Zum
Schutz der Haut gegen zu intensive UV-Strahlung werden UV-Filter
enthaltende kosmetische Zubereitungen, wie Cremes oder Lotionen
verwendet, die auf der Haut weitgehend transparent und angenehm
in der Anwendung sind.
Als
UV-Filter enthalten sie eine oder mehrere organische Verbindungen,
die im Wellenlängenbereich
zwischen 290 und 400 nm absorbieren: UVB- (290 bis 320 nm); UVA-Strahlung (320 bis
400 nm).
Die
energiereichere UVB-Strahlung verursacht die typischen Sonnenbrandsymptome
und ist auch verantwortlich für
die Unterdrückung
der Immunabwehr, während
die tiefer in die Hautschichten eindringende UVA-Strahlung die vorzeitige
Alterung der Haut verursacht. Da das Zusammenwirken beider Strahlungsarten
das Entstehen von lichtbedingten Hautkrebserkrankungen wie Hautkrebs
begünstigen soll,
begann daher frühzeitig
die Suche nach Möglichkeiten,
den bereits erzielten UV-Schutz nochmals signifikant zu verbessern.
Es
wurde gefunden, dass mikrofeine (ultrafeine) Pigmente auf Basis
von Metalloxiden auch UV-Strahlung streuen, reflektieren und absorbieren können. Daher
stellen ihre hochdispersen Formulierungen eine effektive Ergänzung der
organischen UV-Filter in Sonnenschutzmitteln dar.
Mikrofeines
Titandioxid wird in kosmetischen Formulierungen vielfältig verwendet,
da es chemisch inert und toxikologisch unbedenklich ist und weder
zu Hautirritationen noch zur Sensibilisierung führt. Es ist der derzeit am
häufigsten
verwendete und wichtigste mineralische Lichtschutzstoff.
Es
wird unterschieden zwischen grobteiligem Material (Pigment) und
feinteiligem Material (Mikropigment).
Bei
den Mikropigmenten liegt die mittlere Primärteilchengröße in der Regel deutlich unter
200 nm, meist im Bereich von 10 bis 100 nm, in der Regel unter 50
nm.
Das
grobteilige Pigment (200 bis 500 nm) absorbiert bzw. reflektiert
breit und relativ gleichbleibend über den gesamten UV-Bereich
und den Bereich des sichtbaren Lichtes während das feinteilige Material
eine deutliche Wirkungserhöhung
im UV-Bereich bei gleichzeitigem Wirkungsverlust im langwelligen
UV-A und insbesondere im sichtbaren Bereich zeigt. Da nur noch wenig
sichtbares Licht reflektiert wird, sind Präparate auf dieser Wirkstoffbasis
daher weitgehend transparent.
Die
Primärpartikel
des mikrofeinen Titandioxids liegen in der Regel im trockenen Pigmentpulver nicht
in isolierter Form vor, sondern bilden Aggregate und Agglomerate.
Als
Primärpartikel
bezeichnet man die kleinsten Teilchen, die bei der Herstellung der
Pigmente anfallen. Primärteilchen
können
in Form einzelner Kristallite oder aber in Form mehrerer dicht über Flächen miteinander
verwachsener Kristallite vorliegen. Als Aggregate bezeichnet man
Teilchen, die sich aus mehreren Primärteilchen zusammensetzen, wobei die
Primärteilchen
flächig
miteinander verwachsen sind. Unter einem Agglomerat versteht man
einen Verband von Primärteilchen
oder Aggregaten, die über
anziehende Kräfte,
wie z. B. Wasserstoffbrückenbindungen
zusammengehalten werden.
Agglomerate
sind in jedem Pigmentpulver enthalten, in kosmetisch transparenten
Formulierungen jedoch unerwünscht,
da sie als Partikel auf der Haut oft bereits mit dem bloßen Auge
zu erkennen sind, die Transparenz als auch die UV-Schutzwirkung eines
Sonnenschutzmittels mindern und sich bei Lagerung absetzen. Sie
müssen
daher weitgehend wieder zerkleinert werden.
Den
gesamten Prozess des Einbringens, Zerteilens und gleichmäßigen Verteilens
von Feststoffen in einer flüssigen
Phase bezeichnet man als Dispergieren.
Mit
abnehmender Primärteilchengröße steigt die
spezifische Oberfläche
und damit die aktive Fläche
zur Bildung von Aggregaten und Agglomeraten, sowie für Adsorptionsvorgänge, wodurch
die Stabilität
von Emulsionen gefährdet
werden kann.
Das
Zerteilen der Agglomerate und Benetzen der neugeschaffenen Oberflächen ist
nur mit Hilfe hoher Scherkräfte
möglich
und geschieht in der Praxis in einer Vielzahl von verschiedenen
Spezialmaschinen, wie insbesondere Dissolvern und Kugelmühlen.
In
der Praxis hat sich gezeigt, dass mit wachsender Feinteiligkeit
der Partikel die Dispergierprobleme zunehmen, so dass der Dispergierprozess
insgesamt einen der aufwendigsten Teilschritte bei der Herstellung
von kosmetischen Formulierungen darstellt.
Die
Forderungen der Praxis gehen daher dahin, den aufwendigsten Teil
der Dispergierung – die Zerteilung
der Agglomerate – von
der Herstellung der eigentlichen kosmetischen Formulierungen zu
trennen und stabile wässrige
Dispersionen mit möglichst hohem
Gehalt an mikrofeinem TiO2 bereitzustellen, welche
vorzugsweise niedrigviskos oder zumindest noch pumpbar oder fließfähig sind.
Es
wurde daher eine Vielzahl von Vorschlägen gemacht, die dieses Problem
lösen sollten.
Die
GB-A-2 206 339 beschreibt Dispersionen von Titandioxidpartikeln
einer Partikelgröße von 0,01
bis 0,15 μm
in organischen Ölen
und Dispergierhilfsmitteln auf Basis von Polyestern, Salzen von
Hydroxycarbonsäuren
und/oder hydroxylgruppenfreien C6-C22-Fettsäuren oder
deren Salzen und deren Verwendung als Sonnenschutzmittel.
So
wird in der WO-A-90/06103 vorgeschlagen, die Verklumpungsneigung
(Tendenz zur Reagglomeration von Titandioxidpartikeln mit Korngrößen < 100 nm durch Überzüge aus Phospholipiden zu
reduzieren.
Die
DE-A-39 41 543 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung wässriger
Dispersionen von nadelförmigem
feinteiligem Titandioxid, welches gegebenenfalls mit wasserhaltigen
Metalloxiden überzogen
ist, durch Vermahlen der Titandioxidpartikel in Gegenwart einer
Polycarbonsäure
oder deren Salz als Dispersionsmittel und die Verwendung als Sonnenschutzmittel.
Diese
Dispersionen weisen zwar tendenzielle Verbesserungen auf, haben
aber immer noch den Nachteil, dass die wässrigen Dispersionen nicht
ausreichend hohe Gehalte an mikrofeinem TiO2 enthalten
und/oder bei Lagerung sedimentieren.
Ein
weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, dass sie in dem für kosmetische
Formulierungen besonders bevorzugten pH-Bereich von ca. 5 bis 7
(pH-Wert der Hautoberfläche)
nicht stabil sind.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, die bestehenden Nachteile
zu überwinden
und stabile, hochkonzentrierte wässrige
Dispersionen von mikrofeinen Titandioxidpartikeln, insbesondere mikrofeinem
amorphem Titandioxid, mit vergleichsweise niedrigen Viskositäten herzustellen,
welche auch im physiologisch günstigen
pH-Bereich stabil sind
und mit denen ein zusätzlicher
Dispergierschritt bei der Herstellung von z.B. kosmetischen Zubereitungen
nicht mehr notwendig ist.
Diese
Aufgabe wurde gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Dispersion von amorphem
Titandioxid mit einer mittleren Partikelgröße im Bereich von 10 bis 500
nm, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein Titantetraalkoholat
der allgemeinen Formel Ti(OR)4 mit R = C1- bis C6-Alkyl in
der wässrigen
Dispersion hydrolysiert.
Bei
dem Titantetraalkoholat handelt es sich im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt um Titantetraethylat oder um Titantetraisopropylat, besonders
bevorzugt um Titantetraethylat. Es können aber auch Mischungen mehrerer
Titantetraalkoholate, beispielsweise Titantetraethylat und Titantetraisopropylat
hydrolysiert werden.
Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrolyse in Gegenwart mindestens
eines basischen Amins erfolgt.
Als
basische Amine kommen generell primäre, sekundäre und tertiäre Amine
in Frage. Als Beispiele zu nennen sind u.a. Diethylamin, Triethylamin, n-Propylamin
oder Tri-n-propylamin,
bevorzugt Alkoholamine wie Ethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin,
insbesondere Triethanolamin.
Die
Hydrolyse wird in der Regel bei Temperaturen im Bereich von 20 bis
95°C, bevorzugt
im Bereich von 30 bis 90°C,
besonders bevorzugt im Bereich von 50 bis 85°C durchgeführt.
Der
pH-Wert liegt im Bereich von 4 bis 10, bevorzugt im Bereich von
5 bis 9.
Die
amorphen Titandioxidpartikel weisen eine Teilchengröße von 10
bis 500 nm, bevorzugt 50 bis 400 nm, besonders bevorzugt 100 bis
300 nm auf. Die Teilchengröße der Titandioxidpartikel
wurde mittels Laserbeugung bestimmt (Methode bitte noch näher definieren).
Es
ist erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft Titantetraalkoholate in einer Menge von 0,1 bis 10,
bevorzugt von 0,5 bis 8 Gewichts-%, besonders bevorzugt von 1 bis
6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Dispersion einzusetzen.
Gegenstand
der Erfindung sind ebenfalls wässrige
Dispersion von amorphem Titandioxid mit einer mittleren Partikelgröße im Bereich
von 10 bis 500 nm, erhältlich
nach dem eingangs genannten Verfahren.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Dispersion um eine Emulsion,
besonders bevorzugt um eine Wasser-in-Öl-, Öl-in-Wasser- oder um eine Öl-in-Wasser-in-Öl-Emulsion.
Hinsichtlich
des Gehaltes an amorphem Titandioxid und der Partikelgröße in der
Dispersion sei auf die eingangs gemachten Erläuterungen hingewiesen.
Die
oben genannten wässrigen
Dispersionen eignen sich insbesondere zur Herstellung kosmetischer
oder dermatologischer Zubereitungen. Dabei konnte gezeigt werden, dass
das in den wässrigen Dispersionen
vorliegende amorphe Titandioxid trotz fehlender Umhüllung (z.B.
ein Silikoncoating) eine stark reduzierte photokatalytische Aktivität aufweist.
Als
Emulgatoren können
nichtionogene Tenside, zwitterionische Tenside, ampholytische Tenside oder
anionische Emulgatoren verwendet werden. Die Emulgatoren können in
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in Mengen von 0,1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5, Gew.-%, bezogen
auf die Zusammensetzung, enthalten sein.
Typische
Beispiele für
nichtionogene Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester,
Fettsäureamidpolyglycolether,
Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride, Mischether bzw.
Mischformale, gegebenenfalls partiell oxidierte Alk(en)yloligoglykoside
bzw. Glucoronsäurederivate, Fettsäure-N-alkylglucamide,
Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester,
Zuckerester, Sorbitanester, Polysorbate und Aminoxide. Sofern die
nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese
eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen.
Weiterhin
können
als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven
Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe
und mindestens eine Carboxylat- oder eine Sulfonatgruppe tragen. Besonders
geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie
die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethyl-ammoniumglycinat,
N-Acylamino-propyl-N,N dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das
Kokosacylaminopropyldimethylammonium-glycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline
mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie
das Kokosacylaminoethylhydroxyethyl-carboxymethylglycinat. Besonders
bevorzugt ist das unter der CTFA Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine
bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Ebenfalls
geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen
Tensiden werden solche oberflächenaktiven
Verbindungen verstanden, die außer
einer C8,18-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens
eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer
Salze befähigt sind.
Beispiele für
geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylamino-buttersäuren, N
Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamido-propylglycine,
N-Alkyltaurine, N Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit
jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen
in der Alkylgruppe.
Besonders
bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkyl-aminopropionat,
Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12/18-Acylsarcosin.
Neben den ampholy tischen kommen auch quartäre Emulgatoren in Betracht,
wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methyl-quaternierte
Difettsäuretriethanolaminester-Salze,
besonders bevorzugt sind. Des weiteren können als anionische Emulgatoren
Alkylethersulfate, Monoglyceridsulfate, Fettsäuresulfate, Sulfosuccinate
und/oder Ethercarbonsäuren
eingesetzt werden.
Typische
Beispiele für
anionische Tenside sind Seifen, Alkylbenzblsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate,
Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate,
Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate,
Fettsäureamid-(ether)sulfate,
Mono- und Dialkyl-sulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate,
Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride,
N-Acylaminosäuren,
wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate, Acylglutamate und
Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate.
Als Ölkörper kommen
Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise
8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren
mit linearen C6-C22-Fettalkoholen, Ester
von verzweigten C6-C13-Carbonsäuren mit
linearen C6-C22-Fettalkoholen,
Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit
verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von linearen
und/oder verzweigten Fettsäuren
mit mehrwertigen Alkoholen (wie z.B. Propylenglycol, Dimerdiol oder
Trimertriol) und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis C6-C10-Fettsäuren, flüssige Mono-/Di-,
Triglyceridmischungen auf Basis von C6-C18-Fettsäuren,
Ester von C6-C22-Fettalkoholen
und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere
Benzoesäure,
Ester von C2-C12-Dicarbonsäuren mit
linearen oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder Polyolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen,
pflanzliche Öle,
verzweigte primäre
Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare C6-C22-Fettalkoholcarbonate, Guerbetcarbonate,
Ester der Benzoesäure
mit linearen und/oder verzweigten C6-C22-Alkoholen (z.B. Finsolv® TN),
Dialkylether, Ringöffnungsprodukte
von epoxidierten Fettsäureestern
mit Polyolen, Siliconöle
und/oder aliphatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe in Betracht.
Als Ölkörper können ferner
auch Siliconverbindungen eingesetzt werden, beispielsweise Dimethylpolysiloxane,
Methylphenylpolysiloxane, cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-,
polyether-, epoxy-, fluor-, alkyl- und/oder glykosidmodifizierte
Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als
auch harzförmig
vorliegen können. Die Ölkörper können in
den erfindungsgemäßen Mitteln
in Mengen von 1 bis 90, vorzugsweise 5 bis 80, und insbesondere
10 bis 50 Gew.-%; bezogen auf die Zusammensetzung enthalten sein.
Zur
Einstellung der gewünschten
Viskosität können die
erfindungsgemäßen Dispersionen
mit Verdickungsmitteln versetzt werden, z. B. mit Gelatine, Pflanzengumme
wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummiarabicum, Karaya-Gummi
oder Johannisbrotkernmehl, natürliche
und synthetische Tone und Schichtsilikate, z. B. Bentonit, Hectorit,
Montmorillonit oder Laponite®, vollsynthetische Hydrokolloide
wie z.B. Polyvinylalkohol, und außerdem Ca-, Mg- oder Zn-Seifen
von Fettsäuren,
Obwohl
es möglich
ist, mit Hilfe der erfindungsgemäßen Titandioxidoxidpartikel
ein Sonnenschutzmittel zu schaffen, das gute UV Absorptionseigenschaften
ohne weitere UV-Filtersubstanzen erreicht, kann es im Einzelfall
gewünscht
sein, dem kosmetischen Mittel bzw. dem Sonnenschutzmittel weitere
UV-Filtersubstanzen zuzusetzen. Dies kann z.B. dann erforderlich
sein, wenn ein besonderer Schwerpunkt bei der Filterleistung gelegt
werden soll. Der erfindungsgemäßen Zusammensetzung können ein
oder mehrere weitere UV-Lichtschutzfilter zugesetzt werden.
Im
Falle der löslichen
Verbindungen sind unter UV-Lichtschutzfiltern organische Substanzen
zu verstehen, die in der Lage sind, ultraviolette Strahlen zu absorbieren
und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z.B.
Wärme,
wieder abzugeben. Die organischen Substanzen können öllöslich oder wasserlöslich sein.
Als öllösliche UV-B-Filter
können
z.B. folgende Substanzen verwendet werden:
3-Benzylidencampher
und dessen Derivate, z.B. 3-(4-Methylbentyliden)campher;
4-Aminobenzoesäurederivate,
vorzugsweise 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester, 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-octylesten
und 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
Ester
der Zimtsäure,
vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylesten,
4 Methoxyzimtsäurepropylester,
4-Methoxyzimtsäureisoamylester,
4 Methdxyzimtsäureisopentylester,
2-Cyano-3-phenyl-zimtsäure-2-ethylhexylester
(Octocrylene);
Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexylester,
Salicylsäure-4
isopnopylbenzylester, Salicylsäurehomomenthylester;
Derivate
des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
Ester
der Benzalmalonsäure,
vorzugsweise 4-Methoxybenzmalgnsäuredi-2-ethylhexylesten;
Triazinderivate,
wie z.B. 2,4,6-Tnianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1''-hexyloxy)-1,3,5-triazin
(Octyltriazone) und Dioctyl Butamido Triazon (Uvasorb® HEB).
Propan-1,3-dione,
wie z.B. 1-(4-tert. Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion.
Als
wasserlösliche
Substanzen kommen in Frage:
2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und
deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolammonium-
und Glucammoniumsalze;
Sulfonsäurederivate von Benzophenonen,
vorzugsweise 2-Hydrgxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und
ihre Salze;
Sulfonsäurederivate
des 3-Benzylidencamphers, wie z.B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure und
2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornyliden)sulfonsäure und deren Salze.
Besonders
bevorzugt ist die Verwendung von Estern der Zimtsäure, vorzugsweise
4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester,
4-Methoxyzimtsäureisopentylester,
2-Cyano-3-phenyl-zimtsäure-2-ethylhexylester
(Octocrylene).
Des
weiteren ist die Verwendung von Derivaten des Benzophenons, insbesondere
2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon,
2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon
sowie der Einsatz von Propan-1,3-dionen, wie z.B. 1-(4-tert. Butylphenyl)-3-(4-'methoxyphenyl)propan-1,3-dion
bevorzugt.
Als
typische UV-A-Filter kommen in Frage:
Derivate des Benzoylmethans,
wie beispielsweise 1-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion, 4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan
oder 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-propan-1,3-dion;
Amino-hydroxy-substituierte
Derivate von Benzophenonen wie z.B. N,N-Diethylaminohydroxybenzoyl-n-hexylbenzoat.
Die
UV-A und UV-B-Filter können
selbstverständlich
auch in Mischungen eingesetzt werden.
Als
weitere Lichtschutzfilter können
aber auch andere unlösliche
Pigmente, z.B. feindisperse Metalloxide bzw. Salze wie beispielsweise
Zinkoxid, Eisenoxid, Aluminiumoxid, Ceroxid, Zirkoniumoxid, Silicate
(Talk), Bariumsulfat und Zinkstearat verwendet werden. Die Partikel
sollten dabei einen mittleren Durchmesser von weniger als 100 nm,
vorzugsweise zwischen 5 und 50 nm und insbesondere zwischen 15 und
30 nm aufweisen.
Neben
den beiden vorgenannten Gruppen primärer Lichtschutzstoffe können auch
sekundäre Lichtschutzmittel
vom Typ der Antioxidantien eingesetzt werden, die die photochemische
Reaktionskette unterbrechen, welche ausgelöst wird, wenn UV-Strahlung in die
Haut eindringt. Typische Beispiele hierfür sind Superoxid-Dismutase,
Tocopherole (Vitamin E) und Ascorbinsäure (Vitamin C).
Der
Gesamtanteil der Lichtschutzmittel in dem erfindungsgemäßen Sonnenschutzmittel
liegt üblicherweise
bei 1 bis 20, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-%. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung als
solche kann 1 bis 95 vorzugsweise 5 bis 80, und insbesondere 10
bis 60 Gew.-% Wasser enthalten.
Nach
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße kosmetische
Mittel als Sonnenschutzmittel verwendet. Die daraus resultierenden
Vorteile wurden bereits eingehend erläutert.
Der
Einsatz der erfindungsgemäßen Titandioxiddispersionen
ist insbesondere ebenfalls möglich in
Haarkosmetika wie Conditioner, Spülungen, Haargel etc.. Insbesondere
leave-on Produkte, die nach erfolgter Applikation auf dem Haar bzw.
der Kopfhaut verbleiben sind besonders gut geeignet. Das so auf die
Kopfhaut und das Haar aufgetragene Titandioxid kann somit auch dort
als UV Schutzmittel wirken bzw. auf der Kopfhaut seine hautberuhigende
Wirkung entfalten.
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen kosmetischen
Mittels wird das kosmetische Mittel auf die Oberfläche des
zu behandelnden bzw. zu schützenden
Körpers
also topisch aufgetragen. Diese Applikationsform ist besonders vorteilhaft,
da sie einfach zu handhaben ist, so dass Fehldosierungen weitestgehend
ausgeschlossen sind. Ferner lässt
sich ein zusätzlicher
pflegender Effekt für
die Haut erreichen. Falls nur einzelne Körperteile der Sonnenstrahlung
ausgesetzt werden, kann das Sonnenschutzmittel außerdem nur
gezielt auf diese Körperteile
aufgetragen werden.
Anhand
der folgenden Beispiele soll die Erfindung näher erläutert werden.