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Die vorliegende Erfindung betrifft
Chlamydia pneumoniae-Antigene, die verwendbar sind für die Diagnose
von Chlamydia pneumoniae-Infektionen, Verfahren zur Herstellung
der Antigene und Verfahren und Reagenzien zur Messung von Chlamydia
pneumoniae-Antikörpern unter
Verwendung der Antigene.
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Chlamydia sind obligat intrazelluläre Parasiten,
die nur in Wirtszellen überlebensfähig sind.
Ihr Entwicklungszyklus ist einzigartig und das Elementarkörperchen
(im Folgenden als Ek bezeichnet) von Chlamydia, welches sich morphologisch
außerhalb
der Zelle befindet, wird in die Zelle aufgenommen und bildet ein Vakuolen-Einschlußkörperchen,
welches dann in ein Retikularkörperchen
(im Folgenden als Rk bezeichnet) umgewandet wird. Rk besitzen die
Fähigkeit
sich zu vermehren aber ihnen fehlen infektiöse Eigenschaften und ein Rk,
das sich in der Zelle vermehrt hat, wird schnell in ein Ek umgewandelt,
welches durch Aufbrechen des Einschlußkörperchens und Ruptur der Zellwand
aus der Zelle gelangt. Den Ek fehlt die Fähigkeit sich zu vermehren aber
sie besitzen infektiöse
Eigenschaften. Derzeit sind vier Chlamydia-Arten bekannt (C. trachomatis, C.
psittaci, C. pneumoniae und C. pecorum), von denen Chlamydia pneumoniae
bekanntermaßen
Menschen über
Luftinfektion infiziert.
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In den letzten Jahren hat Chlamydia
pneumoniae großes
Aufsehen erregt als Verursacher von respiratorischen Infektionen
wie Lungenentzündung,
Bronchitis, akuter Entzündung
der oberen Luftwege und dergleichen. Gemäß der serologischen, epidemiologischen
Studie, die in verschiedenen Teilen der Erde durchgeführt wurde,
liegt die Verbreitung des Antikörpers
gegen Chlamydia pneumoniae in Europa und in den USA bei 40–50%, bei
60% oder mehr in Taiwan, Panama, Iran und dergleichen und bei 50–60% in Japan.
Da die tatsächlichen
Umstände
von Chlamydia pneumoniae-Infektionen offensichtlicher werden, steigt
das Interesse an diesen Infektionen.
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Das sensitivste serologische Verfahren
zum Nachweis von Chlamydia-Infektionen ist der indirekte Mikroimmunfluoreszenztest
(Mikro-IF-Test) von Wang und Grayston („Trachoma and related disorders
caused by Chlamydial agents",
Excerpta Medica, Amsterdam, 273–288,
1971). Da das Testverfahren des Mikro-IF-Testes jedoch kompliziert
ist, wurde es nicht als diagnostisches Verfahren in den klinischen
Labors eingesetzt. Außerdem
benötig
man für
den Standard Mikro-IF-Test gereinigte Chlamydia-Ek. Für den Mikro-IF-Test
ist auch die morphologische und strukturelle Intaktheit des zu identifizierenden
Mikroorganismus nötig,
um die immunologischen Fluoreszenzreaktionen durchführen zu
können,
Daher können
keine morphologisch oder strukturell veränderte Ek oder zerstörte Ek verwendet
werden. Da Ek jedoch infektiöse
Eigenschaften und Toxizität
besitzen benötigt
man für
die Verwendung von Ek als Antigenmaterial eine spezielle Einrichtung,
die Infektionsabwehr gewährleistet.
Daher werden gewöhnlich
mit einem Fixierungsmittel wie Formaldehyd, Aceton oder dergleichen
behandelte Ek als Antigen verwendet.
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Andererseits hat der kürzliche
entwickelte Enzym-gebundene Immunadsorptionstest („enzyme-linked immunoadsorbent
assay", ELISA) den
Vorteil, dass man mit ihm einfach und schnell eine große Anzahl
von Proben bearbeiten kann. Es gibt Berichte über die Verfahren zur Messung
von anti-Chlamydia-Antikörper
unter Verwendung des ELISA und die meisten der Verfahren verwenden
intakte Ek von Chlamydia als Antigenmaterial. Deshalb ist die Anwesenheit
von unspezifischen Reaktionen bekannt, die aus der Verwendung von
mangelhaft gereinigtem Antigen resultieren. Dies wird zum Großteil verursacht
durch die komplexe Antigenität
von Chlamydia. Es wurde angenommen, dass gattungsspezifische Antigene,
artspezifische Antigene und biobar-spezifische Antigene die Antigenität von Chlamydia
ausmachen.
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Als repräsentatives gattungsspezifisches
Antigen von Chlamydia ist Lipopolysaccharid (im Folgenden als LPS
bezeichnet) bekannt, das ein gemeinsames Antigen mit dem mutierten
Re-LPS einiger Enterobakterien hat.
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Außerdem ist als repräsentätives, artspezifisches
oder biobar-spezifisches Antigen das Hauptprotein der äußeren Membran
von Chlamydia („Major
Outer Membrane Protein",
im Folgenden als MOMP bezeichnet) bekannt, das schätzungsweise
60% der Proteine der äußeren Membran
von Chlamydia ausmacht. Aber es ist auch bekannt, dass MOMP gattungsspezifische
Antigenität
besitzt (Collett et al., Annu. Meet. Am. Soc. Microbiol., Washington
D. C., Abstract No. D-159, 1986).
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Die anderen Antigene der äußeren Membran
von Chlamydia neben MOMP sind hauptsächlich gattungsspezifische
Antigene, aber in manchen ist auch artspezifische Antigenität vorhanden.
Zum Beispiel berichten Iijima et al., basierend auf den Ergebnissen
eines Immunoblot-Testes unter Verwendung von Ek von Chlamydia pneumoniae,
dass das MOMP von Chlamydia pneumoniae mit einem Molekulargewicht
(MW) von 40 KDa gattungsspezifisch ist und die Proteine mit Molekulargewichten
von 43 KDa, 46 KDa und 53 KDa artspezifisch sind und dass weiterhin
die Proteine mit einem Molekulargewicht von 98 KDa wahrscheinlich artspezifisch
sind (Iijima, Y. et al., J. Clin. Microbiol, 583–588, 1994).
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Wie vorstehend beschrieben, ist die
Antigenität
von Chlamydia sehr kompliziert und so zeigen Antigene, die in einer
Gattung von Chlamydia häufig
vorkommen, innerhalb der verschiedenen Arten signifikant verschiedene
Antigenität.
Daher können
die Verfahren zum Messen von Anti-Chlamydia trachomatis-Antikörpern, obwohl
bekannt (Japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
No. Hei 4-297871), nicht einfach zur Messung von Chlamydia pneumoniae
in einer artspezifischen Weise verwendet werden, da die Antigenitäten von
Chlamydia pneumoniae und Chlamydia trachomatis ziemlich verschieden
sind. Außerdem
zeigen Anti-Chlamydia-Antikörper
in mit Chlamydia pneumoniae infizierten Personen eine der komplexen
Antigenität
von Chlamydia entsprechende Vielfalt. Obwohl das Muster in infizierten
Personen variiert, könnte
die Verwendung der Ek selbst als Antigen unspezifische Reaktionen
bewirken und daher ist eine spezifische und hochgenaue Messung unter
Verwendung derselben schwierig.
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EP-A-0 456 524 offenbart Chlamydia
trachomatis-Antigene (12,5-, 31-, 39,5-, 42-, 49,5-, 59,5-, 75-, 102-
und 155 KDa). Gemäß dem beschriebenen
Verfahren werden die Antigene aus einer nicht-solubilisierten Fraktion
erhalten (Seite 5, Zeilen 27–38).
Die Antigene werden schließlich
mit SDS gelöst
(Seite 5, Zeilen 39–45).
Dadurch werden die Antigene denaturiert und verändern ihre Antigenität. Wenn
derartige SDS-behandelte Proteine verwendet werden, kann das Problem
auftauchen, dass einige der Proben, die negativ für Chlamydia
pneumoniae sind, positiv werden.
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Das erste Ziel der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Chlamydia pneumoniae-Antigen bereitzustellen, das eine
hohe Artspezifität,
wenige klinisch problematische falsch-negative Ergebnisse, wenige
falsch-positive Ergebnisse und hervorragende Reproduzierbarkeit
aufweist.
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Ein zweites Ziel der vorliegenden
Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Chlamydia pneumoniae-Antigens
bereitzustellen, das eine hohe Artspezifität, wenige klinisch problematische
falsch-negative Ergebnisse und wenige falsch-positive Ergebnisse
gewährleistet.
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Ein drittes Ziel der vorliegenden
Erfindung ist es, ein Verfahren zum Messen von anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpern bereitzustellen,
welches eine hohe Artspezifität,
sehr wenige klinisch problematische falsch-negative Ergebnisse und
wenige falsch-positive Ergebnisse bereitstellt, einfache Messung
und einfache Probensammlung erlaubt, das klinische Bild des Probendonors
reflektiert und hochsensitiv ist.
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Ein viertes Ziel der vorliegenden
Erfindung ist es, ein Reagenz zum Messen von Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpern bereitzustellen,
welches eine hohe Artspezifität,
sehr wenige klinisch problematische falsch-negative Ergebnisse und
wenige falsch-positive Ergebnisse bereitstellt, einfache Messung
erlaubt und hochsensitiv ist.
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Die Gegenstände der vorliegenden Erfindung
sind wie folgt:
- (1) Ein Chlamydia pneumoniae-Antigen,
das keine Kreuzreaktionen mit Anti-Chlamydia trachomatis-Antikörpern oder
mit Anti-Chlamydia psittaci-Antikörper verursacht und im Wesentlichen
aus einer Proteinfraktion besteht, die aus der äußeren Membran von Chlamydia
pneumoniae gewonnen wird, wobei die Proteinfraktion mindestens eines
der drei Proteine mit einem Molekulargewicht von etwa 43 KDa, etwa
46 KDa und etwa 53 KDa enthält,
wobei das Antigen erhältlich
ist durch: Solubilisieren des Cytosols und der cytoplasmatischen
Membran eines Chlamydia pneumoniae-Elementarkörperchens mit einem ionischen
Detergens und dann Entfernen des solubilisierten Anteils, um den
Rückstand
zu erhalten, der das Antigen enthält,
- (2) Das Chlamydia pneumoniae-Antigen nach (1), das zusätzlich ein
Protein von etwa 98 KDa enthält.
- (3) Das Chlamydia pneumoniae-Antigen nach einem der Punkte (1)
bis (2), wobei die von der äußeren Membran
von Chlamydia pneumoniae gewonnene Proteinfraktion die drei Proteine
mit einem Molekulargewicht von etwa 43 KDa, etwa 46 KDa und etwa
53 KDa enthält.
- (4) Ein Verfahren zum Herstellen des Chlamydia pneumoniae-Antigens
nach einem der Punkte (1) bis (3), welches umfasst: Solubilisieren
des Cytosols und der cytoplasmatischen Membran von Chlamydia pneumoniae-Elementarkörperchen
mit einem ionischen Detergens und dann Entfernen des solubilisierten
Anteils, um den Rückstand
zu erhalten, der das Antigen enthält.
- (5) Ein Verfahren zum Messen eines Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpers, welches
umfasst: Immobilisieren des Chlamydia pneumoniae-Antigens nach einem
der Punkte (1) bis (3) auf einem festen Träger, Inkontaktbringen des Trägers mit
einer zu messenden Probe, Inkontaktbringen des resultierenden Antigen-Antikörper-Komplexes
mit einem markierten Antikörper,
der gegen den Antikörper
in der Probe gerichtet ist, Messen der Menge der Markierung des
gebundenen oder ungebundenen markierten Antikörpers und Bestimmen des Anti-Chlamydia
pneumoniae-Antikörpers
in der Probe aus dem gemessenen Wert.
- (6) Das Verfahren nach (5) zum Messen eines Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpers, worin
die zu messenden Proben menschliche Tränen, menschliche Rachenabstriche
oder menschliche Seren sind.
- (7) Das Verfahren nach (5) oder (6) zum Messen eines Anti-Chlamydia
pneumoniae-Antikörpers, worin
der markierte Antikörper
ein markierter Antikörper
gegen menschliches IgG, ein markierter Antikörper gegen menschliches IgA
oder ein markierter Antikörper
gegen menschliches IgM ist.
- (8) Das Verfahren nach einem der Punkte (5) bis (7) zum Messen
eines Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpers, worin der markierte
Antikörper
ein Enzym-markierter Antikörper
ist.
- (9) Ein Reagenz zum Messen eines Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpers, weiches
das Chlamydia pneumoniae-Antigen nach einem der Punkte (1) bis (3)
umfasst.
- (10) Das Reagenz nach (9} zum Messen eines Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpers, wobei
das Reagenz ein auf einem festen Träger immobilisiertes Antigen
und einen markierten Antikörper
umfasst, der mit dem zu messenden Antikörper reagiert.
- (11) Das Reagenz nach (10) zum Messen eines Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpers, worin
der feste Träger
Polystyrolperlen oder eine Polystyrol-Mikrotiterplatte ist.
- (12) Das Reagenz nach (10) oder (11) zum Messen eines Anti-Chlamydia
pneumoniae-Antikörpers, worin der
markierte Antikörper
ein Enzym-markierter Antikörper
ist.
- (13) Das Reagenz nach (12) zum Messen eines Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpers, worin
der Enzym-markierte Antikörper
ein Alkalische Phosphatase-markierter Antikörper oder ein Meerrettichperoxidase-markierter
Antikörper
ist.
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend
im Detail erklärt.
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Die äußere Membran von Chlamydia
pneumoniae ist die Zellwand von Chlamydia pneumoniae ohne das Cytoplasma
und die cytoplasmatische Membran davon und besteht hauptsächlich aus
Proteinen und Lipiden.
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Das erfindungsgemäße Chlamydia pneumoniae-Antigen
umfasst Proteine, die aus der vorstehend erwähnten äußeren Membran von Chlamydia
pneumoniae gewonnen wurden.
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Von den Chlamydia pneumoniae-Antigenen
werden die bevorzugt, welche keine wesentlichen unspezifischen Reaktionen
mit Chlamydia trachomatis oder Chlamydia psittaci hervorrufen, da
diese sehr wenige klinisch problematische falsch-negative oder falsch-positive Ergebnisse
liefern. Die hier gebrauchte Formulierung „keine wesentlichen unspezifischen
Reaktionen ... hervorrufen" bedeutet,
dass es keine oder fast keine unspezifischen Reaktionen gibt.
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Als aus der äußeren Membran von Chlamydia
pneumoniae gewonnene Proteine gibt es zum Beispiel die Proteine
mit einem Molekulargewicht von etwa 30 KDa, etwa 37 KDa, etwa 40
KDa, etwa 43 KDa, etwa 46 KDa, etwa 53 KDa, etwa 60 KDa und etwa
98 KDa.
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Als die erfindungsgemäßen Chlamydia
pneumoniae-Antigene werden die Antigene verwendet, die mindestens
eines der drei Proteine von etwa 43 KDa, etwa 46 KDa und etwa 53
KDa Molekulargewicht, die artspezifisch für Chlamydia pneumoniae sind,
enthalten.
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Als die erfindungsgemäßen Chlamydia
pneumoniae-Antigene werden von den aus der vorstehend erwähnten äußeren Membran
von Chlamydia pneumoniae gewonnenen Proteine die Antigene bevorzugt,
welche die drei Proteine von etwa 43 KDa, etwa 46 KDa und etwa 53
KDa Molekulargewicht enthalten, da sie eine hervorragende Fähigkeit
besitzen, mit der Vielfalt von Chlamydia-Antikörpern fertigzuwerden, die in
Personen, die mit Chlamydia pneumoniae infiziert sind, vorkommen.
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Weiterhin werden als erfindungsgemäße Chlamydia
pneumoniae-Antigene von den aus der äußeren Membran von Chlamydia
pneumoniae gewonnenen Proteinen solche Antigene bevorzugt, die ein
Protein von etwa 98 KDa Molekulargewicht zusammen mit mindestens
einem der drei Proteine von etwa 43 KDa, etwa 46 KDa und etwa 53
KDa enthalten, da sie eine noch hervorragendere Fähigkeit
besitzen, mit der vorstehend erwähnten
Vielfalt fertigzuwerden.
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Nun wird nachstehend das Verfahren
zum Herstellen des erfindungsgemäßen Chlamydia
pneumoniae-Antigens erklärt.
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Das erfindungsgemäße Chlamydia pneumoniae-Antigen
kann erhalten werden aus der Zellmasse von Chlamydia pneumoniae
und vorzugsweise werden Elementarkörperchen aus der Chlamydia
pneumoniae-Zellmasse als Rohmaterial verwendet, da sie Antigene
mit günstigen
Eigenschaften bereitstellen können.
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Als ein Verfahren zum Erhalten des
erfindungsgemäßen Chlamydia
pneumoniae-Antigens
aus Chlamydia pneumoniae-Elementarkörperchen, ist zum Beispiel
ein Verfahren beschrieben, worin das Cytoplasma und die cytoplasmatische
Membran von Chlamydia pneumoniae-Elementarkörperchen unter Verwendung eines
ionisierenden Detergens solubilisiert werden und dann der solubilisierte
Anteil entfernt wird, um den Rückstand
zu erhalten. Das Verfahren ist bevorzugt, da es die einfache Herstellung
des Antigens erlaubt und das erhaltene Antigen eine günstige Antigenität zeigt.
Als das vorstehend erwähnte
ionische Detergens wird das anionische Sarcosin-Detergens bevorzugt,
da das erhaltene Antigen eine günstige
Antigenität
zeigt und Sarcosyl (Sarcosinat-N-Lauroylnatrium) ist besonders bevorzugt.
Weiterhin wird, wenn das Cytoplasma und die cytoplasmatische Membran
von Chlamydia pneumoniae-Elementarkörperchen mit einem ionischen
Detergens solubilisiert werden, bevorzugt, dass eine Nuclease wie
Desoxyribonuclease (DNase) und Ribonuclease (RNase) umgesetzt wird,
um Nucleinsäuren
zu solubilisieren und zu entfernen.
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Der durch Solubilisieren des Cytoplasmas
und der cytoplasmatischen Membran von Chlamydia pneumoniae-Elementarkörperchen
mit einem ionischen Detergens und anschließendem Entfernen des solibilisierten
Anteils erhaltene Rückstand
besteht hauptsächlich
aus der Zellwand von Chlamydia pneumoniae-Elementarkörperchen
ohne das Cytoplasma und die cytoplasmatische Membran, d. h. aus
der äußeren Membran
von Chlamydia pneumoniae. Die äußere Membran
von Chlamydia pneumoniae enthält
die vorstehend erwähnten Proteine
mit einem Molekulargewicht von etwa 30 KDa, etwa 37 KDa, etwa 40
KDa, etwa 43 KDa, etwa 46 KDa, etwa 53 KDa, etwa 60 KDa und etwa
98 KDa und Spuren anderer Proteine Als das erfindungsgemäße Chlamydia
pneumoniae-Antigen kann ein Teil dieser äußeren Membran von Chlamydia
pneumoniae, d. h. ein Komplex der äußeren Chlamydia Membran (im
Folgenden bezeichnet als COMC, „Chlamydia outer membrane complex") verwendet werden.
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Weiterhin kann als erfindungsgemäßes Chlamydia
pneumoniae-Antigen das Reaktionsprodukt, das erhalten wird durch
Umsetzen des Rückstands
mit einem solubilisierenden Mittel, verwendet werden. Als ein derartiges
solubilisierendes Mittel sei zum Beispiel Natriumdodecylsulfat (SDS)
erwähnt.
Das dadurch erhaltene Reaktionsprodukt enthält die solubilisierten Produkte
oder die zersetzten Produkte des vorstehend erwähnten Rückstands.
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Diese Chlamydia pneumoniae-Antigene
besitzen eine hohe Artspezifität
und liefern sehr wenige klinisch problematische falsch-negative
und wenige falsch-positive Ergebnisse. Von diesen Chlamydia pneumoniae-Antigenen
wird der vorstehend erwähnte
Rückstand
selbst, der hauptsächlich
aus der äußeren Membran von
Chlamydia pneumoniae besteht, vorzugsweise verwendet, das er sich
in Bezug auf die vorstehenden Effekte und die Reproduzierbarkeit
auszeichnet.
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Das Verfahren zum Messen des erfindungsgemäßen Anti-Chlamydia
pneumoniae-Antikörpers ist nicht
beschränkt,
solange das vorstehend erwähnte
Chlamydia pneumoniae-Antigen
als Teil- oder Gesamtantigen verwendet wird.
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Als Verfahren zum Messen des Antikörpers werden
als bevorzugte Verfahren zum Beispiel der Sandwich-Enzymimmuntest,
bei dem verschiedene markierte Antikörper eingesetzt werden, das
Latex-Agglutinationsverfahren, bei dem Latex-Trägerpartikel eingesetzt werden,
der immunturbidometrische Test und dergleichen erwähnt.
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Der Sandwich-Typimmuntest ist nachstehend
detailliert beschrieben.
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Als ein Verfahren zum Messen von
Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpern
durch den Sandwich-Typ-Immuntest unter Verwendung des erfindungsgemäßen Chlamydia
pneumoniae-Antigens kann ein Verfahren verwendet werden, worin das
vorstehende Antigen physikalisch oder chemisch an einem festen Träger immobilisiert
ist, um das gebundene Antigen herzustellen. Dieses immobilisierte
Antigen wird zur Inkubation für
eine bestimmte Dauer mit der Probe in Kontakt gebracht, wodurch
erreicht wird, dass der Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörper, sofern
in der Probe vorhanden, an das immobilisierte Antigen bindet, um
auf dem festen Träger
einen Antigen-Antikörper-Komplex
zu bilden. Dieser wird wie gewünscht
gewaschen wird und dann wird der markierte Antikörper gegen den Antikörper in
der Probe damit in Kontakt gebracht, wobei die Probe und der markierte
Antikörper
gegebenenfalls gleichzeitig miteinander in Kontakt gebracht werden.
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Wenn der vorstehend erwähnte Antigen-Antikörper-Komplex
gebildet wurde, ist er weiter an den markierten Antikörper gebunden
um so an den festen Träger
immobilisiert zu sein. Anschließend
wird die Menge der Markierung am markierten Antikörper, der
am festen Träger
gebunden oder ungebunden ist, bestimmt durch ein Verfahren, das
von der An der Markierung abhängt
und aus dem bestimmten Wert kann das Vorhandensein oder die Menge
des Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpers in der Probe bestimmt
werden.
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Als fester Träger können zum Beispiel Plastikmaterialien,
wie Polystyrol, Vinylchlorid etc., faserige Materialien, wie Nitrocellulose,
Nylon etc., anorganische Materialien, wie Glas, Silicagel etc.,
verwendet werden, die in jeder Form einschließlich Mikrotiterplatten, Perlen,
magnetischen Perlen, einer Papierscheibe, Fäden etc., vorliegen können. Polystyrolperlen
oder eine Polystyrol-Mikrotiterplatte werden bevorzugt, da sie einfach zu
handhaben sind und die Polystyrol-Mikrotiterplatte ist am meisten
bevorzugt, da sie besonders einfach zu handhaben ist.
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Weiterhin werden als Verfahren zum
Immobilisieren des Antigens auf dem vorstehend erwähnten festen
Träger
Verfahren auf der Basis physikalischer Adsorption, das kovalente
Bindungsverfahren, bei dem BrCN2 eingesetzt
wird, etc. verwendet.
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Als Proben sind zum Beispiel verschiedene
menschliche Körperflüssigkeits-bestandteile
zu erwähnen und
menschliche Tränen,
menschliche Rachenabstriche oder menschliche Seren werden bevorzugt,
da diese das klinische Bild des Probendonors reflektieren und im
Allgemeinen werden menschliche Seren verwendet.
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Als markierte Antikörper sind
die markierten Antikörper
gegen die Antikörper
(zum Beispiel menschliche Antikörper)
in der Probe zu erwähnen,
die mit verschiedenen Markierungen markiert wurden. Als zu markierende
Antikörper
sind ein Antikörper
gegen menschliches IgG, ein Antikörper gegen menschliches IgA,
ein Antikörper
gegen menschliches IgM oder teilweise zersetzte Produkte davon,
wie F(ab')2, Fab
etc., und dergleichen zu erwähnen,
die in geeigneter Weise entsprechend der Art des zu messenden Antikörpers verwendet
werden.
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Es wurde vermutet, dass nach der
Oberflächeninfektion
von Chlamydia pneumoniae innerhalb von ein bis zwei Wochen der IgM-Antikörper erscheint
und der IgG-Antikörper
auch relativ früh
erscheint und mit der Zeit verschwindet aber für einen langen Zeitabschnitt
vorhanden ist. Andererseits wurde vermutet, dass der sekretorische
IgA-Antikörper
eine Rolle spielt im Rahmen der zellulären Immunität und beim Schutz vor erneuter
Infektion.
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Daher wird bei dem Schritt in dem
der markierte Antikörper
mit dem Antikörper
in der vorstehend erwähnten
Probe in Kontakt tritt bevorzugt, dass die durch Markierung verschiedener
Arten von Antikörpern
erhaltenen markierten Antikörper
zum Messen getrennt umgesetzt werden. Als durch Markierung verschiedener Arten
von Antikörpern
erhaltene markierte Antikörper
sind ein markierter Antikörper
gegen menschliches IgG, ein markierter Antikörper gegen menschliches IgA,
ein markierter Antikörper
gegen menschliches IgM und dergleichen zu erwähnen.
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Als Markierungen, die für die markierten
Antikörper
verwendet werden, können
zum Beispiel Enzyme, Radioisotope, Fluoreszenzverbindungen, Chemilumineszenzverbindungen
und dergleichen verwendet werden und unter Berücksichtigung von Sensitivität, Sicherheit,
Einfachheit etc. werden vorzugsweise Enzyme verwendet. Als Enzyme
sind zum Beispiel Malat-Dehydrogenase (Enzym Nummer 1.1.137), Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase
(Enzym Nummer 1.1.1.49), Glucoseoxidase (Enzym Nummer 1.1.3.4),
Meerrettichperoxidase (Enzym Nummer 1.11.1.7) Acetylcholinesterase
(Enzym Nummer 3.1.1.7), Alkalische Phosphatase (Enzym Nummer 3.1.3.1),
Glucoamylase (Enzym Nummer 3.2.1.3) Lysozym (Enzym Nummer 3.2.1.17), β-Galactosidase
(Enzym Nummer 3.2.1.23) und dergleichen zu erwähnen.
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Als Enzym-markierte Antikörper werden
vorzugsweise Alkalische Phosphatasemarkierte Antikörper oder
Meerrettichperoxidase-markierte Antikörper eingesetzt, da diese einfache
und sensitive Tests erlauben und diese Enzym-markierten Antikörper kommerziell
erhältlich
sind.
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Wie aus den nachstehend beschriebenen
Beispielen ersichtlich ist, korreliert das erfindungsgemäße Verfahren
zum Messen von Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpern gut mit den Ergebnissen,
die durch den indirekten Mikro-IF-Test, bei dem herkömmliche
Chlamydia-Ek eingesetzt werden, erhalten werden, hat eine hohe Artspezifität und liefert
sehr wenige klinisch problematische falsch-negative und wenige falsch-positive Ergebnisse.
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Das erfindungsgemäße Reagenz zum Messen von Anti-Chlamydia
pneumoniae-Antikörpern ist
nicht beschränkt,
solange das vorstehend erwähnte
Chlamydia pneumoniae-Antigen
als Teil- oder Gesamtantigen verwendet wird.
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Als Reagenz zum Messen des Anti-Chlamydia
pneumoniae-Antikörpers,
das im vorstehenden Sandwich-Immuntest verwendet wird, ist, obwohl
die darin enthaltenen Elemente in Abhängigkeit des Messverfahrens
unterschiedlich sind, zum Beispiel ein Reagenz zu erwähnen, das
getrennt das immobilisierte Antigen, immobilisiert am festen Träger, und
den markierten Antikörper,
der mit dem zu messenden Antikörper
reagiert, enthält.
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Als feste Träger und markierte Antikörper gibt
es die vorstehend erwähnten.
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Der markierte Antikörper kann
suspendiert in einer Pufferlösung
und dergleichen aufbewahrt werden.
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Als erfindungsgemäßes Reagenz wird bevorzugt,
dass ein markierter Antikörper
gegen menschliches IgG, ein markierter Antikörper gegen menschliches IgA
und ein markierter Antikörper
gegen menschliches IgM getrennt als markierter Antikörper für eine Probe
hergestellt werden, da dies das klinische Bild des Probendonors
reflektieren kann.
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Dem erfindungsgemäßen Reagenz können wunschgemäß andere
Komponenten zugegeben werden. Im Falle eines im Sandwich-Immuntest
verwendeten Reagenzes zum Beispiel beinhalten andere Komponenten
eine Negativkontrolle, eine Positivkontrolle, eine Waschlösung und
ein Standardmaterial und, falls die Markierung ein Enzym ist, ein
Reaktionssubstrat, eine Verdünnungslösung, eine
Reaktionsstopplösung
und dergleichen, die allein oder in Kombination verwendet werden
können.
Das Reagenz ist sehr nützlich
für die
Diagnose einer Chlamydia pneumoniae-Infektion.
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Wie vorstehend beschrieben, umfasst
das erfindungsgemäße Chlamydia
pneumoniae-Antigen
Proteine, die aus der äußeren Membran
von Chlamydia pneumoniae gewonnen wurden, welche gewöhnlich relativ oder
ziemlich viele Mengen von Chlamydia pneumoniaeunspezifischen Komponenten
enthält.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörper jedoch
sogar unter Verwendung eines solchen Chlamydia pneumoniae-Antigens
quantitativ bestimmt werden.
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Daher wird angenommen, dass das erfindungsgemäße Chlamydia
pneumoniae-Antigen keine wesentlichen unspezifischen Reaktionen
mit Anti-Chlamydia trachomatis- und Anti- Chlamydia psittaci-Antikörpern hervorruft,
hohe Artspezifität
besitzt und dadurch zu sehr wenige klinisch problematische falsch-negative und
wenige falsch-positive Ergebnisse liefert.
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1 zeigt
ein Muster einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese der Sarcosylunlöslichen
Fraktion der äußeren Membran
von Chlamydia pneumoniae, in dem die Pfeile Proteine mit einem Molekulargewicht von:
1: etwa 98 KDa, 2: etwa 60 KDa, 3: etwa 53 KDa, 4: etwa 46 KDa,
5: etwa 43 KDa, 6: etwa 40 KDa, 7: etwa 37 KDa und 8: etwa 30 KDa
markieren.
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2 ist
eine graphische Darstellung, welche die Korrelation zwischen einem
ELISA („enzyme
linked immunoadsorbent assay")
bei dem das erfindungsgemäße Chlamydia
pneumoniae-Antigens verwendet wurde und einem Micro-IF-Test unter
Verwendung von Chlamydia pneumoniae-Ek zeigt, worin die Ordinate
die Absorption bei 405 nm im ELISA darstellt und die Abszisse den
Serumverdünnungsfaktor
(Titer) im Mikro-IF-Test.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
anhand der folgenden Beispiele erklärt.
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Beispiel
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A) Reinigung von Chlamydia
pneumoniae-Ek
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Als Chlamydia wurde der Chlamydia
pneumoniae-Stamm YK-41 (Kanamoto et al., KANSENSHOUGAKU ZASSI (Journal
of Infectious Diseases) 66 (5), 637–641, 1992) verwendet.
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Zu HL-Zellen, die zuvor mit dem YK-41-Stamm
infiziert und 4 Tage kultiviert worden waren (in einer 6-well-Polystyrol-Gewebekulturplatte)
wurde SPG-Lösung
(eine wässrige
Lösung
aus 75 g Saccharose, 0,52 g Kalium-Monophosphat, 1,22 g Kalium-Diphosphat,
0,72 g Glutarsäure
gelöst
in einem Liter Wasser, pH 7,4 bis 7,6) in einer Menge von 1 ml/
Vertiefung gegeben. Unter Verwendung eines Silikon-Gummischabers
wurden die HL-Zellen abgekratzt und die SPG-Lösung mit den HL-Zellen wurde
erhalten.
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Die gesammelte Lösung wurde 48-fach in SPG-Lösung verdünnt und
in ein Polystyrol-Zentrifugenröhrchen gegeben,
das dann in Intervallen von einer Sekunde 30 mal mit Ultraschall
behandelt wurde. Das Zentrifugenröhrchen wurde bei 1500 g für drei Minuten
zentrifugiert und der Überstand
wurde erhalten, um eine YK-41-Suspension herzustellen (105 IFU/ml).
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Nachdem andererseits 4 ml einer Suspension
aus etwa 8 × 104 HL-Zellen/ml, die in MEM-Medium mit 10%
(v/v) fetalem Rinderserum (FBS) gewachsen waren, in eine 6-well-Kulturplatte gegeben
wurden, wurde diese bei 36°C
in einem 5% (v/v) CO2-Inkubator kultiviert,
um einen Monolayer der Zellen herzustellen. Zu diesem wurden 2 ml
der vorstehenden Suspension des YK-41-Stammes (105 IFU/ml)
inokuliert und durch Zentrifugation adsorbiert (900 g, 60 min).
Nach der Absorption wurde die inokulierte Lösung abgesaugt und es wurden
4 ml Eagle MEM-Medium mit 10% (v/v) FBS und Cycloheximid (1 μl/ml) zugegeben
und der Ansatz wurde für
vier Tage bei 36°C
im 5% (v/v) CO2-nkubator weiter kultiviert. Dann wurden
die infizierten Zellen unter Verwendung eines Silikon-Gummischabers
abgekratzt, um eine Suspension der infizierten Zellen zu erhalten.
Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Deckgläschen von 13 mm Durchmesser
in die 6-well-Kulturplatte
gegeben und direkt vor dem Abkratzen der infizierten Zellen entfernt.
Das Deckgläschen
wurde unter Verwendung eines CulturesetTM (Ortho
Diagnostic Systems Inc., Raritan, N. J., USA) gefärbt, um
die Infektionsrate zu bestätigen.
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Nachdem die Zellen in der vorstehenden
Suspension der infizierten Kultur im Homogenisator zertrümmert worden
waren, wurde bei 20°C
für 10
Minuten zentrifugiert, um den Überstand
zu erhalten. Zwei Teile dieses Überstandes
wurden auf zwei Teile 0,033 M Tris-HCl-Puffer, pH 7,2 geschichtet,
der 30% Urografin (Meglumin-Diatrizoat und Natrium-Trizoat) (w/v) enthielt
und der auf einen Teil 0,033 M Tris-HCl-Puffer, pH 7,2, der 50%
(w/v) Saccharose enthielt, geschichtet worden war. Dann wurde bei
43.000 g bei 20°C
für 60
Minuten zentrifugiert. Der somit erhaltene Niederschlag lieferte
die rohen, gereinigten Ek.
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Ein Teil der Suspension der vorstehenden
rohen, gereinigten Ek wurde auf drei Teile 0,033 M Tris-HCl-Puffer,
pH 7,2, mit einem Gradienten von 35 bis 50 (w/v) Urografin geschichtet
und der Ansatz wurde bei 43.000 g, bei 20°C für 60 Minuten zentrifugiert.
Die trübe
Schicht in der mittleren Phase nach Zentrifugation wurde gesammelt,
um die gereinigten Ek zu erhalten.
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B) Gewinnung der Sarcosin-unlöslichen
Fraktion der äußeren Membran
von Chlamydia
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Die somit erhaltenen gereinigten
Ek wurden in 0,01 M Natrium-Phosphatpuffer, pH 8,0, der 2% (w/v) Sarcosyl,
1,5 mM EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) und 0,14 M Salzlösung (Sarcosyl-Puffer)
enthielt, suspendiert und bei 20 kHz für 60 Sekunden mit Ultraschall
behandelt. Nach einstündiger
Inkubation bei 37°C
wurde die Lösung
bei 100.000 g bei 20°C
für 60
Minuten zentrifugiert. Nach der Zentrifugation wurde der Niederschlag
wieder in einer geringen Menge des vorstehenden Sarcosyl-Puffers
suspendiert und bei 100.000 g bei 20°C für 60 Minuten zentrifugiert.
Nach der Zentrifugation wurde der Überstand wieder als die lösliche Fraktion erhalten.
Der Niederschlag wurde zweimal mit PBS (pH 8,0) gewaschen, um überschüssiges Sarcosyl
zu entfernen. Anschließend
wurde der vorstehende Niederschlag in 0,02 M Natriumphosphatpuffer,
pH 8,0, der 10 mM MgCl2 enthielt und worin
DNase und RNase jeweils à 2,5 μg/ml gelöst waren,
suspendiert, die Lösung
wurde bei 37°C
für 2 Stunden
inkubiert und dann bei 100.000 g, bei 4°C für 60 Minuten zentrifugiert.
Um DNase und RNase, die im Rückstand
verbleiben können,
zu entfernen, wurde der Rückstand
zweimal mit PBS (pH 8,0) gewaschen, um den Rückstandsbestandteil (Sarcosyl-unlösliche Fraktion
der äußeren Membran
von Chlamydia) zu erhalten.
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Der somit erhaltene Rückstandsbestandteil
wurde einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
zugeführt,
um das Molekulargewicht jedes enthaltenen Proteins zu bestimmen.
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Die SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
wurde gemäß dem von
Laemmli beschriebenen Verfahren (Nature 227, 680–685, 1970) in einem 4 bis
20% (w/v) Acrylamid-Gradientengel
durchgeführt.
Der verwendete Elektrophoresepuffer war 0,025 M Tris-Puffer, der
1% (w/w) SDS und 0,2 M Glyzin enthielt. Zu 60 μl des Rückstandsbestandteils (Proteinkonzentration
500 μg/ml)
wurden 60 Probenbehandlungslösung
(0,125 M Tris-Puffer,
pH 6,8, mit 4% (w/v) SDS, 2% (v/v) Glycerin, 0,01% (w/v) BPB) und
12 μl 2-Mercaptoethanol als
reduzierendes Mittel gegeben und die Lösung wurde bei 95°C für 5 Minuten
gekocht. Von dieser Lösung
wurden 10 μl
auf das Gel aufgetragen. Die Elektrophorese wurde bei 40 mA für etwa eine
Stunde durchgeführt.
Als Molekulargewichtsmarker wurde Kaleidoscope Prestain Standard
(Biorad) verwendet und den gleichen Elektrophoresebedingungen wie
vorstehend erwähnt
unterworfen, um das Molekulargewicht von Proteinen in jeder Probe
anhand ihrer Mobilität
zu bestimmen.
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Die Färbung wurde durchgeführt mit
dem Silberfärbeverfahren
unter Verwendung des Silver Staining Kit Wako (Wako Pure Chemicals
Industries, Ltd.)
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1 zeigt
ein Muster einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese. In 1 repräsentiert jeder Pfeil ein Protein
mit einem Molekulargewicht von: 1: etwa 98 KDa, 2: etwa 60 KDa,
3: etwa 53 KDa, 4: etwa 46 KDa, S: etwa 43 KDa, 6: etwa 40 KDa,
7: etwa 37 KDa und 8: etwa 30 KDa.
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C) Messung eines Anti-Chlamydia
pneumoniae-Antikörpers
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Der vorstehend erhaltene Rückstandsbestandteil,
der als Antigen verwendet wurde, wurde auf eine Proteinkonzentration
von 5 μg/ml
in Puffer für
die Immobilisierung des Trägers
(1 Liter enthält
2,93 g NaHCO3 und 1,59 g Na2Co3) eingestellt und Aliquots à 100 μl wurden
in jede Vertiefung einer 96-well-Polystyrol-Mikrotiterplatte gegeben
und dann wurde die Platte bei 4°C über Nacht
inkubiert. Dann wurde dreimal mit jeweils 300 μl PBS, pH 7,2, mit 0,05% (v/v)
Tween 20 (nachstehend als 0,05% (v/v) Tween 20-PBS bezeichnet) gewaschen,
um nicht-adsorbiertes Antigen zu entfernen. Dann wurden 250 μl Blockierungspuffer
mit 5% (w/v) Rinderserumalbumin (BSA, hergestellt von KPL, Puffer
zum Blockieren und zur Probenverdünnung) in jede Vertiefung gegeben
und die Platte wurde bei 37°C
für eine
Stunde inkubiert, um eine Platte mit immobilisiertem Antigen herzustellen.
Die Platte wurde zweimal mit jeweils 250 μl 0,05% (v/v) Tween 20-PBS gewaschen. Nachdem
100 μl Serumprobe
verdünnt
im Puffer zum Blockieren und zur Probenverdünnung auf die vorstehende Platte
mit immobilisiertem Antigen gegeben wurden, wurde die Platte bei
37°C für eine Stunde
inkubiert und dann wurde dreimal mit jeweils 250 μl 0,05% (v/v)
Tween-20-PBS gewaschen.
Dann wurde der Antikörper gegen
menschliches IgG, der mit Alkalischer Phosphatase markiert war (markierter
Antikörper)
auf 1 μg/ml
in 0,05% (v/v) Tween 20-PBS verdünnt
und hiervon wurden 100 μl
in jede Vertiefung gegeben. Nach einstündiger Inkubation bei 37°C wurde dreimal
mit jeweils 250 μl
0,05% (v/v) Tween 20-PBS gewaschen. Dann wurden 100 μl einer Lösung von
p-NPP (p-Nitrophenylphosphat), einem Substrat der Alkalischen Phosphatase,
in Diethanolamin (Substrat für
die Enzymreaktion, Konzentration 1 mg/ml) in jede Vertiefung gegeben
und die Platte wurde für
zehn Minuten bei Zimmertemperatur inkubiert. Die Reaktion wurde
dann durch Zugeben von 25 μl
3 N NaOH-Lösung
(Reaktionsstopplösung)
gestoppt und mit einem Lesegerät
für Microtiterplatten
(MTP-120, Corona Denki K. K.) wurde die Absorption (405 nm) bestimmt.
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D) Sensitivität und Spezifität gegenüber menschlichem
Serum
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Dies wurde festgestellt anhand eines
indirekten Micro-IF-Testes, der als Kontrolltest durchgeführt wurde.
Die Tests auf Sensitivität
und Spezifität
wurden durchgeführt
mit 55 Serumproben von Personen, bei denen Chlamydia pneumoniae-Antikörper vorhanden
waren, und 66 Serumproben von Personen, bei denen keine Chlamydia
pneumoniae-Antikörper
vorhanden waren. Das menschliche Serum wurde mit 0,05% (v/v) Tween 20-PBS
200fach verdünnt,
um Proben zur Messung von Chlamydia-Antikörpern herzustellen. Der indirekte
Micro-IF-Test wird später
erklärt.
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Um den Effekt des vorliegenden Erfindung
weiter zu verdeutlichen, wurde die Messung nach dem gleichen Verfahren
wie die vorliegende Erfindung durchgeführt, außer dass gereinigte Ek des
Chlamydia pneumoniae-Stammes YK-41 als Antigen zum Messen von Chlamydia
pneumoniae-Antikörpern
verwendet wurden, um dessen Sensitivität und Spezifität mit der
des erfindungsgemäßen Chlamydia
pneumoniae-Antigens zu vergleichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 und 2 gezeigt.
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2 ist
eine graphische Darstellung in der ein „enzyme-linked immunoadsorbent
assay" (ELISA),
bei dem das erfindungsgemäße Chlamydia
pneumoniae-Antigen verwendet wurde, mit einem Micro-IF-Test verglichen
wird, wobei die Ordinate die Absorption bei 405 nm im ELISA repräsentiert
und die Abszisse den Serumverdünnungsfaktor
(Titer) im Mikro-IF-Test.
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Der cut-off Wert jedes Testes war
definiert als die mittlere Absorption von 66 negativen menschlichen Seren
plus Standardabweichung.
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Die Ergebnisse in 2 zeigen, dass die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Ergebnisse eine sehr gute Korrelation mit denen aus dem
herkömmlichen
Micro-IF-Test aufweisen.
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Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen
auch, dass das erfindungsgemäße Chlamydia
pneumoniae-Antigen eine viel bessere Übereinstimmung mit dem Micro-IF-Test
zeigt als die gereinigten Ek, die als Kontrollantigen getestet wurden.
Im Besonderen zeigte sich, dass es keine klinisch problematischen
falsch-negativen Ergebnisse liefert und dadurch von großem klinischen
Nutzen ist.
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E) Untersuchung der Kreuzreaktivität mit Chlamydia
trachomatis- und Chlamydia psittaci-Antikörpern
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Die Reaktivität gegenüber Chlamydia pneumonia-, Chlamydia
trachomatis- und Chlamydia psittaci-Antikörpern wurde unter Verwendung
des indirekten Micro-IF-Testes getestet. Der Test wurde wie nachstehend
gezeigt durchgeführt
in Übereinstimmung
mit dem Verfahren beschrieben in „Chlamydia Kansenshouno Kisoto
Rinsho" (Grundlagen
und klinische Pathologie von Chlamydia Infektionen), Seite 62–91, herausgegeben
von Kinbara Shuppan K. K., 1988).
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Unter Verwendung von Chlamydia pneumoniae-Stamm
TW-183, Chlamydia trachomatis-Stamm L2 und Chlamydia psittaci-Stamm
Budgerigar-1 wurden, wie vorstehend in A) beschrieben, Ek erhalten.
Die erhaltenen Ek wurden jeweils mit 3% normalem Dottersack vermischt
und dicht nebeneinander auf einen Objektträger getropft. Die aufgetropften
drei verschiedenen Ek bildeten eine Gruppe und insgesamt wurden
16 Gruppen mit 4 Gruppen in einer Spalte und vier Gruppen von Ek
in einer Reihe auf einen Objektträger getropft. Nach dem Auftropfen
wurde Aceton auf den Objektträger
gegeben, um die Ek zu fixieren.
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Die menschlichen Serumproben wurden
in seriellen 2-fach-Verdünnungen,
wie 2-, 4-und 8-fach,
in 0,05% (v/v) Tween 20-PBS verdünnt,
um die Probenlösungen
herzustellen. Die Probenlösungen
wurden jeweils zu den Ek der vorstehenden Gruppen gegeben und bei
37°C für 30 Minuten
inkubiert, die Probenlösungen
wurden dann entfernt und der Objektträger wurde in Tween 20-PBS gewaschen.
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FITC-Konjugat gegen menschliches
IgG (fluoreszierender Antikörper,
Sigma Chemicals Co. Ltd.) wurde zu den Ek jeder der vorstehenden
Gruppen gegeben und es wurde bei 37°C für 30 Minuten inkubiert, die Probenlösungen wurden
entfernt und der Objektträger
wurde in Tween 20-PBS gewaschen. Der somit erhaltene Objektträger wurde
unter einem Fluoreszenzmikroskop betrachtet, um das Vorhandensein
von Fluoreszenz zu untersuchen und der höchste Verdünnungsfaktor bei dem Fluoreszenz
beobachtet wurde, wurde als Titer definiert, mit dem Ergebnis, dass
ein Titer von 16 als cut-off Wert festgelegt wurde.
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Ausgehend von den Ergebnissen aus
dem indirekten Micro-IF-Test wurden die Proben eingeteilt in solche
mit Chlamydia pneumoniae-Antikörpern,
solche mit Chlamydia trachomatis-Antikörpern und solche mit Chlamydia
psittaci-Antikörpern,
wie in den Tabellen 2 bis 4 gezeigt.
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Für
die anhand des vorstehenden Micro-IF-Testes getesteten menschlichen
Serumproben (die Probenlösungen
wurden in gleicher Weise hergestellt wie die vorstehenden Probenlösungen zur
Messung von Chlamydia-Antikörpern)
wurden Antikörper
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung nachgewiesen, wie in C) beschrieben und
in den Tabellen 2 bis 4 gezeigt.
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Die Ergebnisse zeigten, dass das
erfindungsgemäße Messverfahren
keine Kreuzreaktivität
mit Chlamydia trachomatis oder Chlamydia psittaci zeigt.
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In den Tabellen 2 bis 4 ist A eine
Probe mit Antikörpern
gegen C. pneumoniae, B eine Probe mit Antikörpern gegen C trachomatis und
C eine Probe mit Antikörpern
gegen C. psittaci (Ergebnisse des Micro-IF-Testes).
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Der cut-off-Wert im erfindungsgemäßen Beispiel
war 0,171.
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Das erfindungsgemäße Chlamydia pneumoniae-Antigen
besitzt hohe Artspezifität,
liefert sehr wenige klinisch problematische falsch-negative und
wenige falsch-positive Ergebnisse und hervorragende Reproduzierbarkeit
und ist daher sehr nützlich
zum Messen von Anti-Chlamydia pneumoniae-Antikörpern.
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Gemäß dem Verfahren zum Herstellen
des erfindungsgemäßen Chlamydia
pneumoniae-Antigens
ist es möglich,
ein Verfahren für
die Herstellung des Antigens bereitzustellen, das hohe Artspezifität besitzt
und sehr wenige klinisch problematische falsch-negative und wenige
falsch-positive Ergebnisse liefert.
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Das Verfahren zum Messen des erfindungsgemäßen Anti-Chlamydia
pneumoniae-Antikörpers besitzt hohe
Artspezifität
und liefert sehr wenige klinisch problematische falschnegative und
wenige falsch-positive Ergebnisse, erlaubt die einfache Messung
und einfache Probensammlung, reflektiert das klinische Bild des
Probendonors und ist hochsensitiv, wodurch es sehr nützlich ist
für die
Diagnose von Chlamydia pneumoniae-Infektionen.
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Das Reagenz zum Messen des erfindungsgemäßen Anti-Chlamydia
pneumoniae-Antikörpers besitzt hohe
Artspezifität,
liefert sehr wenige klinisch problematische falschnegative und wenige
falsch-positive Ergebnisse, ist leicht zu Messen und ist hochsensitiv
und daher wertvoll für
die Diagnose von Chlamydia pneumoniae-Infektionen.