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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft isolierte Nucleinsäuresequenzen für MEK-Kinase,
im Wesentlichen reine MEKK-Proteine und Verfahren, die bei der Regulation
und dem Einsatz von MEKK-, MEK- und MAPK-Enzymen eine Rolle spielen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Mitogen-aktivierte
Proteinkinasen (MAPKs) (die auch als extrazelluläre Signal-regulierte Kinsasen oder
ERKs bezeichnet werden) werden als Antwort auf die Anbindung eines
Liganden von beiden Wachstumsfaktor-Rezeptoren schnell aktiviert,
welche Tyrosinkinasen (wie z.B. der Rezeptor des epidermalen Wachstumsfaktors
(EGF) und Rezeptoren darstellen, die an die Bindungsproteine (G-Proteine)
eines heterotrimeren Guaninnucleotids wie z.B. den Thrombinrezeptor,
binden. Die MAPKs scheinen von verschiedenen Second-Messengern übermittelte
intrazelluläre
Merhrfachsignale zu integrieren. MAPKs phosphorylieren und regulieren
die Aktivität
von Enzymen und Transkriptionsfaktoren, einschließlich den
EGF-Rezeptor, Rsk
90, Phospholipase A2, Arachidonsäuremetaboliten,
c-Myc und möglicherweise
c-Jun. Obwohl die schnelle Aktivierung von MAPKs durch Rezeptoren,
welche Tyrosinkinasen sind, von Ras abhängt, scheint die G-Protein-vermittelte
Aktivierung der MAPK über Übertragungswege
zu erfolgen, die von Ras abhängig
und unabhängig sind.
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Eine
Komplementationsanalyse der Pheromon-induzierten Signalkaskade in
der Hefe wies auf ein Proteinkinase-System hin, welches die Aktivität von Spk1
und Fus3-Kss1 kontrolliert, die MAPK-Homologen von Schizosaccharomyces
pombe und Saccharomyces cerevisiae (siehe z.B. B.R. Cairns et al.,
Genes and Dev. 6, 1395 (1992); B.J. Stevenson et al., Genes and
Dev. 6, 1293 (1992); S.A. Nadin-Davis et al., EMBO J. 7, 985 (1988);
Y. Wang et al., Mol. Cell. Biol. 11, 3554 (1991)). In S. cerevisiae
ist die Proteinkinase Ste7 der upstream-Regulator für die Aktivität von Fus3-Kss1;
die Proteinkinase Ste11 reguliert Ste7. Die Genprodukte Byr1 und
Byr2 von S. pombe sind homolog zu Ste7 bzw. Ste11. Das MEK-Enzym
(MAPK-Kinase oder ERK-Kinase) oder das MKK-Enzym (MAP-Kinase-Kinase)
haben eine ähnliche
Sequenz wie Ste7 und Byr1. Die MEKs phosphorylieren MAPKs sowohl
an Tyrosin- als auch an Threoninresten, was zu einer Aktivierung
der MAPK führt.
Die Serin-Threonin-Proteinkinase
Raf von Säugern
phosphoryliert und aktiviert die MEK, was zu einer Aktivierung der
MAPK führt.
Die Raf wird als Reaktion auf die Tyrosinkinase-Aktivität des Wachstumsfaktor-Rezeptors
aktiviert und daher kann Raf die MAPK als Reaktion auf die Stimulation
von Membran-assoziierten Tyrosinkinasen aktivieren. Die Raf ist
in ihrer Sequenz nicht mit Ste11 und Byr2 verwandt. Somit kann Raf
in Säugerzellen
eine Abweichung von dem Pheromon-abhängigen Proteinkinase-System
in der Hefe darstellen. Zell- und Rezeptor-spezifische Unterschiede
bei der Regulation von MAPKs legen nahe, dass es andere von Raf
unabhängige
Regulatoren der MEKs von Säugern
gibt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung ein im Wesentlichen reines Protein,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe, welche (a) die in SEQ ID NO 4 dargestellte Aminosäuresequenz
oder eine katalytische Kinase-Domäne oder eine regulatorische
Domäne
derselben umfasst; oder (b) die in SEQ ID NO 5 dargestellte Aminosäuresequenz
oder eine katalytische Kinase-Domäne oder eine regulatorische
Domäne
derselben umfasst.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein im Wesentlichen
reines Protein, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die zu mindestens 80% identisch mit einer in den SEQ ID
NO 4 oder SEQ ID NO 5 dargestellten Aminosäuresequenz ist.
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Bevorzugte
Aspekte des Proteins sind in den Ansprüchen 3 und 4 definiert.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein im Wesentlichen
reines Protein, das eine Aminosäuresequenz
für eine
Kinase-Domäne
umfasst, welche zu mindestens 80% identisch mit einer in den SEQ
ID NO 8 oder SEQ ID NO 9 dargestellten Aminosäuresequenz für eine Kinase-Domäne.
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Bevorzugte
Aspekte des Proteins sind in den Ansprüchen 6 und 7 definiert.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung einen Antikörper, der
sich spezifisch an diese Proteine bindet.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
von Verbindungen, die in der Lage sind, von einem Rezeptor auf der
Oberfläche
einer Zelle ausgelöste
Signale zu regulieren, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (a) in Kontakt bringen einer ein Protein der
Erfindung enthaltenden Zelle mit einer mutmaßlichen reagulatorischen Verbindung;
- (b) in Kontakt bringen einer Zelle mit einem Liganden, der in
der Lage ist, sich an diesen Rezeptor zu binden und
- (c) Bestimmung der Fähigkeit
dieser mutmaßlich
regulatorischen Verbindung, die Signale zu regulieren, indem die
Aktivität
dieses Proteins ermittelt wird.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
von Verbindungen, die in der Lage sind, die Signaltransduktion in
einer Zelle zu regulieren, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (a) in Kontakt bringen einer mutmaßlichen
inhibitorischen Verbindung mit dem Protein der Erfindung, um ein
Reaktionsgemisch zu bilden;
- (b) in Kontakt bringen des Reaktionsgemischs mit einem MEKK-Protein
und
- (c) Bestimmung der Fähigkeit
dieser mutmaßlichen
inhibitorischen Verbindung, die Aktivität dieses MEKK-Proteins zu hemmen.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein neues als MEKK- oder Säuger-MEK-Kinase-Gen
bezeichnetes Gen gerichtet. Die Regulation der MEKK ist in verschiedenen
therapeutischen Anwendungen von Nutzen, welche bei der Differnzierung
und Mitogenese eine Rolle spielen. Insbesondere ist die vorliegende
Erfindung auf die Regulation von Mitogen-aktivierten Protein-Kinasen
(MAKPs) gerichtet, von denen der Erfinder der vorliegenden Erfindung
entdeckt hat, dass sie von der MEKK aktiviert werden. Weil von den
MAPKs bekannt ist, dass sie die Aktivität von Enzymen und/oder Transkriptionsfaktoren
phosphorylieren und regulieren, zielt die vorliegende Erfindung
auf die Regulation solcher Aktivitäten entweder durch Manipulation
der die MEKK codierenden Nucleinsäuresequenzen und/oder durch
Verabreichung der MEKK an gewünschte
Zellpopulationen. Die vorliegende Erfindung ist auch auf eine duale
Regulation durch Raf und MEKK gerichtet, um gewünschte Niveus an MAPK-Aktivität zu bewirken
und um typische Reaktionen auf eine Ligandenbindung durch sowohl
Wachstumsfaktorrezeptoren, wie z.B. Tyrosinkinasen, als auch durch
an G-Proteine gekoppelte Rezeptoren, wie z.B. der Thrombin-Rezeptor,
zu verändern.
Die vorliegende Erfindung ist daher auf im Wesentlichen reine MEKK,
auf die MEKK codierende isolierte Nucleinsäuresequenzen, auf mit dem MEKK-Gen
transformierte Wirtszellen und auf Antikörper gegen das MEKK-Protein
gerichtet. Die vorliegende Erfindung ist ferner auf eine Gentherapie
gerichtet, in welcher das MEKK-Gen eingesetzt wird, um die Reaktionen
auf eine Ligandenbindung durch die Wachstumsfaktoren und die G-Protein
gebundenen Rezeptoren zu regulieren.
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung spielt die Inaktivierung
der MEKK eine Rolle, um eine Metastase, verschiedene Formen von
Krebs, Autoimmunkrankheiten, allergische Reaktionen und Entzündungsreaktionen
zu hemmen. In einem anderen Aspekt spielt die Stimulation der MEKK-Produktion
eine Rolle, um Aktivitäten
bei der Wundheilung zu erleichtern. Die vorliegende Erfindung ist
daher bei der Kontrolle der Aktivität von neutrophilen Zellen,
Makrophagen unjd basophilen Zellen bei Entzündungsreaktionen in der Lunge und
verschieden anderen Geweben von Nutzen. Die vorliegende Erfindung
ist bei der Beeinflussung von Stoffwechselwegen von Nutzen, die
von Thrombozyten aktivierenden Faktoren und Thrombin-Rezeptoren
reguliert werden. Sie kommt auch bei der Hemmung der Blutgefäßbildung
und gewissen Arten von Tumoren, insbesondere Lungenkarzinomen und
anderen Carcinomen des Epithels sowie bei der Behandlung von glatter
Muskulatur und arteriellen Geweben zur Anwendung. Darüber hinaus
kann die vorliegende Erfindung genutzt werden, um sowohl chemotaktische
Reaktionen von neutrophilen Zellen und Makrophagen zu hemmen als
auch, um allergische Reaktionen zu verbessern.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch den Einsatz des MEKK-Gens in
der Gentherapie, wodurch eine Stimulierung der Differenzierung und
Mitogenese erreicht werden kann, um z.B. eine Atrophie bestimmter Zelltypen,
wie z.B. beim Parkinson-Syndrom oder bei der Alzheimer-Krankheit,
zu mindern, indem sie als neurotroper Wachstumsfaktor wirken.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird die MEKK als Screen für
Onkogene und Krebsmittel eingesetzt, indem ein Screening-Assay verwendet
wird, um zu bestimmen, ob solche Proteine durch die MEKK aktiviert
werden. Gegen MEKK hergestellte Antikörper können dafür benutzt werden, um die Änderungen
im Ausmaß der
MEKK-Expression zu ermitteln, die bei bestimmten Krebsarten und
Autoimmunkrankeiten eine Rolle spielen könnten.
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Der
Erfinder der vorliegenden Erfindung hat erkannt, dass, wenn Liganden
an die Oberflächenrezeptoren
von B-Zellen und T-Zellen gebunden werden, die MEKK als Ergebnis
der Bindung an den Rezeptoren ein überwiegend phosphoryliertes
Produkt darstellt. Es wird angenommen, dass die MEKK als solche
ein Hauptregulationsprotein auf dem Signal-Übertragungsweg
der T- und B-Zellen ist. Man nimmt daher an, dass die Regulation
der MEKK-Expression bei der Regulation des Wachstums und der Differenzierung
der T- und B-Zellen
von Nutzen ist.
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MEKK
kann dazu verwendet werden, Antikörper zum Einsatz in diagnostischen
und therapeutischen Anwendungen zu produzieren. Beispielsweise lassen
sich Antikörper
gegen die MEKK verwenden, um ein Screening nach Tumorzellen durchzuführen, welche
Krebsproteine exprimieren, die durch die MEKK aktiviert werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann das MEKK-Protein zur Stimulierung des Zellwachstums,
der Mitogenese und Differenzierung in vitro eingesetzt werden. Beispielsweise
lässt sich
jede besondere Population von Zellen erhalten, von der man wünscht, dass
sie expandiert und sich differenziert, indem solche Zellen einer
wirksamen Menge von MEKK ausgesetzt werden.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann die MEKK in einer geeigneten Formulierung zur
Verabreichung an gewünschte
Zellen zur Verfügung
gestellt werden, um eine antünflammatorische Reaktion
zu bewirken.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung werden Wirtszellen mit dem MEKK-Gen transformiert.
Das MEKK-Gen ist daher als Werkzeug in der Gentherapie zur Behandlung von
verschiedenen Krankheiten einschließlich Krebs, Autoimmunkrankheiten,
Nervenkrankheiten, Muskelerkrankungen, allergische Reaktionen und
Entzündungsreaktionen
von Nutzen. Der hier verwendete Begriff "Gentherapie" bezieht sich auf die Einschleusung
eines gewünschten
Gens in eine besondere Population von Zellen, um in einer solchen
Zellpopulation die Expression dieses Gens zu bewirken.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A ist
ein Northern (RNA)-Blot einer einzelnen MEKK-mRNA von 7,8 kb in
verschiedenen Zelllinien und Mausgeweben.
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1B zeigt
einen Southern (DNA)-Blot des MEKK-Gens.
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1C ist
ein Immunoblot, der die Expression der 78-kd- und 50-kd-Formen der
MEKK in Zellinien von Nagern zeigt.
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2A zeigt
die Aktivierung der MAPK in mit MEKK transfizierten COS-Zellen.
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2B ist
ein Immunoblot, der die Expression der MEKK in Zellen zeigt, die
mit einem Vektor allein (Kontrolle) oder mit einem MEKK codierenden
Vektor transfiziert worden waren, welche mit oder ohne EGF behandelt
wurden.
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3 zeigt
die Aktivierung und Phosphorylierung der MEK in mit MEKK transfizierten
COS-Zellen.
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4A zeigt
die Phosphorylierung der MEK-1 durch MEKK.
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4B zeigt
den zeitlichen Verlauf der Phosphorylierung der MEK-1 durch in COS-Zellen exprimierte MEKK.
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4C ist
ein Immunoblot von in COS-Zellen überexprimierter MEKK.
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5A zeigt
die Phosphorylierung der MAPK durch aktivierte MEK-1.
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5B zeigt
die Phosphorylierung der MEK-1 durch immunopräzipitierte MEKK.
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6A zeigt
die Phosphorylierung der MEK-1 durch aktivierte Raf.
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6B zeigt
die Aktivität
der Raf in MEKK überexprimierenden
mit EGF behandelten COS-Zellen.
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7 zeigt
Immunopräzipitate
des MEKK-Proteins bei Einsatz von MEKK-Antiserum.
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8 zeigt
die Phosporylierung der kinaseinaktiven MEK-1 durch immunopräzipitierte
MEKK oder Raf-B.
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9 zeigt
den zeitlichen Verlauf einer Aktivierung von EGF-stimulierter MEKK
und Raf-B.
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10 zeigt
die Immunodepletion von Raf-B aus MEKK-Immunopräzipitaten.
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11 zeigt,
dass eine Immunodepletion von Raf-B die Aktivität der Raf-B senkt.
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12 zeigt
die Hemmung der Aktivierung der MEKK und Raf-B durch eine dominante
negative N17Ras-Expression.
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13 zeigt
die Hemmung der EGF-Aktivierung von MEKK durch Forskolin.
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14 ist
eine schematische Darstellung des Signalübertragungsweges von Vertebraten
und Hefe.
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15 veranschaulicht
die verbesserte MEKK-Aktivität
durch eingekürzte
MEKK-Moleküle.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues MEKK-Protein, das in der
Lage ist, die Signaltransduktion in Zellen zu regulieren. Ein MEKK-Protein
der vorliegenden Erfindung kann ein MEKK-Protein mit voller Länge oder
einen Abschnitt eines MEKK-Proteins umfassen. Ein MEKK-Protein der
vorliegenden Erfindung ist in der Lage, das MEK-Protein zu phosphorylieren
und/oder die MEKK-Kinsae-Aktivität
zu hemmen. Vorzugsweise umfasst ein MEKK-Protein der vorliegenden
Erfindung mindestens einen Teil einer katalytischen MEKK-Domäne so, dass
das Protein in der Lage ist, das MEK-Protein zu phosphorylieren
und/oder einen Teil einer regulatorischen MEKK-Domäne so, dass
das Protein in der Lage ist, die MEKK-Kinase-Aktivität zu hemmen.
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Die
Nucleinsäuresequenzen
von Ste11 und Byr2 wurden eingesetzt, um die MEK-Kinase (MEKK)-cDNA
von Säugern
zu identifizieren. Es wurden einzige degenerierte Inosin-Oligodesoxynucleotide
entworfen, um den Abschnitten mit Sequenzidentität zwischen den Genen der Hefen
Ste11 und Byr2 zu entsprechen. Mit Primern und cDNA-Matrizen, die
aus polyadenylierter RNA aus NIH 3T3-Zellen stammen, wurde ein mit
der Polymerasekettenreaktion (PCR) gewonnenes Amplifikationsprodukt
aus 320 Basenpaaren (bp) isoliert. Diese 320 bp cDNA wurde als Sonde
eingesetzt, um eine MEKK-cDNA (im Folgenden als MEKK 1 bezeichnet)
von 3260 bp aus einer cDNA-Biliothek aus Mäusehirn zu identifizieren.
Die Nucleotidsequenz von MEKK 1 wurde mittels Didesoxynucleotid-Sequenzierung
von doppelsträngiger
DNA ermittelt. Die Nucleinsäuresequenz
und die translatierte Aminosäuresequenz
für MEKK
1 werden in Tabelle 1 wiedergegeben.
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Es
wurden zusätzliche
einzige MEKK-Proteine, MEKK2, MEKK3 und MEKK4 mittels PCR identifiziert. Die
Aminosäuresequenzen
für MEKK
2 und MEKK 3 im Vergleich mit der Aminosäuresequenz von MEKK 1 sind
in Tabelle 2 wiedergegeben.
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Die
Aminosäuresequenz
der Kinase-Domäne
von MEKK 4 wird in Tabelle 3 im Vergleich mit den Kinase-Domänen von
MEKK 1, MEKK 2 und MEKK 3 gezeigt.
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Auf
Grundlage der Kozak-Konsensussequenz für Initiationscodons lässt sich
von dem Starter-Methionin
voraussagen, dass es an der Nucleotid-Position 486 erscheint (siehe
Tabelle 1). Mit diesem Methionin am Start codiert die cDNA ein Protein
aus 672 Aminosäuren,
was einer Molekülgröße von 73
kD entspricht. Es gibt noch ein anderes im Leseraster liegendes
Methionin an Position 441, das der Kozak-Regel nicht folgt, aber
ein Protein aus 687 Aminosäureresten
(74,6 kD) ergeben würde.
Dieser Größenbereich
steht mit der mittels SDS-Polyacrylamidgelelktrophorese
(PAGE) und Immunoblotting ermittelten offensichtlichen Molekülgröße von 78
bis 80 kD im Einklang.
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Die
Primärsequenz
des MEKK-Proteins legt zwei funktionelle Domänen nahe, (i) einen an Serin
und Threonin reichen NH2-terminalen Abschnitt,
der eine regulatrorische Rolle spielen könnte und (ii) eine COOH-terminale
katalytische Proteinkinase-Domäne.
Zwanzig Prozent der NH2-terminalen 400 Aminosäuren sind
Serin oder Threonin, während
es nur zwei Tyrosinreste gibt; in der MEKK-Sequenz werden keine
SH2- oder SH3-Domänen
kodiert. Die katylytische Domäne
sitzt in der COOH-terminalen Hälfte
der MEKK.
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MEKK
wird wird von einer mRNA von 7,8 kb codiert, welche in einigen Zelllinien
und in Geweben der Maus exprimiert wird. Es wurden gleiche Mengen
(20μg) Gesamt-RNA
auf das Gel gepackt, wie dies durch die Färbung mit Ethidiumbromid angezeigt
wird. Die Blots wurden entweder mit einer einen Abschnitt der MEKK-Kinasedomäne codierenden
cDNA mit 320 bp oder mit einem einen Abschnitt des NH2-terminalen
Bereichs der MEKK codierenden Fragment von 858 bp sondiert. Die
MEKK-mRNA wurde im Herz und in der Milz der Maus stark exprimiert
während
in der Leber geringere Mengen vorkommen. Die MEKK-mRNA von 7,8 kb wurde
mit Sonden identifiziert, die sowohl von den 5'-Enden als auch den 3'-Enden der MEKK-cDNA
stammen. Somit fehlt der MEKK-cDNA eine vermeintliche nicht übersetzte
Sequenz von etwa 4 kb.
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Es
wird angenommen, dass MEKK das Produkt eines einzigen Gens ist. 1B zeigt
einen Southern (DNA)-Blot des MEKK-Gens. Genomische DNA (10 μg) der Maus
wurde entweder mit BamH I, Hind III oder EcoR I verdaut und auf
Gele aufgetragen. Die Blots wurden mit einem 320 bp Fragmernt des
MEKK-Gens sondiert. Das Auftreten einer Bande in dem Verdau mit
BamH I und Hind III lässt
darauf schließen,
dass die MEKK von einem Gen codiert wird. Das Auftreten von zwei
Banden im EcoR I-Verdau weist auf die wahrscheinliche Gegenwart
einer EcoR I-Stelle innerhalb einer von der Sonde überspannten
Intronsequenz hin. Die MEKK-mRNA wurde im Herz und in der Milz der
Maus stark exprimiert während
in der Leber geringere Mengen vorkommen. Die MEKK-mRNA von 7,8 kb
wurde mit Sonden identifiziert, die sowohl von den 5'-Enden als auch den
3'-Enden der MEKK-cDNA
stammen. Somit fehlt der MEKK-cDNA eine vermeintliche nicht übersetzte
Sequenz von etwa 4 kb.
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Immunoblots
von Zelllysaten, die mit affinitätsgereinigten
Antikörpern
gegen das die 15 Aminosäuren DRPPSRELLKHPVER
umfassende Peptid sondiert wurden, das aus dem COOH-Terminus von
MEKK stammt, zeigten eine hervorstechende Bande, die bei 78 kD wanderte.
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In 1C wird
eine Immunoblot für
die Expression der 78-kD- und 50-kD-Formen von MEKK in Zelllinien
von Nagern gezeigt. Es wurden lösliches
Zellprotein (100 μg)
oder ein rekombinantes COOH-terminales MEKK-Fusionsprotein (30 ng)
auf das Gel zum Immunoblotting mit affinitätsgereinigtem MEKK-Antikörper (Verdünnung 1:300)
gepackt. Pheochromocytoma-(PC12)-, Rat 1a- und NIH 3T3-Zellen enthielten
das gleiche immunoreaktive Protein von 78 kD, welches auf der SDS-PAGE
oft als Dublette wanderte. Gewöhnlich
trat auch eine immunoreaktive Spezies von 50 kD auf, sie variierte
jedoch von Präparat
zu Präparat
in ihrer Intensität.
Man glaubt, dass sie ein proteolytisches Fragment des Proteins von
78 kD ist. Die Sichtbarmachung von sowohl der immunoreaktiven Bande
von 78 kD als auch der immunoreaktiven Bande von 50 kD auf Immunoblots
wurde durch Inkubation des Antigens von 15 Aminosäuren mit
dem Antikörper
inhibiert. Das durch das Immunoblotting nachgewiesene MEKK-Protein
hat Ähnlichkeit
mit der aus dem offenen Leseraster der MEKK-cDNA vorausgesagten
Molekülgröße.
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Das
MEKK-Protein wurde in COS-1-Zellen exprimiert, um seine Funktion
bei der Regulation des MAPK-enthaltenden Signalübertragungssystems zu bestimmen.
Wenn die MEKK in COS-1-Zellen überexprimiert
wurde, war die MAPK-Aktivität
vier- bis fünfmal
größer als
die in Kontrollzellen, welche mit einem Plasmid ohne ein MEKK-cDNA-Insert
transfiziert worden waren. Die COS-Zellen wurden in 100 mm Kulturschalen
entweder mit dem pCVMVS-Expressionsvektor allein (1 μg: Kontrolle)
oder dem pCVMVS-MEKK-Konstrukt (1 μg: MEKK) transfiziert. Nach
48 Stunden wurden die Zellen 16 bis 18 Stunden lang in ein Rinderserumalbumin
(0,1 Prozent) enthaltendes serumfreies Medium gegeben, um einen
Ruhezustand zu induzieren. Die Zellen wurden sodann mit humanem
EGF (30 ng/ml) (+EGF) oder mit Puffer (Kontrolle) 10 Minuten lang
behandelt, zweimal in kalter phosphatgepufferter Saline (PBS) gewaschen
und in einem Zelllyse-Puffer, der 50 mM β-Glycerophosphat (pH 7,2), 100
mM Natriumvanadat, 2 mM MgCl2, 1 mM EGTA
Triton-100 (0,5 Prozent), Leupeptin (2 μg/ml), Aprotinin (2 μg/ml) und
1 mM Dithiothreitol (600 μl)
enthielt, lysiert. Nach 10-minütiger
Zentrifugation bei maximaler Geschwindigkeit in einer Mikrozentrifuge
wurden die 0,5 bis 1 mg lösliches
Protein enthaltenden COS-Zelllysate auf einer Mono Q-Säule einer FPLC unterzogen und
die eluierten Fraktionen auf ihre MAPK-Aktivität hin untersucht. Die Aktivierung
der MAPK erfolgte in serumfreien COS-Zellen und in Abwesenheit von
jedem zugegebenen Wachstumsfaktor. Die Aktivität der MAPK war ähnlich der,
die nach der Stimulierung der Kontrollzellen mit EGF beobachtet
wurde. Die Stimulierung von vorübergehend
die MEKK überexprimierenden
COS-Zellen mit EGF führte
nur zu einem leichten Anstieg der MAPK-Aktivität im Vergleich mit der, die
mit der MEKK-Expression
allein beobachtet wurde.
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Das
MEKK-Protein wurde in transfizierten COS-Zellen mittels Immunoblotting
nachgewiesen. In 2 wird ein Immunoblot
gezeigt, der die Expression der MEKK in Zellen wiedergibt, die nur
mit einem Vektor (Kontrolle) oder mit einem Vektor transfiziert
worden waren, der mit oder ohne EGF behandelt wurde. Gleiche Mengen
(100 μg)
des löslichen
Proteinlysats aus den COS-Zellen wurden zum Immunoblotting auf das
Gel aufgetragen. In den Lysaten aus den COS-Kontrollzellen wurde
nur das immunoreaktive MEKK-Fragment von 50 kD nachgewiesen. Eine
vorübergehende
Expression der MEKK in COS-Zellen ergab eine hervorstechende Bande
von 82 kD, die geringfügig
größer war
als die bei PC12-, Rat 1a- oder NIH 3T3-Zellen beobachtete. Dies ist
offensichtlich eher auf die Verwendung von Methionin in Position
441 als in Position 486 zur Initiation der Translation zurückzuführen. Die
Bande über
der 82 kD-MEKK-Bande scheinen von der Phosphorylierung des MEKK-Proteins
herzurühren.
Es wird angenommen, dass die Gruppe von Banden unterhalb des 82 kD-MEKK-Proteins
aus einer Proteolyse stammen. Ein Zusatz des MEKK-Peptidantigens
aus 15 Aminosäuren zu
dem Antiserum während
des Immunoblotting verhinderte den Nachweis von allen immunoreaktiven
Banden; diese Bande wurden in Extrakten von COS-Kontrollzellen nicht
nachgewiesen, was darauf hinweist, dass sie von dem exprimierten
MEKK-Protein herrührten.
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Es
wurde gefunden, dass die Expression der MEKK in COS-Zellen die MEK
aktiviert, die Kinase, welche die MAPK phosphoryliert und aktiviert.
Es wurde rekombinante MAPK eingesetzt, um die MEK-Aktivität in COS-Zelllysaten
zu untersuchen, die mit Hilfe der Fast Protein Liquid Chromatographie
(FPLC) auf einer Mono S Säule
fraktioniert worden waren. Eine cDNA, die p42 MAPK aus Xenopus laevis
codiert, wurde in den Expressionsvektor pRSETB kloniert. Dieses
Konstrukt wurde zur Expression eines eine Polyhistidinsequenz am NH2-terminalen-Terminus enthaltenden p42 MAPK-Fusionsproteins
im LysS-Stamm von Escherichia coli BL21 (DE3) verwendet. Die das
Expressionsplasmid enthaltenden Kulturen wurden bei 37°C bis zu
einer optischen Dichte von 0,7 bis 0,9 bei 600 nM gezüchtet. Es
wurde Isopropyl-β-thiogalctopyranosid
(0,5 mM) zugesetzt, um die Synthese des Fusionsproteins zu induzieren
und die Kulturen wurden 3 Stunden lang inkubiert. Die Zellen wurden
sodann gesammelt und durch Einfrieren, Auftauen und Beschallen lysiert.
Das Lysat wurde bei 10.000 g 15 Minuten lang bei 4°C zentrifugiert.
Der Überstand
wurde dann über
eine geladene Ni2+-Sepharosesäule geschickt
und die lösliche
rekombinante MAPK in Natrimphosphat-Puffer (pH 4,5) eluiert. Die
gereinigte rekombinante MAPK war zu mehr als 80% rein. Die gereinigte
rekombinante MAPK diente als Substrat für die MEK und katalysierte
die Phosphorylierung eines Peptids, das aus den Resten 662 bis 681
des EGF-Rezeptors (EGFR662 bis 681) bestand.
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Die
löslichen
Zelllysate aus vorübergehend
mit MEKK transfizierten, mock-transfizierten (Kontrolle) oder mock-transfizierten
und mit EGF (30 ng/ml) (+EGF) behandelten COS-Zellen wurden mit Hilfe der FPLC auf
einer Mono S Säule
fraktioniert und die endogene MEK-Aktivität gemessen. Die endogene MAPK
eluierte in den Fraktionen 2 bis 4, währen die MEK in den Fraktionen
9 bis 13 enthalten war. Zur Untersuchung der endogenen MEK-Aktivität wurden
die Zellen zweimal in kalter PBS gewaschen und in 650 μl einer Lösung lysiert,
die 50 mM β-Glycerophosphat,
10 mM 2-N-Morpholinoethansulfonsäure
(pH 6,0), 100 μM
Natriumvanadat, 2 mM MgCl2, 1 mM EGTA, Triton
X-100 (0,5 Prozent), Leupeptin (5 μg/ml), Aprotinin (2 μg/ml) und
1 mM Dithiothreitol enthielt. Nach 10-minütiger Zentrifugation bei maximaler
Geschwindigkeit in einer Mikrozentrifuge wurden die löslichen
Zelllysate (1 bis 2 mg Protein) auf eine Mono S Säule aufgetragen,
die im Elutionspuffer (50 mM β-Glycerophosphat,
10 mM MES (pH 6,0), 100 μM
Natriumvanadat, 2 mM MgCl2, 1 mM EGTA und
1 mM Dithiothreitol) äquilibriert
worden war. Die Säule
wurde mit Puffer (2 ml) gewaschen und die gebundenen Proteine mit
30 ml eines linearen Gradienten von 0 bis 350 mM NaCl im Elutionspuffer
eluiert. Durch Mischen mit einem Puffer (25 mM β-Glycerophosphat, 40 mM N-(2-Hydroxyethyl)piperazin-N'-(2-ethanolsulfonsäure) (pH
7,2), 500 mM Natriumvanadat, 10 mM MgCl2,
100 μM ⇕-32P-ATP (3000 bis 4000 Cpm/pMol), Inhibitorprotein-20
(IP-20; TTYADFIASGRTGRRNAIHD; 25 μg/ml),
0,5 mM EGTA, rekombinante MAP-Kinase (7,5 μg/ml) und 200 μM EGFR662–681)
bis zu einem Endvolumen von 40 μl
wurde ein Teil (30 μl)
jeder Fraktion auf seine MEK-Aktivität hin untersucht. Nach der
Inkubation bei 30°C über einen
Zeitraum von 20 Minuten wurde der Einbau von ⇕-32P-ATP in das EGFR662–681 gemessen.
In diesem Assay wurde durch den Einbau von ⇕-32P-ATP in
das MEK-Substrat, einem vom EGF-Rezeptor (EGFR) stammenden Peptid,
die Fähigkeit
von jeder Säulenfraktion
gemessen, die zugesetzte rekombinante MAPK zu aktivieren. Der erste
eluierte Aktivitätspeak
in 3 zeigt die endogene aktivierte MAPK, welche das
EGFR-Peptidsubstrat direkt phosphoryliert.
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Der
zweite Aktivitäts-Peak
stellt die endogene MEK in COS-Zellen dar. Die endogene MEK-Aktivität wurde
mittels Fraktionierung mit Mono S-FPLC charakterisiert. In 4A wird
gezeigt, dass endogene MEK in Zellen aktiviert wurde, die MEKK überexprimieren;
die Aktivität
der MEK war annähernd
halb so groß wie
die bei Kontrollzellen beobachtete, die mit EGF stimuliert worden
waren. Somit scheint die Expression der MEKK die MAPK über die
Aktivierung der MEK zu aktivieren.
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Die
COS-Zelllysate wurden mittels FPLC auf einer Mono Q Säule fraktioniert,
um die exprimierte MEKK teilweise zu reinigen. Die gereinigte rekombinante
MEK-1 wurde sodann in Gegenwart von ⇕-32P-ATP als
Substrat für
die MEKK eingesetzt, um zu ermitteln, ob die MEKK die MEK-1 direkt
phosphoryliert.
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Aus
cDNA-Matrizen aus B-Zellen der Maus wurde mit der Polymerasekettenreaktion
und Oligonucleotid-Primern, welche Abschnitten der codierenden 5'-Region und der nicht
translatierten 3'-Region
der MEK-1 entsprechen, eine cDNA erhalten, welche die MEK-1 codiert.
Die katalytisch inaktive MEK-1 wurde durch die zielgerichtete Mutagenese
von Lys343 zu Met erzeugt. Das Wiltyp-MEK-1-Protein
und das katalytisch inaktive MEK-1-Protein wurden als rekombinante Fusionsproteine
mit einer Polyhistidin-Sequenz an ihren NH2-terminalen
Enden in pRSETA exprimiert.
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Die
Lysate von mit MEKK transfizierten oder mock-transfizierten (Kontrolle)
COS-Zellen wurden wie oben beschrieben auf einer Mono Q Säule einer
FPLC unterzogen. Teile (20 μl)
der MEKK enthaltenden Fraktionen wurden mit einem Puffer gemischt,
der 50 β-Glycerophosphat (pH
7,2), 100 μM
Natriumvanadat, 2 mM MgCl2, 1 mM EGTA, 50 μM ATP, IP-20
(50 μg/ml)
und 10 μl ⇕-32P-ATP in einem Reaktionsvolumen von 40 μl enthielt
und 40 Minuten lang in Gegenwart (+) oder Abwesenheit (–) von rekombinanter
katalytisch inaktiver MEK-1 (150 ng) (Kinase-MEK-1) inkubiert. Die
Reaktionen wurden durch Zugabe von 5 × SDS-Probenpuffer (10 μl) gestoppt;
1 × SDS-Puffer
enthält
2 Prozent SDS, 5 Prozent Glycerin, 62,6 mM Tris-HCl (pH 6,8), 5
Prozent Mercaptoethanol und 0,001 Prozent Bromphenol-Blau. Die Proben
wurden 3 Minuten lang gekocht und einer SDS-PAGE und einer Autoradiographie
unterzogen. Autophosphorylierte rekombinante Wildtyp-MEK 1 (WT-MEK-1)
wanderte genau so weit wie phosphorylierte katalytisch inaktive
MEK-1. MEKK war in der Lage, MEK-1 zu phosphorylieren. Entsprechende
Fraktionen von Lysaten aus Kontrollzellen waren jedoch nicht in der
Lage, MEK-1 zu phosphorylieren. Eine modifizierte Form der MEK-1,
die katalytisch inaktiv ist, wurde in dem Phosphorylierungsversuch
eingesetzt, um sicher zu gehen, dass sie nicht autophosphoryliert
wie dies die Wildtyp-MEK-1 tut. Die Phosphorylierung von katalytisch
inaktiver MEK-1 war zeitabhängig
(4B); MEKK wurde ebenfalls phosphoryliert. Die
Fraktion 22 aus der FPLC auf einer Mono Q Säule (20 μl) wurde mit oder ohne rekombinante
katalytisch inaktive MEK-1
(0,15 μg) über den
angezeigten Zeitraum inkubiert. Die Phosphorylierung der Kinase
MEK-1 und MEKK wurde
nach 5 Minuten und höchstens
nach ca. 20 Minuten sichtbar. Die zeitabhängige Zunahme bei der Phosphorylierung
von MEKK korrelierte mit einer abhnehmenden Mobilität des MEKK-Proteins
während
der SDS-PAGE. Das Immunoblotting zeigte, dass das MEKK-Protein zusammen mit
dem Aktivitätspeak
(nach einer FPLC auf einer Mono Q Säule) eluierte (Fraktion 22),
der die MEK phosphorylierte (4C). Die
langsam wandernde Spezies der MEKK wurde auch durch Immunoblotting
nachgewiesen.
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Um
zu bestimmen, ob die Phosphorylierung der MEK durch überexprimierte
MEKK zu einer Aktivierung der MEK führte, wurden in einem gekoppelten
Versuchssystem rekombinante Wildtyp-MEK-1 und eine modifizierte
Form der MAPK, die katalytisch inaktiv ist, eingesetzt COS-Zelllysate
wurden mittels einer Mono Q-FPLC aufgetrennt und die MEKK enthaltenden
Fraktionen wurden auf ihre Fähigkeit
hin untersucht, die zugesetzte Wildtyp-MEK-1 so zu aktivieren, dass
sie phosphorylierte katalytisch inaktive rekombinante MAPK in Gegenwart
von ⇕-32P-ATP phosphorylieren würde. Die Lysate aus mit MEKK
transfizierten oder mocktransfizierten (Kontrolle) COS-Zellen wurden
mit Hilfe einer FPLC auf einer Mono Q Säule fraktioniert und Teile(20 μl) der MEKK
enthaltenden Fraktionen wurden mit Puffer vermischt. Jede Fraktion
wurde in Gegenwart (+) oder in Abwesenheit (–) von gereinigter rekombinanter
Wildtyp-MEK-1 (150 ng) und in Gegenwart von gereinigter rekombinanter
katalytisch inaktiver (Kinase-) MAPK) (300 ng) inkubiert. Die Fraktionen
20 bis 24 aus den Lysaten der mit MEKK transfizierten COS-Zellen
inaktivierten die MEK-1 (5A). Somit
phosphorylierte und aktivierte die MEKK die MEK-1, was zu einer
Phosphorylierung der MAPK führte.
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Um
sicher zu gehen, dass MEKK die MEK direkt aktivierte, und nicht über die
Aktivierung einer oder mehrerer anderer in den Säulenfraktionen enthaltener
Kinasen, wurde MEKK aus COS-Zelllysaten mit einem Antiserum gegen
die COOH-terminalen MEKK-Fusionsproteine immunopräzipitiert.
Die MEKK-cDNA wurde mit Pst I und Kpn 1 verdaut, wodurch ein 1670
bp-Fragment gewonnen wurde, das die katalytische Domäne der MEKK
codiert. Dieses Fragment wurde in pRSETC als ein rekombinantes Fusionsprotein
mit einer Polyhistidin-Sequenz
an seinem HH2-Treminus exprimiert. Das gereinigte
COOH-terminale MEKK-Fusionsprotein wurde
eingesetzt, um polyklonale Antiseren herzustellen. Die immunopräzipitierte
MEKK wurde in 10 bis 15 μl PAN
(10 mM Piperazin-N,N'-Bis-2-ethansulfonsäure (PIPES)
(pH 7,0), 10 mM NaCl und Aprotinin (20 μg/ml)) resuspendiert und mit
(+) oder ohne (–)
katalytisch inaktiver MEK-1 (150 ng) und 25 mCi ⇕-32P-ATP
in 20 mM Pipes (pH 7,0) und Aprotinin (20, mg/ml) in einem Endvolumen
von 20 μl
15 Minuten lang bei 30°C
inkubiert. Durch Zugabe von 5 × SDS
Probenpuffer (5 μl)
wurden die Reaktionen gestoppt. Die Proben wurden 3 Minuten lang
gekocht und einer SDS-PAGE und Autoradiographie unterzogen. MEKK
phosphorylierte katalytisch inaktive MEK-1, die auf der SDS-PAGE
gleich weit wie die Wildtyp-MEK-1 wanderte (5B). In
den Immunopräzipitaten
wurden einige phosphorylierte Banden von überexprimierter MEKK nachgewiesen.
Diese Banden rühren
wahrscheinlich von einer Autophosphorylierung der MEKK her und entsprechen
den Formen der MEKK, die durch Immunoblotting von Lysaten aus MEKK
transfizierten COS-Zellen identifiziert wurden. Mit Präimmunserum
erhaltene Immunopräzipitate
enthielten keine MEKK und phosphorylierten MEK-1 nicht. Es scheint
somit, dass die MEK direkt von der MEKK phosphoryliert wird, obwohl
eine assoziierte Kinase, die zusammen mit der MEKK immunopräzipitiert,
nicht eindeutig ausgeschlossen werden kann.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die MEKK eine aktive MEK phosphorylieren
kann, die ihrerseits eine MAPK phosphoryliert und aktiviert. Raf
kann eine MEK ebenfalls phosphorylieren und aktivieren (6). Serumfreie COS-Zellen wurden mit EGF
stimuliert und Raf mit einem Antikörper gegen den COOH-Terminus
von Raf-1 einer Immunpräzipitation
unterzogen. COS-Zellen wurden vorübergehend mit einem Vektor
allein (Kontrolle) oder mit dem Konstrukt PCV/M5-MEKK (MEKK) transfiziert.
COS-Zellen wurden im Ruhezustand 10 Minuten lang mit und ohne humanem
EGF (30 ng/ml) behandelt und Raf aus den Zelllysaten mit einem Antikörper gegen
das COOH-terminale Peptid aus Raf immunopräzipitiert. Die immunopräzipitierte
Raf wurde mit katalytisch inaktiver MEK-1 (150 ng) und 25 μl ⇕-32P-ATP
inkubiert. Die immunopräzipitierte
Raf phosphorylierte die MEK-1 in Gegenwart von ⇕-32P-ATP (6A).
In Immunopräzipitaten
von Raf aus MEKK überexprimierenden COS-Zellen wurde nur
eine geringe oder keine Phosphorylierung der MEK-1 beobachtet. Die
Behandlung von MEKK überexprimierenden
COS-Zellen mit EGF ergab einen ähnlichen
Grad der Phosphorylierung bei der MEK-1 durch immunopräzipitierte
Raf (6B). Mit MEKK transfizierte und serumfreie Zellen
wurden mit EGF behandelt, die Raf einer Immunopräzipitation unterzogen und mit
katalytisch inaktiver MEK-1 inkubiert. Wie durch Immunoblotting
mit Antikörpern
gegen Raf gezeigt, wurden in jeder Probe gleiche Mengen Raf immunopräzipitiert.
Die am langsamsten wandernde Bande gibt ein immunopräzipitiertes
Phosphoprotein wieder, das mit Raf oder MEK-1 nicht verwandt ist.
Wie durch nachfolgende SDS-PAGE und Immunoblotting mit dem Antikörper gegen
Raf gezeigt, war die Menge Raf in den Immunpräzipitaten von Kontrollzellen
und von mit MEKK transfizierten Zellen ähnlich. Somit können sowohl
die MEKK als auch die Raf unabhängig
die MEK aktivieren.
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Die
Identifizierung der MEKK aus der Maus beweist ferner die Konservierung
bei der Regulation des MAPK-Systems zwischen Hefe und Säugern. Die
Ergebnisse zeigen, dass das die MAPK kontrollierende regulatorische
Netzwerk bei Säugern
komplizierter ist als das bei der Hefe. Sowohl die MEKK als auch
die Raf aktivieren die MEK, ein Konvergenzpunkt unmittelbar upstram
von der MAPK für
verschiedene von der Zelloberfläche
kommende Signale. Die Raf reguliert das MAPK-Netzwerk in erster
Linie in Reaktion auf Rezeptoren mit assoziierter Tyrosinkinase-Aktivität, während die
MEKK in erster Linie Signale vermitteln könnte, die von Rezeptoren stammen,
welche G-Proteine und die Proteinkinase C aktivieren. Diese Möglichkeit
wird von den Befunden bei spezifischen Zelltypen gestützt, dass
eine Down-Regulation der Proteinkinase C die Aktivierung der MAPK
in Reaktion auf Wachstumsfaktoren nicht hemmt, die Aktivierung der
MAPK in Reaktion auf den Muscarin M1-Rezeptor
stimulierende Mittel jedoch hemmt. Ferner stützt der Nachweis, dass Ste20,
eine Proteinkinase in S. cerevisiae, im Übertragungsweg der Pheromon-Antwort
upstream zu Ste11 liegt, diese Hypothese. In PC12-Zellen hemmt die
Expression der dominant negativen Mutante Ras die Aktivierung der
MAPK in Reaktion auf die Stimulierung von G-Protein gekoppelten
Rezeptoren oder die Aktivierung der Proteinkinase C nicht, sie hemmt
jedoch die Aktivierung der MAPK in Reaktion auf den Nervenwachstumsfaktor
(NGF) oder den Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF). Man nimmt jedoch
an, dass es komplexere, Zelltypspezifischere Rollen der Raf und
der MEKK beim Zusammenschluss der Signalübertragung der Tyrosinkinase
und dem G Protein-Paar gibt. Die Festlegung der MEKK und Raf als
eine Verzweigung im MAPK-Netzwerk sorgt für einen Mechanismus mit unterschiedlicher
Regulation in diesem System.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Antikörper, die in der Lage sind,
sich selektiv an ein MEKK-Protein zu binden. Ein solcher Antikörper wird
hier als ein Anti-MEKK-Antikörper
bezeichnet. In einem MEKK-Antiserum können polyklonale Populationen
von Anti-MEKK-Antikörpern enthalten
sein. Ein MEKK-Antiserum kann affinitätsgereinigte polyklonale Antikörper, ein
mit Ammoniumsulfat gewonnenes Antiserum oder das ganze Antiserun
bezeichnen. Der hier benutzte Ausdruck "sich selektiv binden an" bezieht sich auf
die Fähigkeit
eines derartigen Antikörpers,
sich bevorzugt an MEKK-Proteine zu binden. Die Bindung kann gemessen
werden, indem verschiedene im Stand der Technik bekannte Verfahren
eingesetzt werden, einschließlich Immunoblot-Assays,
Immunopräzipitations-Assays, Enzym-Immunoassays
(z.B. ELISA), Radioimmunoassays, Immunofluoreszenz- Antikörper-Assays
und Immunoelektronenmikroskopie; siehe z.B. Sambrook rt al., Molecular
Cloning: A laboratory Manaual, Cold Spring Harbor Labs Press, 1989.
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Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
entweder polyklonale oder monoklonale Antikörper sein und lassen sich mittels
im Stand der Technik bekannter Standardtechniken gewinnen. Antikörper der
vorliegenden Erfindung umfassen funktionelle Äquivalente, wie z.B. Fragmente
von Antikörpern
und gentechnisch erzeugte Antikörper,
einschließlich
Antikörper
aus einzelnen Ketten, die in der Lage sind, sich selektiv an mindestens
eines der Epitope des Proteins zu binden, das eingesetzt wird, um
die Antikörper
zu erhalten. Die Antikörper
werden vorzugsweise in Reaktion auf Proteine erzeugt, die zumindest
teilweise von MEKK-Nucleinsäuremolekülen codiert
werden. Mehr bevorzugt werden die Antikörper in Reaktion auf einen
Abschnitt eines MEKK-Proteins erzeugt und noch mehr bevorzugt werden
die Antikörper
entweder in Reaktion auf den Aminoterminus oder den Carboxylterminus
eines MEKK-Proteins erzeugt.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur Erzeugung von Antikörpern der vorliegenden Erfindung
umfasst die Verabreichung einer wirksamen Menge eines MEKK-Proteins
an ein Tier, um den Antikörper
zu erzeugen und die Antikörper
zu gewinnen. Die Antikörper
der vorliegenden Erfindung haben verschiedene potentielle Verwendungen,
die mit im Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung liegen. Beispielweise
lassen sich derartige Antikörper
einsetzen, um einige MEKK-Proteine zu identifizieren und die MEKK-Proteine
zu gewinnen.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Nucleinsäuremolekül, welches das Aminoende der
MEKK codiert. MEKK 1 wurde in den Bakterienvektor pRSET cloniert,
um ein rekombinantes Molekül
pMEKK-1 zu gewinnen. Das rekombinante Molekül pMEKK-1 wurde in E. coli
exprimiert und das von dem rekombinanten Molekül codierte Protein wurde unter
Einsatz von im Stand der Technik bekannten Verfahren gewonnen und
gereinigt. Mit dem gereinigten rekombinanten aminoendständigen MEKK
1-Protein wurden NZW-Kaninchen immunisiert und unter Einsatz von
im Stand der Technik bekannten Verfahren ein Antiserum gewonnen.
Das vorstehende Verfahren wurde auch unter Einsatz eines das Carboxylende
des MEKK 1-Proteins codierenden Nucleinsäuremoleküls durchgeführt. Das Anti-MEKK-Antikörper enthaltende
Antiserum wurde über
eine Affinitätssäule mit
immobilisiertem an Sepharose gebundenem MEKK-1-Protein laufen gelassen.
Das affinitätsgereinigte
Anti-MEKK-Antiserum enthielt Antikörper, die sich selektiv an
ein MEKK-Protein aus unterschiedlichen Zelltypen binden, sich jedoch
nicht an das Raf-1-, das B-Raf- oder das N-Raf-Protein banden.
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Mit
EGF stimulierte oder nicht stimulierte Zellen wurden lysiert und
wie oben beschrieben mittels SDS-PAGE aufgetrennt. Die in den Zelllysaten
enthaltenen MEKK-Proteine wurden mittels Immunoblotting identifiziert,
indem ein spezifisch auf den aminoendständigen Abschnitt der MEKK 1
reagierendes MEKK-Antiserum und ein spezifisch auf den carboxylendständigen Abschnitt
der MEKK 1 reagierendes MEKK-Antiserum eingesetzt wurden. Unter
Einsatz des spezifisch auf den aminoendständigen Abschnitt der MEKK 1
reagierenden Antiserums wurden MEKK 1 und zwei Proteine von höherem Molekulargewicht
mit MEKK-Aktivität, MEKK α und MEKK β, identifiziert
(siehe 7). Unter Einsatz des spezifisch auf den carboxylendständigen Abschnitt
der MEKK 1 reagierenden MEKK-Antiserums
wurde MEKK 1, und nicht MEKK α und
MEKK β,
identifiziert. Zwei in PC 12-Zelllysaten
vorkommende immunoreaktive MEKK-Spezies von annähernd 95 kD und 82 kD wurden
mit Hilfe eines gegen einen Abschnitt des Aminoendes der MEKK gerichteten
MEKK-Antiserums erkannt. Durch Inkubation des gereinigten, aus rekombinantem
NH2-terminalem
MEKK-Fusionsprotein bestehenden Antigens mit dem Antikörper wurde
die Sichtbarmachung von beiden dieser Proteine gehemmt. In den MEKK-Immunopräzipitaten
kam nur ein einziges 95 kD MEKK-Protein vor, nicht jedoch in den
Immunopräzipitaten
bei Einsatz des Präimmunserums.
Dieses 95 kD MEKK wanderte gleich weit wie das in den Zelllysaten von
PC12-Zellen und in Rat1a- NIH3T3- und Swuss3T3-Fibroblasten vorkommende
95 kD MEKK-Protein. In PC12-Zellen wurde im Verhältnis zu den Fibroblasten-Zelllinien
mehr 95 kD MEKK exprimiert. Ein Immunoblotting mit Antikörpern, die
Raf-1 oder Raf-B spezifisch erkennen zeigte, dass keines dieser
Enzyme als Verunreinigungen der MEKK-Immunopräzipitate vorkam. Das 95 kD
MEKK in den MEKK-Immunopräzipitaten
wanderte nicht gleich weit wie Raf-1 und Raf-B in PC12-Zelllysaten
und es wurde keine Kreuzreaktivität zwischen der MEKK- und Raf-Antikörpern beobachtet.
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Das
MEKK-Protein der vorliegenden Erfindung kann in Reaktion auf die
Stimulierung von das MEKK-Protein enthaltenden Zellen durch Wachstumsfaktoren
aktiviert werden. Durch Inkubation in einem Hungermedium (DMEM,
0,1% BSA) über
einen Zeitraum von 18 bis 20 Stunden wurden PC12-Zellen von Serum
befreit und die MEKK aus Lysaten immunopräzipitiert, welche gleiche Mengen
des Proteins aus den unbehandelten Kontrollen oder Zellen enthielten,
die mit EGF (30 ng/ml) oder NGF (100 ng/ml) 5 Minuten lang mit den
oben beschriebenen spezifisch auf den NH2-terminalen-terminalen
Abschnitt der MEKK reagierenden Anti-MEKK-Antikörpern behandelt worden waren.
Die immunopräzipitierte
MEKK wurde in 8 μl
PAN (10 mM Piperazin-N,N'-bis-2-ethansulfonsäure (PIPES)
(pH 7,0), 100 mM NaCl und Aprotinin (20 μg/ml)) resuspendiert und mit
katalytisch inaktiver MEK-1 (150 ng) und 40 μCi (⇕-32P)-ATP
in Universal-Kinasepuffer (20 mM Piperazin-N,N'-bis-2-ethansulfonsäure (PIPES) (pH 7,0), 10 mM
MnCl2 und Aprotinin (20 μg/ml)) in einem Endvolumen von
20 μl 25
Minuten lang bei 30°C
inkubiert. Durch Zugabe von 2 × SDS-Probenpuffer (20 μl) wurden die
Reaktionen gestoppt. Die Proben wurden 3 Minuten lang gekocht und
einer SDS-PAGE und einer Autoradiographie unterzogen. Raf-B wurde
aus den gleichen unbehandelten und behandelten PC12-Zelllysaten
wie oben mit einem Antiserum gegen das COOH-terminale Peptid der
Raf-B (Santa Cruz Biotechnology, Inc.) immunopräzipitiert und ähnlich untersucht.
Die Raf-1 wurde mit einem Antiserum gegen die 12 COOH-terminalen Aminosäuren der
Raf-1 (Santa Cruz Biotechnology, Inc.) immunopräzipitiert. Eine Behandlung
der ohne Serum gehaltenen PC12-Zellen mit dem epidermalen Wachstumsfaktor
(EGF) ergab eine erhöhte
MEKK-Aktivität. Diese
Ergebnisse wurden durch Messung der Phosphorylierung einer gereinigten
MEK-1 (einer kinaseinaktiven Form) mit Hilfe von Immunopräzipitaten
der MEKK in in vitro- Kinaseassays erhalten (8). Im Vergleich zu
Kontroll-Immunopräzipitaten
aus unbehandelten Zellen stimulierte NGF ein leichtes Anwachsen
der MEKK-Aktivität.
Die Stimulierung der MEKK-Aktivität durch NGF und EGF war ähnlich der
Aktivierung der Raf-B durch diese Wirkstoffe, obwohl die Raf-B eine
hohe Grundaktivität
zeigte. Die Aktivierung von c-Raf-1 durch NGF und EGF im Vergleich
mit der von MEKK oder Raf-B war fast vernachlässigbar.
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MEKK
oder Raf-B wurden aus Lysaten von mit EGF (30 ng/ml) 0, 1, 3, 5,
10 oder 20 Minuten lang behandelten PC12-Zellen immunopräzipitiert
und wie oben beschrieben mit katalytisch inaktiver MEK-1 (150 ng) und
(⇕-32P)-ATP inkubiert. Die Daten geben für jeden
Zeitpunkt die relative Höhe
der Antwort wieder, wie sie in einem typischen Versuch mittels Phosphorimager-Analyse
der radioaktiven Gele quantitativ ermittelt wurden. Der zeitliche
Verlauf der EGF-Behandlung zeigte, dass die MEKK-Aktivierung nach
fünf Minuten
das maximale Niveau erreichte und mindestens 30 Minuten lang anhielt
(9). Die Raf-B zeigte einen ähnlichen zeitlichen Verlauf;
eine Peak-Aktivität
trat binnen 3 bis 5 Minuten nach der EGF-Behandlung auf und hielt
bis zu 20 Minuten an.
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Um
eine EGF-stimulierte MEKK-Aktivität weiter von der für Raf-B
zu trennen, wurde die Raf-B vor der Immunopräzipitation der MEKK aus den
Zelllysaten immunodepletiert. Die Raf-B wurde aus den Lysaten von ohne
Serum gehaltenen PC12-Zellen, die entweder 5 Minuten lang mit EGF
(30 ng/ml) behandelt oder nicht behandelt worden waren, vorentfernt.
Die Raf-B wurde zweimal unter Verwendung von Antiseren gegen die Raf-B
oder unter Einsatz eines Präimmun-IgG-Antiserums
als Kontrolle vorentfernt. Der zuvor von Raf-B befreite Überstand
wurde sodann entweder mit einem MEKK- oder Raf-B-Aniserum einer
Immunopräzipitation unterzogen
und, wie oben genau beschrieben, mit katalytisch inaktiver MEK-1
und (⇕-32P)-ATP inkubiert. Die EGF-stimulierten
oder nicht stimulierten PC12-Zelllysate
wurden entweder mit einem IgG- oder Raf-B-Antiserum vorgereinigt
und sodann einer Immunfällung
mit einem MEKK-Antiserum oder Raf-B-Antikörpern unterzogen. Die in 10 gezeigten
Ergebnisse weisen darauf hin, dass das vorherige Entfernen der Raf-B
zu einer 60% Verminderung der Raf-B-Aktivität führte, wie dies mit einer Phosphorimager-Analyse der Raf-B
in in vitro-Kinaseassays gemessen wurde. Die EGF-stimulierte MEKK-Aktivität blieb
von der Depletion der Raf-B unbeeinflusst, was darauf schließen lässt, dass
die Raf-B keine Komponente der MEKK-Immunopräzipitate ist. Mindestens 40%
der Raf-B-Aktivität sind resistent
gegen eine vorherige Entfernung der Raf-B mit Raf-B-Antikörpern. In
COS-Zellen überexprimierte
Wildtyp-MEKK autophosphoryliert leicht an Serin- und Threoninresten und
das Aminoende der MEKK ist sehr reich an Serin und Threonin. In
den Immunopräzipitaten
der PC12-Zellen enthaltene MEKK wurde in in vitro-Kinaseassays auf
die selektive Phosphorylierung von aminoterminalen Fusionsproteinen
von gereinigter rekombinanter MEKK hin untersucht.
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Ohne
Serum gehaltene PC12-Zellen wurden 5 Minuten lang mit EGF (30 ng/ml)
behandelt und gleiche Mengen Protein aus den Zelllysaten wurden
entweder mit MEKK, Raf-B oder einem Präimmunserum als Kontrolle immunopräzipitiert.
Die Immunopräzipitate
wurden wie oben beschrieben mit dem NH2-terminalen
Fusionsprotein der gereinigten rekombinanten MEKK (400 ng) und (⇕-32P)-ATP inkubiert. Die in 11 gezeigten Ergebnisse
weisen darauf hin, dass die aus Lysaten von EGF-stimulierten und
nicht stimulierten PC12-Zellen immunopräzipitierte MEKK das inerte
MEKK-NH2-Fusionsprotein von 50 kD stark
phosphorylierte, während
die Raf-B- oder Präimmun-Immunopräzipitate
aus EGF-stimulierten
oder nicht stimulierten Zellen das MEKK-NH2-terminalen-Fusionsprotein
nicht als Substrat verwendeten. Somit ist die in den MEKK-Immunopräzipitaten
enthaltene EGF-stimulierte MEKK-Aktivität nicht auf verunreinigende
Raf-Kinasen zurückzuführen.
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Um
sicher zu gehen, dass die Phosphorylierung von sowohl der MEK-1
als auch dem NH2-terminalen MEKK-Fusionsprotein auf die
Aktivität
der 95 kD MEKK aus PC12-Zellen zurückzuführen war, wurden aus EGF-stimulierten
und nicht stimulierten Zellen gewonnene Zelllysate mit Hilfe der
FPLC auf einer Mono Q-Säule
fraktioniert, um die endogene MEKK teilweise zu reinigen. Die Lysate
von unstimulierten PC 12-Kontrollzellen oder von Zellen, die 5 Minuten
lang mit EGF (30 ng/ml) behandelt worden waren, wurden mittels FPLC
auf einer Mono Q-Säule
unter Einsatz eines linearen Gradienten von 0 bis 525 mM NaCl fraktioniert.
Ein Teil (30 μl)
von jeder geradzahligen Fraktion wurde mit Puffer (10 mM Piperazin-N,N'-Bis-2-ethansulfonsäure (PIPES) (pH 7,0), 10 mM
MnCl2, Aprotinin (20 μg/ml), 50 mM β-Glycerophosphat (pH
7,2), 1 mM EGTA, IP-20 50 μg/ml), 50
mM NaF und 30 μCi
(⇕-32P)-ATP)
gemischt, der gereinigte rekombinante MEK-1 (150 ng) als Substrat
in einem Endvolumen von 40 μl
enthielt, und bei 30°C
25 Minuten lang inkubiert. Durch Zugabe von 2 × SDS-Probenpuffer (40 μl) wurden
die Reaktionen gestoppt, gekocht und einer SDS-PAGE und einer Autoradiographie unterzogen.
Der Peak der MEKK-Aktivität
wurde in den Fraktionen 10 bis 12 eluiert. Teile (30 μl) von jeder
geradzahligen Fraktion aus Lysaten von EGF-behandelten PC12-Zellen
wurden wie oben beschrieben mit Puffer gemischt, mit der Ausnahme,
dass er an Stelle von MEK-1 das NH2-terminale
Fusionsprotein (400 ng) der gereinigten rekombinanten MEKK enthielt.
Die gereinigte, rekombinante, kinaseinaktive MEK-1 oder das NH2-terminale Fusionsprotein der MEKK wurden
sodann in Gegenwart von (⇕-32P)-ATP) als Substrate eingesetzt, um zu
ermitteln, ob die MEKK von 95 kD die beiden Substrate direkt phosphoryliert.
Die Fraktionen 10 bis 14 des Lysats aus EGF-behandelten PC12-Zellen
phosphorylierten die MEK-1, während
bei den unbehandelten Kontrollfraktionen nur eine geringe Phosphorylierung
der MEK-1 auftrat. Das NH2-terminale Fusionsprotein wurde auch in
denselben Fraktionen wie die MEK-1 phosphoryliert, obwohl der Aktivitätspeak geringfügig breiter
war (Fraktionen 8 bis 16).
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Das
Immunoblotting der Säulenfraktionen
zeigte, dass das MEKK-Protein von 95 kD zusammen mit dem Aktivitätspeak eluiert
wurde, der entweder exogen zugegebene kinaseinaktive MEK-1 oder
das NH2-terminale Fusionsprotein der MEKK
von 50 kD phosphorylierte. Teile (900 μl der geradzahligen Säulenfraktionen wurden
durch Fällung
mit Chloressigsäure
aufkonzentriert und mit einem MEKK-Antikörper einem Immunoblotting unterzogen.
Der Immunoreaktivitätspeak
wurde in den Fraktionen 10 bis 22 eluiert.
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Um
zu prüfen,
ob die 95 kD MEKK aus PC12-Zellen und die Raf-B für die Wachstumsfaktervermittelte Signalübertragung
funktionelle Ras-Proteine benötigen,
wurde in PC 12-Zellen ein dominantes negatives Ha-ras (Asn 17) (N17-Ras) exprimiert und in Immunopräzipitaten
die EGF-stimulierte MEKK oder die Aktivierung von Raf-B-untersucht,
indem kinaseinaktive MEK-1 als Substrat eingesetzt wurde. PC 12-Zellen,
die mit Dexamethason induzierbares N17-Ras exprimierten,
wurden 18 bis 20 Stunden lang in Medien, die 0,1 % BSA mit oder
ohne 1 μM
Dexamethason enthielten von Serum befreit und sodann 5 Minuten lang
mit EGF (30 ng/ml) behandelt oder nicht damit behandelt. Gleiche
Mengen von löslichem
Protein aus den Zelllysaten wurden entweder mit MEKK- oder Raf-B-Antiserum
immunopräzipitiert
und, wie oben beschrieben, mit gereinigter, rekombinanter, katalytisch
inaktiver MRK-1 und (⇕-32P)-ATP)
inkubiert. Die Expression von N17-Ras wurde
in stabil mit dem N17-Ras-Gen transfizierten
PC12-Klonen induziert, indem Dexamethason zu dem Hungermedium gegeben
wurde. Die Expression von N17-Ras hemmte
die Aktivierung der MEKK durch EGF, wie dies durch deren Fähigkeit,
eine kinaseinaktive MEK zu phosphorylieren, gemessen wurde. Die
EGF-vermittelte Aktivierung der Raf-B in N17-Ras
exprimierenden PC12-Zellen war im Vergleich mit nicht induzierten
N17-Ras-Transfektanten weitgehend reduziert.
Die Zugabe von Dexamethason zu PC12-Wildtypzellen hatte auf das
Ausmaß der
durch EGF hervorgerufenen MEKK- oder Raf-B-Aktivierung keine Auswirkung.
Die stabil mit dem N17-Ras-Gen transfizierten PC 12-Zellklone
reagieren weniger auf die EGF-vermittelte Aktivierung der MEKK-Aktivität als die PC12-Wilttypzellen.
Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass für die durch einen Wachstumsfaktorstimulierte Aktivierung
von sowohl Raf-B als auch MEKK in PC12-Zellen ein funktionelles
Ras erforderlich ist, was darauf hinweist, dass Ras seine Wirkungen
auf das Zellwachstum und die Differenzierung über die Aktivierung von multiplen
Protein. Kinase-Effektoren aus sowohl den Raf- als auch den MEKK-Familien
vermitteln kann.
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Somit
stimulierte EGF binnen 5 Minuten einen MEKK-Aktivitätspeak,
der mindestens 30 Minuten nach der Behandlung anhielt und ähnlich dem
Zeitverlauf der Aktivierung bei Raf-B war. Der Nervenwachstumfaktor (NGF)
und der Phorbolester TPA aktivierten die MEKK ebenfalls, jedoch
in geringerem Ausmaß als
EGF. Die MEKK-Aktivität
in den Immunopräzipitaten
oder Säulenfraktionen
war ganz anders als die Aktivitäten
von EGF-stimulierter
cRaf-1 und Raf-B. Eine Vorbehandlung mit Forskolin hob sowohl die
MEKK- als auch die Raf-B-Aktivierung durch EGF, NGF und TPA auf.
Sowohl die MEKK- als auch die Raf-B-Aktivierung in Reaktion auf
EGF wurde durch eine stabile Expression von dominantem negativem
N17-Ras gehemmt. Diese Befunde stellen die
erste Demonstration der Ras-abhängigen
MEKK-Regulation durch Wachstumsfaktoren dar und weisen auf das Auftauchen
eines komplexen intrazellulären
Kinase-Netzwerks hin, in welchem sich Ras abwechselnd an Vertreter
der Raf- und MEKK-Familien ankoppeln kann.
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Die
MEKK reguliert selektiv die JUN-Kinaseaktivität in einer Anzahl von Zelltypen
(T-Zellen, Nervenzellen
und Fibrblasten). Die JUN-Kinase ist eine weitläufige Verwandte der MAP-Kinase.
Die Fähigkeit
der MEKK, die JUN-Kinaseakrivität
zu aktivieren ist ungefähr
100 Mal größer als
die von Raf, die JUN-Kinase zu aktivieren. Die JUN-Kinase reguliert
die Aktivität
des JUN-Transkriptionsfaktors, der bei der Kontrolle des Wachstums
und der Differenzierung von unterschiedlichen Zelltypen eine Rolle
spielt.
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Der
Tumor-Nekrosefaktor (TNF), der den Zelltod und andere Funktionen
in unterschiedlichen Zelltypen reguliert, stimuliert die MEKK-Aktivität. Die TNF-Stimulierung
der MEKK ist Raf-abhängig.
Die durch einen UV-Schaden der Zellen in Gang gesetzten Signalübertragungswege überlappen
mit den TNF-Reaktionswegen und aktivieren ebenfalls die MEKK, jedoch
nicht die Raf. Daher stimulieren sowohl TNF als auch UV-Strahlung die
MEKK-Aktivität
ohne die Raf zu aktivieren. Sowohl die UV- als auch die TNF-Aktivierung
der MEKK sind Raf-abhängig.
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Somit
zeigt die Ras-abhängige
Regulation der MEKK-Aktivität
in verschiedenen Zelltypen, dass Ras zusätzlich zu Vertretern der Raf-Familie
die Aktivierung der MEKK-Familie kontrolliert.
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Um
zu ermitteln, ob die durch Wachstumsfaktoren vermittelte Aktivierung
der MEKK von 95 kD aus PC12-Zellen durch PKA gehemmt wird, wurde
Forskolin eingesetzt, um den intrazellulären cAMP-Spiegel anzuheben
und PKA zu aktivieren. Ohne Serum gehaltene PC12-Zellen wurden zur
Aktivierung der Proteinkinase A 3 Minuten lang mit Forskolin (50 μM) oder ohne
Forskolin und dann mit EGF (30 ng/ml), NGF (100 ng/ml) oder TPA
200 nM) 5 Minuten lang vorbehandelt, und dann die MEKK aus gleichen
Mengen eines löslichen
Proteins aus Zelllysaten immunopräzipitiert und mit gereinigter,
rekombinanter, katalytisch inaktiver MEK-1 und (⇕-32P)-ATP
wie oben beschrieben inkubiert. Aus den gleichen Zelllysaten wurde
auch die Raf-B-Aktivität
untersucht, um zu testen, ob deren Regulation sich von derjenigen
der MEKK unterschied. Aus den gleichen Zelllysaten wie oben beschrieben
wurde Raf-B immunopräzipitiert
und auf seine Fähigkeit
hin untersucht, die MEK-1 wie oben beschrieben zu phosphorylieren.
Eine Vorbehandlung mit Forskolin hob die Aktivierung von sowohl
der MEKK als auch der Raf-B durch EGF, NGF und TPA auf, wie dies
durch deren Fähigkeit,
kinaseinaktive MEK-1 zu phosphorylieren, gemessen wurde (18). Eine Behandlung mit Forskolin allein
hatte keine nennenswerte Wirkung auf die beiden Kinasen. Diese Ergebnisse
zeigen, dass zusätzlich
zu Raf-1 und Raf-B, eine PKA-Aktivierung die Wachstumsfaktor-Stimulation
der MEKK von 95kD aus P12-Zellen hemmt, was nahe legt, dass es einen
gemeinsamen regulatorischen Kontrollpunkt für die PKA-Wirkung gibt, der
zwischen oder downstream zu Ras und upstream oder auf gleicher Höhe mit jeder
dieser drei Kinasen liegt.
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Um
zu ermitteln, ob eine ähnliche
oder unterschiedliche MEK-Aktivität bei der Aktivierung der MAPK durch
das an Rezeptoren gebundene Gi-Protein eine
Rolle spielt, wurde die MEK-Aktivität in Zelllysaten
von mit Thrombin stimulierten Rat 1a-Zellen untersucht. Mit Thrombin
stimulierte Zellen wiesen eine MEK-Aktivität auf, die zusammen mit dem
in EGF-stimulierten
Zellen nachgewiesenen MEK-Hauptpeak eine Fraktion bildete. Die Größe der MEK-Aktivität aus mit
Thrombin behandelten Zellen war im Allgemeinen zwei- bis dreifach geringer
als die, welche bei EGF-Stimulierung beobachtet wurde, was mit der
geringeren MAPK-Reaktion in Einklang steht, welche die Erfinder
der vorliegenden Erfindung bei mit Thrombin stimulierten Zellen
fanden.
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Eine
unterschiedliche Regulation der MEK in Rat 1a- und NIH3T3-Zellen,
welche gip2, ν-src, ν-ras oder ν-raf exprimieren,
brachten die Erfinder der vorliegenden Erfindung dazu, die Proteinkinasen
zu untersuchen, die mutmaßliche
Regulatoren der MEK-1 sind. Kürzlich
wurde gezeigt, dass die Raf-1 die MEK phosphorylieren und aktivieren
kann. Die Raf-Aktivierung
wurde auf die folgende Weise untersucht.
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Zellen
wurden ohne Serum gehalten und, wie oben beschrieben, mit oder ohne
die geeigneten Wachstumsfaktoren stimuliert. Ohne Serum gehaltene
Rat 1a-Zellen wurden mit Puffer allein oder mit EGF stimuliert und
die Raf unter Einsatz eines Antikörpers, welcher den C-Terminus
der Raf erkennt, einer Immunfällung
unterzogen. Durch Eintragen in eiskalten RIPA-Puffer (50 mM Tris,
pH 7,2, 150 mM NaCl, 0,1% SDS, 0,5% Natriumdesoxycholat, 1,0% Triton
X-100, 10 mM Natriumpyrophosphat,
25 mM Natriumglycerophosphat, 2 mM Natriumvanadat, 2,1 μg/ml Aprotinin)
wurden die Zellen lysiert und zur Entfernung der Kerne 10 Minuten
lang in eine Mikrozentrifuge zentrifugiert. Die Überstände wurden auf ihren Proteingehalt
normiert und vor der Immunfällung
mit Kaninchen-Antiserum gegen den C-Terminus der Raf-1 und mit Protein
A-Sepharose 2 bis 3 Stunden lang bei 4°C vorbehandelt. Die Kügelchen
wurden zweimal mit eiskaltem RIPA und zweimal mit PAN (10 mM PIPES,
pH 7,0, 100 mM NaCl, 21 μg/ml
Aprotinin) gewaschen. Ein Teil des Immunopräzipitats wurde mit SDS-Probenpuffer verdünnt und
für eine
Immunoblot-Analyse verwendet. Der Rest wurde in Kinasepuffer (20
mM PIPES pH 7,0, 10 mM MnCl2, 150 ng kinaseinaktive
MEK-1, 30 μCi ⇕-32P-ATP und 20 μg/ml Aprotinin) in einem Endvolumen
von 50 μl
30 Minuten lang bei 30°C
resuspendiert. Daneben wurde als Marker rekombinante Wildtyp-MEK-1
autophosphoryliert. Durch Zugabe von 12,5 μl 5 × SDS-Probenpuffer wurden die
Reaktionen gestoppt, 5 Minuten lang gekocht und einer SDS-PAGE und
Audioradiographie unterzogen.
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Die
in Gegenwart von ⇕-32P-ATP immunopräzipitierte Raf war in der Lage,
die MEK-1 zu phosphorylieren. Die in diesem Versuch eingesetzte
rekombinante MEK-1 war kinaseinaktiv, um sicher zu gehen, dass sie
nicht autophosphorylierte, wie dies bei einer Wildtyp-MEK-1 beobachtet
wurde. In Immunopräzipitaten
aus Kontrollzellen wurde nur einer geringe oder gar keine Phosphorylierung
der MEK-1 beobachtet. Eine Behandlung mit EGF stimulierte klar die
Raf-katalysierte Phosphorylierung der MEK-1; im Gegensatz dazu aktivierte eine
Behandlung von Rat 1a-Zellen mit Thrombin die Raf nicht messbar,
obwohl endogene MEK deutlich aktiviert wurde. EGF stimulierte die
Raf-Phosphorylierung von rekombinanter MEK-1 um annähernd das 2,6-fache über dem
Basiswert. In Raf-Immunopräzipitaten
aus Gip2 oder v-Src exprimierenden Rat 1a-Zellen wurde nur eine
geringe Phosphorylierung der MEK beobachtet. Eine EGF-Stimulation
war noch in der Lage, in diesen Zelllinien die Raf-katalysierte Phosphorylierung
der MEK-1 um das 1,8- bzw. 1,4-fache zu aktivieren. Die Unempfindlichkeit
der EFG-Reaktion in Gip2 und v-Src exprimierenden Zellen ist wahrscheinlich
das Ergebnis der Desensibilisierung des EFG-Rezeptors auf die grundlegende
Aktivierung der MAPK. Durch nachfolgende SDS-PAGE und Immunoblotting
mit Hilfe eines Raf-Antikörpers
wurde gezeigt, dass die Menge an Raf in den Immunopräzipitaten ähnlich war.
Da die Thrombin-Stimulierung der MEK um das zwei- bis dreifache über dem Basiswert
liegt, wird zumindest eine 1,5-fache Stimulierung der MEK-Phosphorylierung
erwartet, falls die Raf durch diesen Wachstumsfaktor deutlich zur
MEK-Aktivierung beitrug. Dieses Aktivierungsniveau konnte in den EGF-stimulierten
Gip2 und v-Src exprimierenden Zelllinien nachgewiesen werden. Es
ist somit unwahrscheinlich, dass der fehlende Nachweis einer Thrombin-Aktivierung
der Raf auf die Empfindlichkeit des Assays zurück zu führen ist. Die Thrombin-Stimulierung
der MAPK erreicht nach 3 Minuten ein Maximum. Eine Stimulierung
von Rat 1a-Zellen mit Thrombin über
1 oder 5 Minuten erhöhte
die Raf-Aktivität nicht.
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Wie
bei Rat 1a-Zellen aktiviert EGF die Raf in NIH3T3-Zellen annähernd um
das 2,7-fache, während Thrombin
dies nicht tut. V-Raf exprimierende NIH3T3-Zellen zeigten keinen
Anstieg der Phosphorylierung von MEK-1. Dieses Ergebnis war unerwartet,
da die MEK in V-Raf exprimierenden NIH3T3-Zellen klar aktiviert
wurde. Durch die Antiseren wurden aus v-Raf-NIH3T3-Zellen zusätzlich zu
c-Raf-1 sowohl das p90 als auch das p75 gag-raf-Fusionsprotein immunopräzipitiert.
Es ist gezeigt worden, dass das p75 gag-raf eine Protein-Kinaseaktivität zeigt,
es ist jedoch möglich,
dass in dem in vitro-Assaysystem das NH2-terminalenterminale
gag-Fusionsprotein die Raf-Phosphorylierung der rekombinanten MEK-1
sterisch hindert. Es müssen
noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die Kinaseaktivität der v-Raf
zu messen. Aus den Ergebnissen folgt, dass sich die Aktivierung
der MEK nicht ausschließlich
mit der Aktivierung der Raf begründen
lässt.
Es muss noch zusätzliche
regulatorische Kinasen für
die MEK geben, welche in mit Thombin stimulierten, an das Gi-Protein
gekoppelten Übertragungswegen
sowie in mit gip2 und ν-src
transfizierten Zellen zur Aktivierung der MEK beitragen.
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MAPKs
sind Serin-/Threonin-Kinasen, von denen man annimmt, dass sie in
verschiedenen Signalübertragungswegen
dazwischen liegende Schlüsselmoleküle darstellen.
MAPKs werden ihrerseits von MEKs phosphoryliert und aktiviert.
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Die
grundlegende Aktivierung der MEK ist für die meiste, wenn nicht gar
alle erhöhte
MAPK-Aktivität in
mit Krebsgenen transfizierten Zellen verantwortlich. Gip2 und v-Src
aktivierte die MEK in Rat 1a-Zellen, während v-Raf dieMEK am wirksamsten
in NIH 3T3-Zellen
aktivierte. Diese Krebsproteine aktivierten eine ähnliche MEK-Aktivität wie Wachstumsfaktoren.
In mit v-Ras transfizierten NIH 3T3-Zellen wurde kein signifikantes
Niveau einer MEK-Stimulierung nachgewiesen. Die Befunde weisen auf
eine eher enge Verbindung zwischen MAPK- und MEK-Aktivierung hin.
Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat keine signifikante Aktivierug
der MAPK unabhängig
von einer MEK-Aktivierung
in Wachstumsfaktor-stimulierten Zellen beobachtet, die ein Onkogen
exprimieren.
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Die
Empfindlichkeit von Raf-Aktivierungsassays, bei denen die Phosphorylierung
von kinaseinaktiver MEK-1 eine Rolle spielt legt nahe, dass man
leicht eine Raf-Aktivität nachweisen
könnte,
die bei 20–25%
der bei einer EGF-Stimulation von sowohl Rat 1a- als auch NIH 3T3-Zellen
beobachteten Aktivität
liegt. Das Ausbleiben eines Nachweises der Raf-Aktivierung in Reaktion auf Thrombin,
wo sowohl eine MEK- als auch MAPK-Aktivierung leicht nachgewiesen
wird, legt nahe, dass in Rat 1a- und NIH 3T3-Zellen die Raf durch Thrombin
nicht signifikant aktiviert wird. Dieser Befund legt nahe, dass
eine zusätzliche
andere Proteinkinase als Raf in der Lage ist, die MEK-1 zu phosphorylieren
und zu aktivieren. Der Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat kürzlich eine
MEK-Kinase (MEKK) der Maus kloniert und exprimiert, die mit der
Raf nicht verwandt und von dieser unabhängig ist. Es wurde gezeigt,
dass sowohl die MEKK als auch die Raf die MEK-1 phosphorylieren
und aktivieren. Die MEKK ist das Mäusehomologe der Proteinkinasen
Ste11 und Byr2 der Hefe; MEK ist das Mäusehomologe der Proteinkinasen
Ste7 und Byr1 der Hefe. Raf ist mit seiner Sequenz nicht mit Ste11
und Byr2 verwandt, was nahe legt, dass die Raf in Säugerzellen
eine Abweichung des in Hefe definierten auf Pheromone reagierenden
Proteinkinasesystems darstellt.
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Untersuchungen
weisen darauf hin, dass sowohl die Raf als auch die MEKK die MEK
aktivieren, die als Konvergenzpunkt für mehrfache Proteinkinasen
fungiert, die bei der MAPK-Aktivierung eine Rolle spielen (siehe 14).
Somit sind die Raf und die MEKK Proteinkinasen an der Abzweigung
für Signal-Inputs,
die von verschiedenen Rezeptoren auf der Zelloberfläche ausgelöst werden.
Man nimmt an, dass die MEKK eine von Thrombin regulierte Kinase
ist, die in Rat 1a- und NIH 3T3-Zellen die MEK reguliert. Man nimmt
auch an, dass die Raf und die MEKK von Krebsproteinen unterschiedlich
reguliert werden.
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Die
Stellung der MEKK zwischen der MAPK und den upstream gelegenen Regulatoren
der MAPK sorgt für
eine Integration aber auch Unabhängigkeit
von Signalnetzwerken, die von Rezeptoren für Wachstumsfaktoren initiiert
werden. Beispielsweise können
die Serin/Threonin-Kinasen Raf und MEKK die MEK phosphorylieren,
sie phosphorylieren aber höchstwahrscheinlich
auch andere Proteine. MEK ist eine spezialisierte duale Tyrosin/Threonin-Kinase
für die
selektive Regulation der MAPK.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Erkenntnis, dass
die MEKK die MAPK aktiviert. Von der MAPK ist beispielsweise bekannt,
dass sie in Säugersystemen
bei verschiedenen Übertragungswegen
der Zelle eine Rolle spielt. Von der MAPK ist bekannt, dass sie
bei der Mitogenese der Zelle, der DNA-Synthese, der Zellteilung
und -differen zierung eine Rolle spielt. Es ist auch erkannt worden,
dass die MAPK bei der Aktivierung von Onkogenen eine Rolle spielt,
wie z.B. von c-Jun und c-Myc. Obwohl nicht an eine Theorie gebunden,
glaubt der Erfinder der vorliegenden Erfindung, dass die MAPK auch
bei verschiedenen Anomalitäten
genetischen Ursprungs eine entscheidende Rolle spielt. Von der MAPK
ist bekannt, dass sie die Zellmembran durchdringt und man glaubt,
dass sie zumindest teilweise für
die Regulation der Expression von verschiedenen Genen verantwortlich
ist. Von der MAPK wird angenommen, dass sie als solche eine bedeutende
Rolle bei der Auslösung
und Ausbreitung von Krebs, Nervenkrankheiten, Autoimmun-Erkrankungen,
allergischen Reaktionen, Wundheilung und Entzündungsreaktionen spielt. Indem
der Erfinder der vorliegenden Erfindung der erste war, der die MEKK
codieren Nucleinsäuresequenzen
identifizierte, erkannte er, dass es nun möglich ist, die Expression der
MEKK und somit die Aktivierung der MAPK zu regulieren.
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Es
ist auch bekannt, dass die MEKK außer der Aktivierung der MAPK
noch verschiedene andere Fähigkeiten
aufweist. Es liegt daher im Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung,
die Expression der MEKK zu regulieren, um die Regulation anderer
Zellaktivitäten
zu bewirken, die entweder durch Stimulierung oder Hemmung durch
die MEKK reguliert werden.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Erkenntnis,
dass sowohl die MEKK als auch die Raf in der Lage sind, die MAPK
zu aktivieren. Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat entdeckt,
dass, während
die MEKK sich strukturell von der Raf unterscheidet, sowohl die
Raf als auch die MEKK bei der Regulation der MAPK-Aktivität eine Rolle
spielen. Es liegt daher im Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung, die
Expression der Raf und der MEKK entweder zu stimulieren oder zu
hemmen, um die gewünschten
Regulationsergebnisse zu erzielen. Somit kann in einer Ausführungsform
die MEKK-Expression gehemmt werden, indem beispielsweise Antisense-Nucleinsäuresequenzen
eingesetzt werden, um die MEKK-Aktivität zu blockieren. Alternativ
kann in der gleichen Zelle die Expression der Raf auf ähnliche
Weise reguliert werden, um eine maximale Hemmung der MAPK-Aktivität zu erreichen.
Die Regulation des MAPK-Systems lässt sich daher durch eine Hemmung
und/oder Stimulation von entweder der Raf oder der MEKK-Expression oder von
beiden fein einstellen.
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Es
liegt im Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung, über die
Verwendung von im Stand der Technik gut bekannten Expressionstechniken
für rekombinante
DNA die Expression der MEKK zu regulieren. Beispielsweise können geeignete
Wirtszellen mit der MEKK-Sequenz transformiert und geeignete Kontrollelemente
operativ mit der MEKK-Sequenz verbunden werden, um die gewünschte Expression
zu erzielen.
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Die
Menge des in der Zelle vorkommenden MEKK-Enzyms lässt sich
auf verschiedene Weisen erhöhen,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
im Wesentlichen über
eine Derepression der Synthese des Enzyms, über die Amplifikation der Kopienzahl
einer das Enzym codierenden Nucleinsäuresequenz sowie durch Kombinationen
derselben.
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Der
hier verwendete Ausdruck "im
Wesentlichen über
eine Derepression der Synthese des Enzyms" betrifft die Produktion größerer Enzymmengen
als normalerweise von Wildtyp-Zellen
produziert werden, do dass die Menge und/oder die Geschwindigkeit
der Überführung des
Substrats in das Produkt größer ist
als in Wildtyp-Zellen (d.h. es gibt eine beschleunigte Umwandlung
des Substrats in das Produkt). Eine Derepression der Synthese des
MEKK-Enzymslässt sich
auf verschiedenen Wegen erzielen, einschließlich dem Eingriff in die Kontrollen
der Regulation, die normalerweise über die Transkription und/oder
Translation des das Enzym codierenden Gens erfolgt sowie der Erhöhung der
Stabilität
der dem Enzym entsprechenden Messenger-RNA (mRNA). Beispielsweise
lässt sich
die Synthese eines Enzyms, die normalerweise einer Repression unterliegt, steigern,
indem der entsprechende Repressor zumindest teilweise inaktiviert
wird und/oder die Operatorsequenz modifiziert wird, um die Fähigkeit
des Repressors zu verringern, sich daran zu binden. Eine Modifikation der
Transkription (z.B. Promotor) und/oder Translation (z.B. Shine Delgarno-Sequenz)
sowie der Kontrollsignale (z.B. Initiations-, Elongations- und/oder
Terminationssignale) kann ebenfalls sowohl die Geschwindigkeit als
auch die Menge der Enzymproduktion erhöhen. Verfahren zur Derepression
der Enzymsynthese sind rekombinante DNA-Techniken.
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Das
hier eingesetzte Amplifizieren der Kopienzahl einer Nucleinsäuresequenz
in einer Zelle lässt
sich entweder durch eine Erhöhung
der Kopienzahl der Nucleinsäuresequenz
im Genom der Zelle oder durch das Einführen zusätzlicher Kopien der Nucleinsäuresequenz
in die Zelle mittels Transformation verwirklichen. Die Amplifikation
der Kopienzahl erfolgt so, dass größere Mengen eines Enzyms produziert
werden, was zu einer besseren Umwandlung des Substrats in das Produkt
führt.
Beispielsweise können
Nucleinsäuren
enthaltende rekombinante Moleküle
in Zellen transformiert werden, um die Synthese von Enzymen zu steigern.
Eine Transformation kann unter Einsatz eines jeden Verfahrens erfolgen,
mit welchem Nucleinsäuresequenzen
in eine Zelle invertiert werden. Die Transformationstechniken umfassen,
jedoch nicht ausschließlich,
die Transfektion, die Elektroporation, die Mikroinjektion, die Lipofektion,
die Adsorption und die Protoplasten-Fusion. Nach der Transformation
kann die Zelle Mehrfachkopien der Nucleinsäuresequenz produzieren, die
entweder auf extrachromosomalen Vektoren bleiben oder in das Wirtsgenom
eingebaut werden können.
Vor der Transformation kann die Nucleinsäuresequenz auf dem rekombinanten
Molekül
manipuliert werden, um ein Enzym mit höherer spezifischer Aktivität zu codieren.
-
Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein im Wesentlichen reines MEKK-Protein. Nach der
vorliegenden Erfindung ist ein im Wesentlichen reines oder isoliertes
Protein ein Protein, das aus seiner natürlichen Umgebung entfernt worden
ist. Als solches geben "isoliert" und "im Wesentlichen rein" nicht unbedingt
das Ausmaß wieder,
mit welchem das Protein gereinigt worden ist. Ein im Wesentlichen
reines MEKK-Protein kann z.B. aus seiner nätürlichen Quelle erhalten werden.
Ein im Wesentlichen reines MEKK-Protein
kann auch unter Einsatz der rekombinanten DNA-Technologie gewonnen
oder chemisch synthetisiert werden. Der hier verwendete Begriff "ein im Wesentlichen
reines MEKK-Protein" kann
ein MEKK-Protein mit vollständiger
Länge oder
jedes Homologe eines solchen Proteins sein, wie z.B. ein MEKK-Protein,
in welchem Aminosäuren
deletiert (z.B. eine eingekürzte
Version des Proteins (wie z.B. ein Peptid), invertiert, invertiert,
substituiert und/oder derivatisiert worden sind (z.B. durch Glykosylierung,
Phosphorylierung, Acetylierung, Myristoylierung, Prenylierung, Palmitoylierung,
Amidierung und/oder Addition von Glycosylphoyphatidyl-innosit),
so dass das Homologe über
eine Kinaseaktivität
verfügt
und/oder mindestens ein Epitop aufweist, das in der Lage ist, eine
Immunantwort gegen das MEKK-Protein auszulösen (d.h. wenn das Homologe
unter Einsatz von im Stand der Technik bekannten Techniken als ein
Immunogen einem Tier verabreicht wird, produziert das Tier eine
humorale und/oder zelluläre
Immunantwort gegen mindestens ein Epitop des MEKK-Proteins). Die Kinaseaktivität, die regulatorische
Kinaseaktivität
sowie die Fähigkeit
eines Proteins, eine Immunantwort zu bewirken, lassen sich unter
Einsatz von dem Fachmann bekannten Techniken messen.
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Ein
MEKK-Protein der vorliegenden Erfindung, einschließlich einem
Homologen des Proteins von voller Länge, weist die weitere Eigenschaft
auf, dass es von einem Nucleinsäuremolekül codiert
wird, das in der Lage ist, unter stringenten Bedingungen mit (d.h.
an) eine Nucleisäure
zu hybridisieren, welche zumindest einen Abschnitt der ein MEKK-Protein codierenden
Nucleinsäuresequenz
umfasst, so wie die in Tabelle 1 wiedergegebene. Der hier benutzte
Ausdruck "mindestens
einen Abschnitt von" einem
Ganzen bezieht sich auf eine Menge des Ganzen, die mindestens ausreicht,
dass sie die funktionellen Aspekte des Ganzen aufweist. Beispielsweise
bedeutet der hier verwendete Ausdruck "mindestens ein Abschnitt einer Nucleinsäuresequenz" eine Menge einer
Nucleinsäuresequenz,
die in der Lage ist, unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
ein stabiles Hybrid zu bilden. Die Nucleinsäuresequenz repräsentiert
die abgeleitete Sequenz eines cDNA (komplementäre DNA)-Nucleinsäuremoleküls, dessen
Gewinnung weiter unten beschrieben wird. (Es sollte beachtet werden,
dass die Sequenzierungstechnologie von Nucleinsäuren nicht völlig frei
von Fehlern ist, so dass die in Tabelle 1 gezeigte Sequenz bestenfalls
eine scheinbare Nucleinsäuresequenz
des zumindest einen Teil des MEKK-Proteins codierenden Nucleinsäuremoleküls darstellt).
Der hier verwendete Ausdruck "stringente Hybridisierungsbedingungen" bezieht sich auf
standartisierte Hybridisierungsbedingungen, unter denen Nucleinsäuremoleküle (oder
Sequenzen), einschließlich
Oligonucleotide; eingestzt werden, um ähnliche Sequenzen zu identifizieren.
Solche Standard-Bedingungen werden z.B. in Sambrook et al., ib.
beschrieben. Bevorzugte MEKK-Proteine der vorliegenden Erfindung
werden von Nucleinsäuresequenzen
mit mindestens 80% Homologie (Identität innerhalb vergleichbarer
Abschnitte) mit der in Tabelle 1 gezeigten Nucleinsäuresequenz codiert.
Mehr bevorzugte MEKK-Proteine der vorliegenden Erfindung werden
von Nucleinsäuresequenzen
mit mindestens 85% Homologie mit der in Tabelle 1 gezeigten Nucleinsäuresequenz
und noch mehr bevorzugte MEKK-Proteine der vorliegenden Erfindung
werden von Nucleinsäuresequenzen
mit mindestens 90% Homologie mit der in Tabelle 1 gezeigten Nucleinsäuresequenz
codiert.
-
Homologe
eines MEKK-Proteins können
das Ergebnis einer allelen Variation oder einer natürlichen Mutation
sein. Homologe der MEKK-Proteine lassen sich unter Einsatz von im
Stand der Technik bekannten Techniken herstellen, einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
von direkten Modifikationen am Protein oder Modifikationen an dem
das Protein codierenden Gen unter Einsatz von z.B. klassischen oder
rekombinanten DNA-Techniken, um eine zufällige oder zielgerichtete Mutagenese
zu bewirken. Isolierte Proteine der vorliegenden Erfindung, einschließlich der
Homologen, lassen sich über
die Fähigkeit
des Proteins, das MEK-Protein von Säugern zu phosphorylieren und/oder
eine Immunantwort gegen MEKK-Proteinse
auszulösen,
direkt identifizieren. Die Modifikationen für ein MEKK-Protein umfassen
die Einkürzung
des in voller Länge
vorliegenden Nucleinsäuremoleküls. Bevorzugte
Modifikationen für
ein MEKK-Protein der vorliegenden Erfindung umfassen z.B. die Deletion
von zumindest einem Abschnitt einer regulatorischen Domäne (in Tabelle
2 dargestellt), um ein konstitutiv aktives MEKK-Protein zu erzeugen;
die Deletion von zumindest einem Abschnitt einer katalytischen Domäne (in Tabelle
2 dargestellt), um ein inaktives MEKK-Protein zu erzeugen, das in
der Lage ist, als Inhibitor für
Proteine aufzutreten, welche die MEKK-Aktivität regulieren können; die
Isolierung von mindestens einem Abschnitt einer regulatorischen
Domäne
eines MEKK-Proteins, um ein Molekül zu erzeugen, das in der Lage
ist, die regulatorischen MEKK-Proteine zu hemmen; und die Substitution
eines Lysinrests in der katalytischen Domäne (d.h. der Phosphotransferase-Domäne) durch
einen Methioninrest, um die katalytische Domäne zu inaktivieren.
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Zwei
eingekürzte
Formen der MEKK 1 mit der katalytischen Domäne und nicht der regulatorischen
Domäne
wurden unter Einsatz von Standardtechniken für rekombinante DNA produziert.
Ein erstes eingekürztes MEKK-Molekül wurde
durck Kürzung
der MEKK 1 von Rest 1 bis Rest 215 produziert, wodurch die PPPSS-Gelenksequenz
und die regulatorische Domäne
deletiert wurden, um das eingekürzte
MEKK-Molekül
PPPSS-Trunc zu bilden. Ein zweites kleineres eingekürztes MEEK-Molekül wurde
produziert, indem die MEKK 1 von Rest 1 bis Rest 1 eingekürzt wurde,
wodurch die PPPSS-Gelenksequenz und die regulatorische Domäne deletiert
wurden, um das eingekürzte
MEKK-Molekül
Ncol-Trunc zu bilden. Die Fähigkeit
von PPPSS-Trunc und Ncol-Trunc, die MAPK-Aktivität (ermittelt wie oben beschrieben)
zu aktivieren wurde mit einem MEKK-Protein mit voller Länge und
einem negativen Kontrollprotein verglichen. Die in 15 wiedergegebenen
Ergebnisse weisen darauf hin, dass die eingekürzten MEKK-Moleküle aktiver
waren als die MEKK mit voller Länge. Die
eingekürzten
MEKK-Moleküle
waren in der Tat um mindestens etwa das 1,5-fache aktiver als das MEKK-Protein mit
voller Länge.
Somit dereguliert die Entfernung der regulatorischen Domäne der MEKK
die Aktivität
der katalytischen Domäne,
was zu einer verbesserten Enzymaktivität führt.
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Die
Mindestgröße eines
isolierten Proteins der vorliegenden Erfindung reicht aus, um ein
Epitop zu bilden, eine Größe, die
typischerweise von etwa 7 bis etwa 9 Aminosäuren reicht. Wie für einen
Fachmann ersichtlich, kann ein Epitop Aminosäuren umfassen, die natürlicherweise
nebeneinander liegen als auch Aminosäuren, die wegen der Tertiärstruktur
des natürlichen
Proteins genügend
nahe beieinander liegen, um ein Epitop zu bilden.
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Funktionell
gleichwertige Nucleinsäuresequenzen
können
Nucleinsäuresequenzen
mit Modifikationen umfassen, wie z.B. Nucleotiddeletionen, -additionen,
-inversionen und/oder substitutionen, die im Wesentlichen die Fähigkeit
der Nucleinsäuresequenz,
ein biologisch aktives Enzym zu codieren, nicht beeinträchtigen. Das
bedeutet, dass funktionell gleichwertige Nucleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung Enzyme codieren, welche über eine ähnliche
biologische Aktivität
verfügen
wie ihre natürlichen
Entsprechungen. Funktionell gleichwertige eukaryotische Nucleinsäuresequenzen
können
auch eingreifende und/oder nicht translatierte Sequenzen umfassen,
welche die codierenden Abschnitte der Nucleinsäuresequenzen umgeben und/oder
innerhalb von ihnen liegen.
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Eine
funktionell gleichwertige Nucleinsäuresequenz lässt sich
unter Einsatz von dem Fachmann bekannten Verfahren erhalten (siehe
z.B. Sambrook et al., ib.). Nucleinsäuresequenzen lassen sich z.B.
unter Einsatz verschiedener Techniken modifizieren, einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
den klassischen Mutagenese-Techniken und den rekombinanten DNA-Techniken
wie z.B. der zielgerichteten Mutagenese, der chemischen Behandlung
eines Nucleinsäuremoleküls zur Induktion
von Mutationen, der Spaltung eines Nucleinsäurefragments mit Restriktionsenzymen,
der Ligation von Nucleinsäurefragmenten,
der Amplifikation mittels der Polymerase-Kettenreaktion und/oder
der Mutagenese ausgesuchter Regionen einer Nucleinsäuresequenz,
der Synthese von Mischungen von Oligonucleotiden und der Ligation
von Mischungsgruppen, um eine Mischung von Nucleinsäuremolekülen und
Kombinationen derselben zusammen zu zustellen. Funktionell gleichwertige
Nucleinsäuresequenzen
können
aus einer Mischung von modifizierten Nucleinsäuren ausgesucht werden, indem
nach der Funktion des von der Nucleinsäure codierten Proteins gescreent
wird. Im Stand der Technik sind eine Anzahl von Screeningtechniken
bekannt, einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
Komplementierungsassays, Bindungsassays und Enzymassays. Eine Transformation
lässt sich
mit jedem Verfahren durchführen,
mit welchem Nucleinsäuresequenzen
in eine Zelle insertiert werden. Transformationstechniken umfassen,
jedoch nicht ausschließlich,
eine Transfektion, eine Elektroporation, eine Mikroinjektion, eine Lipofektion,
eine Adsorption und eine Fusion von Protoplasten. Eine rekombinante
Zelle kann einzellig bleiben oder sich zu einem Gewebe, einem Organ
oder einem vielzelligen Organismus auswachsen. Transformierte Nucleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung können
extrachromosomal bleiben oder sie können an einer oder mehreren
Stellen in ein Chromosom einer Wirtszelle so eingebaut werden, dass
ihre Fähigkeit,
exprimiert zu werden, erhalten bleibt. Integrierte Nucleinsäuresequenzen
sind oft stabiler als extrachromosomale Sequenzen. Als solches liegt
es im Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung, dass die Expression
von Nucleinsäuresequenzen,
welche die Enzyme der vorliegenden Erfindung codieren, auf die Expression
von Plasmidsequenzen oder von in das Wirtsgenom integrierten Sequenzen
zurückzuführen ist.
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Eine
rekombinante Zelle wird vorzugsweise gewonnen, indem eine Wirtszelle
mit einem oder mehreren rekombinanten Molekülen transformiert wird, von
denen jedes eine oder mehrere Nucleinsäuresequenzen der vorliegenden
Erfindung enthält,
die operativ mit einem Expressionsvektor verbunden sind, der eine
oder mehrere Kontrollsequenzen für
die Transkription enthält.
Eine Zelle kann mit einem oder mehreren rekombinanten Molekülen transformiert
sein.
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Der
hier verwendete Ausdruck "operativ
verbunden" bezieht
sich auf die Insertion einer Nucleinsäuresequenz in einen Expressionsvektor
derart, dass die Sequenz in der Lage ist, exprimiert zu werden,
wenn sie in eine Wirtszelle transformiert worden ist. Der hier verwendete
Ausdruck "Expressionsvektor" bezeichnet einen
DNA- oder RNA-Vektor, der in der Lage ist, eine Wirtszelle zu transformieren,
in der Zelle zu replizieren und die Expression einer spezifischen
Nucleinsäuresequenz
zu bewirken. Expressionsvektoren können entweder prokaryotisch
oder eukaryotisch sein und sind typischerweise Viren oder Plasmide.
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Die
Nucleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung können
operativ mit Expressionsvektoren mit regulatorischen Sequenzen verbunden
sein, wie z.B. Promotoren, Operatoren, Repressoren, Enhancern, Terminationssequenzen,
Ursprüngen
der Replikation und anderen regulatorischen Sequenzen, die mit der
Wirtszelle kompatibel sind und die Expression der Nucleinsäuresequenzen
kontrollieren. Die Expressionsvektoren der vorliegenden Erfindung
umfassen insbesondere Kontrollsequenzen der Transkription. Kontrollsequenzen der
Transkription sind Sequenzen, welche die Initiation, Elongation
und Termination der Transkription kontrollieren. Besonders bedeutende
Kontrollsequenzen für
die Transkription sind solche, welche die Initiation der Transkription
kontrollieren, wie z.B. ein Promotor, ein Enhancer, ein Operator
sowie Repressorsequenzen. Geeignete Kontrollsequenzen für die Transkription
umfassen jede Kontrollsequenz für
die Transkription, die in mindestens einer Wirtszelle der vorliegenden
Erfindung funktionieren kann und Kontrollsequenzen für die Transkription
aus Bakterien, Hefe und Säugern
enthalten kann.
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Ein
rekombinantes Molekül
der vorliegenden Erfindung kann eine Kombination von jeder hier
beschriebenen Nucleisäuresequenz
sein, welche operativ mit jeder Kontrollsequenz für die Transkription
verbunden sein kann, die in der Lage ist, effektiv die Nucleinsäuresequenz
in der zu transformierenden Zelle zu regulieren.
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Rekombinante
Zellen der vorliegenden Erfindung umfassen alle Zellen, die mit
irgendeiner Nucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung transformiert worden sind.
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Der
Fachmann weiß zu
würdigen,
dass der Einsatz von rekombinanten DNA-Technologien die Expression
transformierter Nucleinsäuremoleküle verbessern
kann, indem z.B. die Anzahl der Kopien der Nucleinsäuremoleküle innerhalb
einer Wirtszelle, die Effizienz, mit welcher derartige Nucleinsäuremoleküle transkribiert werden,
die Effizienz, mit welcher die erhaltenen Transkripte translatiert
werden und die Effizienz der Modifikationen nach der Translation
gesteuert werden. Rekombinante Techniken, die für eine Steigerung der Expression
der hier beschriebenen Nucleinsäuresequenzen
von Nutzen sind, umfassen, jedoch nicht ausschließlich, das
operative Verbinden von Nucleinsäuresequenzen
zu Plasmiden mit hoher Kopienzahl, das Integrieren der Nucleinsäuresequenzen
in eines oder mehrere Chromosomen der Wirtszelle, die Zugabe von
Sequenzen zu den Plasmiden für
eine Vektorstabilität,
Substitutionen oder Modifikationen der Kontrollsignale für die Transkription
(z.B. Promotoren, Operatoren, Enhancer), Substitutionen oder Modifikationen
der Kontrollsignale für die
Translation (z.B. Rbosomen-Bindungsstellen, Shine-Delgarno-Sequenzen), die Modifikation
von Nucleinsäuresequenzen,
um dem Codonraster der Wirtszelle zu entsprechen, die Deletion von
Sequenzen, welche Transkripte destabilisieren, sowie der Einsatz
von Kontrollsignalen, die während
der Kultivierung das Wachstum der rekombinanten Zellen von der Produktion
rekombinanter Enzyme vorübergehend
trennen.
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Die
Aktivität
eines exprimierten rekombinanten Enzyms der vorliegenden Erfindung
lässt sich
erhöhen, indem
die Nucleinsäuresequenzen,
die das Enzym codieren, welches bei den oben beschriebenen Übertragungswegen
eine Rolle spielt, fragmentiert, modifiziert oder derivatisiert
werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Identifizierung
von Verbindungen, die in der Lage sind, von einem Rezeptor auf der
Oberfläche
einer Zelle ausgelöste
Signale zu regulieren. Ein derartiges Verfahren umfasst die Schritte:
(a) in Kontakt bringen einer Zelle mit einem MEKK-Protein mit einer
mutmaßlichen
regulatorischen Verbindung; (b) in Kontakt bringen der Zelle mit
einem Liganden, der in der Lage ist, sich an einen Rezeptor auf
der Oberfläche
der Zelle zu binden und (c) Bewertung der Fähigkeit der mutmaßlichen
regulatorischen Verbindung, Zellsignale zu regulieren, indem die
Phosphorylierung des MEKK-Proteins ermittelt wird. Schritt (c) umfasst
die Ermittlung der Aktivierung des MEKK-Proteins, indem die Fähigkeit
des MEKK-Proteins zur Phosphorylierung des MEK-Proteins gemessen wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann ein anderes Verfahren zu Identifizierung von Verbindungen, die
in der Lage sind, die Transduktion von Signalen in eine Zelle zu
regulieren die Schritte umfassen: (a) in Kontakt bringen einer mutmaßlichen
inhibitorischen Verbindung mit einem MEKK-Protein, um eine Reaktionsmischung
zu bilden; (b) in Kontakt bringen der Reaktionsmischung mit einem
MEK-Protein und (c) Bewertung der Fähigkeit der mutmaßlichen
inhibitorischen Verbindung, die Phosphorylierung des MEK-Proteins
durch das MEKK-Protein zu hemmen. Die aus Schritt (c) erhaltenen
Ergebnisse können
mit der Fähigkeit
einer mutmaßlichen
inhibitorischen Verbindung zur Hemmung der Fähigkeit eines Raf-Proteins,
das MEK-Protein zu phosphorylieren, verglichen werden, um zu bestimmen,
ob die Verbindung die Transduktion von Signalen, bei der das MEKK-Protein
unabhängig
vom Raf-Protein eine Rolle spielt, selektiv regulieren kann. Die
in den vorstehenden Verfahren eingesetzten MEKK-, MEK- und Raf-Proteine
können
rekombinante Proteine oder Proteine von natürlicher Herkunft sein.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Kit zur Identifizierung
von Verbindungen, dievon einem Rezeptor auf der Oberfläche einer
Zelle ausgelöste
Signale regulieren. Derartige Kits umfassen: (a) mindestens eine
Zelle mit einem MEKK-Protein; (b) einen Liganden, der in der Lage
ist, sich an einen Rezeptor auf der Oberfläche der Zelle zu binden und
(c) ein Mittel zur Bewertung der Fähigkeit einer mutmaßlichen
regulatorischen Verbindung, die Phosphorylierung des MEKK-Proteins
zu verändern.
Ein solches Mittel zum Nachweis der Phosphorylierung umfasst Verfahren
und Reagenzien, die dem Fachmann bekannt sind, z.B. lässt sich
eine Phosphorylierung nachweisen, indem Blottingreagenzien aus Phosphocellulose
eingesetzt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann ein Kit der vorliegenden Erfindung (a) ein MEKK-Protein, (b) ein
MEK-Protein und (c) ein Mittel zur Bewertung der Fähigkeit
einer mutmaßlichen
inhibitorischen Verbindung, die Phosphorylierung des MEK-Proteins
durch das MEKK-Protein zu hemmen, umfassen. Ein Kit der vorliegenden
Erfindung kann ferner ein Raf-Protein und ein Mittel zum Nachweis
der Fähigkeit
einer mutmaßlichen inhibitorischen
Verbindung, die Fähigkeit
eines Raf-Proteins zur Phosphorylierung des MEK-Proteins zu hemmen, umfassen.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine therapeutische Zusammensetzung,
die, wenn sie einem Tier auf wirksame Weise verabreicht wird, in
der Lage ist, die Signaltransduktion in den Zellen dieses Tieres
zu regulieren. Insbesondere ist eine derartige therapeutische Zusammensetzung
für die
Verabreichung an Tiere von Nutzen, um Krankheiten wie Krebs, Autoimmunkrankheiten,
Entzündungsreaktionen,
allergische Reaktionen und Nervenkrankheiten wie z.B. das Parkinson-Syndrom
und die Alzheimer-Krankheit
zu behandeln. Eine therapeutische Zusammensetzung kann zumindest
einen Abschnitt eines MEKK-Proteins un/oder ein mindestens einen
Abschnitt eines MEKK-Proteins
der vorliegenden Erfindung codierendes Nucleisäuremoleküls umfassen. Eine therapeutische
Zusammensetzung kann ein MEKK-Protein mit Kinaseaktivität und/oder
regulatorischer Kinaseaktivität
umfassen. Vorzugsweise kann eine therapeutische Zusammensetzung
ein MEKK-Protein mit einer Kinase-Domäne und/oder einer regulatorischer
Kinase-Domäne
umfassen.
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Eine
therapeutische Zusammensetzung kann einen geeigneten Träger aufweisen.
Der hier verwendete Begriff "Träger" bezieht sich auf
jede Substanz, die als Vehikel zum Transport einer Verbindung der
vorliegenden Erfindung an einen geeignete in vitro- oder in vivo-Funktionsort geeignet
ist. Als solche können
Träger als
Vehikel oder Formulierung einer therapeutischen Zusammensetzung
wirken, die eine Verbindung der vorliegenden Erfindung enthält.
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