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Die Erfindung bezieht sich auf topische
Anwendungen, die einen Schutz vor ultravioletter Strahlung zur Verfügung stellen.
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Ultraviolette (UV) Strahlung mit
einer Wellenlänge,
die in den Bereich von 290–400
Nanometer (nm) fällt,
wurde mit Beschädigungen
der menschlichen Haut in Verbindung gebracht. UV-B-Stahlen liegen
im Bereich zwischen 290–320
nm und UV-A-Strahlen zwischen 320–400 nm. Die der menschlichen
Haut durch UV Strahlung zugefügten
Schäden
führen
zu Schäden
der dermalen Infrastruktur, die in ihrer extremsten Form zu Malignität führen können. UV-Strahlung
mit dem Wellenlängenbereich
von 290–320
nm kann Hautrötung
und Ödeme
in Verbindung mit Sonnenbrand verursachen.
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Sonnenschutzmittel, die zur Abschirmung
gegen schädliche
UV-Strahlen verwendet werden, schließen organische Sonnenschutzmittel
wie beispielsweise Para-Aminobenzoesäure (PABA) ein. Allerdings
schirmen organische Sonnenschutzmittel nicht sowohl gegen UV-B-
als auch DV-A-Strahlen
ab und können
Nebenwirkungen wie z. B. Reizung und Toxizität aufweisen. Anorganische Sonnenschutzmittel
bieten einen breiteren Schutz, dadurch, dass sie die Strahlung generell
innerhalb des Bereichs von 290–366
nm abschirmen. Anorganische Sonnenschutzmittel werden meistens aus
Partikeln von Titandioxid oder Zinkoxid, die auf der Hautoberfläche aufliegen,
hergestellt. Weil diese Partikel nicht von der Haut absorbiert werden,
rufen sie gewöhnlich
keine Hautreizungen oder toxischen Nebenwirkungen hervor.
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UV-Strahlung schädigt auch andere Oberflächen als
die menschliche Haut, zum Beispiel bemalte Oberflächen, die
der Sonne ausgesetzt sind. Zinkoxid oder Titandioxid wurden bei
Farben verwendet, um die Farbe zu erhalten und Schutz vor schädlichen
UV-Strahlen zu bieten.
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Offenbarungen von Metalloxiden im
Stand der Technik beinhalten Zubereitungen aus sphärischen Zink-
oder Titanoxidpartikeln (US-Patente
5,032,390, 4,606,869, 3,397,257, 4,543,341, 4,808,398, 2,898,191, 4,923,518
und 4,721,610 sowie
EP
0 433 086 A1 ), kristalline Metalloxide (US-Patente 5,093,099,
5,091,765, 4,261,965, 2,900,244 und 4,722,763), kristalline haarförmige Zinkoxide
eingeschlossen (US-Patent 5,066,475), und nadelförmige Zinkoxidpartikel (US-Patent
5,102,650). Das US-Patent 5,032,390 bezieht sich auf die Zusammensetzung
eines Sonnenschutzmittels enthaltend zwischen 1–25 Gew.-% Zinkoxidpartikel
in einem Größenbereich
von 70–300 μm mit sphärischer
Gestalt. Das US-Patent
5,093,099 bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von schuppigen
feinen Zinkoxidpartikeln für
die äußere Anwendung
mit einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser von 0,1–1 Mikron,
einer durchschnittlichen Dicke von 0,01–0,02 Mikron und einem Größenverhältnis von
mindestens 3. Das US-Patent 5,066,475 bezieht sich auf Zinkoxidhaare mit
einer Kristallstruktur, die einen zentralen Körper und vier herauswachsende
Kristallnadeln besitzt und die für
Verstärkungsmaterialien
geeignet ist. Das US-Patent 5,012,650 bezieht sich auf nadelähnliches,
elektrisch leitendes Zinkoxid-Füllmaterial,
das wegen seines geringen spezifischen Volumens und der elektrischen
Leitfähigkeit
geeignet ist.
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Das Schweizer Patent 684387 offenbart
kosmetische und pharmazeutische Zusammensetzungen für topische
Anwendungen, die feine Zinkoxidpartikel mit einer durchschnittlichen
Partikelgröße von bis
zu 90 nm enthalten und denen neben UV-absorbierenden Eigenschaften
auch fungizide und bakterizide Eigenschaften zugeschrieben werden.
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Das US-Patent 3,052,539 offenbart
ein Verfahren zum elektrostatischen Drucken unter Verwendung von
fotokonduktivem Zinkoxid und offenbart ferner eine Methode zur Herstellung
eines sogenannten „rosa Zinkoxides", das für die Verwendung
in dem Druckverfahren geeignet ist. Die präparative Methode beinhaltet das
Erhitzen von ammonifiziertem Zinkcarbonat bei einer Temperatur von
100–400°C, bevorzugt
bei 250° C.
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Keines der oben beschriebenen Dokumente
offenbart Zinkoxidpartikel mit einer stabförmigen Morphologie.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung,
eine Zusammensetzung zum Beschichten einer Oberfläche zur
Verfügung
zu stellen, die Zinkoxidteilchen in Dimensionen enthält, die
es den Teilchen ermöglichen,
eine hochwirksame UV-Schutzschicht auszubilden. Insbesondere stellt
die vorliegende Erfindung in einer Ausführungsform eine Zusammensetzung
für die
Auftragung auf eine Oberfläche
zum Schutz der Oberfläche
vor ultravioletter Strahlung zur Verfügung, die Folgendes umfasst:
eine
Vielzahl von Zinkoxidteilchen, worin jedes dieser Teilchen im Wesentlichen
eine Stabform aufweist, die einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt,
glatte und abgerundete Enden und ein Größenverhältnis (Länge/Durchmesser) von mindestens
zwei aufweist, worin die genannte Vielzahl von Teilchen derart ist,
dass sie beim Auftragen auf die Oberfläche nicht zusammenklumpt.
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Erfindungsgemäße Zinkoxidteilchen können, weil
sie stabförmig
sind, eine Seite-an-Seite-Anordnung oder eine Kreuz-und-Quer-Anordnung
annehmen, sobald die Oberfläche
mit der Zusammensetzung beschichtet ist, derart, dass relativ wenige
Lücken
zwischen den Teilchen vorhanden sind, durch die UV-Strahlen eindringen
können.
Ausführungsformen
der Erfindung können
ein UV-Schutzmittel zur Verfügung
stellen, das Zinkoxidteilchen enthält und das ein großes Verhältnis von
Oberfläche
zu Volumen oder Gewicht aufweist. Ausführungsformen der Erfindung
können
ferner eine Zusammensetzung zum Beschichten einer Oberfläche zur
Verfügung
stellen, die eine gleichmäßige Verteilbarkeit
auf der Oberfläche
gewährleistet,
und/oder die eine weiche Textur besitzt und in welcher die Teilchen
zu einem leicht verteilbaren Hilfsmittel beigemengt und in diesem
dispergiert sind. Weiterhin können
Ausführungsformen
der Erfindung eine hochwirksame UV-Schutzoberflächenbeschichtung zur Verfügung stellen,
die transparent oder weiß ist
oder eine andere Farbe als weiß aufweist.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Schutz einer Oberfläche vor
ultravioletter Strahlung zur Verfügung gestellt, das Folgendes
umfasst:
das Auftragen einer verteilbaren Zusammensetzung,
die eine Vielzahl von Zinkoxidteilchen umfasst, auf die genannte
Oberfläche,
worin jedes Teilchen im Wesentlichen eine Stabform besitzt, die
einen kreisförmigen Querschnitt,
glatte und abgerundete Enden und ein Größenverhältnis (Länge/Durchmesser) von mindestens zwei
aufweist, worin die Vielzahl von Teilchen derart ist, dass sie beim
Auftragen auf die Oberfläche
nicht zusammenklumpt. Vorzugsweise enthält die Zusammensetzung ein
Verteilungsagens. Bei der zu schützenden Oberfläche kann
es sich um menschliche Haut oder nicht lebendes Gewebe handeln.
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Gemäß einem dritten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer
Zusammensetzung zum Schutz gegen Ultra violettstrahlung zur Verfügung gestellt,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
das Kombinieren
von im Wesentlichen stabförmigen
Zinkoxidteilchen gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung mit einem Verteilungsmittel, um die Zusammensetzung
herzustellen, wobei die Teilchen hergestellt werden, indem in einer
wässerigen
Lösung
Zinkionen, Ammoniumionen und eine Carbonatquelle unter Bildung eines Niederschlags
in Kontakt gebracht werden, der so erhaltene metastabile Niederschlag
abgetrennt und optional zu Zinkoxid kalziniert wird, wobei der metastabile
Niederschlag gebildet wird, indem die Morphologie und Größe der Teilchen
durch Aufrechterhaltung folgender Parameter während der Fällung gesteuert werden:
eine
Temperatur im Bereich von 10 bis 40°C;
ein pH-Wert zwischen
5 und 10; und
wobei das Zinkion und/oder die Carbonatquelle
schrittweise bei einer Fällungsgrenzgeschwindigkeit
in die Lösung
gegeben werden.
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Die Erfindung stellt auch eine Sonnenschutzzusammensetzung
für die
Auftragung auf die menschliche Haut zur Verfügung, die Zinkoxidteilchen
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung enthält,
die in einem in dermatologischer Hinsicht akzeptablen flüssigen Träger dispergiert
sind.
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis,
dass im Wesentlichen stabförmige
Zinkoxidteilchen in einer Zusammensetzung zum Auftragen auf eine
Oberfläche
geeignet sind, um die Oberfläche
vor ultravioletter Strahlung zu schützen. Die Zusammensetzung ist
daher in der Lage, eine im Wesentlichen UV-undurchlässige Schicht
auf der Oberfläche
zu bilden, auf der sie aufgebracht wird. Im vorliegenden Fall bezieht
sich „im
Wesentlichen stabförmig" auf eine längliche
sphärische
Form, beispielsweise mit einem Größenverhältnis (d. h. Länge/Durchmesser)
von mindestens zwei, oder auf eine abgeflachte Stabform, wie z.
B. die Form einer grünen
Bohne. Bevorzugt sind die Teilchen länger als 300 nm und weisen
einen Durchmesser größer als
100 nm auf. Besonders bevor zugt weisen sie eine Länge von
mindestens 450 nm und einen Durchmesser von mindestens 150 nm auf.
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In bevorzugten Ausführungsformen
kann die Zusammensetzung auf die Oberfläche der menschlichen Haut aufgebracht
werden oder auf inerte Oberflächen,
wie beispielsweise Holz, Kunststoff, Gips, Metall, etc. Im vorliegenden
Fall bedeutet „inert" inaktiv oder unbelebt.
Folglich kann die Zusammensetzung darüber hinaus oberflächenverteilbare
Mittel enthalten, die, in Kombination mit den stabförmigen Zinkoxidteilchen,
eine einfache und gleichmäßige Verteilung
der Zusammensetzung auf einer Oberfläche ermöglichen; oberflächenverteilbare
Mittel schließen
Weichmacher zur Verteilung auf der Haut oder Mittel zur Verteilung
auf inerten Oberflächen
ein, wie beispielsweise Öl-
oder Latex-basierte Farben, Beizen, Harze, Glasuren, Tinten, Klebstoffe,
Dichtungsmaterialien, etc.. Beispiele für Weichmacher sind solche,
die in Sonnenschutzmitteln oder Kosmetika vorhanden sind, z. B.
Silikonöle
oder mineralische Öle.
Die Zusammensetzung, die die im Wesentlichen stabförmigen Teilchen
enthält,
verteilt sich gleichmäßig auf
der Haut aufgrund der Tendenz der stabförmigen Teilchen, Seite an Seite
auf der Hautoberfläche
zu liegen und die Unregelmäßigkeiten
der Hautoberfläche
auszufüllen.
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Andere bevorzugte Ausführungsformen
beinhalten das Folgende:
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Die stabförmigen Teilchen können einen
im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt mit einem Größenverhältnis von
mindestens zwei und bevorzugt drei aufweisen. „Im Wesentlichen sphärischer
Querschnitt" bezieht
sich auf einen sphärischen
oder geglätteten
sphärischen
Querschnitt. Die Zinkoxidteilchen der Erfindung können in
Abhängigkeit
von der gewünschten
Dicke und Farbe der Zusammensetzung zwischen 0,1% und bis zu 50%
der Zusammensetzung bezogen auf das Gewicht enthalten. Bevorzugt
enthalten die Zinkoxidstäbchen zwischen
1% und 30% der Zusammensetzung, besonders bevorzugt zwischen 5%
und 20%.
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Die stabförmigen Teilchen gemäß der Erfindung
können
eine Länge
zwischen 3 Nanometer und 10.500 Nanometer aufweisen, bevorzugt zwischen
50 und 6.000 Nanometer, besonders bevorzugt zwischen 100 und 500
Nanometer, inklusive. Die stabförmigen
Teilchen besitzen einen Durchmesser zwischen 1 Nanometer und 3.500
Nanometer, bevorzugt zwischen 10 und 2.000 Nanometer, besonders
bevorzugt zwischen 33 und 200 Nanometer, ganz besonders bevorzugt
zwischen 100 und 150 Nanometer, inklusive. Zur Verwendung in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
müssen
diese stäbchenförmigen Zinkoxidteilchen
ein Größenverhältnis von
mindestens 2 aufweisen; bevorzugt weisen sie ein Größenverhältnis von
mindestens 2,5 auf und besonders bevorzugt weisen sie ein Größenverhältnis von
mindestens 3 auf. Zinkoxidzusammensetzungen gemäß der Erfindung können so
formuliert werden, dass sie transparent genug sind, um z. B. in
Sonnencremes, Kosmetika oder Farben verwendet zu werden, in denen
natürliche
oder transparente Eigenschaften erwünscht sind. Eine transparente
Eigenschaft wird durch die Zugabe von kleinen stabförmigen Teilchen
zu der Zusammensetzung erhalten, d. h. solchen mit einer Länge von
weniger als 300 nm und einem Durchmesser von weniger als 100 nm.
Größere Teilchen,
d. h. solche mit einer Länge
länger
als 300 nm und einem Durchmesser größer als 100 nm, sind für Zusammensetzungen
geeignet, in denen die Opazität
des Zinkoxids ein Vorteil ist, z. B. in weißen Sonnenschutzmitteln oder
weißen
oder farbigen Teilchen.
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Zinkoxidteilchen, die nicht stabförmig sind,
tendieren dazu, sich beim Verteilen der Zusammensetzung auf einer
Oberfläche
zusammenzuballen und zu verklumpen. Dies wiederum reduziert die
Sonnenschutzwirkung einer derartige Teilchen enthaltenden Flüssigkeit
erheblich. Einige Bereiche, z. B. unterhalb der Klumpen, sind sehr
gut vor den UV-Strahlen geschützt
und andere Bereiche, z. B. diejenigen, die aufgrund der Verklumpung
keine Oberflächenschicht
aus Zinkoxidteilchen enthalten, sind den UV-Strahlen ausgesetzt.
Vorzugsweise wird die Sonnenschutzwirkung einer Zusammensetzung
nicht durch die Verteilung der Zusammen- setzung auf der Oberfläche vermindert.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass im Wesentlichen stabförmige Zinkoxidteilchen
in einer topischen Anwendung verwendet werden. Bevorzugt weist eine
Zusammensetzung gemäß der Erfindung
einen Sonnenschutzfaktor (sun protection factor SPF) von mindestens
zwei auf. Bevorzugt ist dieser SPF gleichmäßig anwendbar bei der Verteilung
der Zusammensetzung auf der Haut. Besonders bevorzugt beträgt der Sonnenschutzfaktor
mindestens fünfzehn
oder mindestens fünfundzwanzig,
und ganz besonders bevorzugt beträgt der Sonnenschutzfaktor mindestens
vierzig. "Gleichmäßig anwendbar" bedeutet im vorliegenden
Fall, dass die Zusammensetzung auf die Oberfläche aufbringbar ist, so dass
der UV-Schutz gleichmäßig auf
der ganzen Oberfläche
vorhanden ist. Zum Beispiel kann ein SPF von vierzig einen gleichmäßigen Schutz
einer Oberfläche
vor ca. 97% der UV-Strahlung, die in natürlichem Sonnenlicht vorkommt,
gewährleisten;
ein SFP von dreißig
kann einen gleichmäßigen Schutz
einer Oberfläche
vor mindestens 95% der UV-Strahlung gewährleisten; ein SPF von fünfzehn vor
mindestens 90% der UV-Strahlung; ein SPF von zehn vor mindestens
80% der UV-Strahlung und ein SPF von zwei vor mindestens 40% der
UV-Strahlung.
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Die Erfindung umfasst auch eine Methode
zum Schutz einer Oberfläche
vor den schädlichen
Auswirkungen von ultravioletter Strahlung, umfassend das Aufbringen
einer verteilbaren Zusammensetzung, die im Wesentlichen stabförmige Zinkoxidteilchen
enthält,
auf eine Oberfläche.
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Erfindungsgemäß ist die Oberfläche vorzugsweise
die menschliche Haut und die Zusammensetzung enthält weiterhin
einen Weichmacher. Alternativ ist die Oberfläche inert, z. B. aus Holz,
Gips, Plastik oder Metall.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren
zur Herstellung einer ultravioletten Schutzzusammensetzung zur Auftragung
auf eine Oberfläche,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
Vermengen
von stabförmigen
Zinkoxidteilchen mit einem Oberflächennetzmittel unter Bildung
der Zusammensetzung, wobei die Teilchen hergestellt werden, indem
in einer wässerigen
Lösung
Zinkionen, Ammoniumionen und eine Carbonatquelle unter Bildung eines
Niederschlages in Kontakt miteinander gebracht werden, indem der
so erhaltene metastabile Niederschlag abgetrennt und optional zu
Zinkoxidteilchen kalziniert wird, wobei der metastabile Niederschlag
unter Kontrolle der Morphologie und der Größe der Teilchen gebildet wird, wobei
die folgenden Parameter während
der Fällung
aufrecht erhalten werden: eine Temperatur zwischen 10 und 40°C; ein pH-Wert
zwischen 5 und 10, und wobei das Zinkion und/oder das Carbonat schrittweise
bei einer Fällungsgrenzgeschwindigkeit
in der Lösung
verfügbar
gemacht werden.
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Erfindungsgemäße Zusammensetzungen enthalten
Zinkoxidteilchen mit einer verbesserten Gewichtseffizienz, dadurch,
dass ihre Stabform es ihnen ermöglicht,
eine relative Teilchenanordnung zueinander einzunehmen, die ihre
UV-absorbierenden Eigenschaften maximiert. Zum Beispiel wird weniger
Zinkoxid (bezogen auf das Gewicht) in der Stabform benötigt als
in der sphärischen
Form, um einen gleichen oder einen besseren Sonnenschutzfaktor zu
erhalten. Das liegt daran, dass die Schwächung des UV-Lichtes durch
Zinkoxid hauptsächlich
ein Teilchenoberflächen-Phänomen ist,
das keine große
Teilchendicke im Verhältnis
zum Oberflächenbereich
benötigt.
Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
stellen deshalb einen großen
Oberflächenbereich
zur Verfügung
und erfordern relativ wenig Zinkoxid bezogen auf das Gewicht zur
Erzielung eines vergleichbaren oder besseren Sonnenschutzes. Ein
anderer Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen besteht
darin, dass die Stabform der Teilchen eine Seite-an-Seite-Anordnung
der Stäbe
fördert
im Gegensatz zu Kristallen oder Kugeln, die zur Bildung von Haufen
und Klumpen neigen. Daher stellen erfindungsgemäße Zusammensetzungen eine relativ
gleichmäßige Zinkoxidschicht
zur Verfügung
mit einem daraus resultierenden einheitlichen UV-Schutz für die Oberfläche, z.
B. die menschliche Haut. Aufgrund dieser verbesserten Teilchenorientierung
bedecken Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Oberfläche gleichmäßiger, z.
B. füllen
sie Unregelmäßigkeiten
der menschlichen Hautoberfläche
aus und bieten somit einen gleichmäßigeren UV-Schutz. Stabförmige Zinkoxidteilchen
neigen nicht zum Zusammenballen und können somit gleichmäßig innerhalb
der Zusammensetzung dispergiert werden. Eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
wird sich daher leicht auf der Oberfläche, auf die sie aufgebracht
wird, verteilen, unabhängig
davon, ob die Oberfläche
belebt oder unbelebt ist.
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Erfindungsgemäße Zusammensetzungen können die
Bildung von Flecken und Sommersprossen auf der menschlichen Haut
verhindern und können
einem schnellen Altern, das mit dem Belichten mit UV-Licht verbunden
ist, durch Streuung und Absorbieren der UV Strahlen und Verhinderung
von Sonnenbrand und Sonnenbräune
vorbeugen. Die Eigenschaften der gleichmäßigen Verteilung einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
und des konsequent einheitlichen UV-Schutzes sind insbesondere von
Bedeutung für
die Verwendung in geografischen Regionen, in denen man sich nur
schwer gegen die Belichtung mit UV-Strahlung schützen kann, z. B. in tropischen
Ländern
oder Gegenden, die sich unter einer ausgedünnten Ozonschicht befinden,
und sind auch von Bedeutung für
die Verwendung durch UV-empfindliche oder hellhäutige Individuen in jeder beliebigen
geografischen Region. Unbelebte Oberflächen, z. B. Holz, Gips, Kunststoff
oder Metall, profitieren von der topischen Anwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
indem sie resistenter werden gegenüber einem durch die Belichtung
mit dem UV-Licht verursachten Ausbleichen.
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In einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Kit zum Schutz einer Oberfläche vor
ultravioletter Strahlung zur Verfügung, wobei der Kit Folgendes
umfasst:
eine Zusammensetzung umfassend Zinkoxidteilchen, von
denen jedes im Wesentlichen eine Stabform aufweist, aufweisend einen
im Wesentlichen runden Querschnitt, weiche und abgerundete Enden
und ein Größenverhältnis (Länge/Durchmesser)
von mindestens zwei, und wobei die Teilchen so beschaffen sind,
dass sie bei der Verteilung auf der Oberfläche nicht zusammenklumpen,
zusammen mit einem oberflächenverteilbaren
Mittel; und
einen Behälter
zur Aufnahme der Zusammensetzung.
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Diese und andere Eigenschaften der
Erfindung werden vom Fachmann anhand der Beschreibung und den Ansprüchen verstanden.
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Zeichnungen
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1 ist
ein Flussdiagramm eines ersten hier beschriebenen Verfahrens zur
Herstellung der Zinkoxidteilchen;
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2 ist
eine SEM-Aufnahme (scanning electron microscopy) von sphärisch geformten
Zinkoxidteilchen;
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3 ist
eine SEM-Aufnahme (scanning electron microscopy) von stabförmigen Zinkoxidteilchen;
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4 ist
eine SEM-Aufnahme (scanning electron microscopy) von faserförmigen Zinkoxidteilchen;
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5 ist
ein Flussdiagramm eines zweiten hier beschriebenen Verfahrens zur
Herstellung der Zinkoxidteilchen;
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Nachfolgend beschrieben werden ultrafeine
Zinkoxide, Carbonate und Oxalate mit definierter Teilchenmorphologie
und Verfahren zur Herstellung derartiger Morphologie-definierter
Teilchen, die die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten
Kalzinierungs- oder Zersetzungsschritte vermeiden, und die gegenüber einer
gleichzeitigen oder sequentiellen Co-Fällung mit Dotierungsmitteln
aufgeschlossen sind.
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Sehr gut geeignet für die Erfindung
sind Zinkoxidteilchen in Form von Stäben in einer Größenordnung von
30 bis 500 nm und sogar bis zu 10.500 nm in der Länge und
zwischen 1 und 3.500 nm, bevorzugt zwischen 10 und 2.000 nm und
besonders bevorzugt 100 bis 150 nm und 10 bis 150 nm, im Durchmesser.
Die Stäbe und
Fasern haben üblicherweise
einen runden Querschnitt und enthalten nach röntgenografischem Befund amorphes
Material.
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Typischerweise weisen die Teilchen
eine sehr homogene Größe und eine
sehr homogene Größenverhältnisverteilung
auf, wobei mikroskopische Aufnahmen von den Stäben zeigen, dass über 75%
und sogar bis zu 90% der Teilchen im Wesentlichen die gleiche Größe und das
gleiche Größenverhältnis aufweisen.
Zum Beispiel ist es möglich,
innerhalb einer Stabpopulation mit einem nominalen Größenverhältnis von
3 und einem Durchmesser von 100 nm Populationen herzustellen, in
denen 75% der Teilchen innerhalb eines Größenverhältnisbereiches von 2–4 und eines
Durchmesserbereiches von 50 bis 150 nm liegen, was eine hervorragende Homogenität im Vergleich
zu Verfahren aus dem Stand der Technik darstellt.
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Derartige Zinkoxidteilchen mit definierter
Größe und Morphologie,
inklusive derjenigen, die mittels der nachfolgend beschriebenen
Verfahren hergestellt werden, zeigen interessante rheologische Eigenschaften. Die
rheologischen Eigenschaften der Teilchen gewährleisten eine verbesserte
Dispergierbarkeit innerhalb der topischen Zusammensetzung, z. B.
bei Sonnenschutzmitteln, Farben, etc..
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Ferner wird hier im Detail ein Verfahren
zur Herstellung von ultrafeinem Zinkniederschlag beschrieben, bei
dem Zinkionen, Ammoniumionen und eine Carbonatquelle in wässeriger
Lösung
unter Bildung eines Niederschlages in Kontakt miteinander gebracht
werden, der resultierende Niederschlag wird abgetrennt und optional
zu Zinkoxid kalziniert, wobei der metastabile Niederschlag unter
Kontrolle der Morphologie und der Größe der Teilchen gebildet wird,
indem während
der Fällung
die folgenden Parameter aufrecht erhalten werden: eine Temperatur
zwischen 10 und 40°C,
bevorzugt zwischen 15 und 30°C
und besonders bevorzugt zwischen 20 und 22°C; ein pH-Wert zwischen 5 und
10; und bei dem das Zinkion und/oder die Carbonatquelle schrittweise
bei einer Fällungsgrenzgeschwindigkeit
in der Lösung
verfügbar
gemacht werden.
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Das oben beschriebene Verfahren steht
im Gegensatz zu Verfahren aus dem Stand der Technik, in denen eine
Lösung
mit einem hohen pH-Wert mit allen zu fällenden Ionen (mit dem Zink
als Zinkat) durch Absenken des pH-Wertes zur Fällung gebracht wird. Die vorliegende
Erfindung verhindert die Bildung von unerwünschten Nebenprodukten aufgrund
des hohen pH-Werts, wie beispielsweise feinstverteiltes ZnOH, welches als
Keim für
unkontrolliertes Wachstum von Zinkcarbonat-Komplexen fungieren kann,
durch die Anfangseinstellung des pH-Wertes der Mutterlauge. Auf
diese Weise können
im Wesentlichen einheitliche metastabile Komplexe von hoher Qualität reproduzierbar
mit Größen und
Morphologien hergestellt werden, die interessante rheologische Eigenschaften
aufweisen.
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Zinkoxidteilchen, die gemäß dem hier
beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, sind ultrafeiner Niederschlag
von kontrollierter Größe und Morphologie,
der durch das obige Verfahren hergestellt wird und im Wesentlichen
homogene Populationen von Kugeln, Stäben oder Fasern mit einem engen
Durchmesser und einer Größenverhältnis-Verteilung
definiert.
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Der Niederschlag, der sich als ein
metastabiler gemischter Komplex von Zink oder Zink und einigen anderen
Kationen, wie beispielsweise Ammonium oder einem Dotierungsmittel,
und Hydroxy, Bicarbonat, Carbonat oder Oxalat, etc. bildet, kann
als Salz mittels konventioneller Verfahren gewonnen werden oder
er muss kalziniert werden, um Zinkoxidteilchen herzustellen. Die
Kalzinierungstemperatur ist bis zu einem gewissen Grad von der genauen
Eigenschaft der Carbonathälfte
abhängig,
aber die metastabile Eigenschaft des Niederschlages ermöglicht üblicherweise
den Einsatz vergleichsweise niedriger Kalzinierungstemperaturen
im Vergleich zu der klassischen Carbonatzersetzung. Zum Beispiel
sind Kalzinierungstemperaturen, die bei lediglich 250–340°C, vielleicht
sogar 200°C,
liegen, möglich
im Vergleich zu den bei klassischen Carbonat-Kalzinierungen erforderlichen
400–800°C. Metastabile
Oxalat- und andere Bicarboxylat-Niederschläge erfordern sogar niedrigere
Kalzinierungstemperaturen, wie beispielsweise 120°C.
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Die Niederschläge, die durch die hier beschriebenen
Verfahren gebildet werden, sind metastabil, und daher besteht nach
längerem
Kontakt mit den chemisch reaktiven Bestandteilen der Mutterlauge
die Tendenz, eine Weiterentwicklung oder Reifung zu verursachen.
Vor der physikalischen Abtrennung des Niederschlages kann er bis
zu einem gewissen Grad von seiner chemischen Umgebung isoliert werden.
Zum Beispiel kann eine Veränderung
der gelösten
Kohlendioxid-Konzentration vor der Filtration oder der zentrifugalen
Abtrennung eine Reifung in der Lösung
verzögern.
Die Niederschläge
sind nicht wasserempfindlich, im Gegensatz zu den aus dem Stand
der Technik bekannten Zinkat-Niederschlagstechniken, z. B. gemäß US-Patent 5,132,104,
bei dem das Waschen des abgetrennten Niederschlages mit polaren
organischen Lösungsmitteln, wie
beispielsweise Aceton oder Ethanol, erforderlich ist.
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Geeignete Abtrennungstechniken können einen
ersten Neutralisierungsschritt der Oberflächenladung beinhalten, bei
dem die Oberfläche
der Niederschlagssuspension mit einem Oberflächenmittel, wie z. B. Methacrylat,
beschichtet wird, gefolgt von einer Sprühtrocknung. Die Kalzinierung
der resultierenden Teilchen führt
tendenziell zur Verflüchtigung
jeglicher Oberflächenmittel-Rückstände, die
nach dem Sprühtrocknungsschritt übrig geblieben
sind.
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Eine Sprühtrocknung, bei welcher die
den Niederschlag enthaltende Lösung
in eine aufgeheizte Kammer bei Temperaturen im Bereich von annähernd 270°C gesprüht wird,
kann gleichzeitig die Entwässerung und
die Kalzinierung beeinflussen. Eine Filtration, die zu einer dichter
gepackten Anordnung führt,
kann ebenfalls verwendet werden, optional in Verbindung mit Oberflächenmittel-basierten
Redispersionstechniken.
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Der Ausdruck "Carbonat-Quelle" beinhaltet Carbonate, Hydrogencarbonate,
Oxalate, Malonate, Succinate und auch Kohlendioxid, das als Gasphase
in die wässerige
Lösung
eingeleitet wird oder das durch Auflösung oder Zersetzung in situ
entsteht. Ammoniumsalze werden bevor zugt, insbesondere, wenn das
resultierende Zinkoxid für
Anwendungen vorgesehen ist, in denen eine Metallionen-Kontaminierung
vermieden werden soll, wie beispielsweise dermale Sonnenschutzmittel
und elektrostatische Anwendungen.
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Bevorzugte Zinksalze für die Herstellung
der wässerigen
Zinklösung
beinhalten Nitrat, Sulfat und Chlorid. Die Lösung kann reines Wasser oder
eine Mischung von Wasser und einem anderen mischbaren oder nicht-mischbaren
Lösungsmittel,
wie ein Alkohol oder Acetonitril, enthalten.
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Die Kontrolle der relativen Verfügbarkeit
der Carbonat- und ZinkionenKonzentration innerhalb der wässerigen
Lösung
kann einfach über
die schrittweise Zugabe der Carbonat-Quelle und/oder des Zinkions,
in fester, bevorzugt jedoch in gelöster Form, zu der wässerigen
Mutterlauge erreicht werden. Alternativ können die Reagenzien in einer
Form zugegeben werden, die sich zersetzt und so die Zinkionen oder
die CarbonatQuelle freisetzt und verfügbar macht. Zum Beispiel kann
Harnstoff oder Ammoniumcarbamat Kohlendioxid in einer verzögernden
Art freisetzen, um eine geeignete geringe reaktive Konzentration
zu gewährleisten.
Metallchelate, wie beispielsweise die EDTA-Familie, können eine
geringe reaktive Zinkionen-Konzentration in wässeriger Lösung aufrecht erhalten. Wenn
Kohlendioxid als Carbonat-Quelle verwendet wird, ist es am einfachsten, dieses
durch die wässerige
Lösung
zu leiten, optional zusammen mit einem Löslichkeitsvermittler, wie beispielsweise
Ammoniak.
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Die Kontrolle des pH-Wertes innerhalb
des oben definierten Bereiches wird vorteilhafterweise mit verdünnten Reagenzien
durchgeführt,
wie beispielsweise 0,05 bis 0,25 M KOH oder NaOH, verbunden mit
kräfti gem
Rühren.
Das bevorzugte pH-Kontrollagens ist Ammoniumhydroxid, wie beispielsweise
5–10%iger
Ammoniak in destilliertem Wasser. Das Verhältnis von Ammonium zur Carbonat-Quelle
ist üblicherweise
geringer, zum Beispiel annähernd
ausgeglichen, im Vergleich zu Verfahren nach dem Stand der Technik,
was zu verbesserter Metastabilität
in den gefällten
Komplexen führen
kann.
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Eine angemessene Kontrolle der relativen
Verfügbarkeit
der verschiedenen Ionen ermöglichst
die Kontrolle des Größenverhältnisses
des resultierenden Niederschlages. Im Allgemeinen ist innerhalb
der oben definierten Verfahrensbedingungen das Größenverhältnis, d.
h. die Länge
der Stäbe
oder Fasern, umso größer, je
langsamer die Zugaberate der Reaktanden ist. Umgekehrt vermindert
eine Erhöhung
der Zugaberate das Größenverhältnis; eine
zu schnelle Zugabe führt
allerdings zu einer nicht homogenen Teilchengrößenverteilung, wie sie aus
den Verfahren nach dem Stand der Technik bekannt ist. Die Zugaberaten
variieren je nach Stärke
und Löslichkeit
der Reagenzien, aber als Richtwert hat es sich als geeignet erwiesen,
für eine
0,5-molare Konzentration der Zinkionen eine Zugaberate zwischen
0,5 und 2,0 Liter/Stunde bei einer 0,4-molaren äquivalenten Carbonat-Quelle
zu verwenden. Es sollte natürlich
vermerkt werden, dass die Hydrodynamik der Lösung die beabsichtigte Morphologie
beeinflusst. Insbesondere setzen hohe Größenverhältnisse im Gegensatz zu konventionellen
Kristall-Absetzungstechniken ein effektives Vermischen voraus, sogar
bei relativ verdünnten
Reagenzien, um lokale Bereiche mit anormaler Reaktandenkonzentration
zu vermeiden.
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Die tatsächlichen hydrodynamischen Bedingungen,
mit denen während
der Fällung
gearbeitet wird, hängen
von der Größe, der
Geometrie, der Anzahl der Wände,
etc. des Reaktionsgefäßes ab;
aber im Allgemeinen kann man sagen, dass sie so hoch wie möglich sind,
ohne Einschlüsse
oder anderweitigen Eintritt von Luftblasen in das System hervorzurufen.
Als Richtschnur kann gelten, dass eine Reynoldszahl von mindestens einigen
Hundert, bevorzugt 8000 und größer, für die meistens
Systeme ausreichend ist.
-
Das Verfahren zur Herstellung von
Zinkoxidstäben
erlaubt das Dotieren des Zinkniederschlagkomplexes und jeglicher
Zinkoxid-Endprodukte durch Co-Fällung
des Zinkniederschlages mit einem Dotierungsmittel, wie beispielsweise
Yttrium, Aluminium, Gallium, Platin, Wismut, einem Lanthanid, Curium,
Molybdän,
Nickel, Kobalt, Antimon, Chrom oder anderen Verbindungen der Gruppen
III–VII.
Eine Dotierung kann die UV-absorbierenden Eigenschaften der Stäbe verstärken. Typischerweise
enthalten 0,01 bis 10% der resultierenden Teilchen das dotierende
Oxid.
-
Die Co-Fällung kann zur Bildung homogener
Teilchen gleichzeitig mit der Bildung des Zinkoxids durchgeführt werden.
Die entsprechenden Konzentrationen der dotierenden Oxide im Verhältnis zum
Zinkoxid im Endprodukt können
durch Einstellung ihrer entsprechenden Reagenzkonzentrationen während der
Fällung kontrolliert
werden.
-
Alternativ kann das Dotieren schrittweise
durchgeführt
werden, indem zuerst ein Zinkcarbonatkern gebildet wird und dann
eine oder mehrere Schichten des Dotierungsmittels auf dem Kern niedergeschlagen
werden. Das Pulver des Endproduktes weist dann das Dotierungsmittel
auf der Zink-Schnittstelle mit einer sehr geringen Löslichkeit
in der festen Phase auf.
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Herstellung
von Zinkoxidteilchen
-
Zinkoxidstäbe werden durch vorsichtige
Agglomeration von sphärischen
Teilchen, die wie oben beschrieben hergestellt werden, erzeugt.
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Unter Bezugnahme zunächst auf 1 umfasst dieses Verfahren
die Schritte der Bildung einer wässerigen
Lösung
eines Zinkions, gefolgt von einer Einstellung des pH-Wertes und
der Temperatur. Ein gasförmiger
Kohlendioxidstrom wird in die Zinklösung eingeleitet, während eine
pH- und Temperaturrückkopplung
die präzise
Kontrolle der Reaktionsbe dingungen aufrecht erhält. Ein Niederschlag umfassend
einen Mischkomplex aus Zink und Hydroxid, Hydrogencarbonat und Carbonat
bildet sich, während
das Kohlendioxid zugegeben wird. Der metastabile Niederschlag wird
von der Mutterlauge abgetrennt, die thermisch behandelt wird, um die
Reagenzien zurückzugewinnen.
Der Niederschlag kann bei niedriger Temperatur zu einem ultrafeinen ZnO-Pulver
mit definierter Teilchengröße und -morphologie
kalziniert werden, um einen Mischkomplex aus Zink und Hydroxid,
Hydrogencarbonat und Carbonat zu bilden.
-
Bei diesem Verfahren umfasst das
Reaktionsgefäß einen
2-Liter-Zylinder,
der mit sich vertikal um seinen Umfang erstreckenden Wänden versehen
ist. Gerührt
wurde mit einem zentralen Flügelrührer, dessen
Geschwindigkeit auf 1% der nominalen rpm eingestellt wurde. Die
Zugabe der Reagenzien in das Reaktionsgefäß erfolgte mittels Glasleitungen,
die angrenzend zum Flügelrührer in
das Reaktionsgefäß mündeten,
wodurch ein schnelles Vermischen ermöglicht wurde. Gasförmige Reagenzien
wurden über
mikroporös
gesinterte Glasspitzen, die wiederum angrenzend zum Flügelrührer angebracht
waren, zugegeben.
-
Ein zentraler Mikroprozessor erhielt
Eingaben von pH-, Temperatur- und Ionen-selektiven Fühlern, die in
dem Reaktor angebracht waren, und kontrollierte peristaltische Reagenzzugabepumpen
und Hochpräzisionsreagenzzugabeventile.
Große
Reagenzgefäße wurden
vorher auf die gewünschte
Temperatur gebracht.
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68,14 g von 99,81% reinem ZnCl (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO; Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI)
wurden in 1,5 Liter destilliertem Wasser gelöst und in das Reaktionsgefäß gegeben.
Die Temperatur wurde auf 22°C
reduziert und während
des Experiments innerhalb einer Abweichung von einem Grad von dieser
Temperatur gehalten. Der Rührvorgang
wurde auf 175 rpm eingestellt. Der pH-Wert wurde mit einer Ammoniak-Lösung umfassend
8% Ammoniak in destilliertem Wasser kontrolliert, wobei diese sehr
langsam zu der gerührten
Lösung
zugegeben wurde, um lokale pH-Störungen
zu vermeiden. Der pH-Wert wurde auf diese Weise während des
Experimentes innerhalb des Bereichs von 9,5–10 gehalten.
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Eine Carbonat-Quelle umfassend Kohlendioxidgas
0,1% (ausgeglichen mit Sauerstoff und Stickstoff) wurde mit annähernd 4,0
l/h der Lösung
zugeführt.
Der Niederschlag wurde sofort gebildet und die Kohlendioxidzugabe
wurde fortgesetzt, bis eine nennenswerte Menge des Niederschlages
im Reaktionsgefäß dispergiert
war.
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Der Niederschlag wurde mit destilliertem
Wasser gewaschen und getrocknet. Das Pulver war nach röntgenografischem
Befund amorph. Das Pulver wurde bei 270°C 3 Stunden lang kalziniert,
wobei sich ein weißes
Pulver von submikron-großen
Teilchen mit einer engen Größenverteilung
und mit einer Dichte von etwa 5,6 g/cm und einem Oberflächenbereich
von 35 m/g bildete.
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Das Pulver wurde für die SEM-Aufnahme
mit dem Goldbeschichtungsverfahren präpariert. Wie man in der Aufnahme
gemäß 2 sehen kann, wurde durch
diese Verfahrensbedingungen eine sphärische Morphologie mit einem
Durchmesser zwischen 50 und 150 nm hergestellt.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 1 können Verfahrensverfeinerungen
das Recyceln der Ammoniakkomponente beinhalten, die nach dem Entfernen
des Niederschlages von der Mutterlauge durch Hitze abgetrennt und
die zurück
zu dem Schritt der Einstellung des pH-Wertes geführt werden kann, der in 1 mit dem Buchstaben A markiert
ist. Zusätzlich
oder alternativ hierzu kann die durch diesen Ammoniak-Rückgewinnungsschritt gewonnene
Flüssigkeit
behandelt werden, um das Lösungsmittel
zurückzugewinnen,
das ebenfalls recycelt werden kann, so dass praktisch ein geschlossenes,
umweltfreundliches System zur Verfügung steht ("B" in 1).
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Herstellung von kürzeren Zinkoxidteilchen
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Um stabförmige Teilchen, wie in 3 gezeigt, zu erhalten,
wurde das oben beschriebene Gefäß mit 1,5
l destilliertem Wasser gefüllt.
Rühren,
Temperatur und pH-Kontrolle erfolgten wie oben beschrieben.
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Wässerige
0,3 M Zinkchlorid- und 0,2 M Ammoniumhydrogencarbonat-Lösungen wurden gleichzeitig in
das Reaktionsgefäß über getrennte
Leitungen jeweils mit einer Rate von 0,5 l/h und 0,5 l/h zugegeben.
Der resultierende Niederschlag wurde wie oben angegeben abgetrennt.
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Die Kalzinierung des resultierenden
Niederschlages wurde 3 Stunden lang bei 250°C durchgeführt. 3 zeigt die resultierenden Zinkoxidteilchen,
die eine Stab-Morphologie mit einem Durchmesser zwischen 50 und
100 nm und einer Länge
zwischen 100 und 200 nm aufweisen.
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Wenn Kohlendioxid als Fällungsmittel
verwendet wird, kann als weitere Recycling-Möglichkeit im Kalzinierungsschritt
Kohlendioxid zur Verwendung als Fällungsmittel gewonnen werden,
wie dies durch die gestrichelten Linien in 1 dargestellt ist.
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Herstellung
von längeren
Zinkoxidteilchen
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Längere
Zinkoxidstäbe
können
wie folgt hergestellt werden:
Unter Verwendung des Systems,
das im Zusammenhang mit der Herstellung von Zinkoxidstäben beschrieben ist,
aber mit einer Rührgeschwindigkeit
von 200 bis 250 rpm, wurden 0,3 M Zinkchlorid- und 0,1 M Carbamat-Lösungen gleichzeitig
jeweils durch Glasleitungen mit einer jeweiligen Zugaberate von
0,5 bzw. 0,7 l/h zugegeben. Carbamat ist in Lösung stabil, zerfällt aber
unter Metallkatalyse, um reaktiv erhältliches Kohlendioxid und Ammoniak
in der Lösung
freizusetzen.
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Der resultierende Niederschlag wurde
abgetrennt und für
ein SEM wie oben beschrieben vorbereitet. Unter diesen Verfahrensbedingungen
wurden Zinkoxidstäbe
mit längerer
Morphologie hergestellt, wie in dem Mikrograph in 4 zu sehen ist. Die Stäbe zeigen
eine homogene Größenverteilung
zwischen 10 und 50 nm im Durchmesser und 50 und 500 nm Länge.
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Herstellung
von Zinkoxid mittels Oxalat
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Unter den Reaktionsbedingungen, wie
sie für
die Herstellung von kürzeren
Zinkoxidstäben
oben beschrieben sind, aber mit einer Rührgeschwindigkeit von 150 bis
175 rpm wurden 0,2 M Zinkchlorid und 0,1 M Oxal-säure
gleichzeitig in das Reaktionsgefäß jeweils
mit Raten von 0,5 bzw. 0,8 l/h zugegeben. Der Niederschlag wurde
wie oben bei der Stabherstellung beschrieben gewonnen, allerdings
mit einer Kalzinierungstemperatur von 125°C. Eine Elektronenmikroskopie
des resultierenden Pulvers zeigt sphärische Teilchen mit einem Durchmesser
innerhalb des Bereiches von 50 bis 150 nm. Bei Verwendung dieses
Reaktionssystems kann ebenfalls eine Stabmorphologie erhalten werden.
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Herstellung
von dotierten Zinkoxidteilchen
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Unter Bezugnahme auf 5 ist ein Schema zur Herstellung von
dotierten Zinkoxidteilchen dargestellt. In diesem Schema werden
zwei getrennte Metalllösungen,
erstens eine Zinkionen-Lösung
(I, oben, links) und zweitens eine Dotierungsmetallionen-Lösung (II,
oben, rechts), hergestellt und der pH-Wert und die Temperatur werden
getrennt eingestellt.
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In einer ersten Verfahrensvariante,
die zu einem homogenen Dotierungsmittel/Zink-Niederschlag führt, werden
die jeweiligen Metallionen-Lösungen gemischt
(III) und bilden zusammen die Mutterlauge. Auf diese Art umfasst
der resultierende Niederschlagskomplex einen innigen Co-Niederschlag
aus Dotierungsmittel und Zink, wobei das Verhältnis dieser beiden den jeweiligen
Konzentrationen in dem gemischten Zugabestrom entspricht. Wie in
den vorher beschriebenen Verfahren können pH- und Temperatur-Rückkopplungen (IV
und IV') zur Verfügung gestellt
werden, um optionale Reaktionsbedingungen während der Fällung aufrecht zu erhalten,
insbesondere wenn beabsichtigt ist, die verschiede nen Löslichkeitseigenschaften
von Zink- und Dotierungsmetallionen bei verschiedenen pH-Werten
zu berücksichtigen,
um die Regelung des Verhältnisses der
Fällung
der entsprechenden Metalle zu unterstützen.
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In einer zweiten Verfahrensvariante
wird das Vermischen der Metalllösungen
I und II vermieden und die entsprechenden Lösungen werden nacheinander
in das Reaktionsgefäß gegeben.
Der resultierende Niederschlag umfasst zunächst einen gefällten Zinkkomplex
als Kern, der von einer Schicht des Dotierungsionen-Komplexes umgeben
ist. Auch hier kann die Kontrolle des pH-Werts der jeweiligen Metalllösungen die
verschiedenen Löslichkeitseigenschaften
der entsprechenden Metalle bei verschiedenen Aciditäten vorteilhaft berücksichtigen.
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In jedem Fall werden die jeweiligen
Niederschläge
auf die gleiche Art wie bei den oben beschriebenen Verfahren abgetrennt
und kalziniert, um die dotierten ZnO-Teilchen mit definierter Größe und Morphologie
herzustellen.
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Herstellung eines Zn/Bi-Co-Niederschlages
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Eine erste Verfahrensvariante der
Herstellung von dotierten Zinkoxidteilchen wurde angewandt, um einen
gemischten Co-Niederschlag aus metastabilen Zn- und Bi-Carbonaten
herzustellen.
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Das Reaktionssystem, das oben, wie
in den 1 und 5 gezeigt, im Zusammenhang
mit der Herstellung von Zinkoxidteilchen beschrieben ist, wurde
mit destilliertem Wasser gefüllt
und der pH-Wert anfangs mit verdünnter
Ammoniaklösung
auf 8–11
eingestellt. Eine erste Lösung
wurde durch Mischen von 0,3 M ZnCl2 und
0,01 M Bi(NO3)3 im
Verhältnis
3 : 1 hergestellt, wobei das Verhältnis im Hinblick auf die gewünschte Zusammensetzung
des Endprodukt-Oxides eingestellt wurde. Eine zweite Lösung umfasste
0,1 M NH4HCO3.
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Die erste und die zweite Lösung wurden
tropfenweise zu dem wässerigen
System gegeben und der pH-Wert wurde durch tropfenweise Zugabe der verdünnten Ammoniaklösung unter
kräftigem
Rühren
sorgfältig konstant
auf dem Anfangswert gehalten. Die Zusammensetzung, die im Wesentlichen
metastabiles Zink- und Wismutcarbonat umfasst, wurde co-gefällt und
kalziniert, um eine sehr homogene Mischung von ZnO und Bi2O3 mit der oben
definierten Teilchengröße und -verteilung
zu erhalten.
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Eine Variante dieses Verfahrens verwendet
eine Lösung
mit zwei Dotierungsoxiden, insbesondere eine Lösung aus Bi und Sb, um einen
Co-Niederschlag
mit drei Metallen herzustellen.
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Herstellung eines ZnO/Al2O3-Niederschlages
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Eine zweite Verfahrensvariante gemäß 5 wurde verwendet, um einen
Co-Niederschlag aus ZnO und Al2O3, der für
elektronische Anwendungen geeignet ist, herzustellen.
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In dem mit Wasser gefüllten Reaktionssystem,
das im Zusammenhang mit der obigen Beschreibung der Herstellung
von Zinkoxidteilchen beschrieben ist, wurde ein pH-Wert zwischen
8 und 10 eingestellt. Unter Bezugnahme auf 5 wurde zunächst ein Zinkkern-Niederschlag
durch tropfenweise Zugabe einer Lösung II, die 0,3 M ZnCl2 umfasste, und einer getrennten Lösung mit
einer Carbonatquelle, die 0,1 M NH4HCO3 umfasste, hergestellt. Der pH-Wert wurde
mittels Rückkopplung
unter Zugabe kleiner Mengen von verdünntem Ammoniak zu der kräftig gerührten wässerigen
Lösung
kontrolliert.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 5 umfasste die Lösung I 0,1
M AlNO3, das nachfolgend auf den suspendierten
Kern des Zinkniederschlages gefällt
wurde. Die Kalzinierung des gemischten Niederschlages ergab ein
gleichförmiges
Pulver eines zweiphasigen Aluminiumoxides auf einem Zinkoxid, das
für Halbleitungsrollen
geeignet ist, zum Beispiel für
eine konventionelle Presssinterung zur Bildung von Varistoren.
-
Dieses Reagenziensystem kann auch
für die
oben beschriebene Verfahrensvariante der Herstellung des Zn/Bi-Co-Niederschlages
verwendet werden, zum Beispiel mit einem Verhältnis der Zn : Al-Lösungen von 5
: 1, um einen homogenen Co-Niederschlag zu bilden.
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Formulierungen
-
Zinkoxidteilchen, die in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten sind, weisen ein Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser von mindestens zwei und bevorzugt mindestens drei
und Dimensionen innerhalb des Bereichs von 3–0.500 nm Länge und 1–3.500 nm Durchmesser auf.
Innerhalb dieses Bereiches hängt die
Größe des Zinkoxidstabes
von der Art der Oberfläche
ab, auf die die erfindungsgemäße Zusammensetzung
aufgebracht werden soll und davon, ob transparente oder opake Zusammensetzungen
gewünscht
werden.
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1. Transparente
Zusammensetzungen
-
Kleinere Stäbe sind für Zusammensetzungen geeignet,
die transparent sind, z. B. einige Sonnenschutzmittel und Kosmetika
oder klare Farben. Stäbe
mit einer Länge
von weniger als 300 nm und einem Durchmesser von weniger als 100
nm sind als kleinere Stäbe
optimal, um der Zusammensetzung Transparenz zu verleihen. Ein Beispiel
für eine
derartige Zusammensetzung ist ein Sonnenschutzmittel, für das einige
Formulierungen nachfolgend dargestellt werden.
-
Jede Komponente, die in konventionellen
Sonnenschutzmitteln vorkommt, kann in einer erfindungsgemäßen Sonnenschutzmittel-Formulierung verwendet
werden. Ferner können
die Zinkoxidstäbe
in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mit anderen Metalloxiden kombiniert werden, z. B. mit Titanoxid,
wie in dem US-Patent 5,032,390 beschrieben. Beispielsweise ist eine
Mischung von Zinkoxidstäben
und Titanoxidteilchen z. B. mit insgesamt runder oder nadelförmiger Gestalt
für eine
erfindungsgemäße Sonnenschutzmittel-,
Kosmetik- oder Farben-Zusammensetzung
geeignet. Andere für
erfindungsgemäße Zusammensetzungen
geeignete Komponenten beinhalten organische Sonnenschutzmit tel,
anorganische Sonnenschutzmittel, Bindemittel, Emulgatoren, Duftstoffe,
wasserabweisende Reagenzien oder Komponenten, die in Kosmetika vorhanden
sind.
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Zinkoxidstäbe können oberflächenmodifiziert sein, um sie
in einer gegebenen Formulierung kompatibler zu machen. Zum Beispiel
kann die Oberfläche
eines Zinkoxidteilchens mit silikonartigen Verbindungen behandelt
werden, um die Kompatibilität
mit Öl-basierten
Zusammensetzungen zu verbessern. Vergleiche hierzu "Chemistry of Pigments
and Fillers", D.
H. Solomon et al., Eds., 1983, Wiley Inter-Science, auf das hiermit
als Druckschrift Bezug genommen wird.
-
Allgemein enthalten Sonnenschutzmittel-Lotionen
Wasser, Emulgatoren, Zink- und/oder Titandioxide und einen UVB-Absorber.
Sonnenschutzmittel-Cremes können
weniger Wasser und einen dickeren Emulgator, z. B. Bienenwachs,
enthalten. Die Herstellung sowohl von Sonnenschutzmittel-Lotionen
als auch von Sonnenschutzmittel-Cremes ist im Stand der Technik
sehr gut bekannt. Eine typische Sonnenschutzmittel-Lotion enthält eine
Wasser-/Silikon-Emulsion, die eine wasserdichte Qualität verleiht
und die auf diese Weise ein leichtes Entfernen des Sonnenschutzmittels
von der Haut verhindert. Ein Sonnenschutzmittel kann ein Kombinationssonnenschutzmittel
sein, d. h. es kann zwei Sonnenschutzmittel-Komponenten enthalten,
5 Gewichts-% stabförmige
Zinkoxid-Teilchen
und ein organisches Sonnenschutzmittel (Oktylmethoxycinnamat), das
das UV-Licht im UVB-Bereich absorbiert. Wenn eine Nicht-Kombination, d. h.
nur Zinkoxid, als Sonnenschutzmittel gewünscht wird, kann das organische
Sonnenschutzmittel aus der Formulierung eliminiert und durch die
gleichen Gewichtsprozente Wasser ersetzt werden. Die Größe der Zinkoxidstäbe, die
für das
folgende Sonnenschutzmittel geeignet sind, kann zum Beispiel bei
einer Länge
von 250 nm und einem Durchmesser von 75 nm liegen. Sogar kleinere
stabförmige
Teilchen können
verwendet werden, wenn ein vollständig transparentes Sonnenschutzmittel
gewünscht
wird. Die folgende Sonnenschutzmittel- Formulierung ist eine repräsentative
Zusammensetzung für
die Kombination eines Sonnenschutzmittels, die Zinkoxidstäbe enthält, und sie
weist schätzungsweise
einen SPF von 15,7 auf.
Phase
A | % bezogen auf das Gewicht |
entsalztes
Wasser | 52,00 |
NaCl
(20%ige Lösung) | 2,50 |
GERMABEN
II | 1,00 |
Phase
B | |
Zinkoxidstäbe | 5,00 |
Oktylmethoxycinnamat | 7,50 |
DIMETHICONE
SF 96-5 | 5,00 |
DC
344 FLUID | 21,00 |
Q2-1401 | 1,00 |
ABIL
EM90 | 5,00 |
| 100,00 |
-
Die obige Sonnenschutzmittel-Formulierung
wird durch Vermischen der Phasen A und B hergestellt, bevorzugt
unter propellerartigem Rühren.
-
Die vermischten Phasen werden dann
vollständig
homogenisiert und anschließend
in einen passenden Behälter
verpackt.
-
Eine andere repräsentative Sonnenschutzmittel-Formulierung
enthält
eine Wasser/Öl-Emulsion
und weist schätzungsweise
einen SPF von 20 auf. Diese erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält 7,5 Gewichtsprozent
stabförmige
Zinkoxidteilchen. Die Größe der stabförmigen Teilchen,
die für
diese Art von Sonnenschutzmittel verwendet werden kann, liegt zum
Beispiel bei einer Länge
von 200 nm und einem Durchmesser von 50 nm.
-
-
Die Formulierung wird durch Erhitzen
der Phase A auf 75°C
und der Phase B auf 75°C
hergestellt. Phase B wird dann zu Phase A dazu gegeben und vermischt,
und die Phasen werden zusammen auf 45°C abgekühlt, bevor Phase C zugegeben
wird und alles vermischt wird. Die Phasen A, B und C werden dann
homogenisiert und verpackt.
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2. Opake Zusammensetzungen
-
Erfindungsgemäße Zusammensetzungen, z. B.
weiße
oder farbige Kosmetika oder Farben, können opak sein,. Ein opakes
Sonnenschutzmittel kann in gleicher Weise wie oben in Bezug auf
transparente Sonnenschutzmittel beschrieben hergestellt werden,
aber es enthält
größere Stäbe. Weiße oder
farbige Kosmetika werden durch Vermischen einer beliebigen bekannten
Formulierung mit größeren Zinkoxidstäben hergestellt. Größere Stäbe, d. h.
diejenigen, die einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung Opazität verleihen
können, sind
Teilchen mit einer Länge
länger
als 300 nm und einem Durchmesser größer als 100 nm.
-
In erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen
sind die Zinkoxidstäbe
mit einem kosmetischen Träger
kombiniert. Die Teilchen können
kombiniert werden mit Basisstoffen durch Zufügen von geladenen Pigmenten,
farbigen Pigmenten, Öl
und formgebenden Mitteln, mit Cremes durch Zufügen von Öl, Wasser und Emulgatoren,
mit Lotionen durch Zufügen
von Öl,
Wasser, löslichkeitsvermittelnden
Mitteln und niedrigen Alkoholen, mit Lippenstiften durch Zufügen von Öl und Färbemitteln.
Beispiele von Zinkoxidstäben,
die in kosmetischen Zusammensetzungen mit einer cremigen Basis und
mit einer öligen
Basis enthalten sind, sind nachfolgend beschrieben.
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Eine cremige Basiszusammensetzung
gemäß der Erfindung
kann die folgenden Komponenten enthalten:
-
-
Diese cremige Basis kann wie folgt
hergestellt werden: Die Komponenten (11) bis (14) werden zusammengemischt
und pulverisiert. Die Zinkoxidstäbe
(14), die für
diese Art von Zusammensetzung geeignet sind, können zum Beispiel 400 nm lang
sein und einen Durchmesser von 100 nm aufweisen. Die wässerigen
Komponenten (7) bis (10) werden getrennt unter Bildung einer Lösung zusammengemischt.
Die pulverisierte Pigmentmischung wird in der Lösung dispergiert und die so
gebildete Dispersion wird auf 75°C
erhitzt. Eine Mischung der öligen
Komponenten (1) bis (6) wird auf 80°C unter Bildung einer Lösung erhitzt,
die zu der wässerigen,
in oben beschriebener Weise hergestellten Dispersion unter Rühren dazugegeben
wird, wobei sich eine Emulsion bildet. Die Emulsion wird unter Rühren auf
50°C abgekühlt und
die Komponente (15) wird zugegeben. Die Mischung wird unter Rühren abgekühlt.
-
Ein Beispiel für eine ölige kosmetische Basiszusammensetzung,
die Zinkoxidstäbe
enthält,
ist nachfolgend beschrieben.
-
-
Die ölige Basis kann durch Vermischen
und Pulverisieren der Komponenten (1) bis (7) hergestellt werden.
Die Zinkoxidstäbe,
die für
diese Herstellung geeignet sind, können zum Beispiel 475 nm lang
sein und einen Durchmesser von 125 nm aufweisen. Diese Mischung
wird langsam zu einer ölige
Lösung
gegeben, die durch Erhitzen der Komponenten (8) bis (13) auf 80°C hergestellt
wird, und anschließend
homogen dispergiert. Die Komponente (14) wird zu der Dispersion
zugegeben und die so gebildete Mischung wird in einen metallischen
Topf abgepackt und abgekühlt.
-
Eine opake Farbe mit Zinkoxidstäben kann
durch Vermischen größerer Zinkoxidstäbe mit jeder
Art von handelsüblicher
Farbe hergestellt werden, wobei ausreichend Zinkoxid verwendet wird,
um die gewünschte Farbe
zu erhalten. Zum Beispiel werden 10 Gewichtsprozent Zinkoxidstäbe, die
beispielsweise 450 nm lang sind und einen Durchmesser von 150 nm
aufweisen, mit der kommerziellen Farbe kombiniert.
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Andere Beispiele für Basen,
denen Zinkoxidstäbe
zugesetzt werden können,
sind Beizen für
Holz, Mittel zum Versiegeln, Dichtungsmaterialien, Dachzoster, klare
Autobeschichtungen, Glasbeschichtungen, UV-Schutzbeschichtungen für Brillengläser, Lacke
und Gewebeschutzmittel.
-
Die hier beschriebenen Zinkoxidstäbe können in
einer Farbe oder einem ähnlichen
Polymer oder einer Base enthalten sein, wobei die Teilchen darin
eingearbeitet wurden, typischerweise in einer Menge, die 0,01 bis
50 Gew.-% entspricht. Höhere
Größenverhältnisse
werden allgemein bevorzugt, um den Kontakt zwischen den Teilchen
und dadurch die UVabsorbierenden Eigenschaften zu verbessern. Die
gestreckte Form und die ultrafeine Größe der vorliegenden Teilchen
führen
zu einer guten Dispergierbarkeit der Teilchen innerhalb des Substrates,
die die Verwendung kleinerer Teilchenmengen im Vergleich zu aus
dem Stand der Technik bekannten Sonnenschutzmitteln, Farben oder
anderen topischen Zusammensetzungen ermöglicht.
-
Tests
-
Es kann wünschenswert sein, eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
im Hinblick auf ihre Fähigkeit,
die Oberfläche,
auf die sie aufgebracht wurde, vor ultravioletter Strahlung zu schützen, zu
testen. Tests sind besonders wichtig für eine Zusammensetzung, die
für die
Anwendung auf menschlicher Haut geeignet ist, z. B. ein Sonnenschutzmittel.
Sonnenschutzmittel können
geprüft
werden, wie es im Federal Register, Band 43, Nr. 166, Food and Drug
Administration Guidelines, unter dem Titel „Sun-screen Drug Products
for Over-the-counter Human Use",
Teil II, 25. August 1978, Seiten 38259-38262 (auf das hiermit als
Druckschrift Bezug genommen wird) beschrieben ist. Das Prüfverfahren
findet wie folgt statt:
-
Sonnenschutzmittel-Tests können an
freiwilligen Versuchspersonen männlichen
oder weiblichen Geschlechts durchgeführt werden. Für eine Teilnahme
an dem Test sollten die folgenden Kriterien erfüllt sein: Die Versuchspersonen
sollten keinerlei dermatologische oder systemische Probleme haben,
die die Ergebnisse beeinträchtigen
könnten,
z. B. bekannte anormale Reaktion auf Sonnenlicht, Hitzeausschlag,
chronische Hautallergien, Sonnenbräune oder Sonnenbrand, etc.
Die Versuchspersonen sollten nicht in medizinischer Behandlung sein
oder Medikamente einnehmen, die die Ergebnisse verschleiern oder
beeinflussen können.
Diese Feststellungen sollten von auf dermatologischem Gebiet ausgebildetem
medizinischen Personal getroffen werden. Die Versuchspersonen müssen ein
sie informierendes Einwilligungsdokument lesen, es verstehen und
unterzeichnen, wie dies in den Vorschriften gemäß CFR Titel 21, Teil 20, vorgeschrieben
ist. Die Gruppe der Freiwilligen sollte nach ihrem Hauttyp I, II
oder III klassifiziert werden, der entsprechend Federal Register 43,
1978, S. 38260, wie folgt definiert ist.
-
Typ I – bekommt immer leicht Sonnenbrand;
wird niemals braun (empfindlich)
-
Typ II – bekommt immer leicht Sonnenbrand;
wird minimal braun (empfindlich)
-
Typ III – bekommt mäßigen Sonnenbrand; wird allmählich braun
(leicht braun-normal).
-
Die Lichtquelle, die für den Test
verwendet wird, ist ein 150 W Xenon Lichtbogen Sonnensimulator (Berger,
D. S.: Specification and design of solar ultraviolet simulators,
J. Invest. Dermatol. 53: 192-199, 1969, Solar Light Co., Philadelphia,
PA, Modell 12S, Modell 14S oder Modell 600) mit einem kontinuierlichem
Emissionsspektrum im UV-B-Bereich von 290 bis 320 nm. Der Xenon-Lichtbogen
wurde auf Grund seiner Schwarzkörper-Strahlungstemperatur
von 6.000°K
ausgewählt,
die ein kontinuierliches UV-Spektrum (alle Wellenlängen) erzeugt,
das im Wesentlichen äquivalent
zu dem des natürlichen
Sonnenlichtes ist. Diese Vorrichtung ist mit einem dichroitischen
Spiegel (der alle. Strahlung unter 400 nm reflektiert) ausgestattet
und arbeitet in Verbindung mit einem 1 mm dicken Schott WG-320 Filter
(der alle Strahlung unter 290 nm absorbiert), um eine Simulation
des solaren UVA-UVB-Spektrums zu erzeugen. Ein 1 mm dicker UG 5
oder UG 11 Filter (schwarze Linse) wird zusätzlich verwendet, um reflektierte
Hitze (infrarot, größer als
700 nm) und verbliebene sichtbare Strahlung zu entfernen.
-
Die UVB-Strahlung kann kontinuierlich
während
der Belichtung mit einem Modell DSC-1 Sonnenbrand-UV-Messer/Dosiskontrollsystem
(Solar Light Co.), früher
bekannt unter der Bezeichnung Robertson-Berger-Sonnenbrandmesser (R-B-Messer), überwacht
werden. Die Messwerte werden in einer Entfernung von 8 mm von der
Hautoberfläche
aufgenommen. Das Bestrahlungsfeld weist einen Durchmesser von 1 cm
auf. Eine Neuaufstellung der Lichtquellen und eine Kalibrierung
der Sonnenbrandmesser sollte mindestens halbjährlich durchgeführt werden.
-
Das SPF-Prüfverfahren basiert auf demjenigen,
das im Federal Register, Vol. 43, 1978, S. 38264-38267, beschrieben
ist. Ein Testbereich wurde bestimmt, um die minimale Hautrötungsdosis
(Minimal Erythema Dose MED) jeder Testperson zu ermitteln. Dies
wird durchgeführt,
indem der Rücken
einer Abfolge von UV-Belichtungen ausgesetzt wird, deren Dauer schrittweise
um 25% gesteigert wird. Die geringste Belichtung der Testperson
oder die Mindestmenge an Energie, die notwendig ist, um die Hautrötung (MED)
hervorzurufen, ist die kürzeste
Belichtungszeit, die minimal wahrnehmbare Hautrötung 20 bis 24 Stunden nach
der Bestrahlung hervorruft. Der Testbereich ist der unterhalb des
Schulterblatts gelegene Bereich des Rückens rechts und links von
der Mitte. 8%iges Standard-Homosalat wird an der Teststelle durch
eine Plastik spritze eingegeben. Dieser Standard liefert einen einheitlichen
SPF von ungefähr
4–5.
-
Das Material wird dann gleichmäßig auf
einen rechteckigen Bereich von 5 × 10 cm (50 cm2)
mit einer Endkonzentration von 2,0 mg/cm2 aufgebracht.
Fünfzehn
(15,0) Minuten nach der Auftragung wird eine Abfolge von UV-Belichtungen
in 25%igen Inkrementen, die anhand der vorher bestimmten MED's berechnet wurden und
die den beabsichtigten SPF einschließen, mit einem solaren Simulator
auf Unterbereiche innerhalb des behandelten Bereiches angewandt.
An dem tatsächlichen
Testtag wird eine andere Abfolge von Belichtungen, die mit derjenigen
vergleichbar ist, die am vorherigen Tag verabreicht wurde, auf einen
angrenzenden, unbehandelten ungeschützten Bereich der Haut angewandt,
um den MED erneut zu bestimmen. Ein anderer angrenzender Testbereich
wird dann ausgewählt,
um eine SPF-Bestimmung der Testsubstanz durchzuführen.
-
Die Reaktionen werden wie folgt bewertet:
Zwanzig bis vierundzwanzig Stunden nach der Belichtung werden die
Freiwilligen auf verzögerte
Hautrötungsreaktionen
hin untersucht. Die kleinste Belichtung oder die geringste Energiemenge,
die notwendig war, um eine Hautrötung
in dem behandelten Bereich zu erzeugen (MED), wird aufgezeichnet.
Der SPF wird dann entsprechend der folgenden Gleichung berechnet:
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SPF = MED der geschützten Haut/MED
der ungeschützten
Haut. Die Ergebnisse werden verworfen, wenn die Reaktionen auf dem
behandelten Testbereich zufällig
nicht oder nicht in der richtigen Reihenfolge stattgefunden haben.
Dies ist ein Hinweis darauf, das die Produkte nicht gleichmäßig verteilt
wurden. Die Ergebnisse werden auch verworfen, wenn ein MED aufgrund
einer hervorgerufenen Immunreaktion auf allen belichteten Stellen
nicht bestimmt werden konnte. Wenn die Belichtungsabfolgen weder
auf den unbehandelten noch auf den behandelten Hautbereichen eine
MED Immunreaktion hervorgerufen haben, wird der Test als technisches
Versagen gewertet und die Daten der Person werden vernichtet.
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Das Testen der topischen Zinkoxidstäbe, die
Oberflächenauftragungen
für die
Beschichtung von unbelebten Objekten enthalten, z. B. Farbe auf
Holzoberflächen,
kann unter Verwendung eines Lichtechtheitsprüfgerätes als UV-Lichtquelle zur
Förderung
des Ausbleichens durchgeführt
werden. Ein Lichtechtheitsprüfgerät verursacht
schrittweises Ausbleichen der Oberflächenfarbe unter kontrollierten
Lichtbedingungen. Die Oberfläche
wird der Lichtquelle eine bestimmte Zeit lang ausgesetzt, z. B.
10-60 Stunden, im
typischsten Fall 30 Stunden. Das Ausbleichen wird entweder visuell
durch das Auge oder durch Messen der Farbenreflektion in einem Remissions-Spektrophotometer
bestimmt. Der UV-Schutz einer Oberflächenbeschichtung bei einer unbelebten
Oberfläche
gemäß der Erfindung
kann bestimmt werden als diejenigen Zinkoxidstäbe enthaltenden Beschichtungen,
die weniger als 70% in 60 Stunden ausbleichen, bevorzugt weniger
als 80% in 60 Stunden und besonders bevorzugt weniger als 95% in
60 Stunden.
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Andere Ausführungsformen der Erfindung
sind in den folgenden Ansprüchen
beschrieben.