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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Diese Erfindung betrifft allgemein
Zusammensetzungen und Verfahren zum Verändern oder Regulieren des programmierten
Zelltods (Apoptose) von Vertebraten. Die Erfindung betrifft genauer
gesagt DNA-Sequenzen, die Polypeptide kodieren, die die Apoptose
fördern
oder hemmen, rekombinante Vektoren, die solche Sequenzen tragen,
rekombinante Wirtszellen, die entweder die Sequenzen oder Vektoren
einschließen, und
Polypeptide. Die Erfindung schließt sowohl Verfahren zur Verwendung
der isolierten, rekombinanten Polypeptide in Tests ein, die zur
Auswahl und Verbesserung solcher Kandidatensubstanzen entwickelt
wurden, welche die Apoptose beeinflussen, wie auch Polypeptide und
Polynukleotide zur Verwendung in diagnostischen, Wirkstoffentwicklungs-
und therapeutischen Anwendungen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die Kontrolle der Zellzahl in multizellulären Eukaryoten
stellt ein Gleichgewicht zwischen Zellproliferation und Zelltod
dar. Obwohl man in den letzten Jahren eine Menge über die
Regulation der Zellproliferation gelernt hat, ist nur relativ wenig über die
Regulation des Zelltods bekannt (Ellis et al., 1991; Raff, 1992).
In letzter Zeit hat sich die Aufmerksamkeit auf die Mechanismen
zu fokussieren begonnen, die den programmierten Zelltod (Apoptose)
regulieren (Williams, 1991). Die Apoptose ist ein aktiver Prozess,
in dem viele Zellen in komplexen Eukaryoten während der Entwicklung und Selbsterhaltung
sterben (Kerr et al., 1972). Der Zelltod durch Apoptose tritt auf,
wenn eine Zelle ein intern kodiertes Selbstmord programm als ein
Ergebnis von entweder extrinsischen oder intrinischen Signalen aktiviert.
Der apoptotische Zelltod ist durch Blasenbildung der Plasmamembran
(plasma membrane blebbing), Verlust an Zellvolumen, Kernkondensation
und endonukleolytischen Abbau von DNA bei nukleosomalen Intervallen
charakterisiert (Wyllie et al, 1980).
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Zwei der am besten untersuchten Vertebratensysteme,
in welchen der programmierte Zelltod eine Rolle spielt, sind die
neuronale und die lymphoide Entwicklung. Während der T-Zellentwicklung
im Thymus bildet jeder einzelne T-Zellvorläufer einen einmaligen T-Zell-Antigenrezeptor
(TCR) durch kombinatorisches Wiederzusammenfügen von TCR-Genabschnitten,
und die Zelle durchläuft
anschließend
eine Reihe von Selektionsprozessen (Blackman et al., 1990; Rothenberg,
1992). Autoreaktive TCRs-exprimierende T-Zellen werden als ein Ergebnis
einer negativen Selektion durch Apoptose zerstört (Murphy et al., 1990). Andere
Zellen durchlaufen eine positive Selektion durch Interaktion mit
selbstkodierten Haupt-Histokompatibilitäts-Komplex(MHC)-Molekülen, die
auf Stroma-Zellen
des Thymus exprimiert werden, ein Prozess, der programmierten Zelltod
verhindert und in der anschließenden
MHC-Restriktion in dem reifen T-Zell-Repertoire resultiert. Ein zusätzlicher
Satz von Thymuszellen stirbt als Ergebnis der Vernachlässigung,
der Abwesenheit von entweder negativer oder positiver Selektion.
Ein umfangreicher Zelltod tritt auch im sich entwickelnden Nervensystem
auf (Cowan et al., 1984; Davies, 1987; Oppenheim, 1991). Nach einer
anfänglichen
Expansion von Neuronen während
der Entwicklung tritt eine signifikante Umbildung neuronaler Strukturen
als ein Ergebnis der Etablierung von synaptischer Wechselwirkungen
auf. Während
dieser Umbildungsphase wird das Überleben
der Neuronen von ihrer Versorgung mit neurotrophen Wachstumsfaktoren
bestimmt. Zellen, die Wachstumsfaktor-defizient werden, sterben
aufgrund von Apoptose. Wenn die synaptischen Verbindungen etabliert
sind, entwickeln sich die überlebenden
Neuronen zu post-mitotischen Zellen mit einer ausgedehnten Lebensdauer. Folglich
spielt der programmierte Zelltod eine wesentliche Rolle in der lymphoiden
Entwicklung durch Entfernen autoreaktiver T-Zellen und im Nervensystem
durch Erleichterung der Etablierung von wirksamen synaptischen Netzwerken.
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Wegen der Wichtigkeit des programmierten
Zelltods für
diese Entwicklungsprozesse ist ein bemerkenswertes Interesse an
Genen entstanden, die in der Lage sind, die Apoptose zu regulieren.
Einer der wichtigsten Fortschritte beim Verständnis der Regulation des apoptotischen
Zelltods in Vertebraten kam aus Studien des Onkogens bcl-2. bcl-2
wurde ursprünglich
aus der Bruchstelle einer t(14; 18) Translokation, die in vielen humanen
B-Zell-Lymphomen vorhanden ist, kloniert (Cleary et al., 1986; Tsujimoto
et al., 1986). Diese Translokation resultiert in der deregulierten
Expression des bcl-2-Gens als ein Ergebnis seiner Juxtaposition
mit dem Genlokus der schweren Kette des Immunglobulins (Bakhshi
et al., 1985). In vitro, wurde von BCL-2 (dem Genprodukt von bcl-2;
SEQ ID NR: 5) gezeigt, dass es den apoptotischen Zelltod in kultivierten
Zellen, die Wachstumsfaktordepriviert waren, verhindert (Vaux et
al., 1988; Hockenbery et al., 1990; Nuñez et al., 1990; Borzillo et
al., 1992; Garcia et al., 1992). Allerdings ist BCL-2 nicht in der
Lage, die Apoptose, die durch Zytokindeprivierung oder Rezeptor-vermittelte
Signalweiterleitung induziert war, in allen Zellen zu blockieren.
Zum Beispiel verhindert BCL-2 die Apoptose in hämatopoetischen Zelllinien,
die von bestimmten Interleukinen (IL) IL-3, IL-4 oder GM-CSF abhängig waren,
aber es vermochte nicht andere Zelllinien von der Apoptose als Folge
von IL2- oder IL6-Deprivierung
abzuhalten (Nuñez
et al., 1990). Überexpression
von BCL-2 versagt auch dabei, die Antigen-Rezeptor-induzierte Apopptose
in einigen B-Zelllinien zu verhindern (Cuende et al., 1993). In
vivo verhindert BCL-2 viele, aber nicht alle, Formen von apoptotischem
Zelltod, die während
der lymphoiden (Sentman et al., 1991; Strasser et al., 1991a; Strasser
et al., 1991b; Seigel et al., 1992) und neuronalen (Allsop et al.,
1993) Entwicklung auftreten. Die Expression eines bcl-2-Transgens kann Strahlungs-
und Calciumionophor-induzierten apoptotischen Zelltod in Thymozyten
verhindern, aber sie hemmt nicht den Prozess der negativen Selektion
(Sentman et al., 1991; Strasser et al., 1991a) In ähnlicher
Weise kann die Überexpression
von bcl-2 die Apoptose in Neuronen, die von Nervenwachs tumsfaktor
abhängen,
aber nicht in Neuronen, die von ciliärem neurotrophischem Faktor
abhängen,
verhindern (Allsop et al., 1993). Diese Ergebnisse legen die Existenz
einer Vielzahl unabhängiger
intrazellulärer
Mechanismen der Apoptose nahe, von denen einige durch BCL-2 verhindert
werden können
und andere von diesem Gen unbeeinflusst sind. Alternativ können diese
zusätzlichen
Wege Proteine involvieren, die die BCL-2-Funktion anderweitig regulieren.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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In einem Aspekt stellt die vorliegende
Erfindung ein isoliertes und gereinigtes Polynukleotid zur Verfügung, das
BCL-XL (SEQ ID NR: 7), BCL-XS (SEQ
ID NR: 9) oder BCL-X1 (SEQ ID NR: 4) kodiert.
Noch mehr bevorzugt umfasst ein Polynukleotid der vorliegenden Erfindung
die Nukleotidbasensequenzen der SEQ ID NR: 1 und 3 (1A); SEQ ID NR: 6 (4A) oder SEQ ID NR: 8 (4B).
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Als ein noch weiterer Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes und gereinigtes Polynukleotid
betrachtet, das eine Basensequenz enthält, die identisch oder komplementär zu einem
Abschnitt von mindestens 14 aufeinander folgenden Basen der SEQ
ID NR: 1 und 3 (1A),
SEQ ID NR: 6 oder SEQ ID NR: 8 ist, wobei das Polynukleotid mit
einem Polynukleotid hybridisiert, das ein Polypeptid kodiert, das
nicht BCL-2 ist und das den programmierten Zelltod von Vertebraten
fördert
oder hemmt. Vorzugsweise umfasst das isolierte und gereinigte Polynukleotid
eine Basensequenz, die identisch oder komplementär zu einem Abschnitt von mindestens
25 bis 70 aufeinander folgenden Basen der SEQ ID NR: 1 und 3 (1A), SEQ ID NR: 6 oder SEQ
ID NR: 8 ist. Zum Beispiel kann ein erfindungsgemäßes Polynukleotid
einen Basenabschnitt umfassen, der identisch oder komplementär zu 40
oder 55 aufeinander folgenden Basen der offenbarten Nukleotidsequenzen
ist.
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In einer anderen Ausführungsform
zieht die vorliegende Erfindung ein isoliertes und gereinigtes Polypeptid
in Betracht, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, so wie beansprucht. Vorzugsweise ist ein erfindungsgemäßes Polypeptid
ein rekombinantes Polypeptid. Genauer gesagt ist ein erfindungsgemäßes Polypeptid
BCL-XL (SEQ ID NR: 7), BCL-XS (SEQ ID
NR: 9) oder BCL-X1 (SEQ ID NR: 4). Noch
mehr bevorzugt umfasst ein erfindungsgemäßes Polypeptid die Sequenz
der Aminosäurereste
von SEQ ID NR: 2 (1A)
oder der 4A–4C (SEQ ID NRN: 4, 7 und
9).
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In einer alternativen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung einen Expressionsvektor zur Verfügung, der
ein Polynukleotid umfasst, das ein Polypeptid (SEQ ID NR: 5) kodiert,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert
oder hemmt, so wie beansprucht. Genauer gesagt umfasst ein Expressionsvektor
der vorliegenden Erfindung ein Polynukleotid, das BCL-XL (SEQ
ID NR: 6), BCL-XS (SEQ ID NR: 9) und BCL-X1 (Position
510–698
von SEQ ID NR: 6) kodiert. Weiter bevorzugt enthält ein Expressionsvektor der
vorliegenden Erfindung ein Polynukleotid, das ein Polypeptid kodiert,
das eine Sequenz der Aminosäurereste
von SEQ ID NR: 2 ( 1A)
oder SEQ ID NRN: 4, 7 und 9 (4A–4C) umfasst. Weiter bevorzugt
umfasst ein Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung ein Polynukleotid,
das die Nukleotidbasensequenz von SEQ ID NRN: 1 und 3 (1A) oder SEQ ID NRN: 6
und 8 (4A–4C) umfasst. Noch weiter
bevorzugt umfasst ein erfindungsgemäßer Expressionsvektor ein Polynukleotid,
das funktionsfähig
an einen Enhancer-Promotor geknüpft
ist. Noch mehr bevorzugt umfasst der erfindungsgemäße Expressionsvektor
ein Polynukleotid, das funktionsfähig an einen prokaryotischen
Promotor geknüpft
ist. Alternativ umfasst der Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung
ein Polynukleotid, das funktionsfähig an einen Enhancer-Promotor
geknüpft
ist, der ein eukaryotischer Promotor ist, und der Expressionsvektor
umfasst weiterhin ein Polyadenylierungssignal, das 3' zu der Car boxy-terminalen
Aminosäure
und innerhalb der Transkriptionseinheit des kodierten Polypeptids
positioniert ist.
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In einer noch anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine rekombinante Wirtszelle zur
Verfügung,
die mit einem Polynukleotid transfiziert wurde, das ein Polypeptid
kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, so wie beansprucht wurde. Die 1 und 4 führen Nukleotid-
und Aminosäuresequenzen
aus den beispielhaften Vertebraten Huhn und Mensch aus. Auch von
der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen werden homologe oder
biologisch äquivalente
Polynukleotide und Polypeptide, die nicht BCL-2 sind (SEQ ID NR:
5), die in anderen Vertebraten gefunden werden. Vorzugsweise ist
eine rekombinante Wirtszelle der vorliegenden Erfindung mit dem Polynukleotid
transfiziert, das BCL-XL (SEQ ID NR: 6),
BCL-XS (SEQ ID NR: 8) und BCL-X1 (Position
510 bis 698 von SEQ ID NR: 6) kodiert. Mehr bevorzugt ist eine rekombinante
Wirtszelle der vorliegenden Erfindung mit der Polynukleotidsequenz
der SEQ ID NRN: 1 und 3 (1A)
oder SEQ ID NRN: 6 und 8 (4A–4C) transfiziert. Sogar
weiter bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Wirtszelle eine eukaryotische
Wirtszelle. Noch mehr bevorzugt ist eine rekombinante Wirtszelle
der vorliegenden Erfindung eine Vertebratenzelle. Vorzugsweise ist
eine erfindungsgemäße rekombinante
Wirtszelle eine Säugerzelle.
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In einem weiteren Aspekt ist eine
rekombinante Wirtszelle der vorliegenden Erfindung eine prokaryotische
Wirtszelle. Vorzugsweise ist eine erfindungsgemäße rekombinante Wirtszelle
eine Bakterienzelle, vorzugsweise ein Stamm von Escherichia coli.
Mehr bevorzugt umfasst eine rekombinante Wirtszelle ein Polynukleotid
unter der transkriptionellen Kontrolle von regulatorischen Signalen,
die in der rekombinanten Wirtszelle funktional sind, wobei die regulatorischen
Signale in geeigneter Weise die Expression des gewünschten
Polypeptids, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, in einer Weise kontrollieren, um alle notwendigen transkriptionalen
oder posttranskriptionalen Modifikationen zu ermöglichen.
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In einer noch anderen Ausführungsform
zieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen des
gewünschten
Polypeptids in Betracht, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und
das den programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt, welches das
Transfizieren einer Zelle mit einem Polynukleotid umfasst, das das
gewünschte
Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den
programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt, um eine transformierte
Wirtszelle herzustellen; und Halten der transformierten Wirtszelle
unter biologischen Bedingungen, die zur Expression des Polypeptids
ausreichen. Vorzugsweise ist die transformierte Wirtszelle eine
eukaryotische Zelle. Noch weiter bevorzugt ist die eukaryotische
Zelle eine Vertebratenzelle. Alternativ ist die Wirtszelle eine
prokaryotische Zelle. Weiter bevorzugt ist die prokaryotische Zelle
eine Bakterienzelle des Stamms DH5α von Escherichia coli. Genauer
gesagt umfasst ein Polynukleotid, das in die transformierte Zelle
transfiziert wird, die Nukleotidbasensequenz von SEQ ID NRN: 1 und
3 (1A) oder SEQ ID
NRN: 6 und 8 (4A–4C). Die 1 und 4 führen die
Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
für die
beispielhaften Vertebraten Huhn und Mensch aus. Auch von der vorliegenden Erfindung
in Betracht gezogen sind homologe oder biologisch äquivalente
Polynukleotide und Polypeptide, die nicht bcl-2/BCL-2 (SEQ ID NR:
5) sind, die in anderen Vertebraten gefunden werden.
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In einer noch anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung einen Antikörper bereit, der mit einem
Polypeptid immunreaktiv ist, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist
und das den programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder
hemmt, so wie beansprucht. Die 1 und 4 führen Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
aus den beispielhaften Vertebraten Huhn und Mensch aus. Auch von
der vorliegenden Erfindung in Erwägung gezogen sind Antikörper, die
mit homologen oder biologisch äquivalenten
Polynukleotiden und Polypeptiden, die nicht bcl-2 sind, immunreaktiv
sind, die in anderen Vertebraten gefunden werden. Vorzugsweise ist
ein erfindungsgemäßer Antikörper ein
monoklonaler Antikörper.
Genauer gesagt, ist ein Polypeptid, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR:
5) ist und das den programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder
hemmt, BCL-XL (SEQ ID NR: 7), BCL-XS (SEQ ID NR: 9) oder BCL-X1 (SEQ
ID NR: 4). Vorzugsweise umfasst ein Polypeptid die Sequenz der Aminosäurereste
von SEQ ID NR: 2 (1)
oder SEQ ID NRN: 4, 7 und 9 (4A–4C).
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In einem weiteren Aspekt erwägt die vorliegende
Offenbarung ein Verfahren zum Herstellen eines immunreaktiven Antikörpers mit
dem gewünschten
Polypeptid, das nicht BCL-2 ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert
oder hemmt, umfassend die Schritte (a) Transfizieren einer rekombinanten Wirtszelle
mit einem Polynukleotid, das das gewünschte Polypeptid kodiert,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert
oder hemmt; (b) Kultivieren der Wirtszelle unter Bedingungen, die
zur Expression des Polypeptids ausreichen; (c) Gewinnen des Polypeptids;
und (d) Herstellen des Antikörpers
gegen das Polypeptid. Die 1 und 4 führen die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen aus
den beispielhaften Vertebraten Huhn und Mensch aus. Vorzugsweise
ist die Wirtszelle mit dem Polynukleotid der SEQ ID NRN: 1 und 3
(1A) oder SEQ ID NRN:
6 und 8 (4A–4C) transfiziert. Sogar
mehr bevorzugt stellt die vorliegende Erfindung einen Antikörper bereit,
der gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellt wurde. Auch durch die vorliegende
Erfindung in Betracht gezogen ist die Verwendung von homologen oder
biologisch äquivalenten
Polynukleotiden und Polypeptiden, die nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) sind,
die in anderen Vertebraten gefunden werden, um Antikörper herzustellen.
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Alternativ stellt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Nachweisen eines Polypeptids bereit,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert
oder hemmt, wobei das Verfahren umfasst Immunreagieren des Polypeptids
mit einem Antikörper,
der gemäß dem oben beschriebenen
Verfahren hergestellt wurde, um ein Antikörper-Polypeptid-Konjugat zu bilden,
und Nachweisen des Konjugats, so wie beansprucht.
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In noch einer weiteren Ausführungsform
zieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweisen eines
Messenger-RNA-Transkripts in Betracht, das das gewünschte Polypeptid
kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, wobei das Verfahren umfasst (a) Hybridisieren des Messenger-RNA-Transkripts
mit einer Polynukleotidsequenz, die dieses Polypeptid kodiert, um
eine Duplex zu bilden; und (b) Nachweisen der Duplex. Zusätzlich ist
ein Verfahren zum Nachweisen eines DNA-Moleküls, das das gewünschte Polypeptid
kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, beschrieben, wobei das Verfahren umfasst (a) Hybridisieren
von DNA-Molekülen mit
dem gewünschten
Polynukleotid, das ein Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ
ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod von Vertebraten
fördert
oder hemmt, um eine Duplex zu bilden; und (b) Nachweisen der Duplex.
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In einem anderen Aspekt erwägt die vorliegende
Offenbarung einen diagnostischen Testkit zum Nachweisen der Gegenwart
des gewünschten
Polypeptids, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten in einer biologischen Probe fördert oder
hemmt, wobei der Kit umfasst ein erstes Behältnis, enthaltend einen Erstantikörper, der
zur Immunreaktion mit dem gewünschten
Polypeptid in der Lage ist, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und
das den programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt, wobei der
Erstantikörper
in einer Menge, die zur Durchführung
mindestens eines Tests ausreichend ist, vorhanden ist. Vorzugsweise
umfasst solch ein Testkit weiter ein zweites Behältnis, enthaltend einen Zweitantikörper, der
mit dem Erstantikörper
immunreagiert. Weiter bevorzugt sind die in einem solchen Testkit verwendeten
Antikörper
monoklonale Antikörper.
Sogar mehr bevorzugt ist der Erstantikörper an einem festen Träger befestigt.
Noch weiter bevorzugt umfassen die Erst- und Zweitantikörper einen
Indikator und der Indikator ist, vorzugsweise, ein radioaktiver
Marker oder ein Enzym.
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In einem alternativen Aspekt stellt
die vorliegende Offenbarung einen diagnostischen Testkit zum Nachweisen
der Gegenwart des gewünschten
Polynukleotids in einer biologischen Probe zur Verfügung, das das
gewünschte
Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den
programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt, wobei die
Kits ein erstes Behältnis
umfassen, das ein zweites Polynukleotid enthält, das identisch oder komplementär zu einem
Abschnitt von mindestens 14 aufeinander folgenden Nukleotidbasen
von bcl-xL (SEQ ID NR: 6), bcl-xS (SEQ ID NR: 8) oder bcl-x1 (Position
510 bis 698 von SEQ ID NR: 6) ist.
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In einer weiteren Ausführungsform
zieht die vorliegende Offenbarung einen diagnostischen Testkit zum
Nachweisen der Gegenwart eines Antikörpers in einer biologischen
Probe in Betracht, der immunreaktiv mit dem gewünschten Polypeptid ist, das
nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod von
Vertebraten fördert
oder hemmt, wobei der Kit ein erstes Behältnis umfasst, das das gewünschte Polypeptid
enthält,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert oder
hemmt, das mit dem Antikörper
immunreagiert, wobei das Polypeptid in einer Menge, die zur Durchführung mindestens
eines Tests ausreichend ist, vorhanden ist.
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Zusätzlich ist ein Verfahren zum
Vorbeugen oder Behandeln des programmierten Zelltods in Zellen beschrieben,
wobei das Verfahren umfasst:
- (a) Herstellen
eines nicht-pathogenen Vektors umfassend ein Polynukleotid, das
das gewünschte
Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den
programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt; und
- (b) Einführen
des nicht-pathogenen Vektors in Zellen, die den programmierten Zelltod
durchlaufen oder wahrscheinlich durchlaufen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Vektor ein Retrovirus, ein Vacciniavirus, ein Picornavirus,
ein Coronavirus, ein Togavirus oder ein Rhabdovirus, das in einer
solchen Weise geändert
wurde, die es nicht-pathogen macht.
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Vorzugsweise ist die Zelle eine neuronale
Zelle und das Verfahren umfasst weiter das Einführen des Vektors in die Zellen,
die den programmierten Zelltod durchlaufen oder wahrscheinlich durchlaufen
werden, durch ein Verfahren umfassend das Transplantieren der Zellen
einer multipotenten neuronalen Zelllinie in eine Region des zentralen
Nervensystems, in welcher diese neuronalen Zellen, die den programmierten
Zelltod durchlaufen oder wahrscheinlich durchlaufen werden, lokalisiert
sind. Alternativ wird der Vektor in neuronale Zellen eines Tiers
durch Injektion des Vektors an der Stelle der peripheren Nervenendigungen
von neuronalen Zellen, die den Zelltod durchlaufen oder wahrscheinlich
durchlaufen werden, oder in neuronale Zellen in Kultur, die den
Zelltod wahrscheinlich durchlaufen werden oder durchlaufen, durch
Inkubieren des Vektors mit den neuronalen Zellen eingeführt.
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In noch weiteren Aspekten werden
ein Verfahren zum Screenen einer Substanz auf ihre Fähigkeit,
den programmierten Zelltod zu verändern, und ein Verfahren zum
Beeinflussen des programmierten Zelltods in einer Zelle, wie in
den Ansprüchen
definiert, zur Verfügung
gestellt.
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In einem anderen Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung das gewünschte
Polypeptid zur Verwendung in einem Verfahren zum Vorbeugen oder
Behandeln des programmierten Zelltods in neuronalen Zellen und Lymphozyten
zur Verfügung.
Vorzugsweise umfasst dieses Verfahren:
- (a)
Herstellen des gewünschten
Polypeptids, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt;
- (b) Kombinieren des gewünschten
Polypeptids mit einem physiologisch geeigneten Träger, um
eine pharmazeutische Zusammensetzung zu bilden; und
- (c) Verabreichen der Zusammensetzung an Neuronen oder Lymphozyten,
die einen programmierten Zelltod wahrscheinlich durchlaufen werden
oder gerade durchlaufen.
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Zusätzlich betrifft die Erfindung
die Verwendung von BCL-XL (SEQ ID NR: 7),
BCL-XS (SEQ ID NR: 9) oder BCL-X1 (SEQ ID NR: 4) zur Herstellung eines Arzneimittels
zum Vorbeugen oder Behandeln des programmierten Zelltods in neuronalen
Zellen oder Lymphozyten.
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In noch anderen Aspekten stellt die
Erfindung das Polynukleotid nach einem der Ansprüche 1–3 zur Verwendung in einem
Verfahren zum Verändern
des programmierten Zelltods, das Polypeptid von Anspruch 6 zur Verwendung
in einem Verfahren zum Vorbeugen oder Behandeln des programmierten
Zelltods in neuronalen Zellen oder Lymphozyten, ein Gen kodierend
das Polypeptid von Anspruch 6 zur Verwendung in einem Verfahren
zum Verabreichen des Gens zur Gentherapie und den Expressionsvektor
von Anspruch 7 oder 8 zur Verwendung in einem Verfahren zum Behandeln
tumorigener Krankheiten zur Verfügung.
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Zusätzlich ist ein Verfahren zum
Verabreichen eines Gens, das das gewünschte Polypeptid kodiert, das
nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert
oder hemmt, zur Gentherapie beschrieben, wobei das Verfahren umfasst:
- (a) Bereitstellen des Vektors von Anspruch
7;
- (b) Kombinieren des Vektors mit einem physiologisch geeigneten
Träger,
um eine pharmazeutische Zusammensetzung zu bilden; und
- (c) Verabreichen dieser pharmazeutischen Zusammensetzung, so
dass der Vektor die beabsichtigten Zellziele erreichen wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die pharmazeutische Zusammensetzung durch Injektion in ein
Tier an der Stelle dieser Zellziele eingeführt und die Zellziele sind
im zentralen Nervensystem und die pharmazeutische Zusammensetzung
wird durch Injektion in ein Tier an der Stelle der peripheren Nervenendigungen
eingeführt,
die von Neuronen, die an der Stelle der Zellziele lokalisiert sind,
stammen.
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Zusätzlich ist ein Verfahren zum
Behandeln tumorigener Krankheiten beschrieben, wobei das Verfahren
umfasst:
- (a) Bereitstellen eines Expressionsvektors
gemäß Anspruch
7;
- (b) Kombinieren des Vektors mit einem physiologisch geeigneten
Träger,
um eine pharmazeutische Zusammensetzung zu bilden; und
- (c) Verabreichen der Zusammensetzung an Tumorzellziele.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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In den Zeichnungen, die einen Teil
der Beschreibung bilden:
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1.
Nukleotidsequenz und vorhergesagter offener Leserahmen von bcl-x
des Huhns (SEQ ID NRN: 1 und 3). A. Die Nukleotidsequenz von bcl-x
des Huhns (SEQ ID NRN: 1 und 3) stellt eine zusammengesetzte Sequenz
dar, die aus einem cDNA-Klon und dem entsprechenden genomischen
Klon abgeleitet ist. Die cDNA bestand aus einem 1,3 kb Klon, dessen
5'-Ende durch den
Pfeil angezeigt ist. Das 5'-Ende
der Sequenz wurde aus einem genomischen Klon erhalten und zeigt
das 5'-Ende eines
vorhergesagten offenen Leserahmens sowie 257 zusätzliche Nukleotide, die mit
einer 5' NarI-Stelle
enden. Das putative Startkodon stimmt schwach mit der eukaryotischen
Translationsstart-Konsensussequenz überein, wohingegen eine eukaryotische
Konsensusstartsequenz nicht im Leserahmen 32 Nukleotide 5' von dieser Stelle
auftritt. Sowohl die cDNA als auch die genomischen Sequenzen enden
bei einer natürlichen
EcoRI-Schnittstelle. B. Der Aminosäurevergleich des vorhergesagten
offenen Leserahmens aus bcl-x des Huhns (SEQ ID NR: 2) (obere Sequenz)
mit dem offenen Leserahmen aus der humanen bcl-2b (SEQ ID NR: 5)
Proteinsequenz (untere Sequenz). Eine Suche in GenBank ergab, dass
bcl-x eine signifikante Homologie mit allen Formen von bcl-2 zeigte,
die in GenBank vorhanden waren, mit der höchsten Homologie zu der bcl-2b-Form.
Wie die bcl-2b cDNA scheint die bcl-x cDNA (SEQ ID NRN: 1 und 3)
aus einer ungespleissten RNA entstanden zu sein, da sie kolinear
mit der genomischen Sequenz ist, von der sie abgeleitet ist. 2 enthält zwei Bilder.
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2.
blc-x mRNA-Expression in Geweben, die aus einem frisch ausgeschlüpften Huhn
isoliert wurden. Gewebe-mRNAs, die aus einem Huhn am Tag des Schlüpfens isoliert
wurden, wurden mit einer Huhn-bcl-x-spezifischen Sonde wie auch
einer murinen bcl-2-Sonde hybridisiert. Während die murine bcl-2-Sonde
eine 6,5 kb mRNA erkannte, die durch den Pfeil angezeigt ist und
die in allen getesteten Geweben vorhanden war, hybridisierte die
bcl-x-Sonde mit einer 2,7 kb mRNA, die durch den Pfeil angezeigt
ist.
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3.
Southern-Blot-Analyse von bcl-x und bcl-2 unter Verwendung von genomischer
DNA aus Huhn, Maus und Mensch. Genomische DNA aus Hühnern, Mäusen und
Menschen wurde mit BamHI (B), HindIII (H) und PstI (P) verdaut.
Die resultierende DNA wurde durch Gelelektrophorese aufgetrennt
und dann auf Nitrozellulose überführt. Die
Southern-Blots wurden mit spezifischen Sonden, die aus dem ersten
kodierenden Exon des murinen bcl-2 und einer ähnlichen Region aus Huhn-bcl-x
isoliert waren, hybridisiert und die resultierenden Autoradiogramme
sind gezeigt.
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4.
Vorhergesagte Aminosäuresequenz
der humanen mRNAs im Vergleich zu Huhn-bcl-x (SEQ ID NR: 2). In
den 4A und 4B sind die vorhergesagten
offenen Leserahmen zweier distinkter humaner cDNAs (bcl-xL (SEQ ID NR: 6) bzw. bcl-xS (SEQ
ID NR: 8)) mit Homologie zu Huhn-bcl-x. In 4C ist die 63 Aminosäureregion (SEQ ID NR: 4) des
humanen BCL-XL (SEQ ID NR: 7), die im humanen
BCL-XS (SEQ ID NR: 9) deletiert ist, durch
Punkte gekennzeichnet. Eine vorhergesagt 19 Aminosäure lange
hydrophobe Domäne
und flankierende geladene Reste, die sowohl in BCL-XL (SEQ
ID NR: 7) als auch BCL-XS (SEQ ID NR: 9) vorhanden sind, sind durch
Unterstreichung bzw. Sterne gekennzeichnet. Die mittlere Hydrophobizität dieser
Domäne,
die sowohl in BCL-XL (SEQ ID NR: 7) als auch BCL-XS (SEQ
ID NR: 9) vorhanden ist, wurde mittels Kyte-Doolittle-Verfahren
als 1,3 kalkuliert. Die 4 enthält drei
Bilder.
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5.
Translationsprodukte von bcl-xL- und bcl-xS-mRNAs. Sowohl bcl-xL-
als auch bcl-xS-mRNAs wurden einer in-vitro-Translation
in Gegenwart von 35S-radioaktiv
markiertem Methionin unterzogen. Die resultierenden translatierten
Proteine wurden auf einem SDS-Polyacrylamidgel laufen gelassen.
Die Größen der resultierenden
Proteine sind auf der rechten Seite in Kilodalton angezeigt. Das
Ergebnis einer Translationsreaktion unter Verwendung von bcl-xL Antisense-mRNA (bcl-xL-as)
ist als Kontrolle gezeigt, um die Spezifität der Translationsprodukte
zu demonstrieren.
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6.
Die Wirkung der bcl-xL-Expression auf das Überleben
von FL5.12-Zellen nach IL-3-Entzug. Stabile Transfektanten von FL5.12
mit dem pSFFV-Neo-Vektor
enthaltend bcl-xL in Vorwärts- (blc-xL; B) und Rückwärtsorientierung (bcl-xLrev; Ñ),
bcl-2 (H), bcl-2 + bcl-xL (F) und Vektorkontrolle
(Neo; J) wurden wie in den Beispielen beschrieben hergestellt. Das
Zellüberleben
wurde durch Trypan-Blau-Ausschluss zu den angegebenen Zeitpunkten
bestimmt. Die Daten sind als Mittelwert + S.D. von Triplikatskulturen
dargestellt.
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7.
Stabile Expression von bcl-xS verhindert
das bcl-2-induzierte Überleben
von FL5.12-Zellen nach IL-3-Entzug. A. Stabile Transfektanten von
FL5.12, die bcl-2 (J), bcl-xS (H), bcl-2
+ bcl-xS (É) oder den selektionierbaren
Marker Neomycin alleine (Neo; B) exprimierten, wurden wie in den
Beispielen beschrieben hergestellt. Zusätzlich wurden einzelne Subklone
von bcl-xS (bcl-xS Klon
1 [Ñ]
und bcl-xS Klon 2 [F]) analysiert. Zum Zeitpunkt
Null wurde den exponentiell wachsenden Zellen die IL-3-Unterstützung entzogen
und das Überleben über die
Zeit durch Trypan-Blau-Ausschluss analysiert. Der untere Teil der
Figur zeigt eine Flusszytometrieanalyse der Neomycin-(Neo), bcl-2-
und blc-2 + bcl-xS-Hauptpopulationen. Die Zellen wurden
wie in den Beispielen angegeben permeabilisiert und dann mit einem
für humanes
bcl-2 spezifischen monoklonalen Antikörper (dicke Linie) oder einem
irrelevanten Kontrollantikörper
(dünne
Linie) gefärbt.
B. Überleben
von einzelnen bcl-2 + bcl-xS Subklonen nach
IL-3-Entzug. Das Überleben
von Subklonen, die sowohl bcl-2 als auch bcl-xS exprimierten,
wurde nach Wachstumsfaktorentzug wie oben beschrieben analysiert
(bcl-2 + bcl-xS Klon 1 und bcl-2 + bcl-xS Klon
2). In der unteren Hälfte
der Figur ist eine Flusszytometrieanalyse für bcl-2-Expression in den Neomycin-,
bcl-2-, bcl-2 + bcl-xS Klon 1-, bcl-2 +
bcl-xS Klon 2-Populationen gezeigt. Die
Zellen wurden wie in den Beispielen beschrieben permeabilisiert
und dann mit einem für
humanes bcl-2 spezifischen monoklonalen Antikörper (dicke Linie) oder einem
irrelevanten Isotyp-angepassten Kontrollantikörper (dünne Linie) gefärbt und
die Daten als Fluoreszenzintensität gegen die Zellzahl gezeigt.
C. Expression von bcl-x-RNA
in stabil transfizierten FL5.12-Zelllinien. RNA wurde aus jedem
der oben angegebenen Klone isoliert und auf einem Northern-Blot
durch Hybridisierung mit einer bcl-x-spezifischen und einer b-actin-spezifischen
Sonde analysiert. 7 besteht
aus drei Bildern.
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8.
bcl-2-induziertes Überleben
von FL5.12-Zellen nach IL-3-Entzug ist durch Antisense-bcl-xS-Expression unbeeinflusst. FL5.12-Zellen,
die entweder mit bcl-2 (J) oder bcl-2 plus einem Expressionsvektor
enthaltend in umgekehrter Orientierung kloniertes bcl-xS (bcl-2
+ bcl-xSrev; H) oder Neomycin alleine (Neo;
B) stabil transfiziert waren, wurden auf ihr Überleben nach IL-3-Entzug analysiert.
In den unteren Bildern wurde der Spiegel der bcl-2-Expression auf
einem Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierer durch Färben permeabilisierter Zellen
mit für
bcl-2 spezifischen monoklonalen Antikörpern (dicke Linien) oder einem
irrelevanten Kontrollantikörper
(dünne
Linien) analysiert.
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9.
Expression von bcl-x in humanen Thymozyten und T-Zellen. Um die
Expression von bcl-x während
der T-Zellentwicklung zu untersuchen, wurde RNA aus nicht getrennten
Thymozyten, unreifen Thymozyten, reifen Thymozyten und T-Zellen
des peripheren Bluts, wie in den Beispielen beschrieben, hergestellt.
Die unreifen Thymozyten, reifen Thymozyten und T-Zellpopulationen
wurden durch in-vitro-Stimulation mit PMA und Ionomycin für 6 bis
8 Stunden in Komplettmedium weiter analysiert. Die resultierenden
RNAs wurden durch das Guanidiniumisothiozyanat-Verfahren isoliert
und einer Northern-Blot-Analyse unterzogen. Die oberen Bilder zeigen
das Ausgeglichensein der zur Analyse verwendeten RNA-Proben und
die unteren zwei Bilder repräsentieren
die Hybridisierung mit einer bcl-x-spezifischen Sonde oder einer
HLA-Klasse I-spezifischen Sonde.
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10.
Muster der bcl-x und bcl-2 mRNA-Induktion nach Aktivierung von T-Zellen des peripheren Bluts.
T-Zellen des peripheren Bluts wurden wie in den Beispielen beschrieben
isoliert und dann einer Aktivierung mit einer Kombination von PMA
und Ionomycin für
0, 6, 12 oder 24 Stunden wie angegeben unterzogen. Die relative
Induktion von bcl-x und bcl-2 wurde analysiert, indem man RNA aus
verschiedenen Zeitpunkten für
ribosomale RNA ausglich (oberes Bild). Northern Blots in Duplikaten
wurden auf entweder bcl-x oder bcl-2 und HLA-Klasse I-mRNA sondiert. In
den gezeigten Daten wurde das bcl-x-Autoradiogramm für 8 Stunden
bestrahlt, wohingegen das bcl-2-Autoradiogramm für 15 Tage bestrahlt wurde;
beide Sonden hatten eine ähnliche Länge und
Basenzusammensetzung.
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11.
Analyse der relativen Verhältnisse
von bcl-xS und bcl-xL mRNAs,
die in humanen Thymozyten, T-Zellen und im adulten Gehirn exprimiert
sind. PCR-Primer,
die die 5'- und
3'-Enden des offenen
Leserahmens von bcl-xS flankieren, wurden
verwendet, um gleichzeitig bcl-xL und bcl-xS zu amplifizieren. Unter Verwendung dieser
Primer wurden RNAs verschiedener Quellen einer PCR-Analyse unterzogen.
Wenn ein bcl-xS-Template verwendet wird,
wird eine einzelne Bande von 591 Basenpaaren hergestellt, wohingegen, wenn
ein bcl-xL-Template verwendet wird, eine einzelne
Bande von 780 Basenpaaren beobachtet wird. Es sind Molekulargewichtsmarker
aus HaeIII-verdauten fX 174 angegeben (M). A. Die Spuren repräsentieren
Produkte aus PCR-Reaktionen unter Verwendung eines bcl-xS-Templates, eines bcl-xL-Templates
und unter Verwendung von RNA aus unstimulierten 7-Zellen des peripheren
Bluts, aus für
6 Stunden mit PMA und Ionomycin stimulierten T-Zellen des peripheren
Bluts, aus nicht getrennten humanen Thymozyten und aus adultem Gehirn.
Die Identifikation der beobachteten Banden in den Gewebeproben als
bcl-xL und bcl-xS wurde
durch Klonierung und Teilsequenzierung von PCR-Produkten der revers
transkribierten RNA aus jeder Gewebeprobe verifiziert. B. Eine Titrationskurve,
um die Validität
des PCR-Tests zum Quantifizieren der relativen Verhältnisse von
bcl-xL und bcl-xS zu zeigen.
Die Figur zeigt die Produkte der PCR-Reaktionen, die auf 1% Agarosegelen getrennt
und mit Ethidiumbromid gefärbt
wurden. Die PCR wurde unter Verwendung eines Verhältnisses
von bcl-xL zu bcl-xS,
das zwischen 0 : 10 bis 10 : 0 in Einheitsschritten variierte, durchgeführt. Die
resultierenden Produkte spiegeln die relativen Verhältnisse
von bcl-xL- und bcl-xS-Template,
das zu dem Reaktionsgemisch zugefügt wurde, wieder.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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I. Die Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt
DNA-Abschnitte, gereinigte Polypeptide, Antikörper, Verfahren zum Klonieren
und Verwenden rekombinanter Wirtszellen, die zum Erhalten und Verwenden
von rekombinanten Apoptose-Polypeptiden notwendig sind, zur Verfügung. Folglich
betrifft die vorliegende Erfindung allgemein Zusammensetzungen und
Verfahren für
die Herstellung und Verwendung der gewünschten Polypeptide, die nicht
BCL-2 (SEQ ID NR: 5) sind und die den programmierten Zelltod von
Vertebraten fördern
oder hemmen.
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II. Polynukleotid
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A. Isoliertes und gereinigtes
Polynukleotid, das Polypeptide kodiert, die nicht BCL-2 sind und
die den programmierten Zelltod von Vertebraten fördern oder hemmen.
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In einem Aspekt stellt die vorliegende
Erfindung ein isoliertes und gereinigtes Polynukleotid zur Verfügung, das
das gewünschte
Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2 ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Polynukleotid
ein DNA-Molekül
aus einer Vertebratenspezies. Ein bevorzugter Vertebrat ist ein
Säuger.
Ein bevorzugter Säuger
ist ein Mensch. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Polynukleotid
der vorliegenden Erfindung ein DNA-Molekül. Genauer gesagt, kodiert
ein Polynukleotid der vorliegenden Erfindung Polypeptide, die als BCL-XL (SEQ ID NR: 6), BCL-XS (SEQ
ID NR: 8) und BCL-X1 (SEQ ID NR: 4) bezeichnet
werden. Sogar mehr bevorzugt kodiert ein Polynukleotid der vorliegenden
Erfindung ein Polypeptid, das die Sequenz der Aminosäurereste
von SEQ ID NRN: 2, 4, 7 und 9 umfasst. Am meisten bevorzugt umfasst
ein erfindungsgemäßes isoliertes
und gereinigtes Polynukleotid die Nukleotidbasensequenzen der SEQ
ID NRN: 1, 3, 6 und 8. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Polynukleotid
bcl-x (SEQ ID NRN: 1 und 3).
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Der Ausdruck „Polynukleotid", wie er hierin verwendet
wird, meint eine Sequenz von Nukleotiden, die über Phosphodiesterbindungen
verbunden sind. Polynukleotide werden hierin in der Richtung von
5'- nach 3'-Richtung dargestellt.
Ein Polynukleotid der vorliegenden Erfindung kann von circa 680
bis circa einige Hunderttausend Basenpaare umfassen. Vorzugsweise
umfasst ein Polynukleotid von circa 680 bis circa 150.000 Basenpaare.
Bevorzugte Längen
von bestimmten Polynukleotiden sind hierin im Folgenden ausgeführt. Wie hierin
verwendet werden Polynukleotide (z. B. Gene) durch die Verwendung
von Kleinbuchstaben gekennzeichnet (z. B. bcl-2, bcl-x).
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Ein Polynukleotid der vorliegenden
Erfindung kann ein Desoxyribonukleinsäure(DNA)-Molekül oder ein
Ribonukleinsäure(RNA)-Molekül sein.
Wo ein Polynukleotid ein DNA-Molekül ist, kann das Molekül ein Gen oder
ein cDNA-Molekül sein.
Nukleotidbasen werden hierin durch einen Einzelbuchstabencode angezeigt: Adenin
(A), Guanin (G), Thymin (T), Cytosin (C), Inosin (I) und Uracil
(U).
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Ein Polynukleotid der vorliegenden
Erfindung kann unter Verwendung von Standardtechniken, die dem Fachmann
gut bekannt sind, hergestellt werden. Die Herstellung eines cDNA-Moleküls, das
das gewünschte
Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2 ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert oder
hemmt, gemäß der vorliegenden
Erfindung wird hierin in den Beispielen 1 und 3 beschrieben. Ein
Polynukleotid kann auch aus genomischen DNA-Bibliotheken unter Verwendung
von Lambdaphagentechnologien hergestellt werden.
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In einem weiteren Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung ein isoliertes und gereinigtes Polynukleotid zur
Verfügung,
das das gewünschte
Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den
programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt, wobei das
Polynukleotid durch ein Verfahren herstellbar ist, das die Schritte
umfasst Konstruieren einer Bibliothek von cDNA-Klonen aus einer Zelle, die das Polypeptid
exprimiert; Screenen der Bibliothek mit einer markierten cDNA-Sonde,
die aus RNA hergestellt wurde, die das Polypeptid kodiert; und Auswählen eines
Klons, der mit der Sonde hybridisiert. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Polynukleotid
durch das obige Verfahren hergestellt. Weiter bevorzugt kodiert
das erfindungsgemäße Polynukleotid
ein Polypeptid, das die Sequenz der Aminosäurereste von SEQ ID NRN: 6
und 8 hat. Noch weiter bevorzugt umfasst das Polynukleotid die Nukleotidsequenz
von SEQ ID NRN: 1 und 3.
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In einer anfänglichen Reihe von Experimenten
verwendeten die Erfinder Niedrigstringenzhybridisierung mit einer
murinen bcl-2-cDNA-Sonde, um bcl-2-verwandte Gene in lymphoiden Zellen
des Huhns zu identifizieren. Einer der isolierten Klone, bcl-x,
enthielt einen offenen Leserahmen, der 44% Aminosäureidentität mit humanem
oder Maus-BCL-2 zeigte. Southern-Bloten ergab, dass BCL-X des Huhns
von einem Gen kodiert wird, das von dem bcl-2 des Huhns verschieden
ist. Huhn-bcl-x wurde nachfolgend verwendet, um zwei verschiedene
cDNAs zu isolieren, die aus dem humanen bcl-x-Gen stammten. Diese
zwei cDNAs unterschieden sich in ihren vorhergesagten offenen Leserahmen.
Eine cDNA, bcl-xL (SEQ ID NR: 6), enthielt
einen offenen Leserahmen mit 233 Aminosäuren (SEQ ID NR: 7) mit Domänen ähnlich denen,
die zuvor für
BCL-2 (SEQ ID NR: 5) beschrieben worden waren. Die andere cDNA,
bcl-xS (SEQ ID NR: 8), kodiert ein 170 Aminosäure großes Protein
(SEQ ID NR: 9), in welchem der Bereich mit der höchsten Homologie zu BCL-2 (SEQ
ID NR: 5) deletiert worden war. Dieser Unterschied in diesen zwei
cDNAs ergibt sich aus der unterschiedlichen Verwendung von zwei
5'-Spleissstellen
innerhalb des ersten kodierenden Exons. Beim Vergleich der Fähigkeit
dieser zwei Proteine, den apoptotischen Zelltod zu regulieren, wurde
gefunden, dass BCL-XL die Zellen resistent
gegenüber
dem apoptotischen Zelltod nach Wachstumsfaktordeprivierung machte,
wohingegen BCL-XS die Überexprimierung von bcl-2 beim
Induzieren einer Resistenz gegen apoptotischen Zelltod verhindern
konnte. Folglich scheint es, dass die Regulation von sowohl der
Expression als auch dem Spleissen von bcl-x während der Entwicklung eine
wichtige Rolle bei der Bestimmung der Empfänglichkeit der Zellen für programmierten Zelltod
spielen könnte.
In Übereinstimmung
mit dieser Beobachtung haben die Erfinder gefunden, dass unreife Thymozyten,
welche sich im Thymus in der Phase einer fortschreitenden Selektion
befinden, einen hohen Spiegel an bcl-xS Message
exprimieren. Die Expression von bcl-xS bedingt
wahrscheinlich die Unfähigkeit
von bcl-2, den Zelltod durch negative Selektion dieser Zellpopulation
zu verhindern. Bcl-xS kann als ein dominanter Regulator
des Zelltods sogar in Gegenwart von hohen Niveaus an bcl-2-Expression fungieren.
Zusätzlich
haben die Erfinder gefunden, dass reife neurona le Strukturen die
nur bcl-xL-mRNA konstitutiv exprimieren.
Folglich könnte
BCL-XL zur Resistenz gegenüber programmiertem
Zelltod und zum Langzeitüberleben
dieser wichtigen postmitotischen Zellpopulation beitragen. Zusammengenommen
zeigen die vorliegenden Studien, dass die zwei bcl-x-Genprodukte
einen oder mehrere BCL-2-unabhängige
Signalwege des apoptotischen Zelltods regulieren könnten.
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Das bcl-x-Gen wurde während der
Vertebratenevolution hoch konserviert und die bcl-x mRNA wird in einer
Vielzahl von Geweben exprimiert, wobei die höchsten Spiegel an mRNA im lymphoiden
System und im zentralen Nervensystem beobachtet werden. Die gegenwärtigen Erfinder
haben zwei distinkte bcl-x-mRNA-Spezies
aus humanen Geweben isoliert. Diese zwei cDNAs resultieren aus der
alternativen Verwendung zweier distinkter 5'-Spleissstellen, die innerhalb des ersten
kodierenden Exons auf dem bcl-x-Gen gelegen sind. Die längere cDNA,
bcl-xL (SEQ ID NR: 6), kodiert ein Protein
(SEQ ID NR: 7), das anscheinend hinsichtlich Größe und vorhergesagter Struktur
mit BCL-2 ähnlich
ist. Die kürzere
cDNA, bcl-xS (SEQ ID NR: 8), enthält eine
Deletion von 63 Aminosäuren
(SEQ ID NR: 4) aus dem bcl-xL (SEQ ID NR:
7) offenen Leserahmen, was den Bereich der höchsten Aminosäureidentität zwischen
BCL-XL (SEQ ID NR: 7) und BCL-XS (SEQ
ID NR: 9) begründet.
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B. Sonden und Primer.
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In einem weiteren Aspekt erlaubt
die DNA-Sequenzinformation, die durch die vorliegende Erfindung zur
Verfügung
gestellt wird, die Herstellung von relativ kurzen DNA- (oder RNA-)
-Sequenzen mit der Fähigkeit, spezifisch
mit Gensequenzen eines hierin offenbarten ausgewählten Polynukleotids zu hybridisieren.
In diesen Aspekten werden Nukleinsäuresonden einer geeigneten
Länge basierend
auf der Berücksichtigung
ausgewählter
Nukleotidsequenzen der SEQ ID NRN: 1, 3, 6 und 8 hergestellt. Solche
Nukleinsäuresonden
hybridisieren spezifisch mit einem Polynukleotid, das das gewünschte Polypeptid
kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt. Am wichtigsten ist, dass die Sonden in einer Vielzahl
von Tests zum Nachweisen des Vorhandenseins von komplementären Sequenzen in
einer gegebenen Probe verwendet werden können.
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In bestimmten Ausführungsformen
ist es vorteilhaft, Oligonukleotidprimer zu verwenden. Die Sequenz solcher
Primer wurde unter Verwendung eines Polynukleotids der vorliegenden
Erfindung zur Verwendung beim Nachweisen, Amplifizieren oder Mutieren
eines definierten Abschnitts eines Gens oder Polynukleotids, das
das gewünschte
Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den
programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt, unter Verwendung
von PCR-Technologie entwickelt.
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Um bestimmte Vorteile gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitzustellen, schließt eine bevorzugte Nukleinsäuresequenz,
die für
Hybridisierungsstudien oder -tests eingesetzt wird, Sondenmoleküle ein,
die komplementär
zu mindestens einem etwa 14 bis 70 langen Nukleotidstück eines
Polynukleotids sind, das ein Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2
(SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder
hemmt, so wie in SEQ ID NRN: 2, 4, 7 und 9 (1 und 4A–4C) gezeigt. Eine Größe von mindestens
14 Nukleotiden in der Länge
hilft sicherzustellen, dass das Fragment von ausreichender Länge ist,
um ein Duplexmolekül
zu bilden, das sowohl stabil als auch selektiv ist. Moleküle mit komplementären Sequenzen über Strecken
von mehr als 14 Basen in der Länge
sind allgemein bevorzugt, obwohl man bei der Entwicklung allgemein
Nukleinsäuremoleküle mit Gen-komplementären Stücken von
25 bis 40 Nukleotiden, 55 bis 70 Nukleotiden, oder sogar, falls
gewünscht,
länger,
vorziehen wird, um eine Erhöhung
der Stabilität
und Selektivität des
Hybrids und dadurch eine Verbesserung der Qualität und des Ausmaßes der
spezifischen Hybridmoleküle zu
erhalten. Solche Fragmente können
leicht zum Beispiel durch direktes Synthetisieren des Fragments
durch chemische Mittel, durch Anwendung von Nukleinsäurereproduktionstechnologie,
wie z. B. der PCR-Technologie des US-Patents 4,603,102, welches
hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird, oder durch Ausschneiden
ausgewählter
DNA-Fragmente aus rekombinanten Plasmiden, die passende Inserts
und geeignete Restriktionsenzymschnittstellen enthalten, hergestellt
werden.
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In einem weiteren Aspekt erwägt die vorliegende
Erfindung ein isoliertes und gereinigtes Polynukleotid, umfassend
eine Basensequenz, die identisch oder komplementär zu einem Abschnitt von mindestens
14 aufeinander folgenden Basen ist, wobei das Polynukleotid mit
dem gewünschten
Polynukleotid hybridisiert, das ein Polypeptid kodiert, das nicht
BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod von
Vertebraten fördert
oder hemmt. Vorzugsweise umfasst das isolierte und gereinigte Polynukleotid
eine Basensequenz, die identisch oder komplementär zu einem Abschnitt von mindestens
25 bis 70 aufeinander folgenden Basen der SEQ ID NRN: 1 und 3 (1) ist. Zum Beispiel kann
ein erfindungsgemäßes Polynukleotid
einen Basenabschnitt umfassen, der identisch oder komplementär zu 40
oder 55 aufeinander folgende Basen der offenbarten Nukleotidsequenzen
ist.
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Folglich kann ein erfindungsgemäßes Polynukleotidsondenmolekül hinsichtlich
seiner Fähigkeit,
selektiv Duplexmoleküle
mit komplementären
Genstücken
zu bilden, verwendet werden. In Abhängigkeit von der in Betracht
gezogenen Anwendung wird man wünschen,
verschiedene Hybridisierungsbedingungen anzuwenden, um unterschiedliche
Grade der Selektivität
der Sonde gegenüber
der Zielsequenz zu erzielen. Für
Anwendungen, die ein hohes Maß an
Selektivität
benötigen,
wird man typischerweise wünschen,
relativ stringente Bedingungen bei der Bildung von Hybriden anzuwenden.
Zum Beispiel wird man relativ niedrige Salz- und/oder hohe Temperaturbedingungen
wählen,
wie z. B. bereitgestellt durch 0,02 M–0,15 M NaCl bei Temperaturen
von 50°C
bis 70°C.
Jene Bedingungen sind besonders selektiv und tolerieren wenig, wenn überhaupt, Fehlpaarungen
zwischen der Sonde und dem Template- oder Zielstrang.
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Natürlich sind für manche
Anwendungen, zum Beispiel dort, wo man wünscht, Mutanten unter Verwendung
eines mutierten Primerstrangs, der an ein zugrunde liegendes Template
hybridisiert ist, herzustellen, oder dort, wo man versucht, eine
kodierende Sequenz aus anderen Zellen, funktionelle Äquivalente
oder ähnliches für das gewünschte Polypeptid,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert
oder hemmt, zu isolieren, weniger stringente Hybridisierungsbedingungen
typischerweise notwendig, um die Bildung der Heteroduplex zu erlauben.
Unter diesen Umständen
kann gewünscht
werden, Bedingungen wie z. B. 0,15 M–0,9 M Salz bei Temperaturen
im Bereich von 20°C
bis 55°C
einzusetzen. Kreuzhybridisierende Spezies können hierbei leicht als positiv
hybridisierende Signale im Hinblick auf die Kontrollhybridisierungen
identifiziert werden. Auf jeden Fall ist es allgemein anerkannt,
dass die Bedingungen durch die Zugabe von steigenden Mengen von
Formamid, welches der Destabilisierung von Hybridduplexen in der gleichen
Weise dient wie steigende Temperatur, stringenter gemacht werden
können.
Folglich können
die Hybridisierungsbedingungen leicht beeinflußt werden und sie werden folglich
im Allgemeinen ein in Abhängigkeit von
den gewünschten
Ergebnissen ausgewähltes
Verfahren sein.
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In bestimmten Ausführungsformen
ist es vorteilhaft, ein Polynukleotid der vorliegenden Erfindung
in Kombination mit einem passenden Marker zum Nachweis der Hybridbildung
einzusetzen. Eine große
Vielfalt solcher Marker sind im Stand der Technik bekannt, einschließlich radioaktiver,
enzymatischer oder anderer Liganden, wie z. B. Avidin/Biotin, welche
in der Lage sind, ein nachweisbares Signal zu erzeugen.
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Allgemein stellt man sich vor, dass
eine hierin beschriebene Hybridisierungssonde sowohl als ein Reagens
in Lösungshybridisierung
wie auch in Ausführungsformen,
die eine feste Phase einsetzen, verwendbar ist. In Ausführungsformen,
die eine feste Phase einbeziehen, ist die Test-DNA (oder -RNA) absorbiert
oder anderweitig an einer ausgewählten
Matrix oder Oberfläche
befestigt. Diese befestig te Nukleinsäure wird dann einer spezifischen
Hybridisierung mit ausgewählten
Sonden unter den gewünschten
Bedingungen unterzogen. Die ausgewählten Bedingungen hängen, wie
im Stand der Technik gut bekannt, von besonderen Umständen und
den benötigten
Kriterien ab (z. B. vom G + C-Gehalt, dem Typ der Zielnukleinsäure, der
Quelle der Nukleinsäure,
der Größe der Hybridisierungssonde}.
Nach dem Waschen der Matrix zum Entfernen nicht spezifisch gebundener
Sondenmoleküle
wird die spezifische Hybridisierung mittels des Markers nachgewiesen
oder sogar quantifiziert.
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III. Das gewünschte Polypeptid,
das nicht BCL-2 ist und das den programmierten Zelltod fördert oder
hemmt.
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In einer Ausführungsform zieht die vorliegende
Erfindung das gewünschte
isolierte und gereinigte Polypeptid, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR:
5) ist und das den programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt,
in Betracht. Die SEQ ID NRN: 1 und 3, 6 und 8 führen Nukleotide und die SEQ
ID NRN: 2, 4, 7 und 9 Aminosäuresequenzen
aus den beispielhaften Vertebraten Huhn und Mensch aus. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung ein Polypeptid aus
einer Vertebratenspezies. Ein bevorzugter Vertebrat ist ein Säuger. Ein
bevorzugter Säuger
ist ein Mensch. Vorzugsweise ist dieses Polypeptid ein rekombinantes
Polypeptid. Genauer gesagt, ist das gewünschte Polypeptid der vorliegenden
Erfindung, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, BCL-XL (SEQ ID NR: 7), BCL-XS (SEQ ID NR: 9) oder BCL-X1 (SEQ
ID NR: 4). Die Großbuchstaben (z.
B. BCL-X, BCL-2) zeigen hierin Polypeptide (z. B. Produkte der Genexpression)
an. Sogar weiter bevorzugt umfasst das gewünschte Polypeptid der vorliegenden
Erfindung, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das die programmierten
Zelltode von Vertebraten fördert
oder hemmt, die Sequenzen der Aminosäurereste von SEQ ID NRN: 2,
4, 7 und 9.
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Die Polypeptide sind hierin als Sequenzen
der Aminosäurereste
offenbart. Jene Sequenzen sind von links nach rechts in der Richtung
vom Amino- zum Carboxy-Terminus
geschrieben. Gemäß der Standardnomenklatur
sind die Sequenzen der Aminosäurereste
entweder durch einen Einzelbuchstaben- oder einen Dreibuchstabencode,
wie unten angezeigt, bezeichnet.
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Modifikationen und Veränderungen
können
in der Struktur eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung vorgenommen
werden und es kann noch ein Molekül mit ähnlichen Eigenschaften erhalten
werden. Zum Beispiel können
bestimmte Aminosäuren
durch andere Aminosäuren
in der Sequenz ohne einen nennenswerten Verlust der Rezeptoraktivität substituiert
werden. Da es die interaktive Funktion und die Natur des Polypeptids
ist, die die biologische funktionelle Aktivität des Polypeptids definiert,
können
bestimmte Aminosäuresequenz-Substitutionen
in einer Polypeptidsequenz (oder natürlich ihrer zugrunde liegenden
kodierenden DNA-Sequenz) vorgenommen werden und dennoch ein Polypeptid
mit ähnlichen
Eigenschaften erhalten werden.
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Bei der Vornahme solcher Austausche
kann der Hydropathie-Index von Aminosäuren berücksichtigt werden. Die Wichtigkeit
des Hydropathie-Index der Aminosäuren
bei Verleihung der interaktiven biologischen Funktion an ein Polypeptid
wird in der Wissenschaft allgemein verstanden (Kyte & Doolittle, J.
Mol. Biol., 157: 105–132,
1982). Es ist bekannt, dass bestimmte Aminosäuren mit andere mit einem ähnlichen
Hydropathie-Index oder -Wert ausgetauscht werden können und
dies noch in einem Polypeptid mit ähnlicher biologischer Aktivität resultiert.
Jeder Aminosäure
wurde ein Hydropathie-Index auf Basis ihrer Hydrophobizität und Ladungseigenschaften
zugeordnet. Diese Indizes sind: Isoleucin (+4,5); Valin (+4,2);
Leucin (+3,8); Phenylalanin (+2,8); Cystein/Cystin (+2,5); Methionin
(+1,9); Alanin (+1,8); Glycin (–0,4);
Threonin (–0,7);
Serin (–0,8);
Tryptophan (– 0,9);
Tyrosin (–1,3);
Prolin (–1,6);
Histidin (–3,2);
Glutamat (–3,5);
Glutamin (–3,5);
Aspartat (–3,5); Asparagin
(–3,5);
Lysin (–3,9)
und Arginin (–4,5).
-
Man geglaubt, dass der relative
hydropathische Charakter der Aminosäure die Sekundärstruktur
des resultierenden Polypeptids bestimmt, was wiederum die Wechselwirkung
des Polypeptids mit anderen Molekülen, wie z. B. Enzymen, Substraten,
Rezeptoren, Antikörpern,
Antigenen und ähnlichen,
bestimmt. Es ist im Stand der Technik bekannt, dass eine Aminosäure durch
eine andere mit ähnlichem
Hydropathie-Index ersetzt werden kann und dennoch ein funktionell äquivalentes
Polypeptid erhalten wird. Bei solchen Veränderungen ist die Substitution
von Aminosäuren,
deren Hydropathie-Indizes innerhalb von ±2 liegen, bevorzugt, solche, die
innerhalb ±1
liegen, sind besonders bevorzugt, und solche, die innerhalb ±0,5 sind
liegen, sind sogar noch mehr bevorzugt.
-
Substitutionen von ähnlichen
Aminosäuren
können
auch auf Basis der Hydrophilie vorgenommen werden, insbesondere
dort wo das biologische funktionelle äquivalente Polypeptid oder
Peptid, das hierdurch erzeugt wird, zur Verwendung in immunologischen
Ausführungen
beabsichtigt ist. US-Patent 4,554,101, welches durch Bezugnahme
hierin aufgenommen wird, besagt, dass die größte lokale mittlere Hydrophilie
eines Polypeptids, wie sie durch die Hydrophilie ihrer angrenzenden
Aminosäuren
bestimmt wird, mit seiner Immunogenität und Antigenität, d. h.
mit einer biologischen Eigenschaft des Polypeptids, korreliert.
-
Wie in US-Patent 4,554,101 ausgeführt, wurden
den Aminosäureresten
die folgenden Hydrophilie-Werte zugeordnet: Arginin (+3,0); Lysin
(+3,0); Aspartat (+3,0 ± 1);
Glutamat (+3,0 ± 1);
Serin (+0,3); Asparagin (+0,2); Glutamin (+0,2); Glycin (0); Prolin
(–0,5 ± 1); Threonin
(–0,4);
Alanin (–0,5);
Histidin (–0,5);
Cystein (–1,0);
Methionin (–1,3);
Valin (–1,5);
Leucin (–1,8);
Isoleucin (–1,8);
Tyrosin (–2,3);
Phenylalanin (–2,5);
Tryptophan (–3,4).
Es wird verstanden, dass eine Aminosäure durch eine andere mit einem ähnlichen
Hydrophilie-Wert ausgetauscht werden kann und dennoch ein biologisch äquivalentes,
und insbesondere ein immunologisch äquivalentes Polypeptid erhalten
wird. Bei solchen Veränderungen
ist die Substitution von Aminosäuren,
deren Hydrophilie-Werte innerhalb von ±2 liegen, bevorzugt, solche,
die innerhalb von ±1
liegen, besonders bevorzugt und solche, die innerhalb von ±0,5 liegen,
sind noch mehr bevorzugt.
-
Wie oben ausgeführt, basieren Aminosäuresubstitutionen
im Allgemeinen daher auf der relativen Ähnlichkeit der Substituenten
der Aminosäureseitenketten,
zum Beispiel, hinsichtlich ihrer Hydrophobizität, Hydrophilie, Ladung, Größe und ähnlichem.
Beispielhafte Substitutionen, die verschiedene der vorgenannten
Eigenschaften in die Überlegung
einbeziehen, sind dem Fachmann gut bekannt und schließen ein:
Arginin und Lysin; Glutamat und Aspartat; Serin und Threonin; Glutamin
und Asparagin; und Valin, Leucin und Isoleucin (siehe Tabelle 1,
unten). Die vorliegende Erfindung erwägt folglich funktionelle oder
biologische Äquivalente
des gewünschten
Polypeptids, das nicht BCL-2 ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten, wie oben ausgeführt,
fördert
oder hemmt. TABELLE
1
Ursprünglicher
Rest | Beispielhafte
Substitutionen |
Ala | Gly;
Ser |
Arg | Lys |
Asn | Gln;
His |
Asp | Glu |
Cys | Ser |
Gln | Asn |
Glu | Asp |
Gly | Ala |
His | Asn;
Gln |
Ile | Leu;
Val |
Leu | Ile;
Val |
Lys | Arg |
Met | Met;
Leu; Tyr |
Ser | Thr |
Thr | Ser |
Trp | Tyr |
Tyr | Trp;
Phe |
Val | Ile;
Leu |
-
Biologische oder funktionelle Äquivalente
eines Polypeptids können
auch unter Verwendung von ortspezifischer Mutagenese hergestellt
werden. Ortspezifische Mutagenese ist eine Technik, die bei der
Herstellung von Polypeptiden der zweiten Generationen oder biologisch
funktionellen äquivalenten
Polypeptiden oder Peptiden, die von ihren Sequenzen durch spezifische
Mutagenese der zugrunde liegenden DNA abgeleitet sind, verwendbar
ist. Wie oben festgestellt, können
solche Veränderungen
wünschenswert
sein, wo Aminosäuresubstitutionen
wün schenswert
sind. Die Technik stellt weiter eine einsatzbereite Fähigkeit
zum Herstellen und Testen von Sequenzvarianten, zum Beispiel durch
Aufnahme einer oder mehrerer der vorgenannten Überlegungen, durch Aufnahme
einer oder mehrerer Nukleotidsequenzveränderungen in die DNA, bereit. Die
ortspezifische Mutagenese erlaubt die Herstellung von Mutanten durch
Verwendung von sowohl spezifischen Oligonukleotidsequenzen, die
die DNA-Sequenz der gewünschten
Mutation kodieren, als auch einer ausreichenden Zahl angrenzender
Nukleotide, um eine Primersequenz einer ausreichenden Größe und Sequenzkomplexität bereitzustellen,
um eine stabile Duplex auf beiden Seiten des Deletionsverknüpfungspunktes,
der zu überqueren
ist, zu bilden. Typischerweise ist ein Primer von circa 17 bis 25
Nukleotiden Länge
bevorzugt, mit circa 5 bis 10 Resten auf beiden Seiten des Verknüpfungspunktes
der Sequenz, die zu verändern ist.
-
Im Allgemeinen ist die Technik der
ortspezifischen Mutagenese im Stand der Technik gut bekannt, wie beispielhaft
ausgeführt
durch Adelman et al., (1983). Die Technik setzt typischerweise einen
Phagenvektor ein, der sowohl in einzelsträngiger als auch in doppelsträngiger Form
existieren kann, wie klar sein wird. Typische Vektoren zur Verwendung
in ortspezifischer Mutagenese schließen Vektoren wie zum Beispiel
den M13 Phagen (Messing et al., 1981) ein. Diese Phagen sind kommerziell
erhältlich
und ihre Verwendung ist dem Fachmann allgemein bekannt.
-
Im Allgemeinen wird die ortspezifische
Mutagenese in Einklang hiermit durchgeführt durch zuerst Erhalten eines
einzelsträngigen
Vektors, der in seiner Sequenz eine DNA-Sequenz einschließt, die
alle oder einen Teil der ausgewählten
Polypeptidsequenz kodiert. Ein Oligonukleotidprimer, der die gewünschte mutierte Sequenz
trägt,
wird, im Allgemeinen synthetisch, zum Beispiel durch das Verfahren
von Crea et al., (1978), hergestellt. Dieser Primer wird dann an
den einzelsträngigen
Vektor annealt und durch Verwendung von Enzymen, wie zum Beispiel
E. coli Polymerase I Klenow-Fragment, verlängert, um die Synthese des
mutationstragenden Stranges zu vervollständigen. So wird eine Heteroduplex
ge bildet, wobei ein Strang die ursprüngliche, nicht mutierte Sequenz
kodiert und der zweite Strang die gewünschte Mutation trägt. Dieser
Heteroduplex-Vektor wird dann verwendet, um passende Zellen, wie
zum Beispiel E. coli-Zellen, zu transformieren, und die Klone, die
die rekombinanten Vektoren einschließen, die die Mutation tragen,
werden selektiert. Kommerziell erhältliche Kits werden mit allen
notwendigen Reagenzien geliefert, außer den Oligonukleotidprimern.
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Das gewünschte erfindungsgemäße Polypeptid,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert
oder hemmt, ist nicht auf eine bestimmte Quelle begrenzt. Wie hierin
ausgeführt,
stellen die Techniken und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
zum Beispiel die Identifikation und Isolierung solcher Peptide aus
Tieren, die so unterschiedlich wie Mensch und Huhn sind, bereit.
Folglich stellt die Erfindung den allgemeinen Nachweis und die Isolierung
dieses Genus von Polypeptiden aus einer Vielzahl von Quellen bereit,
wobei spezifisch drei Spezies dieses Genus identifiziert sind. Man
glaubt, dass eine Reihe von Spezies der gleichen Familie von Polypeptiden
dem Nachweis und der Isolierung unter Verwendung der Zusammensetzungen
und Verfahren der vorliegenden Erfindungen zugänglich sind.
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Ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung
wird durch Standardtechniken, die dem Fachmann wohl bekannt sind,
hergestellt. Solche Techniken schließen ein, ohne hierauf begrenzt
zu sein, die Isolation und Reinigung von Geweben, von denen bekannt
ist, dass sie das Polypeptid enthalten, und die Expression aus klonierter
DNA, die solch ein Polypeptid kodiert, unter Verwendung von transformierten
Zellen.
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Polypeptide, die den programmierten
Zelltod von Vertebraten oder die Apoptose beeinflussen oder verändern, werden
in so gut wie allen Säugern,
einschließlich
dem Menschen, gefunden. Obwohl es wahrscheinlich ist, dass Variationen
zwischen der Struktur und Funktion solcher Polypeptide in verschiedenen
Spezies bestehen, liegt es, wo solch ein Unterschied besteht, im
Bereich des Könnens
des Fachmanns, im Lichte der vorliegenden Erfindung diese Unterschiede
zu identifizieren. Folglich zieht die vorliegende Erfindung das gewünschte Polypeptid,
das nicht BCL-2 ist und das den programmierten Zelltod von Vertebraten
fördert
oder hemmt, aus jedem Vertebraten in Erwägung. Ein bevorzugter Säuger ist
ein Mensch. Ein bevorzugter Vertebrat ist ein Säuger.
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IV. Expressionsvektoren
-
In einer alternativen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung einen Expressionsvektor bereit, der
ein Polynukleotid umfasst, das das gewünschte Polypeptid kodiert,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert
oder hemmt. Genauer gesagt, umfasst ein Expressionsvektor der vorliegenden
Erfindung ein Polynukleotid, das die Polypeptide BCL-XL (SEQ
ID NR: 6), BCL-XS (SEQ ID NR: 8) oder BCL-X1 (Position 510 bis 698 von SEQ ID NR: 6)
kodiert. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst ein Expressionsvektor
der vorliegenden Erfindung ein Polynukleotid, das ein Polypeptid
kodiert, das die Sequenz der Aminosäurereste von SEQ ID NRN: 2,
4, 6, 7 und 9 umfasst. Weiter bevorzugt umfasst ein Expressionsvektor
der vorliegenden Erfindung ein Polynukleotid, das die Nukleotidbasensequenz
der SEQ ID NRN: 1, 3, 6 und 8 umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein erfindungsgemäßer Expressionsvektor
ein Polynukleotid, das funktionsfähig an einen Enhancer-Promotor
geknüpft
ist. Noch weiter bevorzugt umfasst ein erfindungsgemäßer Expressionsvektor
ein Polynukleotid, das funktionsfähig an einen prokaryotischen
Promotor geknüpft
ist. Alternativ umfasst ein Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung ein
Polynukleotid, das funktionsfähig
an einen Enhancer-Promotor geknüpft
ist, der ein eukaryotischer Promotor ist und weiter ein Polyadenylierungssignal
umfasst, das 3' von
der Carboxy-terminalen Aminosäure
und innerhalb der Transkriptionseinheit des kodierten Polypeptids
positioniert ist.
-
Ein Promotor ist eine Region eines
DNA-Moleküls,
die typischerweise innerhalb von circa 100 Nukleotidpaaren vor (stromaufwärts) dem
Punkt ist, an welchem die Transkription beginnt (d. h. einem Transkriptionsstartpunkt).
Dieser Bereich enthält
typischerweise verschiedene Typen von DNA-Sequenzelementen, die in ähnlichen
relativen Positionen in verschiedenen Genen lokalisiert sind. Wie
hierin verwendet, schließt
der Begriff „Promotor" ein, was im Stand
der Technik als eine stromaufwärts
gelegene Promotorregion, eine Promotorregion oder ein Promotor einer
verallgemeinerten eukaryotischen RNA-Polymerase II-Transkriptionseinheit
bezeichnet wird.
-
Ein weiterer Typ eines eigenständigen transkriptionsregulatorischen
Sequenzelements ist ein Enhancer. Ein Enhancer stellt eine Spezifizität hinsichtlich
Zeit, Ort und Expressionsniveau für eine bestimmte kodierende
Region (z. B. Gen) zur Verfügung.
Die Hauptfunktion eines Enhancers ist es, den Spiegel der Transkription
einer kodierenden Sequenz in einer Zelle zu erhöhen, die einen oder mehrere
Transkriptionsfaktoren enthält,
die an diesen Enhancer binden. Im Gegensatz zu einem Promotor kann
ein Enhancer funktionieren, wenn er in verschiedenen Entfernungen
vom Transkriptionsstart lokalisiert ist, solange ein Promotor vorhanden
ist.
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Der Ausdruck „Enhancer-Promotor", wie er hierin verwendet
wird, bedeutet eine zusammengesetzte Einheit, die sowohl Enhancer-
als auch Promotorelemente enthält.
Ein Enhancer-Promotor ist funktionsfähig an eine kodierende Sequenz
geknüpft,
die für
mindestens ein Genprodukt kodiert. Der Ausdruck „funktionsfähig verknüpft", wie er hierin verwendet
wird, bedeutet, dass ein Enhancer-Promotor an eine kodierende Sequenz
in einer solchen Weise verknüpft
ist, dass die Transkription dieser kodierenden Sequenz durch diesen Enhancer-Promotor
kontrolliert und reguliert wird. Mittel zur funktionsfähigen Verknüpfung eines
Enhancer-Promotors an eine kodierende Sequenz sind im Stand der
Technik gut bekannt. Es ist auch gut bekannt im Stand der Technik,
dass die präzise
Orientierung und Lage relativ zu einer kodierenden Sequenz, deren
Transkription kontrolliert wird, unter anderem von der spezifischen
Natur des Enhancer-Promotors abhängt.
So ist ein TATA-Box-Minimalpromotor typischerweise circa 25 bis
circa 30 Basenpaare stromaufwärts
einer Transkriptionsstartstelle lokalisiert und ein stromaufwärts gelegenes
Promotorelement typischerweise circa 100 bis circa 200 Basenpaare
stromaufwärts
einer Transkriptionsstartstelle lokalisiert. Im Gegensatz dazu kann
ein Enhancer stromabwärts
von der Startstelle lokalisiert sein und er kann in einer beträchtlichen
Entfernung von dieser Stelle liegen.
-
Ein Enhancer-Promotor, der in einem
Vektorkonstrukt der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann
irgendein Enhancer-Promotor sein, der die Expression in einer Zelle,
die transfiziert werden soll, steuert. Durch den Einsatz eines Enhancer-Promotors
mit gut bekannten Eigenschaften können der Spiegel und die Eigenschaft
der Genproduktexpression optimiert werden.
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Eine kodierende Sequenz eines Expressionsvektors
ist funktionsfähig
an eine transkriptionsterminierende Region geknüpft. Die RNA-Polymerase transkribiert
eine kodierende DNA-Sequenz durch eine Stelle, an der Polyadenylierung
auftritt. Typischerweise dienen DNA-Sequenzen, die einige Hundert
Basenpaare stromabwärts
der Polyadenylierungsstelle lokalisiert sind, zur Termination der
Transkription. Solche DNA-Sequenzen werden hierin als Transkriptionsterminationsregionen
bezeichnet. Solche Regionen werden für eine wirksame Polyadenylierung
der transkribierten Messenger-RNA (RNA) benötigt. Die transkriptionsterminierenden
Regionen sind im Stand der Technik gut bekannt. Eine bevorzugte
transkriptionsterminierende Region, die in einem Adenovirus-Vektorkonstrukt
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, umfasst ein Polyadenylierungssignal
von SV40 oder dem Protamingen.
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Ein Expressionsvektor umfasst ein
Polynukleotid, das das gewünschte
Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den
programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt. Solch ein Polypeptid
soll so verstanden werden, dass es eine Sequenz von Nukleotidbasen
einschließt,
die das gewünschte Polypeptid
kodiert, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, die ausreichend in der Länge ist, um diesen Abschnitt
von einem Polynukleotidabschnitt zu unterscheiden, der ein Polypeptid
kodiert, das nicht den programmierten Zelltod von Vertebraten beeinflusst.
Ein erfindungsgemäßes Polypeptid
kann auch biologisch funktionelle Polypeptide oder Peptide kodieren,
die abweichende Aminosäuresequenzen
haben, wie zum Beispiel mit Veränderungen,
die auf der Basis von Überlegungen
wie zum Beispiel dem relativen Hydropathie-Wert der Aminosäuren, die
ausgetauscht werden, ausgewählt
wurden. Diese abweichenden Sequenzen sind jene, die aus natürlichen
Quellen isoliert wurden oder in den Sequenzen induziert wurden,
die hierin offenbart sind, wobei eine mutagene Verfahrensweise,
wie zum Beispiel ortspezifische Mutagenese, verwendet wurde.
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Genauer gesagt umfasst ein Expressionsvektor
der vorliegenden Erfindung ein Polynukleotid, das ein Polypeptid
kodiert, welches BCL-XL (SEQ ID NR: 6),
BCL-XS (SEQ ID NR: 8), BCL-X1 (Position
510 bis 698 von SEQ ID NR: 6) oder die Sequenz der Aminosäurereste
von SEQ ID NRN: 2, 4, 7 und 9 umfasst. Ein Expressionsvektor kann
das gewünschte
Polypeptid einschließen,
das nicht BCL-2
(SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod von Vertebraten
fördert
oder hemmt, welches selbst die Region kodiert oder es kann die kodierenden
Regionen enthalten, die die ausgewählten Veränderungen oder Modifikationen
in der kodierenden Ausgangssequenz dieses gewünschten Polypeptids tragen,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten fördert
oder hemmt. Alternativ können
solche Vektoren oder Fragmente größere Polypeptide oder Polypeptide,
die dennoch die kodierende Ausgangsregion einschließen, kodieren.
Auf jeden Fall sollte man erkennen, sowohl aufgrund der Kodonredundanz
als auch der biologischen funktionellen Äquivalenz, dass dieser Aspekt
der Erfindung nicht auf bestimmte DNA-Moleküle, die den oben erwähnten Polypeptidsequenzen
entsprechen, beschränkt
ist.
-
Beispielhafte Vektoren schließen die
Säugerexpressionsvektoren
der pCMV-Familie,
einschließelich pCMV6b
und pCMV6c (Chiron Corp., Emeryville, CA) ein. In bestimmten Fällen, und
insbesondere in Fällen dieser
individuellen Säugerexpressionsvektoren,
können
die resultierenden Konstrukte eine Kotransfektion mit einem Vektor
erfordern, der einen selektierbaren Marker enthält, wie zum Beispiel pSV2neo.
Mittels Kotransfektion in eine Dihydrofolatreduktasedefiziente Ovarien-Zelllinie
aus chinesischem Hamster, zum Beispiel DG44, können Klone nachgewiesen werden,
die Polypeptide aufgrund der in solche Expressionsvektoren aufgenommenen
DNA exprimieren.
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Ein DNA-Molekül der vorliegenden Erfindung
kann in einen Vektor durch eine Anzahl von Techniken, die im Stand
der Technik gut bekannt sind, aufgenommen sein. Zum Beispiel wurden
bcl-x (SEQ ID NRN: 1 und 3), bcl-xL (SEQ
ID NR: 6) und bcl-xS (SEQ ID NR: 8) in pSFFV-Neo
und pBluescript-Sk+ unter Verwendung von Standardtechniken aufgenommen
(siehe nachfolgende Beispiele).
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Ein Expressionsvektor der vorliegenden
Erfindung ist sowohl als ein Mittel zum Herstellen von Quantitäten der
kodierenden DNA selbst als auch als ein Mittel zum Herstellen des
kodierten Polypeptids einsetzbar. Es wird erwogen, dass dort, wo
ein erfindungsgemäßes Polypeptid
durch rekombinante Mittel hergestellt wird, man entweder prokaryotische
oder eukaryotische Expressionsvektoren als Shuttle-Systeme einsetzen
kann. Dennoch, da prokaryotische Systeme für gewöhnlich nicht zu einem korrekten
Prozessieren von Vorstufenpolypeptiden in der Lage sind und insbesondere
solche Systeme nicht zu einem korrektem Prozessieren von Membran-assoziierten
eukaryotischen Polypeptiden in der Lage sind und da eukaryotische
Polypeptide unter Verwendung der Lehre der offenbarten Erfindung
erwartet werden, wird man solche Sequenzen wahrscheinlich in eukaryotischen
Wirten exprimieren. Dennoch wird, sogar dort, wo der DNA-Abschnitt
ein eukaryotisches Polypeptid kodiert, in Erwägung gezogen, dass prokaryotische
Expression eine zusätzliche
Anwendung finden kann. Daher kann die Erfindung in Kombination mit
Vektoren, die zwischen den eukaryotischen und prokaryotischen Zellen
wechseln können,
verwendet können.
Solche ein System ist hierin beschrieben, welches die Verwendung
von bakteriellen Wirtszellen wie auch eukaryotischen Wirtszellen
erlaubt.
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Wo die Expression von rekombinanten
Polypeptiden der vorliegenden Erfindung gewünscht wird und ein eukaryotischer
Wirt in Erwägung
gezogen wird, ist es höchst
wünschenswert,
einen Vektor, wie zum Beispiel ein Plasmid, einzusetzen, der einen
eukaryotischen Replikationsursprung aufgenommen hat. Zusätzlich wünscht man
sich für
die Zwecke der Expression in eukaryotischen Systemen, das Polypeptid,
das die Sequenz kodiert, in der Nähe und unter der Kontrolle
eines wirksamen eukaryotischen Promotors, wie zum Beispiel Promotoren,
die in Kombination mit chinesischen Hamsterovarienzellen verwendet
werden, zu positionieren. Um eine kodierende Sequenz unter die Kontrolle
eines Promotors zu bringen, egal ob er eukaryotisch oder prokaryotisch
ist, wird im Allgemeinen benötigt,
dass das 5'-Ende
der Translationsstartstelle des richtigen translationalen Leserahmens
des Polypeptids zwischen circa 1 und circa 50 Nukleotide 3' oder stromabwärts im Hinblick
auf den gewählten
Promotor positioniert wird. Weiterhin würde man dort, wo eukaryotische
Expression erwartet wird, typischerweise wünschen eine geeignete Polyadenylierungsstelle
in die Transkriptionseinheit, die das gewünschte Polypeptid einschließt, aufzunehmen.
-
Die pCMV-Plasmide sind eine Serie
von Säugerexpressionsvektoren
mit besonderer Eignung für
die vorliegende Erfindung. Die Vektoren wurden zur Verwendung in
im Wesentlichen allen kultivierten Zellen entwickelt und arbeiten
extrem gut in SV40-transformierten Affen-COS-Zelllinien. Die Vektoren
pCMV1, 2, 3 und 5 unterscheiden sich voneinander hinsichtlich bestimmter
einmalig vorkommender Restriktionsstellen in der Polylinkerregion
eines jeden Plasmids. Der Vektor pCMV4 unterscheidet sich von diesen
4 Plasmiden dadurch, dass er einen Translationsenhancer in der Sequenz
vor dem Polylinker enthält.
Während
sie nicht direkt aus der Vektorserie pCMV1-5 stammen, sind die funktionell ähnlichen
Vektoren pCMV6b und c von der Chiron Corp. aus Emeryville, CA, erhältlich und
sie sind identisch, außer
im Hinblick auf die Orientierung der Polylinkerregion, die in einem
im Vergleich zu dem anderen umgedreht ist.
-
Die universellen Komponenten der
pCMV-Plasmide sind wie folgt. Das Vektorrückgrat ist pTZ18R (Pharmacia)
und enthält
einen Bakteriophagen f1 Replikationsursprung zur Herstellung von
einzelsträngiger DNA
und ein Ampicillin-Resistenzgen.
Die CMV-Region besteht aus den Nukleotiden –760 bis +3 der starken Promotor-regulatorischen
Region des humanan Cytomegalovirus (Towne-Stamm) „Major Immediate Early Gene" (Thomsen et al.,
1984; Boshart et al., 1985). Das humane Wachstumshormonfragment
(hGH) enthält
Transkriptionsterminations- und Polyadenylierungssignale, welche
die Sequenzen 1533 bis 2157 dieses Gens repräsentieren (Seeburg, 1982).
Es gibt eine Alu mittelrepetitive DNA-Sequenz in diesem Fragment.
Schließlich ist
der SV40-Replikationsursprung und der „Early Region" Promotor-Enhancer
abgeleitet aus dem pcD-X-Plasmid
(HindII bis PstI Fragment), beschrieben in (Okayama et al., 1983).
Der Promotor in diesem Fragment ist so orientiert, dass die Transkription
von der CMV/hGH-Expressionscassette weggerichtet fortschreitet.
-
Die pCMV-Plasmide sind voneinander
durch Unterschiede in der Polylinkerregion und durch die An- oder
Abwesenheit des Translationsenhancers unterscheidbar. Das anfängliche
pCMV1-Plasmid wurde fortlaufend modifiziert, um eine ansteigende
Zahl einmalig vorkommender Restriktionsschnittstellen in der Polylinkerregion
zu bilden. Um pCMV2 herzustellen, wurde eine von zwei EcoRI-Schnittstellen in
pCMV1 zerstört.
Um pCMV3 herzustellen, wurde pCMV1 durch Deletieren eines kurzen
Abschnitts aus der SV40-Region (StuI bis EcoRI) modifiziert, und
dieses Vorgehen machte die PstI-, SalI- und BamHI-Schnittstellen
in dem Polylinker einmalig. Um pCMV4 herzustellen, wurde zu einem
synthetischen Fragment einer DNA, die der 5'-untranslatierten Region einer mRNA
entsprach, die aus dem CMV-Promotor transkribiert war, C zugefügt. Die
Sequenz wirkt als ein Translationsenhancer, indem die Anforderungen
an Initiationsfaktoren bei der Polypeptidsynthese erniedrigt werden
(Jobling et al., 1987; Browning et al., 1988). Um pCMV5 herzustellen,
wurde ein DNA-Abschnitt (HpaI bis EcoRI) aus dem Bereich des SV40-Ursprungs
von pCMV1 deletiert, um alle Schnittstellen in dem anfänglichen
Polylinker einmalig zu machen.
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Die pCMV-Vektoren wurden erfolgreich
in Affen-COS-Zellen, Maus-L-Zellen, CHO-Zellen und HeLa-Zellen exprimiert.
In einigen Seite-an-Seite-Vergleichen ergaben sie 5- bis 10-fach
höhere
Expressionsspiegel in COS-Zellen als Vektoren auf SV40-Basis. Die
pCMV-Vektoren wurden verwendet, um den LDL-Rezeptor, „Nuclear
Factor" 1, Gs alpha
Polypeptid, Polypeptidphosphatase, Synaptophysin, Synapsin, Insulinrezeptor,
Influenza-Hämagglutinin,
Androgenrezeptor, Sterol-26-Hydroxylase,
Steroid-17- und -21-Hydroxylase, Cytochrome P-450 Oxidoreduktase,
beta-adrenergen Rezeptor, Folatrezeptor, Cholesterinseitenkettenspaltenzym
und eine Menge anderer cDNAs zu exprimieren. Es sollte bemerkt werden,
dass der SV40-Promotor in diesen Plasmiden verwendet werden kann,
um andere Gene, wie zum Beispiel dominante selektierbare Marker
zu exprimieren. Schließlich
gibt es eine ATG-Sequenz in dem Polylinker zwischen den HandIII-
und PstI-Schnittstellen in pCMV, welche einen falschen Translationsstart
verursachen kann. Dieses Kodon sollte nach Möglichkeit in Expressionsplasmiden
vermieden werden. Eine Publikation, die die Konstruktion und Verwendung
dieser Ausgangsvektoren pCMV1 und pCMV4 beschreibt, wurde veröffentlicht
(Anderson et al., 1989b).
-
V. Transfizierte Zellen.
-
In einer noch weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung sowohl rekombinante Wirtszellen,
die mit einem Polynukleotid, das das gewünschte Polypeptid kodiert,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten hemmt oder fördert,
transformiert oder transfiziert wurde, als auch transgene Zellen
bereit, die von diesen transformierten oder transfizierten Zellen
abgeleitet sind. Vorzugsweise ist eine rekombinante Wirtszelle der
vorliegenden Erfindung mit einem Polynukleotid enthaltend Sequenzen
von SEQ ID NRN: 1, 3, 6 oder 8 transfiziert. Mittel zum Transformieren
oder Transfizieren von Zellen mit exogenen Polynukleotiden, wie
zum Beispiel DNA-Molekülen, sind
im Stand der Technik gut bekannt und schließen Techniken ein wie zum Beispiel
Calciumphosphat- oder DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, Protoplastenfusion,
Elektroporation, Liposomen-vermittelte Transfektion, direkte Mikroinjektion
und Adenovirusinfektion (Sambrook Fritsch und Maniatis, 1989).
-
Das am weitesten verbreitete Verfahren
ist die Transfektion, die entweder durch Calciumphosphat oder DEAE-Dextran
vermittelt wird. Obwohl der Mechanismus unklar bleibt, wird geglaubt,
dass die transfizierte DNA in das Cytoplasma der Zelle durch Endozytose
eindringt und in den Zellkern transportiert wird. In Abhängigkeit
vom Zelltyp kann bis zu 90% einer Population von kultivierten Zellen
zu jeder beliebigen Zeit transfiziert werden. Aufgrund seiner hohen
Wirksamkeit ist die Transfektion, die durch Calciumphosphat oder DEAE-Dextran
vermittelt wird, das Verfahren der Wahl für Studien, die eine transiente
Expression einer fremden DNA in einer großen Zahl von Zellen erfordert.
Die Calciumphosphatvermittelte Transfektion wird auch verwendet,
um Zelllinien zu etablieren, die Kopien der fremden DNA integrieren,
die für
gewöhnlich
in Kopf-zu-Schwanz-Tandemmuster
in das Wirtszellgenom angeordnet wird.
-
In dem Protoplasten-Fusionsverfahren
werden Protoplasten, die von Bakterien abgeleitet sind, die eine
hohe Kopienzahl des Plasmids von Interesse tragen, direkt mit den
kultivierten Säugerzellen
gemischt. Nach Fusion der Zellmembranen (gewöhnlich mit Polyethylenglycol)
wird der Inhalt der Bakterien in das Cytoplasma der Säugerzellen
abgegeben und die Plasmid-DNA wird in den Kern transportiert. Die
Protoplastenfusion ist für
viele Zelllinien, die gewöhnlich
für transiente
Expressionstest verwendet werden, nicht so wirksam wie die Transfektion,
aber sie ist nützlich
für Zelllinien,
in denen die Endocytose der DNA ineffi zient auftritt. Die Protoplastenfusion
ergibt häufig
eine Vielzahl an Kopien der Plasmid-DNA, die als Tandem in das Wirtschromosom
integriert werden.
-
Die Anwendung von kurzen, elektrischen
Hochspannungsimpulsen bei einer Vielzahl von Säuger- und Pflanzenzellen führt zur
Bildung von Nanometergroßen
Poren in der Plasmamembran. Die DNA wird direkt in das Zellcytoplasma
entweder durch diese Poren oder als Folge der Neuverteilung von
Membrankomponenten, die das Schließen der Poren begleitet, aufgenommen.
Die Elektroporation kann extrem wirksam sein und kann sowohl für die transiente
Expression von klonierten Genen als auch zur Etablierung von Zelllinien
verwendet werden, die integrierte Kopien des Gens von Interesse
tragen. Elektroporation führt
im Gegensatz zur Calciumphosphat-vermittelten Transfektion und Protoplastenfusion
häufig
zur Bildung von Zelllinien, die ein oder höchstens wenige integrierte
Kopien der fremden DNA tragen.
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Die Liposomentransfektion bezieht
die Einkapselung von DNA und RNA in Liposomen ein, gefolgt von einer
Fusion der Liposomen mit der Zellmembran. Der Mechanismus, wie die
DNA in die Zelle abgegeben wird, ist unklar, aber die Transfektionsraten
können
bis zu 90% betragen.
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Die direkte Mikroinjektion eines
DNA-Moleküls
in den Kern hat den Vorteil, dass die DNA zellulären Kompartimente, wie zum
Beispiel Endosomen mit niedrigem pH, nicht ausgesetzt wird. Die
Mikroinjektion wird daher hauptsächlich
als das Verfahren zum Etablieren von Zelllinien verwendet, die integrierte
Kopien der DNA von Interesse tragen.
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Die Verwendung von Adenovirus als
einem Vektor zur Zelltransfektion ist im Stand der Technik gut bekannt.
Adenovirusvektor-vermittelte Zelltransfektion wurde für eine Vielzahl
von Zellen berichtet (Stratford-Perricaudet et al., 1992).
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Eine transfizierte Zelle kann prokaryotisch
oder eukaryotisch sein. Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen Wirtszellen
eukaryotische Wirtszellen. Eine bevorzugte erfindungsgemäße rekombinante
Wirtszelle ist eine murine FL5.12-Zelle. Wo es von Interesse ist,
das gewünschte
humane Polypeptid, das nicht BLC-2 ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, herzustellen, sind kultivierte Säuger- oder humane Zellen von
besonderem Interesse.
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In einem anderen Aspekt ist die rekombinante
Wirtszelle der vorliegenden Erfindung eine prokaryotische Wirtszelle.
Vorzugsweise ist eine rekombinante Wirtszelle eine bakterielle Zelle
eines Stammes von Escherichia coli. Im Allgemeinen werden Prokaryoten
für ein
anfängliches
Klonieren der DNA-Sequenzen und das Konstruieren der Vektoren, die
in der Erfindung verwendbar sind, bevorzugt. Zum Beispiel können die
E. coli K12-Stämme
besonders nützlich
sein. Andere mikrobielle Stämme,
die verwendet werden können,
schließen
ein E. coli B und E. coli X1776 (ATCC Nr. 31537). Diese Beispiele
sind natürlich
nur zur Erläuterung
und nicht zur Begrenzung beabsichtigt.
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Prokaryoten können auch zur Expression verwendet
werden. Die zuvor genannten Stämme
wie auch E. coli W3110 (F-, Lambda-, prototroph, ATCC Nr. 273325),
Bazillen, wie z. B. Bacillus subtilis oder andere Enterobacteriaceae,
wie z. B. Salmonella typhimurium oder Serratus marcesans und verschiedene
Pseudomonas-Spezies
können
verwendet werden.
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Im Allgemeinen werden Plasmidvektoren
enthaltend die Replicon- und Kontrollsequenzen, die aus Spezies
abgeleitet sind, die mit der Wirtszelle kompatibel sind, in Verbindung
mit diesen Wirten verwendet. Der Vektor trägt für gewöhnlich sowohl eine Replikationsstelle
als auch markierende Sequenzen, die in der Lage sind, eine phänotypische
Selektion in den transformierten Zellen zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel
kann E. coli unter Verwendung von pBR322 transformiert werden, einem
Plasmid, das aus einer E. coli-Spezies abgeleitet ist (Bolivar et
al., 1977). pBR322 enthält
Gene für
Ampicillin- und Tetracyclinresistenz und stellt somit ein einfaches
Mittel zum Identifizieren transformierter Zellen zur Verfügung. Das
pBR-Plasmid oder andere mikrobielle Plasmide oder Phagen müssen auch
Promotoren, die von dem mikrobiellen Organismus zur Expression seiner
eigenen Polypeptide verwendet werden können, enthalten oder modifiziert
werden, um sie zu enthalten.
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Solche Promotoren, die am häufigsten
bei rekombinanter DNA-Konstruktion verwendet werden, schließen ein
die β-Lactamase-(Penicillinase)-
und Lactose-Promotorsysteme
(Chang et al., 1978; Itakura et al., 1977; Goeddel et al., 1979;
Goeddel et al., 1980) und ein Tryptophan-(TRP)-Promotorsystem (EPA
Anm. Veröffentl.
Nr. 0036776; Siebwenlist, et al., 1980). Während diese die am häufigsten
Verwendeten sind, wurden andere mikrobielle Promotoren entdeckt
und verwendet und die Details, die ihre Nukleotidsequenzen betreffen,
wurden veröffentlicht,
wodurch ein Fachmann in die Lage versetzt wird, funktionelle Promotoren
in Plasmidvektoren einzuführen
(Siebwenlist et al., 1980).
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Zusätzlich zu Prokaryoten können auch
eukaryotische Mikroben wie zum Beispiel Hefe verwendet werden. Saccharomyces
cerevisiae oder die gemeine Bäckerhefe
ist der am häufigsten
verwendete eukaryotischen Mikroorganismen, obwohl auch eine Anzahl
anderer Stämme
allgemein erhältlich
ist. Zur Expression in Saccharomyces wird zum Beispiel im Allgemeinen
das Plasmid YRp7 verwendet (Stinchcomb et al., 1979; Kingsman et
al., 1979; Tschemper et al., 1980). Dieses Plasmid enthält bereits
das trpI-Gen, das einen Selektionsmarker für einen mutierten Stamm der
Hefe bereitstellt, dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, zum Beispiel ATCC NR. 44076 oder
PEP4-1 (Jones, 1977). Die Gegenwart der trpI-Läsion als Eigenschaft des Hefe-Wirtszellgenoms
stellt dann eine wirksame Umgebung zum Nachweisen der Transformation
durch Wachsen in Abwesenheit von Tryptophan dar.
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Geeignete Promotorsequenzen in Hefevektoren
schließen
ein die Promotoren für
3-Phosphoglyceratkinase (Hitzeman et al., 1980) oder anderer glycolytischer
En zyme (Hess et al., 1968; Holland et al., 1978), wie zum Beispiel
Enolase, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase, Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase,
Glucose-6-phosphatisomerase, 3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase,
Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase.
Beim Konstruieren geeigneter Expressionsplasmide werden auch Terminationssequenzen,
die mit diesen Genen verbunden sind, in den Expressionsvektor stromabwärts von
den Sequenzen, die exprimiert werden sollen, eingefügt, um Polyadenylierung
der mRNA und Termination bereitzustellen. Andere Promotoren, die
den zusätzlichen
Vorteil einer durch Wachstumsbedingungen kontrollierten Transkription
haben, sind die Promotorregion für
Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, abbauende
Enzyme, die mit dem Stickstoffmetabolismus assoziiert sind, und die
zuvor genannte Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase
und Enzyme, die für
die Verwendung von Maltose und Galactose verantwortlich sind. Jeder
Plasmidvektor, der einen hefekompatiblen Promotor, Replikationsursprung
und Terminationssequenzen enthält,
ist geeignet.
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Zusätzlich zu Mikroorganismen können auch
Zellkulturen als Wirt verwendet werden, die aus multizellulären Organismen
stammen. Im Prinzip funktioniert eine jede solche Zellkultur, egal
ob aus Vertebraten- oder Evertebratenkultur. Dennoch war das Interesse
an Vertebratenzellen am größten und
die Vermehrung von Vertebratenzellen in Kultur (Gewebekultur) ist
eine Routineverfahrensweise in den letzten Jahren geworden (Kruse
und Peterson, 1973). Beispiele solcher verwendbarer Wirtszelllinien
sind AtT-20-, VERO- und HeLa-Zellen, Chinesische-Hamster-Ovarien-(CHO)-Zelllinien
und W138-, BHK-, COSM6-, COS-7-, 293- und MDCK-Zelllinien. Die Expressionsvektoren
für solche
Zellen schließen
für gewöhnlich (falls
nötig)
einen Replikationsursprung, einen stromaufwärts des zu exprimierenden Gens
gelegenen Promotor zusammen mit allen notwendigen Ribosomen-Bindungsstellen,
RNA-Spleissstellen, Polyadenylierungsstellen und Transkriptionsterminatorsequenzen
ein.
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Zur Verwendung in Säugerzellen
stammen die Kontrollfunktionen auf Expressionsvektoren häufig aus viralem
Material. Zum Beispiel stammen die häufig verwendeten Promotoren
aus Polyoma, Adenovirus 2, Cytomegalovirus und am häufigsten
aus Simian Virus 40 (SV 40). Die frühen und späten Promotoren des SV40-Virus
sind besonders geeignet, da beide einfach aus dem Virus als ein
Fragment erhalten werden, das auch den viralen SV40-Replikationsursprung
enthält
(Fiers, et al. 1978). Kleinere oder größere SV40-Fragmente können auch
verwendet werden, vorausgesetzt, dass die ungefähr 250 bp Sequenz, die von
der HindIII-Schnittstelle bis zur BglI-Schnittstelle reicht, die
im viralen Replikationsursprung sitzt, eingeschlossen ist. Darüber hinaus
ist es auch möglich
und oft wünschenswert,
Promotor- oder Kontrollsequenzen zu verwenden, die normalerweise
mit der gewünschten
Gensequenz assoziiert sind, vorausgesetzt, dass solche Kontrollsequenzen
mit den Wirtszellsystemen kompatibel sind.
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Ein Replikationsursprung kann durch
Konstruktion des Vektors bereitgestellt werden, um einen exogenen
Ursprung einzuschließen,
wie der, der aus SV40 oder anderen viralen (z. B. Polyoma, Adeno,
VSV, BPV, CMV) Quellen stammt, oder er kann durch den chromosomalen
Replikationsmechanismus der Wirtszelle zur Verfügung gestellt werden. Wenn
der Vektor in das Wirtszellchromosom integriert ist, ist das Letztere
oft ausreichend.
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VI. Herstellen von gewünschten
rekombinanten Polypeptiden, die nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) sind und die den programmierten
Zelltod von Vertebraten beeinflussen
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In noch einer anderen Ausführungsform
erwägt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen des gewünschten
Polypeptids, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten beeinflusst, welches umfasst Transfizieren
von Zellen mit einem Polynukleotid, das dieses Polypeptid kodiert,
um eine transformierte Wirtszelle herzustellen; und Halten der transformierten
Wirtszelle unter biologischen Bedingungen, die zur Expression des
Polypeptids ausreichen. Vorzugsweise ist die transformierte Wirtszelle
eine eukaryotische Zelle. Alternativ ist die Wirtszelle eine prokaryotische
Zelle. Bevorzugte prokaryotische Zellen sind Bakterienzellen des
DH5α-Stamms
von Escherichia coli. Sogar mehr bevorzugt umfasst das in die transformierten
Zellen transfizierte Polynukleotid die Nukleotidbasensequenz von
SEQ ID NRN: 1 und 3 (1).
Am meisten bevorzugt wird die Transfektion unter Verwendung eines
hierin zuvor offenbarten Expressionsvektors ausgeführt.
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Eine in diesem Verfahren verwendete
Wirtszelle ist in der Lage, ein funktionelles Polypeptid der vorliegenden
Erfindung zu exprimieren. Eine bevorzugte Wirtszelle ist eine Ovarienzelle
aus dem chinesischen Hamster. Allerdings ist eine Vielzahl von Zellen
einem erfindungsgemäßen Verfahren
zugänglich,
zum Beispiel Hefezellen, humane Zelllinien und andere eukaryotische
Zelllinien, die dem Fachmann gut bekannt sind.
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Nach der Transfektion wird die Zelle
unter Kulturbedingungen für
eine ausreichende Zeitdauer zur Expression des gewünschten
Polypeptids, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, gehalten. Kulturbedingungen sind im Stand der Technik
gut bekannt und schließen
ionische Zusammensetzung und Konzentration, Temperatur, pH und ähnliche
ein. Typischerweise werden transfizierte Zellen unter Kulturbedingungen
in einem Kulturmedium gehalten. Geeignete Medien für verschiedene
Zelltypen sind im Stand der Technik gut bekannt. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist
die Temperatur zwischen ungefähr
20°C und
50°C, weiter
bevorzugt zwischen ungefähr
30°C und
ungefähr 40°C, und sogar
noch mehr bevorzugt ungefähr
37°C.
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Der pH ist vorzugsweise etwa zwischen
einem Wert von 6,0 bis einem Wert von etwa 8,0, mehr bevorzugt von
einem Wert von ungefähr
6,8 bis einem Wert von ungefähr
7,8 und am meisten bevorzugt ungefähr 7,4. Die Osmolalität ist vorzugsweise
zwischen ungefähr
200 Milliosmol pro Liter (mosm/L) bis ungefähr 400 mosm/L und mehr bevorzugt
von ungefähr
290 mosm/L bis ungefähr
310 mosm/L. Andere biologische Bedingungen, die für Transfektion
und Expression eines kodierten Proteins benötigt werden, sind im Stand
der Technik gut bekannt.
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Transfizierte Zellen werden für eine ausreichende
Zeitdauer zur Expression eines Polypeptids, das nicht BCL-2 ist
und das den programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder
hemmt, gehalten. Eine geeignete Zeit hängt unter anderem vom verwendeten
Zelltyp ab und kann von einem Fachmann einfach bestimmt werden.
Tyischerweise beträgt
die Dauer der Haltung von ungefähr
2 bis ungefähr
14 Tagen.
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Das rekombinante Polypeptid wird
entweder aus den transfizierten Zellen oder dem Medium, in dem die
Zellen kultiviert wurden, gewonnen oder gesammelt. Die Gewinnung
umfasst Isolieren und Reinigen des Polypeptids. Isolations- und
Reinigungstechniken für
Polypeptide sind im Stand der Technik gut bekannt und schließen solche
Verfahrensschritte wie Präzipitation,
Filtration, Chromatographie, Elektrophorese und ähnliche ein.
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VII. Antikörper
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In einer noch weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung einen mit einem Polypeptid der
vorliegenden Erfindung immunreaktiven Antikörper bereit. Vorzugsweise ist
ein erfindungsgemäßer Antikörper ein
monoklonaler Antikörper.
Mittel zum Herstellen und Charakterisieren von Antikörpern sind
im Stand der Technik gut bekannt (siehe z. B. Antibodies „A Laboratory
Manual, E. Howell und D. Lane, Cold Spring Harbor Laboratory, 1988).
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Kurz zusammengefasst wird ein polyklonaler
Antikörper
durch Immunisierung eines Tieres mit einem Immunogen, das ein Polypeptid
oder Polynukleotid der vorliegenden Erfindung umfasst, und durch
Sammeln der Antiseren aus diesem immunisierten Tier hergestellt.
Eine große
Vielzahl von Tierspezies kann für
die Herstellung von Antiseren verwendet werden. Typischerweise ist
ein Tier, das für
die Herstellung von Anti-Antiseren verwendet wird, ein Kaninchen,
eine Maus, eine Ratte, ein Hamster oder ein Meerschweinchen. Wegen des
relativ großen
Blutvolumens von Kaninchen ist ein Kaninchen eine bevorzugte Wahl
für die
Herstellung von polyklonalen Antikörpern.
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Wie im Stand der Technik gut bekannt,
kann ein gegebenes Polypeptid oder Polynukleotid in seiner Immunogenität variieren.
Es ist daher häufig
notwendig, das Immunogen (z. B. ein Polypeptid oder Polynukleotid)
der vorliegenden Erfindung mit einem Träger zu koppeln. Beispielhafte
und bevorzugte Träger
sind Keyhole-Limpet-Hämozyanin
(KLH) und bovines Serumalbumin (BSA). Andere Albumine, wie zum Beispiel
Ovalbumin, Mausserumalbumin oder Kaninchenserumalbumin, können auch
als Träger
verwendet werden.
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Mittel zum Konjugieren eines Polypeptids
oder eines Polynukleotids an ein Trägerprotein sind im Stand der
Technik gut bekannt und schließen
Glutaraldehyd, m-Maleimidobencoyl-N-Hydroxysuccinimidester, Carbodiimid
und bisbiazotisiertes Benzidin ein.
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Wie im Stand der Technik gut bekannt,
kann die Immunogenität
gegen ein bestimmtes Immunogen durch die Verwendung nicht-spezifischer
Stimulatoren der Immunantwort, die als Adjuvantien bekannt sind, gesteigert
werden. Beispielhafte und bevorzugte Adjuvantien schließen ein
komplettes Freundsches Adjuvans, inkomplette Freundsche Adjuvantien
und Aluminiumhydroxid-Adjuvans.
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Die Menge an Immunogen, die zur Herstellung
von polyklonalen Antikörpern
verwendet wird, variiert unter anderem in Abhängigkeit von der Natur des
Immunogens wie auch dem zur Immunisierung verwendeten Tier. Eine
Vielzahl von Wegen kann zur Verabreichung des Immunogens verwendet
werden (subkutan, intramuskulär,
intradermal, intravenös
und intraperitoneal). Die Herstellung von polyklonalen Antikörpern wird durch
Entnahme von Blut als Proben des immuni sierten Tiers zu verschiedenen
Zeitpunkten nach der Immunisierung beobachtet. Wenn ein gewünschtes
Niveau an Immunisierung erhalten wurde, kann das immunisierte Tier
ausgeblutet werden und das Serum isoliert und gelagert werden.
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Insbesondere schließt die vorliegende
Offenbarung ein Verfahren zum Herstellen eines immunreaktiven Antikörpers mit
einem Polypeptid ein, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das
den programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt, welches die
Schritte umfasst (a) Transfizieren von rekombinanten Wirtszellen
mit einem Polynukleotid, das dieses Polypeptid kodiert; (b) Kultivieren
der Wirtszellen unter Bedingungen, die zur Expression des Polypeptids
ausreichen; (c) Gewinnen des Polypeptids; und (d) Herstellen von Antikörpern gegen
das Polypeptid. Sogar weiter bevorzugt sind Antikörper offenbart,
die nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurden.
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Ein monoklonaler Antikörper der
vorliegenden Erfindung kann einfach durch die Verwendung von gut bekannten
Techniken hergestellt werden, wie jene, die in US-Pat. Nr. 4,196,265,
was hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird, beispielhaft erläutert sind.
Typischerweise bezieht eine Technik zuerst das Immunisieren eines
geeigneten Tiers mit einem ausgewählten Antigen (z. B. einem
Polypeptid oder Polynukleotid der vorliegenden Erfindung) in einer
Weise ein, die ausreicht, um eine Immunantwort bereitzustellen.
Nager, wie zum Beispiel Mäuse
und Ratten, sind bevorzugte Tiere. Milzzellen aus dem immunisierten
Tier werden dann mit Zellen einer immortalisierten Myelomzelle fusioniert.
Wenn das immunisierte Tier eine Maus ist, ist die bevorzugte Myelomzelle
eine murine NS-1-Myelomzelle.
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Die fusionierten Milz/Myelomzellen
werden in einem selektiven Medium kultiviert, um die fusionierten Milz/Myelomzellen
von den Parental-Zellen zu selektionieren. Die fusionierten Zellen
werden aus dem Gemisch von nicht fusionierten Parental-Zellen, zum
Beispiel durch Zugabe von Agenzien, die die de-novo-Synthese von Nukleotiden
im Gewebekulturmedium blockieren, getrennt. Bei spielhafte und bevorzugte
Agenzien sind Aminopterin, Methotrexat und Azaserin. Aminopterin
und Methotrexat blockieren die de-novo-Synthese von sowohl Purinen
als auch Pyrimidinen, wohingegen Azaserin nur die Purinsynthese
blockiert. Wenn Aminopterin oder Methotrexat verwendet wird, wird
das Medium mit Hypoxanthin und Thymidin als Nukleotidquelle supplementiert.
Wenn Azaserin verwendet wird, wird das Medium mit Hypoxanthin supplementiert.
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Diese Kultivierung stellt eine Population
von Hybridomen bereit, aus welchen spezifische Hybridome ausgewählt werden.
Typischerweise wird die Selektion der Hybridome durch Kultivieren
der Zellen durch Einzelklonverdünnung
in Mikrotiterplatten, gefolgt von einem Testen der einzelnen klonalen Überstände auf
Reaktivität
mit einem Antigen-Polypeptid durchgeführt. Die selektierten Klone
können
dann zur Bereitzustellung des monoklonalen Antikörpers unbegrenzt vermehrt werden.
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In einem spezifischen Beispiel zur
Herstellung eines Antikörpers
der vorliegenden Erfindung wird Mäusen intraperitoneal zwischen
ungefähr
1–200 μg eines Antigens
injiziert, das ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung umfasst.
Zellen von B-Lymphozyten werden durch Injektion des Antigens in
Verbindung mit einem Adjuvans wie zum Beispiel komplettes Freundsches
Adjuvans (einem nicht-spezifischen
Stimulator der Immunantwort enthaltend abgetötete Mycobacterium tuberculosis)
zum Wachstum stimuliert. Einige Zeit (z. B. mindestens zwei Wochen)
nach der ersten Injektion werden die Mäuse durch Injektion mit einer
zweiten Dosis des Antigens, gemischt mit dem inkompletten Freundschen
Adjuvans, geboostet.
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Einige Wochen nach der zweiten Injektion
wird den Mäusen
am Schwanz Blut entnommen und die Seren werden durch Immunpräzipitation
mit radioaktiv markiertem Antigen titriert. Vorzugsweise wird das
Verfahren des Boostens und Titrierens wiederholt, bis ein geeigneter
Titer erreicht wird. Die Milz der Mäuse mit dem höchsten Titer
wird entfernt und die Milzlymphozyten durch Homogeni sieren der Milz
mit einer Spritze erhalten. Typischerweise enthält eine Milz aus einer immunisierten
Maus ungefähr
5 × 107 bis 2 × 108 Lymphozyten.
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Mutierte Lymphozytenzellen, die als
Myelomzellen bekannt sind, werden aus Versuchstieren erhalten, in
welche Zellen eingeführt
wurden, um durch eine Vielzahl bekannter Verfahren zu wachsen. Myelomzellen fehlt
der Ausweich-Stoffwechselweg
(„Salvage
Pathway") der Nukleotidbiosynthese.
Da Myelomzellen Tumorzellen sind, können sie in Gewebekultur unbegrenzt
vermehrt werden und sie werden daher als unsterblich bezeichnet.
Eine Vielzahl von kultivierten Zelllinien von Myelomzellen aus Mäusen und
Ratten, wie zum Beispiel murine NS-1-Myelomzellen, wurden etabliert.
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Myelomzellen werden unter Bedingungen
kombiniert, die eine Förderung
der Fusion mit normalen Antikörper-produzierenden
Zellen aus der Milz von der Maus oder Ratte, der das Antigen/Polypeptid
der vorliegenden Erfindung injiziert wurde, zugelassen. Die Fusionsbedingungen
schließen
zum Beispiel die Gegenwart von Polyethylenglycol ein. Die resultierenden
fusionierten Zellen sind Hybridomzellen. Wie Myelomzellen wachsen
Hybridomzellen unbegrenzt in Kultur.
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Die Hybridomzellen werden von unfusionierten
Myelomzellen durch Kultivieren in einem Selektionsmedium, wie zum
Beispiel einem HAT-Medium (Hypoxanthin, Aminopterin, Thymidin) getrennt.
Unfusionierten Myelomzellen fehlen die Enzyme, die zur Synthese
von Nukleotiden aus dem Ausweich-Stoffwechselweg
notwendig sind, da sie in Gegenwart von Aminopterin, Methotrexat
oder Azaserin abgetötet
werden. Unfusionierte Lymphozyten fahren auch nicht fort, in Gewebekultur
zu wachsen. Daher können
nur Zellen, die erfolgreich fusioniert wurden (Hybridomzellen),
in dem Selektionsmedium wachsen.
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Jede der überlebenden Hybridomzellen
produziert einen einzelnen Antikörper.
Diese Zellen werden dann auf die Herstellung des spezifischen Antikörpers, der
mit einem Antigen/Polypeptid der vorliegenden Erfindung immunreaktiv
ist, gescreent. Einzelzellhybridome werden durch begrenzende Verdünnungen
der Hybridome isoliert. Die Hybridome werden viele Male in Verdünnungsreihen
verdünnt
und, nachdem den Verdünnungen
erlaubt wurde zu wachsen, die Überstände auf
die Gegenwart des monoklonalen Antikörpers getestet. Die Klone,
die diesen Antikörper
herstellen, werden dann in großen
Mengen kultiviert, um einen Antikörper der vorliegenden Erfindung
in zweckmäßigen Mengen
herzustellen.
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Durch die Verwendung eines monoklonalen
Antikörpers
der vorliegenden Erfindung können
erfindungsgemäße spezifische
Polypeptide und Polynukleotide als Antigene erkannt und somit identifiziert
werden. Nach Identifizierung können
diese Polypeptide und Polynukleotide durch Techniken wie zum Beispiel
Antikörper
Affinitätschromatografie
isoliert und gereinigt werden. In der Antikörper-Affinitätschromatografie wird ein monoklonaler
Antikörper
an ein Festphasensubstrat gebunden und einer Lösung ausgesetzt, die das gewünschte Antigen
enthält.
Das Antigen wird aus der Lösung
durch immunspezifische Reaktion mit dem gebundenen Antikörper entfernt.
Das Polypeptid oder Polynukleotid wird dann einfach aus dem Substrat
entfernt und gereinigt.
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VIII. Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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In einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, die ein Polypeptid oder Polynukleotid der vorliegenden Erfindung
und einen physiologisch geeigneten Träger umfassen. Genauer gesagt
umfasst eine pharmazeutische Zusammensetzung das Polypeptid BCL-XL (SEQ ID NR: 7), BCL-XS (SEQ
ID NR: 9) oder BCL-X1 (SEQ ID NR: 4) oder
ein Polynukleotid, das diese Polypeptide kodiert.
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Eine Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung wird typischerweise parenteral in Dosiseinheitsformulierungen
enthaltend nach Wunsch gut bekannte, nicht-toxische, physiologisch geeignete Standardträger, -adjuvanzien
und -vehikel verabreicht. Der Ausdruck parenteral, wie er hierin
verwendet wird, schließt
intravenöse,
intramuskuläre,
intraarterielle Injektions- oder Infusionstechniken ein.
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Injizierbare Zubereitungen, zum Beispiel
sterile injizierbare wässerige
oder fettige Suspensionen, sind gemäß dem Stand der Technik unter
Verwendung geeigneter Dispersions- oder Feuchthaltemittel und Suspensionsmittel
formuliert. Die sterile injizierbare Zubereitung kann auch eine
sterile injizierbare Lösung
oder Suspension in einem nicht-toxischen, parenteral geeigneten
Verdünner
oder Lösungsmittel
sein, zum Beispiel als eine Lösung
in 1,3-Butandiol.
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Unter den geeigneten Trägern und
Lösungsmitteln,
die eingesetzt werden können,
befinden sich Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Natriumchloridlösung.
Zusätzlich
werden für
gewöhnlich
sterile Fettöle
als ein Lösungsmittel
oder Suspensionsmedium eingesetzt. Zu diesem Zweck kann jedes farblose
Fettöl
eingesetzt werden, einschließlich
synthetischer Mono- oder Diglyceride. Zusätzlich finden Fettsäuren wie
zum Beispiel Ölsäure bei
der Herstellung von Injektionen Verwendung.
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Bevorzugte Träger schließen neutrale saline Lösungen,
die mit Phosphat, Laktat, Tris und ähnlichen gepuffert sind, ein.
Natürlich
reinigt man den Vektor ausreichend auf, um ihn im Wesentlichen frei
von unerwünschten
Kontaminanten, wie z. B. unbrauchbaren, störenden Adenoviruspartikeln
oder Endotoxinen oder anderen Pyrogenen, zu machen, sodass keine
unpassenden Reaktion bei dem Individuum verursacht werden, welches
das Vektorkonstrukt erhält.
Ein bevorzugtes Mittel zum Reinigen des Vektors bezieht die Verwendung von
Schwebe-Dichte-Gradienten,
wie zum Beispiel Caesiumchlorid-Gradientenzentrifugation, ein.
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Ein Träger kann auch ein Liposom sein.
Mittel zur Verwendung von Liposomen als Verabreichungsträger sind
im Stand der Technik gut bekannt [siehe z. B. Gabizon et al., 1990;
Ferruti et al., 1986; und Ranade, V. V., 1989].
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Eine transfizierte Zelle kann ebenfalls
als Träger
dienen. Beispielsweise kann eine Leberzelle aus einem Organismus
entfernt, mit einem Polynukleotid der vorliegenden Erfindung unter
Verwendung der oben ausgeführten
Verfahren transfiziert und dann die transfizierte Zelle zurück in den
Organismus (z. B. intravaskulär
injiziert) überführt werden.
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IX. Nachweisen eines Polynukleotids
oder eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung
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Alternativ stellt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Nachweisen eines Polypeptids der vorliegenden
Erfindung bereit, wobei das Verfahren umfasst Immunreagieren des
Polypeptids mit Antikörpern,
die nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, um
Antikörper-Polypeptid-Konjugate
zu bilden, und Nachweisen der Konjugate.
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In einer noch anderen Ausführungsform
zieht. die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweisen von
Messenger-RNA-Transkripten, die ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung kodieren, in Betracht, wobei das Verfahren umfasst (a)
Hybridisieren der Messenger-RNA-Transkripte mit Polynukleotidsequenzen, die
das Polypeptid kodieren, um Duplizes zu bilden; und (b) Nachweisen
der Duplex. Auch beschrieben ist ein Verfahren zum Nachweisen von
DNA-Molekülen, die
ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodieren, wobei das Verfahren
umfasst (a) Hybridisieren von DNA-Molekülen mit einem Polynukleotid,
das dieses Polypeptid kodiert, um Duplizes zu bilden; und (b) Nachweisen
der Duplizes.
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X. Screening Tests
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In einem noch weiteren Aspekt erwägt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Screenen von Substanzen auf ihre Fähigkeit,
den programmierten Zelltod von Vertebraten zu beeinflussen, umfassend
die Schritte des Bereitstellens einer Zelle, die ein funktionelles
Polypeptid der vorliegenden Erfindung umfasst und des Testens der
Fähigkeit
von ausgewählten
Substanzen, den programmierten Vertebraten-Zelltod dieser Zelle
zu beeinflussen, wie dies beansprucht wurde.
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Unter Verwendung der Verfahren und
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können Screening-Tests zum Testen
von Kandidatensubstanzen erhalten werden. Eine Kandidatensubstanz
ist eine Substanz, die potenziell den programmierten Zelltod von
Vertebraten durch Bindung oder anderweitige intramolekulare Wechselwirkung
mit dem gewünschten
Polypeptid fördern
oder hemmen kann, das nicht BCL-2 ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt.
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Ein Screening-Test der vorliegenden
Erfindung schließt
im Allgemeinen das Bestimmen der Fähigkeit einer Kandidatensubstanz
ein, die Überlebensfähigkeit
einer Zielzelle (Empfänglichkeit
für programmierten Zelltod
von Vertebraten) zu beeinflussen, wie zum Beispiel das Screenen
von Kandidatensubstanzen, um diejenigen zu identifizieren, die den
programmierten Zelltod von Vertebraten hemmen oder fördern. Zielzellen können entweder
natürlich
vorkommende Zellen, von denen bekannt ist, dass sie ein Polypeptid
der vorliegenden Erfindung enthalten, oder transformierte Zellen,
die gemäß einem
hierin zuvor ausgeführten
Verfahren der Transformation hergestellt wurden, sein.
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Wie aus dem Stand der Technik bekannt
ist, stellt ein Screening-Test eine Zelle unter Bedingungen bereit,
die geeignet sind zum Testen des programmierten Zelltods von Vertebraten.
Diese Bedingungen schließen
ein, ohne hierauf begrenzt zu sein, pH, Temperatur, Tonizität, die Gegenwart
von relevanten Faktoren, die mit dem programmierten Zelltod von
Vertebraten zu tun haben (z. B. Wachstumsfaktor, IL-3) und relevante
Modifikationen des Polypeptids, wie zum Beispiel Glycosylierung
und Prenylierung. Es wird erwogen, dass ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung in einer prokaryotischen oder eukaryotischen Zelle exprimiert
und verwendet werden kann. Die Wirtszelle kann auch in subzellulare
Fraktionen fraktioniert werden, in denen der Rezeptor gefunden werden
kann. Zum Beispiel können
Zellen, die das Polypeptid exprimieren, in die Nuklei, das endoplasmatische
Retikulum, Vesikel oder die Membranoberflächen der Zellen fraktioniert
werden.
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Der pH-Wert ist vorzugsweise von
ungefähr
einem Wert von 6,0 bis einem Wert von ungefähr 8,0, weiter bevorzugt von
ungefähr
einem Wert von ungefähr
6,8 bis einem Wert von ungefähr
7,8 und am meisten bevorzugt ungefähr 7,4. In einer bevorzugten
Ausführungsfom
ist die Temperatur von ungefähr
20°C bis
ungefähr
50°C, mehr
bevorzugt von etwa 30°C
bis ungefähr
40°C, und
sogar mehr bevorzugt ungefähr
37°C. Die Osmolalität ist vorzugsweise
von ungefähr
5 Milliosmol pro Liter (mosm/L) bis ungefähr 400 mosm/L und mehr bevorzugt
von ungefähr
200 Milliosmol pro Liter bis ungefähr 400 mosm/L und sogar weiter
bevorzugt von ungefähr
290 mosm/L bis ungefähr
310 mosm/L. Die Gegenwart der Faktoren kann für ein ordnungsgemäßes Testen
des programmierten Zelltods von Vertebraten in spezifischen Zellen
notwendig sein. Solche Faktoren schließen zum Beispiel ein die Gegenwart
und Abwesenheit (Entzug) von Wachstumsfaktor, Interleukinen oder Kolonie-stimulierenden
Faktoren.
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In einer Ausführungsform wird der Screening-Test
so entwickelt, dass er in der Lage ist, zwischen Kandidatensubstanzen
mit selektiver Fähigkeit
zur Wechselwirkung mit einem oder mehreren der Polypeptide der vorliegenden
Erfindung zu unterscheiden, wobei aber die Polypeptide ohne eine
im Wesentlichen überlappende
Aktivität
mit anderen Polypeptiden sind, die hierin identifiziert wurden.
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A. Screening-Tests für ein Polypeptid
der vorliegenden Erfindung
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Auch beschrieben ist ein Verfahren
zum Screenen einer biologischen Probe auf die Anwesenheit des gewünschten
Polypeptids, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt. Eine biologische Probe, die gescreent werden soll, kann
eine biologische Flüssigkeit,
wie zum Beispiel extrazelluläre
oder intrazelluläre
Flüssigkeit,
oder eine Zelle oder Gewebeextrakt oder Homogenat sein. Eine biologische
Probe kann auch eine isolierte Zelle (z. B. in Kultur) oder eine
Sammlung von Zellen, wie zum Beispiel in einer Gewebeprobe oder
histologischen Probe, sein. Eine Gewebeprobe kann in einem flüssigen Medium
suspendiert oder auf einem festen Träger wie einem Objektträger befestigt
sein.
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Gemäß einem Screening-Testverfahren
wird eine biologische Probe einem Antikörper ausgesetzt, der immunreaktiv
mit dem Polypeptid ist, auf dessen Gegenwart getestet wird. Typischerweise
ist die Exposition von der Bildung einer Beimischung in einem flüssigen Medium
begleitet, das sowohl den Antikörper
als auch das Kandiadtenpolypeptid enthält. Entweder der Antikörper oder
die Probe mit dem Polypeptid kann an einen festen Träger (z.
B. eine Säule
oder eine Mikrotiterplatte) befestigt sein.
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Die biologische Probe wird dem Antikörper unter
biologischen Reaktionsbedingungen und für eine Zeitdauer, die zur Bildung
von Antikörper-Polypeptidkonjugaten
ausreicht, ausgesetzt. Biologische Reaktionsbedingungen schließen die
ionische Zusammensetzung und Konzentration, Temperatur, pH und ähnliches
ein.
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Die ionische Zusammensetzung und
Konzentration kann von der von destilliertem Wasser bis zu einer 2-molalen
Lösung
von NaCl variieren. Vorzugsweise ist die Osmolalität von ungefähr 100 Milliosmol/L
bis ungefähr
400 mosmol/L und weiter bevorzugt von ungefähr 200 mosmol/L bis ungefähr 300 mosmol/L.
Die Tem peratur ist vorzugsweise von ungefähr 4°C bis ungefähr 100°C, weiter bevorzugt von ungefähr 15°C bis ungefähr 50°C und noch
weiter bevorzugt von ungefähr
25°C bis
ungefähr
40°C. Der
pH ist vorzugsweise von ungefähr
einem Wert von 4,0 bis einem Wert von ungefähr 9,0, weiter bevorzugt von
ungefähr
einem Wert von 6,5 bis einem Wert von ungefähr 8,5 und sogar noch mehr
bevorzugt von ungefähr
einem Wert von 7,0 bis einem Wert von ungefähr 7,5. Die einzige Begrenzung
der biologischen Reaktionsbedingungen ist die, dass die ausgewählten Bedingungen
die Bildung eines Antikörper-Polypeptidkonjugats
erlauben und dass die Bedingungen keine negativen Wirkungen auf
sowohl den Antikörper
als auch das Polypeptid haben.
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Die Expositionszeit wird unter anderem
in Abhängigkeit
von den verwendeten biologischen Bedingungen, der Konzentration
des Antikörpers
und des Polypeptids und der Natur der Probe (z. B. Flüssig- oder
Gewebeprobe) variieren. Mittel zur Bestimmung der Expositionszeit
sind dem Fachmann gut bekannt. Typischerweise beträgt die Expositionszeit
von ungefähr
10 Minuten bis ungefähr
200 Minuten, wenn die Probe flüssig ist
und die Konzentration des Polypeptids in der Probe ungefähr 10–10 M
beträgt.
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Die Gegenwart von Polypeptid in der
Probe wird durch Nachweis der Bildung und Gegenwart von Antikörper-Polypeptidkonjugaten
nachgewiesen. Mittel zum Nachweisen solcher Antikörper-Antigen-(z.
B. Rezeptorpolypeptid)-Konjugate und -Komplexe sind im Stand der
Technik gut bekannt und schließen
solche Verfahrensschritte wie Zentrifugation, Affinitätschromatographie
und ähnliche,
Bindung eines sekundären
Antikörpers
an den Antikörper-Kandidat-Rezeptorkomplex
ein.
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In einer Ausführungsform wird der Nachweis
durch das Nachweisen eines an den Antikörper gebundenen Indikators
erreicht. Solche beispielhaften und gut bekannten Indikatoren schließen radioaktive
Marker (z. B. 32P, 125I, 14C), einen Zweitantikörper oder ein Enzym, wie z.
B. Meerrettichperoxidase, ein. Mittel zum Anhän gen von Indikatoren an Antikörper sind
im Stand der Technik gut bekannt. Kommerzielle Kits sind erhältlich.
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B. Screening-Test für Anti-Polypeptidantikörper
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Ebenfalls beschrieben ist ein Verfahren
zum Screenen einer biologischen Probe auf die Gegenwart von Antikörpern, die
immunreaktiv mit dem gewünschten
Polypeptid sind, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den
programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt (z. B. BCL-XL (SEQ ID NR: 7), BCL-XS (SEQ ID NR:
9) oder BCL-X1 (SEQ ID NR: 4). Gemäß einem
solchen Verfahren wird eine biologische Probe dem gewünschten
Polypeptid, das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten
Zelltod von Vertebraten fördert
oder hemmt, unter biologischen Bedingungen und für eine Zeitdauer, die für die Bildung von
Antikörper-Polypeptidkonjugaten
ausreicht, ausgesetzt und die gebildeten Konjugate werden nachgewiesen.
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C. Screening-Test für Polynukleotid
das das gewünschte
Polypeptid kodiert das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den
programmierten Zelltod von Vertebraten fördert oder hemmt
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Ein DNA-Molekül und insbesondere ein Sondenmolekül kann zum
Hybridisieren als eine Oligonukleotidsonde gegen eine DNA-Quelle,
von der angenommen wird, dass sie ein Polypeptid kodiert, das nicht BCL-2
(SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod von Vertebraten
fördert
oder hemmt, verwendet werden. Die Sondierung wird gewöhnlich durch
Hybridisieren des Oligonukleotids an eine DNA-Quelle, von der angenommen
wird, dass sie ein Apoptosegen enthält, ausgeführt. In einigen Fällen bilden
die Sonden nur eine einzelne Sonde und in anderen bilden die Sonden
eine Sammlung von Sonden auf Basis von einer bestimmten Aminosäuresequenz
oder Sequenzen des Polypeptids und tragen in ihrer Unterschiedlichkeit
der dem genetischen Code innewohnenden Redundanz Rechnung.
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Eine geeignete DNA-Quelle zum Sondieren
auf diese Weise ist in der Lage, ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung zu exprimieren und sie kann eine genomische Bibliothek
einer Zelllinie von Interesse sein. Alternativ kann eine DNA-Quelle die gesamte
DNA aus einer Zelllinie des Interesses einschließen. Nachdem das erfindungsgemäße Hybridisierungsverfahren
einen Kandidaten-DNA-Abschnitt
identifiziert hat, bestätigt man,
dass man einen positiven Klon erhalten hat, durch weitere Hybridisierung,
Restriktionsenzymmapping, Sequenzieren und/oder Expression und Testen.
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Alternativ können solche DNA-Moleküle in einer
Anzahl von Techniken verwendet werden, einschließlich sowohl ihrer Verwendung
als: (1) diagnostische Werkzeuge zum Nachweisen von normalen und
abnormalen DNA-Sequenzen in aus Patientenzellen stammender DNA;
(2) Mittel zum Nachweisen und Isolieren anderer Mitglieder der Polypeptidfamilie
und verwandter Polypeptide aus einer DNA-Bibliothek, die potenziell
solche Sequenzen enthält;
(3) Primer zum Hybridisieren an verwandte Sequenzen zum Zweck des
Amplifizierens jener Sequenzen; (4) Primer zum Verändern nativer
Apoptose-DNA-Sequenzen; als auch anderer Techniken, die auf der Ähnlichkeit
der DNA-Sequenzen mit solchen DNA-Abschnitten beruhen, die hierin offenbart
sind.
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Wie oben ausgeführt, erlaubt die durch die
Erfindung zur Verfügung
gestellte DNA-Sequenzinformation in bestimmten Aspekten die Herstellung
von relativ kurzen DNA- (oder RNA-) -Sequenzen (z. B. Sonden), die
spezifisch an die kodierenden Sequenzen eines ausgewählten Apoptosegens
hybridisieren. In diesen Aspekten werden die Nukleinsäuresonden
einer geeigneten Länge
auf Basis von Überlegungen
hinsichtlich der kodierenden Sequenz für ein erfindungsgemäßes Polypeptid
hergestellt. Die Fähigkeit
solcher Nukleinsäuresonden,
spezifisch an andere kodierende Sequenzen zu hybridisieren, verleiht
ihnen besondere Nützlichkeit in
einer Vielzahl von Ausführungsformen.
Am wichtigsten ist, dass die Sonden in einer Vielzahl von Tests
zum Nachweisen des Vorhandenseins von komplementären Sequenzen in einer gegebenen
Probe verwendet werden können.
Dennoch werden Verwendungen vorhergesehen, einschließlich der
Verwendung von Sequenzinformationen zur Herstellung von mutierten
Speziesprimem und Primern für
die Verwendung in der Herstellung anderer genetischer Konstruktionen.
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Um bestimmte Vorteile gemäß der Erfindung
bereitzustellen, schließt
eine bevorzugte Nukleinsäuresequenz,
die zu Hybridisierungsstudien oder -tests verwendet wird, Sondensequenzen
ein, die komplementär zu
mindestens einem etwa 14 bis 40 langen Nukleotidstück einer
Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung sind, wie sie in 1 gezeigt ist. Die Größe von mindestens
14 Nukleotiden in der Länge
hilft sicherzustellen, dass das Fragment von ausreichender Länge ist,
um ein Duplexmolekül
zu bilden, das sowohl stabil als auch selektiv ist. Moleküle mit komplementären Sequenzen über ein
Stück von
mehr als 14 Basen in der Länge
sind jedoch im Allgemeinen bevorzugt, um die Stabilität und Selektivität des Hybrids
zu erhöhen
und hierdurch die Qualität
und den Grad an erhaltenen spezifischen Hybridmolekülen zu verbessern.
Man wird allgemein bevorzugen, Nukleinsäuremoleküle mit genkomplementären Stücken von
14 bis 20 Nukleotiden, oder wo gewünscht sogar länger, zu
entwickeln. Solche Fragmente können
einfach hergestellt werden, zum Beispiel durch direktes Synthetisieren
der Fragmente mittels chemischer Verfahren, durch die Anwendung
von Nukleinsäurereproduktionstechnologie,
wie zum Beispiel der PCR-Technologie des US-Patents 4,603,102, welches
hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird, oder durch Einführen ausgewählter Sequenzen
in rekombinante Vektoren zur rekombinanten Herstellung.
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Folglich kann eine Nukleotidsequenz
der vorliegenden Erfindung aufgrund ihrer Fähigkeit, selektiv Duplexmoleküle mit komplementären Stücken des
Gens zu bilden, verwendet werden. In Abhängigkeit von der vorhergesehenen
Anwendung verwendet man verschiedene Hybridisierungsbedingungen,
um verschiedene Grade an Selektivität der Probe gegenüber der
Zielsequenz zu erreichen. Für
Anwen dungen, die ein hohes Maß an
Selektivität
erfordern, verwendet man typischerweise relative stringente Bedingungen
zur Bildung der Hybride. Zum Beispiel wählt man relativ niedrige Salz-
und/oder hohe Temperaturbedingungen, wie sie zum Beispiel durch
0,02 M–0,15
M NaCl bei Temperaturen von 50°C
bis 70°C
bereitgestellt werden. Solche Bedingungen sind besonders selektiv
und tolerieren wenig, wenn überhaupt,
Fehlpaarungen zwischen der Sonde und dem Template oder Zielstrang.
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Selbstverständlich werden für einige
Anwendungen, zum Beispiel dort, wo es wünschenswert ist, Mutanten herzustellen,
die einen mutierten Primerstrang einsetzen, der an das zugrunde
liegende Template hybridisiert ist, oder dort, wo man versucht,
ein Polypeptid zu isolieren, das Sequenzen verwandter Spezies, funktioneller Äquivalente
oder ähnliches
kodiert, weniger stringente Hybridisierungsbedingungen Typischerweise gebraucht,
um die Bildung der Heteroduplex zu erlauben. Unter solchen Umständen verwendet
man Bedingungen wie zum Beispiel 0,15 M–09 M Salz, bei Temperaturen
im Bereich von 20°C
bis 55°C.
Kreuzhybridisierende Spezies können
hierdurch einfach als positiv hybridisierende Signale im Hinblick
auf die Kontrollhybridisierungen identifiziert werden. Auf jeden
Fall kann allgemein vorhergesagt werden, dass Bedingungen durch
Zugabe von steigenden Mengen von Formamid, welches zur Destabilisierung
von Hybridduplex in gleicher Weise wie erhöhte Temperatur beiträgt, stringenter
gemacht werden. Folglich können
die Hybridisierungsbedingungen einfach manipuliert werden und sie
werden so allgemein ein in Abhängigkeit
von den gewünschten
Ergebnissen gewähltes
Verfahren sein.
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In bestimmten Ausführungsformen
ist es vorteilhaft, eine Nukleinsäuresequenz der vorliegenden
Erfindung in Kombination mit einem geeigneten Mittel, wie zum Beispiel
einem Marker, zur Bestimmung der Hybridisierung einzusetzen. Eine
große
Vielzahl von geeigneten Indikatormitteln ist im Stand der Technik
bekannt, einschließlich
radioaktiver, enzymatischer oder anderer Liganden, wie zum Beispiel
Avidin/Biotin, welche in der Lage sind, ein nachweisbares Signal
zu ergeben. In bevorzugten Ausführungsformen
verwendet man wahrscheinlich ein Enzym-Tag wie zum Beispiel eine
Urease, alkalische Phosphatase oder Peroxidase anstelle von radioaktiven
oder anderen umweltunverträglichen
Reagenzien. Im Falle von Enzym-Tags sind kolorimetrische Indikatorsubstrate
bekannt, die eingesetzt werden können,
um ein dem menschlichen Auge oder spektrophotometrisch sichtbares
Mittel bereitzustellen, um eine spezifische Hybridisierung mit komplementärer Nukleinsäure enthaltenden
Proben zu identifizieren.
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Im Allgemeinen wird vorhergesehen,
dass die hierin beschriebenen Hybridisierungssonden sowohl als Reagenzien
in Lösungshybridisierung
als auch in Ausführungsformen,
die eine feste Phase einsetzen, verwendbar sind. In Ausführungsformen,
die eine feste Phase einbeziehen, wird die die Test-DNA (oder -RNA) enthaltende
Probe adsorbiert oder anderweitig auf einer ausgewählten Matrix
oder Oberfläche
fixiert. Diese fixierte, einzelsträngige Nukleinsäure wird
dann einer spezifischer Hybridisierung mit ausgewählten Sonden unter
den gewünschten
Bedingungen unterzogen. Die ausgewählten Bedingungen hängen unter
anderem von den bes anderen Umständen
ab, die auf den bestimmten Kriterien, die benötigt werden, (abhängig von,
zum Beispiel, dem G + C-Gehalt, dem Typ der Zielnukleinsäure, der
Quelle der Nukleinsäure,
der Größe der Hybridisierungssonde
usw.) basieren. Nach einem Waschen der hybridisierten Oberfläche, um
nicht spezifisch gebundene Sondenmoleküle zu entfernen, wird die spezifische
Hybridisierung mit Hilfe des Markers nachgewiesen oder sogar quantifiziert.
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XI. Test Kits
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In einem anderen Aspekt sind diagnostische
Test-Kits zum Nachweisen des Vorhandenseins eines Polypeptids der
vorliegenden Erfindung in einer biologischen Probe erwogen, wobei
die Kits ein erstes Behältnis
umfassen, enthaltend einen Erstantikörper, der zur Immunreaktion
mit dem Polypeptid in der Lage ist, wobei der Erstantikörper in
einer ausreichenden Menge vorhanden ist, um zumindest einen Test
durchzuführen. Vorzugsweise
umfassen die Test-Kits ein zweites Be hältnis, enthaltend einen Zweitantikörper, der
mit dem Erstantikörper
immunreagiert. Weiter bevorzugt sind die in diesen Test-Kits verwendeten
Antikörper
monoklonale Antikörper.
Noch weiter bevorzugt ist der Erstantikörper an einen festen Träger gebunden.
Noch weiter bevorzugt umfassen die Erst- und Zweitantikörper einen
Indikator und vorzugsweise ist der Indikator ein radioaktiver Marker
oder ein Enzym.
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Auch in Erwägung gezogen ist ein diagnostischer
Kit zum Screenen von Agenzien. Solch ein Kit kann ein Polypeptid
der vorliegenden Erfindung enthalten. Der Kit kann Reagenzien zum
Nachweisen einer Wechselwirkung zwischen einem Agenz und einem Rezeptor
der vorliegenden Erfindung enthalten. Das zur Verfügung gestellte
Reagenz kann radioaktiv markiert sein. Der Kit kann ein bekanntes
radioaktiv markiertes Mittel enthalten, das in der Lage ist, einen
Rezeptor der vorliegenden Erfindung zu binden oder mit diesen zu
interagieren.
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In einen alternativen Aspekt wird
ein diagnostischer Test-Kit zum Nachweisen des Vorhandenseins eines
Polynukleotids, das ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert,
in einer biologischen Probe in Erwägung gezogen, wobei der Kit
ein erstes Behältnis
umfasst, das ein zweites Polynukleotid enthält, das identisch oder komplementär zu einem
Abschnitt von mindestens 14 aufeinander folgenden Nukleotidbasen
von SEQ ID NR: 1 und 3 ist.
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In einer weitern Ausführungsform
werden diagnostische Kits zum Nachweisen des Vorhandenseins von
Antikörpern,
die mit den Polypeptid der vorliegenden Erfindung immunreaktiv sind,
in einer biologischen Probe in Erwägung gezogen, wobei der Kit
ein erstes Behältnis
umfasst, das ein Polypeptid enthält,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist, das den programmierten Zelltod
von Vertebraten hemmt oder fördert
und das mit dem Antikörper
immunreagiert, wobei das Polypeptid in einer Menge vorhanden ist,
die zur Durchführung
mindestens einer Tests ausreichend ist. Die Reagenzien des Kits
können
in einer flüssigen
Lösung,
angeheftet an einen festen Träger
oder als trockenes Pulver zur Verfügung gestellt werden. Wenn
das Reagenz in einer flüssigen
Lösung
zur Verfügung
gestellt wird, ist die flüssige
Lösung
vorzugsweise eine wässrige
Lösung.
Wenn das Reagenz an einen festen Träger angeheftet zur Verfügung gestellt
wird, kann der feste Träger
vorzugsweise ein Chromatographie-Medium oder ein Objektträger sein.
Wenn das Reagenz ein trocknes Pulver ist, kann das Pulver durch
Zugabe eines geeigneten Lösungsmittels
rekonstituiert werden. Das Lösungsmittel
kann bereitgestellt werden.
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XII. Behandlung des programmierten
Zelltods (Apoptose) mit Gentherapie
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In diesem Beispiel wird die auf die
Vorbeugung und Behandlung von Apoptose gerichtete bcl-xL-
(SEQ ID NR: 6), bcl-xS- (SEQ ID NR: 8) oder
bcl-x1- (Position 510 bis 698 von SEQ ID
NR: 6) -Gentherapie beschrieben. Diese Zellen schließen, ohne
darauf begrenzt zu sein, neuronale Zellen, Zellen des Immunsystems
und krebsartige oder tumorartige Zellen ein.
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In einem noch weiteren Aspekt erwägt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Verändern
des programmierten Zelltods in einer Zelle umfassend die folgenden
Schritte:
- (a) Verabreichen einer wirksamen
Menge eines DNA-Moleküls
umfassend ein Polynukleotid, das das gewünschte Polypeptid kodiert,
das nicht BCL-2 (SEQ ID NR: 5) ist und das den programmierten Zelltod
von Vertebraten hemmt oder fördert,
an eine Zelle; und
- (b) Halten der Zelle unter Bedingungen, die zur Expression dieses
Polypeptids ausreichen.
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Genauer gesagt, ist das Polypeptid
BCL-XL (SEQ ID NR: 7), BCL-XS (SEQ
ID NR: 9) oder BCL-X1 (SEQ ID NR: 4). Die
Verabreichung wird vorzugsweise durch Injizieren des DNA-Moleküls in die
Zelle erreicht. Wenn sich die Zelle in einem Subjekt befindet, ist
das Verabreichen vorzugsweise ein Verabreichen des DNA-Moleküls in das
Kreislaufsystem des Subjekts. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verabreichen die Schritte:
- (a)
Bereitstellen eines Vehikels, das das DNA-Molekül enthält; und
- (b) Verabreichen des Vehikels an ein Subjekt.
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Ein Vehikel ist vorzugsweise eine
Zelle, die mit dem DNA-Molekül
transformiert oder transfiziert wurde, oder eine transfizierte Zelle,
die aus einer solchen transformierten oder transfizierten Zelle
abgeleitet ist. Eine beispielhafte und bevorzugte transformierte
oder transfizierte Zelle ist ein Leukozyt, wie zum Beispiel ein
Tumor-infintrierende Lymphozyt oder eine T-Zelle oder eine Tumorzelle
aus einem Tumor, der behandelt wird. Mittel zum Transformieren oder
Transfizieren einer Zelle mit einem DNA-Molekül der vorliegenden Erfindung sind
oben ausgeführt.
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Humane Lymphozyten können auch
mit strahlungsinduzierbaren Plasmidkonstrukten unter Verwendung
bestehender Technologie einschließlich retroviral vermitteltem
Gentransfer (Overell, et al., 1991; Fauser, 1991) transfiziert werden.
In einer beispielhaften Ausführungsform
können
gegen Zieltumore LAK-Zellen verwendet werden, die dazu tendieren,
sich in der fraglichen Tumorstelle mit einem gewissen Maß an Präferenz einzunisten,
obwohl sie sich selbst auch im Körper
auf andere Orte verteilen werden, wie wohl bekannt ist. In der Tat
ist einer der wichtigsten Vorteile des strahlungsinduzierbaren Systems,
dass nur jene LAK-Zellen,
die im Bestrahlungsfeld liegen, aktiviert werden und ihre exogen
eingeführten
Lymphokingene aktiviert haben werden. Folglich gibt es im Fall der
LAK-Zeller keinen besonderen Bedarf für ein weiteres Targeting.
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Alternativ ist das Vehikel ein Virus
oder ein Antikörper,
das/der spezifisch infiziert oder mit einem Antigen des Tumor immunreagiert.
Retroviren, die zur Verabreichung der Konstrukte an Wirtszielgewebe
verwendet werden, sind im Allgemeinen Viren, in denen die 3'-LTR (linear transfer
region) inaktiviert wurde. Das heißt, sie sind Enhancer-lose
3'-LTRs, die oft
als SIN (self-inactivating viru ses) bezeichnet werden, da nach produktiver
Infektion in die Wirtszelle das 3'-LTR
auf das 5'-Ende übertragen
wird und beide viralen LTRs im Hinblick auf die transkriptionale
Aktivität
inaktiv sind. Eine Verwendung dieser Viren, die dem Fachmann gut
bekannt sind, ist es, Gene zu klonieren, für welche die regulatorischen
Elemente des geklonten Gens in den Raum zwischen die beiden LTRs
insertiert werden. Ein Vorteil eines viralen Infektionssystems ist,
dass es ein sehr hohes Infektionsniveau in einer geeigneten Empfängerzelle,
z. B. LAK-Zellen, erlaubt.
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Die viralen Konstrukte werden an
einen Wirt durch ein beliebiges Verfahren verabreicht, das bewirkt, dass
die Konstrukte die Zellen des Zielgewebes erreichen, wobei die Pigenschaften
des in dieser Erfindung verwendeten Konstrukts erhalten bleiben.
Beispielsweise zeigte eine Rattengliomzelllinie, C6-BU-1, unterschiedliche
Empfänglichkeit
gegenüber
Herpes simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2), es bestanden nämlich alle
bisher getesteten HSV-1-Stämme
in dieser Zelllinie fort, aber die HSV-2-Stämme taten dies nicht (Sakihama,
et al., 1991). C6-BU-1-Zellen bestehen aus Subpopulationen, die
unterschiedlich empfänglich
für HSV-1
sind, was möglicherweise
austauschbar ist. Weiterhin konnte das Wachstum von Tumoren, die
aus C6-abgeleiteten Zellen hergestellt sind, die das HSV-1 tk-Gen
tragen, aber nicht das der ursprünglichen C6-Zellen,
durch intraperitoneale Verabreichung von Ganciclovir inhibiert werden
(Ezzeddine, et al., 1991). Diese Arbeit zeigt die Wirksamkeit der
Thymidinkinase, die von dem HSV-1 tk-Gen exprimiert wird, beim Sensibilisieren
von Gehirntumorzellen gegenüber
toxischen Wirkungen von Nukleosidanalogen. Retrovirusvektoren sollten
sich daher als nützlich
bei der selektiven Verabreichung dieses Killergens an sich teilende
Tumorzellen im Nervensystem erweisen, wobei die meisten endogenen
Zellen sich nicht teilen. Die Bestrahlung wird verwendet werden,
um die Spezifizität
der Verabreichung oder Aktivierung der Transkription des tk-Gens
nur in bestrahlten Bereichen zu verstärken.
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Antikörper wurden verwendet, um DNA-Moleküle auf ein
Ziel zu richten und zu verabreichen. Ein N-terminal modifiziertes
Poly-L-Lysin-(NPLL)-Antikörperkonjugat
bildet leicht einen Komplex mit Plasmid-DNA (Trubetskoy et al.,
1992). Ein Komplex von monoklonalen Antikörpern gegen ein Zelloberflächenthrombomodulin
welches mit NPLL konjugiert war, wurde verwendet, um eine fremde
Plasmid-DNA gegen eine Antigen-exprimierende Mauslungenendothel-Zelllinie
und Mauslunge zu richten. Diese als Ziel identifizierten Endothelzellen
exprimierten das Produkt, das von der fremden DNA kodiert wurde.
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Zielzellen für Gentherapie können normale
Zellen sein oder Zellen, die nicht unter einer korrekten Kontrolle
ihrer konstitutiven Gene sind. Zum Beispiel sterben viele Zellen
während
der normalen Entwicklung und Selbsterhaltung. Krebsartige oder tumorartige
Gewebe entwickeln sich, wenn Zellen nicht richtig absterben. Weiterhin
wurden neurodegenerative Krankheiten mit vorzeitigem neuronalem
Zelltod in Verbindung gebracht. Zusätzlich wurde der vorzeitige
Tod von Zellen des Immunsystems mit Autoimmunkrankheiten in Verbindung gebracht.
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Eine bevorzugte neuronale Zelle ist
jede Zelle des zentralen Nervensystems. Dieser neuronale Zelltyp kann
ein normales Neuron oder ein Neuron sein, das im Begriff ist, Apoptose
zu durchlaufen. Insbesondere werden neuronale Zellen, die mit neurodegenerativen
Erkrankungen in Verbindung gebracht (wie z. B. Parkinsonsche Krankheit,
amyotrophische laterale Sklerose und Multiple Sklerose) in Erwägung gezogen.
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Eine bevorzugte Immunzelle ist jede
Zelle des Immunsystems. Diese Zelle kann eine normale Zelle des
Immunsystems oder eine Zelle sein, die im Begriff ist, Apoptose
zu durchlaufen. Es wird erwogen, dass diese Zelle B- und T-Lymphozyten, Leukozyten
und Thymozyten einschließt,
aber nicht darauf begrenzt ist.
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Eine bevorzugte krebsartige oder
tumorartige Zelle ist jede beliebige krebsartige oder tumorartige
Zelle. Dieser Zelltyp kann jede Zelle sein, die keine Apoptose durchläuft. Es
wird erwogen, dass krebsartige Zellen Zellen aus Prostatakrebs,
Brustkrebs, Krebsen des Immunsystems, Knochenkrebs und Tumoren des
zentralen Nervensystems einschließen, aber nicht darauf begrenzt
sind.
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Ein Expressionsvektor, der bcl-xL (SEQ ID NR: 6), bcl-xS (SEQ
ID NR: 8) oder bcl-x1 (Position 510 bis 698
von SEQ ID NR: 6) enthält,
kann in neuronale Zellen, krebsartige Zellen, Zellen des Immunsystems
oder andere Zellen, in welchen die Behandlung der Apoptose gewünscht wird,
eingeführt
werden. Ein Fachmann kann einen geeigneten Vektor für den Zielzelltyp
auswählen.
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Beispielsweise kann ein mutierter
HSV-1-Virus als Vektor zum Einführen
des Gens in neuronale Zellen verwendet werden. Es kann auch vorhergesehen
werden, dass diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung von alternativen viralen
oder Phagen-Vektoren, einschließlich
retroviralen Vektoren und Vaccinia-Viren, deren Genom in alternativer
Weise manipuliert wurde, um das Virus nicht-pathogen zu machen,
ausgeführt
werden kann. Verfahren zur Bildung einer solchen viralen Mutation
sind im Detail im US-Patent Nr. 4,769,331, welches hiermit durch
Bezugnahme aufgenommen wird, ausgeführt. Es wird auch erwogen, dass
multipotente neuronale Zelllinien zum Verabreichen des bcl-xL- oder
bcl-xS-Gens an das ZNS verwendet werden
können.
Diese Verfahrensschritte beziehen ein das Verwenden von Zellen aus
einer fötalen
oder postnatalen ZNS-Quelle,
Immortalisieren und Transformieren dieser in vitro und Zurücktransplantieren
der Zellen in das Maushirn. Diese Zellen folgen nach Verpflanzung
dem Migrationsmuster und Umweltsignal normaler Gehirnzellentwicklung
und differenzieren in einer nicht tumorigenen, zytoarchitektonisch
korrekten Weise. Diese Arbeit wurde beispielhaft in einigen Artikeln
erläutert,
vor allem Snyder et al., Cell, 68: 33–51, 1992, und Ranfranz et
al., Cell, 66: 713–729,
1991. Unter Verwendung geeigneter modifizierter Techniken ist es
möglich, das
bcl-xL- oder bcl-xS-Gen alleine
oder in Kombination mit anderen interessierenden Genen in die Zellen
einzuführen
und zu verpflanzen. Solch ein Verfahrensschritt erlaubt die Verabreichung
der Gene an ihre natürliche Stelle.
Die richtige Expression des bcl-xL-, bcl-xS- oder
bcl-x1-Gens in diesen Neuronen sollte in
der Verhinderung des Zelltods bei Neurodegeneration und dem Erhalten
von Zellen, die diese fremden, zur Gentherapie geeigneten Gene tragen,
resultieren.
-
XIII. Behandlung von programmiertem
Zelltod (Apoptose) mit einem Polypeptid der vorliegenden Erfindung.
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Als eine Alternative zu den Gentherapieverfahren,
die für
die exemplarische Zwecke in Beispiel 2 und 3 beschrieben sind, können neuronale
Zellen, den programmierten Zelltod durchlaufen oder im Begriff sind, dies
zu tun, mit dem Protein behandelt werden, das von dem bcl-xL-, bcl-xS- oder
bcl-x1-Gen exprimiert wird, d. h. BCL-XL (SEQ ID NR: 7), BCL-XS (SEQ
ID NR: 9) oder BCL-X1 (SEQ ID NR: 4). Alternativ
könnte
ein biologisches funktionelles äquivalentes
Protein in einer solchen Behandlung verwendet werden.
-
Zum Beispiel wird BCL-XL (SEQ
ID NR: 7), BCL-XS (SEQ ID NR: 9) oder BCL-X1 (SEQ ID NR: 4) aus Zellen isoliert, die
das Protein exprimieren, und unter Verwendung konventioneller Chromatographiereinigung und
Immunaffinitätsreinigungsverfahren
gereinigt, die von Ackerman et al. beschrieben wurden (J. Virol.
58: 843–850,
1986, welches hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird). Das gereinigte
Protein wird als nächstes
mit einem pharmazeutisch geeigneten Träger kombiniert, wie zum Beispiel
gepufferter Salzlösung oder
gereinigtem destilliertem Wasser. Zur Verabreichung kann die pharmazeutische
Zusammensetzung je nach Eignung auf eine von mehreren Arten injiziert
werden: (i) intraspinale Injektion; (ii) intraventrikuläre Injektion;
(iii) direkte Injektion in den Bereich, der die Neuronen enthält, die
den programmierten Zelltod durchlaufen oder im Begriff sind, dieses
zu tun, oder durch andere geeignete Verfahren zur Verabreichung,
die vom Fachmann verstanden werden. Eine solche Behandlung würde insbesondere
bei der chirurgischen Behandlung von durchtrennten periphe ren Nerven
geeignet sein, und die Verwendung von Proteinen als Therapeutika
liegt im Lichte der vorliegenden Beschreibung im gegenwärtigen Bereich
des Können
des medizinischen Fachmanns.
-
Die folgenden Beispiele wurden eingeschlossen,
um bevorzugte Arten der Erfindung zu illustrieren. Bestimmte Aspekte
der folgenden Beispiele sind hinsichtlich der Techniken und Verfahrensweisen
beschrieben, von denen die gegenwärtigen Erfinder gefunden oder
erwogen haben, dass sie in der Praxis der Erfindung gut funktionieren.
Diese Beispiele werden durch die Verwendung von Standardlaborpraktiken
der Erfinder beispielhaft erläutert.
Im Licht der vorliegenden Offenbarung und des allgemeinen Niveaus
des Standes der Technik wird der Fachmann anerkennen, dass die folgenden
Beispiele nur als Beispiele beabsichtigt sind und dass eine Vielzahl
von Veränderungen,
Modifikationen und Abänderungen
verwendet werden kann, ohne den Geist und Umfang der Erfindung zu
verlassen.
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BEISPIEL I: Klonierung
von bcl-x
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Lymphozyten von Vögeln entwickeln sich in zwei
verschiedenen Organen, der Bursa Fabricius und dem Thymus. B- und
T-Zellen, die sich in diesen Organen entwickeln, teilen eine gemeinsame
Eigenschaft dahingehend, dass Zellen aus beiden Orten eine schnelle
Induktion des programmierten Zelltods nach Entfernung von Stroma-Komponenten
des jeweiligen Organs durchmachen (Cooper et al., 1991; Neiman et
al., 1991). Die Erfinder verwendeten eine murine bcl-2 cDNA-Sonde,
um bcl-x aus Vögeln
zu klonieren. Die Nukleotidsequenz von bcl-x (SEQ ID NRN: 1 und
3) zeigte einen geringen Grad an Sequenzidentität (56%) mit bcl-2 und enthielt
einen offenen Leserahmen, der signifikante Ähnlichkeit mit dem offenen
Leserahmen zeigte, der in dem ungespleissten bcl-2b-Transkript gefunden
wurde, welches aus dem bcl-2-Gen sowohl im Menschen als auch Mäusen stammte
(1A und B).
Ein Sequenzieren eines genomischen Fragments, das bcl-x enthielt,
zeigte, dass die 1,3 kb cDNA auch aus einer linearen genomischen Sequenz
in Abwesenheit von Spleissen entsprungen war. Dieses Merkmal der
Sequenzen erhöhte
die Möglichkeit,
dass die bcl-x cDNA aus einem unprozessierten Pseudogen entsprungen
sein könnte,
das im Vogelgenom vorhanden ist.
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BEISPIEL II: bcl-x ist
in vielen Geweben exprimiert und in der Vertebratenevolution hoch
konserviert
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Northern-Blot-Analyse von verschiedenen
Gewebe-RNA-Proben, die aus frisch geschlüpften Hühnern isoliert wurden, ergab,
dass eine bcl-x-spezifische Sonde mit einer 2,7 kb mRNA-Spezies
hybridisierte, die mit höchsten
Spiegeln im Thymus und zentralen Nervensystem vorhanden war (2). Im Gegensatz dazu erkannte
eine murine bcl-2-spezifische Sonde eine mRNA-Spezies von ungefähr 6,5 kb,
die mit etwa gleichen Spiegeln in allen getesteten Geweben vorhanden
war.
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bcl-x ist in dem Huhn-, Maus- und
humanem Genom hoch konserviert. Huhn-bcl-x und Maus-bcl-2-Sonden hybridisierten
wirksam an DNA aus allen drei Spezies. Dennoch banden die bcl-x-
und bcl-2-Sonden an unterschiedliche Abschnitte der genomischen
DNA, was anzeigt, dass sie unabhängige
Sequenzen erkannten, welche beide während der Vertebratenevolution
hoch konserviert sind (3).
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BEISPIEL III: Identifikation
von zwei distinkten humanen bcl-x-cDNAs
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Die Erfinder klonierten als nächstes humane
Homologe von bcl-x. Sie identifizierten zwei separate Typen von
humanen bcl-x-cDNAs, die unterschiedliche offene Leserahmen enthielt,
die von identischen 5'-
und 3'-untranslatierten
Sequenzen flankiert waren. Der größere Typ an cDNA, bcl-xL (SEQ ID NR: 6), enthielt einen offenen
Leserahmen (SEQ ID NR: 7) mit mehr 76% Nukleotid- und 74% Aminosäureidentität (85% Aminosäureähnlichkeit)
zu Huhn-bcl-x (SEQ ID NR: 2). Dennoch weicht die humane bcl-xL- (SEQ ID NR: 6) -cDNA von der Huhn-bcl-x- (SEQ ID NRN: 1 und
3) -Sequenz an einer Position ab entsprechend der Stelle, an der
die zwei kodierenden Exons von bcl-2 verbunden sind, um das bcl-2a-Transkript zu bilden,
und an der bcl-2a von bcl-2b abweicht. Es ist das bcl-2a-Transkript, das die
funktionelle Aktivität,
die zuvor dem bcl-2-Gen zugeschrieben wurden, kodiert. Von dem Punkt
seiner Divergenz zu der Huhn-bcl-x-Sequenz erstreckt sich der humane
bcl-xL offene Leserahmen (SEQ ID NR: 7)
weitere 45 Aminosäuren,
bevor ein Terminationskodon erreicht wird. Die ersten 7 der 8 dieser
neuen Aminosäuren
waren identisch zu den Aminosäuren,
die durch das zweite kodierende Exon von bcl-2 kodiert wurden und
in den bcl-2a-, aber nicht in den bcl-2b-mRNAs, von sowohl dem Menschen
als auch Mäusen
vorhanden waren (4a;
Tsujimoto et al., 1986; Negrini et al., 1987). Die letzten 36 Aminosäuren, die
von bcl-xL kodiert werden, zeigten auch
signifikante Sequenzähnlichkeit
zu der hydrophoben Domäne
von bcl-2a, von der angenommen wird, dass sie eine Rolle bei dem
Einführen
des bcl-2-Proteins in zytoplasmatische Membranen spielt (Chen-Levy
et al., 1989; Chen-Levy und Cleary, 1990). Konsistent mit der Hinzufügung dieser
neuen bcl-xL-Sequenzen als Ergebnis des
mRNA-Prozessierens wurde die genomische Sequenz, die die letzten
45 Aminosäuren
von bcl-xL kodiert, auf einem von dem Exon,
das den Rest des offenen Leserahmens kodiert, getrennten Exon gefunden.
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Der zweite identifizierte Typ humaner
bcl-x-abgeleiteter cDNA (4b),
bcl-xS (SEQ ID NR: 8), unterscheidet sich
von bcl-xL (SEQ ID NR: 6), da ihm die Sequenz
fehlt, die einen Abschnitt von 63 Aminosäuren kodiert, der innerhalb
des offenen Leserahmens von bcl-xL (SEQ
ID NR: 7) (dieser Bereich wird als BCL-X1 (SEQ ID NR:
4) in 4c angezeigt)
vorhanden ist. Diese Deletion tritt als ein Ergebnis des Spleissens
des zweiten kodierenden Exons auf, das in bcl-xL (SEQ
ID NR: 6) beobachtet wird, an einen proximaleren 5'-Spleiss-Donor innerhalb
des ersten kodierenden Exons. Die Zufügung der 45 Aminosäuren, die
aus dem zweiten kodierenden Exon stammen, beginnt präzise an
der Position einer potenziellen Spleiss-Donor-Stelle, AG/GT, die
innerhalb des offenen Leserahmens von bcl-xL gelegen
ist. Die Verwendung dieser Spleiss-Donor-Stelle bei der Bildung
der bcl-xS-cDNA resultiert in der Deletion
der 63 Aminosäurensequenz, die
die größte Ähnlichkeit
zwischen bcl-2 und bcl-x zeigt. Diese Aminosäuresequenz, die für BCL-XS (SEQ ID NR: 9) kodiert, zeigt 73% Identität mit der
gleichen Region im humanen BCL-2 (SEQ ID NR: 5). Diese Region von
BCL-2 ist auch die höchst
konservierte Region zwischen Huhn-, Maus- und humanem BCL-2 (Cazals-Hatem et
al., 1992; Eguchi et al., 1992).
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bcl-xL und
bcl-xS wurden in RNA transkribiert und dann
einer in-vitro-Translation unterzogen. Wie man in 5 sieht, resultieren sowohl bcl-xL- als auch bcl-xS-cDNAs in Translationsprodukten
von ungefähr
der durch den offenen Leserahmen vorhergesagten Größe.
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BEISPIEL IV: bcl-xL kann als ein Inhibitor des apoptotischen
Zelltods dienen
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Die murine IL-3-abhängige prolymphozytische
Zelllinie FL5.12 wurde mit der humanen bcl-xL-cDNA (SEQ
ID NR: 6) transfiziert, welche in die EcoRI-Klonierungsstelle des Expressionsplasmids
pSFFV-Neo insertiert war. Die Zellen wurden auf Neomycinresistenz
für 10
Tage selektioniert und dann als eine polyklonale Population verwendet,
um ihre Resistenz gegen Apoptose nach Entfernen von IL-3 zu testen.
bcl-xL-transfizierte Zellen hatten ähnliche
Wachstumskinetiken im Vergleich zu sowohl Ausgangs-Zelllinien als
auch zu Neomycintransfizierten Kontrollzellen. Zum Vergleich wurden
auch Zellen mit dem humanen bcl-2a offenen Leserahmen transfiziert,
der in EcoRI-Klonierungsstellen von pSFFV-Neo insertiert war. Neomycin-resistente
Zellen wurden dann einer IL-3-Deprivation
unterzogen, und die Zahl der überlebenden
Zellen beginnend mit dem Zeitpunkt der IL-3-Deprivation in Triplikaten
berechnet.
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Wie in 6 zu sehen ist, machten die mit dem
Neomycin-Konstrukt alleine transfizierten FL5.12-Zellen einen schnellen
Zelltod nach Entfernen des Wachstumsfaktors durch. Aufeinander folgende
Untersuchungen ergaben, dass diese Zellen Apoptose durchmachten,
was sich durch Blasenbildung in der Plasma membran (plasma membrane
blebbing), Verlust an Zellvolumen, Kernkondensation und Abbau von
Kern-DNA in nukleosomalen Intervallen, wie bereits zuvor beschrieben
(Hockenbery et al., 1990: Nuñez
et al., 1990), äußerte. Im
Gegensatz dazu zeigten bcl-2-transfizierte Zellen eine signifikante
Resistenz gegen den Zelltod und sie konnten einfach veranlasst werden,
wieder in den Zellzyklus nach Wiederzugabe von IL-3 einzutreten.
Die Expression von bcl-2 in mehr als 95% der transfizierten Hauptzellen
wurde durch spezifisches Färben
mit einem bcl-2-spezifischen
monoklonalen Antikörper
gezeigt.
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Wenn stabile bcl-xL-Transfektanten
einer IL-3-Deprivation unterzogen wurden, zeigten sie eine dramatische
Resistenz gegenüber
Zelltod mit im Wesentlichen keinen Verlust der Zelllebensfähigkeit über die
8-tägige
Kulturdauer. Diese Resistenz gegenüber Zelltod war signifikant
größer als
die Resistenz der bcl-2-transfizierten
Zellen, in welchen es einen reproduzierbaren 50%-igen Abfall der
Zahl der überlebenden
Zellen über eine ähnliche
Zeitdauer gab (6).
Die Kotransfektion von bcl-2 und bcl-xL verbesserte
das Zellüberleben nicht über das
Maß der
Transfektion mit bcl-xL alleine hinaus.
Das dramatische Überleben
von bcl-xL-transfizierten Zellen war keine
Folge einer anhaltenden Zellproliferation als Ergebnis der Transformation
oder der Induktion von Wachstumsfaktorunabhängiger Zellproliferation. Nach
IL-3-Deprivation nahmen die Zellen schnell einen ruhenden Phänotyp an,
der in einer G0/G1-Phase des Zellzyklus arretierte, was durch die
Zellgröße und den
DNA-Gehalt gemessen wurde, und sie traten nicht wieder in den Zellzyklus
ein, bis IL-3 wieder zugegeben wurde. Die Wiederzugabe von IL-3
führte
zu einer schnellen Blastentransformation und einem Fortschreiten des
Zellzyklus. Diese Daten zeigen, dass die Expression von bcl-xL zu einer signifikanten Resistenz gegen apoptotischen
Zelltod führen
kann, die mindestens so groß ist
wie die durch bcl-2 verliehene. Diese Eigenschaft der bcl-xL-transfizierten
Zellen scheint nicht ein Ergebnis aus zellulärer Transformation zu sein,
die in einem IL-3-unabhängigen
Zellwachstum resultiert.
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Die stabile Transfektion von bcl-xL verhindert den apoptotischen Zelltod nach
Wachstumsfaktordeprivation einer IL-3-abhängigen Zelllinie in einem noch
größeren Ausmaß als die Überexpression
von bcl-2. Die Kombination der zwei Vektoren war nicht besser beim
Verhindern des apoptotischen Zelltodes als bcl-xL-alleine. Dies zeigt,
dass bcl-xL eine Hauptrolle bei der Regulation
der Abhängigkeit
der Zellen von kontinuierlichen exogenen Signalen beim Verhindern
des Zelltods spielt.
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BEISPIEL V: bcl-xS kann die Fähigkeit von bcl-2 hemmen, den
apoptotischen Zelltod zu verhindern
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Die bcl-xS-Isoform
von bcl-x spielt eine Rolle bei der Regulation des apoptotischen
Zelltods. FL5.12-Zellen wurden stabil mit einem humanen bcl-xS-Expressionsplasmid
(7) transfiziert. Die
stabilen Transfektanten wurden leicht isoliert und ihre Expression
der bcl-xS-mRNA durch Northern-Blot-Analyse
bestätigt
(7C). In Anwesenheit
von IL-3 erschienen diese Zellen morphologisch normal und zeigten
Wachstumseigenschaften, die von denen der Ausgangs-Zellen oder der Neomycin-transifzierten
Kontrollen nicht unterscheidbar waren. Weiterhin starben die Zellen
nach Deprivation von IL-3 mit Kinetiken, die von den Neomycin-transfizierten
Kontrollzellen nicht unterscheidbar waren. bcl-2-transfizierte Zellen zeigten eine charakteristische
Resistenz gegen apoptotischen Zelltod nach Entfernen von IL-3. Bemerkenswerter
Weise erhielten die Zellen aber dennoch ihre Sensitivität gegenüber Wachstumsfaktorentzug
wieder, wenn bcl-xS mit bcl-2 kotransfiziert
und stabile Transfektanten isoliert wurden, da sie apoptotischen
Zelltod nach IL-3-Deprivation durchmachten. Dennoch gab es eine
signifikante Verzögerung
beim Einsetzen des Zelltods innerhalb dieser polyklonalen Population.
Die Sensitivität
gegen IL-3-Deprivation der mit bcl-2 und bcl-xS kotransfizierten
Zellen war nicht das Ergebnis einer reduzierten bcl-2-Expression,
da sowohl die Hauptpopulationen von bcl-2- und bcl-2 + bcl-xS-transfizierten Zellen in etwa die gleichen
Spiegel an bcl-2-Protein zeigten. Die Größe der Fähigkeit von bcl-xS,
die bcl-2-Funktion zu inhibieren, wurde in einer Reihe von Subklonen, die
aus der kotransfizierten Population der Zellen isoliert wurde, untersucht.
Alle diese Zellen exprimierten hohe Spiegel des transfizierten bcl-2
und alle zeigten eine reduzierte Resistenz gegen apoptotischen Zelltod
nach Wachstumsfaktorentzug, wobei einige Klone eine fast vollständige Aufhebung
der bcl-2-Funktion in Gegenwart der bcl-xS-Expression zeigten
(7b). Weiterhin zeigte
die DNA aus mit bcl-2 und bcl-xS kotransfizierten
Zellen ein klares nukleosomales Muster an Abbau, wenn sie 24 und
48 Stunden nach IL-3-Deprivation untersucht wurden, wohingegen DNA
aus nur mit bcl-2 oder nur mit bcl-xL transfizierten
Zellen dies nicht tat. Obwohl es eine Korrelation zwischen der Inhibition
der bcl-2-Funktion und den bcl-xS-mRNA-Spiegeln
gab, die von den Zellen exprimiert wurde, wurde keine präzise Stoichiometrie
zwischen bcl-xS-Expression und bcl-2-Funktionsinhibition
bestimmt. In Subklonen, die sowohl bcl-2 als auch bcl-xS exprimierten,
gab es eine signifikante Inhibition der bcl-2-induzierten Resistenz
gegenüber
Apoptose durch Koexpression von bcl-xS.
Das mittlere Überleben
der bcl-2-transfizierten
Zellen 96 Stunden nach IL-3-Entzug betrug 79 + 14% (Mittelwert +
1 S.D., n = 3), wohingegen das mittlere Überleben von Subklonen, die
bcl-2 und bcl-xS exprimierten, 8 + 8% (Mittelwert
+ 1 S.D., n = 6) betrug.
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Diese Induktion des apoptotischen
Zelltods erforderte, dass das bcl-xS-Konstrukt
in der Sense-Orientierung exprimiert ist, da die stabile Einführung eines
pSFFV-Neo-Plasmids,
enthaltend bcl-xS, das in Antisense-Orientierung
kloniert war, keine Wirkung auf die Fähigkeit von bcl-2 hatte, den
apoptotischen Zelltod nach Wachstumsfaktordeprivation zu verhindern
(8). Die stabile Expression
von bcl-xS hatte keine Wirkung auf das Zellwachstum
in Gegenwart von Wachstumsfaktor oder auf die Rate des apoptotischen
Zelltods nach Wachstumsfaktorentfernung. Dennoch konnte bcl-xS die Fähigkeit
der stabilen bcl-2-Expression, den apoptotischen Zelltod nach Wachstumsfaktorentfernung
zu inhibieren, verhindern.
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Diese Daten zeigen, dass die Expression
der bcl-xS-Isoform des bcl-x-Gens wahrscheinlich
eine dominante Rolle bei der Regulation der Fähigkeit von anderen Wachstumsüberlebensgenen,
wie zum Beispiel bcl-2, bei der Verhinderung des apoptotischen Zelltods
spielt. Die bcl-xS-Expression erhöhte die
Abhängigkeit der
Zellen von exogenen Signalen, wie zum Beispiel Wachstumsfaktoren,
zur aktiven Verhinderung des Zelltods.
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BEISPIEL VI: Expression
von bcl-x während
der T-Zellentwicklung und -aktivierung.
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Der höchste Spiegel an mRNA für bcl-x
in Hühnern
wurde in den Organen beobachtet, in denen die lymphoide Entwicklung
stattfindet. Wie in 9 zu
sehen ist, kann bcl-x-mRNA einfach in humanen Thymozyten nachgewiesen
werden. Nach Fraktionierung der humanen Thymozyten in unreife und
reife Populationen ist die bcl-x-Expression in Abwesenheit von Mitogenstimulation
auf unreife „doppelt-positive" Thymozyten beschränkt, die
sowohl CD4 als auch CD8 exprimieren. bcl-x-mRNA wurde in unstimulierten
reifen „einfach
positiven" (CD4
+ CD8– und
CD4 – CD8+)
Thymozyten oder in T-Zellen des peripheren Bluts nicht nachgewiesen.
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Im Thymus war bcl-x in unreifen doppelt-positiven
Thymozyten exprimiert, aber es wurde nicht in frisch isolierten
einfach-positiven Thymozyten oder T-Zellen des peripheren Blutes
beobachtet. Die bcl-x-mRNA-Spezies, die in den doppelt-positiven Thymozyten
gefunden wurde, war fast ausschließlich die der bcl-xS-Form.
Vorangegangene Studien haben gezeigt, dass bcl-2 die negative Selektion
nicht inhibiert, die normalerweise im doppelt-positiven Stadium
der Thymozytenentwicklung auftritt (Sentman et al., 1991; Strasser
et al., 1991a). Die stabile Expression von bcl-xS in
diesem Stadium der Entwicklung stellt eine mögliche Erklärung für diese Beobachtung zur Verfügung. Dennoch
wurde gezeigt, dass bcl-2 manche Formen der Apoptose verhindern
kann, die in doppelt-positiven Thymozyten auftreten (Sentman et
al., 1991; Strasser et al., 1991a; Seigel et al., 1991). Dies zeigt,
dass der Einfluss von bcl-2 im Verhältnis zu bcl-xS bei
der Regulation der zentralen Ereignisse, die in den apoptotischen
Zelltod verwickelt sind, in Abhängigkeit
vom Signalweg, der die Zelltodantwort auslöst, variieren kann. Alter nativ
könnte
die Down-Regulation der bcl-x-Expression auf mRNA- oder Proteinebene
es den Wirkungen von bcl-2 erlauben vorzuherrschen. Unter diesen
Umständen kann
es für
die Überexpression
von bcl-2 möglich
sein, dass sie den apoptotischen Zelltod verhindert.
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Obwohl einfach-positive Thymozyten
und reife T-Zellen des peripheren Bluts bcl-x-mRNA nicht exprimieren,
kann bei beiden Populationen schnell die Expression hoher Spiegel
an bcl-x-mRNA nach mitogener Aktivierung induziert werden. Wiederum
kodiert die beobachtete dominante mRNA-Spezies bcl-xS (SEQ
ID NR: 8). Dies zeigt, dass die T-Zell-Aktivierung die Expression
von bcl-xS induziert, um die Abhängigkeit
der Zelle von Wachstumsfaktoren, die in ihrer lokalen Umgebung zur
Verfügung
gestellt werden, zu erhöhen.
Die Aktivierung von peripheren T-Zellen kann sie für Apoptose
empfänglich
machen (Kawabe und Ochi, 1991; Webb et al., 1990), eine Beobachtung,
die zuvor im Widerspruch zu der Hochregulation der bcl-2-Expression
stand, die nach T-Zell-Aktivierung beobachtet wurde (Graninger et
al., 1987; Reed et al., 1987). Die induzierbare Expression von bcl-xS in diesen Populationen könnte dazu
dienen, die Amplifikation von T-Zellen
zu regulieren, die in eine Immunantwort verwickelt sind, indem sie
höchst
abhängig
von kontinuierlichen exogenen Signalen, um ihre Zerstörung durch
Apoptose zu verhindern, gemacht werden. Daher ist es wahrscheinlich,
dass die differenzielle Regulation von bcl-x während der T-Zellentwicklung
und T-Zellaktivierung
eine zentrale Rolle in der Regulation zweier wichtiger Formen von
Apoptose spielen kann, die in der Zelle dieser Entwicklungslinie
auftritt, von denen zuvor berichtet worden war, dass sie unabhängig von
bcl-2 reguliert werden. Die bcl-xS-Expression
spielt eine wichtige Rolle in der Regulation von sowohl dem durch
die Entwicklung als auch durch Aktivierung induzierten Zelltod.
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Zusätzlich gibt es einen signifikanten
Unterschied in diesen Populationen, wenn diese isolierten Zellpopulationen
mit der mitogenen Kombination von PMA und Ionomycin stimuliert werden.
Eine sechsstündige Stimulation
mit PMA und Ionomycin hatte keine Wirkung auf die bcl-x-mRNA-Expression
in doppelt positiven Thymozytenpopulationen, aber sie induzierte
einen dramatischen Anstieg der bcl-x-mRNA-Expression sowohl in einfach-positiven
Thymozyten als auch in T-Zellen des peripheren Blutes. Daher ist
es wahrscheinlich, dass die bcl-x-mRNA
in T-Zellen mit unreifen Phänotypen,
die sich in dem Prozess der andauernden Selektion während der
Entwicklung befinden, konstitutiv exprimiert ist. Zellen, die vollständig in
Bezug auf die Entwicklung selektioniert sind, regulieren die Expression
von bcl-x herunter, aber die bcl-x-Expression kann schnell durch T-Zellaktivierung
induziert werden.
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Von bcl-2 wurde auch berichtet, dass
es durch T-Zellaktivierung induziert wird (Graninger et al., 1987; Reed
et al., 1987). Die Kinetiken der bcl-x- und bcl-2-Induktion in T-Zellen
des peripheren Bluts unterschieden sich dramatisch. T-Zellen des peripheren
Bluts wurden zu verschiedenen Zeitpunkten nach Aktivierung mit einer
mitogenen Kombination von PMA und Ionomycin isoliert (10). bcl-x wurde schnell
nach der Aktivierung induzier, wobei innerhalb der ersten 6 Stunden
nach Stimulation eine mit nachweisbare mRNA erschien. Danach wurde
bcl-x-mRNA auf einem relativ konstanten Niveau exprimiert. Im Gegensatz
dazu wurde bcl-2-mRNA zuerst zwischen 6 und 12 Stunden nach Aktivierung
nachgewiesen und es macht eine progressive Akkumulation über die
ersten 24 Stunden in Kultur nach mitogener Aktivierung durch. Ähnliche
Ergebnisse wurden nach Antigen-Rezeptor-Vernetzung beobachtet. Da
die zwei zum Nachweis von bcl-x und bcl-2 verwendeten Sonden von ähnlicher/m
Größe und GC-Gehalt waren, waren
die Erfinder in der Lage, die Unterschiede in den Steady-state-mRNA-Niveaus
zwischen bcl-x und bcl-2 abzuschätzen.
Es gibt ungefähr
einen 50-fachen Unterschied bei der Steady-state-Akkumulation von
bcl-x- und bcl-2-mRNA sogar nach 24 Stunden der Zellaktivierung.
Daher tritt die bcl-x-mRNA-Akkumulation
schneller und auf ein höheres
Steady-state-Niveau auf, als die Induktion der bcl-2-mRNA nach T-Zellaktivierung
dies tut.
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BEISPIEL VII: Gewebespezifische
Expression von bcl-xL und bcl-xS
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Die gegenwärtigen Erfinder verwendeten
die Polymerasekettenreaktion (PCR), um die relative Menge von bcl-xL- und bcl-xS-mRNAs
in einer Reihe von RNA-Proben,
die während
der T-Zellentwicklung und -aktivierung erhalten wurden, zu quantifizieren
(11) (PATENT NR. 4,603,102,
DURCH BEZUGNAHME HIERIN AUFGENOMMEN). PCR-Primer, die an Sequenzen
binden, die von bcl-xL (SEQ ID NR: 6) und bcl-xS (SEQ
ID NR: 8) geteilt werden und die die Region flankieren, die in bcl-xS deletiert ist (Position 510 bis 698 von
SEQ ID NR: 6) wurden als Primer zur mRNA-Amplifizierung nach reverser
Transkription verwendet. Diese zwei Primer sind auf separaten kodierenden
Exons lokalisiert und daher wird das Produkt jeder kontaminierenden
genomischen DNA deutlich größer sein
als die Produkte der interessierenden RNA-Spezies. Unter den Bedingungen der
PCR-Reaktionen kann das relative Verhältnis der beiden bcl-x-mRNA-Spezies gemessen
werden, wie dies in der Kontrollstudie, die in 11B dargestellt ist, gezeigt wurde.
Die Erfinder bestimmten die Expression der bcl-x-mRNA-Spezies in unfraktionierten Thymozyten
und in T-Zellen des peripheren Bluts, die nur in Medium oder stimuliert
für 6 Stunden
mit PMA und Ionomycin kultiviert wurden. Wie durch Northern-Blot-Analysen
gezeigt wurde, exprimieren ruhende T-Zellen keine bcl-x-Transkripte,
die durch PCR identifiziert werden können. Im Gegensatz hierzu exprimieren
aktivierte T-Zellen ein einfach nachweisbares PCR-Produkt, das hauptsächlich von
der bcl-xS-Form umfasst wird. Unfraktionierte
Thymozyten exprimieren auch fast ausschließlich bcl-xS-mRNA.
Diese Daten zeigen, dass sowohl aktivierte T-Zellen als auch doppelt-positive
Thymozyten selektiv die Form von bcl-x exprimieren, die die Abhängigkeit
der Zelle von exogenen Signalen zur Verhinderung der Apoptose erhöht. Dieser
Befund ist konsistent mit sowohl der Unfähigkeit der Überexpression
von bcl-2, die negative Selektion während der Entwicklung von doppelt-positiven
Thymozyten zu überwinden,
wie auch dem Unvermögen
der bcl-2-Überexpression,
die Zahl der T-Zellen während
der peripheren T-Zell-Antwort signifikant zu erhöhen.
-
Das andere Hauptgewebe in Hühnern, das
ein relativ hohes Niveau an bcl-x-Expression durch Northern-Blot-Analysen
zeigte, war das zentrale Nervensystem. PCR-Analysen von adulter
humaner Gehirn-mRNA zeigt ausschließlich Expression der bcl-xL-mRNA-Spezies (11A).
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Folglich korreliert die Expression
von bcl-xL mit der Fähigkeit adulten neuronalen
Gewebes, eine postmitotische Langzeit-Zelllebensfähigkeit
zu erhalten. Daher scheint es, dass verschiedene Gewebe sowohl die Expression
als auch das Spleissen von bcl-x unterschiedlich regulieren können und
daher die funktionellen Eigenschaften dieses Gens anpassen, um ihre
relative Sensitivität
gegenüber
potenziellen Mediatoren des apoptotischen Zelltods zu regulieren.
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BEISPIEL VIII: Klonierung
und Konstruktion von Plamiden
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cDNA-Bibliotheken aus Hühnerbursa,
-milz und -thymus und eine genomische Bibliothek, die aus roten
Blutzellen hergestellt war, wurden mit einer murinen bcl-2 cDNA
bei niedrig stringenten Bedingungen gescreent. Die Filter wurden
in Starkscher Lösung
(50% Formamid, 5 × SSC
[1 × entspricht
0,15 M NaCl und 0,015 Natriumcitrat], 1 × Denhardtsche Lösung, 24
mM Natriumphosphat, pH 6,5, 250 mg RNA pro ml) mit 10% Dextransulfat
bei 42°C über Nacht
hybridisiert. Die endgültigen
Waschbedingungen waren 20 Minuten bei 42°C in 0,1 × SSC. Die Inserts positiver
Klone wurden in pGEM7 (Promega) subkloniert und durch ein Didesoxy-Abbruchverfahren
sequenziert.
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Das humane bcl-xS (SEQ
ID NR: 8) wurde aus einer Thymus-cDNA-Bibliothek unter Verwendung
eines BamHI/SphI-Fragments des Hühner-bcl-x
mit den oben beschriebenen Hybridisierungs- und Waschbedingungen
kloniert. Das Insert wurde dann aus Plaque-gereinigten Phagen durch
PCR unter Verwendung von lgt11-Primern
mit XbaI-Linkerstellen und pfu-Polymerase amplifiziert. Das amplifizierte
0,84 kb Fragment wurde dann in pBluescript-SK+ (Stratagene) zur
Sequenzanalyse subkloniert.
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Um die bcl-xL-cDNA
(SEQ ID NRN: 1 und 3) zu klonieren und um die bcl-xS-cDNA (SEQ ID NR:
8) in eine Form, die in funktionalen Analysen verwendet werden sollte,
umzuklonieren, wurden PCR-Primer entsprechend den Sequenzen in der
5'-untranslatierten
Region (5'-TTGGACAATGGACTGGTTGA-3' (5'-Ende der SEQ ID NR: 8)) und der 3' untranslatierten
Region (5'-GTAGAGTGGATGGTCAGTG-3' (3'-Ende der SEQ ID NR:
8)) der bcl-xS-cDNA synthetisiert. Die Primer enthielten
EcoRI-Linker zum Subklonieren und wurden verwendet, um Klone aus
cDNA-Bibliotheken zu amplifizieren, die aus humanen T-Zellen, der
T-Zelllinie Jurkat und humanem Gehirn hergestellt waren. Der Phage
(107 pfu) wurde 5 Minuten in 25 ml Wasser
vor den PCR-Reaktionen (1,25 Minuten bei 94°C, 2 Minuten bei 56°C, 3 Minuten
bei 72°C × 35 Zyklus)
gekocht. Banden geeigneter Größe (0,8
kb für
bcl-xL und 0,6 kb für bcl-xS),
die mit der bcl-xS-cDNA (SEQ ID NR: 8) hybridisieren
konnten, wurden in die EcoRI-Schnittstelle von pBluescript-SK+ zur
Sequenzanalyse und Herstellung von Invitro-Transkriptions- und Translationsprodukten
subkloniert. Zur Transfektion und anschließenden funktionalen Tests wurden
die bcl-xL- (SEQ ID NR: 6) und bcl-xS- (SEQ ID NR: 8) -Inserts aus pBluescript-SK+
ausgeschnitten und in die EcoRI-Schnittstelle von pSFFV-Neo subkloniert
(Neo; Fuhlbrigge et al., 1988). Die Orientierung der Inserts wurde
durch Restriktionsenzymmapping bestimmt und Plasmide mit Inserts
in der richtigen Orientierung wurden als pSFFV-Neo-bcl-xL (bcl-xL) und pSFFV-Neo-bcl-xS (bcl-xS) bezeichnet, wohingegen Plasmide mit Inserts
in der umgekehrten Orientierung pSFFV-Neo-bcl-xLrev
(bcl-xLrev) und pSFFV-Neo-bcl-xSrev
(bcl-xSrev) genannt wurden.
-
Sequenzvergleiche und Peptidanalysen
wurden mit den „University
of Wisconsin Genetics Computer Group"-Programmen FASTA, TFASTA, PILEUP, PEPTIDESTRUCTURE
und GAP durchgeführt.
Die Nukleotidsequenzen von Huhn-bcl-x (SEQ ID NRN: 1 und 3), humanem
bcl-xL (SEQ ID NR: 6) und humanem bcl-xS (SEQ ID NR: 8) wurden an die GenBank-Datenbank
geschickt.
-
Beispiel IX: Southern-Blot-Analyse
-
Genomische DNA aus Huhn, Maus und
humanen Lymphoidzellen wurde durch Standardverfahren, wie zuvor
beschrieben (Thompson und Neiman, 1987), isoliert. Die DNA wurde
quantifiziert und 10 mg wurden mit den angegebenen Restriktionsenzymen über Nacht
verdaut. Die verdaute DNA wurde über
ein 1% Agarosegel getrennt und auf Nitrozellulose geblottet. Die
Blots wurden wie oben beschrieben entweder mit einem SphI/BamHI-Fragment
des Huhn-bcl-x (SEQ ID NRN: 1 und 3) oder einem HindIII/BamHI-Fragment
aus dem ersten kodierenden Exon des Maus-bcl-2 hybridisiert. Die
Waschbedingungen waren wie oben angegeben.
-
BEISPIEL X: Zellisolation
und RNA-Analyse
-
Für
die Northern-Blots mit Huhngewebe wurden frisch geschlüpfte Küken getötet und
die RNA aus den angegebenen Geweben durch ein Guanidiniumisothiocyanat-Verfahren,
gefolgt von Zentrifugation durch einen Cäsiumchloridgradienten, wie
zuvor beschrieben (Thompson et al., 1986), isoliert. Die RNA wurde
hinsichtlich der 28S ribosomalen RNA ausgeglichen, auf Agarose/Formaldehydgelen
getrennt und anschließend
auf Nitrozellulose geblottet. Die Blots wurden mit dem SphI/BamHI-Huhn-bcl-x-Fragment
sondiert. Die Blots wurden dann durch Kochen getrennt und mit der
HindIII/BamHI-Maus-bcl-2-Sonde hybridisiert.
-
Humane T-Zellen wurden aus gesunden
Spendern durch Leukophorese mit anschließender Dichtegradientenzentrifugation
isoliert. CD28-positive T-Zellen wurden mittels eines immunmagnetischen
Verfahren negativ selektiert (June et al., 1987). Die RNA wurde
dann aus den T-Zellen isoliert, die entweder ruhend waren oder mit
Phorbolmyristatacetat (PMA; 10 ng/ml) und Ionomycin (0,8 mg/ml)
für die
angegebenen Zeiten stimuliert wurden. Die RNA wurde ausgeglichen
und durch Agarose/Formaldehyd-denaturierende Gele einer Elektrophorese
unterzogen und die Gele wurden dann wie oben beschrieben geblottet.
Dupli katblots wurden mit der humanen bcl-xS-cDNA
oder dem Maus-bcl-2-Exon-II-Fragment
und einer humanen HLA-Klasse-I-cDNA sondiert. Die endgültigen Waschbedingungen
waren 0,1 × SSC,
0,1% SDS für
20 Minuten bei 56°C.
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Humane Thymozyten wurden aus chirurgischen
Pathologieproben aus Kindern von einem Alter unter drei, die einen
chirurgischen Cardiothorax-Eingriff hatten, isoliert. Das Thymusgewebe
wurde durch ein Nylonnetz passiert, um eine Einzellsuspension zu
erhalten, gefolgt von einer Trennung der mononuklearen Zellen auf
einem Ficoll-Hypaque-Kissen. Die RNA wurde dann aus entweder den
ruhenden oder mit PMA und Ionomycin stimulierten Zellen extrahiert
und einer Northern-Blot-Analyse
unterzogen. Um zu bestimmen, ob die bcl-x-Expression während der
Thymozytenentwicklung reguliert wird, wurden die Thymozyten in reife
(„einfach positive" Zellen) und unreife
(„doppelt
positive") Subpopulationen
vor der Stimulation und RNA-Extraktion, wie zuvor beschrieben (Turka
et al., 1991), getrennt. Die Thymozytenfraktionierung wurde durch
negative immunmagnetische Selektion durchgeführt. Die unreifen Thymozyten
wurden durch Entfernen der Zellen, die hohe Spiegel an CD28 exprimierten,
hergestellt, wohingegen reife Thymozyten durch Entfernen von CD1+-Zellen ausgewählt wurden.
Der Expressionsstatus der resultierenden Zellen für CD4 und
CD8 bestätigte,
dass mehr als 90% der unreifen Population CD4 und CD8 exprimierten,
wohingegen mehr als 95% der reifen Population einfach-positive Zellen
waren.
-
Um zu bestimmen, welche Form der
bcl-x-mRNA exprimiert wurde, wurde 1 mg der gesamten Zell-RNA oder
0,1 mg von polyA+ RNA aus den verschiedenen Quellen mit AMV-reverser
Transkriptase für
1 Stunde bei 42°C
revers transkribiert. Zwanzig Prozent des cDNA-Produkts wurde dann
einer PCR unter Verwendung der oben beschriebenen 5'- und 3'-Primer und Amplifikationsbedingungen
unterzogen. Da beide Primer jeweils auf getrennten kodierenden Exons
lokalisiert sind, wird das Amplifikationsprodukt der kontaminierenden
genomischen DNA viel größer sein
als das Produkt einer der beiden RNA-Spezies, bcl-xL und
bcl-xS. Um sicherzustellen, dass die PCR-Bedingungen
nicht eine der Formen der cDNA bevorzugten, wurden die nebeneinander
laufenden PCR-Reaktionen mit Plasmiden durchgeführt, die entweder bcl-xL oder bcl-xS alleine oder
gemischt in verschiedenen Verhältnissen
enthielten.
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BEISPIEL XI: Zelltransfektion
und funktionelle Studien
-
Murine FL5.12-Zellen wurden wie zuvor
beschrieben kultiviert (Hockenbery et al., 1990; Nuñez et
al., 1990). Die Zellen wurden durch Elektroporation (200 V, 960
mF) mit dem pSFFV-Neo-Plasmid transfiziert, das entweder bcl-2a
(bcl-2), bcl-xL in beiden transkriptionalen
Orientierungen (bcl-xL und bcl-xLrev) und bcl-xS in beiden
transkriptionalen Orientierungen (bcl-xS und
bcl-xSrev) enthielt. Als eine Kontrolle
wurden auch Transfektionen mit dem pSFFV-Neo-Plasmid ohne ein Insert
(Neo) durchgeführt.
Die Transfektanten wurden auf ihre Annahme der Neomycinresistenz
durch Wachstum in Gegenwart von G418 (1 mg/ml) selektioniert. Die
Haupttransfektanten und Einzelzellklone (hergestellt durch begrenzende
Verdünnung)
wurden durch Wachstum in Medium erhalten, das mit IL-3 wie zuvor
beschrieben supplementiert war (Nuñez et al., 1990). Um das
Zellüberleben
zu beurteilen, wurden die Zellen zuerst mit 2 × 105/ml
in Gegenwart einer optimalen Konzentration an Wachstumsfaktor für 20–24 Stunden
wachsen gelassen. Die Zellen wurden dann mit RPMI 1640-Medium drei
Mal gewaschen, um alles rückständige IL-3
zu entfernen, und mit 105 Zellen pro Vertiefung
in Zellkulturplatten mit 96 Vertiefungen in Medium, das mit 10%
fötalem
Kälberserum
supplementiert war, ausplattiert. Das Zellüberleben wurde zu den angegebenen
Zeitpunkten durch Trypanblau-Ausschluss bestimmt. Um zu bestätigen, dass
der Zelltod durch Apoptose verursacht war, wurden transfizierte
Zellen (2 × 106) 0, 8, 24 und 48 Stunden nach Wachstumsfaktorentzug
isoliert und in 1,0% SDS, 100 mM NaCl, 10 mM Tris pH 8,0, 1 mM EDTA
und 200 mg/ml Proteinase K für
2 Stunden bei 50°C
lysiert. Nach der Inkubation wurden die Proben mit RNase A (20 mg/ml)
für 2 Stunden
bei 37°C
behandelt, mit Phenol/Chloroform extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
Die DNA wurde dann auf einem 1,2% Agarosegel aufgetrennt und mit
Ethidiumbromid gefärbt.
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Ein BCL-2-spezifischer Antikörper kreuzreagierte
nicht mit BCL-X. Die Zellen wurden gewaschen und mit 1% Paraformaldehyd
für 10
Minuten bei Raumtemperatur fixiert, dann mit dem 6C8 monoklonalen
Antikörper
gefärbt,
einem monoklonalen Hamster-Antikörper,
der spezifisch für
humanes bcl-2 ist (Hockenbery et al., 1990) oder einer Isotyp-angepassten
Hamster-Antikörperkontrolle
in 0,3% Saponin in PBS für
30 Minuten bei 4°C
gefärbt.
Die Zellen wurden in 0,03% Saponin/PBS gewaschen und mit biotinyliertem
F(ab')2-Ziegen-Anti-Hamster-IgG für 30 Minuten
bei 4°C
inkubiert. Die Zellen wurden in 0,03% Saponin/PBS gewaschen und
mit RED 670-Streptavidin inkubiert und durch Flusszytometrie analysiert.
Die Analyse von bcl-xL- und bcl-xS-transfizierten Zellen zeigte, dass der
bcl-2-spezifische Antikörper
mit dem BCL-X, das in diesen Zellen exprimiert wurde, nicht kreuzreagierte.
Die bcl-x-Expression wurde durch Northern-Blot-Analyse bestätigt, wobei die b-Aktin-Expression
als eine Beladungskontrolle verwendet wurde.
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BEISPIEL XII: In-vitro-Transkription
und -Translation von bcl-x
-
pBluescript-SK+-Plasmide enthaltend
bcl-xL (SEQ ID NR: 6) und bcl-xS (SEQ
ID NR: 8) wurden an der 3'-multiplen
Klonierungsstelle jeweils mit XbaI bzw. BamHI linearisiert und mit
T7-RNA-Polymerase für
1 Stunde bei 37°C
transkribiert. bcl-xL wurde auch an der
5'-multiplen Klonierungsstelle
mit XhoI linearisiert und mit T3-Polymerase als eine Antisense-Kontrolle
transkribiert. Die resultierenden „Run-off"-Transkripte (bcl-xL, bcl-xS und bcl-xS-as)
wurden mit Phenol/Chloroform extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
Die In-vitro-Translation wurde dann mit einem Kaninchen-Reticulozytenlysat-Kit
(Promega) in Gegenwart von 35S-Methionin
für 1 Stunde
bei 30°C
durchgeführt.
Fünf ml
Lysat wurde zu dem SDS-Ladungspuffer zugegeben und einer SDS-PAGE
(15% Gel) unterzogen. Die Gele wurden getrocknet und einem Röntgenfilm
ausgesetzt.
-
Da erwartet wird, dass in der Praxis
der vorliegenden Erfindung für
den Fachmann eine Vielzahl von Modifiktionen und Variationen auftreten
werden, sollten nur solche Beschränkungen hierauf angewendet
werden, die in den beiliegenden Ansprüchen auftreten.
-
LITERATURZITATE
-
Die unten aufgeführten Literaturstellen wie
auch die in der Beschreibung zitierten Literaturstellen werden hierin
durch Bezugnahme in dem Maß aufgenommen,
in dem sie die Methodologie, Techniken und/oder Zusammensetzungen,
die hierin eingesetzt werden, ergänzen, erklären, einen Hintergrund dafür bereitstellen oder
sie lehren.
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