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Querverweis zu verwandten
Anmeldungen
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Die
vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität zur US-Serien-Nr. 60/113
401, angemeldet am 23. Dezember 1998.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft DNA-Moleküle, welche für Spleissvarianten
des Melanocortin 1-Rezeptorproteins (MC-R1), das zur Rhodopsin-Unterfamilie
von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren gehört, codieren, rekombinante
Vektoren, umfassend DNA-Moleküle,
weiche für
MC-R1-Spleissvariantenproteine codieren, rekombinante Wirtszellen,
welche einen rekombinanten Vektor enthalten, der für MC-R1-Spleissvarianten codiert,
die von dem DNA-Molekül
codierten humanen MC-R1-Proteine und Verfahren zur Identifizierung
selektiver Agonisten und Antagonisten von MC-R1-Spleissvariantenproteinen,
die in dieser Beschreibung offenbart werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Melanocortin-Rezeptoren
gehören
zur Rhodopsin-Unterfamilie von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren
(GPCRs). Fünf
verschiedene Subtypen sind bekannt. Diese Melanocortin-Rezeptoren binden
an Peptide, wie z.B. die melanozytenstimulierenden Hormone α, β oder γ (α-, β-, γ-MSH), die
von dem Proopiomelanocortin (POMC)-Gen abgeleitet sind, und werden
durch diese aktiviert. Man nimmt an, dass ein breites Spektrum physiologischer
Funktionen durch Melanocortin-Peptide und deren Rezeptoren vermittelt
wird.
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US-Patent
Nr. 5,532,347, erteilt am 2. Juli 1996 an Cone und Mountjoy, offenbart
und beansprucht Human- und Maus-DNA-Moleküle, welche für MC-R1
(auch im Stand der Technik als α-MSH-R
bekannt) codieren. Das exprimierte humane Protein enthält 317 Aminosäuren.
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US-Patent
Nr. 5,849,871, erteilt am 15. Dezember 1998 an Cone und Mountjoy,
offenbart und beansprucht Human- und Maus-MC-R1. Wie im vorhergehenden
Absatz festgestellt, enthält
das exprimierte humane Protein 317 Aminosäurereste.
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Mountjoy
et al. (1992, Science 257: 1248–1251)
beschreiben DNA-Moleküle
und das begleitende Protein für
Human-MC-R1 und Human-MC-R2.
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Chhajlani
et al. (1992, FEBS Letters 309: 417–420) offenbaren ebenfalls
ein humanes DNA-Molekül, umfassend
einen offenen Leserahmen, der für
Human-MC-R1 codiert.
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Cone
et al. (1996, Recent Progress in Hormone Research 51: 287–318) geben
einen Überblick über bekannte
Säuger-Melanocortin-Rezeptoren
von MC-R1 bis MC-R5.
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Jackson
(1997, Human Molecular Genetics 6: 1613–24) und Koppula et al. (1997,
Human Mutation 9: 30–36)
geben einen Überblick über das
Auftreten und die potentielle Bedeutung von Polymorphismen innerhalb
der codierenden Sequenz der Human-MC-R1-Form A.
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Es
ist wünschenswert,
in vivo-Daten mit biochemischer Aktivität von Verbindungen in vitro
zu korrelieren.
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Es
ist auch wünschenswert,
Verbindungen zu selektionieren, welche ein oder mehrere Human-Melanocortin-Rezeptorprotein(e)
in vitro aktivieren.
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Es
ist ferner wünschenswert,
neue Arzneiwirkstoffe aufzufinden, welche pathophysiologische Prozesse
durch Modulation von Melanocortin-Rezeptoraktivität beeinflussen,
gefolgt von klinischen Versuchen an Menschen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft und erfüllt diese Anforderungen durch
Offenbarung isolierter Nukleinsäuremoleküle, welche
Spleissvarianten von Human-MC-R1 exprimieren, rekombinanter Vektoren,
welche diese Nukleinsäuremoleküle beherbergen,
rekombinanter Wirtszellen, welche diese alternativen Formen von Human-MC-R1
und/oder biologisch aktive Äquivalente
exprimieren, und pharmakologischer Eigenschaften dieser Human-MC-R1-Proteine.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Reihe isolierter Nukleinsäuremoleküle (Polynukleotide),
welche für
neue Varianten des Human-Melanocortin 1-Rezeptorproteins codieren,
hier als MC-R1B-Proteine bezeichnet. Die Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung sind im Wesentlichen frei von anderen Nukleinsäuren. Diese
isolierten Nukleinsäuremoleküle codieren
für ein
MC-R1-Protein, welches eine intrazelluläre Domäne mit zusätzlichen 65 Aminosäureresten
im Vergleich zu dem früher
offenbarten Human-MC-R1, hier auch als MC-R1A bezeichnet, enthält. Deshalb betrifft die vorliegende
Erfindung isolierte Nukleinsäuremoleküle (Polynukleotide),
welche für
eine mRNA codieren, die ein neues Human-MC-R1-Protein exprimiert, wobei diese DNA-Moleküle einschließen, jedoch
keineswegs beschränkt
sind auf, DNA-Moleküle,
welche die hier als SEQ-ID-Nr. 1, SEQ-ID-Nr. 3, SEQ-ID-Nr. 5, SEQ-ID-Nr.
7, SEQ-ID-Nr. 9, SEQ-ID-Nr. 11, SEQ-ID-Nr. 13, SEQ-ID-Nr. 16, SEQ-ID-Nr.
19, SEQ-ID-Nr. 22 und SEQ-ID-Nr. 25 offenbarte Nukleotidsequenz
umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nukleinsäuremoleküle, welche
humane genomische Klone repräsentieren,
die mindestens ein einziges Intron innerhalb des offenen Leserahmens,
der für
neue Varianten von Human-MC-R1B-Protein codiert, umfassen. Deshalb
betrifft die vorliegende Erfindung isolierte Nukleinsäuremoleküle (Polynukleotide),
welche für
ein RNA-Molekül
codieren, welches gespleisst wird, um ein mRNA-Molekül zu bilden,
das für
eine neue Human-MC-R1-Proteinvariante codiert, wobei diese DNA-Moleküle einschließen, jedoch
keineswegs beschränkt
sind auf, DNA-Moleküle,
welche die hier als SEQ-ID-Nr. 15, SEQ-ID-Nr. 18, SEQ-ID-Nr. 21
und SEQ-ID-Nr. 24 offenbarte Nukleotidsequenz umfassen. Diesbezüglich betrifft
die vorliegende Erfindung auch das jeweilige mRNA-Molekül, welches
von jedem der DNA-Moleküle,
die als SEQ-ID-Nr. 15, SEQ-ID-Nr. 18, SEQ-ID-Nr. 21 und SEQ-ID-Nr.
24 dargestellt sind, gebildet wird.
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Die
isolierten Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung umfassen eine 3'-Verlängerung
in dem offenen Leserahmen, welche für eine COOH-terminale Verlängerung
von 65 Aminosäuren
gegenüber
bekanntem MC-R1 codiert. Deshalb betrifft die vorliegende Erfindung
isolierte Nukleinsäuremoleküle, sowohl DNA-
als auch RNA-Moleküle,
die für
eine Spleissvariante von bekanntem MC-R1 codieren, welche für diese COOH-terminale
Verlängerung
von 65 Aminosäuren
codiert. Die Gesamtheit der Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden Erfindung,
einschließlich
genomischer DNA, cDNA, RNA und mRNA, wird hier als "MC-R1-Spleissvarianten" bezeichnet werden,
womit ein offenbartes Nukleinsäuremolekül identifiziert
wird, welches für
ein Protein mit Melanocortin 1-Rezeptoraktivität codiert, in Kombination mit
diesem zusätzlichen 3'-Exon, welches für eine COOH-terminale
Verlängerung
von 65 Aminosäuren
codiert. Diese isolierten Nukleinsäuremoleküle umfassen, sind jedoch keineswegs
beschränkt
auf, SEQ-ID-Nr. 1, SEQ-ID-Nr. 3, SEQ-ID-Nr. 5, SEQ-ID-Nr. 7, SEQ-ID-Nr.
9, SEQ-ID-Nr. 11, SEQ-ID-Nr. 13, SEQ-ID-Nr. 15, SEQ-ID-Nr. 16, SEQ-ID-Nr.
18, SEQ-ID-Nr. 19, SEQ-ID-Nr. 21, SEQ-ID-Nr. 22, SEQ-ID-Nr. 24 und
SEQ-ID-Nr. 25.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch biologisch aktive Fragmente
oder Mutanten von MC-R1-Spleissvarianten,
welche für
mRNA, exprimierend einen neuen Human-MC-R1, codieren. Jedes solche
biologisch aktive Fragment und/oder solche Mutante der hier offenbarten
MC-R1-Spleissvarianten
wird entweder für
ein Protein oder ein Proteinfragment codieren, welches mindestens
im Wesentlichen die pharmakologischen Eigenschaften eines Wildtyp-MC-R1-Proteins nachbildet
und mindestens einen Teil der COOH-terminalen Aminosäure verlängerung,
offenbart als SEQ-ID-Nr. 27, umfasst. Jedes solche Polynukleotid
schließt
ein, ist jedoch nicht notwendigerweise beschränkt auf, Nukleotidsubstitutionen,
-deletionen, -additionen, aminoterminale Verkürzungen und carboxyterminale
Verkürzungen,
so dass diese Mutationen für
mRNA codieren, welche ein Protein oder Proteinfragment von diagnostischem,
therapeutischem oder prophylaktischem Nutzen exprimieren, und zum
Screenen hinsichtlich Agonisten und/oder Antagonisten der MC-R1B-Funktion
von Nutzen sein würden.
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Ein
bevorzugter Aspekt dieses Teils der vorliegenden Erfindung ist angegeben
als SEQ-ID-Nr. 1, SEQ-ID-Nr.
3, SEQ-ID-Nr. 5, SEQ-ID-Nr. 7, SEQ-ID-Nr. 9, SEQ-ID-Nr. 11, SEQ-ID-Nr.
13, SEQ-ID-Nr. 15, SEQ-ID-Nr. 16, SEQ-ID-Nr. 18, SEQ-ID-Nr. 19,
SEQ-ID-Nr. 21, SEQ-ID-Nr.
22, SEQ-ID-Nr. 24 und SEQ-ID-Nr. 25, humane Nukleinsäuremoleküle, welche
den vollständigen
offenen Leserahmen für
die MC-R1B-Proteine der vorliegenden Erfindung umfassen.
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Die
isolierten Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung können
ein Desoxyribonukleinsäuremolekül (DNA),
wie z.B. genomische DNA und komplementäre DNA (cDNA), welche einzelsträngig (codierender
oder nicht-codierender Strang) oder doppelsträngig sein kann, sowie synthetische
DNA, wie z.B. ein synthetisiertes einzelsträngiges Polynukleotid, umfassen.
Das isolierte Nukleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung kann auch ein Ribonukleinsäuremolekül (RNA) umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Vektoren und rekombinante
Wirte, sowohl prokaryotisch als auch eukaryotisch, welche die im
Wesentlichen gereinigten Nukleinsäuremoleküle, die in dieser Beschreibung
offenbart werden, enthalten, einschließlich der, jedoch nicht beschränkt auf
die, isolierten Nukleinsäuremoleküle wie in
SEQ-ID-Nr. 1, SEQ-ID-Nr. 3, SEQ-ID-Nr. 5, SEQ-ID-Nr. 7, SEQ-ID-Nr.
9, SEQ-ID-Nr. 11, SEQ-ID-Nr. 13, SEQ-ID-Nr. 15, SEQ-ID-Nr. 16, SEQ-ID-Nr.
18, SEQ-ID-Nr. 19, SEQ-ID-Nr. 21, SEQ-ID-Nr. 22, SEQ-ID-Nr. 24 und
SEQ-ID-Nr. 25 angegeben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch subzelluläre Membranfraktionen der rekombinanten
Wirtszellen (sowohl prokaryotische als auch eukaryotische und sowohl
stabil als auch transient transformierte Zellen), welche die von
den Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung codierten Proteine enthalten. Diese subzellulären Membranfraktionen
werden entweder Wildtyp- oder Mutantenformen der humanen Melanocortin
1-Rezeptorproteine, welche die COOH-terminate Verlängerung
umfassen, in Niveaus enthalten, die wesentlich über den endogenen Niveaus liegen,
und somit in verschiedenen Assays, die in dieser Patentbeschreibung
beschrieben werden, von Nutzen sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine im wesentlichen gereinigte
Form der COOH-terminalen Varianten
von Human-Melanocortin 1-Rezeptorprotein, welche die in 5A–5F offenbarten
und in SEQ-ID-Nr. 2, SEQ-ID-Nr. 4, SEQ-ID-Nr. 6, SEQ-ID-Nr. 8, SEQ-ID-Nr.
10, SEQ-ID-Nr. 12, SEQ-ID-Nr. 14, SEQ-ID-Nr. 17, SEQ-ID-Nr. 20,
SEQ-ID-Nr. 23 und SEQ-ID-Nr.
26 angegebenen Aminosäuresequenzen
umfassen. Diese MC-R1-Proteine umfassen eine 65 Aminosäuren lange
Verlängerung
am COOH-Terminus im Vergleich zu bekanntem humanen MC-R1 und werden
in dieser Patentbeschreibung durchgehend als MC-R1B-Proteine oder MC-R1-Spleissvariantenproteine
bezeichnet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch biologisch aktive Fragmente
und/oder Mutanten der humanen MC-R1B-Proteine, die in dieser Patentbeschreibung
offenbart werden, einschließlich,
jedoch nicht notwendigerweise beschränkt auf, Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen, -additionen, aminoterminale Verkürzungen und carboxyterminale
Verkürzungen,
so dass diese Mutationen Proteine oder Proteinfragmente von diagnostischem,
therapeutischem oder prophylaktischem Nutzen ergeben und zum Screenen
hinsichtlich Agonisten und/oder Antagonisten der MC-R1B-Funktion
von Nutzen wären.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nukleinsäuremoleküle, welche
Fusionskonstrukte sind, die Fusionsproteine exprimieren, von Nutzen
in Assays zur Identifizierung von Verbindungen, welche Wildtyp-Vertebraten-MC-R1B-Aktivität modulieren.
Ein bevorzugter Aspekt dieses Teils der Erfindung umfasst, ist jedoch
nicht beschränkt
auf, Glutathion S-Transferase(GST)-MC-R1B-Fusionskonstrukte, welche
einschließen,
jedoch nicht beschränkt
sind auf, entweder die intrazelluläre Domäne von Human-MC-R1B als Fusion
im Leserahmen am Carboxyterminus des GST-Gens oder die extrazelluläre und Transmembran-Ligandenbindungsdomäne von MC-R1B
fusioniert mit dem Aminoterminus von GST oder die extrazelluläre und Transmembran-Domäne von MC-R1B
fusioniert mit einem Immunglobulin-Gen nach Verfahren, die einem
Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet bekannt sind. Lösliche rekombinante
GST-MC-R1B-Fusionsproteine können
in verschiedenen Expressionssystemen, einschließlich Spodoptera frugiperda
(Sf21)-Insektenzellen (Invitrogen), unter Verwendung eines Baculovirus-Expressionsvektors
(pAcG2T, Pharmingen) exprimiert werden.
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Deshalb
betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zur Expression der
hier offenbarten humanen MC-R1B-Proteine und biologischen Äquivalente,
Assays unter Verwendung dieser Genprodukte, rekombinante Wirtszellen,
die DNA-Konstrukte umfassen, welche diese Rezeptorproteine exprimieren,
und durch diese Assays identifizierte Verbindungen, welche als Agonisten
oder Antagonisten von MC-R1B-Aktivität wirken.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch polyklonale und monoklonale
Antikörper,
die als Reaktion auf entweder die humane Form eines MC-R1B-Proteins
oder ein biologisch aktives Fragment davon induziert wurden.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
isolierten Nukleinsäuremoleküls, welches
für eine
neue Form von Human-MC-R1B oder Human-MC-R1B-Fragmente, Mutanten
oder Derivate der humanen MC-R1B-Proteine, wie angegeben in 5A–5F und
SEQ-ID-Nr. 2, SEQ-ID-Nr. 4, SEQ-ID-Nr. 6, SEQ-ID-Nr. 8, SEQ-ID-Nr.
10, SEQ-ID-Nr. 12,
SEQ-ID-Nr. 14, SEQ-ID-Nr. 17, SEQ-ID-Nr. 20, SEQ-ID-Nr. 23 und SEQ-ID-Nr.
26, codiert. Ein beliebiges solches Polynukleotid schließt ein,
ist jedoch nicht notwendigerweise beschränkt auf, Nukleotidsubstitutionen,
-deletionen, -additionen, aminoterminale Verkürzungen und carboxyterminale
Verkürzungen,
so dass diese Mutationen für
mRNA codieren, die ein Protein oder Proteinfragment von diagnostischem,
therapeutischem oder prophylaktischem Nutzen exprimieren, und zum
Screenen hinsichtlich Agonisten und/oder Antagonisten der Vertebraten-MC-R1B-Funktion
von Nutzen sein würden.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
der Human-MC-R1B-Proteine oder
-Proteinfragmente, welche von den im vorhergehenden Abschnitt genannten
Nukleinsäuremolekülen codiert
werden.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
rekombinanter Vektoren und rekombinanter Wirtszellen, welche eine
Nukleinsäuresequenz,
codierend für
diese humanen MC-R1B-Proteine oder biologische Äquivalente davon, umfassen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
im Wesentlichen gereinigten Form irgendeines der humanen MC-R1B-Proteine,
einschließlich
der, jedoch nicht beschränkt
auf die, in 5A–5F und
SEQ-ID-Nr. 2, SEQ-ID-Nr. 4, SEQ-ID-Nr. 6, SEQ-ID-Nr. 8, SEQ-ID-Nr.
10, SEQ-ID-Nr. 12, SEQ-ID-Nr. 14, SEQ-ID-Nr. 17, SEQ-ID-Nr. 20,
SEQ-ID-Nr. 23 und SEQ-ID-Nr. 26 angegebenen Proteine.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von biologisch
aktiven Fragmenten und/oder Mutanten der hier offenbarten Human-MC-R1B-Proteine,
einschließlich,
jedoch nicht notwendigerweise beschränkt auf, Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen, -additionen, aminoterminale Verkürzungen und carboxyterminale
Verkürzungen,
so dass diese Mutationen Proteine oder Proteinfragmente von diagnostischem,
therapeutischem oder prophylaktischem Nutzen liefern.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist auch die Bereitstellung von
MC-R1B-basierten Assays, um hinsichtlich Modulatoren dieses Rezeptorproteins
zu selektionieren. Diese Assays sind vorzugsweise zell-basierte
Assays, wobei ein DNA-Molekül,
das für
MC-R1B codiert, in eine getestete Wirtszelle transfiziert oder transformiert
wird, wobei man diese rekombinante Wirtszelle vor der Verwendung
in verschiedenen hier beschriebenen Assays für eine ausreichende Zeit wachsen
lässt,
um MC-R1B zu exprimieren.
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Eine
Alternative ist ein Assay, bei dem im Wesentlichen gereinigte Membranfraktionen
aus einer solchen transfizierten Wirtszelle mit einem DNA-Vektor,
der für
das MC-R1B-Protein codiert, verwendet werden, so dass die Bindung
von Testverbindungen im Verhältnis
zu einem bekannten MC-R1B-Liganden getestet werden kann. Diesbezüglich ist
eine weitere Aufgabe die Bereitstellung von Membranpräparationen
aus Wirtszellen, die mit einem für
MC-R1B codierenden DNA-Molekül
transfiziert oder transformiert wurden, zur Verwendung in Assays,
um hinsichtlich Modulatoren von MC-R1B-Aktivität zu selektionieren.
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Ebenfalls
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von
MC-R1B-basierten
Fusionskonstrukten im Leserahmen, Verfahren zur Expression dieser
Fusionskonstrukte, hier offenbarten biologischen Äquivalenten,
damit in Bezug stehenden Assays, rekombinanten Zellen, welche diese
Konstrukte exprimieren, und agonistischen und/oder antagonistischen
Verbindungen, welche durch die Verwendung der für Vertebraten-MC-R1B-Protein codierenden
Nukleinsäure
identifiziert wurden, sowie von dem exprimierten Protein.
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Wie
hier verwendet, beziehen sich "MC-R1-Spleissvarianten" und/oder "MC-R1B-Spleissvarianten" auf ein Nukleinsäuremolekül, welches
für ein
Protein mit Melanocortin 1-Rezeptoraktivität codiert, welches ein 3'-Exonsegment umfasst,
das für
eine COOH-terminate Verlängerung
von 65 Aminosäuren,
die in SEQ-ID-Nr. 27 identifiziert wurde, codiert. Solche Nukleinsäuremoleküle umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, SEQ-ID-Nr. 1, SEQ-ID-Nr.
3, SEQ-ID-Nr. 5, SEQ-ID-Nr. 7, SEQ-ID-Nr. 9, SEQ-ID-Nr. 11, SEQ-ID-Nr.
13, SEQ-ID- Nr. 15,
SEQ-ID-Nr. 16, SEQ-ID-Nr. 18, SEQ-ID-Nr. 19, SEQ-ID-Nr. 21, SEQ-ID-Nr.
22, SEQ-ID-Nr. 24 und
SEQ-ID-Nr. 25.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich "MC-R1B" und/oder "MC-R1-Spleissvariantenproteine" auf die Proteine,
die von den hier offenbarten MC-R1-Spleissvarianten-Nukleinsäuremolekülen translatiert
werden. Diese humanen MC-R1B-Proteine umfassen, sind jedoch nicht
beschränkt
auf, SEQ-ID-Nr. 2, SEQ-ID-Nr. 4, SEQ-ID-Nr. 6, SEQ-ID-Nr. 8, SEQ-ID-Nr.
10, SEQ-ID-Nr. 12, SEQ-ID-Nr. 14, SEQ-ID-Nr. 17, SEQ-ID-Nr. 20, SEQ-ID-Nr.
23 und SEQ-ID-Nr.
26.
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Wie
hier verwendet, bedeutet "GPCR" – G-Protein-gekoppelter Rezeptor –.
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Die
Begriffe "isoliert" und "gereinigt" werden austauschbar
verwendet, um eine Nukleinsäure,
ein Protein, eine Membranfraktion und dgl. zu bezeichnen, welches)
im Wesentlichen frei von anderen ähnlichen Komponenten ist.
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Der
Begriff "Säugerwirt", wann immer er hier
verwendet wird, wird sich auf jeden Säuger, einschließlich eines
Menschen, beziehen.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1 zeigt
eine schematische Darstellung der Human-MC-R1-Sequenzen, MC-R1MO
(GenBank Hinterlegungs-Nr. X65634) und MC-R1CH (GenBank Hinterlegungs-Nr.
X67594) werden hier auch als MC-R1A-Gene bezeichnet. Die Nukleotidsequenz
von mc1-8 (einschließlich
eines einzigen Introns) ist in SEQ-ID-Nr. 21 offenbart. Die dargestellten
EST sind in Beispielsabschnitt 1 beschrieben.
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2 zeigt
die alternative Spleissung des Human-MC-R1-Gens. Die MC-R1A-cDNA
ist wie im Stand der Technik bekannt. Die MC-R1-Gen-Intron-Verbindungsstellen
sind wie beispielsweise in SEQ-ID-Nr. 21 gezeigt (mc1-8). Die MC-R1B-cDNA
zeigt das zusätzliche
Exon am 3'-Ende
des Gens, welches für
eine 65-Aminosäuren-Verlängerung
codiert, beginnend mit dem Ser-Rest bei Aminosäure 318. MC-R1A enthält einen Trp-317-Rest,
während
MC-R1B einen Cys-317-Rest enthält.
Die dunklen Kästchen
für MC-R1A
und MC-R1B repräsentieren
Abschnitte der cDNA, welche für
Transmembran-Domänen
codieren, während
die dunklen Kästchen
des MC-R1-Gens die beiden Exons repräsentieren, welche für das bzw.
die MCR1B-Protein(e) codieren.
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3 zeigt
die DNA-Sequenz des genomischen Klons mc1-8 (SEQ-ID-Nr. 21). Große Buchstaben
repräsentieren
Exonbereiche, während
kleinbuchstabige Nukleotide das einzige Intron des MC-R1-Gens repräsentieren.
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4A–4B zeigen
die DNA- und abgeleitete Aminosäuresequenz
des genomischen mc1-8-Klons
als Form A (SEQ-ID-Nrn. 45 und 46) und Form B (SEQ-ID-Nrn. 21 und
23), die gespleisste Formen MCR1-A und MC-R1B illustrieren.
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5A–5F zeigen
die Cluster-Zuordnung von Aminosäuresequenzen
verschiedener humaner MC-R1A- und MC-R1B-Klone.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft isolierte Nukleinsäuremoleküle (Polynukleotide),
welche für
Human-Melanocortin 1-Rezeptorvariantenproteine, bezeichnet als MC-R1B-Proteine,
codieren. Die Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung sind im Wesentlichen frei von anderen Nukleinsäuren. Für die meisten Klonierungszwecke
ist DNA eine bevorzugte Nukleinsäure.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Reihe isolierter Nukleinsäuremoleküle (Polynukleotide),
codierend für
mRNA, welche neue Spleissvarianten von MC-R1, als MC-R1B-Proteine
bezeichnet, exprimiert. Diese DNA-Moleküle umfassen die im folgenden
offenbarten Nukleotidsequenzen. 1.
MC-R1ESTc11
2.
MC-R1ESTC11.6
3.
MC-R1ESTc12
4.
MC-R1ESTc2
5.
MC R1ESTc4
6.
MC-R1ESTc5
7.
MC-R1ESTc6
8.
mc1-3 (genomisch)
9.
mc1-3 (offener Leserahmen)
10.
mc1-6 (genomisch)
11.
mc1-6 (offener Leserahmen)
12.
mc1-8 (genomisch)
13.
mc1-8 (offener Leserahmen)
14.
mc-1-9 (genomisch)
15.
mc1-8 (offener Leserahmen)
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Die
oben beispielhaft dargestellten isolierten DNA-Moleküle codieren
für. Polymorphismen
von Human-MC-R1B, Klone, die einen offenen Leserahmen, welcher für zusätzliche
65 Aminosäuren
codiert (von Rest 318 bis 382; SEQ-ID-Nr. 27), sowie eine Substitution
eines Cys-317-Rests für
den Trp-317-Rest des MC-R1A-Proteins umfassen. Spezieller repräsentieren
SEQ-ID-Nrn. 1, 3, 5, 7, 9, 11 und 13 cDNA-Klone, welche 1149 Nukleotide
enthalten, mit einem offenen Leserahmen von Nukleotid 1 bis Nukleotid
1146, mit einem "TAG"-Terminationscodon von den Nukleotiden
1147-1149. Diese offenen Leserahmen codieren für ein humanes MC-R1B-Protein
von 382 Aminosäuren
Länge,
wie in 5A–5F gezeigt
und in SEQ-ID-Nr. 2, 4, 6, 8, 10, 12 bzw. 14 dargestellt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch genomische MC-R1B-Klone, die
vorausgesagten offenen Leserahmen für diese Klone und das MC-R1B-Protein,
das von dem jeweiligen mRNA-Molekül eines jeden genomischen Klons
translatiert wird. Diese Patentbeschreibung gibt beispielhaft an,
ist jedoch notwendigerweise beschränkt auf, polymorphe MC-R1-Variationen wie sie
in mc1-3 (SEQ-ID-Nr. 15), mc1-6 (SEQ-ID-Nr. 18), mc1-6 (SEQ-ID-Nr.
21), mc1-9 (SEQ-ID-Nr. 24) offenbart sind. Diese DNA-Moleküle repräsentieren
humane genomische MC-R1B-Klone, welche 1530 Nukleotide enthalten,
mit einem Intron von Nukleotid 951-1331 (siehe Beispielsabschnitt
1). Der jeweilige offene Leserahmen eines jeden dieser genomischen
Klone ist offenbart in SEQ-ID-Nr. 16 (mc1-3), SEQ-ID-Nr. 19 (mc1-6),
SEQ-ID-Nr. 22 (mc1-6) und SEQ-ID-Nr. 25 (mc1-9). Jeder dieser offenen
Leserahmen codiert für
ein mutmaßliches
Protein, umfassend 382 Aminosäuren,
wie offenbart in SEQ-ID-Nr. 17 (pro-mc1-3), SEQ-ID-Nr. 20 (pro-mc1-6),
SEQ-ID-Nr. 23 (pro-mc1-6)
und SEQ-ID-Nr. 25 (pro-mc1-9).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch biologisch aktive Fragmente
oder Mutanten von MC-R1-Spleissvarianten,
codierend für
mRNA, die ein neues humanes MC-R1B exprimiert. Jedes solche biologisch
aktive Fragment und/oder jede solche Mutante der hier offenbarten
MC-R1-Spleissvarianten wird entweder für ein Protein oder ein Proteinfragment
codieren, welches mindestens teilweise die pharmakologischen Eigenschaften
eines Wildtyp-MC-R1-Proteins
nachbildet und mindestens einen Teil der COOH-terminalen Aminosäureverlängerung,
offenbart als SEQ-ID-Nr. 27, umfasst. Jedes solches Polynukleotid
umfasst, ist jedoch notwendigerweise beschränkt auf, Nukleotidsubstitutionen,
-deletionen, -additionen, aminoterminale Verkürzungen und carboxyterminale
Verkürzungen,
so dass diese Mutationen für
mRNA codieren, die ein Protein oder Proteinfragment von diagnostischem,
therapeutischem oder prophylaktischem Nutzen exprimiert, und zum
Screenen hinsichtlich Agonisten und/oder Antagonisten der MC-R1-Funktion
nützlich
sein würden.
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Ein
bevorzugter Aspekt dieses Teils der vorliegenden Erfindung ist dargestellt
als SEQ-ID-Nr. 1, SEQ-ID-Nr.
3, SEQ-ID-Nr. 5, SEQ-ID-Nr. 7, SEQ-ID-Nr. 9, SEQ-ID-Nr. 11, SEQ-ID-Nr.
13, SEQ-ID-Nr. 15, SEQ-ID-Nr. 16, SEQ-ID-Nr. 18, SEQ-ID-Nr. 19,
SEQ-ID-Nr. 21, SEQ-ID-Nr.
22, SEQ-ID-Nr. 24 und SEQ-ID-Nr. 25, humane Nukleinsäuremoleküle, welche
den vollständigen
offenen Leserahmen für
die MC-R1-Proteine der vorliegenden Erfindung umfassen.
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Die
isolierten Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung können
ein Desoxyribonukleinsäuremolekül (DNA),
wie z.B. genomische DNA oder komplementäre DNA (cDNA), welche einzelsträngig (codierender
oder nicht-codierender Strang) oder doppelsträngig sein kann, sowie synthetische
DNA, wie z.B. ein synthetisiertes einzelsträngiges Polynukleotid, einschließen. Das
isolierte Nukleinsäuremolekül der vorliegenden Erfindung
kann auch ein Ribonukleinsäuremolekül (RNA)
einschließen,
insbesondere ein mRNA-Molekül,
erzeugt von einem genomischen Klon einer humanen MC-R1-Spleissvariante
wie offenbart in mc1-3 (SEQ-ID-Nr. 15), mc1-6 (SEQ-ID-Nr. 18), mc1-6
(SEQ-ID-Nr. 21), mc1-9 (SEQ-ID-Nr. 24) und deren jeweilige offene
Leserahmen, SEQ-ID-Nr. 16 (mc1-3), SEQ-ID-Nr. 19 (mc1-6), SEQ-ID-Nr.
22 (mc1-6) und SEQ-ID-Nr. 25 (mc1-9).
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Es
ist bekannt, dass es ein erhebliche Ausmaß an Redundanz in den verschiedenen
Codons gibt, welche für
spezielle Aminosäuren
codieren. Deshalb betrifft diese Erfindung auch diejenigen DNA-Sequenzen, welche
für RNA
codieren, die alternative Codons umfassen, welche für die schließliche Translation
der identischen Aminosäure
codieren, wie im folgenden gezeigt:
A = Ala = Alanin: Codons
GCA, GCC, GCG, GCU
C = Cys = Cystein: Codons UGC, UGU
D
= Asp = Asparaginsäure:
Codons GAC, GAU
E = Glu = Glutaminsäure: Codons GAA, GAG
F
= Phe = Phenylalanin: Codons UUC, UUU
G = Gly = Glycin: Codons
GGA, GGC, GGG, GGU
H = His = Histidin: Codons CAC, CAU
I
= Ile = Isoleucin: Codons AUA, AUC, AUU
K = Lys = Lysin: Codons
AAA, AAG
L = Leu = Leucin: Codons UUA, UUG, CUA, CUC, CUG,
CUU
M = Met = Methionin: Codon AUG
N = Asp = Asparagin:
Codons AAC, AAU
P = Pro = Prolin: Codons CCA, CCC, CCG, CCU
Q
= Gln = Glutamin: Codons CAA, CAG
R = Arg = Arginin: Codons
AGA, AGG, CGA, CGC, CGG, CGU
S = Ser = Serin: Codons AGC, AGU,
UCA, UCC, UCG, UCU
T = Thr = Threonin: Codons ACA, ACC, ACG,
ACU
V = Val = Valin: Codons GUA, GUC GUG, GUU
W = Trp
= Tryptophan: Codon UGG
Y = Tyr = Tyrosin: Codons UAC, UAU
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Deshalb
offenbart die vorliegende Erfindung eine Codon-Redundanz, welche
zu unterschiedlichen DNA-Molekülen,
die ein identisches Protein exprimieren, führen kann. Für die Zwecke
dieser Patentbeschreibung wird eine Sequenz, die einen oder mehrere
ersetzte(n) Codons) trägt,
als Degenerationsvariante definiert werden. Ebenfalls vom Umfang
der Erfindung umfasst sind Mutationen, entweder in der DNA-Sequenz
oder dem translatierten Protein, welche die letztlichen physikalischen
Eigenschaften des exprimierten Proteins nicht wesentlich ändern. Beispielsweise
mag eine Substitution von Leucin durch Valin, Lysin durch Arginin
oder Glutamin durch Asparagin keine Änderung der Funktionalität des Polypeptids
verursachen.
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Es
ist bekannt, dass DNA-Sequenzen, die für ein Peptid codieren, verändert werden
können,
um für ein
Peptid mit Eigenschaften zu codieren, welche sich von denjenigen
des natürlich vorkommenden
Peptids unterscheiden. Verfahren zur Veränderung der DNA-Sequenzen umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, stellengerichtete Mutagenese. Beispiele geänderter Eigenschaften umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt auf,
Veränderungen
der Affinität
eines Enzyms für
ein Substrat oder eines Rezeptors für einen Liganden.
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Irgendeines
aus einer Vielfalt von Verfahren kann zur Klonierung einer Human-MC-R1-Spleissvariante eingesetzt
werden, einschließlich
des, jedoch nicht beschränkt
auf das, in den Beispielsabschnitten ausgeführte(n) Verfahren(s). Diese
Verfahren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, (1) eine RACE-PCR-Klonierungstechnik
(Frohman et al., 1988, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 8998–9002).
5'- und/oder 3'-RACE kann durchgeführt werden,
um eine cDNA-Sequenz voller Länge
zu erzeugen. Diese Strategie beinhaltet die Verwendung von genspezifischen
Oligonukleotid-Primern für
die PCR-Amplifizierung von humaner MC-R1B-cDNA. Diese genspezifischen
Primer werden konstruiert durch Identifizierung einer Expressionssequenzmarkierungs
(„expressed
sequence tag"; EST)-Nukleotidsequenz,
welche mittels Durchmusterung einer Anzahl öffentlich verfügbarer Nukleinsäure- und
Protein-Datenbanken identifiziert wurde; (2) direkte funktionelle
Expression der Human-MC-R1B-cDNA
nach der Konstruktion einer Human-MC-R1B-enthaltenden cDNA-Bank
in einem geeigneten Expressionsvektorsystem; (3) Screenen einer
Human-MC-R1B-enthaltenden cDNA-Bank, die in einem Bakteriophagen-
oder Plasmid-Shuttle-Vektor konstruiert wurde, mit einer markierten
degenerierten Oligonukleotid-Sonde, die anhand der Aminosäuresequenz
des humanen MC-R1B-Proteins konstruiert wurde; (4) Screenen einer
Human-MC-R1B-enthaltenden
cDNA-Bank, die in einem Bakteriophagen- oder Plasmid-Shuttle-Vektor
konstruiert wurde, mit einer partiellen cDNA, welche für das humane
MC-R1B-Protein codiert. Diese partielle cDNA wird erhalten durch
die spezifische PCR-Amplifizierung humaner MC-R1B-DNA-Fragmente
durch die Konstruktion degenerierter Oligonukleotid-Primer anhand der
Aminosäuresequenz,
welche für
andere Kinasen bekannt ist, die mit dem humanen MC-R1B-Protein verwandt
sind; (5) Screenen einer Human-MC-R1B-enthaltenden cDNA-Bank, die
in einem Bakteriophagen- oder Plasmid-Shuttle-Vektor konstruiert
wurde, mit einer partiellen cDNA oder einem Oligonukleotid mit Homologie
zu einem Säuger-MC-R1B-Protein. Diese
Strategie kann auch beinhalten die Verwendung genspezifischer Oligonukleotid-Primer
für die
PCR-Amplifizierung humaner MC-R1B-cDNA, identifiziert als ein EST
wie oben beschrieben; oder (6) Konstruktion von genspezifischen
5'- und 3'-Oligonukleotiden
unter Verwendung von SEQ-ID-Nr. 1 als Matrize, so dass entweder
die Volllängen-cDNA
durch bekannte RACE-Techniken erzeugt werden kann oder ein Teil
der codierenden Region mit den selben bekannten RACE-Techniken erzeugt
werden kann, um einen Abschnitt der codierenden Region zu erzeugen
und zu isolieren, für
die Verwendung als Sonde zum Screenen eines von zahlreichen Typen
von cDNA-Banken und/oder genomischen Banken, um eine Volllängen-Version der
Nukleotidsequenz, welche für
humanes MC-R1B codiert, zu isolieren.
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Für Fachleute
auf dem Gebiet ist unschwer ersichtlich, dass andere Typen von Banken,
sowie Banken, die von anderen Zelltypen oder Speziestypen erstellt
wurden, zur Isolierung einer für
Human-MC-R1B codierenden DNA oder eines Human-MC-R1B-Homologen geeignet
sein kann. Andere Typen von Banken schließen ein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf, cDNA-Banken, die von anderen humanen Zellen erhalten wurden.
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Für Fachleute
auf dem Gebiet ist auch unschwer ersichtlich, dass geeignete cDNA-Banken
aus Zellen oder Zelllinien, die MC-R1B-Aktivität aufweisen, hergestellt werden
können.
Die Selektion von Zellen oder Zelllinien zur Verwendung bei der
Herstellung einer cDNA-Bank, um eine für Human-MC-R1B codierende cDNA zu
isolieren, kann erfolgen, indem zuerst die zell-assoziierte MC-R1B-Aktivität unter
Verwendung irgendeines für
einen solchen Zweck verfügbaren
bekannten Assays gemessen wird.
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Die
Herstellung von cDNA-Banken kann nach im Stand der Technik wohlbekannten
Standardverfahren durchgeführt
werden. Wohlbekannte Techniken zur Konstruktion einer cDNA-Bank
sind beispielsweise in Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning:
A Laboratory Manual; Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
New York, zu finden. Banken komplementärer DNA können auch aus zahlreichen kommerziellen
Quellen erhalten werden, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
Clontech Laboratories Inc. und Stratagene.
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Es
ist auch für
Fachleute auf dem Gebiet unschwer ersichtlich, dass DNA, die für Human-MC-R1B codiert, aus
einer geeigneten genomischen DNA-Bank isoliert werden kann. Die
Konstruktion genomischer DNA-Banken kann nach im Stand der Technik
wohlbekannten Standardverfahren durchgeführt werden. Wohlbekannte Techniken
zur Konstruktion einer genomischen DNA-Bank sind in Sambrook et
al., oben, zu finden.
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Zur
Klonierung des Human-MC-R1B-Gens mit einem der bevorzugten Verfahren
mag die Aminosäuresequenz
oder DNA-Sequenz von Human-MC-R1B oder eines homologen Proteins
erforderlich sein. Um dies zu erreichen, kann das MC-R1B-Protein
oder ein homologes Protein gereinigt und eine partielle Aminosäuresequenz
mit automatischen Sequenatoren bestimmt werden. Es ist nicht erforderlich,
die vollständige
Aminosäuresequenz
zu bestimmen, sondern die lineare Sequenz von zwei Regionen von
6 bis 8 Aminosäuren
kann für
die PCR-Amplifizierung eines partiellen Human-MC-R1B-DNA-Fragments
bestimmt werden. Nachdem geeignete Aminosäuresequenzen identifiziert
wurden, werden die DNA-Sequenzen,
welche in der Lage sind, dafür
zu codieren, synthetisiert. Nachdem der genetische Code degeneriert
ist, kann mehr als ein Codon für
die Codierung einer speziellen Aminosäure verwendet werden und deshalb
kann die Aminosäuresequenz
von irgendeinem aus einem Satz ähnlicher
DNA-Oligonukleotide codiert werden. Nur ein Mitglied des Satzes
wird mit der humanen MC-R1B-Sequenz identisch sein, aber andere
in dem Satz werden sogar in Anwesenheit von DNA-Oligonukleotiden
mit Fehlpaarungen zur Hybridisierung mit Human-MC-R1B-DNA in der
Lage sein. Die fehlgepaarten DNA-Oligonukleotide könnten immer
noch ausreichend mit der Human-MC-R1B-DNA hybridisieren, um die
Identifizierung und Isolierung von für Human-MC-R1B codierender
DNA zu erlauben. Alternativ kann die Nukleotidsequenz einer Region
einer exprimierten Sequenz mittels Durchsuchung von einer oder mehreren
verfügbaren
genomischen Datenbanken) identifiziert werden. Genspezifische Primer
können
zur Durchführung
einer PCR-Amplifizierung einer cDNA von Interesse aus entweder einer
cDNA-Bank oder einer Population von cDNAs verwendet werden. Eine
geeignete Nukleotidsequenz zur Verwendung in einem PCR-basierten
Verfahren kann von irgendeiner der hier beschriebenen identifizierten
MC-R1B-Spleissvarianten erhalten werden, entweder für den Zweck
der Isolierung überlappender
5'- und 3'-RACE-Produkte zur
Erzeugung einer Volllängen-Sequenz,
die für
Human-MC-R1B codiert, oder zur Isolierung eines Abschnitts der Nukleotidsequenz,
welche für
Human-MC-R1B codiert, zur Verwendung als Sonde, um eine oder mehrere
cDNA-Banken) oder genomische Banken) zu screenen, um eine Volllängen-Sequenz,
codierend für
Human-MC-R1B oder Human-MC-R1B-ähnliche
Proteine, zu isolieren.
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Von
der vorliegenden Erfindung umfasst werden DNA-Sequenzen, welche
mit den Nukleotidsequenzen der verschiedenen beschriebenen MC-R1B-Spleissvarianten
(d.h. SEQ-ID-Nr. 1, SEQ-ID-Nr. 3, SEQ-ID-Nr. 5, SEQ-ID-Nr. 7, SEQ-ID-Nr.
9, SEQ-ID-Nr. 11, SEQ-ID-Nr. 13, SEQ-ID-Nr. 15, SEQ-ID-Nr. 16, SEQ-ID-Nr.
18, SEQ-ID-Nr. 19, SEQ-ID-Nr. 21, SEQ-ID-Nr. 22, SEQ-ID-Nr. 24 und
SEQ-ID-Nr. 25) unter stringenten Bedingungen hybridisieren. Ein
Beispiel und keine Beschränkung
ist ein Verfahren unter Verwendung von Bedingungen hoher Stringenz
wie folgt: Eine Vorhybridisierung von Filtern, die DNA enthalten,
wird 2 h lang bis über
Nacht bei 65°C
in einem Puffer durchgeführt,
der aus 6 × SSC,
5 × Denhardts
Lösung
und 100 μg/ml
denaturierter Lachssperma-DNA besteht. Die Filter werden 12 bis
48 h lang bei 65°C
in einer Vorhybridisierungsmischung hybridisiert, die 100 μg/ml denaturierte
Lachssperma-DNA und 5–20 × 106 CpM an 32P-markierter
Sonde enthält.
Das Waschen der Filter erfolgt bei 37°C für 1 h in einer Lösung, die
2 × SSC,
0,1 % SDS enthält.
Dem folgt ein Waschschritt in 0,1 × SSC, 0,1 % SDS bei 50°C für 45 Minuten
vor der Autoradiographie. Andere Verfahren unter Verwendung von
Bedingungen hoher Stringenz würden
entweder einen Hybridisierungsschritt, der in 5 × SSC, 5 × Denhardts Lösung, 50
% Formamid bei 42°C
für 12
bis 48 h lang durchgeführt
wird, oder einen Waschschritt, der in 0,2 × SSPE, 0,2 % SDS bei 65°C für 30 bis
60 Minuten durchgeführt
wird, beinhalten.
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Reagenzien,
die in den vorstehenden Verfahren zur Durchführung einer hochstringenten
Hybridisierung genannt sind, sind im Stand der Technik wohlbekannt.
Details der Zusammensetzung dieser Reagenzien sind in beispielsweise
Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual; Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York, zu finden.
Neben den obigen sind andere Bedingungen hoher Stringenz, welche
verwendet werden können,
im Stand der Technik wohlbekannt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch im Wesentlichen gereinigte Formen
des Human-MC-R1B-Proteins,
welche die in
5A–
5F offenbarten
und in SEQ-ID-Nr. 2, SEQ-ID-Nr. 4, SEQ-ID-Nr. 6, SEQ-ID-Nr. 8, SEQ-ID-Nr.
10, SEQ-ID-Nr. 12, SEQ-ID-Nr. 14, SEQ-ID-Nr. 17, SEQ-ID-Nr. 20,
SEQ-ID-Nr. 23 und SEQ-ID-Nr. 26 angegebenen Aminosäuresequenzen
umfassen. Diese MC-R1-Proteine umfassen eine 65-Aminosäuren-Verlängerung
am COOH-Terminus
im Vergleich zu bekanntem humanen MC-R1 und werden in dieser Patentbeschreibung
durchgehend als MC-R1B-Proteine bezeichnet. Die beispielhaften Aminosäuresequenzen
sind im folgenden aufgelistet: 1.
MC-R1ESTc11
2.
MC-R1ESTC11.6
3.
MC-R1ESTc12
4.
MC-R1ESTc2
5.
MC R1ESTc4
6.
MC-R1ESTc5
7.
MC-R1ESTc6
8.
pro mc1-3
9.
pro mc1-6
10.
pro mc1-8
11.
pro mc-1-9
wobei M = Met (Methionin), F = Phe (Phenylalanin),
L = Leu (Leucin), 1 = Ile (Isoleucin), V = Val (Valin), S = Ser
(Serin), P = Pro (Prolin), T = Thr (Threonin), A = Ala (Alanin),
Y = Tyr (Tyrosin), H = His (Histidin), Q = Gln (Glutamin), N = Asn
(Asparagin), K = Lys (Lysin), D = Asp (Asparaginsäure), E
= Glu (Glutaminsäure),
C = Cys (Cystein), W = Trp (Tryptophan), R = Arg (Arginin) und G
= Gly (Glycin).
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Diese
MC-R1B-Proteine umfassen eine 65 Aminosäuren lange Verlängerung
am COOH-Terminus
im Vergleich zu bekanntem Human-MC-R1 und werden in dieser Patentbeschreibung
durchgehend als MC-R1B-Proteine bezeichnet. Spezieller ist der Aminosäurerest
317 der MC-R1B-Proteine Cys, wohingegen der COOH-terminale Aminosäurerest
317 von bekannten MC-R1A-Proteinen Trp ist. Von Aminosäurerest
318 bis zu der COOH-terminalen Aminosäure bei 382 der hier offenbarten
MC-R1B-Proteine ist die Aminosäuresequenz
wie in SEQ-ID-Nr. 27 angegeben, wie nachstehend gezeigt:
SQD
RALVSWDVKS LGGSVCQELL PQQPQEKGLC DQKASSTALQ RLLQKEVKSL PQAKGPGLQE
PP (SEQ-ID-Nr. 27).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch biologisch aktive Fragmente
und/oder Mutanten dieser Human-MC-R1B-Proteine, umfassend die als
SEQ-ID-Nr. 2 angegebene Aminosäuresequenz,
einschließlich,
jedoch nicht notwendigerweise beschränkt auf, Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen, -additionen, aminoterminale Verkürzungen und carboxyterminale
Verkürzungen,
so dass diese Mutationen Proteine oder Proteinfragmente von diagnostischem,
therapeutischem oder prophylaktischem Nutzen ergeben und zum Screenen
hinsichtlich Agonisten und/oder Antagonisten der MC-R1B-Funktion
geeignet sein würden.
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Verschiedene
bevorzugte Aspekte der Erfindung repräsentieren Human-MC-R1B-Proteine
wie in 5A–5F offenbart
und angegeben als SEQ-ID-Nr. 2, SEQ-ID-Nr. 4, SEQ-ID-Nr. 6, SEQ-ID-Nr.
8, SEQ-ID-Nr. 10, SEQ-ID-Nr. 12, SEQ-ID-Nr. 14, SEQ-ID-Nr. 17, SEQ-ID-Nr. 20,
SEQ-ID-Nr. 23 und SEQ-ID-Nr. 26, von denen alle die 65 Aminosäuren lange
COOH-terminale Verlängerung
wie in SEQ-ID-Nr. 27 angegeben umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch modifizierte MC-R1B-Polypeptide,
welche Aminosäuredeletionen,
-additionen oder -substitutionen aufweisen, aber immer noch im Wesentlichen
die gleiche biologische Aktivität
wie MC-R1B behalten. Es ist allgemein akzeptiert, dass einzelne
Aminosäuresubstitutionen üblicherweise
nicht die biologische Aktivität
eines Proteins ändern
(siehe z. B. Molecular Biology of the Gene, Watson et al., 1987,
4. Auflage, The Benjamini/Cummings Publishing Co., Inc., S. 26,
und Cunningham & Wells,
1989, Science 244: 1081–1085).
Dementsprechend umfasst die vorliegende Erfindung isolierte Nukleinsäuremoleküle und exprimierte
MC-R1B-Proteine, wobei eine Aminosäuresubstitution erzeugt wird
und dieses Protein im Wesentlichen die gleiche biologische Aktivität wie Wildtyp-MC-R1B
behält.
Die vorliegende Erfindung umfasst auch isolierte Nukleinsäuremoleküle und exprimierte
MC-R1B-Proteine, wobei zwei oder mehr Aminosäuresubstitutionen erzeugt werden,
wobei dieses Protein im Wesentlichen die gleiche biologische Aktivität wie Wildtyp-MC-R1B
behält.
Insbesondere umfasst die vorliegende Erfindung Ausführungs-formen,
bei denen die oben beschriebenen Substitutionen konservative Substitutionen
sind. Insbesondere umfasst die vorliegende Erfindung Ausführungsformen,
bei denen die oben beschriebenen Substitutionen nicht in der liganden-bindenden
Domäne
von MC-R1B stattfinden.
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Nach
der Expression von MC-R1B in einer Wirtszelle kann MC-R1B-Protein
gewonnen werden, um MC-R1B-Protein in aktiver Form bereit zu stellen.
Mehrere MC-R1B-Protein-Reinigungsverfahren
sind verfügbar
und für
die Anwendung geeignet. Rekombinantes MC-R1B-Protein kann aus Zelllysaten und
-extrakten durch verschiedene Kombinationen von oder individuelle
Anwendung von Salzfraktionierung, Ionenaustauschchromatographie,
Größenausschlusschromatographie,
Hydroxylapatit-Adsorptionschromatographie und Chromatographie mit
hydrophober Wechselwirkung gereinigt werden. Darüber hinaus kann rekombinantes MC-R1B-Protein
von anderen zellulären
Proteinen mit Hilfe einer Immunaffinitätssäule, die mit monoklonalen oder
polyklonalen Antikörpern,
spezifisch für
Volllängen-MC-R1B-Protein
oder Polypeptidfragmente von MC-R1B-Protein, hergestellt wurde,
abgetrennt werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nukleinsäuremoleküle, welche
Fusionskonstrukte sind, die Fusionsproteine exprimieren, von Nutzen
in Assays zur Identifizierung von Verbindungen, welche Wildtyp-Vertebraten-MC-R1B-Aktivität modulieren.
Ein Aspekt dieses Teils der Erfindung umfasst, ist jedoch nicht
beschränkt
auf, Glutathion S-Transferase (GST)-MC-R1B-Fusionskonstrukte, welche
einschließen,
jedoch nicht beschränkt
sind auf, entweder die intrazelluläre Domäne von MC-R1B als Fusion im
Leserahmen am Carboxyterminus des GST-Gens oder die extrazelluläre und Transmembran-Ligandenbindungsdomäne von MC-R1B,
fusioniert an GST oder ein Immunglobulin-Gen nach Verfahren, die
einem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet bekannt sind. Rekombinante
GST-MC-R1B-Fusionsproteine
können
in verschiedenen Expressionssystemen, einschließlich Spodoptera frugiperda
(Sf21)-Insektenzellen (Invitrogen) unter Verwendung eines Baculovirus-Expressionsvektors
(pAcG2T, Pharmingen), exprimiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch subzelluläre Membranfraktionen von den
rekombinanten Wirtszellen (sowohl prokaryotische als auch eukaryotische
Zellen und sowohl stabil als auch transient transformierte Zellen),
welche die Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung enthalten. Diese subzellulären Membranfraktionen
werden entweder Wildtyp- oder Mutantenformen von MC-R1B-Proteinen
auf Niveaus umfassen, welche wesentlich über den endogenen Niveaus liegen,
und somit in verschiedenen Assays, die in dieser Patentbeschreibung
beschrieben werden, von Nutzen sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Vektoren und rekombinante
Wirte, sowohl prokaryotisch als auch eukaryotisch, welche die in
dieser Patentbeschreibung offenbarten, im wesentlichen gereinigten
Nukleinsäuremoleküle enthalten.
Die Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung, für
partielle oder vollständige
MC-R1B-Spleissvarianten codierend, können mit anderen DNA-Molekülen, d.h.
DNA-Molekülen,
mit denen die MC-R1B
natürlicherweise
nicht verknüpft
sind, verknüpft
sein, um "rekombinante DNA-Moleküle" zu bilden, welche
den Rezeptor enthalten. Die neuen DNA-Sequenzen der vorliegenden
Erfindung können
in Vektoren eingeführt
werden, welche Nukleinsäuren
umfassen, die für
ein MC-R1B oder ein funktionelles Äquivalent codieren. Diese Vektoren
können
DNA oder RNA umfassen; für
die meisten Klonierungszwecke sind DNA-Vektoren bevorzugt. Typische
Vektoren umfassen Plasmide, modifizierte Viren, Bakteriophagen und
Cosmide, künstliche
Hefechromosomen und andere Formen von episomaler oder integrierter DNA,
welche für
ein MC-R1B codieren können.
Es liegt ohne weiteres innerhalb der Fähigkeiten des Durchschnittsfachmanns,
einen geeigneten Vektor für
einen speziellen Gentransfer oder eine andere Verwendung zu bestimmen.
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Diesbezüglich umfasst
die vorliegende Erfindung auch Vektoren, die ein MC-R1B-Gen enthalten, Wirtszellen,
welche die Vektoren enthalten, und Verfahren zur Herstellung von
im Wesentlichen reinem MC-R1B-Protein, umfassend die Schritte der
Einführung
des MC-R1B-Gens
in eine Wirtszelle und Kultivierung der Wirtszelle unter geeigneten
Bedingungen, so dass MC-R1B hergestellt wird. Das so hergestellte
MC-R1B kann aus den Wirtszellen auf üblichen Wegen geerntet werden.
Deshalb betrifft die vorliegende Erfindung auch Verfahren zur Expression
des MC-R1B-Proteins und hier offenbarter biologischer Äquivalente,
Assays unter Verwendung dieser Genprodukte, rekombinante Wirtszellen,
die DNA-Konstrukte umfassen, welche diese Rezeptorproteine exprimieren,
und Verbindungen, die mittels dieser Assays identifiziert wurden,
welche als Agonisten oder Antagonisten von MC-R1B-Aktivität fungieren.
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Die
klonierte MC-R1B-cDNA, welche mit den oben beschriebenen Verfahren
erhalten wurde, kann durch molekulare Klonierung in einen Expressionsvektor
(z.B. pcDNA3.neo, pcDNA3.1, pCR2.1, pBlueBacHis2 oder pLITMUS28),
enthaltend einen geeigneten Promotor und andere geeignete regulatorische Transkriptionselemente,
rekombinant exprimiert und in prokaryotische oder eukaryotische
Wirtszellen transferiert werden, um rekombinantes MC-R1B zu produzieren.
Techniken für
solche Manipulationen sind in Sambrook et al., oben, beschrieben
zu finden, sind ausführlich
im Beispielsabschnitt erörtert
und wohlbekannt und für
den Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet unschwer verfügbar.
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Eine
Vielzahl von Säuger-Expressionsvektoren
kann zur Expression von rekombinantem MC-R1B in Säugerzellen
verwendet werden. Expressionsvektoren sind hier definiert als DNA-Sequenzen,
welche für
die Transkription klonierten DNA und die Translation ihrer mRNAs
in einem geeigneten Wirt erforderlich sind. Solche Vektoren können zur
Expression von eukaryotischer DNA in einer Vielfalt von Wirten,
wie z.B. Bakterien, blaugrünen
Algen, Pflanzenzellen, Insektenzellen und Tierzellen, verwendet
werden. Speziell konstruierte Vektoren erlauben das Shuttling von
DNA zwischen Wirten wie Bakterien-Hefe oder Bakterien-Tierzellen.
Ein geeignet konstruierter Expressionsvektor sollte enthalten: einen
Replikationsursprung für
autonome Replikation in Wirtszellen, selektierbare Marker, eine
begrenzte Anzahl geeigneter Restriktionsenzymstellen, ein Potential
für eine
hohe Kopienzahl und aktive Promotoren. Ein Promotor ist definiert
als eine DNA-Sequenz, welche RNA-Polymerase
zur Bindung an DNA und zur Initiierung von RNA-Synthese veranlasst.
Ein starker Promotor ist einer, welcher die Initiierung von mRNAs
mit hoher Frequenz veranlasst. Expressionsvektoren können einschließen, sind
jedoch nicht beschränkt
auf, Klonierungsvektoren, modifizierte Klonierungsvektoren, speziell konstruierte
Plasmide oder Viren. Im Handel erhältliche Säuger-Expressionsvektoren, welche
für die
rekombinante MC-R1B-Expression
geeignet sein mögen,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, pcDNA3.neo (Invitrogen),
pcDNA3.1 (Invitrogen), pCl-neo (Promega), pLITMUS28, pLITMUS29,
pLITMUS38 und pLITMUS39 (New England Biolabs), pcDNAl, pcDNAlamp
(Invitrogen), pcDNA3 (Invitrogen), pMC1neo (Stratagene), pXT1 (Stratagene),
pSG5 (Stratagene), EBO-pSV2-neo
(ATCC 37593), pBPV-1(8-2) (ATCC 37110), pdBPV-MMTneo(342-12) (ATCC
37224), pRSVgpt (ATCC 37199), pRSVneo (ATCC 37198), pSV2-dhfr (ATCC 37146),
pUCTag (ATCC 37460) und IZD35 (ATCC 37565).
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Auch
eine Vielzahl bakterieller Expressionsvektoren kann zur Expression
von rekombinantem MC-R1B in Bakterienzellen verwendet werden. Im
Handel erhältliche
bakterielle Expressionsvektoren, welche für die rekombinante MC-R1B-Expression
geeignet sein mögen,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, pCR2.1 (Invitrogen),
pET11a (Novagen), Lambda gt11 (Invitrogen) und pKK223-3 (Pharmacia).
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Darüber hinaus
kann eine Vielfalt von Pilzzell-Expressionsvektoren zur Expression
von rekombinantem MC-R1B in Pilzzellen verwendet werden. Im Handel
erhältliche
Pilzzell-Expressionsvektoren,
welche für die
rekombinante MC-R1B-Expression geeignet sein mögen, umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, pYES2 (Invitrogen) und Pichia-Expressionsvektor (Invitrogen).
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Auch
eine Vielfalt von Insektenzell-Expressionsvektoren kann zur Expression
von rekombinantem Rezeptor in Insektenzellen verwendet werden. Im
Handel erhältliche
Insektenzell-Expressionsvektoren,
welche für
die rekombinante Expression von MC-R1B geeignet sein mögen, umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt auf,
pBlueBacIII und pBlueBacHis2 (Invitrogen) und pAcG2T (Pharmingen).
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Die
Expression von MC-R1B-DNA kann auch unter Verwendung von in vitro
hergestellter synthetischer mRNA durchgeführt werden. Synthetische mRNA
kann effizient in verschiedenen zellfreien Systemen translatiert
werden, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Weizenkeimextrakte und Retikulozytenextrakte, sowie effizient
in zellbasierten Systemen translatiert werden, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, Mikroinjektion in Froschoozyten, wobei die Mikroinjektion in
Froschoozyten bevorzugt ist.
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Zur
Feststellung der MC-R1B-cDNA-Sequenz(en), welche optimale Niveaus
an MC-R1B ergibt/ergeben, können
cDNA-Moleküle,
welche das folgende einschließen,
jedoch nicht darauf beschränkt
sind, konstruiert werden: ein cDNA-Fragment, enthaltend den vollständigen offenen
Leserahmen für
MC-R1B, sowie verschiedene Konstrukte, welche Abschnitte der cDNA
enthalten, die nur für
spezifische Domänen
des Proteins oder umgelagerte Domänen des Proteins codieren.
Alle Konstrukte können
so konstruiert werden, dass sie die Gesamtheit, Teile der 5'- und/oder 3'-untranslatierten
Region einer MC-R1B-cDNA
oder nichts davon enthalten. Die Expressionsniveaus und Aktivität von MC-R1B
können
nach der Einführung,
sowohl einzeln als auch in Kombination, dieser Konstrukte in geeignete
Wirtszellen bestimmt werden. Nach der Bestimmung der MC-R1B-cDNA-Kassette,
welche optimale Expression in transienten Assays ergibt, wird dieses
MC-R1B-cDNA-Konstrukt
in eine Vielfalt von Expressionsvektoren (einschließlich rekombinanter
Viren), einschließlich
derjenigen, jedoch nicht beschränkt
auf diejenigen, für
Säugerzellen,
Pflanzenzellen, Insektenzellen, Oozyten, Bakterien und Hefezellen, überführt.
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Deshalb
umfasst ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung Wirtszellen,
welche so manipuliert wurden, dass sie DNA-Sequenzen, codierend
für das
MC-R1B, enthalten und/oder exprimieren. Solche rekombinanten Wirtszellen
können
unter geeigneten Bedingungen kultiviert werden, um MC-R1B oder eine
biologisch äquivalente
Form herzustellen. Rekombinante Wirtszellen können prokaryotisch oder eukaryotisch sein,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Bakterien wie E. coli, Pilzzellen wie Hefe, Säugerzellen,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Zelllinien, die von Menschen, Rindern, Schweinen, Affen und
Nagern stammen, und Insektenzellen, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
von Drosophila und Seidenraupe abgeleitete Zelllinien. Deshalb kann
ein Expressionsvektor, der für
ein MC-R1B-ähnliches
Protein codierende DNA enthält,
zur Expression von MC-R1B in einer rekombinanten Wirtszelle verwendet
werden. Rekombinante Wirtszellen können prokaryotisch oder eukaryotisch
sein, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Bakterien wie E. coli, Pilzzellen wie z.B. Hefe, Säugerzellen,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Zelllinien die von Menschen, Rindern, Schweinen, Affen und
Nagern stammen, und Insektenzellen, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
von Drosophila und der Seidenraupe abgeleitete Zelllinien. Beispielsweise
verwendet ein Insektenexpressionssystem Spodoptera frugiperda (Sf21)-Insektenzellen
(Invitrogen) zusammen mit einem Baculovirus-Expressionsvektor (pAcG2T,
Pharmingen). Säugerspezies,
welche geeignet sein mögen und
im Handel erhältlich
sind, schließen
auch ein, sind jedoch nicht beschränkt auf, L-M(TK-)-L-Zellen
(ATCC CCL 1.3), L-M-L-Zellen (ATCC CCL 1.2), Saos-2 (ATCC HTB-85),
293 (ATCC CRL 1573), Raji (ATCC CCL 86), CV-1 (ATCC CCL 70), COS-1
(ATCC CRL 1650), COS-7 (ATCC CRL 1651), CHO-K1 (ATCC CCL 61), 3T3 (ATCC
CCL 92), NIH/3T3 (ATCC CRL 1658), HeLa (ATCC CCL 2), C127I (ATCC
CRL 1616), BS-C-1 (ATCC CCL 26), MRC-5 (ATCC CCL 171) und CPAE (ATCC
CCL 209). Der Expressionsvektor kann mit irgendeinem einer Vielfalt
von Verfahren, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Transformation, Transfektion, Protoplastenfusion und Elektroporation,
in Wirtszellen eingeführt
werden. Die Expressionsvektor enthaltenden Zellen werden individuell
analysiert, um festzustellen, ob sie MC-R1B-Protein produzieren.
Die Identifizierung von MC-R1B-exprimierenden Zellen kann auf verschiedene
Weise erfolgen, einschließlich
der, jedoch nicht beschränkt
auf die, immunologische(n) Reaktivität mit Anti-MC-R1B-Antikörpern, Bindung
eines markierten Liganden und Anwesenheit von wirtszell-assoziierter
MC-R1B-Aktivität.
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Die
hier beschriebenen Assays sowie Proteinreinigungsschemata können mit
Zellen durchgeführt
werden, die mit einem Expressionsvektor, welcher die Expression
von MC-R1B steuert, transient oder stabil transfiziert oder transformiert
wurden. Der Expressionsvektor kann mittels irgendeinem einer Vielfalt
von Verfahren, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Transformation, Transfektion, Protoplastenfusion und Elektroporation,
in Wirtszellen eingeführt
werden. Transformation soll eine genetische Veränderung der Zielzelle umfassen,
welche das Ergebnis einer Inkorporation von DNA ist. Transfektion
soll jedes Verfahren einschließen,
das im Stand der Technik zur Einführung von MC-R1B in die Testzellen
bekannt ist. Beispielsweise umfasst Transfektion durch Calciumphosphat
oder Calciumchlorid vermittelte Transfektion, Lipofektion, Infektion
mit einem retroviralen Konstrukt, das MC-R1B enthält, und
Elektroporation. Die Expressionsvektor enthaltenden Zellen werden
individuell analysiert, um festzustellen, ob sie humanes MC-R1B-Protein
produzieren. Die Identifizierung von Human-MC-R1B-exprimierenden
Zellen kann auf verschiedene Weise erfolgen, einschließlich der, jedoch
nicht beschränkt
auf die, immunologische(n) Reaktivität mit Anti-Human-MC-R1B-Antikörpern, Bindung eines
markierten Liganden und Anwesenheit von wirtszell-assoziierter Human-MC-R1B-Aktivität.
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Die
Spezifität
der Bindung von Verbindungen, welche Affinität für MC-R1B zeigen, wird demonstriert durch
Messung der Affinität
der Verbindungen für
rekombinante Zellen, welche den klonierten Rezeptor exprimieren,
oder für
Membranen aus diesen Zellen. Die Expression des klonierten Rezeptors
und das Screenen hinsichtlich Verbindungen, welche an MC-R1B binden
oder die Bindung eines bekannten radioaktiv markierten Liganden
von MC-R1B an diese Zellen oder aus diesen Zellen hergestellte Membranen
inhibieren, stellt ein effektives Verfahren für die schnelle Selektion von
Verbindungen mit hoher Affinität
für MC-R1B
dar. Solche Liganden müssen
nicht notwendigerweise radioaktiv markiert sein, können jedoch
auch nicht-isotope Verbindungen sein, welche zur Verdrängung von
gebundenen radioaktiv markierten Verbindungen verwendet werden können oder
als Aktivatoren in funktionellen Assays verwendet werden können. Verbindungen,
welche mit dem obigen Verfahren identifiziert wurden, sind wahrscheinlich
Agonisten oder Antagonisten von MC-R1B und können Peptide, Proteine oder
nicht-proteinhaltige organische Moleküle sein.
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Melanocortin-Rezeptoren
gehören
zu der Odopsin-Subfamilie von GPCRs. Jedoch werden mehrere Merkmale
in den MC-R1B von allen anderen Rezeptoren geteilt und fehlen in
den meisten anderen GPCRs, einschließlich des EN-Motivs in TM1,
des Fehlens von Cys in der Schleife zwischen TM2 und TM3 oder zwischen
TM4 und TM5, des MxxxxxxxY-Motivs in TM5 und des DPxxY-Motivs in
TM7. Nachdem allen Melanocortin-Rezeptoren Cys-Reste in den extrazellulären Schleifen
fehlen, die bei anderen Mitgliedern der Odopsin-Subfamilie vorhanden
sind, kann eine interhelikale Disulfid-Bindung (z.B. zwischen den
Cys-Resten in der Nähe
des oberen Endes von TM3 und TM5) die gleiche Funktion haben wie
die Interschleifen-Disulfid-Bindung in den meisten anderen GPCR.
Dementsprechend betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zum
Screenen hinsichtlich von Verbindungen, welche die Expression von
DNA oder RNA, codierend für
ein MC-R1B-Protein, modulieren, sowie hinsichtlich Verbindungen,
welche die Funktion des MC-R1B-Proteins beeinflussen. Verfahren
zur Identifizierung von Agonisten und Antagonisten anderer Rezeptoren
sind im Stand der Technik wohlbekannt und können zur Identifizierung von
Agonisten und Antagonisten von MC-R1B adaptiert werden. Beispielsweise
beschreiben Cascieri et al. (1992, Molec. Pharmacol. 41: 1096–1099) ein
Verfahren zur Identifizierung von Substanzen, welche die Agonistenbindung
an Ratten-Neurokinin-Rezeptoren inhibieren und somit potentielle
Agonisten oder Antagonisten von Neurokinin-Rezeptoren sind. Das
Verfahren beinhaltet die Transfektion von COS-Zellen mit Expressionsvektoren,
welche Ratten-Neurokinin-Rezeptoren enthalten, Wachsen lassen der
transfizierten Zellen für
eine ausreichende Zeit, um den Neurokinin-Rezeptoren die Expression
zu ermöglichen,
Ernten der transfizierten Zellen und Resuspendieren der Zellen in
Assaypuffer, der einen bekannten radioaktiv markierten Agonisten
der Neurokinin-Rezeptoren enthält,
entweder in Anwesenheit oder Abwesenheit der Substanz, und anschließendes Messen
der Bindung des radioaktiv markierten bekannten Agonisten des Neurokinin-Rezeptors
an den Neurokinin-Rezeptor. Falls das Ausmaß der Bindung des bekannten Agonisten
in Anwesenheit der Substanz geringer ist als in Abwesenheit der
Substanz, dann ist die Substanz ein potentieller Agonist oder Antagonist
des Neurokinin-Rezeptors. Wenn die Bindung der Substanz, wie z.B. eines
Agonisten oder Antagonisten, an MC-R1B gemessen wird, kann eine
solche Bindung durch Einsatz einer markierten Substanz oder eines
markierten Agonisten gemessen werden. Die Substanz oder der Agonist
können
in irgendeiner im Stand der Technik bekannten günstigen Weise markiert sein,
z.B. radioaktiv, fluoreszent, enzymatisch.
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Deshalb
wird die Spezifität
der Bindung von Verbindungen, welche Affinität für MC-R1B aufweisen, durch Messen
der Affinität
der Verbindungen für
rekombinante Zellen, welche den klonierten Rezeptor exprimieren,
oder für
Membranen von diesen Zellen gezeigt. Die Expression des klonierten
Rezeptors und das Screenen hinsichtlich Verbindungen, welche an
MC-R1B binden oder die Bindung eines bekannten radioaktiv markierten
Liganden von MC-R1B an diese Zellen oder aus diesen Zellen hergestellte
Membranen inhibieren, bietet ein effektives Verfahren zur schnellen
Selektion von Verbindungen mit hoher Affinität für MC-R1B. Solche Liganden müssen nicht
notwendigerweise radioaktiv markiert sein, sondern können auch
nicht-isotope Verbindungen sein, welche zur Verdrängung von
gebundenen radioaktiv markierten Verbindungen eingesetzt werden
können
oder als Aktivatoren in funktionellen Assays eingesetzt werden können. Verbindungen,
welche mit dem obigen Verfahren identifiziert wurden, sind wahrscheinlich
Agonisten oder Antagonisten von MC-R1B und können Peptide, Proteine oder
nicht-proteinhaltige organische Moleküle sein. Verbindungen können durch Erhöhung oder
Abschwächung
der Expression von DNA oder RNA, die für MC-R1B codiert, oder durch
die Funktion als Agonist oder Antagonist des MC-R1B-Rezeptorproteins modulieren. Diese
Verbindungen, welche die Expression von für MC-R1B codierender DNA oder RNA oder dessen
biologische Funktion modulieren, können mit einer Vielfalt von
Assays nachgewiesen werden. Der Assay kann ein einfacher "Ja/Nein"-Assay sein, um festzustellen, ob es
eine Änderung
der Expression oder Funktion gibt. Der Assay kann durch Vergleichen
der Expression oder Funktion einer Testprobe mit den Niveaus an
Expression oder Funktion in einer Standardprobe quantitativ gemacht
werden. Kits, enthaltend MC-R1B, Antikörper gegen MC-R1B oder modifiziertes
MC-R1B, können
nach bekannten Verfahren für
solche Anwendungen hergestellt werden.
-
Deshalb
betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zur Expression von
MC-R1B in rekombinanten Systemen und zur Identifizierung von Agonisten
und Antagonisten von MC-R1B.
Wenn Verbindungen gescreent werden, um potentielle Pharmazeutika
zu identifizieren, welche speziell mit einem Ziel-Rezeptor wechselwirken,
ist es erforderlich sicherzustellen, dass die identifizierten Verbindungen
so spezifisch wie möglich für den Zielrezeptor
sind. Um dies zu erreichen, ist es erforderlich, die Verbindungen
gegen eine so umfangreiche Anordnung von Rezeptoren, welche dem
Zielrezeptor ähnlich
sind, wie möglich
zu screenen. Somit ist es zum Auffinden von Verbindungen, welche
potentielle Pharmazeutika sind, die mit dem Rezeptor A wechselwirken,
erforderlich, nicht nur sicherzustellen, dass die Verbindungen mit
Rezeptor A (dem "Plus-Target") wechselwirken und
die gewünschte
pharmakologische Wirkung durch den Rezeptor A hervorrufen, es ist
auch erforderlich festzustellen, dass die Verbindungen nicht mit
den Rezeptoren B, C, D etc. (den "Minus-Targets") wechselwirken.
-
Im
Allgemeinen ist es als Teil eines Screeningprogramms wichtig, so
viele Minus-Targets wie möglich zu
haben (siehe Hodgson, 1992, Bio/Technology 10: 973–980, @
980). MC-R1B-Proteine
und die DNA-Moleküle,
welche für
dieses Rezeptorprotein codieren, haben die zusätzliche Anwendungsmöglichkeit,
dass sie als "Minus-Targets" in Screenings verwendet
werden können,
welche dazu gestaltet sind, Verbindungen zu identifizieren, die
speziell mit anderen G-Protein-gekoppelten Rezeptoren wechselwirken.
Aufgrund der Homologie mit GPCRs wird angenommen, dass der MC-R1B
dieser Erfindung ähnlich
wie GPCRs funktioniert und eine ähnliche
biologische Aktivität
aufweist. Sie sind von Nutzen beim Verständnis der biologischen und
physiologischen Wirkungen und zur Untersuchung von melanocortin-aktiven
Verbindungen in Primaten, gefolgt von klinischen Versuchen an Menschen.
Insbesondere werden MC-R1B-Agonisten identifiziert und hinsichtlich
ihrer Wirkungen auf die Nahrungsaufnahme, Gewichtszunahme und Stoffwechselrate
beurteilt werden, um neue Mittel gegen Obesität zu identifizieren, welche
bei Primaten wirksam sind. Sie können
auch zum Scannen hinsichtlich Affen-Melanocortin-Agonisten und -Antagonisten
verwendet werden, insbesondere zum Testen der Spezifität von identifizierten
Liganden.
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Diesbezüglich betrifft
die vorliegende Erfindung teilweise Verfahren zur Identifizierung
einer Substanz, welche MC-R1B-Rezeptoraktivität moduliert, umfassend:
- (a) Kombinieren einer Testsubstanz in Anwesenheit
und Abwesenheit eines MC-R1B-Rezeptorproteins, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, die MC-R1B-Proteine, welche die in SEQ-ID-Nr. 2, SEQ-ID-Nr. 4,
SEQ-ID-Nr. 6, SEQ-ID-Nr. 8, SEQ-ID-Nr. 10, SEQ-ID-Nr. 12, SEQ-ID-Nr.
14, SEQ-ID-Nr. 17, SEQ-ID-Nr. 20, SEQ-ID-Nr. 23 und SEQ-ID-Nr. 26
angegebene Aminosäuresequenz
umfassen; und
- (b) Messen und Vergleichen der Wirkung der Testsubstanz in Anwesenheit
und Abwesenheit des MC-R1B-Rezeptorproteins.
-
Darüber hinaus
sind hier mehrere spezifische Ausführungsformen offenbart, um
die verschiedenen Typen von Screening- oder Selektions-Assays zu
zeigen, die der geschulte Fachmann zusammen mit einem Expressionsvektor,
welcher die Expression des MC-R1B-Rezeptorproteins steuert, einsetzen
kann. Verfahren zur Identifizierung von Agonisten und Antagonisten
anderer Rezeptoren sind im Stand der Technik wohlbekannt und können zur
Identifizierung von Agonisten und Antagonisten von MC-R1B adaptiert
werden. Deshalb werden diese Ausführungsformen als Beispiele
präsentiert
und nicht als Beschränkungen.
Diesbezüglich
umfasst die vorliegende Erfindung Assays, mit denen MC-R1B-Modulatoren
(wie z.B. Agonisten und Antagonisten) identifiziert werden können. Dementsprechend umfasst
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Feststellung, ob eine
Substanz ein potentieller Agonist oder Antagonist von MC-R1B ist,
welches umfasst:
- (a) Transfizieren oder Transformieren
von Zellen mit einem Expressionsvektor, der die Expression von MC-R1B
in den Zellen steuert, welches Testzellen ergibt;
- (b) Wachsen lassen der Testzellen für einen ausreichenden Zeitraum,
um die Expression von MC-R1B zu erlauben;
- (c) Aussetzen der Zellen einem markierten Liganden von MC-R1B
in Anwesenheit und Abwesenheit der Substanz;
- (d) Messen der Bindung des markierten Liganden an MC-R1B; wobei
die Substanz einer potentieller Agonist oder Antagonist von MC-R1B
ist, wenn das Ausmaß der
Bindung des markierten Liganden in Anwesenheit der Substanz geringer
ist als in Abwesenheit der Substanz.
-
Die
Bedingungen unter denen Schritt (c) des Verfahrens durchgeführt wird,
sind Bedingungen, welche typischerweise auf dem Gebiet zur Untersuchung
von Protein-Ligand-Wechselwirkungen verwendet werden: z.B. physiologischer
pH-Wert, Salzbedingungen wie diejenigen, welche von solchen allgemein
eingesetzten Puffern wie PBS repräsentiert werden, oder in Gewebekulturmedien;
eine Temperatur von etwa 4°C
bis etwa 55°C.
Die Testzellen können
geerntet und in Gegenwart der Substanz und des markierten Liganden
resuspendiert werden. Bei einer Modifizierung des oben beschrieben
Verfahrens wird Schritt (c) insofern modifiziert, als die Zellen
nicht geerntet und resuspendiert werden, sondern vielmehr der radioaktiv
markierte bekannte Agonist und die Substanz mit den Zellen kontaktiert
werden, während
die Zellen an einem Substrat, z.B. Gewebekulturplatten, haften.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Feststellung,
ob eine Substanz zur Bindung an MC-R1B in der Lage ist, d.h., ob
die Substanz ein potentieller Agonist oder Antagonist von MC-R1B
ist, wobei das Verfahren umfasst:
- (a) Transfizieren
oder Transformieren von Zellen mit einem Expressionsvektor, welcher
die Expression von MC-R1B in den Zellen steuert, welches Testzellen
ergibt;
- (b) Aussetzen der Testzellen der Substanz;
- (c) Messen des Ausmaßes
der Bindung der Substanz an MC-R1B;
- (d) Vergleichen des Ausmaßes
der Bindung der Substanz an MC-R1B in den Testzellen mit dem Ausmaß der Bindung
der Substanz an Kontrollzellen, die nicht mit MC-R1B transfiziert
wurden;
wobei die Substanz zur Bindung an MC-R1B in der
Lage ist, wenn das Ausmaß der
Bindung der Substanz in den Testzellen größer als in den Kontrollzellen
ist.
-
Die
Feststellung, ob die Substanz tatsächlich ein Agonist oder Antagonist
ist, kann dann mit Hilfe funktioneller Assays erfolgen, wie z.B.
dem unten beschriebenen Assay, der die Verwendung von promiskuitiven G-Proteinen,
beinhaltet.
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Die
Bedingungen, unter denen Schritt (b) des Verfahrens durchgeführt wird,
sind Bedingungen, die typischerweise auf dem Gebiet zur Untersuchung
von Protein-Ligand-Wechselwirkungen eingesetzt werden: z.B. physiologischer
pH-Wert; Salzbedingungen, wie z.B. diejenigen, welche von solchen
allgemein eingesetzten Puffern wie PBS repräsentiert werden, oder in Gewebekulturmedien;
eine Temperatur von etwa 4°C
bis etwa 55°C.
Die Testzellen werden geerntet und in Anwesenheit der Substanz resuspendiert.
-
Chen
et al. (1995, Analytical Biochemistry 226: 349–354) beschreiben einen kolorimetrischen
Assay, bei dem eine rekombinante Zelle verwendet wird, die mit einem
Expressionsvektor, der für
einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor codiert, und mit einem zweiten
Expressionsvektor, enthaltend einen Promotor mit einem auf cAMP
ansprechenden Element in Fusion mit dem LacZ-Gen, transfiziert wurde.
Die Aktivität
des überexprimierten
G-Protein-gekoppelten Rezeptors wird als Expression und OD-Messung
von β-Gal
gemessen. Deshalb umfasst ein weiterer Aspekt dieses Teils der Erfindung
ein nicht-radioaktives Verfahren zur Feststellung, ob eine Substanz
ein potentieller Agonist oder Antagonist von MC-R1B ist, welches
umfasst:
- (a) Transfizieren oder Transformieren
von Zellen mit einem Expressionsvektor, der für MC-R1B codiert, welches Testzellen
ergibt;
- (b) Transfizieren oder Transformieren der Testzellen von Schritt
(a) mit einem Expressionsvektor, welcher einen cAMP-induzierbaren
Promotor in Fusion mit einem kolorimetrischen Gen wie LacZ umfasst;
- (c) Wachsen lassen der transfizierten Zellen für einen
ausreichenden Zeitraum, um die Expression von MC-R1B zu erlauben;
- (d) Ernten der transfizierten Zellen und Resuspendieren der
Zellen in Anwesenheit eines bekannten Agonisten von MC-R1B und/oder
in sowohl der Anwesenheit als auch der Abwesenheit der Testverbindung;
- (e) Messen der Bindung des bekannten Agonisten und der Testverbindung
an überexprimiertes
MC-R1B mittels eines kolorimetrischen Assays, welcher die Expression
von dem cAMP-induzierbaren Promotor misst, und Vergleichen der Expressionsniveaus
in Anwesenheit des bekannten Agonisten sowie in Anwesenheit und
Abwesenheit der unbekannten Substanz, um so festzustellen, ob die
unbekannte Substanz entweder als potentieller Agonist oder Antagonist
von MC-R1B fungiert.
-
Weitere
Verfahren zur Identifizierung von Agonisten oder Antagonisten umfassen,
sind jedoch keineswegs beschränkt
auf, die folgenden:
- I. (a) Transfizieren oder
Transformieren von Zellen mit einem ersten Expressionsvektor, der
die Expression von MC-R1B steuert, und einem zweiten Expressionsvektor,
der die Expression eines promiskuitiven G-Proteins steuert, welches
Testzellen ergibt;
(b) Aussetzen der Testzellen einer Substanz,
die ein mutmaßlicher
Agonist von MC-R1B ist;
(c) Messen des Niveaus von Inositphosphaten
in den Zellen;
wobei eine Erhöhung des Niveaus von Inositphosphaten
in den Zellen im Vergleich zu dem Niveau von Inositphosphaten in
den Zellen in Abwesenheit des mutmaßlichen Agonisten anzeigt,
dass die Substanz ein Agonist von MC-R1B ist.
- II. (a) Transfizieren oder Transformieren von Zellen mit einem
ersten Expressionsvektor, der die Expression von MC-R1B steuert,
und einem zweiten Expressionsvektor, der die Expression eines promiskuitiven G-Proteins
steuert, welches Testzellen ergibt;
(b) Aussetzen der Testzellen
einer Substanz, die ein Agonist von MC-R1B ist;
(c) nach oder
gleichzeitig mit Schritt (b) Aussetzen der Testzellen einer Substanz,
die ein mutmaßlicher
Antagonist von MC-R1B ist;
(d) Messen des Niveaus von Inositphosphaten
in den Zellen;
wobei eine Abnahme des Niveaus von Inositphosphaten
in den Zellen in Anwesenheit des mutmaßlichen Antagonisten im Vergleich
zu dem Niveau von Inositphosphaten in den Zellen in Abwesenheit
des mutmaßlichen
Antagonisten anzeigt, dass die Substanz ein Antagonist von MC-R1B
ist.
- III. Das Verfahren von II, wobei die ersten und zweiten Expressionsvektoren
von Schritt (a) durch einen einzigen Expressionsvektor ersetzt sind,
welcher ein chimäres
MC-R1B-Protein exprimiert, das an seinem C-Terminus mit einem promiskuitiven
G-Protein fusioniert ist.
-
Die
oben beschriebenen Verfahren können
insofern modifiziert werden, als anstatt des Aussetzens der Testzellen
der Substanz Membranen aus den Testzellen hergestellt werden können und
diese Membranen der Substanz ausgesetzt werden können. Eine solche Modifizierung
unter Verwendung von Membranen statt Zellen ist im Stand der Technik
wohlbekannt und beispielsweise beschrieben in Hess et al., 1992,
Biochem. Biophys. Res. Comm. 184: 260–268. Dementsprechend umfasst
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Feststellung, ob eine
Substanz an MC-R1B bindet und/oder ein potentieller Agonist oder
Antagonist von MC-R1B ist, bei dem Membran präparationen aus den Testzellen
anstelle der Testzellen verwendet werden. Solche Verfahren umfassen
das folgende und können
unter Einsatz der physiologischen Bedingungen wie oben angegeben
durchgeführt
werden:
- (a) Transfizieren oder Transformieren
von Zellen mit einem Expressionsvektor, der die Expression von MC-R1B
in den Zellen steuert, welches Testzellen ergibt;
- (b) Herstellen von Membranen, die MC-R1B enthalten, aus den
Testzellen und Aussetzen der Membranen einem Liganden von MC-R1B
unter solchen Bedingungen, dass der Ligand an das MC-R1B in den
Membranen bindet;
- (c) nach oder gleichzeitig mit Schritt (b) Aussetzen der Membranen
aus den Testzellen einer Substanz;
- (d) Messen des Ausmaßes
der Bindung des Liganden an das MC-R1B in den Membranen in Anwesenheit und
Abwesenheit der Substanz;
- (e) Vergleichen des Ausmaßes
der Bindung des Liganden an MC-R1B in den Membranen in Anwesenheit und
Abwesenheit der Substanz, wobei eine Abnahme des Ausmaßes der
Bindung des Liganden an MC-R1B in den Membranen in Anwesenheit der
Substanz anzeigt, dass die Substanz zur Bindung an MC-R1B in der
Lage ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Feststellung,
ob eine Substanz zur Bindung an MC-R1B in der Lage ist, umfassend:
- (a) Transfizieren oder Transformieren von Zellen
mit einem Expressionsvektor, der die Expression von MC-R1B in den
Zellen steuert, welches Testzellen ergibt;
- (b) Herstellen von Membranen, die MC-R1B enthalten, aus den
Testzellen und Aussetzen der Membranen aus den Testzellen der Substanz;
- (c) Messen des Ausmaßes
der Bindung der Substanz an das MC-R1B in den Membranen aus den
Testzellen;
- (d) Vergleichen des Ausmaßes
der Bindung der Substanz an MC-R1B in den Membranen aus den Testzellen
mit dem Ausmaß der
Bindung der Substanz an Membranen aus Kontrollzellen, die nicht
mit MC-R1B transfiziert wurden, wobei die Substanz zur Bindung an
MC-R1B in der Lage ist, wenn das Ausmaß der Bindung der Substanz
an MC-R1B in den Membranen aus den Testzellen größer als das Ausmaß der Bindung der
Substanz an die Membranen aus den Kontrollzellen ist.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Bestimmung verschiedener Ligandenbindungsaffinitäten unter
Verwendung von 125I-markiertem NDP-α-MSH als
markierter Ligand in Anwesenheit variierender Konzentrationen an
unmarkierten Liganden. Die Aktivierung des zweiten Messenger-Signalwegs
kann festgestellt werden durch Messen des intrazellulären cAMP,
welches durch einen Agonisten bei verschiedenen Konzentrationen
hervorgerufen wurde.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch polyklonale und monoklonale
Antikörper,
die als Reaktion auf entweder die Form von MC-R1B oder ein biologisch
aktives Fragment davon induziert wurden. Polyklonale oder monoklonale
Antikörper
können
gegen MC-R1B oder ein synthetisches Peptid (gewöhnlich von etwa 9 bis etwa
25 Aminosäuren
Länge)
von einem Abschnitt von MC-R1B, beispielsweise wie offenbart in SEQ-ID-Nr.
2, SEQ-ID-Nr. 4, SEQ-ID-Nr.
6, SEQ-ID-Nr. 8, SEQ-ID-Nr. 10, SEQ-ID-Nr. 12, SEQ-ID-Nr. 14, SEQ-ID-Nr.
17, SEQ-ID-Nr. 20, SEQ-ID-Nr. 23 und SEQ-ID-Nr. 26, induziert werden.
Monospezifische Antikörper
gegen MC-R1B werden aus Säuger-Antiseren
gereinigt, welche Antikörper
mit Reaktivität
gegen MC-R1B enthalten, oder als monoklonale Antikörper mit
Reaktivität
gegen MC-R1B unter Anwendung der Technik von Kohler und Milstein
(1975, Nature 256: 495–497)
hergestellt. Ein monospezifischer Antikörper, wie hier verwendet, ist
definiert als eine einzige Antikörperspezies
oder multiple Antikörperspezies
mit homogenen Bindungseigenschaften für MC-R1B. Homogene Bindung,
wie hier verwendet, bezieht sich auf das Vermögen der Antikörperspezies,
an ein spezifisches Antigen oder Epitop, wie z.B. die mit MC-R1B
assoziierten wie oben beschrieben, zu binden. MC-R1B-spezifische
Antikörper
werden induziert durch Immunisierung von Tieren, wie z.B. Mäusen, Ratten,
Meerschweinchen, Kaninchen, Ziegen, Pferden und dgl., mit einer
geeigneten Konzentration an MC-R1B-Protein oder einem synthetischen
Peptid, das von einem Abschnitt von MC-R1B erzeugt wurde, mit einem
oder ohne ein Immunadjuvans.
-
Vorimmunserum
wird vor der ersten Immunisierung gewonnen. Jedes Tier erhält zwischen
etwa 0,1 mg und etwa 1000 mg MC-R1B-Protein, assoziiert mit einem
annehmbaren Immunadjuvans. Solche annehmbaren Adjuvanzien umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, vollständiges
Freund-Adjuvans, unvollständiges
Freund-Adjuvans, Alaun-Präzipitat,
Wasser-in-Öl-Emulsion,
die Corynebacterium parvum und tRNA enthält. Die erste Immunisierung
besteht aus dem MC-R1B-Protein oder Peptidfragment davon in, vorzugsweise, vollständigem Freund-Adjuvans
an mehreren Stellen, entweder subkutan (SC), intraperitoneal (IP)
oder beides. Jedem Tier wird in regelmäßigen Abständen, vorzugsweise wöchentlich,
Blut entnommen, um Antikörpertiter
zu bestimmen. Die Tiere können
nach der ersten Immunisierung Booster-Injektionen erhalten oder
nicht. Diejenigen Tiere, welche Booster-Injektionen erhalten, bekommen gewöhnlich eine
gleiche Menge an MC-R1B in unvollständigem Freund-Adjuvans auf
dem gleichen Weg. Booster-Injektionen werden in etwa dreiwöchigen Intervallen
gegeben, bis maximale Titer erhalten werden. Nach etwa 7 Tagen nach
jeder Booster-Immunisierung oder etwa wöchentlich nach einer Einzelimmunisierung
wird den Tieren Blut entnommen, das Serum gewonnen und Aliquots
werden bei etwa –20°C gelagert.
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Monoklonale
Antikörper
(mAb), die mit MC-R1B reagieren können, werden durch Immunisierung
von Inzucht-Mäusen,
vorzugsweise Balb/c, mit MC-R1B-Protein hergestellt. Die Mäuse werden
auf dem IP- oder SC-Weg mit etwa 1 mg bis etwa 100 mg, vorzugsweise
etwa 10 mg, MC-R1B-Protein in etwa 0,5 ml Puffer oder Salzlösung, inkorporiert
in einem gleichen Volumen eines annehmbaren Adjuvans wie oben erörtert, immunisiert.
Vollständiges
Freund-Adjuvans
ist bevorzugt. Die Mäuse
erhalten eine erste Immunisierung am Tag 0 und etwa 3 bis etwa 30
Wochen Ruhe. Die immunisierten Mäuse
erhalten eine oder mehrere Booster-Immunisierung(en) von etwa 1 bis etwa
100 mg MC-R1B in einer Pufferlösung
wie phosphatgepufferter Salzlösung auf
dem intravenösen
(IV) Weg.
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Lymphozyten
aus antikörper-positiven
Mäusen,
vorzugsweise Milz-Lymphozyten, werden durch Entfernung der Milz
aus immunisierten Mäusen
nach auf diesem Gebiet bekannten Standardverfahren erhalten. Hybridomzellen
werden erzeugt durch Mischen der Milz-Lymphozyten mit einem geeigneten Fusionspartner, vorzugsweise
Myelomzellen, unter Bedingungen, welche die Bildung stabiler Hybridome
erlauben. Fusionspartner können
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf: Maus-Myelome P3/NS1/Ag
4-1; MPC-11; S-194 und Sp 2/0, wobei Sp 2/0 bevorzugt sind. Die
antikörper-produzierenden
Zellen und Myelomzellen werden in Polyethylenglycol mit einem Molekulargewicht
von etwa 1000 bei Konzentrationen von etwa 30 % bis etwa 50 % fusioniert.
Die fusionierten Hybridomzellen werden durch Wachstum in mit Hypoxanthin,
Thymidin und Aminopterin ergänztem
Dulbecco's Modified
Eagles Medium (DMEM) nach im Stand der Technik bekannten Verfahren
selektioniert. Überstandsflüssigkeiten
werden aus Vertiefungen mit positivem Wachstum etwa an den Tagen
14, 18 und 21 gewonnen und durch einen Immunoassay, wie z.B. Festphasen-Immunoradioassay
(SPIRA), unter Verwendung von MC-R1B als Antigen auf Antikörperproduktion
gescreent. Die Kulturflüssigkeiten werden
auch in dem Ouchterlony-Präzipitationsassay
getestet, um den Isotyp der mAb zu bestimmen. Hybridomzellen aus
antikörper-positiven
Vertiefungen werden nach einer Technik wie der Soft-Agar-Technik
von MacPherson, Soft Agar Techniques, in Tissue Culture Methods
and Applications, Kruse und Paterson, Hrsg., Academic Press, 1973,
kloniert.
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Monoklonale
Antikörper
werden in vivo produziert, indem pristin-geprimten Balb/c-Mäusen, etwa
0,5 ml pro Maus, etwa 2 × 106 bis etwa 6 × 106 Hybridomzellen
etwa 4 Tage nach dem Primen injiziert werden. Ascites-Flüssigkeit
wird etwa 8–12
Tage nach dem Zelltransfer gewonnen und die monoklonalen Antikörper werden
durch im Stand der Technik bekannte Verfahren gereinigt.
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Die
in vitro-Produktion von Anti-MC-R1B-mAb erfolgt durch Züchtung der
Hybridome in DMEM mit etwa 2 % fetalem Kalbsserum, um ausreichende
Mengen der spezifischen mAb zu erhalten. Die mAb werden nach im
Stand der Technik bekannten Verfahren gereinigt.
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Die
Antikörpertiter
von Ascites- oder Hybridomkultur-Flüssigkeiten werden durch verschiedene
serologische oder immunologische Assays bestimmt, welche umfassen,
jedoch nicht beschränkt
sind auf, Präzipitation,
passive Agglutination, enzym-gekoppelte Immunosorbens-Antikörper (ELISA)-Technik
und Radioimmunoassay (RIA)-Techniken. Ähnliche Assays werden eingesetzt,
um die Anwesenheit von MC-R1B in Körperflüssigkeiten oder Gewebe und
Zellextrakten nachzuweisen.
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Für Fachleute
auf dem Gebiet ist ohne weiteres ersichtlich, dass die oben beschriebenen
Verfahren zur Herstellung monospezifischer Antikörper eingesetzt werden können, um
Antikörper
herzustellen, die für MC-R1B-Peptidfragmente
oder Volllängen-MC-R1B
spezifisch sind.
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MC-R1B-Antikörper-Affinitätssäulen werden
beispielsweise hergestellt durch Zugabe der Antikörper zu
Affigel-10 (Biorad), einem Gelträger,
der mit N-Hydroxysuccinimidestern voraktiviert ist, so dass die
Antikörper
kovalente Verknüpfungen
mit dem Agarosegelperlen-Träger bilden.
Die Antikörper
werden dann an das Gel über
Amidbindungen mit dem Spacer-Arm
gekoppelt. Die verbleibenden aktivierten Ester werden dann mit 1
M Ethanolamin-HCl (pH 8) gequencht. Die Säule wird mit Wasser, gefolgt
von 0,23 M Glycin-HCl (pH 2,6), gewaschen, um jeglichen nicht-konjugierten
Antikörper
oder Fremdprotein zu entfernen. Die Säule wird dann in phosphatgepufferter
Salzlösung
(pH 7,3) äquilibriert
und die Zellkulturüberstände oder
Zellextrakte, die Volllängen-MC-R1B
oder MC-R1B-Proteinfragmente enthalten, werden langsam durch die
Säule geleitet.
Die Säule
wird dann mit phosphatgepufferter Salzlösung gewaschen, bis die optische
Dichte (A280) bis zum Hintergrund abnimmt,
dann das Protein mit 0,23 M Glycin-HCl (pH 2,6) eluiert. Das gereinigte
MC-R1B-Protein wird dann gegen phosphatgepufferte Salzlösung dialysiert.
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Die
DNA-Moleküle,
RNA-Moleküle,
rekombinanten Proteine und Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
zum Screenen und Messen der Niveaus von MC-R1B eingesetzt werden.
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Die
rekombinanten Proteine, DNA-Moleküle, RNA-Moleküle und Antikörper eignen
sich zur Formulierung von Kits, welche für den Nachweis und die Typenbestimmung
von MC-R1B geeignet sind. Ein solcher Kit würde einen in Abteile aufgeteilten
Träger
umfassen, welcher dazu geeignet ist, in festem Einschluß mindestens
einen Behälter
zu halten. Der Träger
würde ferner
Reagenzien wie rekombinantes MC-R1B-Protein oder Anti-MC-R1B-Antikörper, geeignet
zum Nachweis von MC-R1B, umfassen. Der Träger kann auch ein Nachweismittel,
wie z.B. ein markiertes Antigen oder Enzymsubstrate oder dgl., enthalten.
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Pharmazeutisch
geeignete Zusammensetzungen, die Modulatoren von MC-R1B umfassen,
können nach
im Stand der Technik bekannten Verfahren wie z.B. der Zumischung
eines pharmazeutisch annehmbaren Trägers formuliert werden. Beispiele
solcher Träger
und Formulierungsverfahren sind in Remington's Pharmaceutical Sciences zu finden.
Zur Herstellung einer pharmazeutisch annehmbaren Zusammensetzung,
die sich für
eine wirksame Verabreichung eignet, werden solche Zusammensetzungen
eine wirksame Menge des Proteins, der DNA, RNA, von modifiziertem
MC-R1B oder entweder MC-R1B-Agonisten oder -Antagonisten, einschließlich Tyrosinkinase-Aktivatoren
oder -Inhibitoren, enthalten.
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Therapeutische
oder diagnostische Zusammensetzungen der Erfindung werden einem
Individuum in ausreichenden Mengen verabreicht, um Krankheitszustände zu behandeln
oder zu diagnostizieren. Die wirksame Menge kann entsprechend einer
Vielfalt von Faktoren, wie z.B. dem Zustand, Gewicht, Geschlecht
und Alter des Individuums, variieren. Andere Faktoren beinhalten
die Verabreichungsweise.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können dem Individuum auf einer
Vielfalt von Wegen, wie z.B. subkutan, topisch, oral und intramuskulär, verabreicht
werden.
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Der
Begriff "chemisches
Derivat" beschreibt
ein Molekül,
welches zusätzliche
chemische Gruppierungen enthält,
die normalerweise nicht Teil des Grundmoleküls sind. Solche Gruppierungen
können
die Löslichkeit,
Halbwertszeit, Absorption etc. des Grundmoleküls verbessern. Alternativ können die
Gruppierungen unerwünschte
Nebenwirkungen des Grundmoleküls
abschwächen
oder die Toxizität
des Grundmoleküls
verringern. Beispiele solcher Gruppierungen sind in einer Vielfalt
von Texten, wie z.B. Remington's
Pharmaceutical Sciences, beschrieben.
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Verbindungen,
die mit den hier offenbarten Verfahren identifiziert wurden, können alleine
in geeigneten Dosierungen eingesetzt werden. Alternativ kann eine
gemeinsame Verabreichung oder sequentielle Verabreichung anderer
Mittel wünschenswert
sein.
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Die
vorliegende Erfindung hat auch die Aufgabe der Bereitstellung geeigneter
topischer, oraler, systemischer und parenteraler pharmazeutischer
Formulierungen zur Verwendung in den neuen Behandlungsverfahren
der vorliegenden Erfindung. Die Zusammensetzungen, welche gemäß dieser
Erfindung identifizierte Verbindungen als aktiven Bestandteil enthalten,
können
in einer breiten Vielfalt therapeutischer Dosierungsformen in herkömmlichen
Vehikeln zur Verabreichung verabreicht werden. Beispielsweise können die
Verbindungen in solchen oralen Dosierungsformen wie Tabletten, Kapseln
(jeweils einschließlich
Formulierungen zur zeitlich festgelegten und verzögerten Freisetzung),
Dragees, Pulver, Granula, Elixiere, Tinkturen, Lösungen, Suspensionen, Sirupe
und Emulsionen oder mittels Injektion verabreicht werden. Gleichermaßen können sie auch
intravenös
(sowohl Bolus als auch Infusion), intraperitoneal, subkutan, topisch
mit oder ohne Okklusion, oder in intramuskulärer Form verabreicht werden,
wobei alle verwendeten Formen Durchschnittsfachleuten auf dem Gebiet
der Pharmazie wohlbekannt sind.
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Vorteilhafterweise
können
Verbindungen der vorliegenden Erfindung in einer einzigen Tagesdosis
verabreicht werden oder die tägliche
Gesamtdosis kann in aufgeteilten Dosen von zwei, drei oder viermal
täglich verabreicht
werden. Ferner können
Verbindungen für
die vorliegende Erfindung in intranasaler Form unter topischer Verwendung
geeigneter intranasaler Vehikel oder über transdermale Routen verabreicht
werden, wobei diejenigen Formen transdermaler Hautpflaster verwendet
werden, die Durchschnittsfachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt sind.
Zur Verabreichung in Form eines transdermalen Abgabesystems wird
die Dosierungsverabreichung natürlich
eher kontinuierlich als diskontinuierlich während des Behandlungsplans
erfolgen.
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Zur
Kombinationsbehandlung mit mehr als einem aktiven Mittel, wobei
die aktiven Agenzien in separaten Dosierungsformulierungen vorliegen,
können
die aktiven Agenzien gleichzeitig verabreicht werden oder sie können jeweils
zu separaten versetzten Zeiten verabreicht werden.
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Der
Dosierungsplan unter Verwendung der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung wird gemäß einer
Vielfalt von Faktoren gewählt,
einschließlich
Typ, Spezies, Alter, Gewicht, Geschlecht und medizinischer Zustand
des Patienten, der Schwere des zu behandelnden Zustands, des Verabreichungswegs,
der Nieren-, Leber- und kardiovaskulären Funktion des Patienten
und der speziell davon eingesetzten Verbindung. Ein Arzt oder Veterinärmediziner
von durchschnittlichen Fähigkeiten
kann unschwer die wirksame Menge des Arzneiwirkstoffs bestimmen
und verschreiben, welcher zur Verhinderung, Entgegenwirkung oder
zum Stillstandbringen des Krankheitsfortschritts erforderlich ist.
Eine optimale Präzision
bei der Erzielung von Arzneiwirkstoffkonzentrationen innerhalb des
Bereichs, welcher eine Wirksamkeit ohne Toxizität ergibt, erfordert einen Plan auf
der Basis der Kinetik der Verfügbarkeit
des Arzneiwirkstoffs an Zielstellen. Dies beinhaltet eine Berücksichtigung
der Verteilung, des Gleichgewichts und der Eliminierung eines Arzneiwirkstoffs.
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Die
folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung,
ohne diese jedoch darauf zu beschränken.
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BEISPIEL 1
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Isolierung und Charakterisierung
von Human-MC-1R-Spleissvarianten
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Identifizierung
eines Expresssionssequenz-Tags ("Expressed
Sequence Tag"; EST) – Genbank-Datenbanken
wurden unter Verwendung des Tblastn-Suchprogramms (Altschul et al.,
1990, J. Mol. Biol. 215: 403–410)
mit der Aminosäuresequenz
von humanen Melanocortin-Rezeptorproteinen überprüft. Ein humanes EST (GenBank
Hinterlegungs-Nr. AI123000; dbEST Id-Nr. 1881544; GenBank gi: 3538766;
Clone Id: Image: 1509887 (3'),
hinterlegt am 18. August 1997), erhalten von fünf normalisierten und gepoolten
cDNA-Banken, wurde
mit einem signifikanten Homologiewert identifiziert. EST AI123000
wies eine Sequenzidentität
(> 90 % auf der DNA-Ebene)
mit dem 3'-Ende
des Gens für
das humane MC-1R auf. Die Nukleotidsequenz von EST AA123000 ist
wie folgt:
-
Ein
zusätzliches
EST mit ähnlicher
Sequenzidentität
mit dem 3'-Ende
des humanen MC-R1-Gens
wurde anschließend
am 13. Oktober 1998 hinterlegt. Die GenBank-Hinterlegungs-Nr. dieses
EST ist AI187892 (dbEST Id-Nr. 826102; GenBank gi: 1774101; Clone
Id: Image: 625984 (3')).
Die Nukleotidsequenz von EST AA187892 ist wie folgt:
-
Eine
zusätzliche
Durchsuchung des dbEST-Subsets von Genbank identifizierte zwei andere
Human-EST mit Sequenzidentität
mit dem Human-MC-R1R: Das erste ist verfügbar unter der GenBank-Hinterlegungs-Nr.
AA431397 und wurde aus Human-Hoden-mRNA isoliert und am 22. Mai
1997 eingetragen (dbEST Id-Nr. 1075968; GenBank gi: 2115105; Clone
Id: Image: 782133 (5')).
Die Nukleotidsequenz von EST AA431397 ist wie folgt:
-
Ein
weiteres EST ist unter der GenBank-Hinterlegungs-Nr. AA778295 erhältlich und
wurde aus Human-Fötusherz-mRNA
isoliert und am 5. Februar 1998 in die Datenbank eingetragen (dbEST
Id-Nr. 1075968; GenBank gi: 2115105; Clone Id: Image: 782133 (5')). Die Nukleotidsequenz
von EST AA431397 ist wie folgt:
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Eine
DNA-Sequenzierung beider Stränge
unter Verwendung von Farbstoffterminator-Zyklus-Sequencing-Ready-Reaktionen (Perkin
Elmer-ABI), analysiert mit einem 377-ABI-Prisma-Zyklus-Sequenzierer, legte nahe, dass
dieses EST einen Teil einer alternativ gespleissten Form des Human-MC-R1-Gens,
die in dieser Beschreibung als ein MC-R1B-Protein mit 382 Aminosäuren offenbart
ist, repräsentieren
könnte.
Das früher beschriebene
MC-R1-Protein mit 317 Aminosäuren
wird als MC-R1A bezeichnet (Mountjoy et al., 1992, Science 257:
1248–1251
[siehe auch US-Patent-Nr. 5,532,347); Chhajlani und Wikberg, 1992,
FEBS Letters 309: 417–420). 1 zeigt
die Zuordnung dieser EST in Bezug zu den MC-R1-A- und MC-R1B-Genen.
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Klonierung
der MC-R-Spleissvariante MC-R1B aus humaner genomischer DNA – "Touchdown"-PCR wurde mit gescherter
humaner genomischer DNA (0,5 mg; Clontech, Palo Alto, CA) in einem
GeneAmp 9700 PCR-System (Perkin Elmer, Foster City, CA) durchgeführt. Zwei
Sense-Primer, MC1R-5'for1 (5'TCTCACACTCATCGTCCTCTGCCC3'; SEQ-ID-Nr. 32)
und MC1R-5'for2 (5'CATCGCCTACTACGACCACGTGGC3'; SEQ-ID-Nr. 33),
wurden auf Basis der veröffentlichten
Sequenz von Human-MC-1RA (oben) konstruiert. Die Antisense-Primer
MC1R-3'rev1 (5'CGCTGCAAGGCTGTTGGATGAAGC3'; SEQ-ID-Nr. 34)
und MC1R-3'rev2
(5'GTGGGAGTAGCTCTTGGCACACAC,
SEQ-ID-Nr. 35) wurden von EST AI123000 abgeleitet. Ein Advantage-cDNA-PCR-Kit
(Clontech, Palo Alto, CA) wurde in den PCR-Reaktionen im wesentlichen
nach den Instruktionen des Herstellers verwendet. Zwei Ausnahmen
waren die Zugabe von 5 % DMSO zu den PCR-Reaktionen und eine zyklische PCR-Führung wie
im folgenden beschrieben: 1) 94°C
für eine
Minute, 2) 5 Zyklen von 94°C
für 30
Sekunden, 72°C
für 3 Minuten,
3) 5 Zyklen von 94°C
für 30
Sekunden, 70°C
für 3 Minuten,
4) 20 Zyklen von 94°C
für 30 Sekunden,
68°C für 3 Minuten.
Eine anschließende
Sequenzierung der PCR-Produkte unter Verwendung von BIG DYE-Terminator-Zyklus-Ready-Sequencing-Reaktionen
(Perkin Elmer, Foster City, CA) und Analyse mit einem 377-ABI-Prisma-Zyklus-Sequenzierer
(Perkin Elmer, Foster City, CA) offenbarte die Anwesenheit eines kryptischen
381-bp-Introns unmittelbar stromaufwärts (am C-terminalen Trp-317-Rest)
des TGA-Stoppcodons des humanen MC-R1-Gens. Die Nukleotidgrenzen,
welche dieses Intron beschreiben, unter Verwendung von Konsensus-Spleissverbindungssequenzen
als Anleitung (Senapathy et al., 1990, Meth. Enzymol. 183: 252–278), sind
wie folgt. Eine konservierte Konsensus-Spleissdonorstelle (A/C)AG/gt
(Nukleotide 950-952) wurde gefunden, welche die ersten beiden Basen
des Trp-Triplett-Codons bildet.
-
2 zeigt
die alternative Spleissung der beiden humanen Formen von MC-R1,
wobei die COOH-terminalen Regionen von exprimiertem Protein ebenso
gezeigt sind wie die Spleissverbindungsstellen, die in den verschiedenen
genomischen Klonen, codierend für
Human-MC-R1B, identifiziert
wurden.
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3 zeigt
einen repräsentativen
genomischen Klon für
Human-MC-R1B, die DNA-Sequenz
des genomischen Klons mc1-8 (SEQ-ID-Nr. 21). Große Buchstaben repräsentieren
Exonbereiche, während
kleinbuchstabige Nukleotide das einzige Intron des MC-R1-Gens repräsentieren.
Eine konservierte Konsensus-Spleissakzeptorstelle cag/R wurde bei
den Nukleotiden 1330-1332 identifiziert. Die Bildung dieser Spleissverbindungsstelle
ist das Ergebnis der vom Donor bereitgestellten TG und des vom Akzeptor
bereitgestellten C zur Bildung des Triplett-Codons für Cys (anstelle
der C-terminalen Aminosäure
Trp des MC-R1A).
Die neue codierende Sequenz, die zusätzliche 65 Aminosäuren (ohne
das Trp-317 zur Cys-Substitution) ergibt, tritt als Ergebnis dieses
Spleissereignisses auf.
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4A–4B zeigen
die Nukleotid- und Aminosäuresequenz
des aminoterminalen Abschnitts der MC-R1A- und MC-R1B-Formen von
mc1-8, die 5'- und
3'-Spleissverbindungssequenzen
sowie die jeweiligen Aminosäuresequenzen
der carboxyterminalen Abschnitte von MC-R1A und MC-R1B.
-
Dann
wurde eine überlappende
PCR durchgeführt,
um einen zusammenhängenden
offenen Leserahmen ohne das Intron (382 Aminosäuren) zu erzeugen, welcher
diesen neuen Carboxyterminus enthält. PCR-Produkte für die Exons
I und II wurden hergestellt, die jeweils einen kleinen Abschnitt
des anderen Exons enthielten. Die Primer für Exon I waren wie folgt: 1.
mc1-like-1f
und 2.
mc1-like-1r
und enthielten eine EcoRI-Stelle und eine Kozak-Sequenz
(GCC GCC) für
optimale Translation. Die Primer für Exon II waren wie folgt: 1.
mc1-like-2f
und
2. mc1-like-2r (5'agtttagcggccgcCTAGGGGGGCTCCTGCAAACCTGG3'; SEQ-ID-Nr. 39),
welcher eine NotI-Stelle enthält.
Der MC1-artige offene Leserahmen wurde dann aus Exon I- und -II-Matrizen
und den Primern mc1-like-1f und mc1-like-2r erzeugt. Das MC1-artige
ORF-Fragment wurde mit EcoRI und NotI verdaut, gelgereinigt, in
den Vektor pcDNA3 ligiert und in E. coli SCS1 (Stratagene, La Jolla,
CA) transformiert. Jeder der vier beispielhaft aufgeführten genomischen
Klone (mc1-3, mc1-6, mc1-8 und mc1-9) wurde unter Verwendung der
oben offenbarten Methodik isoliert.
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Klonierung
der MC-R-Spleissvariante (MC-R18) aus Human-Hoden-mRNA – Volllängen-cDNA, codierend für MC-R1B,
wurde aus Human-Hoden-Poly-(A)+-mRNA (Pool
von 25 männlichen
Kaukasiern) isoliert. RT-PCR unter Verwendung von 1 mg Hoden-mRNA
wurde unter Verwendung des Kits „Advantage RT for PCR" mit reverser MMLV-Transkriptase
(Clontech, Palo Alto, CA) im wesentlichen nach den Instruktionen
des Herstellers durchgeführt.
Die PCR wurde dann mit dem Advantage-cDNA-PCR-Kit (Clontech, Palo
Alto, CA) im wesentlichen nach den Anweisungen des Herstellers durchgeführt (Zyklusbedingungen:
94°C für 1 Minute, 60°C für 2 Minuten,
72°C für 2 Minuten,
72°C für 10 Minuten).
Der verwendete Vorwärts-Sense-Primer
(der eine EcoR1-Restriktionsstelle und eine optimierte Initiationssequenz
auf der Basis von Kozak-Regeln hinzufügte) war
(5'GATCGAATTCGCCGCCATGGCTGTGCAGGGATCCCAGAGAAG3'; SEQ-ID-Nr. 40),
während
die reversen Antisense-Primer
(5'GATCGAATTCCTAGGGGGGCTCCTGCAAACCTG3'; SEQ-ID-Nr. 41)
oder
(5'GATCGAATTCGTGCCCAGTCTGAGCCTTAGAACCG3'; SEQ-ID-Nr. 42)
waren.
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Amplifizierte
Produkte wurden mit Agarose gelgereinigt, mit EcoR1 verdaut und
in den Säuger-Expressionsvektor
pcDNA-3.1 (–)
(Invitrogen) ligiert. Diese Methodik wurde dazu verwendet, MC-R1ESTc11
sowie die anderen cDNA-Klone zu identifizieren.
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BEISPIEL 2
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Transiente Expression
von Human-MC-R1B
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Vier
800-ml-Dreifachkolben (Nalge Nunc), enthaltend 125 ml Dulbecco's modified Eagle
Medium (DMEM), (Gibco-BRL), ergänzt
mit 10 % fötalem
Rinderserum (Sigma), L-Glutamin (Gibco/BRL) und Pen/Strep (Gibco/BRL),
wurden mit COS-7-Zellen angeimpft und vier Tage lang inkubiert.
Die Zellen in jedem Kolben wurden durch Abgießen des Mediums, Zugabe von
30 ml Trypsin/EDTA (0,05 %, Gibco/BRL) zu jedem Kolben und Inkubieren
lassen der Kolben bei Raumtemperatur für zwei Minuten gewonnen. Dann
wurde die Trypsinlösung
entfernt und die Kolben wurden 10 Minuten lang bei 37°C inkubiert,
30 ml DMEM wurden zugegeben und die Zellen gewonnen. Die Zellen
wurden 8 Minuten lang bei 1000 UpM pelletiert, zweimal mit Dulbecco's PBS ohne Mg++ und Ca++ (Gibco/BRL)
gewaschen. Die Zellen wurden gezählt
und auf eine Dichte von 1,2 × 107/ml PBS ohne Mg++ und
Ca++ resuspendiert. DNA wurde in die Zellen
durch Elektroporation eingeführt; 0,85
ml der Zellen wurden mit 20 μg
MC-R1-Expressionsplasmid in einer eiskalten 0,4-cm-Küvette (BioRad) gemischt.
Die Lösung
wurde mit einem BioRad Gene Pulsar Electroporator, der auf 0,26
kV, 960 μFD,
eingestellt war, elektroporiert. Die Zellen von 30 Elektroporationen
wurden in einem Liter DMEM vereinigt und mit 125 ml pro Dreifachkolben
verteilt und bei 37°C
inkubiert. Drei Tage später
wurde das Medium aus jedem Kolben abgegossen, die Zellen wurden
mit 100 ml Dulbecco's
PBS ohne Mg++ und Ca++ gewaschen
und 30 ml enzymfreier Dissoziationspuffer (Gibco/BRL) zugegeben.
Nach Inkubation bei Raumtemperatur für 10 Minuten wurden die Zellen
gewonnen, 10 Minuten lang mit 1000 UpM bei 4°C zentrifugiert und in 15 ml
Membranpuffer (10 mM Tris, pH 7,4, mit Proteinase-Inhibitoren) resuspendiert.
Eine 500 × Proteinase-Inhibitor-Lösung enthält Leupeptin
(Sigma) 2 μg/ml,
Phosphoramidon (Sigma) 5 μM,
Bacitracin (Sigma) 20 μg/ml,
Aprotinin (Sigma) 2,5 μg/ml
und 0,05 M AEBSF (Pefabloc). Die Zellen werden mit 10 Impulsen eines
motorgetriebenen Dounce-Homogenisators aufgebrochen, das Homogenat
wird auf 50-ml-Falcon-Röhrchen überführt und
10 Minuten lang mit 2200 UpM bei 4°C zentrifugiert. Der Überstand
wurde in 50-ml-Zentrifugenröhrchen überführt und
20 Minuten lang in einer Sorvall RC5B-Zentrifuge mit 18 K zentrifugiert.
Die Membranen wurden in 0,6 ml Membranpuffer resuspendiert, zweimal
durch eine 18-Gauge-Nadel und fünfmal
durch eine 25-Gauge-Nadel passiert, in Aliquots aufgeteilt, in flüssigem Stickstoff
eingefroren und bis zur Verwendung bei –80°C gelagert.
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BEISPIEL 3
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Pharmakologische Eigenschaften
von Human-MC-R1B
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Melanocortin-Radioliganden-Bindungsassay-Bindungsreaktionen
(Gesamtvolumen = 250 μl)
enthielten MBB (50 mM Tris, pH 7,2, 2 mM CaCl
2,
1 mM MgCl
2), 0,1 % BSA, rohe Membranen,
hergestellt aus Zellen, die Human-MC-R1B-Rezeptor exprimieren, 200
pM [
125I]-NDP-αMSH (Amersham Corp.), und zunehmende Konzentrationen
an unmarkierten Testverbindungen, gelöst in DMSO (DMSO-Endkonzentration
= 2 %). Die Reaktionen wurden eine Stunde lang ohne Schütteln inkubiert
und dann durch 96-Mulden-Filterplatten (Packard Corp.) filtriert.
Die Filter wurden dreimal mit TNE-Puffer (50 mM Tris, pH 7,4, 5
mM EDTA, 150 mM NaCl) gewaschen, getrocknet und unter Verwendung
von Microscint-20 in einem Topcount-Szintillationszähler (Packard)
gezählt.
Die 50%ige inhibitorische Konzentration (IC
50,
angegeben in nM) ist definiert als die Konzentration unmarkierter
Melanocortin-Peptide,
welche 50 % der Bindung an die MC-1R-exprimierenden Zellmembranen verdrängt. Unspezifische
Bindung wurde in Anwesenheit von 2 μM unmarkiertem NDP-αMSH (Peninsula
Laboratories) bestimmt. COS-7-Zellen, die transient MC-R1B exprimierten,
banden [
125I]-NDP-αMSH mit hoher Affinität und Spezifität (die spezifische
Bindung, definiert als Unterschied der beobachteten Bindung in Abwesenheit
und Anwesenheit von 1 μM
unmarkiertem NDP-αMSH,
war > 90 % Gesamtbindung).
Wenig oder keine spezifische Bindung wurde in sham-transfizierten
COS-7-Zellen beobachtet. Wie unten in Tabelle 1 gezeigt, verdrängten mehrere
melanocortin-abgeleiteten Peptide (Aminosäuresequenz unten im einbuchstabigen IUPAC-Code
definiert) die Bindung von [
125I]-NDP-αMSH wirksam,
was die Anwesenheit einer hoch affinen Bindungsstelle, die durch
die MC-R1B-Expression verliehen wurde, anzeigt. Tabelle
1
-
Funktioneller
cAMP-Rezeptor-Assay-Rezeptor-vermittelte Stimulation der Bildung
von cyclischem AMP (cAMP) wurde in COS-7-Zellen, die mit MC-1 RB-Expressionsplasmiden
transfiziert worden waren, untersucht. Zellen, die MC-1 RB exprimierten,
wurden von Gewebekulturkolben durch Spülen mit Ca- und Mg-freier phosphatgepufferter
Salzlösung
(Life Technologies, Gaithersburg, MD) dissoziiert und nach 5 Minuten
Inkubation mit enzymfreiem Dissoziationspuffer (Specialty Media,
Lavellette, NJ) abgelöst.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation gewonnen und in Earle's Balanced Salt Solution
(EBSS) (Life Technologies, Gaithersburg, MD) unter Zugabe von 10
mM HEPES, pH 7,5, 5 mM MgCl2, 1 mM Glutamin
und 1 mg/ml Rinderserumalbum gewonnen. Die Zellen werden gezählt und
auf 2 bis 4 × 106/ml verdünnt.
Der Phosphodiesterase-Inhibitor 3-Isobutyl-1-methylxanthin wurde
in einer Konzentration von 0,6 mM zugegeben. Testpeptide wurden
in EBSS mit den obigen Additionen und 10 % DMSO verdünnt, wobei
0,1 Volumina Verbindungen zu 0,9 Volumina Zellen hinzugegeben wurden.
Nach Inkubation für
40 Minuten bei Raumtemperatur werden die Zellen durch Inkubation
bei 100°C
für 5 Minuten
lysiert, um akkumuliertes cAMP frei zu setzen. cAMP wird in einem Aliquot
des Zelllysats mit dem Amersham (Arlington Heights, IL)-cAMP-Nachweisassay
(RPA556) gemessen. Das Ausmaß der
cAMP-Bildung, welche das Ergebnis einer unbekannten Verbindung ist,
wird mit der Menge an cAMP verglichen, die als Reaktion auf αMSH, welches
als 100%iger Agonist definiert ist, gebildet wird.
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Frühere Studien
(Mountjoy et al., 1992, Science 257: 1248–1251 [siehe auch US-Patent
Nr. 5,532,347]; Chhajlani und Wikberg, 1992, FEBS Letters 309: 417–420) dokumentierten,
dass die Aktivierung der MC-1 RA-Isoform durch Melanocortin-Agonisten
zu einer Erhöhung
der intrazellulären
cAMP-Bildung durch die Kopplung von G-Proteinen an die Aktivierung
von membrangebundener Adenylatcyclase führt. Die transiente Expression
von MC-R1B-Protein in COS-7 führt
ebenfalls zu einer Erhöhung
(um ungefähr
das Dreifache bei maximaler Agonisten-Konzentration im Vergleich
zur Hintergrundreaktion, die in sham-transfizierten COS-7-Zellen
gemessen wurde) der intrazellulären
cAMP-Bildung, die spezifisch von mehreren Melaonocortin-Agonisten
oder gemischten Agonisten/Antagonisten, einschließlich αMSH, MT-II,
SHU-9119, γMSH, NDP-αMSH und βMSH, hervorgerufen
wurde. Dieses Ergebnis weist darauf hin, dass MC-R1B-cDNA für einen funktionellen
Rezeptor für
Melanocortine codiert. Die ungefähre
Reihenfolge der Wirksamkeit der obigen Peptide bei der Hervorrufung
der cAMP-Reaktion war NT-II > NDP-MSH > SHU-9119 > αMSH > βMSH > γMSH.
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Der
Umfang der vorliegenden Erfindung soll durch die hier beschriebenen
speziellen Ausführungsformen
nicht beschränkt
sein. Tatsächlich
werden für
Fachleute auf dem Gebiet verschiedene Modifikationen der Erfindung
zusätzlich
zu den hier beschriebenen anhand der vorstehenden Beschreibung offensichtlich
sein. Solche Modifikationen sollen vom Umfang der beigefügten Ansprüche umfasst
sein. SEQUENZVERZEICHNIS