 unterscheidet sich von der Vorrichtung 102 dahingehend,
dass die oberen Lastdetektoren durch Verbindungen 171 ersetzt worden sind.
Auf diese Weise wird der Inhalt des Behälters nur durch den unteren
Lastdetektor 144 gemessen, der die Reaktionskraft erfasst, die von der auf
den Behälter und seinen Inhalt an seinem Kontaktpunkt auf dem unteren
horizontalen Balken 113 wirkenden Schwerkraft herrührt.
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Die erfindungsgemäße Anordnung wurde oben dahingehend beschrieben,
dass sie direkt auf das hinter Querelement eines Müllfahrzeuges montiert
ist. Es ist ebenfalls innerhalb des Umfangs der nachfolgenden Ansprüche
möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einen getrennten Rahmen zu
montieren, der aus dem Weg verschoben und/oder verschwenkt werden kann, um
die rückseitige Öffnung des Müllfahrzeugs frei zu legen. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch auf einem Seitenlader- oder
Frontlader-Müllfahrzeug oder auf einem getrennten verschiebbaren und/oder
verschwenkbaren Rahmen auf diesen Typen von Müllfahrzeugen montiert sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wurde mit Bezug auf die in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen beschrieben. Es ist natürlich
möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung innerhalb des Umfangs der
folgenden Ansprüche zu modifizieren.