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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine neuartige organische Dispersion von Titandioxidteilchen, die
für den
Einsatz in Sonnenschutzpräparaten
geeignet ist. Die Erfindung betrifft ferner die Zubereitung der
genannten Titandioxiddispersion und Verfahren zur Verwendung der
genannten Dispersion in Zusammensetzungen kosmetischer Sonnenschutzmittel.
Schließlich
betrifft die Erfindung Verfahren zur Verwendung kosmetischer Sonnenschutzpräparate,
die die genannte Titandioxiddispersion enthalten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Sonnenschutzmittel sind kosmetische
Zusammensetzungen, die topisch auf die menschliche Haut aufgetragen
werden, um einen Schutz vor den schädlichen ultravioletten Strahlen
der Sonne (UV-A- und UV-B-Strahlung, im Allgemeinen im Bereich von
290–400
nm) bereit zu stellen. Herkömmliche
Sonnenschutzmittel werden unter Verwendung von kosmetisch annehmbaren
Lotionen, Ölen,
Cremes und Emulsionen (sowohl Öl-in-Wasser
als auch Wasser-in-Öl) zubereitet.
Typischerweise werden in Sonnenschutzzusammensetzungen organische
Mittel als aktiver Inhaltsstoff eingesetzt. Zum Beispiel werden
PABAs (p-Aminobenzoesäuren),
Benzophenone, Salicylsäureester
und Dioxybenxon verwendet. In jüngerer
Zeit sind anorganische Mittel in Sonnenschutzzusammensetzungen eingesetzt
worden, zum Beispiel Zinkoxid, Titandioxid und Calamin.
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Die anorganischen Mittel, wie Titandioxid,
zeigen eine Tendenz zu agglomerieren, was ihre Wirksamkeit als UV-Schutzmittel
in kosmetischen Sonnenschutzzusammensetzungen vermindert. Außerdem fühlen sich
Sonnenschutzzusammensetzungen, die Titandioxid enthalten, auf der
Haut des Anwenders unangenehm an, insbesondere, wenn höhere Konzentrationen
an Titandioxid verwendet werden. Weiterhin enthalten die Titandioxid-Sonnenschutzmittel
gewöhnlich
Mengen des aktiven Inhaltsstoffs, die zu einer zunehmenden Weiße/Bläue der Haut
führen,
d. h. einer erhöhten
Opazität
für sichtbares
Licht. Deshalb wird derjenige, der die kosmetische Formulierung
entwickelt, beim Formulieren von Sonnenschutzzusammensetzungen,
die Titandioxid einsetzen, vor mehrere Probleme gestellt.
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Im Allgemeinen zielt die Optimierung
einer Formulierung, was immer ein Ziel desjenigen ist, der kosmetische
Präparate
formuliert, im Falle von Sonnenschutzmitteln (und Sunblockern) auf
höhere
SSFs (Sonnenschutzfaktoren), Milde und Wasserbeständigkeit
ab (Ken Klein, DCI, Seiten 22–30,
August 1989). Kosmetischen Formulierern stand die Option einer Verwendung
von Titandioxid als aktivem Inhaltsstoff von Sonnenschutzmitteln
seit Anfang 1978 zur Verfügung,
als es vom OTC-Panel der FDA für
eine Verwendung in Sonnenschutzpräparaten zugelassen wurde. Trotzdem
blieben die oben erwähnten
Probleme bestehen.
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Die Beschaffenheit des in Kosmetika,
insbesondere als Sonnenschutzmittel, verwendeten Titandioxids unterscheidet
sich von derjenigen des Titandioxids, das als Pigment in der Farben-,
Papier- und Kunststoffindustrie verwendet wird. Der ausgeprägteste Unterschied
liegt in der Teilchengröße. Die
Teilchengröße von Titandioxid,
das als Pigment verwendet wird, ist derart, dass seine Verwendung
in Kosmetika durch eine Zunahme der Weiße auf der Haut beschränkt wird.
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Schwartz und Peck berichteten 1947,
dass stark pigmentierte Zubereitungen (Flüssigkeiten, Cremes oder Pulver)
den Durchtritt der UV-Strahlung verhindern oder vermindern, aber
so wie sie einen Sonnenbrand verhindern, verhindern derartige Zubereitungen
auch eine Sonnenbräunung.
Zinkoxid, Calamin und Titandioxid sind in dieser Hinsicht am stärksten wirksam
(Cosmetics & Dermatitis
1947, Paul B. Hocker, New York, 145). Ein ideales Sonnenschutzmittel
muss die Fähigkeit
zur Abschwächung
sowohl der UVA- als auch der UVB-Strahlung
besitzen und gleichzeitig chemisch inert, nicht-toxisch, nicht-reizend
und nicht-sensibilisierend sein.
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Brown und Galley haben berichtet,
dass die geeignete UV-Opazität
durch so geringe Teilchengrößen des
Titandioxids wie 100 nm und darunter (mikrofein oder ultrafein)
aufrecht erhalten werden kann, wobei die Opazität für sichtbares Licht vermindert
ist, wodurch Titandioxid kosmetisch akzeptabel gemacht wird (Cosmetics & Toiletries 105:
69–73,
Dez. 1990). Sie berichteten auch, dass Teilchengrößen des
Titandioxids, die so ausgewählt
waren, dass sie akzeptable kosmetische Eigenschaften haben, immer
noch eine Aktivität
innerhalb eines breiten Spektrums haben können und einen Schutz sowohl
vor UVB- als auch vor UVA-Wellenlängen bieten, im Gegensatz zu
organischen Sonnenschutzmitteln, die im Allgemeinen entweder für UVA oder
für UVB
spezifisch sind.
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Es war eindeutig ein Durchbruch in
der Kosmetiktechnologie, als entdeckt wurde, dass, wenn Titandioxid
in einer ultrafeinen Form (mikrofein) erzeugt wurde, es möglich war,
transparente Filme auf der Haut zu erhalten. Allerdings hing das
Ausmaß des
Schutzes, das dem Anwender bereit gestellt wurde, von der Konzentration
des ultrafeinen Titandioxids im Sonnenschutzpräparat ab. Generell werden zur
Erzielung eines hohen Wertes für
den SSF (Sonnenschutzfaktor) höhere
Konzentrationen an Titandioxid benötigt, was einen wieder mit
dem Problem der Weißfärbung der
Haut und des unangenehmen oder schmutzigen Gefühls konfrontiert. (Siehe Diffey
und Robson, J. Soc. Cosm. Chem., 40: 127–133, Mai-Juni 1989 bezüglich eines
Systems zur Bestimmung der SSFs sowohl im UVA- als auch im UVB-Bereich.)
Philip Alexander berichtet, dass 1% ultrafeines Titandioxid als
aktives Sonnenschutzmittel in einem Sonnenschutzprodukt einen SSF
zwischen 2 und 3 ergibt (Manufacturing Chemist 62(7): 21, Juli 1991).
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Titandioxid wurde in der Literatur
als brillantweißes,
amorphes und geruchloses Pulver beschrieben. Es wird in der Natur
in Form der Mineralien Rutil und Anatas gefunden. Philip Alexander
hat berichtet, dass Titandioxid unlöslich in Wasser und in Fettsäureestern
ist, in denen es dispergiert wird (Manufacturing Chemist 62(7):
21, Juli 1991).
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Ultrafeines Titandioxid ist für eine kosmetische
Verwendung kommerziell bei mehreren Händlern erhältlich. Titandioxid ist entweder
mit einer anorganischen oder einer organischen Beschichtung erhältlich.
Beschichtungen aus Aluminiumstearat und Aluminiumoxid sind übliche anorganische
Beschichtungen. Aluminiumlaurat und Aluminiumhydroxid werden ebenfalls
als Beschichtungen auf Titandioxid verwendet. Außerdem stellt Tioxide Chemicals,
Großbritannien,
ultrafeines Titandioxid unterschiedlicher Beschaffenheit her, das oberflächenbehandelt
wird und in verschiedenen organischen Agenzien, wie Mineralöl/Triglycerid,
Octylpalmitat und Isopropylmyristat, unter Verwendung eines Dispergiermittels
dispergiert wird.
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Seit der Einführung von mikrofeinem Titandioxid
hat die Verwendung von Titandioxid als Sonnenschutzmittel zugenommen.
Mit zunehmender Erfahrung mit Titandioxid sind zusätzliche
Probleme aufgetaucht, wie die Beobachtung, dass mikrofeines Titandioxid
dazu neigt, zu großen
Teilchen zu agglomerieren (zu klumpen). Es sind verschiedene Versuche
unternommen worden, dieses Problem sowie die anderen, oben erwähnten Probleme
zu beheben, z. B. Titandioxid neuer Teilchengröße zu erzeugen.
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Die Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 90/06103, veröffentlicht
am 14. Juni 1990, berichtet, dass die Beschichtung von Titandioxidteilchen
mit einer Größe von unter
100 nm mit Phospholipiden ihre Tendenz zu klumpen vermindert und
eine wirksamere Dispergierung der Teilchen ermöglicht. Es wird berichtet,
dass es die verbesserte Dispergierbarkeit der Teilchen ermöglicht,
höhere
Konzentrationen an Titandioxid, als sie zuvor möglich waren, in stabile flüssige Emulsionen
und Dispersionen zu inkorporieren. Es wird auch behauptet, dass
die verbesserte Dispergierbarkeit der mit Phosphorgruppen beschichteten
Teilchen die Filterwirkung gegenüber
UV-Licht verbessert.
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Die GB-Patentanmeldung GB 2 226 018A,
veröffentlicht
am 20 Juni 1990, beschreibt eine wässrige Dispersion von Titandioxid
mit nadelförmigen
feinen Teilchen (die größten Abmessungen
liegen bei 0,01 bis 0,15 μm),
die 20 bis 60 Gew.-% Feststoffe plus ein Polycarbonsäure-Dispergiermittel
enthält.
Die wässrige
Dispersion wird gemahlen, um ein Produkt zu erzeugen, das ultraviolettes
(UV) Licht absorbiert und im wesentlichen transparent für sichtbares
Licht ist.
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Das US-Patent Nr. 4 927 464 beschreibt
eine Titandioxidform mit okulärer
Gestalt, bei der das Verhältnis
zwischen dem längsten
und dem kürzesten
Durchmesser im Bereich von 8 : 1 bis 2 : 1 liegt, wobei der längste Durchmesser
bei 0,01 bis 0,15 μm
liegt, und bei der die Teilchen eine Beschichtung aus einem wasserhaltigen
Aluminiumoxid und Siliciumoxid in einem Gewichtsverhältnis von
wenigstens 1,5 und nicht über 4,5,
ausgedrückt
als die Oxide, aufweisen.
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Die GB-Patentanmeldung GB 2 206 339A
beschreibt eine Dispersion von Titandioxidteilchen mit einer Größe von 0,01
bis 0,15 μm,
die ein organisches Öl,
beispielsweise Pflanzenöle,
Fettalkohole, gesättigte
Fettsäurediester
und Linolsäureglyceride,
einsetzt, sowie ein Dispergiermittel, das auf einem oder mehreren
Polyester(n) oder Salzen einer Hydroxycarbonsäure und einer Carbonsäure ohne
Hydroxygruppen basiert. Die GB-Patentanmeldung offenbart, dass andere
geeignete Dispergiermittel Monoester von Fettsäurealkanolamiden und Carbonsäuren und
ihren Salzen, basierend auf 6–226
(un)gesättigten
Fettsäuren,
sind. Es wird darin auch berichtet, dass Sonnenschutzpräparate,
die diese Typen von Dispersionen enthalten, zubereitet wurden. Die
Erfinder der GB-Patentanmeldung berichten, dass 12,5% (Gew./Gew.)
der Titandioxiddispersion (42% Feststoffe) zu einem SSF (gewichtete
Summierung) von 6 führen,
und eine Dispersion von 25% (Gew./Gew.) (42% Feststoffe) führt zu einem
SSF (gewichtete Summierung) von 7,3. Ähnlich führten andere Sonnenschutzpräparate,
die 12,5% und 25% (Gew./Gew.) der Titandioxiddispersion (42% Feststoffe)
enthielten, zu SSF-Werten
(gewichtete Summierung) von 9,3 bzw. 10,8 und zu In-vivo-SSF-Werten
von 10,2 bzw. 11,6.
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Wie oben erwähnt wurde sind viele kosmetische
Sonnenschutzpräparate,
die Titandioxid als aktives Sonnenschutzmittel einsetzen, zubereitet
worden. Zum Beispiel beschreibt das US-Patent Nr. 5 028 417 eine Sonnenschutzzusammensetzung,
die ein Streckmittel und Titandioxid mit einer Teilchengröße von unter
100 nm (mμ)
enthält.
Weiter beschreibt das Patent 5 028 417 eine Dispersionsformulierung,
die eine 80/20-Mischung aus Titandioxid und mit Stearinsäure beschichtetem
Bariumsulfat (62% Titandioxid), die mittels einer Perlmühle (Dyno-Mill,
Typ KDL) in Isooctylstearat dispergiert wird, enthält. Es wird
berichtet, dass die resultierende Dispersion 15,5% Titandioxid enthält und einen
SSF von 14,6 hat.
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Die GB-Patentanmeldung GB 2 217 987A
beschreibt Sonnenschutzzusammensetzungen, die 0,5 bis 30 Gew.-%
Titandioxid, das eine primäre
Größe von unter
100 nm hat und mit Aluminiumstearat beschichtet ist, 5 bis 20 Gew.-%
einer Ölphase,
1 bis 15 Gew.-% eines Emulgators und wenigstens 40 Gew.-% einer
wässrigen
Phase enthalten.
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Nicoll et al. beschreiben im US-Patent
5 188 831 Sonnenschutzzusammensetzungen, die sowohl in Wasser als
auch in Öl
dispergierbare ultrafeine Titandioxidteilchen enthalten, zusammen
mit einem kosmetisch annehmbaren Träger, der als Verdünnungsmittel,
Dispergiermittel oder Träger
des in der Zusammensetzung vorliegenden Materials fungiert.
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Aus der obigen Diskussion dürfte klar
hervor gehen, dass anorganische Sonnenschutzmittel, wie ultrafeines
Titandioxid, traditionellen organischen Sonnenschutzmitteln überlegen
sind (niedrigeres Reizpotenzial und besserer/breiterer UV-Schutz).
Aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften wird ultrafeines Titandioxid
heutzutage zunehmend in kosmetischen Sonnenschutzmitteln eingesetzt.
Trotzdem gibt es bezüglich
des Einsatzes von ultrafeinem Titandioxid immer noch viele Probleme.
Insbesondere macht die Menge des Pulvers des ultrafeinen Titandioxids,
die notwendig ist, um geeignete (und höhere) SSF-Werte zu erzielen,
das Produkt vom ästhetischen
Standpunkt aus inakzeptabel, d. h. es fühlt sich schwer und lästig an
(was auch zu einer Hautreizung führen
kann) und bildet einen weißen/blauen
Rückstand
auf der Haut. Ähnlich
neigt im Handel erhältliches
ultrafeines Titandioxid dazu, zu Klumpen mit viel höheren Teilchengrößen zu agglomerieren.
Der Einsatz derartiger Agglomerate ist für kosmetische Sonnenschutzmittel
inakzeptabel.
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Es ist ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, eine neuartige Dispersion von Titandioxid bereit zu stellen, bei
der kein Dispergiermittel verwendet wird, und die höhere SSF-Werte
mit niedrigeren Mengen an Titandioxid erzielt.
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Es ist auch ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, kosmetische Sonnenschutzzusammensetzungen mit geeigneten
SSF-Werten bereit zu stellen, wobei das inakzeptable schwere Gefühl, die
zurück
bleibende Farbe sowie andere unerwünschte Eigenschaften, die mit
bestimmten Titandioxidanteilen assoziiert sind, beseitigt sind.
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Weiter ist es ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren für
das Dispergieren von ultrafeinen Titandioxidteilchen vor deren Einsatz
in kosmetischen Sonnenschutzmitteln bereit zu stellen.
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Es ist noch ein weiteres Ziel der
vorliegenden Erfindung, kosmetische Sonnenschutzzusammensetzungen
bereit zu stellen, die keine organischen Sonnenschutzmittel einsetzen,
einen hohen SSF-Wert haben und sich gleichzeitig gut anfühlen und
eine gute Transparenz zeigen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist entdeckt worden, dass bestimmte
Formen von ultrafeinem Titandioxid mit bestimmten verzweigtkettigen
organischen Verbindungen zur Erzeugung einer Dispersion kombiniert
werden können,
die bei Verwendung signifikant niedrigerer Anteile von Titandioxid
viel höhere
SSF-Werte erreicht. Die neuartigen Dispersionen der vorliegenden
Erfindung machen es möglich,
kosmetische Sonnenschutzzusammensetzungen zu formulieren, die vom ästhetischen
Standpunkt her so ausgezeichnet sind, wie es vorher nicht möglich gewesen ist.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
eine organische Dispersion von mikrofeinem Titandioxid, das aus beschichtetem
oder unbeschichtetem Titandioxid mit einer Teilchengröße, vor
einer möglichen
Agglomeration, von 10 nm bis 100 nm besteht, sowie aus einem verzweigten
Ester mit einem Kohlenstoffgerüst
aus mindestens 10 Kohlenstoffatomen, ohne dass irgendein weiteres
Dispergiermittel eingesetzt oder verwendet wird. Die organischen
Dispersionen der vorliegenden Erfindung werden zubereitet, indem
das mikrofeine Titandioxid und die geeignete verzweigtkettige organische
Verbindung in einer Kugelmühle,
Walzenmühle
oder einem Ultraschallmischer behandelt werden. Im Allgemeinen ist
das Titandioxid, sobald es in der geeigneten verzweigtkettigen organischen
Verbindung dispergiert ist, für
den Einsatz als aktiver Sonnenschutzbestandteil in kosmetischen
Sonnenschutzpräparaten
bereit.
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Es ist unerwarteterweise entdeckt
worden, dass die neuartigen organischen Dispersionen der vorliegenden
Erfindung hohe SSF-Werte bei niedrigen Trockengewichtsanteilen des
Titandioxidpulvers erzielen. Das macht kostengünstigere und weniger reizende
kosmetische Sonnenschutzmittel möglich,
wobei gleichzeitig die ausgezeichneten Sonnenschutzeigenschaften
von mikrofeinem Titandioxid ausgenützt werden.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
auch ein kosmetisches Sonnenschutzpräparat, das eine wirksame Menge
einer oben beschriebenen organischen Dispersion als aktiven Inhaltsstoff
aufweist. Diese kosmetischen Sonnenschutzpräparate machen im Allgemeinen
1 bis 50% der organischen Dispersion aus, wobei die genannte Dispersion
0,4 bis 25% des Trockengewichts an mikrofeinem Titandioxid enthält.
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Schließlich umfasst die Erfindung
ein Verfahren zum Dispergieren von mikrofeinem Titandioxid und einer
geeigneten verzweigtkettigen organischen Verbindung ohne den Einsatz
eines Dispergiermittel, so dass höhere SSF-Werte mit niedrigeren
Trockengewichtsanteilen an mikrofeinem Titandioxid erzielt werden
können.
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Die Erfindung betrifft eine organische
Dispersion von mikrofeinem Titandioxid, die besteht aus Titandioxid,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die besteht aus anorganisch beschichtetem TiO2,
organisch beschichtetem TiO2 und unbeschichtetem
TiO2 einer Teilchengröße vor der Agglomerierung von
10 nm bis 100 nm, sowie aus einem verzweigten Ester mit einem Kohlenstoffgerüst von mindestens
10 Kohlenstoffatomen, wobei die organische Dispersion durch Verarbeitung
einer Mischung des genannten TiO2 und des
genannten Esters auf eine solche Weise gebildet wird, dass das genannte
TiO2 ohne irgendein weiteres Dispergiermittel in
dem genannten Ester dispergiert wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Teilchengröße des Titandioxids,
beschichtet oder unbeschichtet, vor der Agglomerierung bei 10 nm
bis 50 nm, und bevorzugter bei 15 nm bis 25 nm.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Ester der oben beschriebenen organischen Dispersion aus
der Gruppe ausgewählt,
die besteht aus Cetearylisononanoat, Decylisostearat, Dicetylthiodipropionat,
Diglycerylstearatmaleat, Dihydrocholestetryloctyldecanoat, Diisopropyldilinoleat,
Isodecylneopentanoat, Isopropylisostearat, Isostearylisostearat,
Isostearylstearoylstearat, Isotridecylisononanoat, Myristylisostearat,
Myristylneopentanoat, Propylenglycoldiisononanoat, Trisopropyltrilinoleat
und Octyldodecylneopentanoat.
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Bei einem bevorzugten Weg ist die
Verarbeitung aus der Gruppe ausgewählt, die besteht aus Walzenmahlen,
Kugelmahlen und Ultraschallmischen.
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Die Erfindung umfasst auch ein kosmetisches
Sonnenschutzpräparat,
das eine wirksame Menge einer organischen Dispersion, wie sie oben
beschrieben wurde, als aktiven Sonnenschutzbestandteil aufweist.
Vorzugsweise macht das kosmetische Sonnenschutzpräparat eine
Menge von 1 bis 50 Gew.-% der genannten Zusammensetzung aus. Das
kosmetische Sonnenschutzmittel kann auch 10 bis 80% an mikrofeinem
Titandioxid aufweisen.
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Weiterhin kann die kosmetische Sonnenschutzzusammensetzung
auch 0,4% bis 25%, als Trockengewicht, an mikrofeinem Titandioxid
aufweisen.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren
zur Herstellung der oben beschriebenen Dispersion, das die Schritte
umfasst:
- (i) Zugeben der Menge an mikrofeinem
Titandioxid zu der geeigneten Menge des genannten verzweigten Esters;
- (ii) Mischen;
- (iii) Mahlen der auf diese Weise erhaltenen gemischten Phase;
- (iv) Überwachen
der Teilchengröße des Titandioxids;
- (v) Wiederholen der Schritte (i) bis (iv), bis die gewünschte genannte
Teilchengröße erhalten
worden ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Schritt (iii) des oben beschriebenen Verfahrens als Walzenmahlen,
Kugelmahlen und eine Kombination davon oder als Ultraschallmischen
durchgeführt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Bestimmte Formen von ultrafeinem
(mikrofeinem) Titandioxid können
mit einer geeigneten verzweigtkettigen organischen Verbindung kombiniert
werden, ohne das ein Netzmittel oder ein Dispergiermittel verwendet
wird, um eine neuartige Dispersion zu bilden, die bei Verwendung
signifikant niedrigerer Anteile von Titandioxid viel höhere SSF-Werte
erzielt. Diese ultrafeinen oder mikrofeinen (diese Begriffe werden
hier als Synonyme verwendet) Formen schließen sowohl unbeschichtetes
als auch beschichtetes Titandioxid mit einer Teilchengröße von 10
nm bis 100 nm ein. Die Teilchengröße bezieht sich auf die Größe des Titandioxidteilchens vor
irgendeiner Agglomerierung, zu der es während der Lagerung oder des
Transports kommen kann. Es wird bevorzugt, dass das Titandioxid
mit beispielsweise einer anorganischen Beschichtung, wie Aluminiumlaurat und
Aluminiumhydroxid, beschichtet ist; jedoch können auch andere Beschichtungen,
sowohl anorganische als auch organische, die Fachleuten auf diesem
Gebiet bekannt sind, verwendet werden. Es wird auch bevorzugt, dass
die Teilchengröße des Titandioxids
bei 10 nm bis 50 nm liegt, und am bevorzugtesten bei 15 nm bis 25
nm.
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Die organische Dispersion der vorliegenden
Erfindung wird aus dem oben diskutierten mikrofeinen Titandioxid
und einer geeigneten verzweigtkettigen organischen Verbindung zube
reitet. Es ist entdeckt worden, dass die geeigneten verzweigtkettigen
organischen Verbindungen der vorliegenden Erfindung ohne die Verwendung
eines Dispergiermittels eine Dispersion mit dem mikrofeinen Titandioxid
bilden. Weiterhin sind die neuartigen Dispersionen äußerst nützlich in
kosmetischen Sonnenschutzpräparaten,
da sie bei Verwendung niedriger Anteile von Titandioxid hohe SSF-Werte
erzielen. Das kann man aus den Beispielen 6 und 7 unten ersehen.
Diese Beispiele demonstrieren, dass eine organische Dispersion,
die 20% weniger an mikrofeinem Titandioxid enthält, zu einem SSF-Wert führt, der
demjenigen einer Zusammensetzung mit nicht dispergiertem mikrofeinem
Titandioxid vergleichbar ist. Ähnlich
wurden die organischen Dispersion des mikrofeinen Titandioxids der
vorliegenden Erfindung mit derjenigen von Tioveil Fin® (Tioxide)
verglichen. Tioveil Fin® ist eine vorgeformte
Dispersion von mikrofeinem Titandioxid, die ein Dispergiermittel
einsetzt. Äquivalente
Mengen dieser Dispersion und derjenigen der vorliegenden Erfindung
wurden hinsichtlich ihrer SSF-Werte unter Einsatz einer Prozedur
getestet, die auf dem Verfahren basiert, das in der FDA-Monographie
der vorgeschlagenen Regeln für
die Testung von Sonnenschutzmitteln, veröffentlicht im Federal Register,
Band 43, Nr. 166, 25. August 1978, veröffentlicht wurde. Wie aus den
Beispielen hervor geht, lieferte die Dispersion der vorliegenden
Erfindung höhere
SSF-Werte.
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Die Fähigkeit zur Erzielung höher SSF-Werte
bei niedrigeren Anteilen an mikrofeinem Titandioxid ermöglicht die
Formulierung kosmetischer Sonnenschutzpräparate, die weniger schmutzig
und lästig
und somit ästhetisch
annehmbarer sind. Außerdem
hat bei höherem
SSF-Wert derjenige,
der die Formulierung durchführt,
nicht das Problem einer restlichen Weiße oder Bläue auf der Haut als Folge hoher
Konzentrationen des Titandioxidpulvers.
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Zu geeigneten, im Umfang der vorliegenden
Erfindung eingeschlossenen, verzweigtkettigen organischen Verbindungen
gehören
kosmetisch akzeptable, hoch verzweigte Ester, Fette und Öle, Fettsäuren, Ether, Glycerylester,
Kohlenwasserstoffe, Lanoline und Lanolinderivate sowie Silicone
oder Silane und Kombinationen davon. Der Begriff „hoch verzweigt", so wie er hier
verwendet wird, bedeutet, dass die Verbindung ein Kohlenstoffgerüst von mindestens
10 Kohlenstoffatomen hat, wobei das Gerüst eine Anzahl an Kohlenwasserstoffsubstituenten
enthält.
Zu geeigneten verzweigtkettigen organischen Verbindungen gehören Ester,
beispielsweise Cetearylisononanoat, Decylisostearat, Dicetylthiodipropionat,
Diglycerylstearatmaleat, Dihydrocholesteryloctyldecanoat, Diisopropyldilinoleat,
Isodecylneopentanoat, Isopropylisostearat, Isostearylisostearat,
Isostearylstearoylstearat, Isotridecylisononanoat, Myristylisostearat,
Myristylneopentanoat, Propylenglycoldiisononanoat, Trisopropyltrilinoleat
und Octyldodecylneopentanoat. Die bevorzugte geeignete verzweigtkettige
organische Verbindung ist Octyldodecylneopentanoat.
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Im Handel erhältliche Formen des mikrofeinen
Titandioxids zeigen eine Tendenz, zu Teilchen mit einer Größe von über 150
nm zu agglomerieren. Das Dispergieren dieser Teilchen in einer geeigneten
verzweigtkettigen organischen Verbindung durch Mahlen oder Ultraschallmischen
gemäß der vorliegenden
Erfindung reduziert die Teilchengröße, d. h. desagglomeriert das
Titandioxid. Außerdem
hat die gebildete organische Dispersion einzigartigen Eigenschaften
bezüglich
des SSF und der kosmetischen Annehmbarkeit.
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Die vorliegende Erfindung erfordert
ein Titandioxid bestimmter Beschaffenheit, eine geeignete verzweigtkettige
organische Verbindung und eine bestimmte Verarbeitungstechnik. Die
Dispersionen der vorliegenden Erfindung können durch Walzenmahlen, Kugelmahlen
und Ultraschallmischen zubereitet werden. Diese Mahltechniken und
die dafür
verwendete Ausrüstung
sind Fachleuten auf diesem Gebiet gut bekannt; siehe beispielsweise
Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, 3. Auflage, John
Wiley & Sons
Inc., 1984. Die Mühlen,
die für
das Mahlen des Titandioxids in der geeigneten verzweigtkettigen
organischen Verbindung eingesetzt werden, sind solche, die ein teilchenförmiges Mahlmedium
für das
Mahlen des Produkts einsetzen. Solche Mühlen sind die verschiedenen
Typen von Mühlen,
die mit einem oder mehreren Rührern
ausgerüstet sind
und Sand, Glaskügelchen
oder Keramikkügelchen
oder andere Teilchen als teilchenförmiges Mahlmedium einsetzen.
Die Dispersionen können
auch unter Verwendung eines Hochgeschwindigkeitsrührers vor
dem Mahlen vorgemischt werden. Außerdem kann ein Ultraschallmischer
eingesetzt werden, zum Beispiel das Modell UPP400 von Sonicator
Instruments Corp.. Zu geeigneten Kugelmühlen gehört die Premier SuperMill HM45.
Zu geeigneten Walzenmühlen
gehören
solche der Marke Keith, Ross und Day.
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Nachdem die organische Dispersion
aus dem mikrofeinen Titandioxid und der geeigneten verzweigtkettigen
organischen Verbindung zubereitet worden ist, kann sie in in einer
großen
Vielzahl kosmetischer Zubereitungen verwendet werden. Insbesondere
kann die organische Dispersion sehr gut in kosmetischen Sonnenschutzpräparaten
als der aktive Sonnenschutzbestandteil eingesetzt werden. Die organische
Dispersion kann in Emulsionssystemen (sowohl Öl-in-Wasser als auch Wasser-in-Öl), Cremes,
Lotionen und Ölen
verwendet werden. Ähnlich
kann die organische Dispersion als ein sekundäres Sonnenschutzmittel verwendet werden,
z. B.
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in Kombination mit anderen Sonnenschutzmitteln
der Kategorie 1, obwohl die einzigartigen Eigenschaften der Dispersion
der vorliegenden Erfindung derartige andere Sonnenschutzmittel überflüssig machen. Beispiele
für die
Verwendung der neuartigen Dispersionen in kosmetischen Sonnenschutzpräparaten
werden in den Beispielen unten gebracht.
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Im Allgemeinen enthalten die organischen
Dispersionen der vorliegenden Erfindung 10% bis 80% mikrofeines
Titandioxid. Die unter Verwendung eines Ultraschallmischers zubereiteten
organischen Dispersionen können
0,5% bis 80% mikrofeines Titandioxid enthalten. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
enthält
die organische Dispersion 15% bis 50% mikrofeines Titandioxid. Bei
den am stärksten
bevorzugten Ausführungsformen
enthält
die organische Dispersion 40% mikrofeines Titandioxid. Die Menge
der in einer kosmetischen Zubereitung verwendeten Dispersion hängt vom
gewünschten
SSF-Wert ab. Im Allgemeinen bestehen bei einem SSF-Wert von 30 angenähert 30
Gew.-% der Zusammensetzung aus der organischen Dispersion. Eine Zusammensetzung,
die 30% der organischen Dispersion gemäß der vorliegenden Erfindung
enthält,
kann 12%, als Trockengewicht, an mikrofeinem Titandioxid enthalten
(z. B. 30% plus 40% mikrofeines TiO2). Die
im Umfang der vorliegenden Erfindung enthaltenen kosmetischen Zusammensetzungen
enthalten 0,4% bis 25%, als Trockengewicht, Titandioxid.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ferner kosmetische Sonnenschutzpräparate, die eine wirksame Menge
der genannten organischen Dispersion aufweisen. Wie oben erwähnt hängt die
wirksame Menge vom gewünschten
SSF-Wert ab.
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Die folgenden Beispiele werden gebracht,
um den Umfang der vorliegenden Erfindung zu veranschaulichen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Zubereitung einer organischen
Dispersion von mikrofeinem Titandioxid (40160) unter Verwendung
einer Kugelmühle
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Gib Octyldodecylneopentanoat (Elefac
I-205® (Bernel))
(60%) in einen Mischbehälter
geeigneter Größe aus rostfreiem
Stahl. Führe
einen Hockmeyer-Dispergierer oder ein äquivalentes Gerät ein. Gib
langsam mikrofeines Titandioxid (Micro LA-20®) (40%)
zum Octyldodecylneopentanoat, wobei die Geschwindigkeit des Hockmeyer-Dispergierers
so gesteigert wird, wie es für
das vollständige
Dispergieren des mikrofeinen Titandioxids im Octyldodecylneopentanoat
erforderlich ist. Man beachte, dass eine geeignete Mischung erreicht
worden ist, sobald eine „Doughnut"-artige Mischung
beobachtet wird. Die Menge des Octyldodecylneopentanoats im Behälter sollte
bei der Hälfte
bis drei Viertel des verfügbaren
Volumens liegen, um ein Mischen mit maximaler Geschwindigkeit zu
ermöglichen.
Schalte, wenn die Phase vollkommen homogen ist, die Premier Ball
MillTM an, indem die Luft und die Kühlwasserzufuhr
in den Mantel angeschaltet werden. Die Beladung der Mühle besteht
aus 80 Glaskügelchen
mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 1,5 mm Größe. Gib
die homogene Phase in den Trichter der Mühle und schalte die Einspeispumpe
unter Verwendung der Einstellung 350 Upm an. Betätige die Mühle in Intervallen von fünf Sekunden.
Wenn das Produkt beginnt, die Mühle
zu verlassen, schalte auf Rezyklisieren. Gib weiterhin Material
in die Mühle
und schalte die Mühle
an. Stelle die Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe auf 2000 Fuß pro Minute
ein. Halte den Zeitpunkt fest, an dem das Produkt anfängt, die
Mühle zu
verlassen. Überprüfe das Mahlen
(die Dispersion) mit einem Hegman-Messgerät. Es muss 7 oder darüber anzeigen.
Wenn das Mahlen (die Dispersion) zufriedenstellend erscheint, setze
das Mahlen der Phase in die geeigneten Vorratsbehälter fort.
Vor der Verwendung des Dispergierers muss die Teilchengröße bestimmt
werden. Die Teilchengröße sollte
unter 10 μm
liegen.
-
Beispiel
2
Kosmetisches Sonnenschutzpräparat für den Körper (SSF 15), das die Dispersion
des mikrofeinen Titandioxids enthält
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Es wurde ein kosmetisches Sonnenschutzpräparat unter
Verwendung der im Beispiel 1 zubereiteten organischen Titandioxiddispersion
zubereitet. Die organische Dispersion (17,5 Gew.-%) wurde mit den
oben angegebenen Inhaltsstoffen gemäß kosmetischer Standard-Formulierungstechniken
vermischt. Es zeigte sich, dass die Zusammensetzung einen SSF-Wert
von 15 hatte.
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Das kosmetische Sonnenschutzpräparat des
obigen Beispiels wurde wie folgt zubereitet. Die Inhaltsstoffe der
Abfolge 1 werden in einen Kessel abgewogen, und es wird begonnen,
mit einem Propellerrührer
zu mischen (100–150
Upm). Erwärme
auf 40°C.
Mische, bis alle Feststoffe gelöst
sind und die Phase klar ist. Beende das Erwärmen. Steigere das Mischen
mit dem Propellerrührer,
um einen Strudel zu erzeugen, und sprühe die Stoffe der Abfolge 2
direkt in das Auge des Strudels. Senke den tragbaren Homogenisator
in den Kessel und beginne mit 1800–2200 Upm zu rühren. Mische,
bis alle Feststoffe dispergiert sind (mindestens 15 min). Übertrage
die Abfolgen 1 und 2 in den Hauptkessel und beginne eine Bewegung
in seitlicher Richtung mit 6–10 Upm
in Kombination mit einer langsamen Turbo-Scherrührung (500–800 Upm). Vermeide das Einschließen von
Luft. Gib langsam die Abfolge 3 zu und mahle mit zunehmender Turbo-Scherrührung, wie
es erforderlich ist, um eine gute Durchmischung des Batch ohne ein
Einschließen
von Luft aufrecht zu erhalten. Mische 20 min bis zur Homogenität. Stelle
sicher, dass die vereinigten Abfolgen 1–3 homogen und gut dispergiert
sind, indem eine Probe zwischen Objektträger aus Glas gegeben und auf
nicht dispergierte Körnchen überprüft wird. Gib
die Abfolge 5 (Wasserphase) in den Kessel und mische bei gleichzeitigem
Rühren
mit einem Propellerrührer
bei 150–200
Upm und Homogenisieren bei 1500–2000
Upm, bis die Feststoffe gelöst
sind und die Phase homogen ist. Wiege die Abfolge 6 in ein Hilfsgefäß ein, das
mit einem Propellerrührer
ausgestattet ist. Mische, bis die Feststoffe vollständig im
Butylenglycol gelöst
sind. Wenn die Feststoffe der Abfolge 5 vollständig gelöst sind, gib die vorgemischte
Abfolge 6 zu und mische bei 150–200
Upm mit dem Propellerrührer
und bei 1500–2000
Upm mit dem Homogenisator bis zur Homogenität. Gib die Abfolge 7 zu den
vereinigten Abfolgen 5–6
und mische bis zur Homogenität.
Nachdem das 20-minütige
Homogenisieren der vereinigten Abfolgen 1–3 abgeschlossen ist, überprüfe wie oben,
ob die Phase gleichmäßig dispergiert
ist. Setze das Homogenisieren bis zu Homogenität fort, stoppe dann den Turbo-Scherhomogenisator.
Setze die Bewegung durch Schütteln
in seitlicher Richtung bei 8–10
Upm fort. Gib die Abfolge 4 in den Primärkessel und mische durch Schütteln in seitlicher
Richtung 15 Minuten lang oder bis die vereinigten Abfolgen 1–4 homogen
sind.
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ANMERKUNG:
DER BEREICH DER MISCHGESCHWINDIGKEIT DES SCHÜTTLERS IN SEITLICHER RICHTUNG
HÄNGT VON
DER BATCHGRÖSSE
AB.
-
Wenn die Abfolge 1–4 homogen
ist, übertrage
die vereinigten Abfolgen 5–7
sehr langsam in den Primärkessel.
Halte die Mischgeschwindigkeit des Schüttlers in seitlicher Richtung
so, wie es oben in der Anmerkung angegeben ist, aufrecht. Bei richtiger
Ausführung
dauert dieser Transfer mindestens 1 Stunde und sogar 2 Stunden.
Setze nach dem vollständigen
Transfer das Mischen mit dem Schüttler
in seitlicher Richtung so, wie es oben in der Anmerkung angegeben
ist, fort und verwende einen Spatel, um möglicherweise verbliebenes Wasser
in den Batch einzuarbeiten. Wenn der Batch homogen ist, mische 15
Minuten lang mit dem Schüttler
in seitlicher Richtung. Schalte die Rezirkulation des Batch vom
unteren Kesselauslass in den oberen Teil des Kessels ein. Erhöhe nach
der 15-minütigen
Mischdauer die Frequenz des Planetenmischers in seitlicher Richtung
um 2–4
Upm. Beginne den Batch zu rezirkulieren und STARTE den Turbo-Scherhomogenisator
bei 2500–2700
Upm. Homogenisiere den Batch in Intervallen von 5 Minuten um Viskosität aufzubauen.
Stoppe den Homogenisator und setze das Rezirkulieren und das Mischen
in seitlicher Richtung 15 Minuten fort. Nimm eine Probe aus dem
oberen und dem unteren Teil des Batch und überprüfe die Viskosität von beiden.
Wiederhole die Homogenisierungsintervalle, bis sowohl die obere
als auch die untere Probe über
100 000 Zentipoise liegt. Setze das Rezirkulieren und das Mischen
in seitlicher Richtung fort, bis sich die Ablesungen von oben und
unten um weniger als 15 000 Zentipoise unterscheiden. Sobald die
gewünschte
Viskosität
erreicht ist, beende das Mischen und entnimm den Batch aus dem Kessel
durch ein Pumpen in Poly-ausgekleidete Aufbewahrungsbehälter. Verwende
keinen Filterbeutel aus Nylon.
-
Beispiel
3
Ein kosmetisches Sonnenschutzmittel, das die Dispersion des
mikrofeinen Titandioxids enthält,
für das
Gesicht (SSF 15)
-
Es wurde ein kosmetisches Sonnenschutzpräparat für die Anwendung
im Gesicht unter Einsatz der im Beispiel 1 zubereiteten organischen
Titandioxiddispersion zubereitet. Die organische Dispersion (18,75 Gew.-%)
wurde mit den oben angegebenen Inhaltsstoffen gemäß kosmetischer
Standard-Formulierungstechniken vermischt. Es zeigte sich, dass
die Zusammensetzung einen SSF-Wert von 15 hatte.
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Die Zusammensetzung wurde wie folgt
zubereitet. Wiege die Abfolge 1 in den Kessel. Erwärme auf 83°C und starte
den Propellermischer, sobald die Wachse genügend geschmolzen sind, dass
er sich drehen kann. Stelle den Mischer auf 170–220 Upm ein. Sobald die Abfolge
1 vollständig
flüssig
ist, führe
den Homogenisator ein und starte das Homogenisieren bei 1800–2200 Upm.
Gib die Pulver der Abfolge 2 unter gutem Rühren in den Kessel, um sie
zu benetzen und zu dispergieren. Wenn die Abfolgen 1 und 2 83°C erreicht
haben, gib die Abfolge 3 zu, zerkleinere und homogenisiere wenigstens
20 Minuten lang oder bis die Phase homogen ist unter einem Mischen
bei 170–220
Upm mit dem Propellermischer und 1800–2200 Upm mit dem Homogenisator.
Halte die Temperatur von 83°C
aufrecht. Stelle sicher, dass die vereinigten Abfolgen 1–3 homogen
und gut dispergiert sind, indem eine Probe zwischen Objektträger aus
Glas gegeben und auf nicht dispergierte Körnchen überprüft wird. Wiege die Abfolge
4 in den Primärkessel
und beginne, bei einem Mischen mit dem Propellerrührer bei
200–240
Upm, LANGSAM auf 80°C
zu erhitzen. Erwärme
die Abfolge 4 langsam über ein
Dampf-Drosselventil oder über
ein Vermindern des Dampfdruckes im Mantel des Primärkessels.
Wenn die vereinigten Abfolgen 1–3
homogen dispergiert sind, stoppe den Homogenisator und gib ihn in
den Primärkessel.
Beginne das Homogenisieren der Abfolge 4 im Primärkessel bei 2900–3600 Upm.
Schabe die Seitenwände
mit einem Spatel ab, um die Menge des Veegum an den Seiten des Kessels
zu minimieren. Stelle sicher, dass der Batch frei von Klumpen ist,
ehe die Abfolge 1–3
zugegeben wird. Entferne den Dampf aus dem Kesselmantel, so dass
kein Veegum mehr an den Seiten anbrennt. Gib langsam die vereinigten
Abfolgen 1–3
von 83°C
(verwende keinen Nylonbeutel) zur Abfolge 4 von 80°C innerhalb
eines Zeitraums von 12 bis 18 Minuten unter einem Mischen bei 250–300 Upm
mit dem Propellerrührer
und bei 2900–3600
Upm mit dem Homogenisator. Wenn der Batch homogen ist, stoppe und
entferne den Homogenisator. Steigere das Mischen mit dem Propellerrührer, um
eine gute Rollbewegung aufrecht zu erhalten (350–400 Upm), und kühle den
Batch mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 1/2°C pro Minute auf 70°C ab. Gib
bei 70°C
die Abfolge 5 zum Batch. Steigere das Mischen mit dem Propellerrührer nach
Bedarf, um eine gute Rollbewegung aufrecht zu erhalten (430–470 Upm),
und kühle
weiter auf 45°C
ab. Wenn der Batch zu dick wird, als dass sich der Propeller noch drehen
könnte
(dazu kommt es bei 54–62°C), stoppe
den Propellermischer und entferne ihn. Senke den Planetenmischer
ab, beginne mit 8–10
Upm zu rühren
und kühle
dabei weiterhin den Batch auf 45°C
ab. Halte die Temperatur bei 45°C
und gib die Abfolge 6 unter seitlicher Bewegung bei 8–10 Upm
zum Batch. Kühle
weiter auf 27°C
ab. Bereite, während
der Batch abkühlt,
die Germall-Lösung
der Abfolge 7 in einem zusätzlichen Mischgefäß mit Propellerrührer vor.
Wenn die Vormischung der Abfolge 7 vollständig homogen ist, gib sie bei 35°C zum Batch.
Mische wenigstens 15 Minuten unter seitlicher Bewegung bei 8–10 Upm
und kühle
dabei weiterhin den Batch auf 27°C
ab. Wenn der Batch homogen ist und 27°C hat, stoppe das Kühlen und Mischen. Entnimm
dem Batch aus dem Kessel, indem er langsam durch einen Nylonbeutel
von 150 Mesh (oder entsprechend) in Poly-ausgekleidete Vorratsbehälter gepumpt
wird. Wechsle den Nylonbeutel, wenn er verstopft.
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Beispiel
4
Eine kosmetische Sunblocker-Zusammensetzung, die die Titandioxiddispersion
enthält,
für die
Lippen und den Augenbereich (SSF-25)
-
Es wurde ein kosmetisches Sunblocker-Präparat unter
Einsatz der im Beispiel 1 zubereiteten organischen Titandioxiddispersion
zubereitet. Die organische Dispersion (30,0 Gew.-%) wurde mit den
oben angegebenen Inhaltsstoffen gemäß kosmetischer Standard-Formulierungstechniken
vermischt (siehe Beispiel 2). Es zeigte sich, dass die Zusammensetzung
einen SSF-Wert von 25 hatte.
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Beispiel
5
Vergleich der SSF-Werte, die mit dem mikrofeinen Titandioxid
in organischer Dispersion und ohne organische Dispersionen erhalten
wurden
-
Es wurden verschiedene kosmetische
Zusammensetzungen, die entweder 15% TiO2 (MICRO
LA-20®) oder
30% einer organischen 40/60-Dispersion (12% TiO2),
die gemäß dem Verfahren
in Beispiel 2 zubereitet worden war, zubereitet. Die SSF-Werte aller
dieser kosmetischen Zusammensetzungen wurden gemäß dem unten umrissenen Testverfahren
bestimmt.
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A. Verfahren
-
Es wurden fünf (5) oder zwanzig (20) Teilnehmer,
die den Aufnahmekriterien entsprachen, für die Teilnahme an dieser Studie
ausgewählt.
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Lichtquelle – Es wurde ein Xenon Arc Solar
Simulator (150 W) als Quelle für
ultraviolettes Licht verwendet (Solar Light Company, Philadelphia,
Pennsylvania). Das Instrument erzeugt ein kontinuierliches Emissionsspektrum
im UV-B-Bereich (290–320
Nanometer).
-
Bestimmung der Minimalen Erythem-Dosis
(MED) – Eine
MED ist als die Zeitdauer oder die Dosis einer Bestrahlung mit UV-Licht
definiert, die ausreicht, eine minimales, wahrnehmbares Erythem
auf der unbehandelten Haut zu erzeugen. Vor der Testphase wurde
die MED jeder Person über
einer Abfolge steigender Expositionen bestimmter Dauer gegen UV-Licht
bestimmt, wobei jede inkrementell um 25% gegenüber der vorangegangenen erhöht wurde.
Sechzehn bis vierundzwanzig Stunden nach der Bestrahlung wurden
die Stellen hinsichtlich einer Erythembildung nach dem folgenden
Bewertungsschema bewertet:
0 = negativ, keine sichtbare Reaktion
± = minimales
Erythem
1+ = definiertes Erythem
2+ = mäßiges Erythem
3+
= schweres Erythem
-
Bestimmung der statischen SSF-Werte – Eine ausreichende
Anzahl an Testflächen
von 5 × 10
cm wurde mit einem chirurgischen Markierungsstift auf dem Rücken, zwischen
den Schulterblättern
und der Gürtellinie,
lateral zur Mittellinie, umrissen. Diese Gebiete wurden für den Testartikel
oder den Standard festgelegt, wobei eine angrenzende Stelle für eine gleichzeitige
Bestimmung der MED festgelegt wurde (ungeschützte Kontrolle). Nach dem Auftragen
des Produkts wurde jeder Testbereich in Stellen unterteilt, die
für Expositionsreihen
gegen UV-Licht verwendet
wurden.
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Eine Portion des Testartikels oder
des Standards von 0,1 ml oder 0,1 g wurde auf die jeweilige Teststelle
aufgetragen und unter Verwendung eines Fingerlings gleichmäßig auf
der Stelle verteilt. Mit der Bestrahlung der Stellen wurde eher
als 15 Minuten und nicht später
als 30 Minuten nach dem Auftragen begonnen.
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Die Expositionszeiten wurden für jede Stelle
der behandelten Flächen
auf der Basis der zuvor bestimmten MED der ungeschützten Haut
und dem vorhergesagten SSF des Testartikels oder des Standards ausgewählt. Alle
Teststellen wurden 16 bis 24 Stunden nach der Exposition zur Bestimmung
der minimalen Erythemreaktion bewertet.
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Berechnung des SSF – Der SSF
für den
Testartikel und den Standard wurde für jede Person nach der folgenden
Formel berechnet:
-
-
Die Formel A enthielt die folgenden
Inhaltsstoffe: Abil WE09, Finsolv TN, Elefac I-205, Hetester PHA, Protachem
ISP, Abil EM-90, TiO2 LA-20, Vitamin-E-acetat,
Mg-Stearat, BHT, Finsolv TN, entionisiertes Wasser, NaCl, Na2EDTA, Aluminiumoxidhydrat, Butylenglycol,
Nayad und P-Ethanol.
Die Formel B enthielt die folgenden Inhaltsstoffe: BHT, Finsolv-TN,
Elefac I-205, Hetester PHA, Protachem ISP, Vitamin-E-acetat, Magnesiumstearat,
TiO2 LA-20®, kosmetische
Farbstoffe, Abil Em90, entionisiertes Wasser, NaCl, Na2EDTA,
Aluminiumoxidhydrat, Butylenglycol, Emeressence und Nayad. Die Formel
D enthielt die folgenden Inhaltsstoffe: Protachem ISP, Vitamin-E-acetat,
Magnesiumstearat, BHT, Silicon 556, Finsolv TN, die organische TiO2-Dispersion aus
Beispiel 1, kosmetische Farbstoffe, Abil EM-90, entionisiertes Wasser,
NaCl, Na2EDTA, Aluminiumoxidhydrat, Butylenglycol,
P-Ethanol und Nayad.
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B. Ergebnisse
-
Die Ergebnisse in der obigen Tabelle
machen deutlich, dass die neuartige Dispersion der vorliegenden Erfindung
einen höheren
SSF bei geringerem Trockengewicht an Titandioxid erzielt. Insbesondere
zeigen die Daten, dass 12% Trockengewicht Titandioxid, die in der Dispersion
eingesetzt werden, einen SSF bewirken, der demjenigen vergleichbar
ist, der mit 15% Trockengewicht Titandioxid, das nicht in einer
Dispersion eingesetzt wird, erzielt wird.
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Beispiel
6
Vergleich der SSF-Werte, die mit der organischen Dispersion
mit mikrofeinem Titandioxid der vorliegenden Erfindung und einer
Tioveil-Fin
®-Dispersion
(Tioxide, GB) erhalten wurden
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Es wurden zwei kosmetische Zusammensetzungen
zubereitet. Beide hatten identische Inhaltsstoffe, mit Ausnahme
der verwendeten Dispersion. Eine Zusammensetzung, Formel A, setzte
20% Titandioxid-organische Dispersion, zubereitet gemäß Beispiel
2, mit 40% Titandioxid und 60% Octyldodecylneopentanoat, ein; somit
lag das Trockengewicht des Titandioxids bei 10% TiO2.
Die Formel B enthält
25% Tioveil Fin® (Tioxide Chemicals,
GB), eine 40/60-Dispersion,
die mit C12-15-Alkoholbenzoat und einem
Dispergiermittel zubereitet wird. Wie man aus dem Beispiel ersehen
kann, stellt die erfindungsgemäße Dispersion
einen besseren SSF-Wert
bereit als diejenige mit Tioveil Fin®.