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Fachgebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Materialien und Verfahren zum Extrahieren
von Antigenen aus Mikroorganismen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Mehrere
Techniken zur Extraktion von Antigenen aus Mikroorganismen sind
dem Fachmann des Gebiets wohlbekannt. Zelluläre Antigene wie Kohlehydrate,
Proteine, Lipoproteine, Lipopolysaccharide, Polysaccharide, Nukleinsäuren, mit
Proteinen komplexierte Kohlehydrate, Lipide und andere sind mit
einer Reihe von chemischen oder mechanischen Mitteln extrahiert
worden. Derartige Extraktionstechniken umfassen Erhitzen, Autoklavieren,
Detergensextraktion, Säureextraktion,
Verdau mit heißem
Formamid, Extraktion mit salpetriger Säure, Beschallung oder mechanisches
Zerreißen,
Phenol/Chloroform-Extraktion oder Verdau mit Enzymen. Falls ein
Antigen in einem immunologischen Assay verwendet werden soll, ist
es wichtig, dass das Extraktionsprotokoll die Bindungscharakteristika
dieses Antigens konserviert.
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Die
Extraktion mit salpetriger Säure
ist eine chemische Extraktionstechnik (Manual of Clinical Micobiology,
Dritte Auflage, Edwin H. Lenette, Albert Balows, William J. Havsler,
Jr., und Joseph P. Traunt, Herausgeber, American Society for Microbiology,
Washington, DC (1980)). Das Verfahren beinhaltet herkömmlicherweise
das Mischen zweier flüssiger
Reagenzien, nämlich
einer Säure
und einer Nitritsalz-Lösung.
Dieses Gemisch erzeugt ein salpetrige Säure-Intermediat in Lösung. Diese
salpetrige Lösung
wird im Allgemeinen vor den nachfolgenden Schritten neutralisiert.
Auf diesem Verfahren basierende Assay-Kits umfassen drei separate
Reagenzfläschchen,
die zur Abgabe eines vorbestimmten Volumens, d.h. eine Anzahl an
Tropfen, von jedem Reagenz in ein Probenröhrchen konstruiert sind.
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Variationen
dieser Technik sind beschrieben worden. Zum Beispiel beschreibt
Sand et al. (Patentanmeldung WO93/15217) eine Extraktion von Gruppe
A- oder B-Streptococci
mit zwei Trockenreagenzien und einem Flüssigreagenz. Das Natriumnitrit
und die Tris-Base sind auf separaten Filterpads getrocknet, und
ein Überschussvolumen
an Essigsäure
wird zugegeben, um zunächst
NaNO2 und dann (nach einer Extraktionszeit)
Tris-Base zu lösen,
die die Lösung
neutralisiert.
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U.S.
Patent 4.851.337 beschreibt eine andere Modifikation des salpetrige
Säure-Extraktionsprotokolls, bei
dem ein Gefäß eine polymere
Säure enthält und ein
Gefäß eine Nitrit-Lösung enthält. Wenn
auch die Anzahl an Reagenzien nicht verringert ist, liefert dieses
Verfahren doch vorgemessene Lösungen,
die schnell gemischt werden können,
um eine Antigenextraktion zu ermöglichen.
Der Endverbraucher muss nicht eine bestimmte Anzahl an Reagenzientropfen
abzählen,
die zu einem Probenröhrchen
gegeben werden. Bei diesem Verfahren wird die Nitritlösung in
ein die getrocknete polymere Säure
enthaltendes Röhrchen überführt, gemischt
und ein Probenabstrich zugegeben. Nach einer Inkubationszeit wird
die Lösung
durch Zugabe von einem Reagenz aus einem anderen Röhrchen neutralisiert.
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U.S.
Patent 4.673.639 beschreibt eine weitere Modifikation des salpetrige
Säure-Extraktionsprotokolls unter
Verwendung von Mikroröhrchen,
die zwei getrocknete Reagenzien in verschiedenen Zonen des Röhrchens
enthalten. Die Reagenzien werden durch Zugabe von Wasser und des
die Probe enthaltenden Abstrichstäbchen gelöst und aktiviert. Die Reagenzien
sind in dem Röhrchen
mit Hilfe inerter Bindemittel oder Träger wie Dextran, Polyacrylamid,
Polyacrylsäure,
Polyvinylalkohol, PEG, PEO, PVP, Guargummi, Carboxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose, Algin, Karrageen und Xanthan
gebunden.
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Die
Extraktion von Antigenen ist ein wichtiger Schritt bei der Identifizierung
von Mikroorganismen, die mit verschiedenen Krankheitsstadien verbunden
sind, wie Gruppe A-Streptococcus und Gruppe B-Streptococcus (GBS).
Sobald die Antigene des Organismus extrahiert sind, können sie
für die
Isolierung und Reinigung eines spezi fischen Materials für eine nachfolgende
Produktion von Antikörpern
oder Impfstoffen oder eine Reihe weiterer Anwendungen verwendet
sein. Die extrahierten Antigene, die für einen bestimmten Organismus spezifisch
sind, können
zur Identifizierung dieses Organismus aus einer Testprobe verwendet
sein. Die Testprobe kann jede klinisch relevante Probe wie Serum,
Blut, Urin, Plasma, Sputum, Samen, Kehlkopfabstriche, Vaginalabstriche
und verschiedene Sekrete oder andere Flüssigkeiten sein. Von besonderem
Interesse ist die Anwendung einer Immunoassay-Technik zur Identifizierung
eines spezifischen Antigens für
die Diagnose einer bestimmten Infektion.
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Es
gibt eine Reihe verfügbarer
Immunoassay-Techniken. Alle beruhen auf der Fähigkeit eines Antikörpers und
seines entsprechenden Antigens, spezifisch miteinander wechselzuwirken.
Die Latex-Agglutination beruht auf einer Partikelaggregation, farbig
oder weiß,
für den
Nachweis einer spezifischen Wechselwirkung. Antikörper können mit
radioaktiven, enzymatischen, metallischen Partikeln, fluoreszierenden,
chemilumineszierenden oder einer Reihe anderer Markierungen markiert
sein, um ein auswertbares Signal zu erzeugen. In einer klassischen
Form eines Immunoassays wird ein Enzym-markierter Antikörper verwendet,
um ein farbloses Substrat in ein farbiges Produkt umzuwandeln, das
spektrophotometrisch gemessen werden kann. Eine andere Immunoassay-Technik
beinhaltet optische Immunoassays. Diese Techniken beruhen auf einzigartigen Wechselwirkungen
von Dünnfilmen
mit Licht, um eine Massenänderung
auf diesen Dünnfilmen
zu messen, und sind in US Patenten Nrn. 5.541.057 und 5.869.272
beschrieben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese
Erfindung stellt Verfahren und Kits für die Extraktion und Detektion
von Antigenen aus Mikroorganismen unter Anwendung eines verbesserten
Extraktionsverfahrens bereit, das salpetrige Säure mit einer Base oder Hypochlorit
kombiniert, oder das auf Hypochlorit allein beruht. Zelluläre Antigene
wie Kohlehydrate, Proteine, Lipoproteine, Lipopolysaccharide, Polysaccharide,
Nukleinsäuren,
mit Proteinen komplexierte Kohlehydrate, Lipide und andere sind
Beispiele für
die Arten von Materialien, die extrahiert werden können. Die Verfahren
der vorliegenden Erfindung konzentrieren sich auf eine Verbesserung
der Probenextraktion, um die Antigenverfügbar keit zu erhöhen. Die
vorliegende Erfindung umfasst schnelle, einfache Extraktionsprotokolle, die
die Notwendigkeit der Entfernung von Extraktionsreagenzien vor Identifizierung überflüssig machen,
das zu identifizierende Material nicht beschädigen und den Zugang zu einer
größeren Menge
an Antigen für
bindende Reagenzien wie Antikörper
ermöglichen.
Diese Verfahren erreichen eine derartig effiziente Extraktion von
Antigenen, dass die Identifizierung der Mikroorganismen in einer
Probe möglich
wird, selbst wenn die Mikroorganismen in geringen Konzentrationen
vorliegen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Verfahren für den Nachweis
von extrahierten Antigenen bereit. Der Nachweis erfolgt bevorzugt
mit einer Immunoassay-Technik
und am bevorzugtesten mit optischen Immunoassays, die eine schnelle,
empfindliche und genaue Diagnose von krankheitsverursachenden Mikroorganismen
erlauben. Insbesondere sind die Verfahren für die Extraktion und Identifizierung
von Streptococci aus Probenabstrichen zweckdienlich, und spezifischer
für die
Extraktion und Identifizierung von Gruppe B Streptococci.
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GBS
ist die führende
Ursache neonataler und maternaler Morbidität und Mortalität. Das Neugeborene kann
früh ausbrechende
Krankheit zwischen Geburt und der ersten Lebenswoche entwickeln.
Die Krankheit ist durch Atemnot, Sepsis und Schock gekennzeichnet.
Es kommen zwischen 1,9 und 3,7 Fälle
pro 1.000 Lebendgeburten allein in den USA vor, mit einer Mortalitätsrate von
26% bis 50%; und 30% der infizierten Kinder entwickeln eine Meningitis.
Von der letzteren Gruppe leiden 50% an permanenten neurologischen
Schäden. Geschätzt wird,
dass in den USA allein Infektionen mit GBS Gesundheitskosten von
mehr als 500 Mio. Dollar pro Jahr verursachen.
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GBS
löst ebenfalls
einen späten
Ausbruch der Krankheit aus, der innerhalb der ersten 3 Monate nach der
Geburt erfolgt. Die Krankheiten in diesem Fall sind durch Störungen des
Zentralnervensystems, Meningitis und Bakteriämie gekennzeichnet. Die Mortalitätsrate für Kinder
mit diesen Krankheiten beträgt
ungefähr
20%. Eine direkte Korrelation von maternaler zervikaler/vaginaler Übertragung
von GBS und kindlicher Infektion ist gezeigt worden. Eine Behandlung
der Mutter, vor der Niederkunft, verbessert die neonatalen Folgen
und kann die vertikale Übertragung
von GBS ver hindern.
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Eine
Erhöhung
der Antigenextraktions-Effizienz von Gruppe B-Streptococcus (GBS),
Streptococcus agalactiae, ist für
die Identifizierung dieses Organismus mit der erforderlichen klinischen
Empfindlichkeit entscheidend. GBS Gruppen-spezifisches Antigen ist
an das Zellwand-Peptidoglycan kovalent gebunden und durchdringt
tatsächlich
die gesamte Zellwand, was die Extraktion dieses Antigens schwieriger
macht als die Extraktion ähnlicher
Antigene aus anderen Organismen (J. Med. Micro., 18, 139–166, 1984).
Antigene von Gruppe G-, Gruppe F- und Gruppe A-Streptococcus werden
ebenfalls mit diesen Verfahren extrahiert.
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Die
Erfindung stellt Extraktionsreagenzien bereit, die außerdem wirksame
mucolytische Agentien sind. Diese Extraktionsreagenzien erleichtern
die Antigen-extraktion durch einen direkten Mechanismus der Zellwandzerstörung und
durch Lyse des Probenschleims. Die Lyse des Schleims exponiert die
Zelle dem Extraktionsreagenz und vermindert das unspezifische Binden.
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Bei
einem Verfahren hat der Anmelder festgestellt, dass ein Inkubationsschritt
mit einer Base unmittelbar nach der Extraktion mit salpetriger Säure für eine Immunoassay-Technik
verfügbares
Antigen vermehrt. Bei einem zweiten Verfahren wird Natriumhypochlorit
für die
Extraktion verwendet, und dies erleichtert wiederum die Freisetzung
von Antigen für
Immunoassay-Techniken. Dem Hypochlorit-Schritt kann ein Extraktionsschritt
mit salpetriger Säure
folgen.
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Die
Extraktionsverfahren dieser Erfindung sind für die Präparation von Proben für die Verwendung
in optischen Immunoassays gut geeignet. Die Erfindung stellt auch
Verfahren und Kits für
die Detektion von aus diesen Mikroorganismen extrahierten Antigenen
bereit, die auf einer Kombination dieser Extraktionsverfahren und
optischen Immunoassays beruhen. Drei Techniken sind bevorzugt. Eine
Technik beruht auf der Wechselwirkung von weißem Licht mit Dünnfilmen,
um einen sichtbaren Interferenzeffekt zu erzeugen, eine auf der Wechselwirkung
von ellipsometrisch polarisiertem Licht, um ein quantifizierbares
Signal zu erzeugen und eine auf der Wechselwirkung von linear polarisiertem
Licht mit den Dünnfilmen,
um eine Änderung
der Lichtintensi tät
zu erzeugen.
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Folglich
kennzeichnet ein erster Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Extraktion
eines Antigens aus einem Mikroorganismus, der in einer Probe enthalten
ist, umfassend die Schritte:
- (a) Kontaktieren
der Probe mit Hypochlorit für
einen ausreichenden Zeitraum, um das Antigen zu extrahieren, wobei
besagtes Hypochlorit als ein festes Hypochloritsalz oder als ein
ungepuffertes wässriges
Hypochlorit-Reagenz bereitgestellt wird; und
- (b) nachfolgendes Neutralisieren besagter Probe.
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In
einer Anwendungsform wird die Probe mit Natriumnitrit vor Schritt
(b) kontaktiert. In einem Beispiel dieser Anwendungsform wird im
Anschluss an Schritt (a) und vor Schritt (b) die Probe mit salpetrige
Säure erzeugendem/n
Reagenz(ien) für
einen ausreichenden Zeitraum in Kontakt gebracht, um die Exposition
des Antigens zu erhöhen.
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Mit „Reagenzien,
die salpetrige Säure
erzeugen" ist die
Kombination von Natriumnitrit und Essigsäure oder anderer äquivalenter
Chemikalien gemeint. Salpetrige Säure kann unter Verwendung anderer
Nitritsalze erzeugt sein. Ein flüssiges
Reagenz kann ebenfalls für
die Bereitstellung von Natriumnitrit eingesetzt sein. Eine Reihe
anderer Säuren
können
die Essigsäure
ersetzen, um mit dem Nitritsalz zur Bildung von einem salpetrigen
Reagenz zu reagieren. Beispiele für andere Säuren, die verwendet sein können, sind:
Zitronensäure, Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure oder
schwache organische Säuren.
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Mit „ausreichendem
Zeitraum, um der salpetrigen Säure
eine Extraktion des Antigens zu erlauben" ist die Inkubationszeit gemeint, die
erforderlich ist, um ausreichend Antigen aus dem Mikroorganismus
freizusetzen, um es für
einen nachfolgenden Nachweis verfügbar zu machen. Dieser liegt
typischerweise im Bereich von einem Moment bis 10 Minuten.
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Mit „Base" ist ein Reagenz
gemeint, das in der Lage ist, eine Lösung mit pH 12–14 zu erzeugen.
Ein bevorzugtes Reagenz ist Natriumhydroxid, allerdings können auch
andere Reagenzien wie Kaliumhydroxid, Ammoniumhydroxid oder andere
starke Basen verwendet sein.
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Mit „ausreichendem
Zeitraum, um die Exposition des Antigens zu erhöhen" ist eine Zeit gemeint, in der das Antigen
in einem größeren Ausmaß weiter
exponiert wird als durch die Extraktion mit salpetriger Säure allein,
so dass das Antigen exponierter und für eine Reaktion mit Reagenzien,
die für
einen Nachweis verwendet werden, verfügbarer ist, was folglich einen
verbesserten Nachweis erlaubt. Ein derartig verbesserter Nachweis
erlaubt den Nachweis entweder von geringeren Antigen-Mengen oder
liefert ein niedrigeres Signal zu Rauschen Verhältnis. Dieser Zeitraum liegt
im Bereich von 0,5 bis 10 Minuten.
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Mit „Neutralisierung" ist die Zugabe eines
Puffersystems gemeint, das einen endgültigen pH im Bereich von 6,0
bis 8,0 ergibt. Beispiele für
geeignete Puffersysteme sind MOPSO (0,2% TWEEN20TM Detergens, 15%
Rinderserum, 0,5% PROCLIN300TM Konservierungsmittel
und 20 mM EGTA), TRIS, MOPS und HEPES.
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In
einer bevorzugten Anwendungsform bestehen die Reagenzien, die die
salpetrige Säure
erzeugen, aus zwischen 0,25 M bis 1,0 M Essigsäure und zwischen 0,5 bis 2,5
Natriumnitrit, erfolgt erstes Kontaktieren für einen Zeitraum von 0,5 bis
10 Minuten, erfolgt zweites Kontaktieren für einen Zeitraum von 2 bis
10 Minuten, besteht die Base aus zwischen 2 N bis 6 N NaOH und erfolgt
die Neutralisierung mit einem Puffer, der zwischen 1,0 bis 2,5 M
MOPSO bei einem pH von 6,0 enthält.
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Das
Natriumnitrit wird vorzugsweise als ein Reagenz, das zuvor getrocknet
wird, in dem Reaktionsröhrchen
bereitgestellt.
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In
einer Anwendungsform kennzeichnet die Erfindung ein Verfahren zum
Extrahieren eines Antigens aus einem in einer Probe enthaltenen
Mikroorganismus und zum Lysieren von Schleim in der Probe.
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Mit „Lysieren
von Schleim" ist
das effektive Befreien des Mikroorganismus von der umgebenden Probenmatrix
und das gleichzeitige Vermindern des unspezifischen Bindens gemeint,
das mit dem Schleim in einer Probe verbunden sein kann.
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In
einer Anwendungsform wird die Probe mit Reagenzien umgesetzt, die
salpetrige Säure
in Gegenwart eines Komplexbildners und eines Disulfidbrücken-Reduktionsmittels
erzeugen. In einer bevorzugten Anwendungsform ist der Komplexbildner
Ethylendiamintetraacetat (EDTA) oder EGTA und ist das Disulfidbrücken-Reduktions-mittel
Dithiothreitol. Die Konzentration von EDTA oder EGTA liegt vorzugsweise
zwischen 0,1 bis 100 mM, und die Konzentration von Dithiothreitol
(DTT) liegt vorzugsweise zwischen 0,1 bis 100 mM. EDTA oder EGTA
und DTT sind optional, liefern aber ein verbessertes Ergebnis mit
schleimhaltigen Proben.
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Folglich
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Extraktion von Antigen aus
einem in einer Probe enthaltenem Mikroorganismus durch Kontaktieren
der Probe mit Hypochlorit und Natriumnitrit für einen ausreichenden Zeitraum,
um ausreichend Antigen zu extrahieren, um es für einen nachfolgenden Nachweis
verfügbar
zu machen und Neutralisieren der Probe bereit. Das Verfahren ist
genauso effektiv, wenn Hypochlorit allein ohne Natriumnitrit verwendet
ist.
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Mit „Hypochlorit" ist ein Reagenz
gemeint, das in Form einer wässrigen
Lösung
von Natriumhypochlorit bereitgestellt ist, obwohl andere Hypochloritsalze
dieses substituieren können.
Lösungen
von Natriumhypochlorit, die bis zu 10% verfügbares Hypochlorit enthalten,
sind im Handel erhältlich.
Festes Hypochlorit (das 40% verfügbares
Hypochlorit enthält)
kann die im Handel erhältlichen
Lösungen
ersetzen. Eine höhere
Hypochlorit-Endkonzentration könnte
mit dem festen Material bereitgestellt werden, das für die Herstellung
des flüssigen
Reagenz mittels Lösen
des Feststoffes in entionisiertem Wasser verwendet wird. Es wäre ebenfalls
möglich,
das Hypochlorit-Reagenz als ein getrocknetes Reagenz in einem Extraktionsröhrchen bereitzustellen, falls
dies erwünscht
ist. Dieses Verfahren ist optimal durchzuführen, wenn mehr als 6% wässrige Hypochlorit-Lösung eingesetzt
wird.
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Ein
zweckdienlicher Zeitraum für
diesen Aspekt beträgt
allgemein bis zu 30 Minuten.
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In
einer bevorzugten Anwendungsform liegt das Hypochlorit zwischen
0,1% bis 10% vor, das Natriumnitrit liegt zwischen 0,5 bis 2,5 M
vor, das Kontaktieren erfolgt für
einen Zeitraum von 2 bis 30 Minuten und das Neutralisieren erfolgt
mit einem Puffer, der 1,0 bis 2,5 M MOPSO bei einem pH von 7,0 enthält.
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In
einer Anwendungsform stellt die Erfindung ein Verfahren zum Extrahieren
eines Antigens aus einem in einer Probe enthaltenen Mikroorganismus
durch ein erstes Kontaktieren der Probe mit Hypochlorit und Natriumnitrit
für einen
ausreichenden Zeitraum, um dem Hypochlorit die Extraktion des Antigens
zu erlauben, ein zweites Kontaktieren der Probe mit Reagenzien,
die salpetrige Säure
für einen
ausreichenden Zeitraum erzeugen, um die Exposition des Antigens,
wie oben beschrieben, zu erhöhen,
und das Neutralisieren der Probe bereit.
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Mit „ausreichendem
Zeitraum, um dem Hypochlorit ein Extrahieren des Antigens zu erlauben" ist die Inkubationszeit
gemeint, die erforderlich ist, um das Antigen aus dem Mikroorganismus
freizusetzen und es für einen
nachfolgenden Nachweis verfügbar
zu machen.
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Mit „Reagenzien,
die salpetrige Säure
erzeugen" ist die
Inkubation mit Essigsäure
oder einer vergleichbaren Säure
und Natriumnitrit, wie oben spezifiziert, gemeint.
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Mit „ausreichendem
Zeitraum, um die Exposition des Antigens zu erhöhen" ist ein Zeitraum gemeint, der das Antigen
weiter in einem größeren Ausmaß exponiert
als mit einer Extraktion mit Hypochlorit und Natriumnitrit erreichbar,
so dass das Antigen für
eine Reaktion mit Reagenzien, die für einen Nachweis verwendet werden,
exponierter und verfügbarer
ist, was folglich einen verbesserten Nachweis erlaubt. Das Hypochlorit/salpetrige
Säure-Protokoll
erlaubt eine erhöhte
Exposition des Antigens, da die Menge an verfügbarem Hypochlorit sinken kann
(obwohl die Stabilität
der Hypochlorit-Lösung
bei oder unter Raumtemperatur hervorragend ist, zersetzt sich Hypochlorit
bei hohen Temperaturen langsam). Die Exposition an salpetriger Säure nach diesem
potenziellen Abfall der Hypochlorit-Mengen stellt sicher, dass der
Ex traktionsprozess weiter geht. Die Reihenfolge der Zugabe von Hypochlorit
und Essigsäure
(zur Erzeugung der salpetrigen Säure
eingesetzt) kann umgekehrt sein, während die gleichartige verbesserte
Exposition des Antigens aufrechterhalten wird.
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Bei
einer bevorzugten Anwendungsform liegt Hypochlorit zwischen 0,1
% bis 10% vor, das Natriumnitrit liegt zwischen 0,5 bis 2,5 M vor,
erstes Kontaktieren erfolgt im Zeitraum zwischen 2 bis 30 Minuten
und die Neutralisierung erfolgt mit einem Puffer, der 1,5 M MOPSO
bei einem pH von 7,0 enthält;
die Reagenzien, die salpetrige Säure
erzeugen, umfassen Essigsäure
zwischen 0,25 bis 2,0 M, und das zweite Kontaktieren erfolgt in
einem Zeitraum von 0,5 bis 30 Minuten.
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Ein
Verfahren ist beschrieben, umfassend:
Das Lysieren des Schleims
in einer Probe durch Kontaktieren der Probe mit Hypochlorit und
Natriumnitrit für einen
ausreichenden Zeitraum, um den Schleim in der Probe zu lysieren
und das Neutralisieren der Probe. Das Verfahren ist genauso effektiv,
wenn Hypochlorit allein ohne Natriumnitrit verwendet ist.
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Dieser
mucolytische Effekt des Hypochlorits ist überraschend. Die mucolytische
Wirkung des Hypochlorits setzt den Mikroorganismus aus der umgebenden
Probenmatrix frei und extrahiert dann ebenfalls die erwünschten
Antigene und vermindert gleichzeitig die unspezifische Bindung,
die mit dem Schleim in einer Probe verbunden sein kann. Die Beschreibung
eines Kits, das diese Reagenzien enthält, ist in Beispiel 4 gegeben.
Der mucolytische Effekt von Hypochlorit wird ebenfalls bei dem Hypochlorit/salpetrige
Säure-Verfahren beobachtet.
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In
einer bevorzugten Anwendungsform wird die Probe mit Hypochlorit
und Natriumnitrit in Gegenwart eines Komplexbildners und eines Disulfidbrücken-Reduktionsmittels
umgesetzt. Hypochlorit kann auch allein verwendet werden.
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In
bevorzugten Anwendungsformen der Extraktionsverfahren und Verfahren
zum Lysieren von Schleim in einer Probe ist das Antigen aus der
Gruppe ausgewählt,
bestehend aus Kohlehydraten, Proteinen, Lipoproteinen, Lipopolysacchariden,
Poly sacchariden, Nukleinsäuren,
mit Proteinen komplexierten Kohlehydraten, Lipiden, DNA und RNA;
der Organismus ist eine Streptococcus-Spezies, am bevorzugtesten
Gruppe B-Streptococcus, Gruppe G-Streptococcus, Gruppe A-Streptococcus
oder Gruppe F-Streptococcus.
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Die
Erfindung stellt ein Kit für
die Extraktion von Antigenen aus Mikroorganismen gemäß dem Verfahren
der Erfindung bereit, wobei der Kit Extraktionsröhrchen enthält, die getrocknetes Natriumnitrit,
ein Aliquot Hypochloritlösung,
festes Hypochloritsalz, ein Aliquot Neutralisierungespuffer, ein
Aliquot Essigsäure
und ein Aliquot EDTA und Dithiothreitol umfassen.
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Ein
Verfahren für
den Nachweis eines Antigens, das aus einem in einer Probe enthaltenem
Mikroorganismus extrahiert ist, wird beschrieben, wobei dieses Verfahren
das Kontaktieren der Probe mit Reagenzien, die salpetrige Säure für einen
Zeitraum erzeugen, der für
die salpetrige Säure
ausreichend ist, um das Antigen zu extrahieren, und darüber hinaus
das Umsetzen der Probe mit einer Base für einen ausreichenden Zeitraum, um
die Exposition des Antigens zu erhöhen, das Neutralisieren der
Probe, das Kontaktieren der Probe mit einer Testoberfläche, die
das Antigen spezifisch bindet und das Nachweisen der Bindung des
Antigens an die Testoberfläche
mit einem geeigneten Analyseverfahren beinhaltet.
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Mit „Testoberfläche, die
das Antigen spezifisch bindet" ist
eine Oberfläche
gemeint, die in einem optischen Immunoassay-Nachweisverfahren verwendet
werden kann oder eine Oberfläche,
die für
ein anderes Analysenverfahren geeignet ist, wie: Antikörper-, Nukleinsäure- oder
Antigen-beschichtete Mikrotitervertiefungen, Teströhrchen,
Polystyrolkügelchen,
Mikropartikel-Kügelchen,
Membranen oder andere Oberflächen,
die dem Fachmann bekannt sind.
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Mit „geeignetem
Analyseverfahren" ist
ein optisches Detektionsverfahren; Enzymimmunoassays in Mikrotitervertiefungen,
Teströhrchen,
Membranen oder auf Kügelchen;
Radioimmunoassays; Chemilumineszenz-Assays; Fluoreszenz-Assays;
Agglutinationsassays; und andere Techniken gemeint, wie sie dem
Fachmann bekannt sind. Geeignete Analyseverfahren beinhalten: Diffraktionsverfahren,
SPR, Ellipsome trie, Dünnfilm-Interferenzeffekte,
Spektrophotometrie, Reflektometrie, Änderungen der Polarisationsintensität oder des Polarisationsgrades;
Rastertunnelmikroskopie (STM), Atomkraftmikroskopie (AFM), interne
Totalreflexion, Interferometrie, piezoelektrische Sensoren und andere
verwandte optische und elektrochemische Verfahren.
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Vorzugsweise
wird die Probe mit einer Sekundärmarkierung
oder signalerzeugenden Komponente im Anschluss an den Neutralisierungsschritt
kontaktiert.
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Eine „Sekundärmarkierung" in einem optischen
Immunoassay erzeugt eine Massenzunahme. Dies könnte einen Enzym-markierter
Antikörper
zusammen mit einem Substrat für
das Enzym beinhalten, das ein unlösliches oder präzipitierendes
Produkt bildet. Oder sie könnte
Materialien beinhalten, die das geeignete Analyt über ein
spezifisches zweites bindendes Reagenz bindet, das an einem filmbildenden
Latex anhaftet. Für
andere Verfahren ist die Markierung so ausgewählt, dass sie zum Analysenverfahren
passt. Zum Beispiel wird eine Radiomarkierung in einem RIA, ein
Enzym zusammen mit einem chromogenen Substrat in einem EIA, eine
fluoreszierende Markierung in einem FIA oder IFA oder andere Markierungen
verwendet, wie sie dem Fachmann bekannt sind. Die Sekundärmarkierung
ist direkt oder indirekt für
die Signalerzeugung verantwortlich. Im Allgemeinen ist die Sekundärmarkierung
an das bindende Agens angeheftet, das für das Analyt von Interesse
spezifisch ist.
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Mit „signalerzeugende
Komponente" ist
eine Komponente gemeint, die die Bildung eines Signals erlaubt,
das mit einem geeigneten Analyseverfahren detektierbar ist. Die
Sekundärmarkierung
kann das Signal wie in einem RIA intrinsisch erzeugen, oder die
Sekundärmarkierung
kann auf einen anderen Stoff einwirken, um ein Signal zu erzeugen
wie in einem EIA, wo ein Enzym ein Substrat (kein Signal) in ein
Produkt umwandelt (Signal). Das Enzym wandelt ein Chromophor in
eine Form mit einem höheren
Extinktionskoeffizienten bei einer spezifischen Wellenlänge um.
In diesem Beispiel ist ein Signal eine sichtbare Farbänderung
oder ist eine spektrophotometrische Messung. Das gemessene Signal
ist eine Funktion des angewandten Nachweisverfahrens und sollte
für den
Fachmann eindeutig sein.
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Ein
Verfahren für
den Nachweis von Antigenen wird beschrieben, die aus in einer Probe
enthaltenen Mikroorganismen extrahiert sind, umfassend die Schritte
des Umsetzens der Probe mit Hypochlorit für einen ausreichenden Zeitraum,
um das Antigen zu extrahieren, des Neutralisierens der Probe, des
Kontaktierens der Probe mit einer Testoberfläche, die das Antigen spezifisch
bindet, und des Nachweisens der Bindung des Antigens mit einem geeigneten
Analyseverfahren.
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Die
Probe ist vorzugsweise mit Reagenzien umgesetzt, die salpetrige
Säure im
Anschluss an den Hypochlorit-Kontaktschritt erzeugen.
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Vorzugsweise
ist das Analyseverfahren ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Ellipsometrie, vergleichender Ellipsometrie,
Spektrophotometrie, Reflektometrie, Dünnfilm-Interferenzeffekten,
Oberflächenplasmonresonanz,
interner Totalreflexion, Interferometrie, abgeschwächter Totalreflexion,
piezoelektrischen Sensoren, frustrierter interner Reflexion, Änderungen
der Drehung der Polarisation oder Änderungen der Intensität von polarisiertem
Licht, Wellenleiter-Sensoren, AFM, STM und Immunoassays, die radioaktive,
enzymatische, metallische Partikel, fluoreszierende oder chemilumineszierende
Markierungen oder Agglutination nutzen.
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Die
Erfindung stellt einen Assay-Kit für den Nachweis von Antigenen
bereit, die aus Mikroorganismen unter Verwendung der Verfahren der
Erfindung extrahiert sind, umfassend Extraktionsröhrchen,
die getrocknetes Natriumnitrit, ein Aliquot Hypochlorit oder festes
Hypochloritsalz, ein Aliquot Essigsäure-Lösung, ein Aliquot eines Neutralisierungspuffers
und ein Aliquot EDTA und Dithiothreithol, ein Aliquot einer Sekundärmarkierung,
ein Aliquot Präzipitationssubstrat,
ein Aliquot Waschlösung,
Probentransfer-Pipetten und eine Testoberfläche enthalten.
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Mit „Präzipitationssubstrat" ist ein Substrat
gemeint, das in der Lage ist, mit einem Massenzunahme-Reagenz oder
einer Sekundärmarkierung
wechselzuwirken, um ein unlösliches
Präzipitat
zu bilden.
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Mit „Waschlösung" ist Wasser, eine
gepufferte Lösung,
eine Detergens enthaltende Lösung
oder ein anderes derartiges Reagenz gemeint.
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In
einer bevorzugten Anwendungsform wird das Hypochlorit durch Lösen eines
festen Salzes zu der erwünschten
Endkonzentration erzeugt.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Zunächst werden
die Zeichnungen kurz beschrieben.
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Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung, die die Verfahrensschritte für die Verwendung
der Einmal-Testvorrichtung zeigt.
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Beschreibung
der bevorzugten Anwendungsformen
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
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Drei
verschiedene optische Immunoassay-Nachweisverfahren werden bei den
bevorzugten Anwendungsformen der vorliegenden Erfindung angewendet.
Die Verfahren basieren auf der Beobachtung von Dünnfilmen. Wenn auch diese Techniken
optimal sind, so kann auch eine Reihe anderer Verfahren mit diesen Extraktionstechniken
zweckdienlich sein. Die Auswahl der verwendeten geeigneten Testoberfläche für das Nachweisverfahren
sollte für
den Fachmann klar sein. Zum Beispiel wäre das Diffraktionsassay-Verfahren,
das von Gustafson im US Patent 4.876.208 oder von Nicoli im US Patent
4.647.544 beschrieben ist, oder verwandte Verfahren ein geeignetes
Nachweisverfahren für
diese Erfindung. Die verwendete Testoberfläche würde das Diffraktionsgitter
enthalten, das für
die Erzeugung des geeigneten Signals erforderlich ist. Weitere geeignete Nachweisverfahren
sind: Oberflächenplasmonresonanz,
wie in US Patenten 4.828.387 und 4.931.384 und in anderen Veröffentlichungen
beschrieben; die Techniken der internen Gesamtreflexion, Interferometrien,
abgeschwächte
Totalreflexion, piezoelektrische Sensoren, Atomkraftmikroskopie
(AFM), Rastertunnelmikroskopie (STM), frustrierte interne Reflexion,
Spektrophotometrie, Reflektometrie und verschiedene Wellenleiter-Sensoren.
Jede Art von Immu noassay-Verfahren würde von den Antigen-Präparationsverfahren
der gegenwärtigen
Erfindung profitieren.
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Ein
bevorzugtes optisches Verfahren beruht auf der Wechselwirkung von
weißem
Licht mit einer Reihe von Dünnfilmen.
In diesem Fall werden Dünnfilme
verwendet, um eine destruktive Interferenz von weißem Licht
zu schaffen, was zu einer sichtbaren Farbänderung auf der Oberfläche des
optischen Substrats führt.
Die Komponenten dieser optisch aktiven Testoberfläche umfassen
ein optisches Substrat, einen optischen Dünnfilm, eine Anlagerungsschicht
und ein saugfähiges
Material. Das optische Substrat ist so ausgewählt, dass es für den erwünschten
Reflexionsgrad sorgt. Dies kann eine intrinsische Eigenschaft des
Substratmaterials sein oder das Substrat kann durch zusätzliche
Schichten modifiziert sein, um die erwünschten Eigenschaften zu liefern.
Der optische Dünnfilm
ist auf Basis der Brechungszahlen des Dünnfilms und des Substrates
und der erwünschten Änderung
der endgültigen
Farbe ausgewählt.
Allerdings erfolgen die entscheidenden Einstellungen der Dicke des
optischen Dünnfilms
auf Basis der Art der Anlagerungsschicht und des saugfähigen Materials,
die in dem endgültigen
Assay verwendet werden. Die Anlagerungsschicht ist bevorzugt aus
einer Reihe verzweigter Siloxanen ausgewählt. Das saugfähige Material
basiert auf dem nachzuweisenden Antigen oder Analyt.
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Siliziumnitrid
ist ein derartiger optischer Dünnfilm
und kann auf Siliziumscheiben unter Anwendung eines Aufdampf-Verfahrens,
das von einem Fachmann für
Halbleiter oder optische Materialien gut verstanden ist, aufgebracht
sein. Eine Reihe optischer Materialien können die Siliziumnitrid-Schicht
ersetzen und sind in US Patenten 5.541.057 und 5.869.272 beschrieben.
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Die
anderen Verfahren beruhen auf der Wechselwirkung von ellipsometrisch
oder linear polarisiertem Licht mit Dünnfilmen auf dem optischen
Substrat. Die Auswahl eines Substrates basiert wiederum auf dem
erwünschten
Reflexionsvermögen
für das
zu verwendende Instrument. Die Verwendung eines optischen Dünnfilms
ist optional beim instrumentellen Nachweis von Änderungen des Dünnfilms;
die verwendete Anlagerungsschicht und das saugfähige Material sind jedoch die
gleichen wie beim ersten optischen Verfahren. Reagierte Testoberflächen werden
dann auf eine Änderung
der Lichtintensität
der Reaktionszone im Verhältnis
zur nichtreagierten Zone geprüft.
Diese Änderung
der Lichtintensität
kann eine Verschiebung in der Wellenlänge, eine Änderung des Elliptizitätsgrads
oder der Elliptizitätsintensität, eine Änderung
des Polarisationsgrads oder der Polarisationsintensität, eine Änderung
des Grads oder der Intensität
des elliptisch polarisierten Lichts, eine Änderung des Grads oder der
Intensität
des linear polarisierten Lichts darstellen. Für eine detailliertere Beschreibung
siehe US Patente 5.541.057 und 5.869.272 oben.
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Die
Anlagerungsschicht ist vorzugsweise aus einer Reihe an Reagenzien
ausgewählt,
bestehend aus verzweigten Siloxanen, Dendrimeren, Stern-Polymeren,
molekularen selbst zusammenfügenden
Polymeren, polymeren Siloxanen oder filmbildenden Latizes. Eine
bevorzugte Anlagerungsschicht ist ein verzweigtes Siloxan mit T-Struktur
und ist mit einer Drehbeschichtungstechnik hergestellt. Eine 1:300
(v/v)-Verdünnung des T-Polymers
(T-Polymer-Aminoalkyl T-Struktur-Verzweigungsstelle Polydimethylsiloxan,
Petrarch, Bristol, Pa) kann in 2-Methyl-2-butanol hergestellt werden.
Die Anlagerungsschicht wird auf die Siliziumscheibe mit Hilfe eines
Drehbeschichtungsverfahrens aufgetragen und wird 24 Stunden bei
140°C vor
Gebrauch gehärtet.
Eine Endschicht mit 100–160
ist
allgemein bevorzugt. Für
eine Drehbeschichtung wird eine 300-Mikroliter-Probe auf diese Lösung auf
eine 100 mm unbehandelte Testsiliziumscheibe mit einer Mikropipette
verbracht, obwohl automatische Aerosol- oder Sprühzuführsysteme ebenfalls zweckdienlich
sind, während
die Scheibe mit 7.000 UpM auf einem Photoresist-Drehbeschichter
rotiert. Mit der Drehbeschichtung kann eine große Anzahl an Substraten schnell
bearbeitet werden. Der Vorgang ist ohne weiteres zu automatisieren.
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Saugfähige Materialien
werden auf die Anlagerungsschichten, die auf dem optischen Substrat
aufgetragen sind, aus einer gepufferten Lösung aufgetragen. Es ist gezeigt
worden, dass Puffer im pH-Bereich von 5,0 bis 9,0 eine effektive
saugfähige
Beschichtung liefern. Eine große
Vielfalt an Puffer-Formulierungen kann verwendet sein. Saugfähige Materialien
können
auf der Anlagerungsschicht mittels Inkubation bei unterschiedlichen
Temperaturen und in variierenden Zeiträumen aufgetragen werden. Eine
derartige saugfähige
Schicht und eine für
einen Immunoassay bevorzugte Schicht ist ein Antikörper. Der
Antikörper
wird dann mit einer schützenden
Pro teinbeschichtung stabilisiert.
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Antikörper-beschichtete
Testoberflächen
können
in Einmal-Testvorrichtungen vor dem Assay eingesetzt werden. Die
Verwendung der Assay-Vorrichtung ist unten beschrieben.
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Sobald
das Antigen extrahiert ist, kann es erforderlich sein, das immobilisierte
Antigen mit einer Sekundärmarkierung
umzusetzen, um den Nachweis zu erleichtern. In den optischen Dünnfilm-Verfahren
bedeutet dies eine Zunahme der auf der Oberfläche erzeugten Masse als eine
Funktion der Menge an Analyt auf der Oberfläche. In einer bevorzugten Anwendungsform
wird das extrahierte Antigen 5:1 (Probe : Sekundärmarkierung) mit einer 1:100-Verdünnung der
Zubereitung der Sekundärmarkierung
gemischt, die 50 mM MOPSO, pH 7,0, 3% alkalisch behandeltes Casein,
0,2% TWEEN20TM Detergens und 0,5% PROCLIN300TM Konservierungsmittel enthält. Die
eingesetzte exakte Verdünnung
variiert mit Zubereitung der Sekundärmarkierung und dem Nachweisverfahren.
Eine Schwankungsbreite des Verhältnisses
von Probe zu Sekundärmarkierung
ist akzeptabel. Das Gemisch aus Probe/Sekundärmarkier-ung wird 5 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert, dann werden 20 μl Gemisch auf die Testvorrichtung
aufgetragen und 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert; oder alternativ
10 Minuten direkt auf der Oberfläche.
Die Inkubationszeiten können
mit der Konzentration und dem Verhältnis der Sekundärmarkierung
variieren.
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Für die Massenzunahme
eines optischen Immunoassays kann ein Antikörperpräparat an HRP, Meerrettich-Peroxidase,
unter Anwendung des Nakane Periodat-Verfahrens konjugiert sein. Ein Enzym
zusammen mit einem Präzipitationssubstrat
bildet eine zusätzliche
Materialschicht, die den zu messenden Dünnfilm-Effekt verstärkt. Sekundäre bindende
Reagenzien können
mit weiteren Arten von Material kombiniert werden, die zusätzliche
Masse in den auf der Oberfläche
gebildeten Dünnfilm
als Funktion der Analytkonzentration einbauen. US Patente 5.541.057
und 5.869.272 oben.
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Unter
Bezugnahme auf 1 ist ein Verfahren gezeigt,
bei dem eine Einmal-Testvorrichtung
verwendet wird. Genauer, in Schritt 1 wird eine Probe erhalten und
auf die Testoberfläche
aufgetragen. Derartiges Auftragen erfolgt bei der offenen Testvorrichtung.
In Schritt 2 wird die Probe inkubiert, so dass jegliches in der
Probe vorhandene Analyt mit der Antikörperschicht reagiert. In Schritt
3 wird die Probe von der Testoberfläche abgewaschen, und die überschüssige Flüssigkeit
kann in den Filter unter der pyramidenförmigen Halterung fließen. In
diesem Stadium ist die Position des oberen Filtermaterials auf 1.
In Schritt 4 wird die Vorrichtung geschlossen und eingerastet, so
dass der Filter die Testoberfläche
ablöscht.
In Schritt 5 wird ein Tropfen TMB-Präzipitationssubstrat auf die
Vorrichtung gegeben und 5–10
Minuten inkubiert und wiederum wie oben abgespült. Zu diesem Zeitpunkt wird
das obere Filtermaterial von Position I zu II bewegt und die Vorrichtung wiederum
geschlossen, um die Testoberfläche
trocken werden zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt wird die Vorrichtung
wieder geöffnet
und das Ergebnis abgelesen.
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Sind
instrumentierte Ergebnisse erwünscht,
so wird das Wasch-Trocknungsprotokoll mittels Spülen der Testoberfläche mit
entionisiertem Wasser und Trocknen unter einem Stickstoffstrom durchgeführt.
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Beispiel 1
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Drei
Extraktionsverfahren wurden mit einem salpetrigen Standardverfahren
auf ihre Fähigkeit
verglichen, gruppenspezifisches Polysaccharid aus GBS freizusetzen.
Relative Ausbeuten der Extraktionstechniken wurden unter Verwendung
eines visuellen, optischen Immunoassays bestimmt, der auf der Interferenz
von Licht basiert. Eine ellipsometrische Analyse dieser Oberflächen ist
ebenfalls möglich.
Bei allen hier beschriebenen Ergebnissen wurde der CDC Stamm, Nr.
CDCSS893, von GBS verwendet.
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Das
polyklonale Antikörper-Präparat, das
zur Beschichtung der mit T-Polymer und 495
Si
3N
4 optischem Dünnfilm beschichteten
Siliziumscheibe verwendet wurde, war eine Affinitäts- und
Protein G gereinigte IgG-Fraktion. Das für die Produktion von Antikörpern verwendete
Immunogen waren inaktivierte ganze Zellen von GBS. Die Antikörper-Konzentration
für die
Beschichtung lag im Bereich von 100 bis 500 μg Antikörper pro 100 mm-Scheibe. Die
Scheiben wurden bei 2 – 8°C 2 bis 48
Stunden beschichtet. Die bevorzugte Antikörper-Konzentration für die Beschichtung
war 200 μg
pro 100 mm-Scheibe in einem 0,1 M HEPES-haltigen Puffer, pH 8,0.
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Um
die Wirkung eines jeden Extraktionsverfahrens zu bewerten, wurden
klinisch negative Vaginalabstriche verwendet. Einige dieser Abstriche
wurden mit GBS-Zellen versetzt, und die Wiedergewinnung von GBS
wurde in einer klinisch relevanten Probenmatrix, d.h. eine Schleim,
Blut etc. enthaltende Probe, bewertet. Während der Schwangerschaft gesammelte
Vaginalabstriche sind häufig
mit Schleim, Blut und einem weiten Spektrum unterschiedlicher Mikroorganismen
kontaminiert. Folglich wurde ein besonderes Augenmerk auf die Fähigkeit
des Extraktionsreagenz gerichtet, die relevanten Antigene zu extrahieren
und ebenfalls gleichzeitig als mucolytisches Agens zu dienen. Ein
mucolytischer Effekt oder andere Mechanismen für die Zerstörung der Probenmatrix vermindert
oder eliminiert unspezifisches Binden und sollte ebenfalls die Wiedergewinnung
extrahierter Antigene erhöhen. Ähnliche
analytische Empfindlichkeitsuntersuchungen wurden mit reinen, sterilen Abstrichen
ohne Matrix durchgeführt.
Die Ergebnisse waren mit denjenigen identisch, die in der Untersuchung mit
einer klinisch relevanten Probenmatrix beschrieben sind.
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Ein
Vergleich eines Standardextraktionsverfahrens mit salpetriger Säure wurde
bezogen auf Basen- oder Hypochloritmodifikationen dieser Technik
durchgeführt.
Zusätzlich
wurde eine Extraktionsmethode mit ausschließlich Hypochlorit untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Das Basen-modifizierte
Protokoll wurde mit zwei verschiedenen Essigsäure-Konzentrationen untersucht:
0,25 M und 1,6 M.
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Wie
zuvor beschrieben, wurden klinisch negative Vaginalabstriche mit
den genannten Mengen an GBS-Zellen versetzt und dann die Abstriche
nach dem Extraktionsprotokoll verarbeitet.
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In
dem Standardverfahren mit salpetriger Säure wird ein Gemisch aus 120 μl 0,25 M
Essigsäure
und 100 μl
2,3 M Natriumnitrit (zuvor in dem Extraktionsröhrchen getrocknet) verwendet,
um salpetrige Säure
zu erzeugen. Es wurde festgestellt, dass die Essigsäure Antigen
im Bereich von 0,1 M bis 1,0 M effektiv extrahiert. Antigen wird
aus dem Organismus 5 Minuten extrahiert, obwohl ein Zeitraum von
einem Moment bis 30 Minuten akzeptabel ist. Die Lösung wird
unter Verwendung von 120 μl
Puffer neutralisiert, der 1,5 M MOPSO, pH 7,3, 0,2% TWEEN20TM Detergens, 15% Rinderserum, 0,5% PROCLIN300TM Konservierungsmittel und 20 mM EGTA enthält. Ein
pH-Endwert im Bereich von 7,0 bis 7,5 ist erwünscht.
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Eine
Basenmodifikation dieses salpetrige Säure-Standardverfahrens besteht
aus einem 10 mM EDTA und 5 mM DTT-haltigen Gemisch aus 120 μl 0,25 M
oder 1,6 M Essigsäure,
abhängig
vom Experiment, und 100 μl
2,3 M Natriumnitrit (zuvor im Extraktionsröhrchen getrocknet), das zur
Erzeugung von salpetriger Säure verwendet
wird. Die Essigsäure
extrahiert Antigen im Bereich von 0,25 M bis 1,0 M bei dieser Modifikation
der salpetrigen Technik. Antigen wird 5 Minuten aus dem Organismus
extrahiert. Der pH-Wert des Säureschrittes sollte
im Bereich von 4,0 bis 5,0 liegen. Ein Zeitraum von einem Moment
bis 10 Minuten ist akzeptabel. Eine weitere Extraktion wird beobachtet,
wenn 100 μl
2 N NaOH zugegeben wird und 1 Minute inkubiert wird. Ein Bereich
von 2 N bis 6 N ist für
die NaOH akzeptabel, während
die Inkubationszeit 0,5 bis 10 Minuten betragen kann. Der pH-Wert
des Basenschrittes sollte im Bereich von 12 – 14 liegen. Die Lösung wird
unter Verwendung von 250 μl
Puffer neutralisiert, der 2,0 M MOPSO, pH 6,0, 0,2% TWEEN20TM Detergens, 15% Rinderserum, 0,5% PROCLIN300TM Konservierungsmittel und 20 mM EGTA enthält. Ein
pH-Endwert im Bereich von 6,0 bis 7,5 ist erwünscht.
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Die
Hypochlorit-Extraktionstechnik verwendet 120 μl 10% verfügbares Hypochlorit in Lösung in
Form von Natriumhypochlorit. Dieses Verfahren arbeitet optimal,
wenn mehr als 6% Hypochloritlösung
verwendet wird. Antigen wird 5 Minuten aus dem Organismus extrahiert.
Ein Zeitraum von einem Moment bis 30 Minuten ist akzeptabel. Die
Hypochloritlösung
wird nach dem Inkubationsschritt mit 120 μl 1,5 M MOPSO, pH 7,3, 0,2% TWEEN20TM Detergens, 15% bovines Serum, 0,5% PROCLIN300TM Konservierungsmittel und 20 mM EGTA neutralisiert.
Wenn Hypochlorit mit Natriumnitrit kombiniert wird, dann wird 100 μl 2,3 M Natriumnitrit
verwendet (in den Extraktionsröhrchen
getrocknet).
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In
dem Hypochlorit/salpetrige Säure-Extraktionsverfahren
geht die Extraktion durch die Zugabe zur Lösung aus Hypochlorit und Natriumnitrit
von 120 μl
0,5 M Essigsäure
weiter, die 10 mM EDTA und 5 mM DTT enthält, und die Inkubation dauert
5 Minuten. Es wurde festgestellt, dass die Essigsäure das
GBS-Antigen im Bereich von 0,25 M bis 2,0 M bei dieser Modifikation
der salpetrigen Technik extrahiert. Die Lösung wird unter Verwendung
von 300 μl
(bei 2 M Essigsäure)
Puffer neutralisiert, der 1,5 M MOPSO, pH 7,0, 0,2% TWEEN20TM Detergens, 15% Rinderserum, 0,5% PROCLIN300TM Konservierungsmittel und 20 mM EGTA enthält. Ein pH-Endwert
im Bereich von 6,0 bis 7,5 ist erwünscht.
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Das
extrahierte Antigen wird mit einer 1:100 Verdünnung der Konjugat-Zubereitung,
die 50 mM MOPSO, pH 7,0, 3% alkalisch behandeltes Casein, 0,2% TWEEN20TM Detergens und 0,5% PROCLIN300TM Konservierungsmittel
enthält,
5:1 (Probe : Konjugat) gemischt. Die exakte Verdünnung der verwendeten Konjugat-Zubereitung
variiert mit der Konjugat-Zubereitung. Eine Schwankungsbreite des
Verhältnisses
von Probe zu Konjugat ist akzeptabel. Das Probe/Konjugat-Gemisch
wird 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, dann werden 20 μl Gemisch
auf die Testvorrichtung aufgetragen und bei Raumtemperatur 5 Minuten
inkubiert; oder alternativ 10 Minuten direkt auf die Oberfläche aufgetragen.
Die Inkubationszeiten können
mit der Konzentration des Konjugats und dem Probe:Konjugat Verhältnis variieren.
-
Wird
die visuelle Interferenz-Testoberfläche verwendet (siehe 1),
wird die Probe von der Oberfläche
mit entionisiertem Wasser abgewaschen und der Deckel der Testvorrichtung
geschlossen. Dies bringt saugfähiges
Material in Kontakt mit der Oberfläche und trocknet die Testoberfläche. Die
Vorrichtung wird wieder geöffnet,
um die Testoberfläche
zu exponieren. Ein Präzipitationssubstrat
wird dann auf die Testoberfläche aufgetragen
und 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Der Schieber im Deckel
der Vorrichtung wird verschoben, um trockenes saugfähiges Material
bereitzustellen, und sobald das Substrat von der Testoberfläche abgewaschen
ist, wird der Deckel geschlossen, um den Trocknungsvorgang zu wiederholen.
Die Vorrichtung wird geöffnet
und das Ergebnis ausgewertet.
-
-
- * Anzahl an Zellen pro Assay
- a Keine Inkubationszeit im Anschluss
an die Zugabe der Base. Eine hohe Konzentration der Essigsäure (1,6 M)
wurde im Extraktionsprotokoll verwendet.
- b Keine Inkubationszeit im Anschluss
an die Zugabe der Base. Eine geringe Konzentration der Essigsäure (0,25
M) wurde im Extraktionsprotokoll verwendet.
-
Untersuchungen
der analytischen Empfindlichkeit, die die Wirkung einer starken
Base auf die fortgesetzte Extraktion von GBS untersuchen, deuteten
darauf hin, dass eine erhöhte
Wiedergewinnung des GBS-spezifischen Antigens im Vergleich zum salpetrige
Säure-Standardverfahren
vorlag. Zusätzlich
scheint die Basen-modifizierte Extraktion mit salpetriger Säure einen
mucolytischen Effekt auf die Probenmatrix zu besitzen. Folglich
war das Basen-modifizierte Protokoll insgesamt effektiver als das
salpetrige Standardprotokoll. Ein geringer Verlust an Signalintensität war zu
beobachten, wenn die Basenmodifikation mit der Extraktion mit einer
sehr starken salpetrigen Säure
(Verwendung von 1,6 M Essigsäure)
kombiniert war und eine Neutralisierung des Extraktes schwieriger
zu erreichen war. Folglich werden Essigsäure-Konzentrationen von weniger als 0,75
M in Kombination mit einer Basenmodifikation bevorzugt. Die eingesetzte
geringere Essigsäure-Konzentration
war ebenfalls auf Änderungen
der Menge an zugegebenem Neutralisationsmittel oder überschüssiger Säure toleranter.
Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, dass die beobachtete Verbesserung
beim Antigennachweis auf das Basen-modifizierte Protokoll und nicht
auf die höhere
Konzentration von salpetriger Säure
zurückzuführen ist.
Es wurde ebenfalls gezeigt, dass die Basenwirkung schnell erfolgt.
Es war keine Inkubationszeit bei ei nem erhöhten pH-Wert erforderlich,
um diese Wirkung auszulösen.
-
Das
Hypochlorit/salpetrige Säure-Protokoll
lieferte die beste Extraktionsausbeute. Die analytische Empfindlichkeit
war besser als ausschließlich
mit salpetriger Säure.
Der größte Vorteil
bei dieser Technik war die Verbesserung der Ausbeute der Antigenextraktion
bei einer klinisch relevanten Probenmatrix. Die klinisch negativen
Probenabstriche lieferten eindeutig negative Reaktionen, d.h. verringertes
unspezifisches Binden. Das Hypochlorit/salpetrige Säure-Protokoll
war toleranter als das Basen-modifizierte Protokoll auf die Variation von überschüssigen Reagenzvolumina.
Folglich war das Verfahren stabil. Hypochlorit allein zeigte ebenfalls eine
verbesserte analytische Empfindlichkeit im Vergleich zu dem salpetrige
Säure-Verfahren
und zeigte den erwünschten
mucolytischen Effekt.
-
Diese
beiden Verfahren, das Basen-modifizierte wie auch das Hypochlorit/salpetrige
Verfahren, extrahieren Gruppe A-Streptococci-(GAS)-Antigen, Gruppe
B-Streptococci-(GBS)-Antigen, Gruppe F-Streptococci-Antigen und
Gruppe G- Streptococci-Antigen.
Diese Extraktionstechniken extrahieren ohne weiteres das GBS-Antigen
aus Kolonien, die nicht-beta-hämolytisch
sind und folglich nicht ohne weiteres mit Hilfe von Kulturstandardtechniken
identifiziert werden.
-
Beispiel 2: Hypochloritextraktion
von Streptococci-Organismen
-
Im
Handel erhältliche
serotypisierende Reagenzien für
die Streptococci-Gruppen A, B, C, F und G wurden verwendet, um die
Brauchbarkeit des Hypochlorit/salpetrige Säure-Reagenz für die Extraktion
spezifischer Polysaccharid-Antigene zu bewerten. Trypticase-Soja-Agarplatten,
die 5% Schafblut enthalten, wurden verwendet, um reine, isolierte
Kolonien von jedem Organismus zu gewinnen. Mit einem Zahnstocher
wurden mehrere Kolonien gepickt. Die Abstriche wurden mit dem in
Beispiel 1 beschriebenen Hypochlorit/salpetrige Säure-Protokoll
extrahiert. Extrahierte Antigene wurden mit dem geeigneten serotypisierenden
Reagenz gemäß dem Herstellerprotokoll
getestet.
-
-
Das
in Beispiel 1 beschriebene Hypochlorit/salpetrige Säure-Protokoll
wurde für
die Extraktion von Gruppe B-spezifischem Polysaccharid optimiert.
Der Optimierungsprozess beinhaltete die Untersuchung variierender
Konzentrationen von Essigsäure,
Hypochlorit, NaNO2 und Neutralisierungsmittel
(und pH für
das Neurealisierungsmittel). Zusätzlich
wurde die Reihenfolge der Zugabe der Reagenzien und die Inkubationszeiten für jeden
Schritt getestet. Im Allgemeinen wird ein Reagenz variiert, während die
anderen konstant gehalten werden. Mit einer bekannten Menge an GBS-Zellen
versetzte Abstriche wurden mit einer großen Anzahl dieser verschiedenen
Protokolle verarbeitet und dann unter gleichen Bedingungen mit der
Interferenz-Testoberfläche getestet.
Die Ergebnisse wurden verglichen, um den Effekt auf die negativen
Proben, schwach positiven und stark positiven zu bestimmen. Sobald
große
Bereiche für
alle Reagenzien ausgewählt
waren, wurden zusätzliche
Experimente genutzt, um die Reagenzienzusammensetzung endgültig zu
bestimmen. Folglich sind die Bedingungen für GBS ziemlich spezifisch.
Ein ähnliches
Verfahren könnte
für jeden
Organismus gefolgert werden. Diese Art der Optimierungsuntersuchung
sind vom Fachmann für
die Assay-Entwicklung wohlverstanden. Ohne jegliche Optimierung
für die
anderen Organismen wird eine Extraktion gruppenspezifischer Polysaccharide
beobachtet. Die Bedingungen scheinen für die Extraktion von Gruppe
B und F gut geeignet zu sein.
-
Beispiel 3: Hypochlorit/salpetrige
Säure-Extraktion
von GBS in Kombination mit einem Membran-EIA-Assay
-
Ein
im Handel erhältlicher
GBS-Antigentest zusammen mit dem Hypochlorit/salpetrige Säure-Extraktionsprotokoll
von Beispiel 1 wurde verwendet. Der Membran-Assay wurde gemäß Herstellerprotokoll durchgeführt. Eine
GBS-Zellsuspension wur de in 0,85% steriler Saline in einer Dichte
von 3 × 108 Zellen/ml zubereitet. Zellverdünnungen
wurden mit einer Verdünnungsreihe
in steriler Saline hergestellt. Ein 100 μl Aliquot wurde zu den Extraktionsröhrchen gegeben
und dann wie beschrieben extrahiert. Dieses Extraktionsverfahren wurde
mit dem vom Hersteller empfohlenen Extraktionsprotokoll verglichen,
das auf salpetriger Säure
basiert.
-
-
- * Anzahl an Zellen pro Assay.
-
Ohne
Optimierung für
das Membran-Assaysystem erhöht
das Hypochlorit/salpetrige Säure-Extraktionsprotokoll
das beobachtete Signal für
eine Zellkonzentration von 3 × 106.
-
Beispiel 4: Vergleich
der analytischen Empfindlichkeit eines optischen Interferenz-GBS-Assays,
einschließlich des
Hypochlorit/salpetrige Säure-Extraktionsprotokolls,
mit im Handel erhältlichen
GBS-Assays.
-
Der
Strep B OIATM Tests Kit wurde mit im Handel
erhältlichen
GBS-Assays auf die analytische Empfindlichkeit verglichen.
-
Der
Strep B OIATM Tests Kit für den Test
von Vaginalabstrichen zum Nachweis von GBS besteht aus den folgenden
Bestandteilen:
Extraktionsröhrchen,
die getrocknetes Natriumnitrit enthalten, Essigsäure in einem Tropffläschchen,
Hypochloritlösung
in einem Tropffläschchen,
Neutralisierungsmittel in einem Tropffläschchen, ein Tropffläschchen,
das eine Sekundärmarkierung
enthält,
ein Tropffläschchen
mit Präzipitationssubstrat,
ein Fläschchen
Waschlösung, Einmaltransferpipetten
und eine einmal zu verwendende Assay-Vorrichtung, die eine Testoberfläche mit einer
Siliziumnitrid-beschichteten Siliziumscheibe enthält.
-
Strep B OIATM Tests
Kit Bestandteile:
-
Die
Extraktionsröhrchen
enthalten getrocknetes Natriumnitrit (NaNO2)
2,3 M; 100 μl.
-
Extraktionsreagenz
1A: Enthält
Natriumhypochlorit (<15%
verfügbares
Chlor).
-
Extraktionsreagenz
1B: Enthält
0,5 M Essigsäure,
pH 3.
-
Reagenz
2 (Neutralisierungsreagenz): Enthält 1,5 M MOPSO, 20 mM EGTA,
0,2% TWEEN20TM Detergens, (15% bovines Serum)
und 0,5% PROCLIN300TM Konservierungsmittel.
-
Reagenz
3 (Sekundärmarkierung):
Enthält
gepufferten Gruppe B-Streptococcus- Antikörper (Kaninchen), konjugiert
an Meerrettich-Peroxidase (HRP). 1:100 Ak-Verdünnung
in 50 mM MOPSO, pH 7,0, 3% alkalisch behandeltes Casein, 0,2% TWEEN20TM, 0,5% PROCLIN300TM Konservierungsmittel.
-
Reagenz
4 (Waschlösung):
H2O w 0,1% PROCLIN300TM Konservierungsmittel.
-
Reagenz
5 (Präzipitationssubstrat):
Tetramethylbenzidin (TMB) und Wasserstoffperoxid (H2O2).
-
Testvorrichtungen:
Mit anti-Gruppe B Streptococcus Antikörper (Kaninchen) beschichtete
Oberfläche.
-
Positive
Kontrolle: Gereinigtes Gruppe B Streptococcus-Antigen. Transferpipetten.
-
Testverfahren
-
- 1. Entnahme des/der Reagenzien) aus dem Kühllager
und Erwärmenlassen
auf Raumtemperatur (18°C–30°C). Reagenz
4 nach Öffnen
bei Raumtemperatur aufbewahren. Testvorrichtungen können bei Raumtemperatur
oder gekühlt
bei 2°C–30°C aufbewahrt
sein.
- 2. Entnahme eines Reaktionsröhrchens,
das trockenes Reagenz enthält,
aus dem Kit und Aufrechtstellen in einen Ständer oder eine Halterung.
- 3. Beschriftung der Testvorrichtungen mit geeigneten Patienteninformationen.
Testvorrichtung auf eine ebene Fläche stellen, während der
Assay durchgeführt
wird.
- 4. Zugabe von 3 Tropfen von Reagenz 1A in das Extraktionsröhrchen und
vorsichtiges Schütteln
des Röhrchens,
um trockenes Reagenz am Boden aufzulösen.
- 5. Innerhalb einer Minute positive Kontrolle oder Abstrichstäbchen mit
einer Probe in das Röhrchen
stellen. Mischen der Lösung
mit dem Abstrichstäbchen,
so dass die Flüssigkeit
um die faserige Spitze bewegt wird. Das Abstrichstäbchen sollte
mindestens 3 Minuten und nicht mehr als 5 Minuten in der Extraktionslösung stehen.
- 6. Das Stäbchen
an die Seite halten und 3 Tropfen von Reagenz 1B direkt in das Extraktionsröhrchen geben.
Mit dem Stäbchen
das Reagenz mit dem Extrakt mischen. Das Abstrichstäbchen sollte
mindestens 3 Minuten und nicht mehr als 5 Minuten in der Extraktionslösung stehen.
- 7. Das Stäbchen
an die Seite halten und 3 Tropfen von Reagenz 2 direkt in das Extraktionsröhrchen geben. Mit
dem Stäbchen
das Reagenz mit dem Extrakt mischen
- 8. Zusammenpressen der Wände
des Extraktionsröhrchens,
wenn das Abstrichstäbchen
herausgezogen wird, und soviel wie möglich Flüssigkeit in das Röhrchen drücken. Verwerfen
des Abstrichstäbchens
und die Röhrcheninhalte
zurückbehalten.
Soviel wie möglich
Flüssigkeit
vom Abstrichstäbchen
zurückbehalten.
Anmerkung:
Falls ein nicht ausreichendes Probenvolumen erhalten wird, wenn
die Flüssigkeit
vom Abstrichstäbchen
herausgedrückt
wird, können
weitere 1 oder 2 Tropfen von Reagenz 2 zum Extraktionsröhrchen gegeben
werden. Gut mit dem Abstrichstäbchen
mischen und Schritt 8 wiederholen.
- 9. Zugabe von 1 Tropfen von Reagenz 3 zum Extrakt und entweder
durch Verwirbeln oder Schütteln
des Röhrchens
gründlich
mischen. Nicht länger
als 5 Minuten stehen lassen.
- 10. Mit Hilfe einer sauberen Transferpipette 1 Tropfen (0,05
ml) Lösung
direkt in die Mitte der Oberfläche der
entsprechenden Testvorrichtung geben. Nicht die ganze Oberfläche der
Testvorrichtung bedecken.
- 11. 10 Minuten warten.
- 12. Testoberfläche
mit einem festen Spritzer von Reagenz 4-Waschlösung kräftig abwaschen und darauf achten,
die Kapazität
des saugfähigen
Materials, das die Vorrichtung umgibt, nicht zu erschöpfen. Ein
kräftiges
Waschen, das 3 bis 4 Sekunden dauert, ist sehr wichtig.
Anmerkung:
Ein kräftiges
Waschen ist sehr wichtig, um ein vollständiges und gründliches
Abspülen
der Testoberfläche
vor dem nächsten
Verfahrensschritt sicherzustellen. Bei einem nicht ausreichenden
Waschen der Testoberfläche
können
Zelltrümmer
zurückbleiben,
was zu einem schwachen Hof um den Kontrollpunkt herum führen kann.
Obwohl dieser Hofeffekt nicht als ein positives Signal aufgrund
der nicht-vorhanden
Farbabstufungen innerhalb der Hoffläche gedeutet werden würde, wird
durch kräftiges
Waschen eine saubere Testoberfläche
erhalten.
- 13. Es ist zu kontrollieren, dass die Lösch-Vorrichtung in Position
1 ist. Schließen
der Testvorrichtung erfolgt durch Zusammendrücken der Seiten. 10 Sekunden
geschlossen lassen, um restliche Feuchtigkeit von der Oberfläche zu entfernen.
Anmerkung:
Löschen
mit einer sauberen Oberfläche
bei jedem neuen Löschen
ist erforderlich. Löscher
sollte in Position I sein, wenn zum erstenmal gelöscht wird.
Falls er in Position 2 ist, für
einen zweiten Löschvorgang
in Position I verschieben. Wiederholtes Löschen in der gleichen Position
kann die Testergebnisse beeinträchtigen.
- 14. Öffnen
des Deckels und 1 Tropfen von Reagenz 5 direkt in die Mitte der
Testoberfläche
der Testvorrichtung geben und 10 Minuten stehen lassen.
Anmerkung:
Falls der erste Tropfen nicht direkt in die Mitte der Testvorrichtung
gegeben wurde, so ist der Tropfen von Reagenz 5 direkt auf den Bereich
des ersten Tropfens zu geben.
- 15. Wiederholung des 12. Schrittes, kräftiges Waschen der Testoberfläche mit
einem festen Spritzer Reagenz 4-Waschlösung. Siehe Anmerkung von Schritt
12.
- 16. Den Löscher
im Deckel der Testvorrichtung in Position 2 schieben. Schließen der
Testvorrichtung durch Zusammendrücken
der Seiten. 10 Sekunden geschlossen lassen, um restliche Feuchtigkeit
von der Oberfläche
zu entfernen. Öffnen
des Deckels und die Testoberfläche
auf eine Farbänderung
prüfen.
-
Auswertung
der Testergebnisse
-
Nach
Vollendung eines jeden Tests, sollte die Testoberfläche in hellem
Licht geprüft
werden. Das Licht muss von der Testoberfläche reflektiert werden, um
die Testergebnisse zu beobachten.
-
Ein
interne Verfahrenskontrolle ist bei jeder Testoberfläche vorhanden.
Sie erscheint als ein kleiner blau/purpurfarbener Fleck in der Mitte
der Testoberfläche
nach Vollendung eines jeden Tests. Ein negatives Testergebnis zeigt
nur die interne Verfahrenskontrolle. Ein positives Testergebnis
zeigt die interne Kontrolle innerhalb des Reaktionshofes an. Bei
sehr stark positiven Ergebnissen kann die interne Kontrolle innerhalb
des Reaktionshofes weniger ausgeprägt sein.
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Positive oder schwach
positive Ergebnisse:
-
Voller
blau/purpurfarbener Reaktionshof beliebiger Intensität erscheint
in der Mitte der Testoberfläche.
-
Negatives Ergebnis
-
Bei
einem negativen Ergebnis sollte kein volle blau/purpurfarbene Farbe über die
gesamte Testoberfläche
zu beobachten sein, sondern nur ein kleiner Verfahrenskontrollfleck.
Ein ungültiges
Ergebnis kommt vor, wenn kein Verfahrenskontrollfleck beobachtet
wird. Das Verfahren ist unter sorgfältigem Befolgen der Anleitungen
zu wiederholen.
-
Die
reagierte Testoberfläche
und die mit einer positiven Reaktion einhergehende Farbänderung
wird sich mit der Zeit nicht verschlechtern. Deshalb kann die Testvorrichtung
als eine dauerhafte Aufzeichnung betrachtet werden. Falls eine Testvorrichtung
als Referenz aufbewahrt werden soll, so sollte das Lösch-Material im
Deckel entfernt und in einem Behälter
für biogefährliche
Stoffe beseitigt werden. Die Vorrichtung sollte zum Aufbewahren
geschlossen sein.
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Andere
Kits, die mit dem optischen Assay-System verglichen wurden, waren
ein DNA-Sondenverfahren, ein Membran-EIA-Verfahren und ein Latex-Agglutinierungsverfahren.
Alle Tests wurden gemäß dem Herstellerprotokoll
durchgeführt.
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Das
OIA-Verfahren ist 10 und 1000-mal empfindlicher auf der Basis der
analytischen Empfindlichkeit als irgendein im Handel erhältlicher
GBS-Assay.