-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung CuInSe2 (CIS) durch Abscheidung
eines Vorläufers
dieser Verbindung auf mindestens partiell elektrolytischem Wege auf
einem Substrat und Bildung der Verbindung CuInSe2 durch
thermische Reaktion.
-
In
DE-C2-4 103 291 wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung von
dünnen
Schichten aus CuInSe2 durch galvanische
Abscheidung einer Cu/In-Schicht, die Se in Form von Teilchen in
einem stöchiometrischen Verhältnis dispergiert
enthält,
und anschließende
thermische Behandlung zur Bildung der Verbindung CuInSe2 vorgeschlagen,
welche die Rolle einer lichtempfindlichen Halbleiterschicht bildet,
die, wenn sie einmal beispielsweise von einer CdS-Schicht bedeckt
ist, eine Diode mit einem photovoltaischen Effekt darstellt.
-
Die
Abscheidung auf elektrolytischem Wege, insbesondere von In, entspricht
einem wirtschaftlichen Erfordernis. Es ist nämlich unerlässlich, dass das photovoltaische
Preis/Ausbeute-Verhältnis
mit den anderen Arten der Erzeugung von elektrischer Energie konkurrenzfähig ist.
Dies ist der Grund dafür,
warum die Verfahren zur Abscheidung aller Komponenten in der Gasphase,
die bereits vorgeschlagen worden sind, viel zu teuer sind, um danach
Solarzellen (Sonnenkollektoren) zu einem konkurrenzfähigen Preis
herzustellen. Die Abscheidung von In in der Gasphase (Dampfphase)
führt nämlich zu
einer Kondensation von In auf den Wänden des Behälters. Die
In-Menge, die auf diese Weise verloren geht, ist beträchtlich.
In ist aber ein teures Metall.
-
Die
Abscheidung auf elektrolytischem Wege führt aber nicht nur zu der Schwierigkeit,
dass die drei Elemente Cu, In und Se gleichzeitig abgeschieden werden,
sondern wegen der extremen Reaktionsfähigkeit von Se hat es sich
nämlich gezeigt,
dass eines der seltenen Substrate, die mehr oder weniger beständig sind gegen
Se im Augenblick der Bildung der Verbindung CIS, das Mo ist. Alle
Fachleute der Elektrochemie wissen aber, dass das Molybdän ein Substrat
darstellt, auf dem nur schwierig Metalle oder Legierungen mit einer
ausgezeichneten Haftung auf galvanischem Wege abgeschieden werden
können.
So lässt
sich Kupfer auf diesem Wege auf Molybdän nur verhältnismäßig schwierig abscheiden und
die Legierung InCu weist eine sehr geringe Haftung auf. Darüber hinaus
haftet Molybdän
sehr schlecht an Glas, das allgemein den am häufigsten verwendeten Träger für photovoltaische
Zellen (Fotoelemente) darstellt.
-
Es
ist somit festzustellen, dass selbst dann, wenn das Problem der
gemeinsamen Abscheidung von Cu, In und Se eine Lösung gefunden hat, noch weitere
Probleme gelöst
werden müssen,
um die Herstellung von photovoltaischen Zellen (Fotoelemten) mit
einer CuInSe2-Schicht (nachstehend als CIS
bezeichnet) zu erlauben, die mindestens teilweise durch galvanische
Abscheidung erhalten wird.
-
Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere, eine Lösung für das Problem
der mindestens partiell galvanischen Abscheidung eines Verbundmaterials,
das als Vorläufer
für CIS
dient, auf einem Mo-Substrat zu finden.
-
Zu
diesem Zweck betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer CuInSe2-Verbindung durch
Abscheidung eines Vorläufers
dieser Verbindung auf mindestens partiell elektrolytischem Wege auf
einem Substrat und die Bildung der Verbindung CuInSe2 durch
eine thermische Reaktion gemäß Patentanspruch
1.
-
Einer
der Vorteile der vorgeschlagenen Lösung besteht darin, dass die
Haftung der Schicht aus CuInSe2 an dem elektrisch
leitenden Substrat erhöht
wird, während
gleichzeitig die Porosität
an der Grenzfläche
vermindert wird. Diese Verminderung der Porosität ist mindestens zum Teil der
Grund für
die bessere Haftung der CIS-Schicht.
-
Die
mehr oder minder getrennte Abscheidung von Cu und In, wobei man
entweder mit dem einen oder dem anderen dieser Elemente beginnt,
auf galvanischem Wege oder durch PVD oder durch PVD, gefolgt von einer
galvanischen Abscheidung, unter Einarbeitung von Se in Form von
Teilchen in mindestens eine der Schichten aus Cu oder In erlaubt
die Herstellung eines Vorläufers,
der sich gut eignet für
die Umwandlung in CIS, wobei gleichzeitig eine gute Haftung an dem
Sub strat aufrechterhalten wird. Es ist bekannt, dass eine beträchtliche
Vergrößerung des
Volumens der In/Cu-Schicht bei der Selenisierung zur Bildung der
Verbindung CuInSe2 (CIS) auftritt. Es wurde
festgestellt, dass die Einarbeitung eines bestimmten Mengenanteils
an Se in Form von Teilchen in mindestens eine der Schichten, die überwiegend
oder vollständig
aus In besteht oder überwiegend
oder vollständig
aus Cu besteht, es ermöglicht,
den Grad dieser Volumenzunahme zu vermindern und gleichzeitig die
Gefahr der Delaminierung der CIS-Schicht zu verringern.
-
Über das
Problem der Haftung hinaus stellt der Umstand der getrennten Abscheidung
der Elemente Cu und In vom elektrochemischen Standpunkt aus betrachtet
einen Vorteil dar. Die Abscheidung von In ist begleitet von einer
Freisetzung von Wasserstoff, die noch begünstigt wird durch die Anwesenheit
der Se-Moleküle.
Schon dieses Phänomen
macht die gemeinsame Abscheidung von Cu und In sehr schwierig, vor
allem deshalb, weil die Freisetzung von Wasserstoff nicht konstant
ist, sodass es extrem schwierig, ja sogar unmöglich wird, ein konstantes
Verhältnis
Cu/In unter diesen Bedingungen aufrechtzuerhalten.
-
Es
gibt zwei Möglichkeiten,
um eine Schicht herzustellen, die mehr als 50 Atom-% In enthält, von
denen die eine darin besteht, In in einem Indium-Elektrolyten In
abzuscheiden, wobei man eine Schicht aus 100 % In erhält, während die
andere darin besteht, eine Schicht, die 50 bis 100 Atom-% Indium
enthält,
abzuscheiden, wobei man von einem Bad, das entweder eine Cu/In-Mischung
in einem Atomverhältnis
zwischen 1 : 3 und 1 : 50 darstellt, oder von einer gleichen Mischung
ausgeht, der eine bestimmte Menge von trockenen Se-Teilchen zugesetzt
wird und in der bei einer verhältnismäßig hohen
Stromdichte gearbeitet wird. Auf dieser Basis kann man eine Doppelschicht
aus dem Vorläufer
von CIS erhalten durch aufeinander folgende Abscheidung einer ersten
Schicht, die reich an In ist (≤ 100
Atom-%), und einer zweiten Schicht, die reich an Cu ist (≤ 100 Atom-%).
Zur Herstellung der ersten Schicht, die 50 bis 100 Atom-% Indium
enthält,
erhöht
man die Stromdichte auf einen Wert über 3,5 A/dm2 hinaus.
Zur Herstellung der zweiten Schicht vermindert man anschließend die
Stromdichte, wobei man so vorgeht, dass das Gesamt-Atomverhältnis Cu/In
der beiden Schichten beispielsweise 50/50 beträgt für die Herstellung einer 1 :
1-Legierung von Cu und In oder 25/25 beträgt für den Fall, dass man gleichzeitig
50 Atom-% Selen abscheidet in Form von Teilchen, die in dem Cu/In-Bad
dispergiert sind, um eine Schicht aus dem Vorläufer von CIS zu erhalten.
-
Die
Zugabe von Se zu der Cu/In-Schicht kann auf unterschiedliche Weise
erhalten werden. Man kann durch gemeinsame Abscheidung während der
galvanischen Abscheidung der Metalle eine stöchiometrische Menge oder eine
unterstöchiometrische
Menge von Se2 der Cu/In-Schicht einverleiben,
indem man Se-Teilchen darin dispergiert im Falle von einem oder
mehreren Cu/In-Bädern.
Man kann auch die Gesamtmenge von Se oder ein Komplement in Form
von Se-Dampf, der in einem Reaktor gebildet worden ist, in Form
einer getrennten Schicht zugeben, die auf der Cu/In-Schicht durch
Siebdruck oder durch Anwendung irgendeines anderen geeigneten Druckverfahrens,
beispielsweise durch Prägedruck
oder auch durch eine Kombination dieser beiden Verfahren abgeschieden
wird.
-
Zur
Verbesserung der Haftung der Mo-Schicht an den Glasplättchen kann
man eine z.B. 0,2 μm
dicke Zwischenschicht aus Chrom durch PVD abscheiden, dann kann
man die Molybdänschicht
nach dem gleichen Verfahren abscheiden. Es sei jedoch darauf hingewiesen,
dass diese Cr-Schicht nicht unerlässlich ist und dass ihre Funktion
ersetzt werden kann durch eine Ätzstufe
durch Ionenbombardierung des Glassubstrats vor der Abscheidung von
Mo durch PVD. Der Unterschied zwischen den Wärmeausdehnungskoeffizienten
von Glas und Molybdän
und die damit verbundenen mechanischen Spannungen, die mit der Morphologie
der PVD-Schichten zusammenhängen,
machen es jedoch erforderlich, die Abscheidungsparameter (die Temperatur
des Substrats, den Argondruck, den Sauerstoff-Partialdruck, die
Abscheidungsgeschwindigkeit) und das Entspannungsverfahren (Temperungsverfahren)
sowie die Dicke der Mo-Schicht zu optimieren. Bei der thermischen
Behandlung zur Bildung der Verbindung CIS, deren Temperatur bei
400 bis 450 °C
kulminiert, besteht keine Gefahr einer Reaktion zwischen Cr und
Mo bei dieser Temperatur.
-
Wie
bereits oben angegeben, ist die elektrolytische Abscheidung von
Cu auf Mo schwierig durchzuführen.
Wenn man davon ausgeht, dass das Mo durch PVD auf Glas oder auf
einer Zwischenschicht aus Cr abgeschieden wird, wie bereits weiter
oben angegeben, ist es möglich,
im Verlaufe der gleichen Abscheidungsoperation eine Cu-Schicht auf
dem Mo zu bilden. Diese Cu-Schicht kann extrem dünn sein, vorzugsweise eine
Dicke von ≤ 0,2 μm haben.
Bei einer Variante ist es auch möglich,
durch PVD die gesamte Cu-Menge abzuscheiden, die für die Vorläufer-Schicht
von CIS erforderlich ist. Der Überzug
von Cu auf Mo erlaubt es, die Mo-Oberfläche während der Lagerung des Substrats
zu schützen.
-
Anstelle
von Mo, welches das Substrat für
die CIS-Schicht bildet, kann man auch TiN oder ZrN verwenden, die
beide ebenfalls durch PVD, ja sogar durch CVD, abgeschieden werden
können.
Angesichts der geringeren elektrischen Leitfähigkeit von TiN und ZrN gegenüber Mo ist
es im Verlaufe der gleichen Beschichtungsoperation durch PVD bevorzugt,
mindestens eine dünne
Schicht von < 1 μm aus Cu
abzuscheiden vor dem Übergang
zu der galvanischen Abscheidung, bei der die Gesamtmenge oder ein
Teil des Kupfers abgeschieden wird, das für den Vorläufer von CIS erforderlich ist.
Die Cu-Schicht erlaubt die Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit
des Substrats im Hinblick auf die spätere galvanische Abscheidung.
-
Alle
folgenden Beispiele wurden durchgeführt unter Verwendung von Glasplättchen aus
einem üblichen
Sodakalkglas, das in vorgereinigter Form von dem Hersteller (Menzel
Glas, Deutschland) geliefert wurde und den Träger des Substrats aus Mo, TiN
oder ZrN darstellt.
-
Dieses
Glas wurde zunächst
einer chemischen Ätzung
in einer 10 %igen wässrigen
Fluorwasserstoffsäure-Lösung bei
Umgebungstemperatur für
etwa 3 min unterworfen. Auf diese chemische Ätzung folgte eine ionische Ätzung in
einem Unterdruckplasma aus Argon, sogar aus Argon plus Sauerstoff.
-
Nach
dem ionischen Ätzen
wird der Träger
des Substrats aus Glas einer Magnetron-Kathode gegenüberliegend
angeordnet, die mit einem Target aus Chrom von 99,8 % Reinheit (von
der Firma Cerac, Milwaukee, USA) ausgestattet ist. Der Abstand zwischen
dem Target und dem Substrat beträgt
50 mm. In den Zerstäubungsbehälter, der
unter einem Druck von 0,4 Pa steht, wird Argon in einer Menge von
40 cm3/min zugeführt und dem Magnetron wird
ein Strom mit geringer Intensität
(in der Regel 2 A/dm2) zugeführt. Es
wird eine 0,2 μm
dicke Chromverankerungsschicht mit einer Geschwindigkeit von 4,8
nm/s abgeschieden.
-
Anschließend wird
der Träger
des Substrats so gedreht, dass er einer zweiten Magnetron-Kathode
gegenüberliegt,
die mit einem Target aus Molybdän
von 99,9 Reinheit (der Firma Plansee, Reutte, Österreich) in einem Abstand
zwischen Target und Substrat von 55 mm ausgestattet ist. Der Zerstäubungsbehälter steht
unter einem Druck von 0,3 Pa und ihm wird Argon in einer Menge von
30 cm3/min zugeführt. Eine 2 μm dicke Molybdän-Schicht
wird auf der Chrom-Verankerungsschicht mit einer Geschwindigkeit
von 6,5 nm/s abgeschieden.
-
Wie
weiter oben angegeben, kann man eine Cu-Schicht auf dem Mo oder
dem TiN durch PVD abscheiden. Zu diesem Zweck wird das Glas/Cr/Mo-Substrat
einer Magnetron-Kathode gegenüberliegend
angeordnet, die mit einem Target aus 99,99 % Cu (von der Firma Cerac,
Milwaukee, USA) ausgestattet ist. Der Abstand zwischen dem Target
und dem Substrat beträgt
70 mm. Der Zerstäubungsbehälter steht
unter einem Druck von 0,3 Pa und ihm wird Argon in einer Menge von
30 cm3/min zugeführt. Die Abscheidungsgeschwindigkeit
beträgt
3 nm/s und die Dicke der Abscheidung beträgt 0,1 bis 0,2 μm. Es handelt
sich bei diesem Beispiel nur um die Abscheidung einer Verankerungsschicht
für die
spätere
galvanische Abscheidung. Wenn man eine dickere Abscheidung vorzunehmen
wünscht,
die beispielsweise der Gesamtmenge des für die CIS-Schicht abzuscheidenden
Kupfers entspricht, kann man die Abscheidungsgeschwindigkeit auf
15 nm/s erhöhen.
-
Man
kann auch In durch PVD abscheiden, obgleich, wie bereits oben angegeben,
das Metall teuer ist und durch dieses Verfahren ein beträchtlicher
Mengenanteil desselben verloren geht.
-
Zu
diesem Zweck ordnet man das Glas/Cr/Mo-Substrat oberhalb eines Verdampfungs-Schiffchens aus
Molybdän
(von der Firma Balzers AG, Liechtenstein) an, das Stücke aus
999,99 %igem In (ebenfalls von der Firma Balzers) enthält. Der
Abscheidungsdruck beträgt < 10–3 Pa.
Das Schiffchen wird mittels des Joule-Effekts auf die Verdampfungstemperatur
von In erwärmt.
Die Abscheidungsgeschwindigkeit beträgt 10 nm/s.
-
Wie
bereits erwähnt,
kann man auch TiN auf einem Glassubstrat abscheiden. Nach einer
Ionenätzung dieses
Substrats wird der Substratträger
aus Glas gegenüber
einer Magnetron-Kathode angeordnet, die mit einem Target aus 99,9
%igem Ti (von der Firma Cerac, Milwaukee, USA) ausgestattet ist.
Der Target-Substrat-Abstand
beträgt
50 mm. Die Zerstäubungskammer
steht unter einem Druck von 0,4 Pa mit einer Gaszuführungsmenge,
die eine Mischung aus Argon und sehr reinem Stickstoff enthält (N48).
Diese reaktive Zerstäubung
erlaubt die Abscheidung einer Titannitrid-Schicht mit einer Geschwindigkeit
von 1 bis 2 nm/s. Auf dieser Schicht mit einer Dicke von etwa 1,2 μm wird unmittelbar
danach unter Anwendung des gleichen Abscheidungsverfahrens und unter
den gleichen oben angegebenen Betriebsbedin gungen eine Kupferschicht
abgeschieden, deren Haftung an TiN ausgezeichnet ist, welche die
galvanische Abscheidung des Vorläufers
der Verbindung CIS erlaubt.
-
Für das Einmischen
in das galvanische Bad wird pulverförmiges Selen verwendet, entweder
ein Pulver von der Firma Noranda, Canada, das unter der Handelsbezeichnung
5N vertrieben wird und dessen anhand von Proben bestimmte Korngröße 1,96
bis 2,72 μm
beträgt
mit einer Streuung (Dispersion) von 0,84 μm bis 1,07 μm, oder ein Pulver der Firma
Retorte (Deutschland) mit ähnlichen
Eigenschaften wie das Produkt der Firma Noranda. Dieses Pulver ist
hydrophob, sodas es in elektrolytischen Bädern zur Abscheidung von In-Cu schlecht
dispergierbar ist. Um dieses Problem zu lösen, wird eine Feststoff-Dispersion
in einer Flüssigkeit
in einem 250 ml-Polyethylen-Kolben bzw. Flasche hergestellt, in
den 200 g Si3N4-Kugeln
mit einem Durchmesser von 5 mm, 18 g Selen-Pulver (Noranda), 100
ml eines galvanischen Abscheidungsbades für In-Cu mit einem pH-Wert von
1,4 und 1 ml eines flüssigen
Tensids Fluorad FC171 (3M) eingeführt werden. Diese Mischung
wird 24 bis 48 h lang gemahlen, danach ist das Se-Pulver benetzbar
geworden und die Ausgangsmischung nimmt eine pastöse Konsistenz
an. Dieses Mahlen hat einen geringen Einfluss auf die Korngröße, die
nach dem Mahlen 1,64 bis 1,83 μm
beträgt
bei einer Streuung (Dispersion) von 0,83 μm.
-
Nach
einem anderen Verfahren zur Einarbeitung des Se-Pulvers in das elektrolytische
Bad, das gleichzeitig die deutliche Verminderung der Teilchengröße erlaubt,
versetzt man den gleichen 250 ml-Polyethylenkolben, der 200 g Keramikkugeln,
beispielsweise aus Si3N4,
10 g Se-Pulver (der Firma Retorte, Deutschland) und 20 g Natrium/Kaliumtartrat-Doppelsalz
(Seignette-Salz, Siegfried Nr 16.33.00.04) enthält, 20 h lang in Rotation.
Anschließend
gibt man 180 ml Wasser und 0,14 g des Dispergiermittels Tritan X-100® zu
und lässt dann
den Kolben noch 12 h lang rotieren. Andere Salze, wie z.B. Natriumsulfat
oder Kaliumcitrat, haben bei diesem teilweise trockenen Mahlverfahren ähnliche
Ergebnisse ergeben.
-
Man
erhält
dann ein fein gemahlenes Pulver, dessen mittlere Korngröße 0,74 μm beträgt mit einer
Dispersion (Streuung) von 0,54 μm.
Diese Herabsetzung der Teilchengröße von Se ist sehr wichtig,
da sie die Verminderung der diese Körnchen enthaltenden Schicht
erlaubt.
-
Bei
einer anderen Variante wird das Mahlen durchgeführt, indem man einen 1 l Polyethylenkolben,
der 1017 g Kugeln aus Si3N4,
50 g Se-Pulver und 100 g Citro nensäuremonohydrat enthält, 1,5
h lang in Rotation versetzt. Anschließend gibt man 303 g entmineralisiertes
Wasser und 0,50 g des Dispergiermittels Triton X-100® zu.
Man versetzt den Kolben dann noch 46 h lang in Rotation. Die mittlere
Teilchengröße der Pulver-Körnchen beträgt 0,88 μm bei einer
Dispersion (Streuung) von 0,74 μm.
Gemäß noch einer
weiteren Variante wird das Mahlen in einer Doppelkegel Co-Ball Mühle (der
Firma Fryma Rheinfelden, Schweiz) mit Keramikkugeln mit einem Durchmesser
von < 1 mm in flüssiger Phase
durchgeführt,
die ein Dispergiermittel enthält, und
mit Rotationsgeschwindigkeiten in der Größenordnung von 15 m/s durchgeführt. Dieses
Mahlen ergibt Teilchen mit einer Teilchengröße von wesentlich kleiner als
1 μm.
-
Es
sei jedoch darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung nicht
auf die stöchiometrische
Abscheidung von Cu, In, Se2 in einem Bad
oder in zwei Bädern
beschränkt
ist. Wie nachstehend ersichtlich, kann nämlich das Se vorzugsweise,
mindestens zum Teil, in anderen Formen zugeführt werden. Ziel der Erfindung ist
es vor allem, Cu-In auf einem elektrisch leitenden Substrat elektrolytisch
abzuscheiden, das eine Beständigkeit
gegenüber
Se in der Gasphase aufweisen kann. Diese Abscheidung ist auf mehrere
Arten möglich,
wie in den folgenden Beispielen erläutert.
-
In
diesen Beispielen wurde eine elektrolytische Abscheidungszelle einer
Größe von 210 × 55 × 60 mm verwendete,
die mit 500 ml Elektrolyt gefüllt
war.
-
Das
in dem Bad dispergierte Se-Pulver kann je nach seiner Konzentration
eine Schaumphase, die eine flüssige
Phase bedeckt oder eine einzige gleichförmig dispergierte flüssige Phase
bilden.
-
Beispiel 1
-
Man
verwendet ein Molybdänsubstrat
auf einem Glasplättchen
einer Größe von 15 × 15 mm,
das wie vorstehend beschrieben hergestellt worden ist. Man beizt
es durch Einwirken lassen einer Base. Man stellt ein alkalisches
Bad mit einem pH-Wert
von 9 bis 11 mit Indiumsulfat in einer Menge von 0,2 mol/l her,
taucht das Substrat in dieses ein, wobei man ein Kathodenpotential
anlegt, und plaziert es in einem Abstand von 20 cm von einer inerten
Pt-Anode. Die Stromdichte beträgt
2 A/dm2 und die Dicke der Abscheidung beträgt 0,2 μm.
-
Man
spült diesen
In-Überzug
gründlich
mit entmineralisiertem Wasser und taucht ihn anschließend in ein
zweites saures Bad mit einem pH-Wert von 1,3 ein, das Kupfersulfat
und Indiumsulfat in einem Atom-Verhältnis Cu/In von 1 : 20 enthält.
-
Man
stellt die Stromdichte auf < 1,1
A/dm2 ein, sodass die Gesamt-Atomverhältnisse
der ersten Indium-Schicht und der zweiten Schicht aus einer CuIn-Legierung
mit einer Dicke von 3 μm
im wesentlichen 50/50 betragen. Je stärker nämlich die Stromdichte abnimmt,
um so stärker
nimmt der Cu-Mengenanteil in der Abscheidung zu und umgekehrt.
-
Das
Selen kann getrennt zugeführt
werden, entweder durch Siebdrucken oder durch Stempeldrucken oder
durch direktes Einführen
in den Reaktor im Augenblick der thermischen Reaktion, die dazu
bestimmt ist, die Verbindung CuInSe2 zu
bilden, wie weiter unten ersichtlich, oder auch durch Kombination
dieser drei Möglichkeiten.
-
Beispiel 2
-
Man
verwendet ein saures Bad mit einem pH-Wert von 1,3 aus Kupfersulfamat
und Indiumsulfamat in einem Atomverhältnis von 1 : 20 mit 0,01 mol/l
Cu, 0,2 mol/l In, in das man die Probe eintaucht, die das Molybdänsubstrat
aufweist, das wie weiter oben beschrieben hergestellt worden ist,
als Kathode in einem Abstand von 20 cm von der inerten Pt-Anode.
In einer ersten Stufe bringt man die Stromdichte auf einen Wert
von 4 A/dm2 zur Bildung einer ersten Schicht
in einer Dicke von mindestens 0,2 μm, die > 95 % In enthält. Anschließend senkt
man die Stromdichte auf einen Wert von < 1,1 A/dm2 ab,
sodass die Gesamtdicke der beiden Schichten in der Größe von 2 μm ein Atomverhältnis Cu/In
aufweist, das im wesentlichen 50/50 beträgt. Die Gesamtkonzentrationen
an Cu und In in den beiden Schichten werden bestimmt durch Auflösen in konzentrierter
Salpetersäure
und Analysieren durch AES-ICP
(Atomemissionsspektroskopie mittels eines durch Induktion erzeugten
Plasmas).
-
Beispiel 3
-
Es
wird das gleiche Bad wie in Beispiel 2 verwendet, jedoch mit einem
Atomverhältnis
Cu/In von 1 : 25, dem man 200 g/l Se-Pulver und 0,3 g/l des flüssigen Tensids
Fluorad FC 171 (3M) zusetzt. Die Anode besteht aus inertem Pt.
-
Man
taucht die Probe, die das Mo-Substrat trägt, in die Schaumphase des
Bades in einem Abstand von 20 cm von der Anode ein und erzeugt einen
Kreislauf der Flüssigkeit
des Bades von 4 l/min, den man auf eine schräge Ebene umleitet, die oberhalb
des Bades angeordnet ist, um einen Flüssigkeitsvorhang zu erzeugen,
der die Oberfläche
des Substrats berieselt. Die Stromdichte beträgt 4 A/dm2.
Nach 30 s hat sich eine erste Schicht gebildet, deren Atom-Zusammensetzung
etwa 60 % In, 30 % Cu und 10 % Se beträgt.
-
Man
beendet dann die Berieselung der Substratoberfläche, ohne die Rezirkulation
der Flüssigkeit
des Bades zu stoppen, und man verschiebt die Kathode (das Substrat)
entsprechend einer Hin- und Herbewegung in ihrer horizontalen Ebene,
somit parallel zu der Anode, mit einer Bewegungsamplitude von 3
cm und einer Dauer der Periode von 2 s. Die Dauer der Abscheidung
beträgt
3 min und die Dicke der zweiten Schicht liegt in der Größenordnung
von 10 μm.
Die Atom-Zusammensetzung
dieser Schicht liegt in der Größenordnung
von 25 % Cu, 15 % In und 60 % Se.
-
In
diesem Beispiel rührt
die Differenz zwischen den Atom-Zusammensetzungen der ersten Schicht und
der zweiten Schicht nur aus den kinetischen Faktoren zwischen dem
Bad und dem Substrat her, wobei die elektrischen Parameter konstant
bleiben. Es wurde festgestellt, dass die erste Schicht, die > 50 Atom-% In enthält, die
Sicherstellung einer ausreichenden Haftung an dem Mo-Substrat erlaubt.
-
Beispiel 4
-
Es
wird das gleiche Bad wie in Beispiel 3 verwendet. Die Anode besteht
aus inertem Pt. In diesem Beispiel wird die Probe (Kathode) in einem
Abstand von 20 cm von der Anode angeordnet und sie wird während des
Abscheidungsverfahrens nicht bewegt.
-
Man
beginnt die Abscheidung mit einer Stromdichte von 6 A/dm2 innerhalb von 1 min, danach wird die Stromdichte
5 min lang auf 1,56 A/dm2 verringert. Eine
Betrachtung im Elektronenmikroskop zeigt eine Schicht in der Größenordnung
von 8 μm
Dicke mit einer weniger porösen
ersten Schicht, die reicher an In ist, wodurch die Haftung an Mo
erleichtert wird, als bei der Abscheidung ohne die erste Schicht
an der Oberfläche
des Substrats.
-
Es
scheint im übrigen,
dass die Dispersion von Se in dem Cu-In-Bad eine Änderung
des abgeschiedenen Cu-In-Verhältnisses
hervorruft. Ausgehend von einem vorgegebenen Bad, enthält die abgeschiedene Schicht
um so weniger In, je mehr Se darin dispergiert ist, wobei eine Lösung gemäß Beispiel
3 verwendet wird, die eine Alternative darstellt zur Herstellung
einer ersten Schicht, die reich an In ist.
-
Beispiel 5
-
Man
verwendet ein saures Bad mit einem pH-Wert von 1,3 aus Kupfersulfamat
und Indiumsulfamat in einem Atomverhältnis von 1 : 20 in einer Menge
von 0,01 mol/l Cu, 0,2 mol/l In, in das man die Probe eintaucht, die
das Molybdänsubstrat
aufweist, das wie weiter oben beschrieben hergestellt worden ist,
als Kathode in ei nem Abstand von 20 cm von der Anode aus inertem
Pt. In einer ersten Stufe bringt man die Stromdichte auf 4 A/dm2 zur Herstellung einer ersten Schicht einer
Dicke von mindestens 0,2 μm,
die > 95 % In enthält. Anschließend verringert
man die Stromdichte auf < 1,1
A/dm2, sodass die Gesamtdicke der beiden
Schichten in der Größenordnung
von 2 μm
ein Atomverhältnis
Cu/In aufweist, das im wesentlichen 50/50 beträgt.
-
Danach
stellt man eine Siebdruck-Paste her, indem man das Selen-Pulver
(mit einer mittleren Teilchengröße von etwa
1 μm) mit
einem Bindemittel und einem Lösungsmittel
mischt:
80
g | Terpineol
(Lösungsmittel) |
7,8
g | Ethylcellulose
(Bindemittel) |
26
g | Selen-Pulver |
-
Diese
Paste wird anschließend
durch Siebdrucken auf die Oberfläche
der vorher hergestellten Cu/In-Schicht aufgebracht unter Verwendung
eines Siebdruck-Filters,
der mit einem Polyester-Gewebe ausgestattet ist (ZBF, Monolen 130
T). Der Abstand zwischen der unteren Oberfläche des Filters und der Cu/In-Schicht
wird auf 2 mm eingestellt und die Geschwindigkeit der Rakel auf
dem Filter wird auf 5 cm/s eingestellt. Die auf diese Weise durch
Siebdrucken aufgebrachte Selenschicht wird anschließend 2 h
lang bei 40 °C
getrocknet. Unter diesen Bedingungen entsteht durch Siebdrucken
eine regelmäßige Schicht
mit einer Dicke in der Größenordnung
von 3 bis 6 μm
nach dem Trocknen. Die bei der Herstellung der Siebdruck-Paste verwendeten
organischen Produkte (Bindemittel) werden anschließend eliminiert,
ohne dass ein Rückstand bei
einer thermischen Behandlung bei einer mittleren Temperatur (1 h
lang bei 400 °C)
zurückbleibt.
-
Zur
Herstellung der Schicht aus der Verbindung CuInSe2 führt man
anschließend
eine thermische Behandlung durch, die nachstehend beschrieben wird.
-
Beispiel 6
-
Die
Herstellung des Se-Pulver in diesem Beispiel beginnt mit einem trockenen
Mahlen, das darin besteht, dass man in einen 1 l-Kolben aus Polyethylen
(PE) einführt
40 g trockenes Se (der Firma Retorte, Deutschland), 80 g Na, K-Doppelsalz
der Weinsäure
(Seignette-Salz) (Siegfried, Nr. 16.33.00.04) oder anderer Na- oder
K-Salze und 800
g Si3N4-Kugeln.
Man lässt
den Kolben 15 h lang mit 100 UpM sich drehen, dann gibt man 282
g Wasser und 0,4 g Triton X-100® zu.
Man setzt das Mahlen in einem flüssigen
Medium 6 ½ h
lang bei der gleichen Geschwindigkeit fort.
-
Man
füllt die
Wassermenge bis auf 1 l auf und führt eine erste Sedimentation
durch. Die überstehende Flüssigkeit
ist noch ein wenig trübe.
Man füllt
in einen 2 l-Kolben
um, den man mit Wasser auffüllt
und 40 h 45 min lang sedimentieren lässt. Man entfernt 1500 g Wasser.
Zurück
bleiben 0,4 l Kugeln + Se. Man gibt etwa 0,6 l einer Lösung von
0,10 mol In + 0,5 mol Na2SO4 zu
und fügt
dann ein Dispergiermittel, hier 0,4 g Triton X-100®, zu.
Man setzt das Mahlen 27 h lang fort, man trennt die Kugeln mit einem
Sieb ab, füllt
mit Wasser bis auf 3 l auf und rührt
mit einem Magnetrührer,
um das Se in Suspension zu halten.
-
In
diesen Beispiel wird In auf elektrolytischem Wege abgeschieden zusammen
mit Se-Teilchen auf einer Cu-Schicht, die abgeschieden worden ist
durch PVD, wie weiter oben beschrieben, oder durch PVD, gefolgt
von einer galvanischen Abscheidung von reinem Cu.
-
Zu
diesem Zweck verwendet man ein saures Bad mit einem pH-Wert von
2 mit In-Sulfat, enthaltend 0,10 mol In, dem man 13 g/l Se einverleibt.
-
Das
so hergestellte Bad wird in eine in zwei Abteile unterteilte Wanne
eingeführt,
mittels einer Pumpe zirkulieren gelassen, wobei es sich durch Überlauf
von dem einen Abteil in das andere Abteil ergießt. Es wird eine Temperatureinstellung
vorgenommen und mit Hilfe von Stabmagneten gerührt. Die Abscheidung erfolgt in
dem zweiten Abteil, sobald der Inhalt des ersten Abteils mit Ultraschall
behandelt wird. Man taucht das Substrat aus Glas + Mo oder Glas
+ Mo + Cu (abgeschieden durch PVD) als Kathode in einem Abstand
von 14 cm von der Anode aus inertem Pt ein. Man legt eine Stromdichte
von 3 A/dm2 an und man erhält so eine
In-Schicht, die 5 bis 20 Atom-% Se enthält.
-
Beispiel 7
-
Dieses
Beispiel ist identisch mit dem Beispiel 6, wobei diesmal jedoch
das Substrat aus Glas + Mo + Cu ersetzt wird durch ein Substrat
aus Glas + TiN + Cu (abgeschieden durch PVD). Die auf galvanischem Wege
abgeschiedene Schicht aus dem Vorläufer von CIS enthält 30 bis
50 Atom-% Se-Pulver.
-
Beispiel 8
-
In
diesen Beispiel bedeckt man ein Glassubstrat aus Glas + Mo + Cu
+ In (abgeschieden durch PVD) (oder eventuell aus Cu, abgeschieden
durch PVD und In (galvanisch abgeschieden)) mit einem galvanischen Überzug aus
Cu, der das Se-Pulver
enthält.
Die durch PVD abgeschiedenen Mengen an Cu und In sind deutlich unter-stöchiometrisch.
-
Man
verwendet ein sauren Bad mit einem pH-Wert von 1, enthaltend Kupfersulfat,
das in einem 2 l-Kolben aus PE hergestellt worden ist, in den man
einführt
120 g CuSO4 + 77 g Citronensäure + 74
g H2SO4 (= 271 g),
0,13 g Triton X-100®, 13 g trockenes Se (der
Firma Retorte, Deutschland) und 260 g Si3N4-Kugeln.
-
Man
setzt den Kolben 87,5 h lang in Rotation mit 100 UpM. Man trennt
die Kugeln mit einem Sieb ab, man entnimmt eine geringe Menge und
spült mit
Wasser zum Auffüllen
auf 1 l.
-
Das
Bad wird in die gleiche Wanne wie in Beispiel 6 eingeführt. Man
taucht das Substrat aus Glas/Mo/Cu/In als Kathode in einem Abstand
von 14 cm von der inerten Pt-Anode ein und führt die Beschichtung durch.
Die EDX-Analyse zeigt, dass Se-Teilchen in einem Mengenanteil von
4 Atom-% eingearbeitet worden sind.
-
Beispiel 9
-
Man
verwendet ein saures Bad mit einem pH-Wert von 1,3, das Cu/In in
Form des Sulfamats in einem Atomverhältnis von 1 : 20 zusammen mit
200 g/l pulverförmigem
Se enthält,
das durch Mahlen mit Si3N4-Kugeln
wie weiter oben angegeben in den Elektrolyten eingearbeitet wird.
Man erhält
ein zwei-phasiges Bad mit einer flüssigen und einer Schaumphase,
die jeweils arm bzw. reich an Se-Teilchen sind.
-
Den Überzug auf
dem Substrat aus Glas/Cr/Mo, der die Kathode darstellt, erhält man unter
schwachem Bewegen der Kathode in der an Se reichen Schaumphase.
Dieses Bewegen besteht darin, dass man die Kathode parallel zur
inerten Pt-Anode
hin- und herbewegt im Bereich des Elektrolyt-Bades mit einer Amplitude
von einigen cm. Die angelegte Stromdichte beträgt 9,3 mA/cm2 und
die Dauer der Abscheidung beträgt 25
min.
-
Diese
Abscheidung, die eine der beiden Schichten des Vorläufers von
CIS darstellt, enthält,
wie die Röntgenspektralanalyse
durch Energieauswahl (EDX) zeigt, 2,28 % Cu, 97,32 % Se.
-
Beispiel 10
-
Man
verwendet ein saures Bad mit einem pH-Wert von 1,3, das Cu/In in
Form des Sulfamats in einem Atomverhältnis von 1 : 6 enthält, zusammen
mit 200 g/l Se, das durch Mahlen mit Hilfe von Si3N4-Kugeln dem Elektrolyten einverleibt wird.
Man erhält
zwei Phasen, eine flüssige,
an Se arme Phase und eine weitere, an Se reiche Schaumphase. Man
unterwirft das Substrat aus Glas/Cr/Mo, welches die Kathode darstellt,
einer Hin- und Herbewegung mit einer Amplitude von einigen cm parallel
zur Anode und vertikal dazu. Man legt eine Stromdichte von 2,89
A/dm2 für
einen Zeitraum von 3 min an.
-
In
diesem Beispiel, enthält
eine der beiden Schichten des Vorläufers von CIS, wie die Röntgenspektralanalyse
durch Energieauswahl (EDX) zeigt, 55,5 % Cu, 15,7 In, 28,8 % Se.
-
Man
kann auch kolloidale Se-Teilchen herstellen, indem man Selensäure mit
Hydrazin reduziert (katalysiert durch die Säure). Man stellt das Se in
einem Medium, z.B. in Wasser oder in der Säure, mit geringerem Erfolg
in einem alkalischen Medium, her. Die Kolloid-Bildung ist erkennbar
an einer deutlichen Änderung
der Farbe der Lösung
in Richtung Rot und sie kann durch den Tyndall-Effekt getestet werden.
Je nach Konzentration von Selensäure
und von Hydrazin kann die Reaktion relativ langsam ablaufen und
ist demzufolge auch gut steuerbar (beispielsweise in einer Lösung von
1 mM SeIV wird kolloidales Se nach 30 min
sichtbar). Eine Temperatur von 30 bis 45 °C führt zu einer bestimmten Beschleunigung
der Reaktion. Ein Stabilisierungsmittel, wie z.B. Gelatine, scheint
erforderlich zu sein, um die Ausfällung des Kolloids durch Koagulation
und Aggregation der Teilchen zu vermeiden. Eine solche kolloidale
Lösung
wird zu dem galvanischen Bad von Cu oder In zugegeben zur Herstellung
von Verbundmaterial-Abscheidungen aus diesen Metallen mit eingearbeiten Se-Teilchen.
Der Vorteil dieser Lösung
besteht darin, dass noch feinere Se-Teilchen auf diese Weise eingeführt werden
können
und die Dicke der CIS-Schicht demzufolge herabgesetzt werden kann.
-
Die
thermische Selenisierungs-Behandlung, die dazu dient, die Verbindung
CIS durch Umsetzung zwischen den Elementen des abgeschiedenen Vorläufers zu
bilden, wird durchgeführt,
indem man die Proben vertikal in einen durch Induktion erhitzten
Schmelztiegel einführt.
Diese Behandlung wird unter einem Vakuum in der Größenordnung
von 10–2 Pa
durchgeführt.
Die Atmosphäre
in der Umgebung der Proben ist angereichert an Se-Dampf, der erzeugt
worden ist durch Verdampfung von Se-Körnchen mit einer Größe von 0,3
bis 3 mm, die unterhalb der Proben angeordnet wurden. Der Partialdruck
von Selen wird durch die während
der Selenisierung angewendete Temperatur eingestellt.
-
Der
Selenisierung-Zyklus wird durchgeführt, indem man in den Schmelztiegel
0,2 g Selen-Körnchen einführt, dann
den offenen Schmelztiegel mit einer Geschwindigkeit von 15 °C/min bis
auf 104 ° erhitzt
und bei dieser Temperatur 5 min lang das Temperaturniveau aufrechterhält, um eine
vollständige
Trocknung der Proben sicherzustellen. Anschließend legt man einen Deckel
auf den Graphit-Schmelztiegel auf und erwärmt ihn mit einer Geschwindigkeit
von 15 °C/min
bis auf 400 °C,
die Selenisierungs-Temperatur. Diese Temperatur wird 1 h lang aufrechterhalten.
Das Erwärmen
wird anschließend
beendet und man lässt
innerhalb von 1,5 h auf Umgebungstemperatur abkühlen.
-
Bei
einem weiteren Beispiel wird der Selenisierungszyklus durchgeführt, indem
man 0,1 g Se-Körnchen
zusammen mit den Proben in den Schmelztiegel einführt. Man
erwärmt
den Schmelztiegel mit einer Geschwindigkeit von 15 °C/min bis
auf 108 °C
und hält
die Temperatur bei dieser Stufe 5 min lang konstant, um die Proben
zu trocknen. Dann legt man den Deckel aus Graphit auf den Schmelztiegel
und erwärmt
ihn mit einer Geschwindigkeit von 15 °C/min bis auf 450 °C. Diese
Temperatur wird 1 h lang Aufrechterhaltung, dann lässt man
abkühlen
wie vorstehend angegeben.