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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Zusammensetzungen
und Methoden zum Herstellen von Epsilon-Opioidrezeptoren. Die Erfindung
bezieht sich ebenfalls auf die DNA-Sequenzen, die Epsilon-Opioidrezeptoren
codieren, die rekombinanten Vektoren, die diese Sequenzen tragen,
die rekombinanten Wirtszellen, die entweder die Sequenzen oder die
Vektoren enthalten, und die rekombinanten Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptide.
Die Erfindung umfaßt
ebenfalls Methoden zur Verwendung der isolierten, rekombinanten
Rezeptor-Polypeptide bei Tests zur Auswahl und Verbesserung von
Versuchssubstanzen, wie Agonisten und Antagonisten von Epsilon-Opioidrezeptoren
und Polypeptiden, für
eine Verwendung bei der Diagnose, bei der Arzneimittelentwicklung
und bei therapeutischen Anwendungen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Opioid-Arzneimittel
haben verschiedene Wirkungen auf die Wahrnehmung von Schmerz, Bewußtsein, motorische.
Steuerung, Stimmung, und die autonome Funktion, und sie können auch
physische Abhängigkeit hervorrufen
(Koob et al., 1992). Das endogene Opioidsystem spielt eine wichtige
Rolle bei der Steuerung der endokrinen, kardiovaskulären, respiratorischen,
gastrointestinalen und immunen Funktionen (Olson et al., 1989).
Opioide üben
ihre Wirkungen durch Bindung an spezifische membran-assoziierte
Rezeptoren aus, die in dem ganzen zentralen und peripheren Nervensystem
gelegen sind (Pert et al., 1973). Die endogenen Liganden dieser
Opioidrezeptoren wurden als eine Familie aus mehr als 20 Opioidpeptiden
identifiziert, die sich von den drei Vorläuferproteinen Proopiomelanocortin,
Proenkephalin und Prodynorphin ableiten (Hughes et al., 1975; Akil
et al., 1984). Obwohl die Opioidpeptide zu einer von den Opioidalkaloiden
getrennten Klasse von Molekülen
gehören,
haben sie gemeinsame strukturelle Merkmale, die eine neben einem
aromatischen Ring gelegene, positive Ladung umfassen, die für die Wechselwirkung
mit dem Rezeptor erforderlich ist (Bradbury et al., 1976).
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Pharmakologische
Untersuchungen haben darauf hingedeutet, daß es zahlreiche Klassen von
Opioidrezeptoren gibt, einschließlich derjenigen, die mit δ, κ, μ und ε bezeichnet
werden (Simon, 1991; Lutz et al., 1992). Die Klassen unterscheiden
sich in ihrer Affinität
zu verschiedenen Opioidliganden und in ihrer zellularen Verteilung.
Es wird angenommen, daß die
verschiedenen Klassen von Opioidrezeptoren verschiedene physiologische
Funktionen erfüllen
(Olson et al., 1989; Simon, 1991; Lutz and Pfister, 1992). Es gibt
jedoch eine wesentliche Überlappung
der Funktion, sowie der Verteilung. Die biochemische Kennzeichnung
der Opioidrezeptoren aus vielen Gruppen umfaßt eine molekulare Masse von
60.000 Da für
alle drei Subtypen, was darauf hindeutet, daß sie verwandte Moleküle sein
könnten
(Loh et al., 1990). Außerdem
wird die Ähnlichkeit
der drei Rezeptorsubtypen durch die Isolierung von (i) antiidiotypischen
monoklonalen Antikörpern,
die mit sowohl μ-, als
auch δ-Liganden
aber nicht mit κ-Liganden
konkurrieren (Gransch et al., 1988; Coscia et al., 1991) und (ii) eines
gegen den gereinigten μ-Rezeptor
gezüchteten,
monoklonalen Antikörpers,
der mit sowohl μ-,
als auch κ-Rezeptoren interagiert
(Bero et al., 1988), gestützt.
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Morphin
interagiert hauptsächlich
mit μ-Rezeptoren, und die
periphere Verabreichung dieses Opioids ruft die Freisetzung von
Enzephalinen hervor (Bertolucci et al., 1992). Die δ-Rezeptoren
binden sich mit der größten Affinität an Enzephaline,
und haben eine diskretere Verteilung in dem Gehirn als μ- oder κ-Rezeptoren, mit
hohen Konzentrationen in den basalen Ganglien und den limbischen
Regionen. Folglich können
die Enzephaline einen Teil der physiologischen Reaktion auf Morphin
vermitteln, vermutlich durch Wechselwirkung mit δ-Rezeptoren. Trotz der pharmakologischen
und physiologischen Heterogenität
bewirken zumindest einige Typen der Opioidrezeptoren, daß durch
einen toxin-empfindlichen Pertussismechanismus die Adenylatcyclase gehemmt
wird, die K+-Konduktanz erhöht wird,
und die Ca2+-Kanäle
inaktiviert werden (Puttfarcken et al., 1988; Attali et al., 1989;
Hsia et al., 1984). Diese und andere Ergebnisse deuten darauf hin,
daß die
Opioidrezeptoren zu der großen
Familie von Zelloberflächenrezeptoren
gehören,
die über
G-Proteine Signal geben (Di Chiara et al., 1992; Loh et al., 1990).
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Die
6,7-Benzomorphane, wie Äthylketocyclazocin,
markieren zwei Populationen von Nicht-μ-, Nicht-δ-Opioid-Bindestellen im Gehirn, welche die κ- und ε-Stellen
sind (Chang et al., 1981). Es wurde nachgewiesen, daß das Benezencacctamid
U-69.593 eine dieser 6,7-Benzomorphanstellen, die der κ-Opioidrezeptor-Stelle
entspricht, in selektiver Weise markiert, aber der anderen Benzomorphanstelle
fehlt ein selektiver Ligand (Nock et al., 1988). Die Art und Bezeichnung
der gegen U-69.593 unempfindlichen Benzomorphanstelle wurde diskutiert,
einschließlich
der Vermutungen, daß sie
wegen der eine hohe Affinität
aufweisenden Wechselwirkungen mit gewissen κ-Opioidliganden ein κ-Opioidrezeptor-Subtyp
sein könnte.
Dynorphin und andere von Prodymorphin abgeleitete Peptide, von denen angenommen
wird, daß sie
die endogenen Liganden des κ-Opioidrezeptors sind,
hatten jedoch eine sehr niedrige Affinität für diese Stelle, die eine hohe
Affinität
für (β-Endorphin hatte (Nock
et al., 1993). Dieses pharmakologische Selektivitätsprofil
entspricht demjenigen des Epsilon (ε)-Opioidrezeptors, gekennzeichnet als
eine dynorphinunempfindliche, Nicht-μ-, Nicht-δ- Opioidbindestelle. Aufgrund
von Biotests bei dem Vas deferens der Ratte und aus Untersuchungen
der Radioligandsbindung im Gehirn wurde zuerst angenommen, daß es den ε-Rezeptor
gibt; später
wurde jedoch nachgewiesen, daß er
die ergiebigste Opioidbindestelle im Gehirn ist (Nock et al., 1993).
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Es
wurde von mehreren Versuchen berichtet, cDNAs, die Opioidrezeptoren
codieren, zu klonieren. Eine cDNA, die ein opioid-bindendes Protein
(OBCAM) mit μ-Selektivität codiert,
wurde isoliert (Schofield et al., 1989), aber dem vorhergesagten
Protein fehlen Transmembranbereiche, die als notwendig für die Signaltransduktion
angesehen werden. Später
wurde von der Isolierung einer weiteren cDNA berichtet, die durch
Expressionsklonieren erhalten wurde (Xie et al., 1992). Die abgeleitete
Proteinsequenz weist sieben mutmaßliche Transmembranbereiche
auf und ist dem menschlichen Neuromedin-K-Rezeptor sehr ähnlich.
Die Affinität der
Opioidliganden für
diesen in COS-Zellen exprimierten Rezeptor liegt jedoch zwei Größenordnungen
unter dem erwarteten Wert, und es kann keine Subtyp-Selektivität nachgewiesen
werden.
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Viele
Zelloberflächenrezeptor/Transmembran-Systeme
bestehen aus mindestens drei membran-gebundenen Polypeptidkomponenten:
(a) einem Zelloberflächenrezeptor;
(b) einem Effektor, wie einem Ionenkanal oder dem Enzym Adenylatcyclase;
und (c) einem guaninnukleotid-bindenden, regelnden Polypeptid oder G-Protein,
das sowohl mit dem Rezeptor, als auch mit seinem Effektor gekoppelt
ist.
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G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren vermitteln die Wirkungen von extrazellularen Signalen,
die so verschiedenartig sind wie Licht, Geruchsstoffe, Peptidhormone
und Neurotransmitter. Solche Rezeptoren wurden in so evolutionär divergenten
Organismen wie Hefe und Mensch identifiziert. Beinahe alle G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren weisen Sequenzähnlichkeiten
auf, und es wird angenommen, daß alle
ein ähnliches
topologisches Muster haben, das aus sieben hydrophoben (und potentiell α-spiralförmigen)
Segmenten besteht, die sich über
die Lipid-Doppelschicht erstrecken (Dohlman et al., 1987; Dohlman
et al., 1991).
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G-Proteine
bestehen aus drei eng assoziierten Subeinheiten α, β, γ (1 : 1 : 1) in Reihenfolge
der abnehmenden Masse. Nach der Agonistbindung an den Rezeptor wird
eine Gestaltänderung
nach dem G-Protein übertragen,
was die Gα-Subeinheit veranlaßt, ein
gebundenes GDP gegen GTP auszutauschen und von den βγ-Subeinheiten
zu trennen. Die GTP-gebundene Form der α-Subeinheit ist gewöhnlich der
effektor-steuernde Anteil. Die Signalverstärkung ergibt sich aus der Fähigkeit
eines einzelnen Rezeptors, viele G-Protein-Moleküle zu aktivieren; und aus der
Stimulation vieler katalytischer Zyklen des Effektors durch Gα-GTP.
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Die
Familie der regelnden G-Proteine weist eine Vielzahl verschiedener α-Subeinheiten
(mehr als zwanzig bei dem Menschen) auf, die mit einer kleineren
Gruppe von β-
und γ-Subeinheiten
(mehr als je vier) assoziieren (Strathmann und Simon, 1991). Folglich
wird erwartet, daß Unterschiede
bei den α-Subeinheiten wahrscheinlich
die verschiedenen G-Protein-Oligomere
unterscheiden, obwohl die Zielsuche oder die Funktion der verschiedenen α-Subeinheiten
auch von den βγ-Subeinheiten,
mit denen sie assoziieren, abhängen
könnte
(Strothman and Simon, 1991).
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Verbesserungen
bei der Zellkultur und bei den pharmakologischen Methoden, und später die
Verwendung der molekularen Klonierens- und Genexpressionstechniken
haben zu der Identifizierung und Kennzeichnung vieler Sieben-Transmembran-Segment-Rezeptoren,
einschließlich
neuer Subtypen und Sub-Subtypen von zuvor identifizierten Rezeptoren,
geführt.
Bei den α1- und α2-adrenergischen Rezeptoren, bei denen einst angenommen
wurde, daß jeder
aus einer einzigen Rezeptorspezies bestand, ist jetzt bekannt, daß jeder
durch mindestens drei verschiedene Gene codiert wird (Kobilka et
al.; 1987; Regan et al., 1988; Cotecchia et al., 1988; Lomasney,
1990). Außer
Rhodopsin in den Stäbchenzellen,
die das Sehen bei trübem
Licht vermitteln, wurden drei sehr ähnliche Zäpfchenpigmente, die das Farbsehen
vermitteln, kloniert (Nathans et al., 1986A; und Nathans et al.,
1986B). Alle Mitglieder der Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren
scheinen anderen Mitgliedern der Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren ähnlich zu
sein (z. B. dopaminergisch, muskarinisch, serotonergisch, tachykininisch,
usw.), und jedes scheint die charakteristische Topographie mit sieben
Transmembran-Segmenten zu haben.
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Wenn
die Sieben-Transmembran-Segment-Rezeptoren miteinander verglichen
werden, wird ein unterscheidbares Muster der Aminosäuresequenz-Erhaltung
beobachtet. Die Transmembranbereiche sind oft die ähnlichsten,
während
die Amino- und Carboxyl-Endregionen und die zytoplasmatischen, Schleifen
verbindenden Transmembransegmente V und VI ziemlich abweichend sein
können
(Dohlman et al., 1987).
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Es
wurde vorhergesagt, daß die
Wechselwirkung mit zytoplasmatischen Polypeptiden, wie Kinasen und
G-Proteinen, die hydrophoben Schleifen umfaßt, welche die Transmembranbereiche
des Rezeptors verbinden. Die Herausforderung war jedoch zu bestimmen,
welche Merkmale bei den Sieben-Transmembran-Segment-Rezeptoren
wegen der Erhaltung der Funktion erhalten bleiben, und welche abweichenden Merkmale
strukturelle Anpassungen an neue Funktionen repräsentieren. Um diese Ideen zu
testen, wurden verschiedene Strategien verwendet, einschließlich der
Verwendung von rekombinanter DNA und Genexpressionstechniken zur
Konstruktion von Substitutions- und Deletionsmutanten, sowie von
hybriden oder chimärischen
Rezeptoren (Dohlman et al., 1991).
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Infolge
der wachsenden Anzahl von Rezeptor-Subtypen, G-Protein-Subeinheiten, und
Effektoren ist die Kennzeichnung der Ligandbindungs- und G-Protein-Erkennungseigenschaften
dieser Rezeptoren ein wichtiges Gebiet für die Untersuchung. Es ist
seit langem bekannt, daß mehrere
Rezeptoren an ein einzelnes G-Protein ankoppeln können, und
wie in dem Fall des Epinephrins, das sich an β2- und α2-adrenergische
Rezeptoren bindet, kann sich ein einzelner Ligand an mehrere, funktional
verschiedene Rezeptor-Subtypen binden. Außerdem wurden G-Proteine mit ähnlichen
Rezeptor- und Effektor-Kopplungsspezifizitäten ebenfalls identifiziert.
Zum Beispiel wurden drei Spezies von menschlichen Gi kloniert
(Itoh et al., 1988), und es wurde gezeigt, daß alternatives mRNA-Spleißen mehrere
Varianten von Gs ergibt (Kozasa et al.,
1988). Das Klonieren und die Überproduktion
der muskarinischen und α2-adrenergischen
Rezeptoren führten
zu dem Nachweis, daß ein
einziger Rezeptor-Subtyp, wenn er mit hohen Niveaus in der Zelle
exprimiert wird, an mehr als einen Typ des G-Proteins ankoppelt.
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Es
ist bekannt, daß Opioidrezeptoren
empfindlich auf reduzierende Mittel sind, und das Vorkommen einer
Disulfid-Brücke
wurde als wesentlich für
die Ligandbindung gefordert (Gioannini et al., 1989). Für Rhodopsin-,
muskarinische und β-adrenergische
Rezeptoren haben sich zwei erhaltene Cysteinreste in jeder der zwei
ersten extrazellularen Schleifen als kritisch für die Stabilisierung der funktionalen
Proteinstruktur erwiesen, und es wird angenommen, daß dies auf
die Bildung einer Disulfid-Brücke
zurückzuführen ist.
Untersuchungen der Struktur und Funktion von Opioidliganden haben
die Wichtigkeit einer protonierten Amingruppe für die Bindung mit hoher Affinität an den
Rezeptor gezeigt. Die Bindestelle des Rezeptors könnte daher
ein kritisches, negativ geladenes Gegenstück besitzen. Catecholaminrezeptoren
weisen in ihrer Sequenz einen erhaltenen Aspartatrest auf, von dem
gezeigt wurde, daß er
notwendig für
die Bindung der positiv geladenen Amingruppe ihrer Liganden ist.
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In
Anbetracht der Komplexität
und der sichtbaren Degeneration der Funktion der verschiedenen Opioidrezeptoren
ist eine Frage von fundamentaler Wichtigkeit: wie und unter welchen
Umständen üben spezifische
Subtyp- und Sub-Subtyp-Rezeptoren
ihre physiologische Wirkung bei Anwesenheit des geeigneten stimulierenden
Liganden aus. Eine herkömmliche
Methode zur Beantwortung dieser Frage ist, die gereinigten Rezeptor-
und G-Protein-Komponenten in vitro zu rekonstituieren. Unglücklicherweise
waren die Reinigungsmethoden nur für eine sehr begrenzte Anzahl
von Rezeptor-Subtypen
und ihre verwandten G-Proteine erfolgreich. In alternativer Weise
können
heterologe Expressionssysteme bei der Kennzeichnung von klonierten
Rezeptoren und bei der Aufklärung
der G-Protein-Rezeptor-Kopplungsspezifizität von allgemeinerer Nützlichkeit sein
(Marullo et al., 1988; Payette et al., 1990; King et al., 1990).
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Ein
solches System wurde kürzlich
bei Hefezellen entwickelt, bei denen die Gene für einen β2-adrenergischen
Säuger-Rezeptor
und eine Gs-α-Subeinheit coexprimiert wurden
(King et al., 1990). Die Expression des β2-adrenergischen
Rezeptors wurde bis auf Niveaus, die einige hundert Mal höher als
in irgendeinem menschlichen Gewebe sind, erreicht und es wurde gezeigt,
daß die
Ligandbindung eine geeignete Affinität, Spezifizität und Stereoselektivität hat. Außerdem wurde
eine durch β2-adrenergische Rezeptoren vermittelte, Aktivierung
des Pheromonsignaltransduktionspfades durch mehrere Kriterien nachgewiesen,
einschließlich Auferlegung
von Wachstumshemmung, morphologischer Änderungen, und Induktion eines
auf Pheromon ansprechenden Promotors (FUSI), fusioniert mit dem
Escherichia coli lac Z-Gen (das β-Galactosidase codiert) (King
et al., 1990).
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Schließlich ist
die Expression eines einzigen Rezeptors bei Abwesenheit anderer
verwandter Subtypen oft unmöglich
zu erreichen, selbst bei isolierten, nicht-rekombinanten Säugerzellen. Folglich gab es
beträchtliche
Schwierigkeiten bei Anwendung der Standardmethoden der herkömmlichen
Genetik oder sogar der leistungsfähigen Techniken der Molekularbiologie
zur Untersuchung von Opioidrezeptoren. Insbesondere werden Mittel
für die
Identifizierung der DNA-Sequenzen benötigt, welche individuelle Opioidrezeptoren
codieren. Wenn man solche isolierten, rekombinanten Sequenzen hat,
ist es möglich,
die zuvor schwer zu bearbeitenen Probleme anzupacken, die mit der
Entwicklung und dem Test von isoform-spezifischen Opioidrezeptor-Agonisten
und -Antagonisten verbunden sind. Die Verfügbarkeit von cDNAs, welche
die Opioidrezeptoren codieren, wird ausführliche Untersuchungen von
Signaltransduktionsmechanismen ermöglichen, und die anatomische
Verteilung der mRNAs dieser Rezeptoren offenbaren, die Information über ihr
Expressionsmuster in dem Nervensystem liefert. Diese Information
sollte schließlich
ein besseres Verständnis
des Opioidsystems bei Analgesie und auch die Entwicklung spezifischerer
therapeutischer Arzneimittel ermöglichen.
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Die
Verfügbarkeit
von Polynukleotidsequenzen, die Opioidrezeptoren codieren, und der
Polypeptidsequenzen der codierten Rezeptoren wird die Fähigkeit,
pharmazeutische Zusammensetzungen, wie Analgetika, mit erhöhter Funktionsspezifizität zu entwickeln,
wesentlich vergrößern. Im
allgemeinen wird die Verfügbarkeit dieser
Polypeptidsequenzen ein wirksames Screening von Versuchszusammensetzungen
ermöglichen.
Das bei dem Screening-Prozeß wirksame
Prinzip ist einfach: natürliche
Agonisten und Antagonisten binden sich an Zelloberflächenrezeptoren
und Kanäle,
um physiologische Wirkungen hervorzurufen; gewisse andere Moleküle binden
sich an Rezeptoren und Kanäle;
daher können
gewisse andere Moleküle
physiologische Wirkungen hervorrufen und als therapeutische pharmazeutische
Wirkstoffe, wirken. Folglich kann die Fähigkeit von Versuchsarzneimitteln,
sich an Opioidrezeptoren zu binden, als ein extrem wirksames Screening-Kriterium
für die Auswahl
von pharmazeutischen Zusammensetzungen mit einer gewünschten
funktionalen Wirksamkeit fungieren.
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Die
bisherigen Methoden für
das Screening von Versuchsarzneimittelzusammensetzungen, die auf der
Fähigkeit
dieser Zusammensetzungen, sich vorzugsweise an Zelloberflächenrezeptoren
zu binden, sind auf Gewebe-basierten
Techniken begrenzt. Bei diesen Techniken werden tierische Gewebe,
die reich an dem interessierenden Rezeptortyp sind, extrahiert und
aufbereitet; dann läßt man die
Versuchsarzneimittel mit dem aufbereiteten Gewebe interagieren,
und die Arzneimittel, bei denen festgestellt wird, daß sie sich
an die Rezeptoren binden, werden für die weitere Untersuchung
ausgewählt.
Diese auf Gewebe basierenden Screening-Techniken weisen jedoch verschiedene
wesentliche Nachteile auf. Erstens sind sie teuer, weil die Quelle der
Rezeptorzellgewebe – Labortiere – teuer
ist. Zweitens ist eine umfangreiche technische Ausrüstung erforderlich,
um die Screens durchzuführen.
Und drittens können
die Screens die Ergebnisse durcheinanderbringen, weil es keine Gewebe
gibt, bei denen nur ein Rezeptorsubtyp ausschließlich exprimiert wird. Bei
den herkömmlichen
Screens des Standes der Technik betrachtet man im Grunde genommen
die falschen Wechselwirkungen, oder bestenfalls die richtigen Wechselwirkungen,
vermischt mit einer ganzen Vielfalt von unerwünschten Wechselwirkungen. Eine
zusätzliche
fundamentale Unzulänglichkeit
von Tiergewebe-Screens
ist, daß sie
Tierrezeptoren enthalten – was
ideal für
die Entwicklung von Arzneimitteln für Tiere ist, aber von zweifelhaftem
Wert bei menschlichen therapeutischen Wirkstoffen ist.
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Die
Nachteile des Standes der Technik können beseitigt werden, wenn
ein in geeignete Wirtszellen transfiziertes Polynukleotid vorgesehen
wird, das Polypeptidsequenzen, die Opioidrezeptoren entsprechen, sowohl
in großen
Mengen, als auch durch relativ einfache Laborverfahren, exprimieren
kann. Das Ergebnis ist die Verfügbarkeit
von extrem spezifischen Rezeptor-Arzneimittel-Wechselwirkungen, die frei von den konkurrierenden
und unerwünschten
Wechselwirkungen sind, die bei auf Gewebe basierenden Screens angetroffen werden.
Eine weitere Expression in einem Mikroorganismus, wo es keine solchen
endogenen Rezeptoren gibt (wie z. B. Hefezellen oder Säuger-Mutantenzellinien)
kann für
das Screening und die Beurteilung von subtyp-selektiven Arzneimitteln
nützlich
sein (Marullo et al., 1988; Payette et al., 1990; und King et al.,
1990).
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß einem
Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung ein isoliertes und gereinigtes
Polynukleotid verwirklicht, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Polynukleotid
der vorliegenden Erfindung ein DNA-Molekül.
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Sogar
noch besser codiert ein Polynukleotid der vorliegenden Erfindung
ein Polypeptid, das die Aminosäurerestsequenz
SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 aufweist. Am besten weist ein isoliertes
und gereinigtes Polynukleotid der Erfindung die Nukleotidbasensequenz
von SEQ ID NO: 1 oder SED ID NO: 3 auf.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes und
gereinigtes Polynukleotid betrachtet, das eine Basensequenz aufweist,
die identisch mit, oder komplementär zu einem Segment mit mindestens
25 aneinandergrenzenden Basen von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3
ist, wobei das Polynukleotid an ein Polynukleotid hybridisiert,
das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert. Vorzugsweise weist
ein isoliertes und gereinigtes Polynukleotid eine Basensequenz auf,
die identisch mit, oder komplementär zu einem Segment mit mindestens
25 bis 70 aneinandergrenzenden Basen von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO:
3 ist. Zum Beispiel kann ein Polynukleotid der Erfindung ein Basensegment
aufweisen, das identisch mit, oder komplementär zu 40 bis 55 aneinandergrenzenden
Basen der angegebenen Nukleotidsequenzen ist.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes und gereinigtes Polynukleotid
verwirklicht, das eine Basensequenz aufweist, die identisch mit,
oder komplementär
zu einem, Segment mit mindestens 25 aneinandergrenzenden Basen von
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 ist. Das Polynukleotid der Erfindung
hybridisiert an SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3, oder einem Komplement von
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3. Vorzugsweise weist das isolierte
und gereinigte Polynukleotid eine Basensequenz auf, die identisch
mit, oder komplementär
zu einem Segment mit mindestens 25 bis 70 aneinandergrenzenden Basen
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 ist. Zum Beispiel kann das Polynukleotid
der Erfindung ein Basensegment aufweisen, das identisch mit, oder
komplementär
zu 40 bis 55 aneinandergrenzenden Basen von SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 3 ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung ein isoliertes und gereinigtes Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
betrachtet. Vorzugsweise ist ein Polypeptid der Erfindung ein rekombinantes
Polypeptid. Sogar noch besser weist ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid der vorliegenden
Erfindung die Aminosäurerestsequenz
von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 auf.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung ein Expressionsvektor verwirklicht,
der ein Polynukleotid aufweist, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert. Vorzugsweise weist ein Expressionsvektor der vorliegenden
Erfindung ein Polynukleotid auf, das ein Polypeptid codiert, das die
Aminosäurerestsequenz
von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 aufweist. Noch besser weist ein
Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung ein Polynukleotid auf,
das die Nukleotidbasensequenz von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3
aufweist. Sogar noch besser weist ein Expressionsvektor der Erfindung
ein Polynukleotid auf, das mit einem Enhancer-Promotor funktionsfähig gekoppelt ist. Ebenfalls
noch besser weist ein Expressionsvektor der Erfindung ein Polynukleotid
auf, das mit einem prokaryotischen Promotor funktionsfähig gekoppelt
ist. In alternativer Weise weist ein Expressionsvektor der vorliegenden
Erfindung ein Polynukleotid auf, das mit einem Enhancer-Promotor,
der ein eukaryotischer Promotor ist, funktionsfähig gekoppelt ist, und der
Expressionsvektor weist weiterhin ein Polyadenylierungssignal auf,
das bei 3' der Aminosäure mit
Carboxyl-Endgruppe und innerhalb einer Transkriptionseinheit des
codierten Peptids positioniert ist.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung eine rekombinante Wirtszelle
verwirklicht, die mit einem Polynukleotid transfiziert ist, das
ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert. Vorzugsweise wird
eine rekombinante Wirtszelle der vorliegenden Erfindung mit dem
Polynukleotid von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 transfiziert. Sogar
noch besser ist eine Wirtszelle der Erfindung eine eukaryotische
Wirtszelle. Ebenfalls noch besser ist eine rekombinante Wirtszelle
der vorliegenden Erfindung eine Hefezelle. In alternativer Weise
ist eine rekombinante Wirtszelle der Erfindung eine COS-, CHO- oder BHK-Zelle.
Gemäß einem
weiteren Aspekt ist eine rekombinante Wirtszelle der vorliegenden
Erfindung eine Bakterienzelle des DH5α-Stamms von Escherichia coli.
Noch besser weist eine rekombinante Wirtszelle ein Polynukleotid
unter der Transkriptionssteuerung von in der rekombinanten Wirtszelle
funktionalen, regelnden Signalen, wobei die regelnden Signale die
Expression eines Epsilon-Opiodrezeptor-Polypeptids
in geeigneter Weise so steuern, daß alle notwenigen Modifikationen
während
der Transkription und nach der Transkription ermöglicht werden.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß zur Herstellung eines Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids
betrachtet, der die Schritte aufweist, bei denen eine Zelle mit einem
Polynukleotid, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert,
transfiziert wird, um eine transformierte Wirtszelle zu erzeugen,
und die transformierte Wirtszelle unter biologischen Bedingungen,
die für
die Expression des Polypeptids ausreichend sind, gehalten wird.
Vorzugsweise ist die transformierte Wirtszelle eine eukaryotische
Zelle. Noch besser ist die eukaryotische Zelle eine COS-, CHO- oder
BHK-Zelle. In alternativer Weise ist die Wirtszelle eine prokaryotische
Zelle. Noch besser ist die prokaryotische Zelle eine Bakterienzelle des
DH5α-Stamms
von Escherichia coli. Sogar noch besser weist ein in die transformierte
Zelle transfiziertes Polynukleotid die Nukleotidbasensequenz von
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 auf.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung ein Antikörper verwirklicht, der immunoreaktiv
mit einem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid ist, wobei der Antikörper nicht
immunoreaktiv mit Homologen ist, die Bereichen von Delta-Opioid-,
Kappa-Opiod-, My-Opioid-
und Somatostatin-SSTR3-Rezeptoren entsprechen, Vorzugsweise ist
ein Antikörper
der Erfindung ein monoklonaler Antikörper. Noch besser weist ein
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
die Aminosäurerestsequenz
von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 auf.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß zur Herstellung
eines Antikörpers
betrachtet, der immunoreaktiv mit einem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid ist, wobei
der Prozeß die
Schritte aufweist, bei denen (a) eine rekombinante Wirtszelle mit
einem Polynukleotid, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert,
transfiziert wird; (b) die Wirtszelle unter Bedingungen gezüchtet wird,
die für
die Expression des Polypeptids ausreichend sind; (c) das Polypeptid
gewonnen wird; und (d) der Antikörper
zu dem Polypeptid hergestellt wird. Vorzugsweise wird die Wirtszelle
mit dem Polynukleotid von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 transfiziert.
In alternativer Weise können
die Schritte (a), (b) und (c) durch Verwendung eines synthetischen
Polypeptids vermieden werden. Sogar noch besser wird bei der vorliegenden
Erfindung ein gemäß dem oben
beschriebenen Prozeß hergestellter
Antikörper
verwirklicht.
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In
alternativer Weise wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß zum Nachweisen
eines Epsilon- Opioidrezeptor-Polypeptids
verwirklicht, wobei man das Polypeptid einer Immunreaktion mit einem
gemäß dem oben
beschriebenen Prozeß hergestellten
Antikörper
unterwirft, um ein Antikörper-Polypeptid-Konjugat zu
bilden, und das Konjugat nachgewiesen wird.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß zum Nachweisen eines Messenger-RNA-Transkripts
betrachtet, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert, wobei der Prozeß die
Schritte aufweist, bei denen (a) das Messenger-RNA-Transkript mit einer
Polynukleotidsequenz, die das Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert, hybridisiert
wird, um ein Duplex zu bilden; und (b) das Duplex nachgewiesen wird.
In alternativer Weise wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß zum Nachweisen
eines DNA-Moleküls
verwirklicht, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert,
wobei der Prozeß die
Schritte aufweist, bei denen (a) DNA-Moleküle mit einem Polynukleotid,
das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert, hybridisiert werden, um ein Duplex zu bilden; und (b) das
Duplex nachgewiesen wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung eine diagnostische
Testausrüstung zum
Nachweisen. der Anwesenheit eines Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids in einer
biologischen Probe verwirklicht, wobei die Testausrüstung einen
ersten Behälter
aufweist, der einen ersten Antikörper
enthält,
der mit einem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
eine Immunreaktion ausführen
kann, wobei der erste Antikörper
in einer Menge vorhanden ist, die ausreicht, um mindestens einen
Test auszuführen.
Vorzugsweise weist eine Testausrüstung
der Erfindung weiterhin einen zweiten Behälter auf, der einen zweiten
Antikörper
enthält,
der mit dem ersten Antikörper
eine Immunreaktion ausführt.
Vorzugsweise sind die Antikörper,
die bei einer Testausrüstung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, monoklonale Antikörper. Sogar
noch besser ist der erste Antikörper
auf einer festen Unterlage fixiert. Ebenfalls noch besser weisen
der erste und zweite Antikörper
einen Indikator auf, und vorzugsweise ist der Indikator ein radioaktiver
Marker oder ein Enzym.
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Gemäß einem
alternativen Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung eine diagnostische
Testausrüstung
verwirklicht, um die Anwesenheit eines Polynukleotids in biologischen
Proben nachzuweisen, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert, wobei
die Testausrüstung
einen ersten Behälter
aufweist, der ein zweites Polynukleotid enthält, das identisch mit, oder
komplementär
zu einem Segment mit mindestens 25 aneinandergrenzenden Nukleotidbasen
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung eine diagnostische Testausrüstung betrachtet,
um in einer biologischen Probe einen mit einem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
immunoreaktiven Antikörper
nachzuweisen, wobei die Testausrüstung
einen ersten Behälter
aufweist, der ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid enthält, das
eine Immunreaktion mit dem Antikörper
ausführt,
wobei das Polypeptid in einer ausreichenden Menge vorhanden ist,
um mindestens einen Test auszuführen.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß betrachtet
zum Screening von Substanzen bezüglich
ihrer Fähigkeit,
mit einem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
zu interagieren, wobei der Prozeß die Schritte aufweist, bei
denen ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
vorgesehen wird, und die Fähigkeit
von ausgewählten
Substanzen, mit dem Opioidrezeptor-Polypeptid zu interagieren, getestet
wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß betrachtet, bei dem ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
vorgesehen wird, und eine Wirtszelle mit einem Polynukleotid, das ein
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert, transfiziert wird, um eine transformierte Zelle zu bilden,
und die transformierte Zelle unter Bedingungen gehalten wird, die
für die
Expression des Opioidrezeptor-Polypeptids ausreichend sind. Vorzugsweise
weist ein Polynukleotid, das verwendet wird, um eine Wirtszelle
zu transfizieren, die Nukleotidsequenz von SEQ ID NOS: 1 oder 3
auf.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
Zeichnungen, die einen Teil der Beschreibung bilden, stellen Folgendes
dar:
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1 (auf zwei mit 1-1 und 1-2 bezeichneten Tafeln wiedergegeben)
gibt die Nukleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz
des mit Klon Nr. 12 bezeichneten, menschlichen ε-Rezeptors (SEQ ID NOS: 1 und
2) wieder.
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2 (auf zwei mit 2-1 und 2-2 bezeichneten Tafeln wiedergegeben)
gibt die Nukleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz
des mit Klon Nr. 11 bezeichneten, menschlichen ε-Rezeptors (SEQ ID NOS: 3 und
4) wieder.
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3 gibt die Ausrichtung
von klonierten Rezeptoren wieder (von oben nach unten): ε-, μ-, δ- und κ-Opiat-Rezeptor, und
Somatostatin-Rezeptor (SSTR3). Die Aminosäuren, die zwischen ε und irgendeinem der
Rezeptoren identisch sind, sind mit großen Buchstaben wiedergegeben.
Die Transmembran-Bereiche sind durch die darüber angeordneten Zeilen gekennzeichnet,
und Lücken
(–) wurden
eingeführt,
um die Ausrichtungen zu maximieren.
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4 gibt eine Bremazocin-Sättigungsisotherme
und die Konkurrenzbindung an den in der BHK-Zelle exprimierten ε-Opioidrezeptor
wieder.
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5 zeigt die Hemmung der
cAMP-Bildung durch Levorphanol bei BHK-Zellen, die ε-Rezeptoren
exprimieren.
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6 gibt eine Southern-Blot-Analyse
von menschlicher DNA wieder. Die menschliche genomische DNA wurde
mit HindIII, PstI und SacI digeriert, und der Elektrophorese (1%
Agarose-Gel) und der Southern-Blot-Hybridisierung mit dem DNA-Sonde-Klon
Nr. 12 unterworfen. Die menschliche DNA wurde aus Blutproben isoliert.
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7 gibt eine Northern-Blot-Analyse
von ausgewählten
Menschen- und Nagergeweben wieder. Menschen- und Ratten-mRNAs von Striatum, Hypophyse,
Hypothalamus, frontalem Kortex und Zerebellum wurden extrahiert
(Chomczynski and Sacchi, 1987), auf Formaldehyd-Agarose-Gel ausgebreitet,
und auf Nylon abgelöscht.
Die abgelöschten
Proben wurden dann mit P-markiertem Fragment versehen, mit 2 × SSC, 0,1%
SDS bei 50°C
während
20 Minuten, und mit 0,1 × SSC,
0,1% SDS gewaschen, und über
Nacht bei –70°C auf Röntgenstrahlenfilm
mit Verstärkungsschirm
gelegt.
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8 gibt eine Zusammenfassung
der FISH-Daten für
den menschlichen Klon 12 auf dem Chromosom 10 wieder. Jeder Punkt
repräsentiert
ein doppeltes Fluoreszenzsignal auf Chromosomen mit DAPI-Banden.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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I. Die Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liefert DNA-Segmente, gereinigte Polypeptide,
Methoden zur Herstellung von Antikörpern, sowie Methoden zum Klonieren
und zum Verwenden von rekombinanten Wirtszellen, die notwendig sind,
um rekombinante Epsilon-Opioidrezeptoren zu erhalten und zu verwenden.
Folglich wurden die Schwierigkeiten überwunden, die bei Anwendung
der Standardmethoden der herkömmlichen
Genetik oder der Techniken der Molekularbiologie auf Epsilon-Opioidrezeptoren
angetroffen wurden. Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung allgemein Zusammensetzungen und Methoden
zur Herstellung und Verwendung von Epsilon-Opioidrezeptoren.
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Der
Rezeptor der vorliegenden Erfindung hat eine hohe Affinität für 6,7-Benzomorphane
und β-Endorphin,
aber eine niedrige Affinität
für die μ-, δ- und κ-Opioidrezeptor-Liganden, was ein
Epsilon (ε)-Rezeptor-Affinitätsprofil
bestätigt.
Das in seiner codierenden Region intronlose ε-Rezeptor-Gen ist auf dem Chromosom 10
bei g11.2–g21.1
gelegen, und hat die gleiche Homologie wie der μ-, δ- und κ-Rezeptor-cDNA-Klon. Die mRNA, die den ε-Rezeptor
codiert, wurde in dem zerebralen Kortex, dem frontalen Kortex, dem
Hypothalamus und der Hypophyse nachgewiesen. Die In-situ-Hybridisierungs-Histochemie
ergab mRNA-Transkripte in der Hypophyse, die eine selektive Lokalisierung
in den seitlichen Flügeln
der vorderen Hypophyse zeigten. Die Klonierung und Kennzeichnung
des menschlichen ε-Rezeptors
ergibt einen großen
Antrieb für
die Untersuchung von Opioid-Wirkungen,
insbesondere derjenigen der supraspinalen Analgesie, bei der angenommen wird,
daß sie
durch diesen Rezeptor vermittelt wird.
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II. Polynukleotid
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A. Isolierte und gereinigte
Polynukleotide, die Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptide codieren
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Gemäß einem
Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung ein isoliertes und gereinigtes
Polynukleotid verwirklicht, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert.
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Der
hier verwendete Ausdruck „Epsilon-Opioidrezeptor" bedeutet einen Rezeptor,
der ein Opioid und dergleichen auf eine hier beschriebene Weise
bindet. Da die Klassifizierung und die Bezeichnung von Rezeptoren
zu einem großen
Teil auf Bindungsuntersuchungen basieren, ist für einen Fachmann auf diesem
Gebiet leicht ersichtlich, daß die
Klassifizierung oder der Name, die einem bestimmten Rezeptor gegeben
wird, einer Änderung
unterliegt, wenn neue Arzneimittel entwickelt werden. Der Name Epsilon-Opioidrezeptor wird
folglich nur verwendet, um das pharmakologische Verhalten des hier
beschriebenen Polypeptids auf einfache Weise zu kategorisieren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Polynukleotid der vorliegenden Erfindung ein DNA-Molekül. Sogar
noch besser codiert ein Polynukleotid der vorliegenden Erfindung
ein Polypeptid, das die Aminosäurerestsequenz
von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 aufweist. Am besten weist ein
isoliertes und gereinigtes Polynukleotid der Erfindung die Nukleotidbasensequenz
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 auf.
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Mehrere
der Nager-Opioidrezeptoren (OR) wurden nun kloniert, nämlich der δ-, κ- und μ-Opioidrezeptor
(Yasuda et al., 1993 und Chen et al., 1993). Zwei degenerierte Oligonukleotide,
die auf der Nukleotidsequenz basieren, welche die dritte und siebte
Transmembran (TM)-Regionen des Maus-δ-Opioidrezeptors codieren, wurden
hergestellt. Die Genstruktur, die den OR codiert, wurde noch nicht
mitgeteilt. Da viele bisher klonierte G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
auf einzelnen Exons codiert werden, wurden diese Oligonukleotide verwendet,
um bei der Polymerasekettenreaktion (PCR) menschliche genomische
DNA zu amplifizieren (Hazum et al., 1979). Die amplifizierte DNA
(in dem Größenbereich
500 bis 1000 bp) wurde in das Bluescript-Plasmid subkloniert, und 150 der sich
ergebenden Klone wurden sequenziert. Aus den erhaltenen Nukleotidsequenzen
wurde ersichtlich, daß keiner
der genomischen PCR-Klone die menschlichen Orthologen des Nager-ORs
codierte. Ein Klon, Nr. 12, war identisch mit den δ-, μ- und κ-ORs. Um
das ganze Gen, das von diesem PCR-abgeleiteten Fragment (540 bp)
codiert wird, wurde eine menschliche genomische Bibliothek gescreent, und
bei dem Screening wurden 18 positive Klone erhalten. Durch eine
rasche PCR-Analyse dieser Phagenklone mit den ursprünglichen
PCR-Oligonukleotiden gelang es, einen Phagen zu identifizieren,
der die Sequenz des Klons Nr. 12 enthielt. Dieser Phage wurde gereinigt,
und ein Fragment (4,5 kb) von diesem Klon wurde in das Bluescript-Plasmid
subkloniert und sequenziert.
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Dieser
genomische Klon, der HG-12 genannt wird, enthielt ein intronloses
Leseraster mit 981 Nukleotiden, die ein Protein mit 327 Aminosäuren codieren
(siehe 1). Die PCR-Analyse,
bei der zwei für
die Sequenz des Klons Nr. 12 spezifische Oligonukleotide verwendet
wurden, ergab DNA-Fragmente
von gleicher Größe bei der
genomischen DNA von Schimpanse, Affe, Ratte und Maus.
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Der
hier verwendete Ausdruck „Polynukleotid" bedeutet eine Sequenz
von durch Phosphodiester-Kopplungen verbundenen Nukleotiden. Die
Polynukleotide sind hier in der Richtung von 5' nach 3' dargestellt. Ein Polynukleotid der
vorliegenden Erfindung kann ungefähr 680 bis ungefähr mehrere
hunderttausend Basenpaare aufweisen. Vorzugsweise weist ein Polynukleotid
ungefähr
680 bis ungefähr
150.000 Basenpaare auf. Bevorzugte Längen von bestimmten Polynukleotiden
sind nachstehend angegeben.
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Ein
Polynukleotid der vorliegenden Erfindung kann ein Desoxyribonukleinsäure (DNA)-Molekül oder ein Ribonukleinsäure (RNA)-Molekül sein.
Wenn ein Polynukleotid ein DNA-Molekül ist, kann dieses Molekül ein Gen
oder ein cDNA-Molekül
sein. Die Nukleotidbasen sind hier durch einen Code aus einem einzigen Buchstaben
bezeichnet: Adenin (A), Guanin (G), Thymin (T), Cytosin (C), Inosin
(I) und Uracil (U).
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Ein
Polynukleotid der vorliegenden Erfindung kann mittels Standardtechniken,
die einem Fachmann auf diesem Gebiet gut bekannt sind, hergestellt
werden. Die Herstellung eines cDNA-Moleküls, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid der vorliegenden
Erfindung codiert, wird nachstehend bei den Beispielen 1 und 2 beschrieben.
Ein Polynukleotid kann auch aus genomischen DNA-Bibliotheken mittels
Lambda-Phagen-Technologien hergestellt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung ein isoliertes
und gereinigtes Polynukleotid verwirklicht, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert,
wobei das Polynukleotid mittels eines Prozesses herstellbar ist,
der die Schritte aufweist, bei denen eine Bibliothek von cDNA-Klonen
aus einer Zelle aufgebaut wird, die das Polypeptid exprimiert; die
Bibliothek mit einer markierten cDNA-Sonde gescreent wird, die aus
RNA, die das Polypeptid codiert, hergestellt ist; und ein Klon ausgewählt wird,
der an die Sonde hybridisiert. Vorzugsweise wird das Polynukleotid
der Erfindung mittels des obigen Prozesses hergestellt. Noch besser
codiert das Polynukleotid der Erfindung ein Polypeptid, das die
Aminosäurerestsequenz
von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 hat. Ebenfalls noch besser weist
das Polynukleotid die Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 3 auf.
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B. Sonden und Primer
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ermöglicht
die von der vorliegenden Erfindung gelieferte DNA-Sequenz-Information
die Herstellung von relativ kurzen DNA (oder RNA)-Sequenzen, welche
die Fähigkeit
haben, in spezifischer Weise an Gensequenzen des ausgewählten, hier
beschriebenen Polynukleotids zu hybridisieren. Gemäß diesen
Aspekten werden Nukleinsäuresonden
von einer geeigneten Länge
hergestellt, wobei eine geeignete Nukleotidsequenz zugrunde gelegt
wird, z. B. eine Sequenz, wie diejenige, die in SEQ ID NO: 1 oder
SEQ ID NO: 3 wiedergegeben ist. Die Fähigkeit solcher Nukleinsäuresonden,
in spezifischer Weise an ein Polynukleotid, das einen Epsilon-Opioidrezeptor
codiert, zu hybridisieren, macht sie bei einer Vielfalt von Ausführungsformen
besonders nützlich.
Besonders wichtig ist, daß die
Sonden bei einer Vielfalt von Untersuchungen verwendet werden können, um
bei einer bestimmten Probe die Anwesenheit von komplementären Sequenzen
nachzuweisen.
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Bei
gewissen Ausführungsformen
ist es vorteilhaft, Oligonukleotid-Primer zu verwenden. Die Sequenz solcher
Primer wird unter Verwendung eines Polynukleotids der vorliegenden
Erfindung entworfen, für
die Verwendung beim Nachweisen, Amplifizieren oder Mutieren eines
definierten Segments eines Gens oder Polynukleotids, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
aus Nager-Zellen mittels der PCR-Technologie
codiert.
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Um
gewisse Vorteile der vorliegenden Erfindung zu erhalten, umfaßt eine
bevorzugte Nukleinsäuresequenz,
die für
Hybridisierungsuntersuchungen oder -tests verwendet wird, Sondenmoleküle, die
komplementär zu
mindestens einem ungefähr
25 bis 70 Nukleotide langen Abschnitt eines Polynukleotids sind,
das ein Epsilon-Opioidrezeptor- Polypeptid,
wie dasjenige, das in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 wiedergegeben
ist, codiert. Eine Größe von mindestens
25 Nukleotiden in der Länge
trägt dazu
bei, es sicherzustellen, daß das
Fragment eine genügende
Länge hat,
um ein Duplexmolekül,
das sowohl stabil, als auch selektiv ist, zu bilden. Moleküle, die
komplementäre
Sequenzen über
Abschnitte, die größer als
25 Basen in der Länge
sind, haben, werden jedoch im allgemeinen bevorzugt, um die Stabilität und die
Selektivität
des Hybrids zu erhöhen,
und dadurch die Qualität
und den Selektivitätsgrad
der erhaltenen spezifischen Hybridmoleküle zu erhöhen. Im allgemeinen wird bevorzugt,
Nukleinsäuremoleküle zu entwerfen,
die gen-komplementäre
Abschnitte mit 25 bis 40 Nukleotiden, 55 bis 70 Nukleotiden, oder
wenn gewünscht,
sogar noch längere
Abschnitte haben. Solche Fragmente können leicht hergestellt werden,
zum Beispiel durch direkte Synthese des Fragments mit chemischen Mitteln,
durch Anwendung einer Nukleinsäure-Reproduktionstechnologie,
wie der PCR-Technologie des US-Patents 4603102, oder durch Ausschneiden
ausgewählter
DNA-Fragmente aus rekombinanten Plasmiden, die geeignete Inserts
und geeignete Restriktionsenzymstellen enthalten.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung ein isoliertes
und gereinigtes Polynukleotid betrachtet, das eine Basensequenz
aufweist, die identisch mit, oder komplementär zu einem Segment mit mindestens
25 aneinandergrenzenden Basen von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3
ist, wobei das Polynukleotid an ein Polynukleotid hybridisiert,
das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert. Vorzugsweise weist das isolierte und gereinigte Polynukleotid
eine Basensequenz auf, die identisch mit, oder komplementär zu einem
Segment mit mindestens 25 bis 70 aneinandergrenzenden Basen von
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 ist. Zum Beispiel kann das Polynukleotid
der Erfindung ein Basensegment aufweisen, das identisch mit, oder
komplementär
zu 40 oder 55 aneinandergrenzenden Basen der beschriebenen Nukleotidsequenzen ist.
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Demgemäß kann ein
Polynukleotid-Sondenmolekül
der Erfindung wegen seiner Fähigkeit,
in selektiver Weise Duplexmoleküle
mit komplementären
Abschnitten des Gens zu bilden, verwendet werden. Je nach der beabsichtigten
Anwendung wird man wünschen,
verschiedene Hybridisierungsbedingungen zu verwenden, um einen verschiedenen
Selektivitätsgrad
der Sonde bezüglich
der Zielsequenz zu erreichen. Für
Anwendungen, die einen hohen Selektivitätsgrad erfordern, wird man
gewöhnlich
wünschen,
relativ strenge Bedingungen zu verwenden, um die Hybride zu bilden.
Zum Beispiel wird man Bedingungen mit relativ niedrigem Salzgehalt
oder hoher Temperatur auswählen,
wie sie bei 0,02 M–0,15
M NaCl bei Temperaturen von 50°C
bis 70°C
gegeben sind. Diese Bedingungen sind besonders selektiv und tolerieren
wenig oder gar keinen Mismatch zwischen der Sonde und der Matrize
oder dem Zielstrang.
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Für einige
Anwendungen, zum Beispiel, wenn man wünscht, Mutanten herzustellen,
wobei ein mit einer darunter liegenden Matrize hybridisierter Mutantenprimerstrang
verwendet wird, oder wenn man versucht, eine ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codierende Sequenz von anderen Zellen, funktionalen Äquivalenten,
oder dergleichen zu isolieren, werden natürlich weniger strenge Hybridisierungsbedingungen
benötigt,
um die Bildung des Heteroduplex zu ermöglichen. Unter diesen Bedingungen
kann man wünschen,
Bedingungen, wie 0,15 M–0,9
M Salzgehalt bei Temperaturen zwischen 20°C und 70°C zu verwenden. Kreuzhybridisierende Spezies
können
dadurch leicht als positiv hybridisierende Signale bezüglich der
Kontrollhybridisierungen identifiziert werden. In jedem Fall wird
es allgemein geschätzt,
daß die Bedingungen
durch die Zugabe von zunehmenden Mengen Formamid strenger werden
können,
das dazu dient, das Hybridduplex auf die gleiche Weise wie eine
erhöhte
Temperatur zu destabilisieren. Folglich können die Hybridisierungsbedingungen
leicht manipuliert werden, und folglich wird dies im allgemeinen
eine Methode der Wahl sein, je nach den gewünschten Ergebnissen.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes und gereinigtes Polynukleotid
verwirklicht, das eine Basensequenz aufweist, die identisch mit,
oder komplementär
zu einem Segment mit mindestens 25 aneinandergrenzenden Basen von
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 ist. Das Polynukleotid der Erfindung
hybridisiert an SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3, oder ein Komplement
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3. Vorzugsweise weist das isolierte
und gereinigte Polynukleotid eine Basensequenz auf, die identisch
mit, oder komplementär
zu einem Segment mit mindestens 25 bis 70 aneinandergrenzenden Basen
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ NO ID NO: 3 ist. Zum Beispiel kann das
Polynukleotid der Erfindung ein Basensegment aufweisen, das identisch
mit, oder komplementär
zu 40 bis 55 aneinandergrenzenden Basen von SEQ ID NO: 1 oder SEQ
NO ID NO: 3 ist.
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Bei
gewissen Ausführungsformen
ist es vorteilhaft, ein Polynukleotid der vorliegenden Erfindung
in Kombination mit einem geeigneten Marker zu verwenden, um Hybridbildung
nachzuweisen. Eine große
Vielfalt von geeigneten Markern ist auf diesem Gebiet bekannt, einschließlich radioaktiver,
enzymatischer oder anderer Liganden, wie Avidin/Biotin, die fähig sind,
ein nachweisbares Signal zu geben.
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Im
allgemeinen ist vorgesehen, daß eine
hier beschriebene Hybridisierungssonde sowohl als Reagens bei Lösungshybridisierung,
als auch bei Ausführungsformen,
die eine feste Phase umfassen, nützlich
ist. Bei Ausführungsformen,
die eine feste Phase umfassen, wird die Test-DNA (oder Test-RNA)
adsorbiert oder auf andere Weise an einer ausgewählten Matrize oder Oberfläche fixiert.
Diese fixierte Nukleinsäure
wird dann einer spezifischen Hybridisierung mit ausgewählten Sonden
unter gewünschten
Bedingungen unterworfen. Die ausgewählten Bedingungen hängen, wie
auf dem Gebiet gut bekannt ist, von den besonderen Umständen und den
erforderlichen Kriterien (z. B. von den G + C-Gehalten, der Art
der Ziel-Nukleinsäure,
der Quelle der Nukleinsäure,
der Größe der Hybridisierungssonde)
ab. Nach dem Waschen der Matrize, um nicht-spezifisch gebundene
Sondenmoleküle
zu entfernen, wird die spezifische Hybridisierung mittels des Markers
nachgewiesen, oder sogar quantitativ bestimmt.
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III. Epsilon-Opioidrezeptor
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Bei
einer Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung ein isoliertes und gereinigtes
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid betrachtet. Vorzugsweise ist ein
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid der Erfindung ein rekombinantes
Polypeptid. Sogar noch besser weist ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
der vorliegenden Erfindung die Aminosäurerestsequenz von SEQ ID NO:
2 oder SEQ ID NO: 4 auf. Ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid weist
vorzugsweise weniger als ungefähr
500 Aminosäurereste,
und noch besser weniger als ungefähr 400 Aminosäurereste
auf.
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Der
Rest der abgeleiteten Aminosäure
des menschlichen Klons 12 ist in der 1 wiedergegeben. Bei
einer hydrophoben Analyse der Sequenz der abgeleiteten Aminosäure wurden
die sieben Transmembran (TM)-Regionen nachgewiesen, die charakteristisch
für die
G-Protein-gekoppelten
Rezeptorgene sind, und insgesamt war die Proteinsequenz dem OR in
höchstem
Grade ähnlich.
Ein Vergleich der durch HG-12 codierten Aminosäuresequenz mit dem zuvor klonierten
OR ergibt Aminosäuren,
die identisch sind, und die konservativ substituiert sind, meistens
in den sieben mutmaßlichen
TM-Regionen. Die Prozentsätze
der Aminosäuren,
die identisch mit den durch HG-12 codierten sind, innerhalb der
Transmembranregionen und insgesamt für das gesamte Protein sind: δ, 40% und
37%, κ,
43% und 35% (siehe 3).
Das durch HG-12 codierte Protein enthält drei mutmaßliche Glykosylierungsstellen
bei dem Amino-Ende, und Consensussequenzen für die Phosphorylierung durch
Proteinkinase C und Proteinkinase A. Eine Asparginsäure in der
dritten TM-Region, die auch bei den anderen ORen vorhanden ist,
und die Catecholaminrezeptoren können
einen Teil der Ligandenbindestelle bilden.
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Die
Polypeptide werden hier als Aminosäurerestsequenzen beschrieben.
Diese Sequenzen sind von links nach rechts in der Richtung von dem
Amino-Ende nach dem Carboxyl-Ende wiedergegeben. Gemäß der Standardnomenklatur
werden Aminosäurerestsequenzen
entweder mit einem Einbuchstaben- oder einen Dreibuchstabencode
bezeichnet, wie nachstehend wiedergegeben ist.
-
-
Bei
der Struktur eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung können Modifikationen
und Änderungen gemacht
werden, und dennoch kann ein Molekül erhalten werden, das gleiche
Opioidrezeptor-Merkmale hat. Zum Beispiel können bei einer Sequenz gewisse
Aminosäuren
für andere
Aminosäuren
substituiert werden, ohne wesentlichen Verlust an Rezeptoraktivität. Da die
interaktive Fähigkeit
und die Art eines Polypeptids die biologische funktionale Aktivität dieses
Polypeptids definieren, können
gewisse Aminosäuresequenzsubstitutionen
bei einer Polypeptidsequenz (oder natürlich ihrer zugrundeliegenden
DNA-Codiersequenz) gemacht werden, und dennoch kann ein Polypeptid
mit gleichen Eigenschaften erhalten werden.
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Wenn
solche Änderungen
gemacht werden, kann der hydropathische Index der Aminosäuren betrachtet
werden. Die Bedeutung des hydropathischen Aminsosäureindex
bei der Übertragung
einer interaktiven biologischen Funktion auf ein Polypeptid wird
auf dem Gebiet im allgemeinen verstanden (Kyte, J. and R. F. Doolittle,
1982). Es ist bekannt, daß gewisse
Aminosäuren
für andere
Aminosäuren,
die einen ähnlichen
hydropathischen Index oder eine ähnliche
hydropathische Bewertung haben, substituiert werden können, und
dennoch ein Polypeptid mit ähnlicher
biologischer Aktivität
erhalten wird. Jeder Aminosäure
wurde auf der Basis ihrer Hydrophobizitäts- und Ladungseigenschaften
ein hydropathischer Index zugeteilt. Diese Indizes sind: Isoleucin
(+4,5); Valin (+4,2); Leucin (+3,8); Phenylalanin (+2,8); Cystein/Cystin
(+2,5); Methionin (+1,9); Alanin (+1,8); Glycin (–0,4); Threonin
(–0,7);
Serin (–0,8);
Tryptophan (–0,9);
Tyrosin (–1,3);
Prolin (–1,6);
Histidin (–3,2);
Glutamat (–3,5);
Glutamin (–3,5);
Aspartat (–3,5);
Asparagin (–3,5);
Lysin (–3,9);
und Arginin (–4,5).
-
Es
wird angenommen, daß der
relative hydropathische Charakter der Aminosäure die sekundäre Struktur
des sich ergebenden Polypeptids bestimmt, die wiederum die Wechselwirkung
des Polypeptids mit anderen Molekülen, wie Enzymen, Substraten,
Rezeptoren, Antikörpern,
Antigenen und dergleichen definiert. Es ist auf diesem Gebiet bekannt,
daß eine
Aminosäure
durch eine andere Aminosäure,
die einen ähnlichen hydropathischen
Index hat, substituiert werden kann, und dennoch ein funktional äquivalentes
Polypeptid erhalten wird. Bei solchen Änderungen wird die Substitution
von Aminosäuren,
deren hydropathische Indizes innerhalb von ±2 liegen, bevorzugt, die
Substitution von Aminosäuren,
deren hydropathische Indizes innerhalb von ±1 liegen, besonders bevorzugt,
und die Substitution von Aminosäuren,
deren hydropathische Indizes innerhalb von ±0,5 liegen, ganz besonders
bevorzugt.
-
Die
Substitution von ähnlichen
Aminosäuren
kann auch auf der Basis der Hydrophilizität gemacht werden, besonders,
wenn das dadurch erzeugte, biologische, funktionale, äquivalente
Polypeptid oder Peptid für die
Verwendung bei immunologischen Ausführungsformen bestimmt ist.
Im US-Patent 4554101 wird dargelegt, daß die größte örtliche mittlere Hydrophilizität eines
Polypeptids, die von der Hydrophilizität seiner angrenzenden Aminosäuren bestimmt
wird, mit seiner Immunogenizität
und -antigenizität,
d. h., mit einer biologischen Eigenschaft des Polypeptids korreliert.
-
Wie
im US-Patent 4554101 angegeben ist, wurden den Aminosäureresten
die folgenden Hydrophilizitätswerte
zugeteilt: Arginin (+3,0); Lysin (+3,0); Aspartat (+3,0 ± 1); Glutamat
(+3,0 ± 1);
Serin (+0,3); Asparagin (+0,2); Glutamin (+0,2); Glycin (0); Prolin
(–0,5 ± 1); Threonin
(–0,4);
Alanin (–0,5);
Histidin (–0,5);
Cystein (–1,0);
Methionin (–1,3);
Valin (–1,5);
Leucin (–1,8);
Isoleucin (–1,8);
Tyrosin (–2,3);
Phenylalanin (–2,5);
Tryptophan (–3,4).
Es gilt, daß eine
Aminosäure
für eine
andere, die einen ähnlichen
Hydrophilizitätswert
hat, substituiert werden kann, und dennoch ein biologisch äquivalentes,
und insbesondere ein immunologisch äquivalentes Polypeptid erhalten
wird. Bei solchen Änderungen
wird die Substitution von Aminosäuren,
deren Hydrophilizitätswerte
innerhalb von ±2
liegen, bevorzugt, die Substitution von Aminosäuren, deren Hydrophilizitätswerte
innerhalb von ±1
liegen, besonders bevorzugt, und die Substitution von Aminosäuren, deren
Hydrophilizitätswerte
innerhalb von ±0,5
liegen, ganz besonders bevorzugt.
-
Wie
oben dargelegt wurde, basieren Aminosäuresubstitutionen daher im
allgemeinen auf der relativen Ähnlichkeit
der Aminosäureseitenketten-Substituenten,
zum Beispiel ihrer Hydrophobizität,
Hydrophilizität,
Ladung, Größe und dergleichen.
Typische Substitutionen, bei denen verschiedene der obigen Eigenschaften
berücksichtigt
werden, sind Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt und umfassen:
Arginin und Lysin; Glutamat und Aspartat; Serin und Threonin; Glutamin
und Asparagin; und Valin, Leucin und Isoleucin (siehe die nachstehende
Tabelle 1). Bei der vorliegenden Erfindung werden folglich funktionale
oder biologische Äquivalente eines
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids
betrachtet, wie oben dargelegt wurde. TABELLE
1
Ursprünglicher
Rest | Typische
Substitutionen |
Ala | Gly;
Ser |
Arg | Lys |
Asn | Gln;
His |
Asp | Glu |
Cys | Ser |
Gln | Asn |
Glu | Asp |
Gly | Ala |
His | Asn;
Gln |
Ile | Leu;
Val |
Leu | Ile;
Val |
Lys | Arg |
Met | Met;
Leu; Tyr |
Ser | Thr |
Thr | Ser |
Trp | Tyr |
Tyr | Trp;
Phe |
Val | Ile;
Leu |
-
Biologische
oder funktionale Äquivalente
eines Polypeptids können
auch mittels stellen-spezifischer Mutagenese hergestellt werden.
Die stellen-spezifische Mutagenese ist eine nützliche Technik bei der Herstellung
von Polypeptiden der zweiten Generation, oder biologisch funktionalen, äquivalenten
Polypeptiden oder Peptiden, die von ihren Sequenzen abgeleitet sind,
durch spezifische Mutagenese der zugrunde liegenden DNA. Wie oben
angemerkt wurde, können
solche Änderungen
wünschenswert
sein, wenn Aminosäuresubstitutionen
wünschenswert
sind. Die Technik bietet weiterhin die Möglichkeit, Sequenzvarianten
leicht herzustellen und zu testen, zum Beispiel, eine oder mehrere
der obigen Überlegungen
einzubeziehen, durch Einführen von
einer oder mehreren Nukleotidsequenzänderungen in die DNA. Die stellen-spezifische
Mutagenese ermöglicht
die Erzeugung von Mutanten durch die Verwendung von spezifischen
Oligonukleotidsequenzen, welche die DNA-Sequenz der gewünschten
Mutation codieren, sowie einer genügenden Anzahl von angrenzenden
Nukleotiden, um eine Primersequenz von genügender Größe und Sequenzkomplexität zu erhalten,
um ein stabiles Duplex auf den beiden Seiten der Deletionsverbindungsstelle,
die überspannt
wird, zu bilden. Gewöhnlich
wird ein Primer mit ungefähr
17 bis 25 Nukleotiden in der Länge
bevorzugt, wobei ungefähr
5 bis 10 Reste auf den beiden Seiten der Verbindungsstelle der Sequenz
verändert
sind.
-
Im
allgemeinen ist die Technik der stellen-spezifischen Mutagenese auf dem Gebiet
gut bekannt, wie von (Adelman et al., 1983) erläutert wird. Wie ersichtlich
ist, wird bei der Technik gewöhnlich
ein Phagenvektor verwendet, der sowohl in einer einzelsträngigen,
als auch in einer doppelsträngigen
Form vorliegen kann. Typische Vektoren, die bei der stellen-spezifischen
Mutagenese nützlich
sind, umfassen Vektoren wie den M13-Phagen (Messing et al., 1981).
Diese Phagen sind kommerziell erhältlich, und ihre Verwendung
ist Fachleuten auf dem Gebiet im allgemeinen bekannt.
-
Im
allgemeinen wird bei der stellen-gerichteten Mutagenese demgemäß zuerst
ein einzelsträngiger Vektor
genommen, der innerhalb seiner Sequenz eine DNA-Sequenz umfaßt, welche
die ausgewählte
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypetid-Sequenz
ganz oder teilweise codiert. Ein Oligonukleotidprimer, der die gewünschte mutierte
Sequenz trägt,
wird, im allgemeinen synthetisch, hergestellt, zum Beispiel mittels
der Methode von (Crea et al., 1978). Dieser Primer wird dann an
den einzelsträngigen
Vektor annealed, und durch die Verwendung von Enzymen, wie des E.
coli-Polymerase
I-Klenow-Fragments, verlängert,
um die Synthese des mutation-tragenden Strangs zu vervollständigen.
Folglich wird ein Heteroduplex gebildet, bei dem ein Strang die
ursprüngliche,
nicht-mutierte Sequenz codiert, und der zweite Strang die gewünschte Mutation trägt. Dieser
Heteroduplex-Vektor wird dann verwendet, um geeignete Zellen, wie
E. coli-Zellen, zu transformieren, und es werden Klone ausgewählt, die
rekombinante Vektoren, welche die Mutation tragen, umfassen. Kommerziell
erhältliche
Ausrüstungen
werden mit allen notwendigen Reagenzien, außer den Oligonukleotid-Primern,
geliefert.
-
Aminosäurereste
können
bei dem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
mittels molekularbiologischer Standardtechniken hinzugefügt oder
weggenommen werden, ohne die Funktionalität des Rezeptors zu verändern. Zum
Beispiel können
Bereiche des Epsilon-Opioidrezeptors weggenommen werden, um gekürzte Opioidrezeptoren
zu erzeugen. Der gekürzte
Rezeptor behält
die Eigenschaften von Epsilon-Opioidrezeptoren,
wie Ligandbindung und die Fähigkeit,
mit anderen Proteinen (zum Beispiel G-Proteinen, Adenylylcyclase)
zu interagieren. Von funktionalen gekürzten Proteinen wurde bei Phosphodiesterasen,
Ionenkanälen
und Membrantransportern berichtet. Die hier verwendeten, gekürzten Rezeptoren
sind Rezeptoren, bei denen Aminosäuren von dem Wildtyp-Rezeptor
weggenommen wurden, um einen kürzeren
Rezeptor oder Bereiche davon zu erzeugen. Die hier verwendeten chimärischen
Rezeptoren sind Rezeptoren, bei denen Aminosäuren zu dem Rezeptor hinzugefügt wurden.
Ein chimärischer
Rezeptor kann kürzer
oder länger
als der Wildtyp-Rezeptor sein, oder die gleiche Länge haben.
-
Die
funktionale Aktivität
von gekürzten
und chimärischen
Rezeptoren wurde bei einer gewissen Anzahl von Rezeptorsystemen
nachgewiesen. Insbesondere wurde gezeigt, daß gekürzte und chimärische adrenergische
Rezeptoren, die den Opioidrezeptoren strukturell ähnlich sind,
funktionale Eigenschaften des adrenergischen Wildtyp-Rezeptors behalten.
-
Die
meisten langen Carboxyl-Enden des β-adrenergischen Avian-Rezeptors können gestreicht
werden oder proteolytisch weggenommen werden, ohne die Ligandbindungseigenschaften
oder die regelnden Eigenschaften des Rezeptors zu verändern. Es
wurde gefunden, daß die
Ligandbindungseigenschaften von fünf gekürzten β-adrenergischen Rezeptoren bei sowohl
Agonisten, als auch Antagonisten denjenigen des Wildtyp-Rezeptors ähnlich waren.
Außerdem
stimulierten die gekürzte
adrenergische Rezeptoren auch die Adenylylcyclase-Aktivität. In der
Tat, gekürzte β-adrenergische Rezeptoren
zeigten bei Anwesenheit von Agonisten eine größere Stimulation der Adenylylcyclase-Aktivität als die
durch den Wildtyp-Rezeptor bewirkte Stimulation (Parker et al.,
1991).
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden bei dem α-adrenergischen Rezeptor
erhalten. Ein gekürzter α-adrenergischer Rezeptor
aktivierte die Phosphatidylinositol-Hydrolyse ebenso wirksam wie
der α-adrenergische
Wildtyp-Rezeptor (Cotecchia et al., 1990).
-
Funktionale
chimärische
Rezeptoren wurden auch von einer gewissen Anzahl von Forschern erzeugt. Funktionale
chimärische
adrenergische Rezeptoren wurden durch Zusammenspleißen von
Abschnitten der α2- und β2-adrenergischen
Rezeptoren erzeugt (Kobilka et al., 1988).
-
Funktionale
Chimären
wurden auch für
die folgenden Rezeptoren erzeugt: zwischen β1- und β2-Rezeptoren
(Frielle et al., 1988; Marullo et al., 1990); zwischen muskarinischen
m2- und m3-Rezeptoren (Wess et al., 1990); zwischen muskarinischen
m1- und β-adrenergischen
Rezeptoren, (Wong et al., 1990); zwischen D2-Dopamin
und muskarinischen m1-Rezeptoren
(England et al., 1991); zwischen Rezeptoren des luteinisierenden
Hormons und β-adrenergischen
Rezeptoren (Moyle et al., 1991); zwischen NK1-
und NK3-Substanz P-Rezeptoren (Gether et al., 1993); und
Rezeptoren des plättchen-abgeleiteten
Wachstumsfaktors und des epidermalen Wachstumsfaktors (Seedorf et
al., 1991).
-
Chimärische Epsilon-Opioidrezeptoren
können
durch Spleißen
von Abschnitten eines zweiten Rezeptors an einen Epsilon-Rezeptor
erzeugt werden. Die zwei Rezeptoren können einander ähnlich sein.
Für die Erzeugung
von chimärischen
Epsilon-Opioidrezeptoren sind folglich andere Opioidrezeptoren,
wie Sigma-, Delta-, Kappa- und My-Opioidrezeptoren, ideale Quellen
für Nukleotidsequenzen.
Zum Beispiel kann ein Transmembranbereich bei dem Epsilon-Opioidrezeptor mit
einem analogen Transmembranbereich von einem Sigma-, Delta- oder
Kappa-Opioidrezeptor substituiert werden. Es wird angenommen, daß die Nukleotidquelle des
zweiten Rezeptors nicht auf Opioidrezeptoren begrenzt ist. Chimärische Rezeptoren
können
aus dem Epsilon-Opioidrezeptor und anderen, ähnlichen Rezeptoren erzeugt
werden, wie Rezeptoren für
Acetylcholin, Adenosin, adrenergischen Rezeptoren, Rezeptoren für Angiotensin,
Bombazin, Bradykinin, Cannabinoid, Dopamin, Endothelin, Histamin,
Interleukin, das luteinisierende Hormon, Neuromedin K, Neuropeptid
Y, Odorans, Prostaglandin, Parathyroidhormon, Serotin, Somatostatin,
Substanz K, Substanz P, Thrombin, Thromboxan A2, Thyrotropin freisetzendes
Hormon und Vasopressin.
-
Ein
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid der vorliegenden Erfindung soll
nicht auf eine bestimmte Quelle begrenzt sein. Folglich ermöglicht die
Erfindung den allgemeinen Nachweis und die Isolierung der Gattung
der Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptide von einer Vielfalt von Quellen.
Es wird angenommen, daß eine
gewisse Anzahl der Spezies der Familie der Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptide
geeignet ist für
den Nachweis und die Isolierung mittels der Zusammensetzungen und
Methoden der vorliegenden Erfindung.
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung wird mittels Standardtechniken
hergestellt, die Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt sind. Solche
Techniken umfassen, aber sind nicht begrenzt auf, die Isolierung
und Reinigung bei Geweben, von denen bekannt ist, daß sie dieses
Polypeptid enthalten, und die Expression aus klonierter DNA, die
ein solches Polypeptid mittels transformierter Zellen codiert.
-
Opioidrezeptor-Polypeptide
werden in praktisch allen Säugern,
einschließlich
des Menschen, gefunden. Wie dies bei anderen Rezeptoren der Fall
ist, gibt es wahrscheinlich nur eine geringe Variation bei der Struktur
und Funktion eines Opioidrezeptors bei verschiedenen Spezies. Wenn
es einen Unterschied zwischen den Spezies gibt, liegt die Identifizierung
dieser Unterschiede innerhalb der Fähigkeiten eines Fachmannes. Folglich
wird bei der vorliegenden Erfindung ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid von irgendeinem
Säuger betrachtet.
Ein bevorzugter Säuger
ist ein Nagetier oder ein Mensch.
-
III. Expressionsvektoren
-
Bei
einer alternativen Ausführungsform
werden bei der vorliegenden Erfindung Expressionsvektoren verwirklicht,
die ein Polynukleotid aufweisen, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert. Vorzugsweise weisen
die Expressionsvektoren der vorliegenden Erfindung Polynukleotide
auf, die Polypeptide codieren, welche die Aminosäurerestsequenz von SEQ ID NO:
2 oder SEQ ID NO: 4 aufweisen. Noch besser weisen die Expressionsvektoren
der vorliegenden Erfindung Polynukleotide auf, welche die Nukleotidbasensequenz
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 aufweisen. Sogar noch besser
weisen die Expressionsvektoren der Erfindung Polynukleotide auf,
die an einen Enhancer-Promotor
funktionsfähig
gekoppelt sind. Ebenfalls noch besser weisen die Expressionsvektoren
der Erfindung ein Polynukleotid auf, das an einen prokaryotischen
Promotor funktionsfähig
gekoppelt ist. In alternativer Weise weisen die Expressionsvektoren
der vorliegenden Erfindung ein Polynukleotid auf, das an einen Enhancer-Promotor,
der ein eukaryotischer Promotor ist, funktionsfähig gekoppelt ist. Die Expressionsvektoren
weisen weiterhin ein Polyadenylierungssignal auf, das bei 3' der Aminosäure mit
Carboxyl-Ende und innerhalb einer Transkriptionseinheit des codierten
Polypeptids positioniert ist.
-
Ein
Promotor ist eine Region eines DNA-Moleküls, die gewöhnlich innerhalb von ungefähr 100 Nukleotidpaaren
vor (stromaufwärts
von) dem Punkt liegt, bei dem die Transkription beginnt (d. h.,
einer Transkriptions-Startstelle).
Diese Region enthält
gewöhnlich
mehrere Arten von DNA-Sequenz-Elementen, die in verschiedenen Genen
bei ähnlichen
relativen Positionen gelegen sind. Der hier verwendete Ausdruck „Promotor" umfaßt das,
was auf dem Gebiet als eine Stromaufwärts-Promotorregion, eine Promotorregion,
oder ein Promotor einer verallgemeinerten eukaryotischen RNA-Polymerase
II-Transkriptionseinheit bezeichnet wird.
-
Eine
andere Art von diskretem, regelndem Transkriptionssequenzelement
ist ein Enhancer. Ein Enhancer sorgt für die Spezifizität von Zeit,
Ort und Expressionsniveau für
eine bestimmte codierende Region (z. B. ein Gen). Eine hauptsächliche
Funktion eines Enhancers ist, das Niveau der Transkription einer
codierenden Sequenz in einer Zelle, die einen oder mehr Transkriptionsfaktoren
enthält,
die an diesen Enhancer binden, zu erhöhen. Im Gegensatz zu einem
Promotor kann ein Enhancer funktionieren, wenn er in variablen Entfernungen
von Transkriptions-Startstellen
gelegen ist, solange ein Promotor anwesend ist.
-
Der
hier verwendete Ausdruck „Enhancer-Promotor" bedeutet eine Verbundeinheit,
die sowohl Enhancer-, als auch Promotorelemente enthält. Ein
Enhancer-Promotor ist an eine codierende Sequenz, die mindestens
ein Genprodukt codiert, funktionsfähig gekoppelt. Der hier verwendete
Ausdruck „funktionsfähig gekoppelt" bedeutet, daß ein Enhancer-Promotor mit einer
codierenden Sequenz auf eine solche Weise verbunden ist, daß die Transkription
dieser codierenden Sequenz durch diesen Enhancer-Promotor gesteuert
und geregelt wird. Mittel, um einen Enhancer-Promotor an eine codierende
Sequenz funktionsfähig
zu koppeln, sind auf dem Gebiet gut bekannt. Wie auf dem Gebiet
ebenfalls gut bekannt ist, ist die genaue Orientierung und Lage relativ
zu einer codierenden Sequenz, deren Transkription gesteuert wird,
inter alia abhängig
von der spezifischen Art des Enhancer-Promotors. Folglich ist ein minimaler
TATA-Box-Promotor gewöhnlich
von ungefähr 25
bis zu ungefähr
30 Basenpaaren stromaufwärts
von einer Transkriptions-Initiationsstelle gelegen, und ein Stromaufwärts-Promotorelement
ist gewöhnlich
von ungefähr
100 bis zu ungefähr
200 Basenpaaren stromaufwärts
von einer Transkriptions-Initiationsstelle gelegen. Im Gegensatz
dazu kann ein Enhancer stromabwärts von
der Initiationsstelle gelegen sein und eine beträchtliche Entfernung von dieser
Stelle haben.
-
Ein
bei einem Vektorkonstrukt der vorliegenden Erfindung verwendeter
Enhancer-Promotor kann irgendein Enhancer-Promotor sein, der die
Expression in einer zu transfizierenden Zelle vorantreibt. Wenn
ein Enhancer-Promotor
mit gut bekannten Eigenschaften verwendet wird, können das
Niveau und das Muster der Genproduktexpression optimiert werden.
-
Eine
codierende Sequenz eines Expressionsvektors ist an eine Transkriptions-Terminationsregion funktionsfähig gekoppelt.
Die RNA-Polymerase transkribiert eine codierende DNA-Sequenz über eine
Stelle, wo Polyadenylierung erfolgt. DNA-Sequenzen, die einige hundert
Basenpaare stromabwärts
von der Polyadenylierungsstelle gelegen sind, dienen gewöhnlich dazu,
die Transkription zu beenden. Diese DNA-Sequenzen werden hier als Transkriptions-Terminationsregionen
bezeichnet. Diese Regionen sind für eine wirksame Polyadenylierung
der transkribierten Messenger-RNA (RNA) erforderlich. Die Transkriptions-Terminationsregionen
sind auf dem Gebiet gut bekannt. Eine bevorzugte Transkriptions-Terminationsregion
ist von einem Rinderwachstumshormon-Gen abgeleitet.
-
Ein
Expressionsvektor weist ein Polynukleotid auf, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert. Ein solches Polypeptid soll eine Sequenz von Nukleotidbasen
umfassen, die ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codieren, das
eine genügende
Länge hat,
um dieses Segment von einem Polynukleotidsegment, das ein Nicht-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert, zu unterscheiden. Ein Polypeptid der Erfindung kann auch
biologisch funktional äquivalente
Polypeptide codieren, oder Peptide codieren, die abweichende Aminosäuresequenzen
haben, wie bei Änderungen,
die aufgrund von zum Beispiel der relativen hydropathischen Bewertung der
Aminosäuren,
die ausgetauscht werden, ausgewählt
werden. Diese abweichenden Sequenzen sind diejenigen, die aus natürlichen
Quellen isoliert werden, oder in die hier beschriebenen Sequenzen
mittels eines mutagenen Verfahrens, wie der stellen-gerichteten
Mutagenese, induziert werden.
-
Vorzugsweise
weisen die Expressionsvektoren. der vorliegenden Erfindung Polynukleotide
auf, die Polypeptide codieren, welche die Aminosäurerestsequenz von SEQ ID NO:
2 oder SEQ ID NO: 4 aufweisen. Ein Expressionsvektor kann eine Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codierende Region von irgendeinem der oben angegebenen Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptide umfassen,
oder er kann codierende Regionen enthalten, die ausgewählte Veränderungen
oder Modifikationen bei der grundlegenden codierenden Region eines solchen
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids tragen. In alternativer Weise
können
solche Vektoren oder Fragmente größere Polypeptide codieren,
oder Polypeptide codieren, die dennoch die grundlegende codierende Region
umfassen. In jedem Fall sollte klar erkannt werden, daß infolge
der Codonredundanz, sowie der biologischen funktionalen Äquivalenz
dieser Aspekt der Erfindung nicht auf die speziellen DNA-Moleküle begrenzt ist,
die den oben angegebenen Polypeptidsequenzen entsprechen.
-
Typische
Vektoren umfassen die Säuger-Expressionsvektoren
der pCMV-Familie, die pCMV6b und pCMV6c (Chiron Corp., Emeryville
CA) und pRc/CMV (Invitrogen, San Diego, CA) umfassen. In gewissen
Fällen,
und speziell in dem Fall dieser individuellen Säuger-Expressionsvektoren können die
sich ergebenden Konstrukte eine Cotransfektion mit einem Vektor
erfordern, der einen auswählbaren
Marker, wie pSV2neo enthält. Über Cotransfektion
in eine dihydrofolatreduktasedefiziente Eierstock-Zellinie des chinesischen
Hamsters, wie DG44, können
Klone, die Opioidpolypeptide exprimieren, aufgrund der in solche
Expressionsvektoren eingebauten DNA nachgewiesen werden.
-
Ein
DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung kann mittels einer gewissen Anzahl von
Techniken, die auf dem Gebiet gut bekannt sind, in einen Vektor
eingebaut werden. Zum Beispiel wurde nachgewiesen, daß der Vektor
pUC18 von besonderem Wert ist. Ebenso können die verwandten Vektoren
M13mp18 und M13mp19 bei gewissen Ausführungsformen der Erfindung,
insbesondere beim Ausführen
der Dideoxysequenzierung verwendet werden.
-
Ein
Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung ist sowohl ein nützliches
Mittel, um Mengen der Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codierenden DNA herzustellen, als auch ein nützliches Mittel, um die codierten
Polypeptide herzustellen. Es wird angenommen, daß, wenn Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptide
der Erfindung durch rekombinante Mittel hergestellt werden, man
entweder prokaryotische oder eukaryotische Expressionsvektoren als
Shuttle-Systeme verwenden kann. Da prokaryotische Systeme jedoch
gewöhnlich
unfähig sind,
Vorläufer-Polypeptide
richtig zu verarbeiten, und insbesondere solche Systeme unfähig sind,
membran-assoziierte
eukaryotische Polypeptide richtig zu verarbeiten, und da bei Verwendung
der Informationen der beschriebenen Erfindung eukaryotische Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptide
erwartet werden, exprimiert man solche Sequenzen wahrscheinlich
in eukaryotischen Wirten. Selbst wenn das DNA-Segment ein eukaryotisches
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codiert, wird jedoch angenommen, daß die prokaryotische Expression
einige zusätzliche
Anwendungen haben kann. Daher kann die Erfindung in Kombination
mit Vektoren verwendet werden, die sich zwischen den eukaryotischen
und den prokaryotischen Zellen hin- und herbewegen können. Ein
solches System, das die Verwendung von bakteriellen Wirtszellen,
sowie von eukaryotischen Wirtszellen ermöglicht, wird hier beschrieben.
-
Wenn
die Expression eines rekombinanten Polypeptids der vorliegenden
Erfindung gewünscht
wird, und ein eukaryotischer Wirt vorgesehen ist, ist es besonders
wünschenswert,
einen Vektor, wie ein Plasmid, zu verwenden, der einen eukaryotischen
Replikationsstartpunkt enthält.
Zum Zwecke der Expression in eukaryotischen Systemen wünscht man
zusätzlich,
die opioidrezeptor-codierende Sequenz neben einem wirksamen eukaryotischen
Promotor und unter der Steuerung dieses Promotors, wie Promotoren,
die in Kombination mit Eierstockzellen des chinesischen Hamsters
verwendet werden, zu positionieren. Um eine codierende Sequenz unter
die Steuerung eines Promotors zu bringen, unabhängig davon, ob er eukaryotisch
oder prokaryotisch ist, ist es im allgemeinen erforderlich, das
5'-Ende der Translationsinitiationsseite
des richtigen translationalen Leserasters des Polypeptids zwischen
ungefähr
1 und ungefähr
50 Nukleotiden von dem 3'-Ende
oder stromabwärts
bezüglich
des gewählten
Promotors zu positionieren. Wenn eine eukaryotische Expression erwartet
wird, würde
man außerdem
gewöhnlich
wünschen,
eine geeignete Polyadenylierungsstelle in die transkriptionale Einheit,
die das Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
enthält,
einzubauen.
-
Der
pRc/CMV-Vektor (von Invitrogen erhältlich) ist ein typischer Vektor
zum Exprimieren eines Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids
in Säugerzellen,
besonders COS-, CHO- und BHK-Zellen. Ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung kann unter der Steuerung eines CMV-Promotors in Säugerzellen
wirksam exprimiert werden.
-
pCMV-Vektoren
sind weitere typische Vektoren. Die pCMV-Plasmide sind eine Serie
von Säuger-Expressionsvektoren,
die bei der vorliegenden Erfindung von besonderer Nützlichkeit
sind. Die Vektoren sind für die
Verwendung bei im wesentlichen allen gezüchteten Zellen entworfen, und
arbeiten bei SV40-transformierten Simian-COS- Zellinien äußerst gut. Die pCMV1, 2, 3
und 5-Vektoren unterscheiden sich bei gewissen einzelnen Restriktionsstellen
in der Polylinkerregion jedes Plasmids. Der pCMV4-Vektor unterscheidet
sich von diesen 4 Plasmiden dadurch, daß er einen Translationsenhancer
in der Sequenz vor dem Polylinker enthält. Die funktional ähnlichen
Vektoren pCMV6b und c sind zwar von der pCMV1-5-Serie von Vektoren
nicht direkt abgeleitet, aber bei der Chiron Corp. in Emeryville,
CA erhältlich,
und sie sind identisch, mit Ausnahme der Orientierung der Polylinkerregion,
die bei einem relativ zu dem anderen umgekehrt ist.
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Die
universellen Komponenten der pCMV-Plasmide sind nachstehend angegeben.
Das Vektor-Rückgrat
ist pTZ18R (Pharmacia), und enthält
einen Bakteriophage f1-Replikationsstartpunkt
für die
Erzeugung von einzelsträngiger
DNA und eines Ampicillin-Widerstand-Gens. Die CMV-Region besteht
aus den Nukleotiden –760
bis +3 der leistungsfähigen
promotor-regelnden Region des hauptsächlichen unmittelbaren frühen Gens des
menschlichen Cytomegalovirus (Towne-Färbung) (Thomsen et al., 1984;
Boshart et al., 1985). Das Fragment (hGH) des menschlichen Wachstumshormons
enthält
Transkriptionsterminations- und Polyadenylisierungssignale, welche
die Sequenzen 1533 bis 2157 dieses Gens repräsentieren (Seeburg, 1982).
In diesem Fragment gibt es eine mittlere, repetitive Alu-DNA-Sequenz.
Schließlich
sind der SV40-Replikationsstartpunkt und der von dem pcD-X-Plasmid
(HindIII bis PstI-Fragment) abgeleitete, frühe Region-Promotor-Enhancer
in (Okayama et al., 1983) beschrieben. Der Promotor in diesem Fragment
ist so orientiert, daß die
Transkription von der CMV/hGH-Expressionskassette
weg fortschreitet.
-
Die
pCMV-Plasmide sind durch Unterschiede in der Polylinkerregion und
durch die Anwesenheit oder Abwesenheit des Translationsenhancers
voneinander unterscheidbar. Das anfängliche pCMV1-Plasmid wurde
in progressiver Weise modifiziert, um eine zunehmende Anzahl von
einzelnen Restriktionsstellen in der Polylinkerregion aufzugeben.
Um pCMV2 zu erzeugen, wurde eine der zwei EcoRI-Stellen bei pCMV1
zerstört. Um
pCMV3 zu erzeugen, wurde pCMV1 durch Streichen eines kurzen Segments
aus der SV40-Region (StuI bis EcoRI) modifiziert, und auf diese
Weise wurde die PstI-SalI-
und BamHI-Stelle in dem Polylinker einmalig gemacht. Um pCMV4 zu
erzeugen, wurde ein synthetisches DNA-Fragment, das der 5'-untranslatierten
Region einer von dem CMV-Promotor
transkribierten mRNA entspricht, zu C hinzugefügt. Die Sequenz wirkt als ein translationaler
Enhancer durch Verringerung der Anforderungen an die Initiationsfaktoren
bei der Polypeptidsynthese (Jobling et al., 1987; Browning et al.,
1988). Um pCMV5 zu erzeugen, wurde ein DNA-Segment (HpaI bis EcoRI)
von der SV40-Startpunkt-Region von pCMV1 deletiert, um alle Stellen
bei dem anfänglichen
Polylinker einmalig zu machen.
-
Die
pCMV-Vektoren wurden in Simian-COS-Zellen, Maus-L-Zellen, CHO-Zellen
und HeLa-Zellen erfolgreich exprimiert. Bei mehreren Gegenüberstellungen
haben sie 5- bis
10mal so hohe Expressionsniveaus in COS-Zellen wie auf SV40 basierende
Vektoren ergeben. Die pCMV-Vektoren wurden verwendet, um den LDL-Rezeptor,
den nuklearen Faktor 1, das Gs-Alpha-Polypeptid,
Polypeptidphosphatase, Synaptophysin, Synapsin, den Insulinrezeptor,
Grippe-Hämagglutinin,
den Androgenrezeptor, Sterin 26-hydroxylase, Steroid 17- und 21-hydroxylase, Cytochrom
P-450-oxidoreduktase, den beta-adrenergischen
Rezeptor, den Folat-Rezeptor, das Cholesterin-Seitenkettenspaltungs-Enzym
und einen Wirt anderer cDNAs zu exprimieren. Es sollte angemerkt
werden, daß der
SV40-Promotor in diesen Plasmiden verwendet werden kann, um andere
Gene, wie dominante auswählbare
Marker, zu exprimieren. Schließlich
gibt es eine ATG-Sequenz in dem Polylinker zwischen der HindIII-
und der PstI-Stelle in pCMV, die eine unechte Translationsinitiation
verursachen kann. Dieses Codon sollte, wenn möglich, in Expressionsplasmiden
vermieden werden. Ein Beitrag, in dem die Konstruktion und Verwendung
der parenteralen pCMV1- und pCMV4-Vektoren beschrieben wird, wurde
veröffentlicht
(Andersson et al., 1989).
-
IV. Transfizierte Zellen
-
Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
werden bei der vorliegenden Erfindung, rekombinante Wirtszellen
mit einem Polynukleotid, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert,
transformiert oder transfiziert, sowie von diesen transformierten
oder transfizierten Zellen abgeleitete, transgene Zellen verwirklicht. Vorzugsweise
werden die rekombinanten Wirtszellen der vorliegenden Erfindung
mit einem Polynukleotid von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 transfiziert.
Mittel zum Transformieren oder Transfizieren von Zellen mit einem
exogenen Polynukleotid, wie DNA-Molekülen, sind auf dem Gebiet gut
bekannt und umfassen Techniken, wie die Calciumphosphat- oder DEAE-dextran-vermittelte
Transfektion, die Protoplastfusion, die Elektroporation, die liposom-vermittelte
Transfektion, die direkte Mikroinjektion und die Adenovirusinfektion
(Sambrook, Fritsch and Maniatis, 1989).
-
Die
am häufigsten
verwendete Methode ist die durch entweder Calciumphosphat oder DEAE-dextran vermittelte
Transfektion. Obwohl der Mechanismus unklar ist, wird angenommen,
daß die
transfizierte DNA durch Endozytose in das Zytoplasma der Zelle eindringt
und bis zu dem Kern transportiert wird. Je nach dem Zelltyp können bis
zu 90% einer Population von gezüchteten
Zellen zu irgendeiner Zeit transfiziert werden. Wegen ihrer hohen
Wirksamkeit ist die durch Calciumphosphat oder DEAE-dextran vermittelte
Transfektion die Methode der Wahl für Experimente, welche die transiente
Expression der fremden DNA in einer großen Anzahl von Zellen erfordern.
Die calciumphosphat-vermittelte Transfektion wird auch verwendet,
um Zellinien zu bilden, die Kopien der fremden DNA, die gewöhnlich in
Kopf-Schwanz-Tandemanordnungen
angeordnet sind, in das Wirtszellengenom zu integrieren.
-
Bei
der Protoplastfusionsmethode werden Protoplaste, die von Bakterien
abgeleitet sind, die eine große
Anzahl von Kopien eines interessierenden Plasmids tragen, mit gezüchteten
Säugerzellen
direkt gemischt. Nach der Fusion der Zellmembranen (gewöhnlich mit
Polyäthylenglykol)
werden die Inhalte der Bakterien in das Zytoplasma der Säugerzellen übergeben,
und die Plasmid-DNA wird bis zu dem Kern transportiert. Bei vielen
Zellinien, die gewöhnlich
für transiente
Expressionsuntersuchungen verwendet werden, ist die Protoplastfusion
nicht so wirksam wie die Transfektion, aber sie ist nützlich bei
Zellinien, bei denen die Endozytose von DNA unwirksam ist. Die Protoplastfusion
ergibt häufig
mehrere Kopien der tandemartig in das Wirtschromosom integrierten
Plasmid-DNA.
-
Die
Anwendung von kurzen elektrischen Hochspannungsimpulsen bei einer
Vielfalt von Säuger-
und Pflanzenzellen führt
zu der Bildung von nanometer-großen Poren in der Plasmamembran.
Die DNA dringt entweder durch diese Poren, oder als Folge der Umverteilung
der Membrankomponenten, die mit der Schließung der Poren verbunden ist,
direkt in das Zellzytoplasma ein. Die Elektroporation kann äußerst wirksam
sein, und kann sowohl für
die transiente Expression von klonierten Genen, als auch für die Bildung
von Zellinien, die integrierte Kopien des interessierenden Gens
tragen, verwendet werden. Im Gegensatz zu der calciumphosphat-vermittelten
Transfektion und der Protoplastfusion entstehen bei der Elektroporation
häufig
Zellinien, die eine, oder höchstens
einige wenige integrierte Kopien der fremden DNA tragen.
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Die
Liposomtransfektion umfaßt
die Einkapselung von DNA und RNA in Liposomen, und die anschließende Fusion
der Liposomen mit der Zellmembran. Der Mechanismus beim Eindringen
der DNA in die Zelle ist unklar, aber die Transfektionswirkungsgrade
können
bis zu 90% betragen.
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Die
direkte Mikroinjektion eines. DNA-Moleküls in Kerne hat den Vorteil,
daß die
DNA nicht zellularen Kammern, wie Endosomen mit niedrigem pH ausgesetzt
wird. Die Mikroinjektion wird daher in erster Linie als eine Methode
verwendet, um Zellinien zu bilden, die integrierte Kopien der interessierenden
DNA tragen.
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Die
Verwendung eines Adenovirus als ein Vektor für die Zelltransfektion ist
auf dem Gebiet gut bekannt. Von einer adenovirusvektor-vermittelten
Zelltransfektion wurde für
verschiedene Zellen berichtet (Stratford-Perricaudet et al., 1992).
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Eine
transfizierte Zelle kann prokaryotisch oder eukaryotisch sein. Vorzugsweise
sind die Wirtszellen der Erfindung eukaryotische Wirtszellen. Noch
besser sind die rekombinanten Wirtszellen der Erfindung COS-Zellen.
Wenn es von Interesse ist, ein menschliches Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid zu erzeugen, sind
gezüchtete
Säugerzellen
oder menschliche Zellen von besonderem Interesse.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt sind die rekombinanten Wirtszellen der vorliegenden
Erfindung prokaryotische Wirtszellen. Vorzugsweise sind die rekombinanten
Wirtszellen der Erfindung Bakterienzellen des DH5α-Stamms von
Escherichia coli. Im allgemeinen werden Prokaryoten bevorzugt für das anfängliche
Klonieren von DNA-Sequenzen und das Konstruieren der bei der Erfindung
nützlichen Vektoren.
Zum Beispiel können
E. coli K12-Stämme
besonders nützlich
sein. Weitere mikrobielle Stämme,
die verwendet werden können,
sind E. coli B. und E. coli X1776 (ATCC Nr. 31537). Diese Beispiele
sollen natürlich
illustrativ und nicht begrenzend sein.
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Prokaryoten
können
auch für
die Expression verwendet werden. Die obenerwähnten Stämme, sowie E. coli W3110 (F-,
Lambda-, prototroph, ATCC Nr. 273325), Bazillen, wie Bacillus subtilus,
oder andere Enterobacteriaceae, wie Salmonella typhimurium oder
Serratus marcesans, und verschiedene Pseudomonas-Spezies können verwendet
werden.
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Im
allgemeinen werden Plasmidvektoren, die Replikon- und Steuersequenzen
enthalten, die von mit der Wirtszelle kompatiblen Spezies abgeleitet
sind, in Verbindung mit diesen Wirten verwendet. Der Vektor trägt gewöhnlich eine
Replikonstelle, sowie markierende Sequenzen, die fähig sind,
eine phänotypische
Auswahl bei transformierten Zellen zu ergeben. Zum Beispiel kann
E. coli mittels pBR322, einem von einer E. coli-Spezies abgeleiteten
Plasmid, transformiert werden (Bolivar et al., 1977). pBR322 enthält Gene
für die
Ampicillin- und Tetracyclinwiderstand, und verschafft so ein leichtes
Mittel, um transformierte Zellen zu identifizieren. Das pBR-Plasmid,
oder andere mikrobielle Plasmide oder Phagen, müssen auch Fromotoren enthalten, oder
so modifiziert werden, daß sie
Promotoren enthalten, die von dem mikrobiellen Organismus für die Expression
seiner eigenen Polypeptide verwendet werden können.
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Die
Promotoren, die gewöhnlich
bei der Konstruktion der rekombinanten DNA verwendet werden, umfassen
die β-Lactamase
(Penicillinase)- und Lactose-Promotorsysteme
(Chang et al., 1978; Itakura et al., 1977; Goeddel et al., 1979;
Goeddel et al., 1980), und ein Tryptophan (TRP)-Promotorsystem (EPO
Appl. Publ. No. 0036776; Siebwenlist et al., 1980). Während diese
Promotoren am häufigsten
verwendet werden, wurden weitere mikrobielle Promotoren entdeckt
und verwendet, und Details bezüglich
ihrer Nukleotidsequenzen wurden veröffentlicht, die einem Fachmann
ermöglichen,
funktionale Promotoren in Plasmidvektoren einzuführen (Siebwenlist et al., 1980).
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Außer Prokaryoten
können
eukaryotische Mikroben, wie Hefe, auch verwendet werden. Saccharomyces
cerevisiae oder gewöhnliche
Bäckerhefe
ist der am häufigsten
verwendete eukaryotische Mikroorganismus, wenn auch eine gewisse
Anzahl anderer Stämme
gewöhnlich
erhältlich
ist. Für
die Expression in Saccharomyces wird zum Beispiel gewöhnlich das
Plasmid YRp7 verwendet (Stinchcomb et al., 1979; Kingsman et al.,
1979; Tschemper et al., 1980). Dieses Plasmid enthält bereits
das trpl-Gen, das einen Selektionsmarker liefert für einen
Mutantenstamm von Hefe, dem die Fähigkeit fehlt, in Tryptophan
zu wachsen, zum Beispiel ATCC Nr. 44076 oder PEP4-1 (Jones, 1977).
Die Anwesenheit der trpl-Läsion
als ein charakteristisches Merkmal des Hefewirtszellengenoms ergibt
dann eine wirksame Umgebung zum Nachweisen der Transformation durch
Wachstum bei Abwesenheit von Tryptophan.
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Geeignete
Promotorsequenzen in Hefevektoren umfassen die Promotoren für 3-Phosphoglyceratkinase
(Hitzeman et al., 1980) oder andere glykolytische Enzyme (Hess et
al., 1968; Holland et al., 1978), wie Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphat-dehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphat-isomerase,
3-Phosphoglycerat-mutase, Pyruvatkinase, Triosephosphat-isomerase, Phosphoglucose-isomerase
und Glucokinase. Beim Konstruieren geeigneter Expressionsplasmide
werden die mit diesen Genen assoziierten Terminationssequenzen stromabwärts von
den zu exprimierenden Sequenzen auch in den Expressionsvektor eingeführt, um
eine Polyadenylierung der mRNA und eine Termination zu erhalten.
Andere Promotoren, die den zusätzlichen
Vorteil einer durch die Wachstumsbedingungen gesteuerten Transkription
haben, sind die Promotorregion für
Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, degradative
Enzyme, die mit dem Stickstoffstoffwechsel verknüpft sind, und die obenerwähnte Glyceraldehyd-3-phosphat-dehydrogenase,
und Enzyme, welche die Maltose- und Galactoseverwendung beeinflussen.
Jeder Plasmidvektor, der einen hefekompatiblen Promotor, einen Replikationsstartpunkt
und Terminationssequenzen enthält,
ist geeignet.
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Außer Mikroorganismen
können
auch von multizellularen Organismen abgeleitete Zellkulturen als
Wirte verwendet werden. Im Prinzip ist jede solche Zellkultur bearbeitbar,
unabhängig
davon, ob sie von einem Wirbeltier oder einem wirbellosen Tier stammt.
Das Interesse für
Wirbeltier-Zellen ist jedoch am größten, und die Vermehrung von
Wirbeltier-Zellen in einer Kultur (Gewebekultur) ist in den letzten
Jahren zu einem Routineverfahren geworden (Kruse and Peterson, 1973).
Beispiele solcher nützlichen
Wirtszellinien sind AtT-20-, VERO- und HeLa-Zellen, Eierstock-Zellinien
des chinesischen Hamsters, und W138-, BHK-, COSM6-, COS-1-, COS-7.293-
und MDCK-Zellinien. Die Expressionsvektoren für solche Zellinien umfassen
gewöhnlich (wenn
notwendig) einen Replikationsstartpunkt, einen stromaufwärts von
dem zu exprimierenden Gen gelegenen Promotor, zusammen mit irgendwelchen
notwendigen Ribosomebindestellen, RNA-Spleißstellen, Polyadenylierungsstellen,
und transkriptionalen Terminatorsequenzen.
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Zur
Verwendung bei Säugerzellen
werden die Steuerfunktionen bei den Expressionsvektoren oft von viralem
Material abgeleitet. Zum Beispiel werden gewöhnlich verwendete Promotoren
von Polyoma, Adenovirus 2, Cytomegalovirus, und sehr häufig von
Simian-Virus 40 (SV40) abgeleitet. Die frühen und späten Promotoren von SV40 sind
besonders nützlich,
weil beide aus dem Virus als ein Fragment, das auch den viralen SV40-
Replikationsstartpunkt enthält,
leicht erhalten werden (Fiers et al., 1978). Kleinere oder größere SV40-Fragmente
können
auch verwendet werden, sofern die ungefähr 250 bp lange Sequenz, die
sich von der HindIII-Stelle zu der bei dem viralen Replikationsstartpunkt
gelegenen BglI-Stelle hin erstreckt, eingeschlossen ist. Weiterhin
ist es auch möglich,
und oft wünschenswert,
Promotor- oder Steuersequenzen zu verwenden, die normalerweise mit
der gewünschten
Gensequenz verknüpft
sind, sofern solche Steuersequenzen mit den Wirtszellensystemen
kompatibel sind.
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Ein
Replikationsstartpunkt kann bei der Konstruktion des Vektors so
vorgesehen werden, daß er
einen exogenen Startpunkt umfaßt,
wie er von SV40 oder einer anderen viralen Quelle (z. B. Polyoma,
Adeno, VSV, BPV, CMV) abgeleitet werden kann, oder er kann durch
den chromosomalen Replikationsmechanismus der Wirtszelle vorgesehen
werden. Wenn der Vektor in das Wirtszellen-Chromosom integriert
wird, ist dies oft ausreichend.
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V. Herstellung eines rekombinanten
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids
-
Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß zur Herstellung eines Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids
betrachtet, der die Schritte aufweist, bei denen Zellen mit einem Polynukleotid
transfiziert werden, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert,
um transformierte Wirtszellen zu erzeugen; und die transformierten
Wirtszellen unter für
die Expression des Polypeptids ausreichenden biologischen Bedingungen
gehalten werden. Vorzugsweise sind die transformierten Wirtszellen
eukaryotische Zellen. Noch besser sind die eukaryotischen Zellen
COS- oder BHK-Zellen. In alternativer Weise sind die Wirtszellen
prokaryotische Zellen, Noch besser sind die prokaryotischen Zellen
Bakterienzellen des DH5α-Stamms
von Escherichia coli. Sogar noch besser weist das in die transformierten
Zellen transfizierte Polynukleotid die Nukleotidbasensequenz von
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 auf. Am besten wird die Transfektion
mittels eines oben beschriebenen Expressionsvektors ausgeführt.
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Eine
bei dem Prozeß verwendete
Wirtszelle ist fähig,
ein funktionales, rekombinantes Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid zu exprimieren.
Eine bevorzugte Wirtszelle ist eine Eierstockzelle des chinesischen
Hamsters oder eine Nierenzelle des Babyhamsters. Eine Vielfalt von
Zellen ist jedoch für
einen Prozeß der
Erfindung geeignet, zum Beispiel Hefezellen, menschliche Zellinien,
und andere eukaryotische Zellinien, die Fachleuten auf dem Gebiet
gut bekannt sind.
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Nach
der Transfektion wird die Zelle während einer für die Expression
eines Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids ausreichenden Zeitdauer
unter Kulturbedingungen gehalten. Die Kulturbedingungen sind auf dem
Gebiet gut bekannt, und umfassen die ionische Zusammensetzung und
Konzentration, die Temperatur, den pH und dergleichen. Gewöhnlich werden
die transfizierten Zellen unter Kulturbedingungen in einem Kulturmedium
gehalten. Geeignete Medien für
verschiedene Zelltypen sind auf dem Gebiet gut bekannt. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
liegt die Temperatur zwischen ungefähr 20°C und ungefähr 50°C, vorzugsweise zwischen ungefähr 30°C und ungefähr 40°C, und noch
besser bei ungefähr
37°C.
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Der
pH liegt vorzugsweise zwischen ungefähr 6,0 und ungefähr 8,0,
noch besser zwischen ungefähr 6,8
und ungefähr
7,8, und am besten bei ungefähr
7,4. Die Osmolalität
liegt vorzugsweise zwischen ungefähr 200 milliosmol pro Liter
(mosm/l) und ungefähr
400 mosm/l, und noch besser zwischen ungefähr 290 mosm/l und ungefähr 310 mosm/l.
Weitere biologische Bedingungen, die für die Transfektion und Expression
eines codierten Proteins benötigt
werden, sind auf dem Gebiet gut bekannt.
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Die
transfizierten Zellen werden während
einer für
die Expression eines Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids ausreichenden
Zeitdauer unter Kulturbedingungen gehalten. Eine geeignete Zeitdauer
hängt inter
alia von dem verwendeten Zelltyp ab und kann von einem Fachmann
leicht bestimmt werden. Gewöhnlich
liegt die Zeitdauer zwischen ungefähr 2 und ungefähr 14 Tagen.
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Ein
rekombinantes Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid wird entweder aus den transfizierten
Zellen oder dem Medium, in dem diese Zellen gezüchtet werden, gewonnen. Die
Gewinnung umfaßt
die Isolierung und die Reinigung des rekombinanten Polypeptids.
Die Isolierungs- und Reinigungstechniken für Polypeptide sind auf dem
Gebiet gut bekannt, und umfassen Vorgänge wie Ausfällung, Filtration,
Chromatographie, Elektrophorese und dergleichen.
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VI. Antikörper
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
werden bei der vorliegenden Erfindung Antikörper verwirklicht, die immunoreaktiv
mit einem Polypeptid der vorliegenden Erfindung sind. Vorzugsweise
sind die Antikörper
der Erfindung monoklonale Antikörper.
Noch besser weist das Polypeptid die Aminosäurerestsequenz von SEQ ID NO:
2 oder SEQ ID NO: 4 auf. Die Mittel zum Herstellen und Kennzeichnen der
Antikörper
sind auf dem Gebiet gut bekannt (siehe z. B. Harlow E. and D. Lane,
1988).
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Kurz
gesagt, um einen polyklonalen Antikörper herzustellen, wird ein
Tier mit einem Immunogen, das ein Polypeptid oder ein Polynukleotid
der vorliegenden Erfindung aufweist, immunisiert, und dann werden
die Antiseren von diesem immunisierten Tier gewonnen. Für die Erzeugung
von Antiseren kann ein großer
Bereich von Tierspezies verwendet werden. Gewöhnlich ist das für die Erzeugung
von Antiseren verwendete Tier ein Kaninchen, eine Maus, eine Ratte,
ein Hamster oder ein Meerschweinchen. Wegen des relativ großen Blutvolumens
von Kaninchen wird ein Kaninchen für die Erzeugung von polyklonalen
Antikörpern
bevorzugt.
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Wie
auf dem Gebiet gut bekannt ist, kann die Immunogenizität eines
bestimmten Polypeptids oder Polynukleotids variieren. Es ist daher
oft notwendig, das Immunogen (z. B. ein Polypeptid oder Polynukleotid
der vorliegenden Erfindung) mit einem Träger zu koppeln. Typische und
bevorzugte Träger
sind Keyhole-Limpet-Hämocyanin
(KLH) und Rinderserumalbumin (BSA). Andere Albumine, wie Ovalbumin,
Mausserumalbumin oder Kaninchenserumalbumin können auch als Träger verwendet
werden.
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Die
Mittel zum Konjugieren eines Polypeptids oder eines Polynukleotids
mit einem Trägerprotein
sind auf dem Gebiet gut bekannt und umfassen Glutaraldehyd, m-Maleimidobenzoyl-N-hydrosuccinimid-ester,
Carbodiimid und bis-biazotiertes Benzidin.
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Es
ist auch gut bekannt auf dem Gebiet, daß die Immunogenizität bei einem
bestimmten Immunogen durch die Verwendung von nicht-spezifischen
Stimulatoren der Immunreaktion, die als Adjuvanzien bekannt sind,
erhöht
werden kann. Typische und bevorzugte Adjuvanzien sind das komplette
Freund-Adjuvans, das inkomplette Freund-Adjuvans und das Aluminiumhydroxid-Adjuvans.
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Die
Menge des zur Erzeugung von polyklanalen Antikörpern verwendeten Immunogens
variiert inter alia je nach der Art des Immunogens, sowie des für die Immunisierung
verwendeten Tieres. Um das Immunogen zu verabreichen, kann eine
Vielfalt von Wegen (subkutan, intramuskulär, intradermal, intravenös und intraperitoneal)
benutzt werden. Die Erzeugung von polyklonalen Antikörpern wird
durch Blutentnahme bei dem immunisierten Tier zu verschiedenen Zeitpunkten
nach der Immunisierung überwacht.
Wenn ein gewünschtes Niveau
der Immunogenizität
erreicht ist, kann bei dem immunisierten Tier Blut abgenommen werden,
und dann kann das Serum isoliert und aufbewahrt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß betrachtet
zum Erzeugen eines Antikörpers,
der immunoreaktiv mit einem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid ist, wobei
der Prozeß die
Schritte aufweist, bei denen (a) rekombinante Wirtszellen mit einem
Polynukleotid, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert,
transfiziert werden; (b) die Wirtszellen unter für die Expression des Polypeptids ausreichenden
Bedingungen gezüchtet
werden; (c) das Polypeptid gewonnen wird; und (d) die Antikörper des Polypeptids
hergestellt werden. Vorzugsweise wird die Wirtszelle mit dem Polynukleotid
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 transfiziert. Noch besser werden
bei der vorliegenden Erfindung gemäß dem oben beschriebenen Prozeß hergestellte
Antikörper
verwirklicht.
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Ein
monoklonaler Antikörper
der vorliegenden Erfindung kann mittels gut bekannter Techniken,
wie sie im US-Patent 4196265 illustriert sind, leicht hergestellt
werden. Gewöhnlich
wird bei einer solchen Technik zuerst ein geeignetes Tier mit einem
ausgewählten
Antigen (z. B. einem Polypeptid oder Polynukleotid der vorliegenden
Erfindung) auf eine Weise immunisiert, die genügt, um eine Immunreaktion zu
erhalten. Nagetiere, wie Mäuse
und Ratten sind bevorzugte Tiere. Milzzellen von dem immunisierten
Tier werden dann mit Zellen einer unsterblichen Myelomzelle fusioniert.
Wenn das immunisierte Tier eine Maus ist, ist eine bevorzugte Myelomzelle
eine murine NS-1-Myelomzelle.
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Die
fusionierten Milz/Myelom-Zellen werden in einem selektiven Medium
gezüchtet,
um fusionierte Milz/Myelom-Zellen aus den parentalen Zellen auszuwählen. Die
fusionierten Zellen werden von dem Gemisch von nicht-fusionierten parentalen
Zellen getrennt, zum Beispiel durch Zugabe von Agenzien, welche
die De-novo-Synthese von Nukleotiden in den Gewebekulturmedien blockieren.
Typische und bevorzugte Mittel sind Aminopterin, Methotrexat und
Azaserin. Aminopterin und Methotrexat blockieren die De-novo-Synthese von sowohl
Purinen, als auch Pyrimidinen, während
Azaserin nur die Purinsynthese blockiert. Wenn Aminopterin oder
Methotrexat verwendet wird, werden Hypoxanthin und Thymidin als
eine Nukleotidquelle zu den Medien zugegeben. Wenn Azaserin verwendet
wird, wird Hypoxanthin zu den Medien zugegeben.
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Bei
der Züchtung
wird eine Population von Hybridomen erhalten, aus der spezifische
Hybridome ausgewählt
werden. Um Hybridome auszuwählen,
werden die Zellen gewöhnlich
durch Einzelklonverdünnung
in Mikroliterplatten gezüchtet,
und danach werden die einzelnen klonalen Überstände auf Reaktivität mit einem Antigen-Polypeptid getestet.
Die ausgewählten
Klone werden dann unbegrenzt vermehrt, um den monoklonalen Antikörper zu
erhalten.
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Bei
einem spezifischen Beispiel werden, um einen Antikörper der
vorliegenden Erfindung zu erzeugen, Mäusen ungefähr 1–200 μg eines Antigens, das ein Polypeptid
der vorliegenden Erfindung aufweist, intraperitoneal injiziert.
Das Wachstum der B-Lymphozyten-Zellen wird stimuliert durch Injizieren
des Antigens in Verbindung mit einem Adjuvans, wie dem kompletten
Freund-Adjuvans (ein nicht-spezifischer Stimulator der Immunreaktion,
der das abgetötete
Mycobacterium tuberculosis enthält).
Eine gewisse Zeit (z. B. mindestens zwei Wochen) nach der ersten
Injektion werden die Mäuse
durch Injektion einer zweiten Dosis des Antigens, gemischt mit dem
inkompletten Freund-Adjuvans, geboostert.
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Einige
Wochen nach der zweiten Injektion wird den Mäusen am Schwanz Blut abgenommen,
und die Seren werden durch Immunoausfällung gegen radioaktiv markiertes
Antigen titriert. Vorzugsweise wird der Booster- und Titrierprozeß wiederholt,
bis ein geeigneter Titer erreicht ist. Die Milz der Maus mit dem
höchsten Titer
wird herausgenommen, und dann werden die Milzlymphozyten durch Homogenisieren
der Milz mit einer Spritze gewonnen. Gewöhnlich enthält eine Milz von einer immunisierten
Maus ungefähr
5 × 107 bis 2 × 108 Lymphozyten.
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Mutanten-Lymphozytzellen,
die als Myelomzellen bekannt sind, werden von Labortieren erhalten,
bei denen das Wachstum solcher Zellen durch eine Vielfalt von gut
bekannten Methoden induziert wurde. Myelomzellen fehlt der rettende
Pfad der Nukleotid-Biosynthese. Da Myelomzellen Tumorzellen sind,
können
sie in einer Gewebekultur unbegrenzt vermehrt werden, und folglich
werden sie als unsterblich bezeichnet. Es wurden zahlreiche gezüchtete Zellinien
von Myelomzellen von Mäusen
und Ratten, wie murine NS-1-Myelomzellen, verwirklicht.
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Myelomzellen
werden unter Bedingungen, die geeignet sind, die Fusion zu begünstigen,
mit den normalen, antikörper-erzeugenden
Zellen von der Milz der Maus oder Ratte, denen das Antigen/Polypeptid
der vorliegenden Erfindung injiziert wurde, kombiniert. Die Fusionsbedingungen
umfassen zum Beispiel die Anwesenheit von Polyäthylenglykol. Die sich ergebenden
fusionierten Zellen sind Hybridomzellen. Wie Myelomzellen wachsen
Hybridomzellen in einer Kultur unbegrenzt.
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Die
Hybridomzellen werden von den unfusionierten Myelomzellen durch
Züchten
in einem Auswahlmedium, wie HAT-Medien
(Hypoxanthin, Aminopterin, Thymidin) getrennt. Den unfusionierten
Myelomzellen fehlen die zum Synthetisieren notwendigen Enzyme von
dem rettenden Pfad, weil sie bei Anwesenheit von Aminopterin, Methotrexat
oder Azaserin getötet
werden. Unfusionierte Lymphozyten wachsen in einer Gewebekultur
ebenfalls nicht weiter. Folglich können nur Zellen, die erfolgreich
fusioniert haben (Hybridomzellen) in den Selektionsmedien wachsen.
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Jede
der überlebenden
Hybridomzellen erzeugt einen einzigen Antikörper. Diese Zellen werden dann gescreent
bezüglich
der Erzeugung des spezifischen Antikörpers, der immunoreaktiv mit
einem Antigen/Polypeptid der vorliegenden Erfindung ist. Einzelne
Zellhydridome werden durch begrenzende Verdünnungen der Hybridome isoliert.
Die Hybridome werden viele Male seriell verdünnt, und nachdem die Verdünnungen
wachsen gelassen wurden, wird der Überstand auf die Anwesenheit
eines monoklonalen Antikörpers
getestet. Die Klone, die diesen Antikörper erzeugen, werden dann
in großen
Mengen gezüchtet,
um einen Antikörper
der vorliegenden Erfindung in einer geeigneten Menge zu erzeugen.
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Mittels
eines monoklonalen Antikörpers
der vorliegenden Erfindung können
spezifische Polypeptide und Polynukleotide der Erfindung als Antigene
erkannt und folglich identifiziert werden. Wenn sie einmal identifiziert sind,
können
diese Polypeptide und Polynukleotide mittels Techniken, wie die
Antikörperaffinitäts-Chromatographie,
isoliert und gereinigt werden. Bei der Antikörperaffinitäts-Chromatographie wird ein monoklonaler
Antikörper
an ein festes Substrat gebunden, und einer Lösung ausgesetzt, die das gewünschte Antigen
enthält.
Das Antigen wird durch eine immunspezifische Reaktion mit dem gebundenen
Antikörper
aus der Lösung herausgenommen.
Das Polypeptid oder Polynukleotid wird dann leicht von dem Substrat
entfernt und gereinigt.
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VII. Pharmazeutische Zusammensetzungen
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden bei der vorliegenden Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
verwirklicht, die ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid und einen
physiologisch akzeptablen Träger
aufweisen. Noch besser weist eine pharmazeutische Zusammensetzung
ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid auf, das die Aminosäurerestsequenz
von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 hat. Sogar noch besser weist
eine pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung ein Polynukleotid
auf, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
und einen physiologisch akzeptablen Träger codiert. Ebenfalls noch
besser weist. eine pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung die Aminosäurerestsequenz
von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 auf. In alternativer Weise weist
eine pharmazeutische Zusammensetzung die Nukleotidsequenz von SEQ
ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 auf.
-
Eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird gewöhnlich parenteral
verabreicht, in Dosiseinheit-Formulierungen,
die wie gewünscht
standardisierte, gut bekannte, nicht-toxische, physiologisch akzeptable
Träger,
Adjuvanzien und Vehikel enthalten. Der hier verwendete Ausdruck
parenteral umfaßt
intravenöse, intramuskuläre und intraarterielle
Injektions- oder Infusionstechniken.
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Injizierbare
Präparate,
zum Beispiel sterile, Injizierbare, wässerige oder ölige Suspensionen
werden gemäß der bekannten
Technik unter Verwendung geeigneter Dispersions- oder Netzmittel
und suspendierender Mittel formuliert. Das sterile Injizierbare
Präparat
kann auch eine sterile, Injizierbare Lösung oder Suspension in einem
nichttoxischen, parenteral akzeptablen Verdünnungs- oder Lösungsmittel,
wie zum Beispiel eine Lösung
in 1,3-Butandiol sein.
-
Unter
den akzeptablen Vehikeln und Lösungsmitteln,
die verwendet werden können,
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Natriumchloridlösung.
Außerdem
werden sterile, gebundene Öle
in herkömmlicher
Weise als ein Lösungsmittel
oder ein suspendierendes Medium verwendet. Zu diesem Zweck kann
irgendein mildes, gebundenes Öl
verwendet werden, einschließlich
synthetischer Mono- oder Diglyzeride. Außerdem finden Fettsäuren, wie Ölsäure, bei
der Herstellung von Injektionslösungen
Verwendung.
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Bevorzugte
Träger
umfassen neutrale Salzlösungen,
die mit Phosphat, Lactat, Tris und dergleichen gepuffert sind. Natürlich wird
der Vektor genügend
gereinigt, um ihn im wesentlichen frei zu machen von unerwünschten
Verunreinigungen, wie schadhafte, störende Adenoviruspartikel, oder
Endotoxine und andere Pyrogene, so daß er keine ungünstigen
Reaktionen bei dem Individuum, welches das Vektorkonstrukt erhält, verursacht.
Ein bevorzugtes Mittel zum Reinigen des Vektors ist die Verwendung
von schwimmenden Dichtegradienten, wie die Cäsiumchloridgradient-Zentrifugation.
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Ein
Träger
kann auch ein Liposom sein. Mittel zur Verwendung von Liposomen
als Übergabevehikel sind
auf dem Gebiet gut bekannt [siehe z. B. Gabizon et al., 1990; Ferruti
et al., 1986; und Ranade, V. V., 1989].
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Eine
transfizierte Zelle kann auch als ein Träger dienen. Beispielsweise
kann eine Leberzelle aus einem Organismus herausgenommen werden,
und mit einem Polynukleotid der vorliegenden Erfindung mittels der
oben angegebenen Methoden transfiziert werden, und dann kann die
transfizierte Zelle in den Organismus zurückgebracht werden (z. B. intravaskulär injiziert
werden).
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VIII. Ein Prozeß zum Nachweisen
des Polynukleotids und der codierten Polypeptide
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In
alternativer Weise wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Prozeß zum
Nachweisen eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung verwirklicht,
wobei der Prozeß die
Schritte aufweist, bei denen man das Polypeptid einer Immunreaktion
mit Antikörpern,
die gemäß einem
oben beschriebenen Prozeß hergestellt wurden,
unterworfen wird, um ein Antikörper-Polypeptid-Konjugat
zu bilden, und die Konjugate nachgewiesen werden.
-
Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß betrachtet zum Nachweisen
eines Messenger-RNA-Transkripts, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert, wobei
der Prozeß die
Schritte aufweist, bei denen (a) das Messenger-RNA-Transkript mit einer
Polynukleotidsequenz, die das Polypeptid codiert, hybridisiert wird,
um ein Duplex zu bilden; und (b) das Duplex nachgewiesen wird. In
alternativer Weise wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Prozeß verwirklicht
zum Nachweisen eines DNA-Moleküls,
das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert, wobei der Prozeß die Schritte
aufweist, bei denen (a) die DNA-Moleküle mit einem Polynukleotid,
das ein Epsilon-Opioidrezeptor- Polypeptid
codiert, hybridisiert werden, um ein Duplex zu bilden; und (b) das
Duplex nachgewiesen wird.
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IX. Screening-Tests
-
Gemäß noch einem
weiteren Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß betrachtet
zum Screening von Substanzen bezüglich
ihrer Fähigkeit,
mit einem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
zu interagieren, wobei der Prozeß die Schritte aufweist, bei
denen ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung vorgesehen wird,
und die Fähigkeit
ausgewählter
Substanzen, mit diesem Polypeptid zu interagieren, getestet wird.
-
Wenn
die Methoden und Zusammensetzungen. der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, können
Screening-Tests
zum Testen von Versuchssubstanzen, wie Agonisten und Antagonisten
der Epsilon-Opioidrezeptoren, abgeleitet werden. Eine Versuchssubstanz
ist eine Substanz, die durch Bindung oder eine andere intramolekulare
Wechselwirkung mit einem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid interagieren
kann oder dieses Polypeptid modulieren kann. In manchen Fällen ist
eine solche Versuchssubstanz ein Agonist des Rezeptors, und in anderen
Fällen
kann sie antagonistische Attribute zeigen, wenn sie mit dem Rezeptorpolypeptid
interagiert. In anderen Fällen
haben solche Substanzen gemischte agonistische und antagonistische
Eigenschaften, oder sie können
den Rezeptor auf andere Weise modulieren. In alternativer Weise
können
solche Substanzen die Transkription eines Epsilon-Opioidrezeptors
fördern
oder hemmen.
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Die
erfindungsgemäßen Expressionssysteme
für rekombinante
Rezeptoren haben eindeutige Vorteile gegenüber Gewebe-basierten Systemen.
Die Methoden der vorliegenden Erfindung ermöglichen, große Mengen
von Epsilon- Opioidrezeptoren
für die
Verwendung bei Screening-Tests zu erzeugen. Wichtiger ist jedoch die
relative Reinheit der gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltenen Rezeptorpolypeptide. Die Herstellung von relativ
reinen Polypeptiden zum Testen einer Protein-Protein-Wechselwirkung
ermöglicht,
ausweichende Methoden zu verwenden, ohne konkurrierende und unerwünschte Nebenreaktionen
heraufzubeschwören.
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Systeme
für die
klonierte Expression, wie diejenigen der vorliegenden Erfindung,
sind auch nützlich, wenn
es schwierig ist, Gewebe zu erhalten, das einen bestimmten Rezeptor
zufriedenstellend exprimiert. Die Kosten sind ein weiterer echter
Vorteil, zumindest im Hinblick auf die mikrobiellen Expressionssysteme
der vorliegenden Erfindung. Für
Antagonisten bei einem primären
Screen sind die Mikroorganismen-Expressionssysteme der vorliegenden
Erfindung preiswert im Vergleich zu Gewebescreeningmethoden des
Standes der Technik.
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In
herkömmlicher
Weise wurden bei Screening-Tests rohe Rezeptorpräparate verwendet. Gewöhnlich waren
Tiergewebescheiben, bei denen angenommen wurde, daß sie reich
an dem interessierenden Rezeptor sind, die Quelle des Rezeptors.
In alternativer Weise homogenisierten die Forscher das Gewebe, und
sie verwendeten das rohe Homogenat als eine Rezeptorquelle. Eine
große
Schwierigkeit bei dieser Methode ist, daß es keine Gewebearten gibt,
bei denen nur ein Rezeptortyp exprimiert wird. Die erhaltenen Daten
konnten daher nicht eindeutig mit einem bestimmten Rezeptor korreliert
werden. Bei der kürzlich
durchgeführten
Klonierung von Rezeptor-Subtypen und -Sub-Subtypen wird diese Schwierigkeit
hervorgehoben. Eine zweite fundamentale Schwierigkeit bei der herkömmlichen
Methode ist, daß menschliches
Gewebe zum Screening von potentiellen Arzneimitteln nicht verfügbar ist.
Bei der herkömlichen Methode
wurden beinahe immer tierische Rezeptoren verwendet. Beim Klonieren
von menschlichen Rezeptoren besteht ein Bedürfnis nach Screening-Tests,
bei denen menschliche Rezeptoren verwendet werden.
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Wenn
klonierte Rezeptoren verfügbar
sind, haben Screening-Systeme mit rekombinanten Rezeptoren mehrere
Vorteile gegenüber
auf Gewebe basierenden Systemen. Ein großer Vorteil ist, daß der Forscher
nun den Rezeptortyp, der bei einem Screening-Test verwendet wird,
steuern kann. Spezifische Rezeptor-Subtypen und -Sub-Subtypen können in
bevorzugter Weise exprimiert werden, und ihre Wechselwirkung mit
einem Liganden kann identifiziert werden. Weitere Vorteile sind
die Verfügbarkeit
großer
Mengen des Rezeptors, die Verfügbarkeit
von seltenen Rezeptoren, die vorher bei Gewebeproben nicht verfügbar waren,
und die Einsparung der mit der Haltung von lebenden Tieren verbundenen
Kosten.
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Die
Screening-Tests der vorliegenden Erfindung umfassen im allgemeinen
die Bestimmung der Fähigkeit
einer Versuchssubstanz, sich an den Rezeptor zu binden und die Aktivität des Rezeptors
zu beeinflussen, wie zum Beispiel das Screening von Versuchssubstanzen,
um diejenigen zu identifizieren, die die Funktion des Rezeptors
hemmen oder auf andere Weise modifizieren. Gewöhnlich umfaßt diese Methode die Herstellung von
rekombinantem Rezeptorpolypeptid, und das anschließende Testen
des rekombinanten Polypeptids; oder der Zellen, die das Polypeptid
exprimieren, mit einer Versuchssubstanz, um die Fähigkeit
der Substanz, seine physiologische Funktion zu beeinflussen, zu
bestimmen. Bei bevorzugten Ausführungsformen
bezieht sich die Erfindung auf das Screening von Versuchssubstanzen,
um diejengen zu identifizieren, die die enzymatische Aktivität des menschlichen
Rezeptors beeinflussen, und folglich für die Verwendung bei Menschen
geeignet sein können.
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Wie
auf dem Gebiet gut bekannt ist, wird bei einem Screening-Test ein
Rezeptor unter Bedingungen, die für die Bindung eines Wirkstoffes
an den Rezeptor geeignet sind, vorgesehen. Diese Bedingungen umfassen,
aber sind nicht begrenzt auf, den pH, die Temperatur, die Tonizität, die Anwesenheit
von wichtigen Cofaktoren, und wichtige Modifikationen bei dem Polypeptid,
wie Glykosylierung oder Prenylierung. Es wird angenommen, daß der Rezeptor
in einer prokaryotischen oder eukaryotischen Zelle exprimiert und
verwendet werden kann. Die Wirtszelle, die den Rezeptor exprimiert,
kann als Ganzes verwendet werden, oder der Rezeptor kann aus der
Wirtszelle isoliert werden. Der Rezeptor kann in der Membran der
Wirtszelle membran-gebunden sein, oder er kann in dem Zytosol der
Wirtszelle frei. sein. Die Wirtszelle kann auch in subzellulare
Fraktionen fraktioniert sein, wo der Rezeptor gefunden werden kann.
Zum Beispiel können
Zellen, die den Rezeptor exprimieren, in den Kern, das endoplasmatische
Retikulum, die Vesikel, oder die Membranoberflächen der Zelle fraktioniert
werden.
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Der
pH liegt vorzugsweise zwischen ungefähr 6,0 und ungefähr 8,0,
noch besser zwischen ungefähr 6,8
und ungefähr
7,8, und am besten bei ungefähr
7,4. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Temperatur zwischen ungefähr 20°C und ungefähr 50°C, vorzugsweise zwischen ungefähr 30°C und ungefähr 40°C, und noch
besser bei ungefähr
37°C. Die
Osmolalität
liegt vorzugsweise zwischen ungefähr 5 milliosmol pro Liter (mosm/l)
und ungefähr
400 mosm/l, und noch besser zwischen ungefähr 200 milliosmol pro Liter
und ungefähr
400 mosm/l, und sogar noch besser zwischen ungefähr 290 mosm/l und ungefähr 310 mosm/l.
Die Anwesenheit von Cofaktoren kann zum einwandfreien Funktionieren
des Rezeptors erforderlich sein. Typische Cofaktoren sind Natrium,
Kalium, Calcium, Magnesium und Chlorid. Außerdem können kleine Nicht-Peptid-Moleküle, die als
prosthetische Gruppen bekannt sind, erforderlich sein. Weitere biologische
Bedingungen, die für
die Rezeptorfunktion benötigt
werden, sind auf dem Gebiet gut bekannt.
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Es
ist auf dem Gebiet gut bekannt, daß Proteine in künstlichen
Membranen, Vesikeln oder Lipasomen rekonstituiert werden können (Danboldt
et al., 1990). Bei der vorliegenden Erfindung wird angenommen, daß der Rezeptor
in künstliche
Membranen, Vesikel oder Lipsomen eingebaut werden kann. Der rekonstituierte
Rezeptor kann bei Screening-Tests verwendet werden.
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Weiterhin
wird angenommen, daß der
Rezeptor der vorliegenden Erfindung an eine feste Unterlage angekoppelt
werden kann. Die feste Unterlage kann aus Agarose-Kügelchen,
Polyacrylamid-Kügelchen,
Polyacryl-Kügelchen
oder anderen festen Matrizen, die an Proteine angekoppelt werden
können,
bestehen. Gut bekannte Kopplungsmittel sind Cyanogenbromid, Carbonyldiimidazol,
Tosylchlorid und Glutaraldehyd.
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Weiterhin
wird angenommen, daß sekundäre Polypeptide,
die in Verbindung mit dem Rezeptor der vorliegenden Erfindung wirken
können,
vorgesehen werden können.
Zum Beispiel übt
der Rezeptor der vorliegenden Erfindung seine physiologischen Wirkungen
in Verbindung mit einem G-Protein und einem Effektor-Polypeptid
aus.
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Bei
einem typischen Screening-Test zum Identifizieren von Versuchssubstanzen
wird der gleiche rekombinante Expressionswirt als die Ausgangsquelle
für die
Gewinnung des Rezeptorpolypeptids verwendet, das im allgemeinen
in der Form eines rohen Homogenats hergestellt wird. Rekombinante
Zellen, die den Rezeptor exprimieren, werden gewaschen und homogenisiert,
um ein rohes Polypeptid-Homogenat
in einem wünschenswerten
Puffer, wie er hier angegeben ist, herzustellen. Bei einem typischen
Test wird eine gewisse Menge Polypeptid von dem Zellhomogenat in
ein kleines Volumen eines geeigneten Testpuffers mit einem geeigneten
pH gegeben. Die Versuchssubstanzen, wie Agonisten und Antagonisten,
werden in geeigneten Konzentrationen zu dem Gemisch hinzugefügt, und
die Wechselwirkung zwischen der Versuchssubstanz und dem Rezeptorpolypeptid
wird überwacht.
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Wenn
man ein geeignetes bekanntes Substrat für den Rezeptor verwendet, kann
man auf die vorstehende Weise eine Basislinien-Aktivität für den auf
rekombinante Weise erzeugten Rezeptor erhalten. Um auf Inhibitoren
oder Modifizierer der Rezeptorfunktion zu testen, kann man dann
eine Versuchssubstanz, deren Wirkung auf den Rezeptor unbekannt
ist, zu der Mischung zugeben. Durch Vergleichen der Reaktionen,
die bei Anwesenheit oder Abwesenheit der Versuchssubstanz erfolgen,
kann man dann Information über
die Wirkung der Versuchssubstanz auf die normale Funktion des Rezeptors
erhalten.
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Demgemäß wird beabsichtigt,
daß dieser
Aspekts der vorliegenden Erfindung den Fachleuten auf dem Gebiet
Methoden zur Identifizierung von Versuchssubstanzen gibt, die die
Fähigkeit
haben, die Wirksamkeit von Opioidrezeptor-Polypeptiden auf eine oder mehr Arten
zu modifizieren.
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Bei
einer Ausführungsform
wird ein Test entworfen, um die Versuchssubstanzen herauszufinden,
die die wünschenswerten,
aber nicht die unerwünschten
Eigenschaften von Opioiden haben. Bei einer weiteren Ausführungsform
werden Screening-Tests zum Testen von Versuchssubstanzen, wie Agonisten
und Antagonisten von Epsilon-Opioidrezeptoren, verwendet, um solche
Versuchssubstanzen zu identifizieren, die die selektive Fähigkeit
haben, mit einem oder mehr der Opioidrezeptor-Polypeptide zu interagieren,
wobei diese Polypeptide jedoch keine wesentlich überlappende Aktivität mit anderen
Opioidrezeptoren haben.
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Außerdem werden
Screening-Tests zum Testen von Versuchssubstanzen entworfen, um
die Erforschung von Strukturaktivitätsbeziehungen von Opioiden
mit den Epsilon-Rezeptoren
zu ermöglichen,
z. B. die Untersuchung der Bindung von natürlich vorkommenden Hormonen
oder anderen Substanzen, die fähig
sind, mit dem Epsilon-Rezeptor zu interagieren oder diesen Rezeptor
auf andere Weise zu modulieren, in Abhängigkeit von Untersuchungen
der Aktivität,
die durch die Bindung solcher Moleküle an den Epsilon-Rezeptor
verursacht wird. Bei gewissen Ausführungsformen werden die Polypeptide
der Erfindung kristallisiert, um kristallographische Röntgenuntersuchungen
als ein Mittel zum Beurteilen der Wechselwirkungen von Versuchssubstanzen
oder anderen Molekülen
mit dem Opioidrezeptor-Polypeptid. Zum Beispiel sind die gereinigten,
rekombinanten Polypeptide der Erfindung, wenn sie in einer geeigneten
Form kristallisiert sind, geeignet für den Nachweis von intramolekularen
Wechselwirkungen durch Röntgenstrahlen-Kristallographie.
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Ein
wichtiger Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines auf rekombinante
Weise erzeugten Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids
bei Screening-Tests zur Identifizierung von Substanzen, die die
Funktion des Rezeptors hemmen oder auf andere Weise modifizieren
oder verändern
können.
Die Verwendung eines auf rekombinante Weise erzeugten Rezeptors
ist von besonderem Nutzen, weil der natürlich vorkommende Rezeptor
nur in kleinen Mengen vorhanden ist und sich als schwierig zu reinigen
erwiesen hat. Außerdem
ergibt dies eine einfache Rezeptorquelle, die bisher nicht verfügbar war.
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Wie
oben beschrieben wurde, können
Rezeptoren bei Anwesenheit von Agonisten ihre physiologischen Wirkungen über ein
sekundäres
Molekül
ausüben.
Bei einem Screening-Test
der Erfindung wird bei bevorzugten Ausführungsformen in einfacher Weise
ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid. direkt aus dem rekombinanten
Wirt, in dem es erzeugt wird, verwendet. Dies wird am besten dadurch
erreicht, daß das
ausgewählte
Polypeptid einfach innerhalb des rekombinanten Wirtes, gewöhnlich eines
eukaryotischen Wirtes, exprimiert wird, wonach ein rohes Homogenat
hergestellt wird, das das Polypeptid enthält. Ein Teil des rohen Homogenats
wird dann zusammen mit der zu testenden Versuchssubstanz einem geeigneten
Effektor des Epsilon-Rezeptors zugemischt. Durch Vergleichen der
Bindung des ausgewählten
Effektors an den Rezeptor bei Anwesenheit oder Abwesenheit der Versuchssubstanz
kann man Information über
die physiologischen Eigenschaften der Versuchssubstanz erhalten.
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Der
Rezeptor kann in einer prokaryotischen oder einer eukaryotischen
Zelle exprimiert werden. Rezeptoren wurden in E. coli (Bertin et
al., 1992), in Hefe (King et al., 1990) und in Säugerzellen (Bouvier et al., 1988)
exprimiert.
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Eine
Zelle, die einen Rezeptor exprimiert, kann als Ganzes verwendet
werden, um Wirkstoffe zu screenen. Zum Beispiel können die
Zellen, die den Rezeptor der vorliegenden Erfindung exprimieren,
einem radioaktiv markierten Wirkstoff ausgesetzt werden, und dann
kann die Stärke
der Bindung des radiaktiv markierten Wirkstoffes an die Zelle bestimmt
werden.
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Die
Zelle, die den Rezeptor exprimiert, kann zu subzellularen Komponenten,
die den Rezeptor der vorliegenden Erfindung enthalten, fraktioniert
werden. Methoden zum Reinigen von subzellularen Fraktionen sind auf
dem Gebiet gut bekannt. Subzellulare Fraktionen umfassen, aber sind
nicht begrenzt auf, das Zytoplasma, die Zellmembran, andere membranartige
Fraktionen, wie das endoplasmatische Retikulum, Golgi-Körperchen, Vesikel
und den Kern. Als subzellulare Fraktionen isolierte Rezeptoren können mit Zellmembranen
kombiniert werden. Wenn zum Beispiel Zellmembranvesikel aus der
Zelle, die den Rezeptor exprimiert, isoliert werden, kann das Rezeptormolekül membran-gebunden
sein. Weiterhin wird angenommen, daß der Rezeptor der vorliegenden
Erfindung von einer Zelle, die den Rezeptor exprimiert, gereinigt
werden kann. Methoden zur Reinigung sind auf dem Gebiet gut bekannt.
Der gereinigte Rezeptor kann bei Screening-Tests verwendet werden.
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Da
die meisten solchen Screening-Tests entworfen sind, um Wirkstoffe
zu identifizieren, die beim Nachahmen der wünschenswerten Aspekte von Opioiden
nützlich
sind, während
die unerwüschten
Aspekte des Hormons eliminiert werden, werden bei bevorzugten Tests
Opioide als der normale Agonist verwendet.
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Es
wird angenommen, daß es
eine große
Vielfalt von Ausführungsformen
gibt, die verwendet werden können,
um die Wirkung der Versuchssubstanz auf ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid der Erfindung
zu bestimmen, und die Erfindung soll nicht auf irgendeine solche
Methode begrenzt sein. Es ist jedoch im allgemeinen wünschenswert,
ein System zu verwenden, bei dem man die Fähigkeit des Rezeptorpolypeptids,
sich bei Anwesenheit einer bestimmten Substanz an den verwendeten
Effektor zu binden, oder durch diesen Effektor modifiziert zu werden,
messen kann.
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Der
Nachweis einer Wechselwirkung zwischen einem Wirkstoff und einem
Rezeptor kann durch auf dem Gebiet gut bekannte Techniken erbracht
werden. Diese Techniken umfassen, aber sind nicht begrenzt auf,
Zentrifugation, Chromatographie, Elektrophorese und Spektroskopie.
Die Verwendung von durch Isotope markierten Reagenzien in Verbindung
mit diesen Techniken oder allein wird auch betrachtet. Gewöhnlich verwendete
radioaktive Isotope sind 3H, 14C, 22Na, 32P, 35S, 45Ca, 60Co, 125I und 131I. Gewöhnlich
verwendete stabile Isotope sind 2H, 13C, 15N, 18O.
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Wenn
zum Beispiel ein Wirkstoff sich an den Rezeptor der vorliegenden
Erfindung binden kann, kann die Bindung mittels eines radioaktiv
markierten Wirkstoffs oder eines radiaoktiv markierten Rezeptors
nachgewiesen werden. Kurz gesagt, wenn ein radioaktiv markierter
Wirkstoff oder ein radioaktiv markierter Rezeptor verwendet wird,
kann der Wirkstoff-Rezeptor-Komplex durch Flüssigkeitsszintillation oder
durch Belichtung von Röntgenfilm
nachgewiesen werden.
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Wenn
ein Wirkstoff den Rezeptor modifiziert, kann der modifizierte Rezeptor
auch durch Unterschiede bei der Mobilität zwischen dem modifizierten
Rezeptor und dem unmodifizierten Rezeptor mittels Chromatographie,
Elektrophorese oder Zentrifugation nachgewiesen werden. Wenn die
verwendete Technik die Zentrifugation ist, sind die Unterschiede
bei der Mobilität
als der Sedimentationskoeffizient bekannt. Die Modifikation kann
auch durch Unterschiede zwischen den spektroskopischen Eigenschaften
des modifizierten und unmodifizierten Rezeptors nachgewiesen werden.
Wenn als spezifisches Beispiel ein Wirkstoff einen Rezeptor auf kovalente
Weise modifiziert, kann der Unterschied bei den Verweilzeiten zwischen
dem modifizierten und dem unmodifizierten Rezeptor bei einer Hochdruck-Flüssigchromatographiesäule leicht
nachgewiesen werden.
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Wenn
als spezifisches Beispiel ein Wirkstoff einen Rezeptor auf kovalente
Weise modifiziert, können die
spektroskopischen Unterschiede zwischen dem modifizierten und dem
unmodifizierten Rezeptor bei den Spektren der magnetischen Kernresonanz
nachgewiesen werden. In alternativer Weise kann man sich auf den Wirkstoff
konzentrieren und die Unterschiede bei den spektroskopischen Eigenschaften
oder den Unterschied bei der Mobilität zwischen dem freien Wirkstoff
und dem Wirkstoff nach Modifikation des Rezeptors nachweisen.
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Wenn
ein sekundäres
Polypeptid vorgesehen ist, kann der Wirkstoff-Rezeptor-sekundäres Polypeptid-Komplex
oder der Rezeptor-sekundäres
Polypeptid-Komplex nachgewiesen werden. Unterschiede bei der Mobilität oder Unterschiede
bei spektroskopischen Eigenschaften, wie oben beschrieben, können nachgewiesen
werden.
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Es
wird weiterhin angenommen, daß,
wenn ein sekundäres
Polypeptid vorgesehen ist, die enzymatische Aktivität des Effektorpolypeptids
nachgewiesen werden kann. Zum Beispiel üben viele Rezeptoren physiologische
Wirkungen durch die Stimulation oder Hemmung von Adenylylcyclase
aus. Die enzymatische Aktivität
von Adenylylcyclase bei Anwesenheit eines Wirkstoffs kann nachgewiesen
werden.
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Die
Wechselwirkung eines Wirkstoffs und eines Rezeptors kann nachgewiesen
werden, wenn ein Reporter-Gen vorgesehen wird. Gut bekannte Reporter-Gene
sind β-Galactosidase (β-Gal), Chloramphenicoltransferase
(CAT) und Luciferase. Das Reporter-Gen wird durch den Wirt exprimiert,
und die enzymatische Reaktion des Reportergenprodukts kann nachgewiesen
werden.
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Bei
bevorzugten Tests wird ein Gemisch, das das Polypeptid, den Effektor
und die Versuchssubstanz enthält,
während
einer ausgewählten
Zeitdauer inkubiert, und das sich ergebende inkubierte Gemisch wird
einem Trennungsmittel unterworfen, um den in dem Gemisch verbliebenen,
ungebundenen Effektor von einem so erzeugten Effektor/Rezeptor-Komplex
zu trennen. Dann mißt
man einfach die Menge jedes Bestandteils (z. B. im Vergleich zu
einer Kontrollprobe, zu der keine Versuchssubstanz hinzugefügt wurde).
Diese Messung kann zu verschiedenen Zeitpunkten gemacht werden,
bei denen Geschwindigkeitsdaten gewünscht werden. Daraus kann man
die Fähigkeit
der Versuchssubstanz, die Funktion des Rezeptors zu verändern oder
zu modifizieren, bestimmen.
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Es
sind zahlreiche Techniken bekannt, um den Effektor von dem Effektor/Rezeptor-Komplex
zu trennen, und alle diese Methoden sollen in den Geltungsbereich
der Erfindung fallen. Dünnschichtchromatographie,
Hochdruck-Flüssigchromatographie,
sowie spektrophotometrische, gaschromatographische/massenspektrophotometrische
Analysen oder Kernresonanzanalysen können verwendet werden. Es wird
angenommen, daß irgendeine
solche Technik verwendet werden kann, solange sie fähig ist,
zwischen dem Effektor und dem Komplex zu unterscheiden, und verwendet
werden kann, um die enzymatische Funktion zu bestimmen, zum Beispiel
durch Identifizierung oder quantitative Bestimmung des Substrats
und des Produkts.
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Der
Effektor/Rezeptor-Komplex selbst kann auch der Gegenstand von Techniken,
wie der Röntgenstrahlen-Kristallographie
sein. Wenn eine Versuchssubstanz das Opioidmolekül hinsichtlich der Wirkungsweise
des Arzneimittels ersetzt, sind Untersuchungen zur Überwachung
der Ersetzung und ihrer Wirkung auf den Rezeptor von besonderem
Nutzen.
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A. Screening-Tests für Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptide
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Prozeß zum
Screening einer biologischen Probe bezüglich der Anwesenheit eines
Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptids verwirklicht. Eine zu screenende
biologische Probe kann ein biologisches Fluid, wie ein extrazellulares
oder intrazellulares Fluid, oder ein Zell- oder Gewebeextrakt oder – homogenat
sein. Eine biologische Probe kann auch eine isolierte Zelle (z.
B. in einer Kultur) oder eine Ansammlung von Zellen, wie bei einer
Gewebeprobe oder Histologieprobe sein. Eine Gewebeprobe kann in
einem flüssigen
Medium suspendiert sein, oder auf einer festen Unterlage, wie einem
Objektträger, fixiert
sein.
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Gemäß einem
Screeningtest-Prozeß wird
eine biologische Probe einem Antikörper ausgesetzt, der immunoreaktiv
ist mit dem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid, dessen Anwesenheit
getestet wird. Gewöhnlich wird
die Exposition ausgeführt
durch Bildung einer Mischung in einem flüssigen Medium, die sowohl den
Antikörper,
als auch das Versuchs-Opioidrezeptor-Polypeptid enthält. Entweder
der Antikörper
oder die Probe mit dem Opioidrezeptor-Polypeptid kann auf einer
festen Unterlage (z. B. einer Säule
oder einer Mikroliterplatte) fixiert werden.
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Die
biologische Probe wird dem Antikörper
unter biologischen Reaktionsbedingungen und während einer für die Antikörper-Polypeptid-Konjugat-Bildung
ausreichenden Zeitdauer ausgesetzt. Die biologischen Reaktionsbedingungen
umfassen die ionische Zusammensetzung und Konzentration, die Temperatur,
den pH und dergleichen.
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Die
ionische Zusammensetzung und Konzentration können zwischen denjenigen von
destilliertem Wasser und einer 2-molalen NaCl-Lösung liegen. Vorzugsweise liegt
die Osmolalität
zwischen ungefähr
100 mosmol/l und ungefähr
400 mosmol/l, und noch besser zwischen ungefähr 200 mosmol/l und ungefähr 300 mosmol/l.
Die Temperatur liegt vorzugsweise zwischen ungefähr 4°C und ungefähr 100°C, noch besser zwischen ungefähr 15°C und ungefähr 50°C, und sogar
noch besser zwischen ungefähr
25°C und
ungefähr
40°C. Der
pH liegt vorzugsweise zwischen ungefähr 4,0 und ungefähr 9,0,
noch besser zwischen ungefähr
6,5 und ungefähr
8,5, und sogar noch besser zwischen ungefähr 7,0 und 7,5. Die einzige
Grenze bei den biologischen Reaktionsbedingungen ist, daß die ausgewählten Bedingungen
die Antikörper-Polypeptid-Konjugat-Bildung ermöglichen,
und daß die
Bedingungen weder den Antikörper,
noch das Opioidrezeptor-Polypeptid nachteilig beeinflussen.
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Die
Expositionszeit variiert inter alia mit den verwendeten biologischen
Bedingungen, der Konzentration des Antikörpers und des Polypeptids,
und der Art der Probe (z. B. fluide Probe oder Gewebeprobe). Die Mittel
zum Bestimmen der Expositionszeit sind einem Fachmann auf dem Gebiet
gut bekannt. Wenn die Probe fluid ist und die Konzentration des
Polypeptids in dieser Probe ungefähr 10–10 M
ist, liegt die Expositionszeit gewöhnlich zwischen ungefähr 10 Minuten
und ungefähr
200 Minuten.
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Die
Anwesenheit von Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid in der Probe wird durch Nachweisen
der Bildung und Anwesenheit von Antikörper-Epsilonopioidrezeptorpolypeptid-Konjugaten
nachgewiesen. Die Mittel zum Nachweisen solcher Antikörper-Antigen
(z. B. Rezeptorpolypeptid)-Konjugate oder -Komplexe sind auf dem
Gebiet gut bekannt und umfassen Verfahren wie Zentrifugation, Affinitätschromatographie
und dergleichen, und Binden eines sekundären Antikörpers an den Antikörper-Versuchsrezeptor-Komplex.
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Bei
einer Ausführungsform
erfolgt der Nachweis durch Nachweisen eines an dem Antikörper fixierten Indikators.
Typische und gut bekannte Indikatoren sind radioaktive Isotope (z.
B. 32P, 125I, 14C), ein zweiter Antikörper, oder ein Enzym, wie Meerrettich-Peroxidase.
Die Mittel zum Fixieren von Indikatoren an Antikörpern sind auf dem Gebiet gut
bekannt. Kommerzielle Ausrüstungen
sind erhältlich.
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B. Screening-Test für den Anti-Epsilonopioidrezeptor-Antikörper
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung ein Prozeß verwirklicht,
zum Screening einer biologischen Probe bezüglich der Anwesenheit von Antikörpern, die
immunoreaktiv mit einem Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
(d. h. einem Anti-Epsilonopioidrezeptor-Antikörper) sind. Gemäß einem solchen
Prozeß wird
eine biologische Probe unter biologischen Bedingungen und während einer
für die
Antikörper-Polypeptid-Konjugatbildung ausreichenden
Zeitdauer einem Opioidrezeptor-Polypeptid ausgesetzt, und die gebildeten
Konjugate werden nachgewiesen.
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C. Screening-Test für ein Polynukleotid,
das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert
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Ein
DNA-Molekül
und besonders ein Sondenmolekül
können
zum Hybridisieren als Oligonukleotidsonden an eine DNA-Quelle verwendet
werden, bei der vermutet wird, daß sie ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid
codierendes Polynukleotid oder Gen besitzt. Das Sondieren wird gewöhnlich ausgeführt durch
Hybridisieren des Oligonukleotids an eine DNA-Quelle, bei der vermutet
wird, daß sie
ein solches Rezeptor-Gen besitzt. In einigen Fällen stellen die Sonden nur
eine einzige Sonde dar, und in anderen Fällen stellen die Sonden ein
Gruppe von Sonden dar, die auf einer gewissen Aminosäuresequenz
oder Sequenzen des Opioidrezeptor-Polypeptids basieren, und in ihrer
Verschiedenheit die mit dem genetischen Code verbundene Redundanz erklären.
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Eine
geeignete DNA-Quelle, um auf diese Weise zu sondieren, kann Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptide exprimieren,
und eine genomische Bibliothek einer interessierenden Zellinie sein.
In alternativer Weise kann eine DNA-Quelle die gesamte DNA von der
interessierenden Zellinie umfassen. Wenn mit dem Hybridisierungsprozeß der Erfindung
ein Versuchs-DNA-Segment einmal identifiziert wurde, bestätigt man
durch weitere Hybridisierung, Restriktionsenzym-Kartieren, Sequenzieren
und/oder Exprimieren und Testen, daß ein positiver Klon erhalten
wurde.
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In
alternativer Weise können
solche DNA-Moleküle
bei einer gewissen Anzahl von Techniken verwendet werden, einschließlich ihrer
Verwendung als: (1) diagnostische Hilfsmittel, um normale und anormale DNA-Sequenzen
in DNA, die von den Zellen eines Patienten abgeleitet wurde, nachzuweisen;
(2) Mittel zum Nachweisen und Isolieren weiterer Mitglieder der
Opioidrezeptorfamilie und verwandter Polypeptide aus einer DNA-Bibliothek,
die möglicherweise
solche Sequenzen enthält;
(3) Primer zum Hybridisieren an verwandte Sequenzen zum Zwecke der
Amplifizierung dieser Sequenzen; (4) Primer zum Verändern der
nativen Opioidrezeptor-DNA-Sequenzen; sowie bei anderen Techniken,
die auf der Ähnlichkeit
der DNA-Sequenzen mit denjenigen der hier beschriebenen Opioidrezeptor-DNA-Segmente
beruhen.
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Wie
oben dargelegt wurde, ermöglicht
die durch die Erfindung gelieferte DNA-Sequenz-Information bei gewissen
Aspekten die Herstellung von relativ kurzen DNA (oder RNA)-Sequenzen (z. B.
Sonden), die in spezifischer Weise an codierende Sequenzen des ausgewählten Opioidrezeptor-Gens
hybridisieren. Bei diesen Aspekten werden Nukleinsäuresonden
von geeigneter Länge
hergestellt, die auf einer Überlegung
bezüglich
der ausgewählten
Opioidrezeptorsequenz basiert (z. B. einer Sequenz, wie sie in SEQ
ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3) wiedergegeben ist. Die Fähigkeit
solcher Nukleinsäuresonden,
in spezifischer Weise an epsilon- opioidrezeptor-codierende
Sequenzen zu hybridisieren, macht sie bei einer Vielfalt von Ausführungsformen
besonders nützlich.
Sehr wichtig ist, daß die
Proben bei einer Vielfalt von Tests zum Nachweisen der Anwesenheit
von komplementären
Sequenzen bei einer bestimmten Probe verwendet werden können. Es
sind jedoch Verwendungen beabsichtigt, einschließlich der Verwendung von Sequenzinformation
für die
Herstellung von Mutantenspezies-Primern,
oder Primern für
die Verwendung beim Herstellen anderer genetischer Konstruktionen.
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Um
gewisse Vorteile gemäß der Erfindung
zu bieten, umfaßt
eine bevorzugte Nukleinsäuresequenz, die
für Hybridisierungsuntersuchungen
oder -tests verwendet wird, Sondensequenzen, die komplementär zu einem
mindestens 14 bis 40 Nukleotide langen Abschnitt der epsilon-opioidrezeptor-codierenden Sequenz, wie
der in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 wiedergegebenen ist. Eine
Größe von mindestens
14 Nukleotiden in der Länge
trägt dazu
bei, sicherzustellen, daß das
Fragment eine genügende
Länge hat,
um ein Duplexmolekül
zu bilden, das sowohl stabil, als auch selektiv ist. Die Moleküle, die
komplementäre
Sequenzen über
Abschnitte mit mehr als 14 Basen in der Länge haben, werden jedoch im
allgemeinen bevorzugt, um die Stabilität und die Selektivität des Hybrids
zu erhöhen,
und dadurch die Qualität
und den Selektivitätsgrad
der erhaltenen spezifischen Hybridmoleküle zu verbessern. Im allgemeinen
wird bevorzugt, Nukleinsäuremoleküle zu entwerfen,
die gen-komplementäre Abschnitte
mit 14 bis 20 Nukleotiden haben, oder sogar noch länger sind,
wenn dies gewünscht
wird. Solche Fragmente können
leicht hergestellt werden, zum Beispiel durch direkte Synthese des
Fragments mit chemischen Mitteln, durch Anwendung einer Nukleinsäure-Reproduktionstechnologie,
wie der PCR-Technologie des US-Patents 4603102, oder durch Einführen ausgewählter Sequenzen
in rekombinante Vektoren für
die rekombinante Erzeugung.
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Demgemäß kann eine
Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung wegen seiner Fähigkeit,
in selektiver Weise Duplexmoleküle
mit komplementären
Abschnitten des Gens zu bilden, verwendet werden. Je nach der beabsichtigten
Anwendung werden verschiedene Hybridisierungsbedingungen verwendet,
um verschiedene Selektivitätsgrade
der Sonde bezüglich
der Zielsequenz zu erhalten. Für
Anwendungen, die einen hohen Selektivitätsgrad erfordern, werden gewöhnlich relativ
strenge Bedingungen verwendet, um die Hybride zu bilden. Zum Beispiel
wählt man
Bedingungen mit relativ niedrigem Salzgehalt und/oder hoher Temperatur
aus, wie sie bei 0,02 M–0,15
M NaCl bei Temperaturen von 50°C
bis 70°C
gegeben sind. Solche Bedingungen sind besonders selektiv und tolerieren
wenig oder gar keinen Mismatch zwischen der Sonde und der Matrize
oder dem Zielstrang.
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Für einige
Anwendungen, zum Beispiel, wenn man wünscht, Mutanten unter Verwendung
eines an eine darunter liegende Matrize hybridisierten Mutantenprimerstrangs
herzustellen, oder wenn man versucht, opioidrezeptor-codierende Sequenzen
von verwandten Spezies, funktionalen Äquivalenten oder dergleichen zu
isolieren, werden natürlich
gewöhnlich
weniger strenge Hybridisierungsbedingungen benötigt, um die Bildung des Heteroduplex
zu ermöglichen.
Unter solchen Umständen
verwendet man Bedingungen, wie 0,15 M–0,9 M Salzgehalt bei Temperaturen
zwischen 20°C
und 70°C.
Kreuzhybridisierende Spezies können
dadurch leicht als positiv hybridisierende Signale bezüglich Kontrollhybridisierungen
identifiziert werden. In jedem Fall wird im allgemeinen klar erkannt,
daß die
Bedingungen durch die Zugabe von zunehmenden Mengen Formamid strenger
gemacht werden können,
welches dazu dient, das Hybridduplex auf die gleiche Weise wie eine
erhöhte
Temperatur zu destabilisieren. Folglich können die Hybridisierungsbedingungen
leicht manipuliert werden, und folglich wird dies im allgemeinen
eine Methode der Wahl sein, je nach den gewünschten Ergebnissen.
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Bei
gewissen Ausführungsformen
ist es vorteilhaft, eine Nukleinsäuresequenz der vorliegenden
Erfindung in Kombination mit einem geeigneten Mittel, wie einem
Marke r, zu verwenden, um Hybridisierung nachzuweisen. Eine große Vielfalt
von geeigneten Indikatormitteln ist auf diesem Gebiet bekannt, einschließlich radioaktiver,
enzymatischer oder anderer Liganden, wie Avidin/Biotin, die fähig sind,
ein nachweisbares Signal zu geben. Bei bevorzugten Ausführungsformen
verwendet man voraussichtlich einen Enzymmarker, wie Urease, alkalische
Phosphatase, oder Peroxidase, anstelle von radioaktiven oder anderen
hinsichtlich der Umweltverschmutzung unerwünschten Reagenzien. Für den Fall
von Enzymmarkern sind kalorische Indikatorsubstrate bekannt, die
verwendet werden können,
um ein Mittel zu erzeugen, das für
das menschliche Auge oder spektrophotometrisch sichtbar ist, um
eine spezifische Hybridisierung mit komplementären, Nukleinsäure enthaltenden
Proben zu identifizieren.
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Im
allgemeinen wird angenommen, daß die
hier beschriebenen Hybridisierungssonden sowohl als Reagenzien bei
der Lösungshybridisierung,
als auch bei Ausführungsformen,
bei denen eine feste Phase verwendet wird, nützlich sind. Bei Ausführungsformen,
die eine feste Phase umfassen, wird die Test-DNA (oder Test-RNA)
enthaltende Probe auf einer ausgewählten Matrize oder Oberfläche adsorbiert
oder auf andere Weise fixiert. Diese fixierte, einzelsträngige Nukleinsäure wird
dann einer spezifischen Hybridisierung mit ausgewählten Sonden
unter gewünschten
Bedingungen unterworfen. Die ausgewählten Bedingungen hängen inter alia
von den auf den erforderlichen speziellen Kriterien basierenden,
besonderen Umständen
ab (zum Beispiel von dem G + C-Gehalt, dem Typ der Ziel-Nukleinsäure, der
Quelle der Nukleinsäure,
der Größe der Hybridisierungssonde,
usw.). Nach dem Waschen der hybridisierten Oberfläche, um
nicht-spezifisch
gebundene Sondenmoleküle
zu entfernen, wird die spezifische Hybridisierung mittels des Markers
nachgewiesen, oder sogar quantitativ bestimmt.
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D. Screening bezüglich Agonisten
und Antagonisten
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Epsilon-Rezeptoren
sind einer der hauptsächlichen
Subtypen der Opioidrezeptoren. Daher sind hochselektive Epsilon-Opioidrezeptor-Agonisten
klinisch nützlich.
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Die
Entwicklung von hochselektiven, klinisch nützlichen Epsilon-Opioidrezeptor-Agonisten
wird erleichtert, wenn man die für
die Agonistbindung notwendigen, spezifischen Stellen innerhalb des
Epsilon-Rezeptors
versteht. Das vor kurzem ausgeführte
Klonieren der Epsilon-Opioidrezeptor-cDNA hat die Möglichkeit geschaffen,
die strukturellen Bereiche dieses Rezeptorsubtyps, die seine Funktionsweise
bewirken, zu untersuchen.
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X. Testausrüstungen
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Bei
einem anderen Aspekt werden bei der vorliegenden Erfindung diagnostische
Testausrüstungen zum
Nachweisen der Anwesenheit von Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptiden in biologischen
Proben betrachtet, wobei die Testausrüstungen einen ersten Behälter aufweisen,
der einen ersten Antikörper
enthält,
der mit Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptiden
eine Immunreaktion ausführen
kann, wobei der erste Antikörper
in einer Menge vorhanden ist, die ausreicht, um mindestens einen
Test auszuführen.
Vorzugsweise weisen die Testausrüstungen
der Erfindung weiterhin einen zweiten Behälter auf, der einen zweiten Antikörper enthält, der mit
dem ersten Antikörper
eine Immunreaktion ausführt.
Noch besser sind die Antikörper,
die bei den Testausrüstungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, monoklonale Antikörper. Sogar
noch besser ist der erste Antikörper
auf einer festen Unterlage fixiert. Ebenfalls noch besser weisen
der erste und zweite Antikörper
einen Indikator auf, und vorzugsweise ist der Indikator ein radioaktiver
Marker oder ein Enzym.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird auch eine diagnostische Ausrüstung für das Screening
von Wirkstoffen betrachtet. Eine solche Ausrüstung weist einen Epsilon-Opioidrezeptor der
vorliegenden Erfindung auf. Die Ausrüstung kann weiterhin Reagenzien
zum Nachweisen einer Wechselwirkung zwischen einem Wirkstoff und
einem Rezeptor der vorliegenden Erfindung enthalten. Das vorgesehene
Reagens kann radioaktiv markiert sein. Die Ausrüstung kann einen bekannten
radioaktiv markierten Wirkstoff enthalten, der fähig ist, einen Rezeptor der
vorliegenden Erfindung zu binden oder mit diesem Rezeptor zu interagieren.
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Weiterhin
ist vorgesehen, daß die
Ausrüstung
ein sekundäres
Polypeptid enthalten kann. Das sekundäre Polypeptid kann ein G-Protein
sein. Das sekundäre
Polypeptid kann auch ein Effektorprotein sein. Wenn ein sekundäres Polypeptid
in einer Ausrüstung
enthalten ist, können
Reagenzien zum Nachweisen einer Wechselwirkung zwischen dem Rezeptor
und dem sekundären
Polypeptid vorgesehen werden. Als ein spezifisches Beispiel kann
ein Antikörper,
der fähig
ist, einen Rezeptor/G-Protein-Komplex nachzuweisen, vorgesehen werden.
Als ein weiteres spezifisches Beispiel kann ein Antikörper, der
fähig ist,
einen G-Protein/Effektor-Komplex
nachzuweisen, vorgesehen werden. Reagenzien für den Nachweis des Effektors
können
vorgesehen werden. Wenn zum Beispiel der vorgesehene Effektor Adenylylcyclase
ist, können
Reagenzien zum Nachweisen der Aktivität von Adenylylcyclase vorgesehen
werden. Die Identität
solcher Agenzien ist Fachleuten auf dem betreffenden Gebiet bekannt.
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Gemäß einem
alternativen Aspekt werden bei der vorliegenden Erfindung diagnostische
Testausrüstungen
verwirklicht zum Nachweisen der Anwesenheit, in biologischen Proben,
eines Polynukleotids, das ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid codiert, wobei
die Testausrüstungen
einen ersten Behälter
aufweisen, der ein zweites Polynukleotid enthält, das identisch mit, oder
komplementär
zu einem Segment, mit mindestens 10 aneinandergrenzenden Nukleotidbasen
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
werden bei der vorliegenden Erfindung diagnostische Testausrüstungen
betrachtet zum Nachweisen der Anwesenheit, in einer biologischen
Probe, von Antikörpern,
die immunoreaktiv mit Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptiden sind,
wobei die Testausrüstungen
einen ersten Behälter aufweisen,
der ein Epsilon-Opioidrezeptor-Polypeptid aufweist, das eine Immunreaktion
mit den Antikörpern ausführt, wobei
die Polypeptide in einer Menge vorhanden sind, die ausreicht, um
mindestens einen Test auszuführen.
Die Reagenzien der Testausrüstung
können
als eine auf einer festen Unterlage fixierte, flüssige Lösung, oder als ein getrocknetes
Pulver vorgesehen werden. Wenn das Reagens in einer flüssigen Lösung vorgesehen
wird, ist die flüssige
Lösung
vorzugsweise eine wässerige
Lösung.
Wenn das vorgesehene Reagens auf einer festen Unterlage fixiert
ist, kann die feste Unterlage vorzugsweise aus chromatographischen
Medien oder einem Objektträger
bestehen. Wenn das vorgesehene Reagens ein trockenes Pulver ist,
kann es durch Zugabe eines geeigneten Lösungsmittels rekonstituiert
werden. Das Lösungsmittel
kann vorgesehen werden.
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BEISPIELE
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Die
Beispiele sind wiedergegeben, um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
zu veranschaulichen. Gewisse Aspekte der folgenden Beispiele werden
als Techniken und Verfahren beschrieben, bei denen die Erfinder
der vorliegenden Erfindung festgestellt haben oder annehmen, daß sie bei
der Verwirklichung der Erfindung gut funktionieren. Diese Beispiele
werden durch die Verwendung von Standard-Labormethoden des Erfinders illustriert.
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BEISPIEL 1: Allgemeine
Methoden
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A. Klonierung und Amplifizierung
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Menschliche
genomische DNA wurde einer Amplifizierung mittels der PCR unter
Verwendung eines Satzes degenerierter Primer, OR-1 und OR-2, unterworfen.
- OR-1
5'CCTCACCA/GTGATG/CAGCG/A/TTC/GGAC/TCGA/CTA3' (SEQ ID NO: 5).
- OR-2
5'GAAGGCG/ATAG/T/CAGA/GAC/TA/G/CGGA/GTT3' (SEQ ID NO: 6).
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Diese
degenerierten Oligonukleotide wurden von der Zusammenstellung von
Sequenzen abgeleitet, die der dritten und siebten TM-Region (TM3
und TM7) des Maus-Delta-Opioid-Rezeptors
und der verwandten Somatostatin-Rezeptoren entsprechen (Breder et
al., 1992). Jeder Primer bestand aus einem Gemisch von Oligonukleotiden
mit einer gewissen Anzahl von Degenerationen.
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Die
Zeit der PCR war 1,5 min bei 93°C,
2 min bei 55°C,
und 4 min bei 72°C
(Hemmick and Bidlack, 1987). Nach 30 Zyklen wurde diese DNA mit
Phenol/Chloroform extrahiert und mit Äthanol ausgefällt. Die
DNA wurde mit T4-Polynukleotidkinase
phosphoryliert, und die Enden wurden mittels des Klenow-Enzyms ausgeglichen.
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Diese
amplifizierte DNA wurde in die EcoRV-Stelle des Bluescript-Plasmids
wie folgt subkloniert: Die DNA wurde in weicher Agarose elektrophoresiert,
und sechs aufeinanderfolgende Gelscheiben, die Größen zwischen
150 bp und 3 kbp entsprechen, wurden abgeschnitten, und über Nacht
bei Raumtemperatur in dem Gel mit dem Bluescript (SK)-Plasmid (Stratagen)
ligiert. Das Ligationsgemisch jeder Fraktion wurde in DH5α-F'-Bakterien (BRL)
transformiert, um die Bluecolor-Selektion zu ermöglichen, und auf LB-Platten,
die Ampicillin enthielten, plattiert. Eine menschliche λEMBL-Genombibliothek (Clonetech)
wurde gescreent unter Verwendung des 0,54 kb-Fragments von Klon
Nr. 12 mit den gleichen Prähybridisierungs-
und Hybridisierungslösungen,
wie unten beschrieben. Achtzehn positive Duplikat-Klone wurden ausgewählt und
danach durch sekundäres
und tertiäres
Screening gereinigt. Die DNA wurde aus den gereinigten Plaques hergestellt und
durch PCR-Analyse identifiziert.
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Dieser
Phage wurde mit verschiedenen Enzymen geschnitten, um ein Sondenbindungsinsert
auszuschneiden, auf 1% Agarose-Gel ausgebreitet, auf eine Nylonmembran
(Gelman Sciences) vakuum-transferiert, UV-gekoppelt und an das 6,5 × 106 cpm/ml nick-translatierte, 32P-markierte
0,54 kb-BamHI/Xhol-Fragment
des Klons Nr. 12 hybridisiert, unter Verwendung der gleichen Prähybridisierungs-
und Hybridisierungslösungen
wie unten, außer
daß 1%
SDS hinzugefügt
wurde, um den Untergrund zu verringern. Ein Sondenbindungsband,
ein 4,5 kb-Fragment, wurde mit BamHI erhalten. Dieses 4,5 kb-Band
wurde in Bluescript subkloniert, und beide Stränge der Nukleinsäuresequenz
wurden bestimmt.
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B. Lokalisierung von ε-mRNA
-
Ein
Fragment wurde von dem Klon Nr. 12 gereinigt, und nach der Random-Primer-Methode
mit [α-35S] dCTP mit einer hohen spezifischen Aktivität (109 dmp/μg)
radioaktiv markiert. Kryostatschnitte von 8μm Dicke wurden in 4% Paraformaldehyd
in 0,1 M Phosphatbuffer fixiert, und in 15% Sucrose in 0,1 M Phosphatpuffer eingetaucht.
Die Schnitte wurden. in 2 × SSC
während
10 Minuten gespült,
und in dem gleichen Puffer, der 0,5% Trition X-100 enthielt, während 15
Minuten permeabilisiert, zweimal in 2 × SSC gespült, und während 1 Stunde bei 42°C prähybridisiert
in dem folgenden Puffer: 5 × SSC,
der 5 × Denhardt-Lösung (0,2%
Ficoll/0,2% Rinderserumalbumin/0,02 Polyvinylpyrrolidin), 200 μg Hefe-tRNA/ml, 200μg denaturierte
Lachssperma-DNA/ml, und 50% Formamid.
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Die
Hybridisierung wurde während
24 Stunden bei 42°C
in dem Prähybridisierungspuffer
ausgeführt, der
4% Dextransulfat und 106 cpm wärme-denaturierten, 35S-markierten Klon Nr. 12 pro Schnitt enthielt.
Nach der Hybridisierung wurden die Objektträger bei Raumtemperatur in 2 × SSC während 2
Stunden, 1 × SSC
während
1 Stunde, 0,5 × SSC
während
1 Stunden, und bei 42°C
in 0,5 × SSC
während
1 Stunde gewaschen. Die Objektträger
wurden in Äthanol
dehydratisiert und luftgetrocknet. Der autoradiographische Nachweis
der Hybride wurde mittels eines Röntgenstrahlen-Autoradiogramms und
durch Eintauchen des Objektträgers
in 1 : 1 mit destilliertem Wasser verdünnte Kodak NTB2-Emulsion ausgeführt. Sie
wurden während
1 Stunde luftgetrocknet, und während
7 Tagen in eine ausgetrocknete Kammer mit 4°C gelegt. Danach wurden sie
während 4
Minuten in Kodak D-19-Entwickler
entwickelt, während
1 Minute in Wasser gewaschen, und während 5 Minuten in Kodak-Fixierbad
fixiert. Nach dem Waschen während
1 Stunde wurden sie mit Hämatoxylin
und Cosin (H und E) gefärbt
und abgedeckt. Die Kontrollen bestanden aus der vorherigen Digestion
von Hypophysengeweben mit 300 μg/l
RNase (Sigma) bei 37°C
während
45 Minuten. Die RNase-Kontrollen wurden bei allen Proben durchgeführt.
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C. Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung
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Sonden
wurden mit dATP biotinylisiert unter Verwendung der BRL-Bionick-Markierausrüstung. In-Situ-Hybridisierung und
FISH-Nachweis: Lymphozyten wurden in einem minimalen essentiellen
Medium (MEM), dem 10% fötales
Kalbsserum und Phytohämagglutinin
(PHA) zugegeben wurden, bei 37°C
während
68–72
h gezüchtet.
Die Lymphozytenkulturen wurden während
weiteren 16 h mit BrdU (18 mg/ml Sigma) behandelt, um die Zellpopulation
zu synchronisieren. Die synchronisierten Zellen wurden mit einem
serumfreien Medium dreimal gewaschen, und bei 37°C während 6 Stunden in α-MEM mit
Thymidin (2,5 μg/l:
Sigma) inkubiert. Die Zellen wurden geerntet, und Objektträger wurden
nach Busing-Verfahren gemacht. Das Verfahren für die Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung (FISH)
wurde gemäß Heng et
al., 1992, und Heng and Tsui, 1993 ausgeführt. Kurz gesagt, die 7 Tage
alten Objektträger
wurden bei 55°C
während
1 Stunde im Ofen getrocknet. Nach der RNase A-Behandlung wurden
die Objektträger
in 70% Formamid in 2 × SSC
während
1 Minute bei 70°C
denaturiert, worauf eine Dehydratation mit Äthanol erfolgte. Die Sonde
wurde in einem Hybridisierungsgemisch, das aus 50% Formamid und
10% Dextransulfat bestand, bei 75°C
während
5 Minuten denaturiert. Nach Hybridisierung, Nachweis und Amplifizierung
wurden die FISH-Signale und das DAPI-Bandenmuster in einem einzigen Vorgang
durch einfaches Umschalten der Filter des Mikroskops sichtbar gemacht
(Heng and Tsui, 1993).
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BEISPIEL 2: Isolierung
von cDNA-Klonen
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Mehrere
der Nager-Opioidrezeptoren (OR), nämlich der δ-, κ- und μ-Rezeptor, wurden jetzt kloniert (Yasuda
et al., 199, und Chen et al., 1993). Zwei degenerierte Oligonukleotide,
die auf der Nukleotidsequenz basieren, die die dritte und siebte
Transmembran (TM)-Region des Maus-δ-Opioidrezeptors codieren, wurden hergestellt.
Da viele früher
G-Protein-gekoppelte Klonrezeptoren auf einzelnen Exons codiert
sind, wurden diese Oligonukleotide verwendet, um bei der Polymerasekettenreaktion
(PCR) die menschliche genomische DNA zu amplifizieren (Hazum et
al., 1979). Die amplifizierte DNA (in dem Größenbereich 500 bis 1000 bp)
wurde in das Bluescript-Plasmid subkloniert, und 150 der sich ergebenden
Klone wurden sequenziert.
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Aus
den erhaltenen Nukleotidsequenzen war ersichtlich, daß keiner
der genomischen PCR-Klone die menschlichen Orthologen des Nager-ORs
codierte. Zwei Klone, Nr. 11 und Nr. 12, waren identisch mit dem δ-, μ- und π-OR. Um zu
erreichen, daß das
Gen über
die volle Länge
durch diese PCR-abgeleiteten Fragmente (540 bp) codiert wird, wurde
eine menschliche Genbibliothek gescreent, und bei dem Screening
wurden 18 positive Klone erhalten. Bei einer raschen PCR-Analyse
dieser Phagenklone mit. den ursprünglichen PCR-Oligonukleotiden
gelang es, jeweils einen Phagen zu identifizieren, der die Sequenz
des Klons Nr. 11 oder Nr. 12 enthielt. Diese Phagen wurden gereinigt,
und ein Fragment (4,5 kb) von den Klonen Nr. 11 und Nr. 12 wurde in
das Bluescript-Plasmid subkloniert und sequenziert.
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Diese
genomischen Klone, die HG-11 und HG-12 genannt werden, enthielten
intronlose Leseraster mit ungefähr
980 bis ungefähr
1000 Nukleotiden, die ein Protein mit 333 oder 327 Aminosäuren codieren
(siehe die 1 und 2). Bei der PCR-Analyse,
bei der zwei für
die Klon Nr. 12-Sequenz spezifische Oligonukleotide verwendet wurden,
wurden gleichgroße
DNA-Fragmente bei der genomischen DNA von Schimpanse, Affe, Ratte
und Maus identifiziert.
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BEISPIEL 3: Pharmakologie
des Epsilonrezeptor-Polypeptids
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Um
nachzuweisen, daß HG-12
einen Opioidrezeptor codierte, wurde ein 2 kb-Fragment aus der untranslatierten
5'-Region des Gens
herausgenommen, und der gekürzte
Insert (2,5 kb) wurde in die multiple Kloningstelle des eukaryotischen
Expressionsvektors (pRC/CMV) subkloniert. Die Fähigkeit von selektiven Opioidrezeptor-Agonisten
und – Antagonisten,
die Membranen von transfizierten COS- und BHK-Zellen zu binden, wurde beurteilt. Mit
diesem Konstrukt transfizierte Zellen banden [3H]-Bremazocin,
einen Benzomorphan-Liganden mit hoher Affinität für alle bekannten Opioidrezeptor-Subtypen,
mit einem Kd von 10 nM. Die spezifische
[3H]-Bremazocin-Bindung wurde bei Anwesenheit
des Opiatalkaloids Levorphanol definiert, und sie wurde durch β-Funaltrexamin
mit einem IC50 100 nM und durch IC50 1000 nM wirksam verschoben, wie in der 4 und der 5 gezeigt ist. Die aus untransfizierten
Kontrollzellen hergestellten Membranen zeigten keine verschiebbare
[3H]-Bremazocin-Bindung.
Die [3H]-Bremazocin-Bindung wurde durch
(Leu5)β-Endorphin,
und in einem geringeren Maße
durch DADLE verschoben, aber nicht durch die für μ-, δ- und κ-Opioidrezeptoren selektiven Liganden
DAMGO, DPDPE und U-50.488.
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BEISPIEL 4: Southern-
und Northern-Blot-Analyse
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Als
menschliche genomische DNA mit verschiedenen Restriktionsenzymen
digeriert wurde und der Southern-Hybridisierungsanalyse
mit einer aus der codierenden Region von HG-12 isolierten DNA-Sonde
unterworfen wurde, wurde bei jedem Enzym nur eine einzige Hybridisierungsbande
beobachtet. HG-12 kreuzhybridisierte nicht mit anderen verwandten
Genen, und die einzige beobachtete Hybridisierungsbande war konsistent
mit einer intronlosen Genstruktur. Die Northern-Blot-Analyse verschiedener
Regionen und Gewebe des menschlichen Gehirns ließ ein einziges mRNA-Transkript
in dem Zerebellum und dem frontalen Kortex erkennen, während in
der Hypophyse und dem Hypothalamus zwei Transkripte sichtbar waren.
In der Niere und der Leber wurde keine spezifische mRNA nachgewiesen.
Die In-Situ-Hybridisierungs-Histochemie bei der Hypophyse ließ ein starkes
Signal erkennen, das eine beschränkte
Verteilung von HG-12 in einer Subpopulation von Zellen zeigte. Die
Signalverteilung war vorzugsweise in den seitlichen Flügeln der
Hypophyse lokalisiert, wobei der zentrale Bereich und die hintere
Hypophyse frei von Markierung waren. Die Daten von dem Southern-Blot
und dem Northern-Blot sind in den 6 bzw. 7 wiedergegeben.
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BEISPIEL 5: Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung
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Die
Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung (FISH)9 wurde
verwendet, um die spezifische chromosomale Lokalisierung des HG-12-Gens
zu identifizieren. Sechzig mitotische Chromosomenstrukturen wurden
geprüft, und
42 von ihnen (70%) zeigten doppelte Hybridisierungssignale bei dem
Banden aufweisenden Chromosom 10, eines bei jedem der zwei Schwester-Chromatide.
Insgesamt 11 miotische Figuren wurden photographiert, und die Daten
sind in der 8 zusammengefaßt. Verschiedene
Grade von verdichteten Chromosomen wurden für die detaillierte Lokalisierung
verwendet, und alle erhaltenen Signale waren innerhalb der Bänder von 10q11.2
bis 10q21.1 gelegen (8).
Unter den verwendeten FISH-Nachweisbedingungen gab es keine Kreuzhybridisierung
von anderen Loci des menschlichen Genoms.
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Der
Opioidrezeptor, den wir kloniert haben, hat eine für die G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren typische Struktur, und er interagiert spezifisch mit
den 6,7-Benzomorphan-Arzneimitteln
und dem endogenen Peptid β-Endorphin, aber nicht
mit den selektiven μ-, δ- und κ-Opioid-Liganden.
Insgesamt ergeben diese Daten einen direkten Nachweis für die Klonierung
und Identifizierung des ε-Opioidrezeptors
aus dem menschlichen Gehirn.
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3A
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- Klon 12
- DELTA-OPIOIDREZEPTOR (Maus)
- KAPPA-OPIOIDREZEPTOR (Maus)
- MY-OPIOIDREZEPTOR (Ratte)
- SOMATOSTATIN-REZEPTOR SSTR3 (Mensch)
- Klon 12
- DELTA
- KAPPA
- MY
- SSTR3
- Klon 12
- DELTA
- KAPPA
- MY
- SSTR3
- Klon 12
- DELTA
- KAPPA
- MY
- SSTR3
- TRANSMEMBRAN 1
- TRANSMEMBRAN 2
-
3B
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- Klon 12
- DELTA
- KAPPA
- MY
- SSTR3
- Klon 12
- DELTA
- KAPPA
- MY
- SSTR3
- Klon 12
- DELTA
- KAPPA
- MY
- SSTR3
- TRANSMEMBRAN 3
- TRANSMEMBRAN 4
- TRANSMEMBRAN 5
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3C
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- Klon 12
- DELTA
- KAPPA
- MY
- SSTR3
- Klon 12
- DELTA
- KAPPA
- MY
- SSTR3
- Klon 12
- DELTA
- KAPPA
- MY
- SSTR3
- TRANSMEMBRAN 6
- TRANSMEMBRAN 7
-
4A
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- Spezifische Bindung (fmol/mg)
- 3H-Bremazocin (nM)
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4B
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4C
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- 3H-Bremazocin-Bindung
- (% spezifisch)
- LIGAND-KONZENTRATION (M)
- BFNA
- β-Endorphin
- Levorphanol
- Naltrindol
- DADLE
- DPDPE
- DAMGO
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5
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- cAMP-erzeugt
- (% Kontrolle)
- [Levorphanol] (nM)
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