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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Sachgebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis einer Zielnucleinsäure in Sputum
und Reagentien, die dafür
nützlich
sind.
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2. Beschreibung des Fachgebietes
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Eine
zunehmende Anzahl von Hinweisen erlaubt den Schluß, daß somatische
Mutationen ursächlich wichtig
für die
Induktion menschlicher Krebserkrankungen sind. Diese somatischen
Mutationen können
sich in den Genomen von bis dahin normalen Zellen akkumulieren,
von denen manche dann die mit bösartigem Wachstum
einhergehenden Phänotypen
aufweisen können.
Solche onkogenen Mutationen können
auch eine Anzahl verschiedener Typen von Änderungen der DNA-Struktur
beinhalten, darunter Deletionen, Translokationen und Einzelnucleotid-Alterationen.
Die letzteren, die auch als Punktmutationen bekannt sind, können insofern
häufig
an der Carcinogenese beteiligt sein, als eine Vielzahl mutagener
Chemikalien solche Mutationen hervorrufen. Ferner können solche
Mutationen spontan, als Ergebnis von Fehlern bei der DNA-Replikation
auftreten.
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Die
Fortschritte der Technologie der rekombinanten DNA haben zur Entdeckung
normaler Zellgene (Proto-Onkogene und Tumor-Suppressorgene) geführt, die
das Wachstum, die Entwicklung und die Differenzierung steuern. Unter
bestimmten Umständen
wird die Regulation dieser Gene verändert, und sie bewirken, daß normale
Zellen neoplastische Wachstumseigenschaften annehmen. Bis heute
sind über
40 Proto-Onkogene und Suppressorgene bekannt, die je nach ihren
funktionalen Eigenschaften in verschiedene Kategorien fallen. Dazu
zählen
(1) Wachstumsfaktoren und Wachstumsfaktor-Rezeptoren, (2) Boten
der intrazellulären
Signalübertragungswege,
beispielsweise zwischen dem Cytoplasma und dem Zellkern, und (3)
regulatorische Proteine, die die Genexpression und DNA-Replikation
beeinflussen.
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Punktmutationen
waren an der Verursachung vieler menschlicher Tumore direkt beteiligt.
Manche Tumore haben Onkogene der ras-Genfamilie, die sich von ihrem
normalen zellulären
Proto-Onkogen-Gegenstück
durch das Vorhandensein einer Punktmutation an einer von einer begrenzten
Anzahl von Stellen in diesen Genen unterscheiden. Ähnlicherweise
finden sich in Tumorzellen oft Punktmutationen in kritischen Regionen
von Tumor-Suppressorgenen, wie p53. Diese Mutationen stellen qualitative
Veränderungen
des Tumorzellengenoms dar, die diese Zellen von normalen Zellen
unterscheiden und eine Basis für
die Diagnose des genetischen Ursprungs eines zu untersuchenden Tumors
bilden. Die Bestimmung von Mutationen, die aktive Onkogene erzeugt
haben, kann wichtige Hinweise für
die Diagnose und Prognose der Tumorentwicklung liefern. So wurde
zum Beispiel festgestellt, daß eine
Anzahl von Mutationen das 12te Codon des ras-Onkogens verändern und
das Ersetzen eines normalerweise vorhandenen Glycins durch eine
beliebige andere aus einer Anzahl alternativer Aminosäuren bewirken.
Solche Aminosäuresubstitutionen
erzeugen ein stark transformierendes Allel. Somit kann das Vorliegen
einer bestimmten Nucleotidsubstitution eine starke Determinante
für das
Verhalten der Tumorzelle (z. B. ihrer Wachstumsrate, Invasivität, usw.)
sein. Daraus ergibt sich, daß DNA-Sonden
für Onkogenmutationen
vielversprechende Diagnosereagentien der klinischen Onkologie darstellen.
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Unter
den verschiedenen Typen von Neoplasmen gehen eine Anzahl solcher,
die in den Lungen vorkommen, mit Onkogenmutationen einher. Lungenkrebs
ist die wichtigste Ursache der mit Krebs zusammenhängenden
Todesfälle
in den westlichen Ländern.
Die Prognose für
Patienten mit Lungenkrebs hängt
in erster Linie vom Stadium des Tumors zur Zeit der klinischen Diagnose
ab. Derzeit werden nur 25 bis 40 Prozent aller Lungentumore zum
Zeitpunkt ihrer ersten Feststellung als resezierbar erachtet. Patienten
mit frühzeitig
diagnostizierten Tumoren im Stadium I haben eine Überlebensrate
von 40 bis 70% nach einer operativen Resektion. Der Versuch eines
Absuchens auf Lungenkrebs mit Sputum-Cytologie im Abstand von drei
Jahren und jährlichem
Thoraxröntgen
hat sich als für
die Früherkennung
von Lungenkrebs ungeeignet erwiesen. Alternativ hat die Entdeckung,
daß Tumore
eine Reihe wohldefinierter genetischer Veränderungen, darunter Punktmutationen
in Onkogenen durchlaufen, die An strengungen zur Entwicklung zusätzlicher
nichtinvasiver Tests stimuliert, mit denen sich Neoplasien der Lunge
verläßlicher
feststellen lassen könnten,
doch sind diese Versuche bisher gescheitert. Die vorliegende Erfindung
zielt auf diesen Bedarf.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ergab sich aus der unerwarteten Entdeckung,
daß Nucleinsäure, die
eine mit Lungenneoplasie einhergehende mutierte Nucleotidsequenz
hat, in nachweisbaren Spiegeln im Sputum von Patienten mit Lungenneoplasie
vorhanden ist.
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Als
Folge dieser Entdeckung stellt die vorliegende Erfindung einen signifikanten
Fortschritt gegenüber solchen
Verfahren wie Gewebebiopsie dar, indem sie ein nichtinvasives, schnelles
und genaues Verfahren zur Feststellung mutierter Nucleotidsequenzen,
die mit Lungenneoplasie einhergehen, liefert. Die Vorgehensweise
der Erfindung auf der Grundlage der DNA-Amplifikation kann eine Zelle mit einem
mutierten Gen in einem großen Überschuß (größer als
10.000) normaler Zellen feststellen. Auf Grundlage diese Entdeckung
ist es nun möglich,
verschiedene andere Zielnucleinsäuren
nachzuweisen, die mit anderen Krankheitsstadien einhergehen.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein Verfahren, das als Hilfsmittel
zur Cytopathologie verwendet werden kann, um Hochrisikopopulationen
abzusuchen und um Hochrisikopatienten zu beobachten, die eine Chemoprävention
oder Chemotherapie durchlaufen.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
Genmutationen im Sputum. Clone mit einem PCR-Insert vom p53-Gen
hybridisierten mit einer für
das Codon 273 Arg → His-Mutation
im Tumor (T) des Patienten (L4) spezifischen Oligomersonde, weniger
Clone hybridisierten mit der gleichen Sonde im Sputum (S) des Patienten,
und keine Clone hybridisierten mit der Sonde in einem Kontroll-Sputum
von einem Patienten (L15) ohne Mutationen im p53- Gen im primären Lungenkrebs
(C) des Patienten.
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2 zeigt
Sequenzierungsgele von Clonen, die die normalen und mutierten p53-Sequenzen enthielten.
Die Wildtypsequenz ist in der normaleren (N) Kontrolle und der 273
CGT → CAT-
(Arg → His)-mutierten Sequenz
(Pfeil) im Tumor (T) mit einer residualen Wildtypbande zu sehen.
Die gleiche, auch im primären
Tumor gefundene mutierte Bande ist im Sputum (S) zu sehen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis einer
Nucleinsäure
mit einer mutierten Nucleotidsequenz, die im Sputum vorhanden ist,
wobei das Vorhandensein der veränderten
Nucleinsäuresequenz
mit Lungenneoplasie einhergeht.
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In
ihrem weitesten Sinn erlaubt die vorliegende Erfindung den Nachweis
einer beliebigen Zielnucleinsäuresequenz
von diagnostischer oder therapeutischer Relevanz, bei der die Zielnucleinsäuresequenz
im Sputum vorhanden ist. So kann die Zielnucleotidsequenz zum Beispiel
ein mutiertes Nucleotid, ein Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus
(RFLP), eine Nucleotiddeletion, eine Nucleotidsubstitution oder
eine beliebige andere Säuger-Nucleinsäuresequenz
von Interesse sein.
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In
einer Ausführungsform
ist das Verfahren der Erfindung zum Nachweis mutierter Nucleotidsequenzen,
die sowohl mit gutartigen als auch mit bösartigen Neoplasien einhergehen,
anwendbar. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Neoplasie der
Lunge nachgewiesen, obwohl das Verfahren auch zum Nachweis jeder
beliebigen neoplastischen mutierten Nucleotidsequenz ungeachtet
ihrer Herkunft verwendet werden kann, solange die Sequenz nachweisbar
im Sputum vorhanden ist. Beispielsweise sondern Kopf-Halskrebserkrankungen
Krebszellen in das Sputum ab und können nachgewiesen werden.
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Zahlreiche
Nucleinsäuren
mit mutierten Nucleotidsequenzen, die ein abnormales Genprodukt
erzeugen, sind dafür
bekannt, daß sie
mit verschiedenen Neoplasien einhergehen. Zu den am häufigsten
anzutreffenden mutierten Nucleotidsequenzen zählen Onkogene und Tumor-Suppressorgene, wie
das mutierte k-ras-Onkogen, mutiert bei Dickdarmkrebs (MCC), deletiert
bei Dickdarmkrebs (DCC), adenomatöser Polyposis coli (APC), familiärer adenomatöser Polyposis
coli (FAP) und p53. Von besonderer Bedeutung in der vorliegenden
Erfindung ist der Nachweis des mutierten k-ras-Onkogens und des
p53-Tumorsuppressorgens. (Vogelstein, Nature, 348: 681, 1990).
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Zur
Analyse von Sputumproben gemäß dem Verfahren
der Erfindung ist es vorzuziehen, die in der Probe vorhandenen Epithelzellen
anzureichern. Das kann durch Vermischen der Probe mit einem für Epithelzellen
spezifischen monoclonalen Antikörper,
wie EBA-1 oder Ber-Ep4 (Can. Res. 53: 3455,
1993), der von Dakopatts, Gestrop, Dänemark erhältlich ist, geschehen. Fachleute
werden auch andere epithelzellenspezifische monoclonale Antikörper kennen.
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Die
Aminosäuren,
auf die in dieser Arbeit Bezug genommen wird, können nach dem folgenden Drei-Buchstaben-
oder Ein-Buchstaben-Abkürzungen
bestimmt werden:
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Möchte man
die mutierten Nucleotidsequenzen vor dem Nachweis amplifizieren,
so kann dies mit Oligonucleotid(en) geschehen, die Amplifikationsprimer
sind. Diese einzigartigen Oligonucleotidprimer basieren auf der
Erkennung der an die mutierten Nucleotidsequenzen angrenzenden flankierenden
Regionen und sind in der Lage, mit den flankierenden Regionen substantiell
zu hybridisieren, so daß die
Amplifikation voranschreiten kann.
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Im
Fall von k-ras beispielsweise umfassen diese Oligonucleotidprimer
Sequenzen wie die Nucleotidsequenz 5'-AGGAATTCATGACTGAATATAAACTTGT-3' (SEQ. ID NR. 1)
und/oder 5'-ATCGAATTCTATGCATATTAAAACAAGATT-3' (SEQ. ID NR. 2)
und zu diesen komplementäre
Sequenzen. Im Fall von p53 umfassen die Oligonucleotidprimer Sequenzen,
die in der Lage sind, mit den flankierenden Nucleotidsequenzen zu
hybridisieren, wobei die Primer 5'-GTAGGAATTCACTTGTGCCCTGACTT-3' (SEQ. ID NR. 3)
und 5'-CATCGAATTCCACTGACAACCACCCTT-5' (SEQ. ID NR. 4)
(Exons 5–6)
und 5'-GTAGGAATTCCAAGGCGCACTGGCCTC-3' (SEQ. ID NR. 5)
und 5'-ACTGAATTCTTCGTCTCCTCCACCGC-3' (SEQ. ID NR. 6)
für die Exons
7–8, und
zu diesen komplementäre
Sequenzen sind.
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Die
Primer, die gemäß dem Verfahren
der Erfindung verwendet werden können,
umfassen Oligonucleotide von ausreichender Länge und geeigneter Sequenz,
um eine spezifische Initiation der Polymerisation einer signifikanten
Anzahl von Nucleinsäuremolekülen, die
die Zielnucleinsäure
enthalten, zu liefern. Auf diese Weise ist es möglich, die spezifische Zielnucleinsäuresequenz,
die die Nucleinsäure
von Interesse enthält,
selektiv zu amplifizieren. Spezifisch bezieht sich der Begriff „Primer", wie hierin verwendet,
auf eine Sequenz, die zwei oder mehr Desoxyribonucleotide oder Ribonucleotide,
vorzugsweise deren mindestens acht umfaßt, wobei diese Sequenz in
der Lage ist, die Synthese eines Primer-Extensionsprodukts zu initiieren,
das im wesentlichen komplementär
zu einem Zielnucleinsäurestrang
ist. Der Oligonucleotidprimer enthält typischerweise 15 bis 22
oder mehr Nucleotide, kann aber auch weniger Nucleotide enthalten.
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Die
Versuchsbedingungen, die zu einer Synthese führen, beinhalten das Vorhandensein
von Nucleosid-Triphosphatasen und eines Mittels zur Polymerisation,
wie DNA-Polymerase, und eine geeignete Temperatur und einen geeigneten
pH-Wert. Der Primer ist für
eine maximale Wirksamkeit bei der Amplifikation vorzugsweise einzelsträngig, kann
jedoch auch doppelsträngig
sein. Wenn er doppelsträngig
ist, wird der Primer zuerst behandelt, um seine Stränge zu separieren,
bevor er zur Herstellung von Extensionsprodukten verwendet wird.
Vorzugsweise ist der Primer ein Oligodesoxyribonucleotid. Der Primer
muß lang
genug sein, um die Synthese von Extensionsprodukten in Gegenwart
des induzierenden Polymerisationsmittels zu primen. Die genaue Länge des
Primers hängt
von vielen Faktoren ab, darunter Temperatur, Puffer und Nucleotidzusammensetzung.
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Primer,
die gemäß dem Verfahren
der Erfindung verwendet werden, werden so entworfen, daß sie im wesentlichen
komplementär
zu jedem Strang von zu amplifizierenden Zielnucleotidsequenzen sind.
Im wesentlichen komplementär
bedeutet, daß die
Primer ausreichend komplementär
sein müssen,
um mit ihren jeweiligen Strängen
unter Bedingungen zu hybridisieren, die ein Funktionieren des Polymerisierungsmittels
erlauben. Mit anderen Worten, die Primer sollten ausreichend Komplementarität mit den
flankierenden Sequenzen haben, um mit diesen zu hybridisieren und
eine Amplifikation der Nucleotidsequenz zu erlauben. Vorzugsweise
hat das 3'-Ende
des Primers, das verlängert
wird, eine perfekte Basenpaarkomplementarität mit dem komplementären flankierenden
Strang.
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Oligonucleotidprimer,
die gemäß der Erfindung
verwendet werden, werden in jedem Amplifikationsprozeß angewandt,
der größere Mengen
von Zielnucleinsäure
produziert. Typischerweise ist ein Primer komplementär zum negativen
(–) Strang
der mutierten Nucleotidsequenz, und der andere ist komplementär zum positiven
(+) Strang. Eine Anlagerung der Primer zu einer denaturierten Nucleinsäure mit
anschließender
Extension mit einem Enzym, wie das große Fragment von DNA-Polymerase
I (Klenow) oder Taq-DNA-Polymerase und Nucleotiden führt zu neusynthetisierten
(+) und (–)
Strängen,
welche die Zielnucleinsäure
enthalten. Da diese neusynthetisierten Nucleinsäuren ebenfalls Matrizen sind,
führen
wiederholte Zyklen der Denaturierung, Primeranlagerung und Extension
zu einer exponentiellen Produktion der vom Primer definierten Region
(d. h. der mutierten Zielnucleotidsequenz). Das Produkt der Amplifikationsreaktion
ist eine diskrete Nucleinsäureduplex
mit Enden, die den Enden des spezifischen verwendeten Primers entsprechen.
Der Fachmann kennt auch andere Amplifikationsverfahren, die ebenfalls
dazu verwendet werden können,
die Kopien der Zielnucleinsäuren
zu erhöhen.
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Die
Oligonucleotidprimer zur Verwendung in der Erfindung können mit
jedem geeigneten Verfahren hergestellt werden, wie konventionelle
Phosphotriester- und Phosphodiester-Verfahren oder automatisierte Ausführungsformen
davon. In einer solchen automatisierten Ausführungsform werden Diethylphosphoramidite als
Startmaterialien verwendet, und sie können wie von Beaucage et al.
(Tetrahedron Letters, 22: 1859–1862, 1981)
beschrieben synthetisiert werden. Ein Verfahren zur Synthese von
Oligonucleotiden auf einer modifizierten festen Unterlage wird in
U.S. Patent Nr. 4,458,066 beschrieben. Ein Verfahren zur Amplifikation,
das gemäß dieser
Erfindung verwendet werden kann, ist die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), die in den U.S. Patenten Nr. 4,683,202 und 4,683,195 beschrieben
ist.
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Als
Start-Nucleinsäure
oder -Säuren
kann bzw. können
jede beliebige Sputumproben-Nucleinsäure in gereinigter
oder nicht gereinigter Form verwendet werden, vorausgesetzt daß sie die
spezifische Nucleinsäuresequenz
mit der Zielnucleinsäure
enthält,
oder daß sie
im Verdacht steht, diese zu enthalten. So kann das Verfahren z.
B. DNA oder RNA, einschließlich
Messenger-RNA verwenden, wobei die DNA oder RNA einzel- oder doppelsträngig sein
kann. Wenn RNA als Matrize verwendet werden soll, würden Enzyme
und/oder Bedingungen, die für
reverse Transkription der Matrizen-DNA optimal sind, verwendet.
Ferner kann ein DNA-RNA-Hybrid, das jeweils einen Strang von beiden
enthält,
verwendet werden. Ein Gemisch von Nucleinsäuren kann ebenfalls verwendet
werden; ebenso können
die in einer vorhergehenden Amplifikationsreaktion unter Verwendung
der gleichen oder verschiedener Primer hergestellten Nucleinsäuren verwendet
werden. Die mutierte, zu amplifizierende Nucleotidsequenz, kann
eine Fraktion eines größeren Moleküls sein
oder kann anfänglich
als diskretes Molekül
vorliegen, so daß die
spezifische Sequenz die gesamte Nucleinsäure darstellt. Es ist nicht
nötig,
daß die
zu amplifizierende Sequenz von Anfang an in einer reinen Form vorliegt;
sie kann eine untergeordnete Fraktion eines komplexen Gemisches
sein, wie sie in menschlicher Gesamt-DNA enthalten ist.
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Wenn
die mutierte Zielnucleotidsequenz der Probe zwei Stränge enthält, ist
es notwendig, die Stränge der
Nucleinsäure
aufzutrennen, bevor sie als Matrize verwendet werden kann. Die Auftrennung
der Stränge kann
entweder als separater Schritt oder gleichzeitig mit der Synthese
des Primer-Extensionsproduktes ausgeführt werden. Diese Strangtrennung
kann durch verschiedene geeignete denaturierende Zustände, darunter physikalische,
chemische oder enzymatische Mittel erreicht werden; das Wort „denaturierend" schließt alle
solche Bedeutungen ein. Ein physikalisches Verfahren zur Auftrennung
von Nucleinsäuresträngen beinhaltet
das Erhitzen der Nucleinsäure,
bis diese denaturiert ist. Die typische Hitzedenaturierung kann
Temperaturen im Bereich von 80°C
bis 105°C
und Zeiten im Bereich von 1 bis 10 Minuten involvieren. Die Strangauftrennung kann
auch durch ein Enzym aus der als Helicasen bekannten Enzymklasse
induziert werden, oder durch das Enzym RecA, das Helicaseaktivität hat, und
von dem man weiß,
daß es
in Gegenwart von riboATP DNA denaturiert. Die für die Strangauftrennung mit
Helicasen bei Nucleinsäuren
geeigneten Bedingungen werden von Kuhn Hoffmann-Berling (CSH-Quantitative
Biology, 43: 63, 1978) beschrieben, und ein Überblick über Verfahren zur Anwendung
von RecA findet sich bei C. Radding (Ann. Rev. Genetics, 16: 405–437, 1982).
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Wenn
die Nucleinsäure,
die die zu amplifizierende Zielnucleinsäure enthält, einzelsträngig ist,
wird ihr Gegenstück
durch Hinzufügen
von einem oder zwei Oligonucleotidprimern synthetisiert. Wird ein
einzelner Primer verwendet, so wird in der Gegenwart von Primer,
einem Polymerisationsmittel und den vier nachstehend beschriebenen
Nucleosid-Triphosphaten ein Primer-Extensionsprodukt synthetisiert.
Das Produkt ist zur einzelsträngigen
Nucleinsäure
komplementär
und hybridisiert mit einer einzelsträngigen Nucleinsäure und
bildet so eine Duplex aus Strängen
unterschiedlicher Länge,
die in Einzelstränge
aufgetrennt werden kann, wodurch man zwei einzelne, getrennte komplementäre Stränge erhält. Alternativ
können
zu der einzelsträngigen
Nucleinsäure
zwei Primer hinzugefügt
werden, und die Reaktion kann wie beschrieben ausgeführt werden.
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Werden
komplementäre
Nucleinsäurestränge aufgetrennt,
sind die getrennten Stränge
unabhängig davon,
ob die Nucleinsäure
ursprünglich
doppel- oder einzelsträngig
war, als Matrize für
die Synthese weiterer Nucleinsäurestränge gebrauchsfertig.
Diese Synthese wird unter Bedingungen ausgeführt, die die Hybridisierung
der Primer mit den Matrizen stattfinden lassen. Im allgemeinen findet
die Synthese in einer gepufferten wässrigen Lösung, vorzugsweise bei einem
pH-Wert von 7–9,
am stärksten
vorzuziehen ungefähr
8, statt. Vorzugsweise wird ein molarer Überschuß (für genomische Nucleinsäure gewöhnlich etwa
108 : 1 Primer : Matrize) der beiden Oligonucleotidprimer
zum Puffer, der die aufgetrennten Matrizenstränge enthält, hinzugefügt. Jedoch
wird vorausgesetzt, daß die
Menge des komplementären
Stranges unbekannt sein kann, wenn das Verfahren der Erfindung für diagnostische
Zwecke verwendet wird, so daß die
Menge des Primers im Verhältnis zur
Menge des Komplementärstranges
nicht mit Sicherheit bestimmt werden kann. In der Praxis jedoch
wird die Menge des hinzugefügten
Primers im allgemeinen in molarem Überschuß gegenüber der Menge des komplementären Stranges
(der Matrize) liegen, wenn die zu amplifizierende Sequenz in einem
Gemisch komplizierter langkettiger Nucleinsäurestränge enthalten ist. Ein großer molarer Überschuß ist zur
Verbesserung des Wirkungsgrades des Verfahrens vorzuziehen.
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Bei
manchen Ausführungsformen
der Amplifikation werden die Substrate, zum Beispiel die Desoxyribonucleotid-Triphosphate
dATP, dCTP, dGTP und dTTP entweder separat oder zusammen mit den
Primern in angemessenen Mengen zum Synthesegemisch hinzugefügt, und
die so erhaltene Lösung
wird ungefähr
1 bis 10 Minuten lang, vorzugsweise 1 bis 4 Minuten lang auf 90–100°C erhitzt.
Nach dieser Erhitzungszeit läßt man die
Lösung
auf Raumtemperatur abkühlen,
was für
die Hybridisierung der Primer vorzuziehen ist. Zu dem abgekühlten Gemisch
wird ein geeignetes Mittel zum Ausführen der Primer-Extensionsreaktion
(in dieser Arbeit „Polymerisationsmittel" genannt) hinzugefügt, und
die Reaktion wird unter Bedingungen, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, ablaufen gelassen. Das Polymerisationsmittel kann auch zusammen
mit den anderen Reagentien hinzugefügt werden, wenn es hitzebeständig ist.
Diese Synthese- (oder Amplifikations-) Reaktion kann bei Raumtemperatur
bis zu einer Temperatur, über
der das Polymerisationsmittel nicht mehr funktioniert, stattfinden.
So ist beispielsweise, wenn DNA-Polymerase als Mittel verwendet
wird, die Temperatur im allgemeinen nicht höher als ungefähr 40°C. Am bequemsten
ist es, wenn die Reaktion bei Raumtemperatur stattfindet.
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Das
Polymerisationsmittel kann jede beliebige Verbindung oder jedes
beliebige System sein, einschließlich von Enzymen, das dahingehend
wirkt, die Synthese von Primer-Extensionsprodukten, zu erreichen.
Zu diesem Zweck geeignete Enzyme sind zum Beispiel unter anderen
E. coli-DNA-Polymerase I, Taq-Polymerase, Klenow-Fragment von E.
coli-DNA-Polymerase I, T4-DNA-Polymerase, andere verfügbare DNA-Polymerasen,
Polymerase-Muteine, reverse Transkriptasen, Ligase und andere Enzyme,
darunter hitzebeständige
Enzyme (das heißt,
jene Enzyme, die eine Extension des Primers ausführen, nachdem sie ausreichend
hohen Temperaturen unterworfen wurden, um eine Denaturierung zu
bewirken). Geeignete Enzyme erleichtern die Kombination der Nucleotide
in der richtigen Weise zur Bildung der Primer-Extensionsprodukte, die
zu jedem mutierten Nucleotidstrang komplementär sind. Im allgemeinen wird
die Synthese am 3'-Ende
eines jeden Primers initiiert werden und in die 5'-Richtung entlang des Matrizenstranges
bis zur Termination der Synthese voranschreiten, wobei Moleküle von unterschiedlichen
Längen
gebildet werden. Es kann jedoch auch Polymerisationsmittel geben,
die die Synthese am 5'-Ende
initiieren und in die andere Richtung voranschreiten, wobei sie
den gleichen Vorgang wie oben beschrieben verwenden. Auf jeden Fall
ist das Verfahren der Erfindung nicht auf die Ausführungsformen
der Amplifikation, wie sie in dieser Arbeit beschrieben werden, beschränkt.
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Der
neusynthetisierte mutierte Nucleotidstrang und sein komplementärer Nucleinsäurestrang
bilden unter den vorstehend beschriebenen Hybridisierungsbedingungen
ein doppelsträngiges
Molekül,
und dieses Hybrid wird in den nachfolgenden Prozeßschritten
verwendet.
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Im
nächsten
Schritt wird das neusynthetisierte doppelsträngige Molekül durch Verwendung eines beliebigen
der vorstehend beschriebenen Verfahren denaturierenden Bedingungen
unterworfen, um einzelsträngige
Moleküle
herzustellen.
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Der
vorstehende Prozeß wird
an den einzelsträngigen
Molekülen
wiederholt. Wenn nötig,
können
zusätzliche
Polymerisationsmittel, Nucleoside und Primer hinzugefügt werden,
damit die Reaktion unter den vorstehend vorgeschriebenen Bedingungen
ablaufen kann. Auch diesmal wird die Synthese an einem Ende eines jeden
der Oligonucleotidprimer initiiert und schreitet entlang der Einzelstränge der
Matrize fort und ergibt so weitere Nucleinsäure. Nach diesem Schritt besteht
die Hälfte
des Extensionsproduktes aus der von den beiden Primern begrenzten
spezifischen Nucleinsäuresequenz.
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Die
Schritte der Denaturierung und Extensionsprodukt-Synthese können so
oft wiederholt werden wie nötig,
um die mutierte Zielnucleotidsequenz in dem Ausmaß zu amplifizieren,
der für
einen Nachweis nötig
ist. Die Menge der produzierten mutierten Nucleotidsequenz steigt
in exponentieller Weise an.
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Das
amplifizierte Produkt kann durch eine „Southern-Blot"-Analyse ohne Verwendung
radioaktiver Sonden festgestellt werden. In einem solchen Prozeß wird zum
Beispiel eine kleine DNA-Probe, die einen sehr niedrigen Spiegel
mutierter Nucleotidsequenz enthält,
amplifiziert und über
eine Southern Blot-Technik analysiert. Die Verwendung nichtradioaktiver
Proben oder Marker wird durch den hohen Spiegel des amplifizierten Signals
erleichtert.
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Nucleinsäuren, bei
denen mit dem Verfahren der Erfindung eine Mutation festgestellt
wurde, können entweder
in Lösung
oder nach Bindung an einen festen Träger weiter ausgewertet, festgestellt,
cloniert, sequenziert und in ähnlicher
Weise behandelt werden, und zwar durch jedes beliebige, üblicherweise
zur Feststellung einer spezifischen DNA-Sequenz verwendete Verfahren,
wie PCR, Oligomerrestriktion (Saiki et al., Bio/Technology, 3: 1008–1012, 1985),
allelspezifische Oligonucleotid- (ASO-) Sondenanalyse (Conner et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80: 278, 1983), Oligunucleotid-Ligierungstests
(OLAs) (Landegren et al., Science, 241: 1077, 1988) und ähnlichen.
Molekulare Techniken zur DNA-Analyse sind schon im Überblick
beschrieben worden (Landegren et al., Science, 242: 229–237, 1988).
Somit wird in einer bevorzugten Ausführungsform, bei der die festzustellende
mutierte Nucleotidsequenz k-ras ist, eine Hybridisierungssonde verwendet,
die in der Lage ist, mit mutierten Nucleotidsequenzen zu hybridisieren,
die 5'-TTGCCTACGCCAACAGCTCC-3' (Val12)
(SEQ. ID NR. 7), 5'-TTGCCTACGCCATCAGCTCC-3' (Asp12)
(SEQ. ID NR. 8), 5'-TTGCCTACGCCACTAGCTCC-3' (Ser12)
(SEQ. ID NR. 9), oder 5'-TTGCCTACGCCACAAGCTCC-3' (Cys12)
(SEQ. ID NR. 10) und zu diesen komplementäre Sequenzen umfassen. Wenn
die festzustellende mutierte Nucleotidsequenz p53 ist, wird eine
Hybridisierungssonde verwendet, die in der Lage ist mit mutierten
Nucleotidsequenzen zu hybridisieren, die 5'-CACAAACATGCACCTCAA-3' (His273)
(SEQ. ID NR. 11) oder 5'-TGCGCCGGCCTCTCCCA-3' (Gly281)
(SEQ. ID NR. 12) und zu diesen komplementäre Sequenzen umfassen. Der
Wildtyp k-ras und Wildtyp p53 werden durch Hybridisierung mit Nucleotidsonden
festgestellt, die mit Nucleotidsequenzen hybridisieren, die 5'-TTGCCTACGCCACCAGCTCC-3' (SEQ. ID NR. 13)
bzw. 5'-CCGGTTCATGGCGCCCAT-3' (SEQ. ID NR. 14);
umfassen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden gereinigte Nucleinsäurefragmente, die Zwischensequenzen
oder Oligonucleotidsequenzen von 10–50 Basenpaaren enthalten,
radioaktiv markiert. Die markierten Ansätze werden dazu verwendet,
Nucleinsäure
aus dem Sputum mit Hilfe der Southern-Hybridisierungstechnik zu
sondieren. Nucleotidfragmente aus dem Sputum werden vor oder nach
der Amplifikation durch Gelelektrophorese in Fragmente unterschiedlicher
Molekularmassen aufgetrennt und auf Filter übertragen, die Nucleinsäure binden.
Nachdem sie der markierten Sonde ausgesetzt wurden, die mit den
die Zielnucleinsäuresequenzen
enthaltenden Nucleotidfragmenten hybridisiert, wird die Bindung
der radioaktiven Sonde an Zielnucleinsäurefragmente durch Autoradiographie
(vgl. Genetic Engineering, 1. Ausg. Robert Williamson, Academic
Press, (1981), 72–81)
bestimmt. Alternativ kann Nucleinsäure aus dem Sputum direkt an
Filter gebunden werden, an die die radioaktive Sonde selektiv Nucleinsäuren bindet,
die die Sequenz von Interesse (spezifische Sequenzen) haben, und
der Grad der Bindung wird direkt durch Zählung der radioaktiven Emissionen quantifiziert.
Wenn die Zielnucleinsäure
nicht amplifiziert wird, kann die Feststellung durch Verwendung
einer geeigneten Hybridisierungssonde direkt auf der separierten
Säuger-Nucleinsäure erfolgen.
In jenen Fällen,
in denen die Zielnucleinsäure
amplifiziert wird, würde
eine Feststellung mit der geeigneten Hybridisierungssonde nach der
Amplifikation erfolgen.
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Die
Sonden der vorliegenden Erfindung können zur Untersuchung der Verteilung
der spezifischen festgestellten Fragmente sowie des quantitativen
(relativen) Bindungsgrades der Sonde verwendet werden, um das Vorkommen
spezifischer, stark bindender (hybridisierender) Sequenzen zu bestimmen
und somit die Wahrscheinlichkeit dafür anzuzeigen, daß ein Individuum
ein geringes Risiko oder ein hohes Risiko einer neoplastischen Krankheit,
wie eines Lungencarcinoms aufweist. Weiteres Clonieren erlaubt eine
spezifische Auswertung der Anzahl der mutierten Nucleotide (das
heißt
mutierter Zellen), was eine genaue Abschätzung des Risikos der Entwicklung
einer neoplastischen Krankheit erlaubt.
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In
den meisten Fällen
wird die Sonde mit einem Atom oder anorganischen Radikal, meist
unter Verwendung von Radionucliden, vielleicht aber auch Schwermetallen
markiert. Bequemerweise kann ein radioaktiver Marker verwendet werden.
Zu den radioaktiven Markern zählen
unter anderen 32P, 125I, 3H, 14C oder ähnliche.
Es kann jeder radioaktive Marker verwendet werden, der ein adäquates Signal
liefert und eine ausreichende Halbwertszeit hat. Andere Marker beinhalten
Liganden, die als spezifisches Bindungspaar-Mitglied für einen
markierten Liganden dienen können,
und ähnliche.
Bei Immuntests wurde eine große
Vielfalt von Markern benützt,
die auch im vorliegenden Test leicht verwendet werden können. Die
Wahl der Markierung ist von der Wirkung der Markierung auf die Hybridisierungsrate
und von der Bindung der Sonde an die mutierte Nucleotidsequenz bestimmt.
Es ist nötig,
daß der
Marker eine ausreichende Empfindlichkeit aufweist, um die Menge
der für
die Hybridisierung verfügbaren
mutierten Nucleotidsequenz festzustellen. Andere Gesichtspunkte sind
die Leichtigkeit der Synthese der Sonde, leicht verfügbare Instrumentierung,
die Fähigkeit
zur Automatisierung, Bequemlichkeit und ähnliche.
-
Die
Art und Weise, wie der Marker an die Sonde gebunden wird, variiert
je nach der Natur des Markers. Bei einem radioaktiven Marker kann
eine Vielfalt von Techniken verwendet werden. Gemeinhin wird Nick-Translation
mit einem 32P-dNTP oder terminale Markierung
mit radioaktivem 32P unter Verwendung von γ32P-ATP
und T4-Polynucleotid-Kinase angewandt. Alternativ können Nucleotide
synthetisiert werden, bei denen eines oder mehrere der vorhandenen
Elemente durch ein radioaktives Isotop ersetzt sind, z. B. Wasserstoff,
durch Tritium. Wenn gewünscht,
können
komplementäre
markierte Stränge
als Sonden verwendet werden, um die Konzentration von hybridisiertem
Marker zu erhöhen.
-
Wenn
andere Radionuclid-Marker beteiligt sind, können verschiedene Bindungsgruppen
verwendet werden. Ein terminales Hydroxyl kann mit anorganischen
Säuren
(z. B. 32P-Phosphat), mit 14C-organischen Säuren oder
mit anderen verestert werden, um Bindungsgruppen für den Marker
zu liefern. Alternativ können mittelstarke
Basen mit aktivierbaren Bindungsgruppen substituiert werden, die
dann an einen Marker gebunden werden können.
-
Enzyme
von Interesse als Reportergruppen sind in erster Linie Hydrolasen,
besonders Esterasen und Glykosidasen oder Oxidoreduktasen, besonders
Peroxidasen. Zu den fluoreszierenden Verbindungen zählen Fluorescein
und dessen Derivate, Rhodamin und dessen Derivate, Dansyl, Umbelliferon
usw. Zu den Chemolumineszentien zählen Luciferin und 2,3-Dihydrophthalazinedione
(z. B. Luminol).
-
Die
Sonde kann dazu verwendet werden, mit einer an einen wasserunlöslichen
porösen
Träger
gebundenen Nucleotidsequenz zu hybridisieren. Je nach der Herkunft
der Nucleinsäure
kann die Art und Weise, wie die Nucleinsäure an den Träger gebunden
ist, variieren. Durchschnittsfachleute kennen verschiedene Träger, die
in dem Verfahren der Erfindung verwendet werden können, oder
können
solche leicht ermitteln.
-
Jede
beliebige im Sputum vorhandene Säugerzelle
wird zur Freisetzung ihrer Nucleinsäure behandelt. Die Zielsequenzen,
die mutierte Nucleotide enthalten, werden durch PCR oder andere
vorstehend erwähnte Techniken
amplifiziert. Die amplifizierte Nucleinsäure aus einer Sputumprobe wird
auf einen Filter getropft oder ausgestrichen, so daß sie mehrere
einzelne Portionen bildet. Der Filter ist ein inerter, poröser fester
Träger
(z. B. Nitrocellulose). Die Lyse und Denaturierung von Nucleinsäure sowie
die nachfolgenden Waschvorgänge können mit
einer geeigneten Lösung über einen
ausreichenden Zeitraum zur Lyse der Zellen und Denaturierung der
Nucleinsäure
erreicht werden. Zum Lysieren wird bequemerweise das chemische Lysieren,
wie vorstehend für
den Sputum-Lysepuffer beschrieben verwendet. Andere Denaturierungsmittel
sind unter anderen hohe Temperaturen, organische Detergentien (z.
B. Alkohole, Amide, Amine, Harnstoffe, Phenole und Sulfoxide) oder
bestimmte anorganische Ionen (z. B. Thiocyanate und Perchlorate).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die amplifizierte Nucleinsäure,
die das mutierte Nucleotid enthält,
in einen Vektor (z. B. Plasmid, Cosmid, Bakteriophage) cloniert,
indem die innerhalb der Amplifikationsprimer enthaltenen 5'-Restriktionsstellen
verwendet werden. Jeder Clon enthält eine Kopie der amplifizierten
Zielsequenz. Der Clon wird wie vorstehend beschrieben auf Filter
transferiert, anschließend
erfolgt die Denaturierung. Die Hybridisierung mit einem für das mutierte
Nucleotid spezifischen Oligonucleotid erlaubt die Feststellung eines
mutierten Nucleotids unter 10.000 normalen Nucleotiden, die sich
in einem einzigen Basenpaar unterscheiden.
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Nach
der Denaturierung wird der Filter in einer wässrigen gepufferten Lösung wie
Tris, im allgemeinen bei einem pH-Wert von ungefähr 6 bis 8, gewöhnlich bei
7 gewaschen. Es kann sich um einen oder mehrere Waschvorgänge handeln,
wobei bequemerweise die gleiche Prozedur verwendet wird, wie sie
für die
Lysierung und Denaturierung verwendet wurde. Nach der Beendigung
der Lysierung, der Denaturierung und der Waschvorgänge wird
der Filter mit der aufgetropfte Nucleinsäure bei einer hohen Temperatur,
gewöhnlich
von ungefähr
50 bis 70°C
getrocknet. Durch diese Prozedur wird die Nucleinsäure in ihrer
Position fixiert und kann zu einem genehmen Zeitpunkt mit der Sonde
untersucht werden.
-
Die
Vorhybridisierung kann durch Inkubieren des Filters bei einer leicht
erhöhten
Temperatur über
einen ausreichenden Zeitraum mit der Hybridisierungslösung ohne
die Sonde geschehen, um den Filter gründlich zu durchfeuchten. Es
können
verschiedene Hybridisierungslösungen
verwendet werden, die von etwa 20% bis 60% Volumen, vorzugsweise
30% eines inerten polaren organischen Lösungsmittels umfassen. Eine gebräuchliche
Hybridisierungslösung
enthält
ungefähr
50% Formamid, etwa 0,5 bis 1 M Natriumchlorid, etwa 0,05 bis 0,1
M Natriumcitrat, etwa 0,05 bis 0,2% Natriumdodecylsulfat und kleinere
Mengen von EDTA, Ficoll (etwa 300–500 kD), Polyvinylpyrrolidon
(etwa 250–500
kD) und Serumalbumin. In der Hybridisierungslösung sind im allgemeinen auch
etwa 0,5 bis 5 mg/ml ultraschallzertrümmerter, denaturierter DNA
(z. B. Kälberthymus
oder Lachssperma) und wahlweise ungefähr 0,5 bis 2% Gew./Vol. Glycin
enthalten. Es können
auch andere Zusätze
enthalten sein, wie Dextransulfat von etwa 100 bis 1000 kD und in
einer Menge von etwa 8 bis 15 Gewichts-% der Hybridisierungslösung.
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Die
einzelne Hybridisierungstechnik ist für die Erfindung nicht von Belang.
Andere Hybridisierungstechniken werden von Gall und Padue, Proc.
Natl. Acad. Sci 63: 378, 1969 und John et al., Nature, 223: 582, 1969
beschrieben. In dem Maß,
wie die Hybridisierungstechniken verbessert werden, können diese
Verbesserungen leicht im Verfahren der Erfindung angewandt werden.
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Die
Menge markierter Sonde, die in der Hybridisierungslösung vorhanden
ist, variiert in einem weiten Bereich, der von der Art und Weise
des Markers, der Menge der markierten Sonde, die vernünftigerweise
an den Filter binden kann, und der Stringenz der Hybridisierung
abhängt.
Im allgemeinen wird man einen wesentlichen Überschuß über die stöchiometrischen Konzentrationen
der Sonde verwenden, um die Bindungsrate der Sonde an die fixierte
Zielnucleinsäure
zu erhöhen.
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Es
können
verschiedene Grade der Stringenz der Hybridisierung angewandt werden.
Je strenger die Bedingungen, desto größer ist die für die Hybridisierung
zwischen der Sonde und der einsträngigen Zielnucleinsäuresequenz
für die
Duplexbildung erforderliche Komplementarität. Die Strenge kann durch Temperatur, Sondenkonzentration
Sondenlänge,
Ionenstärke,
Zeit usw. gesteuert werden. Bequemerweise wird die Stringenz der
Hybridisierung durch Änderung
der Polarität
der Reaktionslösung
variiert, indem die Formamidkonzentration im Bereich von 20% bis
50% verändert
wird. Die verwendeten Temperaturen liegen normalerweise im Bereich
von etwa 20°C
bis 80°C,
normalerweise 30°C
bis 75°C
(vgl. allgemein Current Protocols in Molecular Biology, Hrsg. Ausubel,
Wiley & Sons,
1989).
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Nachdem
der Filter bei mäßiger Temperatur über einen
für das
Stattfinden der Hybridisierung ausreichenden Zeitraum mit einer
Hybridisierungslösung
in Kontakt gebracht wurde, wird der Filter in eine zweite Lösung gebracht,
die analoge Natriumchlorid-, Natriumcitrat- und Natriumdodecylsulfatkonzentrationen
wie die Hybridisierungslösung
aufweist. Der Zeitraum, über
den der Filter in der zweiten Lösung
belassen wird kann zwischen fünf
Minuten und drei Stunden oder mehr liegen. Die zweite Lösung bestimmt
die Stringenz, indem sie Kreuzduplexe und kurze komplementäre Sequenzen
auflöst.
Nach dem Spülen
des Filters bei Raumtemperatur mit verdünnter Natriumcitrat-Natriumchlorid-Lösung kann
der Filter auf die Gegenwart von Duplexen gemäß der Art des Markers untersucht
werden. Wenn der Marker radioaktiv ist, wird der Filter getrocknet
und auf Röntgenfilm
belichtet.
-
Der
Marker kann auch mit einer Fluoreszenzeinheit markiert sein, die
dann mit einem spezifischen Antifluoreszenz-Antikörper sondiert
wird. Mit diesem Antikörper
ist beispielsweise Meerrettichperoxidase-Enzym konjugiert, das in
der Lage ist, eine Chemolumineszenzreaktion zu katalysieren. Die
Produktion von Licht ist dann bei schneller Belichtung auf Film
sichtbar.
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Die
im Test der Erfindung zu verwendenden Materialien sind ideal für die Herstellung
eines Kits geeignet. Ein solcher Kit kann ein in Abteilungen unterteiltes
Trägermittel
umfassen, so daß darin
ein oder mehrere Behältnisse
wie Fläschchen,
Röhrchen
und ähnliche
untergebracht werden können,
wobei jedes dieser Behältnisse
eines oder mehrere der in dem Verfahren zu verwendenden separaten
Elemente umfaßt.
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So
kann z. B. eines der Behältnisse
eine Hybridisierungssonde umfassen, die feststellbar markiert ist oder
feststellbar markiert werden kann. Ein zweites Behältnis kann
einen Sputum/Epithelzellen-Lysepuffer enthalten. Der Kit kann auch
Behältnisse
haben, die Nucleotid(e) für
die Amplifikation der Zielnucleinsäuresequenz enthalten, und/oder
ein Behältnis,
das ein Reportermittel umfaßt,
wie ein Biotin-bindendes Protein, wie etwa an ein Reportermolekül, wie einen
Enzym-, Fluoreszenz- oder Radionuclidmarker gebundenes Avidin oder
Streptavidin.
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Die
vorstehende Offenbarung beschreibt die vorliegende Erfindung allgemein.
Ein vollständigeres
Verständnis
derselben kann durch Bezugnahme auf die folgenden spezifischen Beispiele
erreicht werden, die hier lediglich zum Zweck der Veranschaulichung
geliefert werden und nicht dazu gedacht sind, den Schutzbereich der
Erfindung einzuschränken.
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BEISPIELE
-
Das
John Hopkins Lung Project (JHLP) hat im Zug eines zufallsgesteuerten
Versuchs einer Lungenkrebs-Durchsuchung (1974–1982) ein Archiv von Sputumproben
aufgebaut. Fünfzehn
Patienten dieses Versuchs entwickelten später Adenocarcinome der Lunge.
Die primären
Lungencarcinome von 10 dieser 15 Patienten enthielten entweder eine
ras- oder p53-Genmutation.
Mit einem PCR-basierten Test wurden eingelagerte Sputumproben, die
vor der klinischen Diagnose gewonnen worden waren, auf das Vorliegen
dieser Onkogenmutationen untersucht. Bei acht von zehn Patienten
wurde die identische Mutation, die im primären Tumor bestimmt worden war,
auch in wenigstens einer Sputumprobe festgestellt. Die früheste Feststellung
einer clonalen Population von Krebszellen im Sputum war die in einer
Probe, die mehr als ein Jahr vor der klinischen Diagnose gewonnen
worden war. Diese Resultate liefern die Basis für eine neuartige Herangehensweise
zur Feststellung von Lungenkrebs, die auf der Entwicklung der molekularen
Genetik dieser Krankheit basiert.
-
BEISPIEL 1
-
VERFAHREN
ZUR FESTSTELLUNG IM SPUTUM
-
A. DNA-PRÄPARATION
-
2
bis 3 ml von gelagerten Sputum (in normaler Kochsalzlösung als
Fixiermittel) wurden in 50 ml-Röhrchen
gegeben. Die Röhrchen
wurden 15 Minuten lang bei 1000 × g in einer Beckman Modell
TJ-6-Zentrifuge zentrifugiert. Der Überstand wurde dekantiert,
und es wurden 5 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) hinzugefügt. Die
Röhrchen
wurden 15 Minuten lang bei 1000 × g in einer Beckman Modell
TJ-6-Zentrifuge zentrifugiert und abermals dekantiert. 1 ml 5 ng/μl Proteinase
K, 1% SDS-Lösung
wurden hinzugefügt,
und die Röhrchen
wurden gründlich
gevortext. Dann wurden die Röhrchen
in einem Wasserbad bei 60°C
4 bis 6 Stunden lang inkubiert. Das verdaute Sputum wurde in einen
5 ml-VACUTAINER
(Becton-Dickenson) transferiert. Es wurde 1 ml PC-9 (mit Tris bei
pH 9 äquilibriertes
Phenol-Chloroform) hinzugefügt,
und das Röhrchen
wurde 1 Minute lang gevortext und dann 15 Minuten lang auf einer
Hermle Z360 K-Zentrifuge bei 2500 U/min zentrifugiert. Der Überstand
wurde in ein neuen VACUTAINER entfernt, und der letzte Schritt wurde
noch einmal wiederholt.
-
Dann
wurde der Überstand
in ein neues Plastikröhrchen
transferiert, und 330 μl
10 M Ammoniumacetat, 2 μl
Glykogen und 3,3 ml 100% Ethanol hinzugefügt. Das Röhrchen wurde gründlich gevortext
und 1 Stunde lang auf einer Hermle Z360 K-Zentrifuge bei 6000 U/min
zentrifugiert. Der Überstand
wurde dekantiert, und es wurden 3,3 ml 70% Ethanol hinzugefügt. Das
Röhrchen
wurde im vorstehenden Zustand 2 Minuten lang zentrifugiert und abermals
dekantiert. Das so erhaltene Präzipitat
wurde in einem HETOVAC (Vakuumtrockner) getrocknet. Das Präzipitat
wurde dann in 100 μl
destilliertem Wasser resuspendiert. Die Probe wurde bei 4°C aufbewahrt.
-
Ein
alternatives Verfahren zur Anreicherung bösartiger Epithelzellen und
zur Eliminierung nichtepithelialer Zellen im Sputum vor der PCR
ist folgendes: Sputumzellen wurden durch Zentrifugierung bei 1000 × g isoliert.
Die Zellen wurden zweimal in HBSS mit 2% fötalem Kälberserum (FCS) gewaschen und
in 1 ml resuspendiert. Die Zellsuspension wurde auf Eis gekühlt und
20 μg/ml
eines monoclonalen Antikörpers
mit Spezifität für Epithelzellen,
EBA-1 (andere Antikörper
mit Spezifität
für Epithelzellen
wären ebenso
wirkungsvoll) wurde zur Zellsuspension hinzugefügt und eine Stunde lang auf
Eis in kubiert. Die Zellen wurden zweimal in kalter (2–8°C) HBSS mit
2% FCS gewaschen. Die Zellen wurden in kalter HBSS/2% FCS bei einer
Zellkonzentration von 2–4 × 106 pro ml resuspendiert.
-
Primäre (an Epithelzellen
gebundene) EBA-Antikörper
wurden an magnetischen Dynabeads (Dynal International, Oslo, Norwegen)
wie folgt isoliert: Dynabeads M-450 wurden mit einem sekundären Antikörper (Schaf,
anti-Maus, vom Hersteller) beschichtet. Die Kügelchen wurden zuerst zweimal
5 Minuten lang bei 2–8°C in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS), pH 7.4, mit 0,1% FCS gewaschen. Die Dynabeads wurden mit
einem Magneten aufgenommen, und der Überstand wurde verworfen und
die Kügelchen
in gleichen Anfangsvolumen resuspendiert.
-
Die
im Verhältnis
5 Teilchen pro Zielzelle mit dem sekundären anti-murinen Antikörper beschichteten Dynabeads
wurden zur Sputumprobe hinzugefügt.
Die Konzentration sollte ungefähr
107 Kügelchen
pro ml Lösung
betragen. Das Gemisch wurde 30 Minuten lang bei 4°C auf einem
Rock-N-Roller inkubiert. Es wurde kalte (4–8°C) HBSS mit 1% FCS im Volumen
von wenigstens 4 × von
dem der Kügelchen/Zellen-Suspension
hinzugefügt.
Die Dynabeads wurden mit dem Magneten konzentriert. Der Überstand
wurde entfernt, und die Kügelchen
wurden mit HBSS/1% FCS in einem dem vorstehenden gleichen Volumen
(wenigstens 4 × das
Volumen der Kügelchen/Zellen-Suspension)
3 mal gründlich
gewaschen. Die Dynabead/Zellen-Suspension wurde bei 1000 × g zentrifugiert
und in SDS/Proteinase K resuspendiert und die DNA für die PCR
isoliert.
-
B. PCR AMPLIFIKATION
-
1.
Für k-ras,
amplifiziere 120 bp DNA fragment:
Sputum-DNA | 5 μl |
Destilliertes
Wasser | 34 μl |
PCR-Puffer
(10×) | 5 μl |
dNTP | 3 μl |
Primer
Kras 1 | 1 μl |
Primer
Kras 1 as | 1 μl |
Taq
(Polymerase, 5 U/μl) | 1 μl |
- Primer Kras 1
- 5'-AGGAATTCATGACTGAATATAAACTTGT-3' (SEQ. ID NR. 1);
- Kras 1 AS
- 5'-ATCGAATTCTATGCATATTAAAACAAGATT-3' (SEQ. ID NR. 2).
-
Die
Probe wurde in ein 500 μl-Röhrchen plaziert
und 2 Tropfen Mineralöl
hinzugefügt.
Die Probe wurde auf einer Omnigene PCR-Maschine wie folgt amplifiziert:
95°C, 30
Sekunden lang; 55°C,
1 Minute lang, 35 Zyklen; 70°C,
1 Minute lang; und 70°C,
5 Minuten 1 Zyklus.
-
2.
Für p53
(Exons 4–5),
amplifiziere 500 bp-DNA-Fragment:
Sputum-DNA | 5 μl |
Destilliertes
Wasser | 34 μl |
PCR-Puffer
(10×) | 5 μl |
dNTP | 3 μl |
Primer
5S | 1 μl |
Primer
Int-6AS | 1 μl |
Taq
(Polymerase, 5 U/μl) | 1 μl |
- Primer 5S
- 5'-GTAGGAATTCACTTGTGCCCTGACTT-3' (SEQ. ID NR. 3);
- Primer Int-6AS
- 5'-CATCGAATTCCACTGACAACCACCCTT-3' (SEQ. ID NR. 4).
-
Die
Probe wurde in ein 500 μl-Röhrchen plaziert
und 2 Tropfen Mineralöl
hinzugefügt.
Die Probe wurde auf einer Omnigene PCR-Maschine wie folgt amplifiziert:
95°C, 30
Sekunden lang; 60°C,
1 Minute lang, 35 Zyklen; 70°C,
1 Minute lang; und 70°C,
5 Minuten lang, 1 Zyklus.
-
3.
Für p53
(Exons 6–7),
amplifiziere 750 bp DNA-Fragment:
Sputum-DNA | 5 μl |
Destilliertes
Wasser | 34 μl |
PCR-Puffer
(10×) | 5 μl |
dNTP | 3 μl |
Primer
7S | 1 μl |
Primer
8AS | 1 μl |
Taq
(Polymerase, 5 U/μl) | 1 μl |
- Primer 7S AS
- 5'-GTAGGAATTCCAAGGCGCACTGGCCTC-3' (SEQ. ID NR. 5);
- Primer 8 AS
- 5'-ACTGAATTCTTCGTCTCCTCCACCGC-3' (SEQ. ID NR. 6).
-
Die
Probe wurde in ein 500 μl-Röhrchen plaziert
und 2 Tropfen Mineralöl
hinzugefügt.
Die Probe wurde auf einer Omnigene PCR-Maschine wie folgt amplifiziert:
95°C, 30
Sekunden lang; 60°C,
1 Minute lang, 35 Zyklen; 70°C,
1 Minute lang; und 70°C,
5 Minuten lang, 1 Zyklus.
-
Alle
Amplifikationen wurden mit negativer (Wasser ohne jegliche DNA)
und positiver Kontrolle (Zellinien-DNA) ausgeführt, wie SW480 (12val-Mutation
k-ras) oder DZ74 (273cys-Mutation
p53).
-
C. CLONIERUNG
-
Zu
5 μl des
vorstehenden PCR-Produktes wurden 5 μl 2 × Stop-Puffer (Bromphenol blau
in Ficoll, Glycerin und Sarcosyl mit Tris-Acetat-Puffer) hinzugefügt. Die
Proben wurden auf 1% oder 2% Agarosegelen laufen gelassen, um den
Ertrag der Amplifikation zu beobachten. Die verbleibenden 45 μl des PCR-Produktes wurden
mit 155 μl
destilliertem Wasser vermischt. Zu den 200 μl PCR-Gemisch wurden 200 μl PC-9 hinzugefügt und gründlich gevortext.
Das Röhrchen
wurde 2 Minuten lang in einer Hermle Z230 M Tischzentrifuge bei hoher
Geschwindigkeit zentrifugiert. Der Überstand wurde in ein anderes
Röhrchen
entfernt, und das Präzipitat wurde
abermals mit PC-9 behandelt.
-
Der
Zellüberstand
wurde in ein neues 1,5 ml-Röhrchen
entfernt, 66 μl
10 M Ammoniumacetat, 2 μl
Glykogen und 660 μl
100% Ethanol wurden hinzugefügt
und das Röhrchen
gründlich
gevortext. Das Röhrchen wurde
20 Minuten lang in einer Hermle Z230 M Tischzentrifuge bei hoher
Geschwindigkeit zentrifugiert. Der Überstand wurde dekantiert,
es wurden 660 μl
70% Ethanol hinzugefügt
und die Lösung
vermischt. Das Röhrchen
wurde noch 2 Minuten lang zentrifugiert und abermals dekantiert.
Die Probe wurde auf einem HETOVAC getrocknet.
-
Die
DNA wurde durch Hinzufügen
von 4 bis 8 μl
destilliertem Wasser, je nach der Größe des Präzipitates resuspendiert. Zwei μl DNA wurden
mit 1 μl
T4 Lambda Zap I, (Stratagene, La Jolla, CA) und 1 μl T4-Standard-Ligierungspuffer
(5×) vermischt.
Das DNA-Gemisch wurde 5 Minuten lang bei 65°C, 5 Minuten lang bei 37°C und 5 Minuten
lang bei 24°C
in einem Wasserbad inkubiert. Es wurde 1 μl T4-Ligase hinzugefügt, und
das Gemisch wurde 4 bis 6 Stunden lang bei 15°C inkubiert. 1 μl des ligierten
Produktes wurde mit 2,4 μl Verpackungsextrakt
(Stratagene, La Jolla, CA) (Rot) und 3,74 μl Verpackungsextrakt (Gelb)
vermischt. Das Ligierungsgemisch wurde 2 Stunden lang bei Raumtemperatur
aufbewahrt. Nach 2 Stunden wurden 250 μl Phagen-Verdünnungspuffer
(Phagenvorrat) zum Gemisch hinzugefügt.
-
Ungefähr 10 μl bis 100 μl Phagenvorrat
wurden zu 100 μl
XL1-B-Zellen hinzugefügt
und 10 Minuten lang bei 37°C
inkubiert. Es wurden 4 ml 55°C
Top-Agarose hinzugefügt,
und das Gemisch wurde auf L-Agar-Gelplatten bei 37°C über Nacht
ausplattiert.
-
D. HYBRIDISIERUNG
-
Ein
Stück Nylon-Hybridisierungstransfermembran
Zetaprobe (BioRad, Richmond, CA) wurde 1 Minute lang auf die Oberfläche des
Gels gelegt, das Lyseplaques enthält. Dann wurde die Membran
mit der Plaqueseite nach oben auf ein Blot-Papier transferiert,
wobei sie 15 Minuten lang mit 0,5 M NaOH getränkt wurde. Dann wurde die Membran
zweimal 5 Minuten lang in 2 × SSC
gespült.
Dann wurde die Membran auf ein Blot-Papier plaziert, bevor unter
UV-Licht 30 Sekunden lang die Quervernetzung vorgenommen wurde.
Dann wurden die Membranen zur Hybridisierung in Plastiktüten plaziert.
-
Die
Oligomere (Tabelle 1) wurden mit 32P-γATP mit Standardverfahren
(T4-Kinase) radioaktiv markiert. Die markierten Sonden wurden in
die Plastiktüten,
die die Plaque-Abdrücke
enthielten, hinzugegeben. Die Hybridisierung geschah 1 Stunde lang
in einem Rüttelbad
bei der Temperatur, die 10°C
unter der Schmelztemperatur der Sonde liegt. Dann wurden die Membranen
entfernt und 5 Minuten lang bei Raumtemperatur in 3 × SSC/0,1%
SDS und 30 Minuten lang bei der Schmelztemperatur der Sonde in 3 × SSC/0,1%
SDS gewaschen. Die überschüssige Lösung wurde
von der Membran entfernt, bevor diese in Saran Wrap eingewickelt
wurde. Die Membranen wurden bei –80°C 4 Stunden lang oder über Nacht
belichtet.
-
TABELLE
1
Bei der Feststellung im Sputum verwendete Oligomere
Zur
Feststellung von p53-Genmutationen verwendete Oligomere
(M.
T. bzw. Melting T. = Schmelztemperatur)
-
-
-
-
-
-
-
-
(Boyle,
et al., Can. Res. 53(19): 4477, 1993; Hollstein, of al., Science
253: 49, 1991; Somers, et al., Can. Res. 52: 5997, 1992; Sakai,
et al., Oncogene, 7: 972, 1992).
-
Zur
Feststellung von ras-Genmutationen verwendete Oligomere
-
E. HYBRIDISIERUNG UND
FESTSTELLUNG
-
Alternativ
wurden die Oligomere mit Chemolumineszenz markiert. 100 pmol Oligomere
wurden zu 16 μl
Cacodylatpuffer, 10 μl
Fluorescin-dUDP, 16 μl
terminaler Transferase und Wasser bis zu insgesamt 160 μl hinzugefügt. Das
Gemisch wurde 1 Stunde lang bei 37°C inkubiert.
-
Die
Membranen wurden 1 Stunde lang in [5 × SSC/0,02% SDS und 0,5% (Gew./Vol.)
Blockierungsmittel (Milch) (Amersham, UK)] prä-hybridisiert. Die Sonde wurde
hinzugefügt,
und die Hybridisierung wurde 1 Stunde lang in einem Rüttelbad
bei jener Temperatur ablaufen gelassen, die 10°C unter der Schmelztemperatur
der Sonde lag. Die Membranen wurden zweimal 5 Minuten lang in 3 × SSC/0,1%
SDS bei Raumtemperatur gewaschen. Dann wurden die Membranen in 3 × SSC/0,1%
SDS bei der Schmelztemperatur der Sonde dreimal 15 Minuten lang
im Waschbad gewaschen. Die Membranen wurden 1 Minute lang gespült (NaCl,
0,15 Mol/l; Tris-Puffer, 0,1 Mol/l; pH 7.5); es folgte eine 30-minütige Inkubation
in Blockpuffer (5% entrahmte Trockenmilch/TBS). Dann wurden die
Membranen 1 Minute lang in TBS gespült und 30 Minuten lang in Antikörperlösung (1
: 5000 Anti-Fluorescin-Alkaliphosphatase-Antikörper (Boehringer
Mannheim) in 5% Milch/TBS) inkubiert. Dann wurde die Membran unter
Rütteln
8 mal 5 Minuten lang in PBS gewaschen. Das Feststellungsmittel,
Lumigen PPD (Boehringer Mannheim) 1 : 100 in MgCl2,
50 mmol/l/TBS, pH 9.5 wurde gemischt und die Blots 1 Minute lang
in der Lösung
inkubiert. Die überschüssige Lösung wurde
entfernt und die Membran in Plastik eingewickelt und sofort 10 bis
60 Minuten lang auf Röntgenfilm
belichtet.
-
BEISPIEL 2
-
Es
wurden in Paraffin eingebettete primäre Lungentumorproben von 15
Patienten untersucht, die im Verlauf des JHLP-Versuchs Lungen-Adenocarcinome
entwickeln sollten (Tabelle 1). Die Patienten wurden aufgrund der
Verfügbarkeit
von in Paraffin eingebettetem Gewebe als Folge einer chirurgischen
Resektion und negativer Sputum-Cytologie vor der definitiven Diagnose
ausgewählt.
Nach der Extraktion von Tumor-DNA wurde ein Segment von 2 Ziel-Genen aus diesen
primären
Carcinomproben durch PCR amplifiziert, um Mutationen des k-ras-Onkogens
und des p53-Tumor-Suppressorgens festzustellen. Es wurden Adenocarcinome gewählt, weil
diese Tumore ein häufigeres
Auftreten von k-ras-Mutationen (30%) als andere Lungentumore aufweisen
(Rodenhuis et al., Can Res 48: 5738–5741, 1988; Rodenhuis S. & Slebos, R. J.,
Am Rev Res Dis 142: S27–S30,
1990). p53-Gen-Mutationen wurden untersucht, da dies die häufigsten
genetischen Veränderungen
sind, die sich in diesen Tumoren und in einer Vielzahl anderer Krebserkrankungen
finden (Takahashi et al., Science 246: 491–494, 1989; Kishimoto et al.,
Can Res 52: 4799–4804,
1992; Hollstein et al., Science 253: 49–53, 1991). Die Sequenzanalyse
der PCR-Produkte der zwei Zielgene bestimmte 10 primäre Tumore, die
entweder eine k-ras- oder eine p53-Genmutation enthielten (Tabelle
2). Die k-ras-Mutationen
waren jene, die gewöhnlich
mit Adenocarcinomen der Lunge einhergingen, und sie traten vorwiegend
am Codon 12 auf. Die beiden p53-Mutationen fanden an den Codons
273 und 281 statt, und beide sind schon früher bei Lungenkrebserkrankungen
beschrieben worden (Takahashi et al., vorst.; Kishimoto et al.,
vorst.; Hollstein et al., vorst.). Viele Tumorproben waren klein
(< 1 cm), und bei
allen Tumoren reichte die DNA nicht für eine ausgedehnte Sequenzanalyse
von p53 (Exons 5 bis 8) aus.
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Nach
der Bestimmung der Tumore mit Onkogen-Mutationen wurden alle verfügbaren entsprechenden Sputumproben
dieser betroffenen Patienten gewonnen. Keiner der untersuchten Patienten
hatte in der JHLP-Studie jemals eine positive Sputum-Cytologie.
Daher wurden alle Patienten bis auf einen (L4, untersucht wegen
Hustens) durch Thoraxröntgen
diagnostiziert.
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Die
Sputumproben, die verfügbar
waren (im allgemeinen eine oder zwei Proben vor der klinischen Diagnose)
wurden mit einem PCR-basierten Test analysiert, der in der Lage
ist, eine mutationshaltige Zelle gegen einen Hintergrundüberschuß von 10.000
normalen Zellen festzustellen (Sidransky, D. et al., Science, 252: 706–709, 1991;
Sidransky, D. et al., Science, 256: 102–105, 1992). Dieser Test war
auf die Amplifikation von Sputum-DNA mit nachfol gender Clonierung
in einen Phagenvektor und Transfer auf Nylon-Membran, wie in Beispiel
1 beschrieben gestützt.
Ein mutationsspezifisches Oligomer wurde mit jedem der Filter hybridisiert, um
spezifische Punktmutationen entweder bei dem im Sputum vorhandenen
k-ras- oder beim p53-Gen festzustellen. Neoplastische Zellen, die
entweder ras- oder p53-Mutationen enthielten, wurden im Sputum von acht
der 10 Patienten, die Tumore mit Onkogenmutationen hatten, festgestellt.
Positive Sputumproben, die eine clonale Population von Krebszellen
enthielten, wurden ein bis 13 Monate vor der klinischen Diagnose
gewonnen (Tabelle 2). Die Feststellung einer Krebszelle unter 160
normalen Zellen (1/320 ÷ 2
= 160; jede normale Zelle steuert 2 Wildtypallele bei) erfolgte
im Sputum des Patienten L4 13 Monate vor seiner klinischen Diagnose
(Tabelle 2). Der Tumor von diesem Patienten enthielt > 95% positiver Plaques,
wenn p53 mit einem mutationsspezifischen Codon 273-Oligomer sondiert
wurde, und seine Sputumprobe enthielt ebenfalls einige positive
Plaques (1). Viele Clone mit einem PCR
Insert vom p53-Gen hybridisierten mit einer für die Arg-His-Mutation im Codon
273 im Tumor (T) des Patienten (L4) spezifischen Oligomersonde.
Eine geringere Anzahl von Clonen hybridisierten mit der gleichen
spezifischen Sonde im Sputum (S) des Patienten. Es gab keinen mit
dieser Sonde hybridisierenden Clone in einem Kontroll-Sputum von
einem Patienten (L15) ohne p53-Gen-Mutation in seinem primären Lungenkrebs
(C). Es wurden eingelagerte Sputumproben in 30 cm3-Schraubverschlußgläsern mit
2% Carbowachs/50% Alkohol-Konservierungslösung (Saccomanno'sches Fixiermittel)
ausfindig gemacht [Details zur Probenerhebung in (Berlin, N. I.,
Buncher, C. R., Fontana, R. S., Frost J. K. & Melamed, M. R., Am Rev Resp Dis
130: 545–549,
1984; Tockman, M. S., Chest 89: 324S–325S, 1986; Tockman, M. S.
et al., J Clin Oncol 6: 1685–1693,
1988)]. Aus jeder davon wurden 5 cm3 (ungefähr 50.000–500.000
Zellen) entnommen, 5 Minuten lang bei 1000 × g zentrifugiert und in 5
cm3 normaler Kochsalzlösung rehydratiert. Die Zellen
wurden dann erneut bei 1000 × g
zentrifugiert und in 1 ml 1% SDS/Proteinase K resuspendiert (5 mg/μl wurden
für jede
PCR-Reaktion verwendet, die in einem separaten, der PCR vorbehaltenen
Raum ausgeführt
wurde, um die Möglichkeit
einer Kontamination auszuschließen.
Die Primer von k-ras p53 enthielten EcoRI-Stellen, um das Clonieren zu erleichtern.
Nach 35 Amplifikationszyklen wurden die Produkte mit EcoRI gespaltet
und an Lambda Zap II (Stratagene) ligiert (Sidransky, D. et al.,
Science 256: 102–105,
1992. Mit Bakteriophagen infizierte XLI-Zellen wurden in einer Dichte
von 500–3000
Plaques pro Platte auf L-Agar ausplattiert, auf Nylonmembranen transferiert
und hybridisiert. Die zur Hybridisierung verwendeten Oligonucleotide
wurden mit 32P markiert und wie bei Sidransky,
D. et al., Science 252: 706–709, 1991;
Sidransky et al., 1992, vorst. beschrieben hybridisiert. Zu den
für die
Feststellung verwendeten Oligonucleotiden gehörten: 5'-GGAGCTGGTGGCGTAGGCAA-3' für WT-ras
(SEQ. ID NR. 119), 5'-GGAGCTGTTGGCGTAGGCAA-3' für die Val12-Mutation (SEQ. ID NR. 115), 5'-GGAGCTGATGGCGTAGGCAA-3' für die Asp12-Mutation (SEQ. ID NR. 116), 5'-GGAGCTAGTGGCGTAGGCAA-3' für die Ser12-Mutation (SEQ. ID NR. 117), 5'-GGAGCTTGTGGCGTAGGCAA-3' für die Cys12-Mutation (SEQ. ID NR. 118), 5'-ATGGGCGCCATGAACCGG-3' für WT-p53
(SEQ. ID NR. 120), 5'-TTGAGGTGCATGTTTGTG-3' für die His273-Mutation (SEQ. ID NR. 121), und 5'-TGGGAGAGGCCGGCGCA-3' für die Gly281-Mutation (SEQ. ID NR. 122).
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Um
die Bestimmung der Mutation des Codons 273 im Sputum zu überprüfen, wurde
eine positive Plaque aus dem Sputumtest punktiert und sequenziert,
wodurch das Vorliegen der gleichen Mutation bestätigt wurde (2).
Die Sequenzierung der Gele vereinigter Clone nach p53 zeigt die
WT-Sequenz bei einer normalen (N) Kontrolle und die Sequenz der
273 CGT-CAT- (Arg → His)-
Mutationssequenz (Pfeil) im Tumor (T) mit einer residualen WT-Bande. Eine der in 1(S) gezeigten positiven Plaques wurde
punktiert und sequenziert, wobei sich im Sputum (S) die gleiche
Mutationsbande zeigte, die auch im primären Tumor gefunden worden war.
Auf jeder Tafel stellen die Reihen von links nach rechts die Terminationen
A, C, G und T dar. Kurz gesagt, wurde die Tumor-DNA aus den Paraffinscheiben
durch Inkubation mit Xylol extrahiert, gefolgt von einer Behandlung
mit SDS/Proteinase K und Ethanolfällung. Das Exon 1 des k-ras-Gens
und die Exons 5 bis 8 von p53 wurden (wenn genügend DNA verfügbar war)
durch PCR amplifiziert, in Lambda Zap II (Stratagene) cloniert und
wie beschrieben sequenziert (Sidransky et al., 1991, vorst.). Jedoch
wurde das p53-Gen in zwei Segmenten unter Verwendung folgender Primer
amplifiziert: p53-5S 5'-GTAGGAATTCACTTGTGCCCTGACTT-3' (SEQ. ID NR. 3)
und p53-6AS 5'-CATCGAATTCCACTGACAACCACCCTT-3' (SEQ. ID NR. 4)
(Exons 5–6); p53-7S
5'-GTAGGAATTCCAAGGCGCACTGGCCTC-3' (SEQ. ID NR. 5)
und p53-8AS 5'-ACTGAATTCTTCGTCTCCTCCACCGC-3' (SEQ. ID NR. 6)
für die
Exons 7–8.
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In
positiven Sputumproben reichte das Verhältnis von Krebs- zu normalen
Zellen von 1 von 600 (Patient L5) bis 1 von 50 (Patient L3), wobei
die Mehrzahl der Proben ungefähr
eine Krebszelle unter 150 normalen Zellen enthielt. Fünf Kontrollpatienten
mit Lungenkrebs, deren Tumore nach der Sequenzanalyse weder eine k-ras-
(Codons 12 und 13) noch eine p53- (Exons
5 bis 8) Genmutation enthielten, waren nach diesem Test für alle zwölf k-ras-
und beide p53-mutationsspezifischen Sonden negativ.
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Bei
zwei Patienten, von denen jeweils nur eine einzige Sputumprobe verfügbar war,
war eine clonale Population von mutationshaltigen Zellen trotz des
Vorhandenseins von Mutationen in ihrem primären Tumoren nicht feststellbar
(Tabelle 2). Ferner war das erste Auftreten einer clonalen Population
von Krebszellen bei positiven Patienten mit diesem Sputum-Test wegen
des Fehlens von Proben vor der Diagnose nicht verfolgbar. Jedoch
waren bei sechs von den 10 Patienten Sputumproben > 24 Monate vor der
Diagnose verfügbar,
und sie waren negativ. Dies legt die Annahme einer Grenze von 13
bis 24 Monaten vor dem klinischen Auftreten für die molekulare Diagnose nach
unserem Test nahe. Als weitere Kontrolle erwiesen sich 6/8 Patienten,
die anfänglich
positiv getestet worden waren, in Sputumproben, die nach einer vollständigen chirurgischen
Resektion ihres Tumors gewonnen worden waren, negativ. Es schien
keinerlei Korrelation zwischen dem Ort des Tumors und der Fähigkeit
zu bestehen, mit diesem Test Mutationen in Sputumproben festzustellen. „Falsche
negative" Proben
können
auf ungeeignete Probenerhebung, geringen Zellengehalt oder die variable
Gegenwart von Tumorzellen im Sputum zurückzuführen sein. Die durch Routine-Lichtmikroskopie
aus der cytologischen Diagnose im Sputum gewonnene Information hat
schon früher
die Annahme nahe gelegt, daß 2
oder 3 Proben den diagnostischen Ertrag signifikant verbessern können, und
dies gilt in ähnlicher
Weise auch für
die molekulare Diagnose.
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Der
Patient L4 mit einer großen
T3-Läsion
hat das längste
Intervall (13 Monate zwischen Sputum-Feststellung und Diagnose.
Er hatte auch eine negative transthorakale Biopsie 6 Monate vor
der sicheren Diagnose, da beim Thoraxröntgen eine kleine Läsion festgestellt
worden war. Dieser Patient hatte somit 2 Gelegenheiten für die routinemäßige cytopathologische
Feststellung vor der klinischen Diagnose. Er starb 4 Monate nach
der chirurgischen Resektion an der Krankheit durch Metastasierung.
Dieser besondere Fall dient dazu, die Grenzen der Routine-Cytologie
und die Fähigkeit
zur Erweiterung der morphologischen Analyse durch die Verwendung
von Sonden für
spezifische Genmutationen aufzuzeigen. TABELLE
2: LUNGENKREBSPATIENTEN MIT GENMUTATIONSANALYSE DES SPUTUM
- A.
- Adenocarcinom
- L
- Großzelliges
Bronchialcarcinom
- Prä-Dx
- Monate vor der tatsächlichen
klinischen Diagnose
- Op
- Operation
- N/A
- Nicht verfügbar
- ND
- Nicht ausgeführt
- M/T
- Zahl der mutierten
Allele/Total Plaques mit Zielgen-Insertion.
- RUL
- Rechter oberer Lungenlappen;
- LUL
- Linker oberer Lungenlappen;
- RLL
- Rechter unterer Lungenlappen;
- LLL
- Linker unterer Lungenlappen.
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Die
Ergebnisse dieser Versuche liefern eine Ausführungsform, bei der eine erfolgreiche
Feststellung von Neoplasien erreicht wurde, und sie liefert eine
praktische Basis für
eine neue Herangehensweise an die Feststellung des Vorhandenseins
von Neoplasien, wie Lungentumore in einer nichtinvasiven Form. Die
Herangehensweise sollte beim Absuchen von Zellpopulationen und bei
Behandlungen, die zur Minimierung der Auswirkungen von Neoplasie
konzipiert sind, von Nutzen sein. Sie könnte auch dazu verwendet werden,
symptomfreie Patienten abzusuchen, insbesondere jene, die aufgrund
von erblich erworbenen oder Umweltfaktoren neoplasiegefährdet sind.
Die derzeitige Resultate zeigen, daß ein signifikanter Anteil
von Lungenkrebs im frühen
Stadium und von gefährlichen
vor-bösartigen
Läsionen
durch diese Strategie festgestellt werden kann. Darüberhinaus
zeigen diese Befunde, daß neben
k-ras und p53 auch andere mutierte Nucleotidsequenzen, die mit Lungenneoplasien
assoziiert oder Indikatoren für
solche sind, in Sputumproben ebenfalls feststellbar sein könnten.
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