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Netzbetriebener Empfänger öder Verstärker Es ist bekannt, gemäß Abb.
i die Gitbervorspannung für eine Röhre an einem Widerstand W1 abzunehmen, welcher
vom Anodenstrom aller Röhren durchflossen wird. Da an dem Widerstand W1 noch eine
vom Netz herrührende Wechselspanunnng vorhainden ist, schaltet man das gestrichelt
gezeichnete Siebglied zwischen .dem. Gitberableitwiderstand Rg und Iden Widerstand
W1 oder überbrückt zumindest den Widerstand W, mit seinem Kondensator. Durch die
Erfindung wird es nun ermöglicht, dieses Siebglied entbehrlich zu machen -oder so
stark zu verkleinern, daß sein Preis wesentlich niedriger ist. Besonders bei kleinen
Empfängern, z. B. Eilnkreisempfängtern mit zwei Röhren, macht diese Ersparnis prozentual
so viel aus, daß sich die Anwendung :der Erfindung in -einer Eiavedrigung des Gesamtpreises
des Empfängers merklich auswirkt. Wesentlich ist, daß bei der Anwendung der Erfindung
keine der bekannter Kompensationsschaltungen angewendet werden, bei denen zusätzliche
Schaltelemente benötigt werden oder bei denen Siebglieder zur Erzielung seiner Brummkompensation
bemessen werden.
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Es ist bekannt, die durch die Heizung mit pulsierendem Strom auftretenden
;: Brummspannungen zu beseitigen, indem parallel zu den einzelnen Heizfäden Widerstände
geschaltet werden, :analeren Mitte die Rückleitung des Anodenkreises wechs.elstrommäßig
angeschlossen ist. Diese Schaltungsanordnung stellt :eine Brückenschaltung dar,
in deren einem Brückenzweig der Gitberableitwiderstand der zweiten Röhre liegt,
so daß an diesem keine vom Heizungsstrom herrührenden Brummspannungenauftreben können.
Die Erfindung benötigt dagegen keine zusätzlichen Schaltelemente und bezieht sich
auch
nicht ,auf die Beseitigung der .aus dem Heizstrom kommenden
Störungen, sondern auf die Beseitigung :der Störungen, die von einer ungenügend
gesiebten Gittervorspannung herrühren.
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Der Erfindung liegt ein netzbetriebener Empfänger .oder Verstärker
zugrunde, bestehend wenigstens aus zwei widerstandsgekoppelten Röhren mit einem
#n der gemeinsamen Anodenleitung, vom Netz .aus gesehen, vor dem letzten Beruhigungskondensator
C2 liegenden Widerstand W1 für die negative Gittervorspannung der zweiten Röhre.
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flach der Erfindung sind die Kopplungselemente der WiderstandsverstärkerstufeR",
Cl, R, und der Widerstand W1 für die negative Gittervorspannung der zweiten Röhre
und der letzte Beruhigungskondensator C2 im Vergleich mit den Innenwiderständen
der beiden Röhren I, 1I so bemessen, daß eine zwischen dem positiven Pol -+-A' der
gesiebten Anodenspannung für beide Röhren und dem negativen Ende - A des Vorspannungswiderstandes
noch vorhandene störende Wechselspannung, welche an der von allen genannten Schaltelementen
gebildeten Brükkenschaltung liegt, im wesentlichen keine Wechselspannung zwischen
der eine Brückendiagonale bildenden Gitterkathode;nstrecke GI( der zweiten Röhre
II entstehen. läßt.
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An Hand der Abbildungen wird die Erfindung nachstehend näher erklärt.
In der Abb. i ist ein Schaltungsbeispiel dargestellt, bei welchem die erfindungsgemäße
Bemnessüng vorgenommen wird. Dieselbe Schaltung ist in Abb. 2 .als Brückenschaltung
dargestellt, so daß man die Wirkung der Erfindung besser übersehen kann.
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In Abb. i ist die Röhre I, welche z. B. als Audion geschaltet sein
kann, mit der Röhre 11
über die Widerstandskopplungselemente Ra, -Cl, R, gekoppelt.
Die urgesiebte Anodengleichspaimung, herrührend aus einem Gleichstromnetz oder .einem
Gleichrichter im Falle eines Wechselstromnetzes, liegt zwischen den Klemmen
-A und +A und wird mit Hilfe der Kondeiisator:en C3, C2 -und des Widerstandes
W2 gesiebt. Am Widerstand W1 entsteht, wie erwähnt, die Gittervorspannung für die
Endröhre. Das Schutzgitter der Endröhre ist an den positiven Pol + A' der gesiebten
Anodienspainnung gelegt.
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In der Brückenschaltung mach Abb. 2 sind dieselben Bezeichnungen wie
in Abb. i eingetragen und in Klammern :die bei einem Versuch ermittelten Werte hinzugeschrieben.
Der Innenwiderstand der Röhre I sowie der Innenwiderstand der Kathodenschutzgitberstrecke
der Röhre II betrugen etwa je 5o ooo Ohm. Der Innenwiderstalnd der Kathodenanodenstrecke
der Endröhre II ist nämlich so groß, daß er in bezug auf das Brückengleichgewicht
vernachlässigt werden kann. Die einzelnen Schaltelemente sind so bemessen, daß eine
zwischen, den Punkten - A und -1f-A' bestehende störende Wechselspanning zwischeln
den Punkten G und h' nicht mehr vorhanden ist. Eine Wechselspannung an dieser Stelle
ist nämlich deshalb sehr nachteilig, weil sie durch -die Endröhre ;noch verstärkt
wird. Eine an der Röhre I ,auftretende störendeWechselspannung macht sich nicht
bemerkbar, da ja die Brücke so abgeglichen ist, daß die Wechselspannung zwischen
Gitter und Kathode der Röhre II nicht mehr vorhanden ist. Deshalb ist auch ein besonderes
Siebglied für den Anodenstrom der Röhre I entbehrlich.« Eine am Kondensator C2 noch
vorhandene restliche Wechselspannung läßt durch Steuerung des Schutzgitters der
Röhre II nur einen sehr geringen Anodenwechselstrom entstehen, der praktisch nicht
hörbar ist und bei entsprechender Einstellung der Brücke sogar ausgeglichen werden
kann.
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Die Wirkungsweise der Erfindung läßt sich auch so auffassen, als wem
in Abb. i eine über den Widerstand R, zugeführte Wechselspannung durch eine gleich
große und phasenentgegengesetzte Wechselspannung ausgeglichen wird, welche übler
.den Kondensator Cl zugeführt wird.
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Die Bemessung der Schaltung nach Abb. i unterscheidet sich von der
bekannten dadurch, daß die erste Röhre seinen verhältnismäßig großen Innenwiderstand
hat, daß ferner der K opplungskonde;ns,ator C1 ziemlich klein und der Gitterableitwiderstand
R, etwas .größer als normal ist. Die untere Grenzfrequenz des Kopplungselemeintes
liegt aber noch bei 5o Hz, so daß die tiefen Frequenzen -nicht zu sehr geschwächt
werden. Die andexen Größen der Brücke sind ,natürlich ebenfalls maßgebend für die
Wirkung der Erfindung.
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Bei Gleichstrom- und Allstromempfängern schaltet man bekanntlich zwischen
Kathode und Erde gemäß Abb. i leinen Kondensator C", um die Kathode hochfrequent
zu erden. Dieser Kondensator geht in der in Abb.2 gestrichelt eingezeichneten Weise
in die Brückenschaltung ein, wenn die Klemme -'A mit dem geerdeten Pol des Netzes
verbunden ist. Es zeigte sich bei Versuchen, daß bi :der angegebenen Bemessung der
einzelnen Schaltelemente dieser Kondensator das Netzbrummen noch etwas abschwächt.
Die Wirkung ist allerdings nicht sehr wesentlich, so . daß die Schaltung auch in
den Fällen brauchbar ist, in denen die Klemme + A am geerdeten Pol des Netzes liegt.
In diesem Falle befindet sich der
Kondensator zwischen den Punkten
h und -f- A in Abb. 2.
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Bei niedrigerer Netzspannung als 220 Volt haben die Innenwiderstände
der Röhren etwas andere Werte, jedoch haben Versuche gez@eigt, d,aß wegen der gleichzeitig
vorhandenen ;geringeren Verstärkung die Wirkung der Erfindung noch ausreichend ist.