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Die
Erfindung betrifft einen Halbleiterschichtaufbau mit verteilter
Verspannung.
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Bekannte
verspannte Gitter- oder Übergitterstrukturen
beinhalten eine Vielzahl von Arten von Halbleiterschichten mit unterschiedlichen
Gitterkonstanten, die mit in den Schichten belassenen inneren Verspannungen
geschichtet werden. Techniken zur Verwendung der verspannten Gitter
in einer optischen Vorrichtung wie etwa einem Halbleiterlaser oder
einem optischen Halbleiterverstärker
wurden vorgeschlagen, und die Verwendung dieser Techniken verbessert
die Leistungsfähigkeit
verschiedener Vorrichtungen.
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Wenn
jedoch Verspannung in die Halbleiterschicht eingeführt wird,
um das verspannte Gitter zu erzielen, ist es jedoch nötig, die
Einführung
von Gitterfehlern zu vermeiden. Aus diesem Grunde ist die Dicke,
bis zu der das verspannte Gitter aufgebaut werden kann, beschränkt. Dies
wird eine kritische Dicke genannt. Die kritische Dicke wurde theoretisch und
experimentell untersucht, wie bspw. in Matthew et al.: "Journal of Crystal
Growth", Bd. 27
(1974) Seite 118, und in Fox et al.: "Journal of Crystal Growth", Bd. 109 (1991)
Seite 252, angegeben ist.
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Falls
das verspannte Gitter über
die kritische Dicke hinaus geschichtet wird, beginnt eine teilweise Entspannung
der Verspannung durch das Auftreten von Gitterfehlern. Falls die
Schichtdicke erhöht
wird, wird die Verspannung vollständig entspannt. Als Folge ergibt
sich die für
die geschichtete Halbleiterschicht angemessene Gitterkonstante und
die Verspannung verschwindet.
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Auf
einem technischen Gebiet, in dem Verspannung eine gewünschte Eigenschaft
ist, muss daher eine Halbleiterschicht mit Verspannung typischerweise
eine maximale Dicke unterhalb der kritischen Dicke aufweisen. Zudem
verringert sich die kritische Dicke mit steigender Gitterfehlanpassung
zwischen den Schichten, was zu einem größeren Ausmaß an Verspannung führt. Daher
ist die Verwendung von verspannten Gittern auf relativ dünne Schichten
beschränkt,
und sie werden im Allgemeinen in Verbindung mit einer Quantentopfstruktur
verwendet. Ein verspanntes Gitter kann als eine Topfschicht, eine
Barriereschicht oder eine Multischicht verwendet werden, bei der
jene Topfschichten und Barriereschichten alternierend angeordnet
sind.
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Gemäß vorstehender
Beschreibung wurde selten eine Dicke Schicht mit darin existierender
Verspannung aufgebaut, und die Verwendung einer derartigen Schicht
wurde nicht in Erwägung
gezogen.
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Ferner
wird gewürdigt,
dass die Druckschrift US-5 159 603 einen oberflächenabstrahlenden Halbleiterlaser
mit einer verspannten oder pseudomorphischen Heterostruktur mit
separaten Einschluss und Indexgradienten (GRINSCH) und einem eingebauten Einzelquantentopf
(SQW) als aktiver Schicht offenbart, wobei die Gitterfehlanpassung
durch eine elastische Deformation des Gitters untergebracht ist.
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Daher
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Schichtaufbauvorrichtung bereit
zu stellen, in die eine Verspannung eingeführt wird, und die eine relativ
große
Dicke aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch den Gegenstand der beigefügten unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den beigefügten abhängigen Patentansprüchen angeführt.
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Einzelheiten
der Erfindung sind aus der nachstehenden ausführlichen Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit der beigefügten
Zeichnung näher
ersichtlich.
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1 zeigt
Gitterabstände
eines Halbleiterschichtaufbaus gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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2 zeigt
Gitterabstände
eines Halbleiterschichtaufbaus gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines die Erfindung beinhaltenden Halbleiterlasers.
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4a zeigt
erfindungsgemäße TE- und TM-Lichteinschnürungsspektren.
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4b zeigt
ein Bänderdiagramm
des erfindungsgemäßen Energielückenverlaufs.
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5 zeigt
eine graphische Darstellung eines Beispiels für die Verspannungsverteilung
in einer Heterostrukturschicht mit separatem Einschluss und Indexgradienten
(GRIN-SCH).
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6 zeigt
eine graphische Darstellung der kritischen Dicke einer einzelnen
verspannten Schicht.
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7 zeigt
eine graphische Darstellung eines weiteren Beispiels einer Verspannungsverteilung in
einer GRIN-SCH-Schicht.
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8 zeigt
eine graphische Darstellung eines weiteren Beispiels einer Verspannungsverteilung in
einer GRIN-SCH-Schicht.
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9 zeigt
eine Schnittansicht einer erfindungsgemäß aufgebauten optischen Halbleiterverstärkungseinrichtung.
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10 zeigt
eine Schnittansicht der Anordnung einer optischen Halbleiterverstärkungseinrichtung
in einem optischen System.
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11a zeigt erfindungsgemäße TE- und TM-Lichteinschnürungsspektren.
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11b zeigt ein Bänderdiagramm des erfindungsgemäßen Energielückenverlaufs.
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Die 1 und 2 zeigen
die Gitterabstände
eines gemäß dem ersten
bzw. zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung aufgebauten Halbleitermaterials. Bei den 1 und 2 bezeichnen die
Bezugszeichen 1 bzw. 1' eine erste Halbleiterschicht,
die jeweils homogene Gitterabstände
aufweist, und die Bezugszeichen 2 bzw. 2' bezeichnen eine
zweite Halbleiterschicht mit nicht homogenen Gitterabständen. Die
zweite Halbleiterschicht 2 aus 1 weist
einen Gitteraufbau auf, bei dem sich das Ausmaß an Verspannung über die
Schichtdicke gradientenartig verändert.
Das Ausmaß an
Verspannung ist an der Grenze B zwischen der zweiten Halbleiterschicht 2 und
der ersten Halbleiterschicht 1 aufgrund der größeren Gitterfehlanpassung
am größten. Bei 2 verändert sich
das Ausmaß an
Verspannung in der zweiten Halbleiterschicht 2' in Richtung der
Schichtdicke stufenartig, in dem abwechselnde verspannte und nicht
verspannte Bereiche innerhalb der zweiten Halbleiterschicht 2' aufgebaut sind.
Auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
ist das Ausmaß an
Verspannung an der Grenze B' zwischen
der zweiten Halbleiterschicht 2' und der ersten Halbleiterschicht 1' am größten. Unter
Verwendung derartiger Strukturen kann eine relativ dicke verspannte
Schicht ausgebildet werden, ohne dass Gitterfehler eingeführt werden.
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Beispiele,
bei denen diese Gitterstrukturen auf optische Vorrichtungen angewendet
werden, werden nachstehend beschrieben.
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Bei
den 3 bis 5 ist ein Halbleiterlaser mit
dem vorstehend beschriebenen verspannten Schichtaufbau aufgebaut,
die als Lichteinschnürschicht
verwendet wird. 3 zeigt den Schichtaufbau des
Halbleiterlasers, die 4a und 4b zeigen
die Art der Lichteinschnürung
und die Bandstruktur der Schicht, und 5 zeigt
die Verteilung der Verspannung oder der verteilten Verspannung in
einer Schicht mit Indexgradienten (GRIN).
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Bei 3 sind
auf einem (100)-orientierten kristallinen Substrat 3 aus
n-GaAs eine n-GaAs-Pufferschicht 4 mit einer Dicke von
1 μm, einer n-Al0,5Ga0,5As-Mantelschicht 5 mit
einer Dicke von 1, 5 μm,
eine AlXGa1-xAs1-yPy-GRIN-Schicht 6 (x
= 0,5, y = 0 → x
= 0,18, y = 0,25) mit einer Dicke von 30 nm, eine Al0,18Ga0,82As-Barrierenschicht 7 mit einer
Dicke von 12 nm, eine GaAs-Topfschicht 8 mit einer Dicke von
6 nm, eine Al0,18Ga0,82As-Barrierenschicht 9 mit einer
Dicke von 12 nm, eine AlxGa1-xAs1-yPy-GRIN-Schicht 10 (x
= 0,18, y = 0,25 → x
= 0,5, y = 0) mit einer Dicke von 30 nm, einer p-Al0,5Ga0,5As-Mantelschicht 11 mit einer
Dicke von 1,5 μm
sowie eine p-GaAs-Abdeckschicht 12 mit einer Dicke von
0,5 μm in
dieser Reihenfolge unter Verwendung eines metallorganischen chemischen
Gasphasenabscheidungsverfahren (MOCVD) ausgebildet.
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Sodann
wird ein Ätzvorgang
bis zur Hälfte durch
die p-Al0,5Ga0,5As-Mantelschicht 11 durchgeführt, wobei
ein ansteigender Streifenabschnitt mit einer Breite von 3 μm verbleibt
(dessen rechte Hälfte
in 3 gezeigt ist). Nachdem eine isolierende Schicht 13 aus
Siliziumnitrid über
die gesamte Oberfläche abgeschieden
wurde, wird die isolierende Schicht auf der Streifenoberfläche entfernt.
Weiterhin wird eine obere Elektrode 14 aus Au-Cr abgeschieden,
und eine untere Elektrode 15 aus Au-Ge wird auf der Grundoberfläche des
Substrates 3 abgeschieden. Der Wafer wird in eine allgemein
rechteckige Gestalt mit einer Länge
von 300 μm
entlang einer zu der Erstreckungsrichtung des Streifens senkrechten
Richtung zerteilt.
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Nachstehend
wird die Oszillationsmode der derart hergestellten Vorrichtung beschrieben.
Gemäß den 4a und 4b umfasst
die Vorrichtung eine Quantentopfstruktur 7, 8 und 9,
die eine Degeneration der Energieniveaus der schweren Löcher (HH)
und der leichten Löcher
(LH) verursacht, so dass dessen Valenzband verringert ist. Somit
ist im Valenzband der Topfschicht 8 die Lage des Energieniveaus
der HH höher
als die des Energieniveaus der LH. Daher trägt der Übergang zwischen 1e (ein Grundniveau
der Elektronen im Leitungsband) und 1HH (ein Grundniveau der schweren
Löcher
in dem Valenzband) am meisten zur Oszillation bei. Somit ist der
Verstärkungskoeffizient
gTE des transversal elektrischen Lichtes
(TE) größer als
der Verstärkungskoeffizient
gTM des transversal magnetischen Lichtes (TM).
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Der
Lichteinschnürfaktor Γ ist auf
Grund der verspannten GRIN-SCH-Schichten 6 und 10 für TE-Licht
ebenfalls erhöht,
was Merkmale des vorliegenden Ausführungsbeispiels sind. Bei der
Energieverteilung für
schwere Löcher
ist insbesondere deren Bandlücke
aufgrund von durch Gitterfehlanpassung eingeführter biaxialer Zugverspannung
verbreitert. Folglich ist der Brechungsindex des Bereiches um den
aktiven Bereich 8 für
TE-Licht verringert, und die Differenz im Brechungsindex für den Lichteinschnürfaktor ΓTE für TE-Licht
wird groß.
Umgekehrt ist die Bandlücke
für leichte
Löcher
verschmälert
und die Differenz bei dem Brechungsindex für den Lichteinschnürfaktor ΓTM für TM-Licht
ist verringert. Obwohl eine leichte Differenz bei dem Zusammenhang
zwischen ΓTE und ΓTM (ΓTE > ΓTM)
bei einer bekannten nicht verspannten GRIN-SCH-Struktur beobachtet wurde,
wird daher die Differenz zwischen den Lichteinschnürfaktoren
für TE-
und TM-Licht durch den Aufbau des vorliegenden Ausführungsbeispieles
weiter erhöht.
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Die
Oszillationsverstärkung
G hängt
hauptsächlich
von dem Produkt des Verstärkungskoeffizienten
g mit dem Lichteinschnürfaktor Γ ab. Bei
einer erfindungsgemäß aufgebauten
Vorrichtung ist die Oszillationsverstärkung für TE-Licht typischerweise sehr
viel größer als
für TM-Licht (ΓTEgTE >> gTMΓTM)
. Eine steigende Verstärkung
erlaubt eine Reduktion des Oszillationsschwellenwertes sowie eine
Unterdrückung
der Komponente der verstärkten
spontanen Emission (ASE) von TM-Licht. Daher kann die Modulationscharakteristik
der Vorrichtung durch Verbesserung der zu bevorzugenden TE-Oszillationscharakteristik
verbessert werden.
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Nachstehend
wird die verspannte GRIN-SCH Struktur 6 und 10 der
vorliegenden Vorrichtung näher
beschrieben. Die Verteilung der Verspannung für den Erhalt des Energiebandes
gemäß 4b ist
in 5 gezeigt. Die durchgezogene Linie stellt das
Ausmaß der
Verspannung dar, das entlang der Richtung der Schichtdicke von der
Grenze mit der Barrierenschicht 7 oder 9 (bei
der Schichtdicke = 0 nm) zu der Grenze mit der Mantelschicht 5 oder 11 (bei
der Schichtdicke = 30 nm) variiert. Das Ausmaß der Verspannung ist an den
Grenzen mit den Barrierenschichten 7 oder 9 am
Größten anzusehen
und vermindert sich gradientenartig auf null (0), bei einer Dicke
von 30 nm. Eine derartige Variation in der Verspannung kann durch
Veränderung
des Molbruchteils von P erhalten werden. Vorzugsweise wird der Molbruchteil
von P von 0,25 auf 0 linear reduziert. Da jedoch die Bandlücke verringert
wird, falls der Molbruchteil von P reduziert wird, wird der Molbruchteil von
Al entsprechend von 0,18 bis 0,5 erhöht, so dass der in 4b gezeigte
Bandverlauf erzielt werden kann, während das Ausmaß der Verspannung
bei den gewünschten
Werten aufrecht erhalten wird. Der Schichtaufbau gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel
ist für
die Erhöhung
des TE- Lichteinschnürfaktors ΓTE effektiv,
indem relativ dicke (30 nm) verspannte GRIN-Schichten aufgebaut
werden, ohne Kristallfehler einzuführen.
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6 zeigt
eine graphische Darstellung der kritischen Dicke für eine einzelne
Schicht mit einem gegebenen homogenen Ausmaß an Verspannung. Diese graphische
Darstellung zeigt eine Kurve (eine durchgezogene Linie), wie sie
gemäß Fox et
al.: "Journal of
Crystal Growth",
Band 109 Seite 252 (1991), analytisch erhalten wird, sowie deren
durch y = 12,233·x–1,7334 repräsentierte
Anpassungsfunktion (gestrichelte Linie). Gemäß dieser graphischen Darstellung
wird die kritische Dicke mit steigendem Ausmaß der Verspannung kleiner und
mit sinkendem Ausmaß an
Verspannung größer. Der
Aufbau einer Schichtdicke, die größer als die berechnete maximale
Dicke ist, wird möglich,
falls das Ausmaß an
Verspannung von einem ersten Wert auf einen zweiten kleineren Wert
verändert
wird, bevor die kritische Dicke für den ersten Wert erreicht
ist. Falls dieses Prinzip weiter ausgedehnt wird, kann eine Halbleiterschicht,
deren Dicke unterhalb der kritischen Dicke bleibt, durch eine zweckmäßige Verteilung
des Ausmaßes
an Verspannung aufgebaut werden. Die in 5 gezeigte
Verteilung der Verspannung ist ein Beispiel, welches diese Bedingung
erfüllt.
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Andere
Beispiele für
Verspannungsverteilungen, die eine relativ dicke Schicht erzielen
können, ohne
Gitterfehler einzuführen,
sind in den 7 und 8 dargestellt.
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7 zeigt
ein Beispiel, bei dem die Verspannungsverteilung durch eine quadratische
Funktion angenähert
ist. Bei diesem Beispiel wird die Verspannung in einem Bereich scharf
verringert, in dem die Verspannung groß ist. In einem Bereich, in
dem die Verspannung klein ist, wird die Verspannung allmählich vermindert.
Ein größeres Ausmaß an Verspannung
wird an dem Grenzabschnitt der Schicht bereit gestellt, und durch
eine zweckmäßige Verminderung
des Ausmaßes
an Verspannung durch die Schicht kann die gesamte Schichtdicke ausgedehnt werden.
Eine Funktion höherer
Ordnung (d.h. mehr als quadratisch) kann für die Maximierung der Schichtdicke
verwendet werden, indem die Verspannungsverteilung näher an die
Kurve für
die kritische Dicke angepasst wird.
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8 zeigt
ein Beispiel, bei dem die Verspannungsverteilung auf stufenartige
Weise bereit gestellt wird. Eine Verspannungsverteilung dieser Art kann
bspw. durch die Gitterstruktur der in 2 gezeigten
zweiten Halbleiterschicht 2' bereit
gestellt werden. Bei dieser Struktur existieren Bereiche, deren
Gitterkonstanten der des Substrats gleich sind, aber die Dicke dieser
Bereiche ist gering. Verspannung kann nicht vollständig auf
verspannte Bereiche oder Bereiche, deren Gitterkonstanten von der
des Substrats verschieden sind, beschränkt werden. Obwohl sich die
Verspannung in einem Bereich gleicher Gitterkonstante vermindern
wird, wird daher die Verspannung bei einer stufenartigen Verspannungsverteilung
in einem nächsten
Bereich erneut wieder hergestellt, dessen Gitterkonstante von dem
des Substrates verschieden ist. Die stufenartige Verspannungsverteilung
gemäß dem Beispiel
aus 8 erzielt im Allgemeinen die gleiche Schichtdicke
wie die kontinuierliche Verspannungsverteilung gemäß 5.
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Nachstehend
wird ein Verfahren zur Bestimmung einer fehlerfreien Verspannungsverteilung
beschrieben. Die in
6 gezeigte graphische Darstellung
definiert die kritische Schichtdicke durch eine durch Fox et al.
analytisch erhaltene Kurve. Diese Kurve wird durch eine Funktion
y = 12,233·x
–1,7334 oder
Anpassungsfunktion) angenähert,
wobei y die kritische Dicke für
ein gegebenes Ausmaß an
Verspannung x ist. Diese Funktion kann durch y·x
2 =
konstant angenähert
werden. Aus diesem letztgenannten Ausdruck kann die kritische Dicke
einer Schicht in Fällen
vollständig
vorhergesagt werden, bei denen die Verspannung durch die Schicht
verteilt ist. Solange die Verspannungsverteilung die Beziehung
erfüllt, wird die kritische Dicke
nicht überschritten werden,
und eine fehlerfreie Schicht kann aufgebaut werden. Der Wert der
Konstanten 12,2 hängt
von dem geschichteten Material ab und kann sich daher verändern, wenn
ein anderes Material verwendet wird.
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Wenn
sie auf lineare Verspannungsverteilungen angewendet wird, kann diese
Funktion weiter vereinfacht werden. Wenn bspw. das durchschnittliche
Ausmaß an
Verspannung <x> beträgt und die
kritische Dicke <d> beträgt, wenn
die Verspannung <x> durch eine einzige
Schicht erzeugt wird, ist es für
den Aufbau einer fehlerfreien Schicht hinreichend, wenn
bleibt.
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Für eine Verwendung
der verspannten GRIN-Schicht als Lichteinschnürschicht ist eine Ausbildung
von verspannungsverteilten Schichten auf beiden Seiten der Quantentopfstruktur
vorzuziehen. Die Quantentopfstruktur muss hinreichend dick sein, damit
die verspannten GRIN-Schichten
auf beiden Seiten als voneinander unabhängig betrachtet werden können. Bei
der Schicht gemäß 3 beträgt die Schichtdicke
der Quantentopfstruktur vorzugsweise 30 nm, und dieser Wert wurde
zur Erfüllung
der vorstehenden Bedingung als hinreichend bestimmt. Falls die Quantentopfstruktur
nicht hinreichend dick ist, muss die kritische Dicke als totale
Schichtdicke mit der Quantentopfstruktur sowie den GRIN-Schichten
auf beiden Seiten betrachtet werden. Daher kann das Ausmaß an Verspannung
dabei nicht so weit erhöht
werden, als wenn die Topfstruktur dicker wäre.
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Gemäß vorstehender
Beschreibung wird die erfindungsgemäße Schichtstruktur als GRIN-SCH-Schicht
in der Schicht gemäß 3 verwendet,
so dass der Oszillationsschwellenwert eines Halbleiterlasers reduziert
und die Modulationscharakteristik für TE-Ausgangslicht verbessert
werden kann.
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Bei
der vorstehenden Beschreibung wird ein Laser der sogenannten Fabry-Perot-Bauart
bevorzugt, der als Reflexionsspiegel verwendete Endschliffflächen verwendet,
aber die vorliegende Erfindung kann ebenso auf einen Laser der Bauart
mit verteilter Rückkopplung
(DFB) angewendet werden, der ein als Reflexionsspiegel dienendes
Beugungsgitter aufweist. Wenn eine Rillenanordnung als Beugungsgitter
verwendet wird, muss die Lage der Rillenanordnung vorsichtig bestimmt
werden. Falls die Rillenanordnung zu der Lage der aktiven Schicht
des Lasers abgewandt angeordnet ist, sind die reflektiven Eigenschaften
des Spiegels für
TE-Licht gegenüber jenen
für TM-Licht
unterlegen, und der Erhalt einer erwarteten TE-Oszillationsamplitude
ist schwierig. Falls die aktive Schicht nahe bei der Rillenanordnung und
der optischen Verteilung des ausgebreiteten TE-Lichts angeordnet
ist, wird die Oszillationsmode von TE-Licht dominant, ähnlich dem
Laser nach Fabry-Perot-Bauart. Bei einem verstärkungsgekoppelten Laser in
DFB-Bauart, der bspw. keine Rillenanordnung aufweist, kann zudem
der erfindungsgemäße Effekt
in vollem Ausmaß erzielt
werden.
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Nachstehend
wird ein erfindungsgemäßer optischer
Halbleiterverstärker
unter Bezugnahme auf die 9 bis 11 beschrieben.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der Verstärker
so aufgebaut, dass die Polarisationscharakteristik der Lichteinschnürung eliminiert
werden kann.
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Gemäß 9 sind
auf einem (100)-orientierten kristallinen Substrat 21 aus
n-InP eine n-InP-Pufferschicht 22 mit
einer Dicke von 1 μm,
eine n-InGaAsP-Mantelschicht 23 mit einer Dicke von 1,5 μm (λg (eine
der Bandlückenenergie
entsprechende Wellenlänge)
= 1,2 μm-Zusammensetzung),
eine verspannte GRIN-Schicht 24 aus InGaAsP mit einer Dicke
von 100 nm, eine InGaAsP-Barrierenschicht 25 mit einer Dicke
von 20 nm (λg = 1,3 μm-Zusammensetzung), eine
verspannte Topfschicht 26 aus In0,4Ga0,6As-mit einer Dicke von 4 nm, eine InGaAsP-Barrierenschicht 27 mit
einer Dicke von 20 nm (λg = 1,3 μm-Zusammensetzung),
eine verspannte GRIN-Schicht 28 aus InGaAsP mit einer Dicke
von 100 nm, eine p-InGaAsP-Mantelschicht 29 mit einer Dicke
von 1,5 μm (λg =
1,2 μm-Zusammensetzung),
sowie eine p-In0,53Ga0,47As-Abdeckschicht 30 mit
einer Dicke von 0,5 μm
in dieser Reihenfolge durch MOCVD unter reduziertem Druck ausgebildet.
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Eine
isolierende Schicht 31 sowie eine obere Elektrode 32 sind
in derselben in Zusammenhang mit 3 beschriebenen
Weise ausgebildet, und eine gratartige Halbleiterlaserstruktur 34 wird
hergestellt (vgl. 10). Ferner werden Antireflexionsbeschichtungen 35 auf
den Endschliffflächen
der Vorrichtung bereit gestellt, und optische Fasern 36 werden
zum Eingeben bzw. Herausführen
von Licht in und aus der Vorrichtung angeordnet.
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Ein
Ruhestrom unterhalb des Oszillationsschwellenwertes wird in die
Vorrichtung injiziert, so dass der optische Halbleiterverstärker von
außen eingegebenes
Licht 37 verstärken
kann und das verstärkte
Licht als Ausgabe 38 zuführen kann. Wenn eine aktive
Schicht mit der Quantentopfstruktur eines bekannten optischen Halbleiterverstärkers verwendet
wird, tritt jedoch eine Polarisationsabhängigkeit der Verstärkung in
der Vorrichtung auf und die Lichtausgangsleistung fluktuiert auf
Grund einer während der Übertragung
durch eine optische Faser verursachten Polarisationsfluktuation.
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Bei
dem Verstärker
gemäß 9 wird
eine Verspannung in die Topfschicht 26 der Quantentopfstruktur
eingeführt,
damit sich die HH- und LH-Energieniveaus einander annähern, wie
es in 11b gezeigt ist. Somit wird
die Polarisationsabhängigkeit
der optischen Verstärkung
im Wesentlichen eliminiert, und gleichzeitig wird die TE-gegen TM-Polarisationsabhängigkeit
durch eine zweckmäßige Lichteinschnürung entfernt.
Während
bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 der
verspannten GRIN-Schicht eine
Zugspannung hinzugefügt
wurde, wird bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 9 den
verspannten GRIN-Schichten 24 und 28 eine
Druckspannung zugewiesen. Daher ist die Brechungsindexdifferenz
für die
Lichteinschnürung
eher für
das TM-Licht größer ausgebildet,
als für
das TE-Licht. Da
die Lichteinschnürung
für das
TE-Licht stärker
ist, wenn keine Verspannung existiert, kann die Lichteinschnürung für TM-Licht
der für
TE-Licht gleich gemacht werden, falls das Ausmaß an Verspannung zweckmäßig ausgewählt wird,
damit die HH-Valenzbandniveaus über die
LH-Valenzbandniveaus in der GRIN-Schicht gehoben werden, wie es
in den 11a und 11b dargestellt
ist.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 9 ist
eine Struktur beschrieben, welche die Polarisationsabhängigkeit
der Verstärkung
entfernt, aber es bieten sich auch andere Strukturen gleichermaßen an.
Die optische Verstärkung
für TE-Licht
kann erhöht
werden, falls keine Verspannung in die Topfschicht eingeführt wird,
und ein bekannter Quantentopf verwendet wird. Das Ausmaß an Verspannung
in der GRIN-Schicht kann bis zu dem Punkt erhöht werden, bei dem die Lichteinschnürung für TM-Licht
die für
TE-Licht überschreitet.
Da die Verstärkung
proportional zu dem Produkt aus optischer Verstärkung g und Lichteinschnürfaktor Γ ist, wird
eine derartige Struktur unempfindlich gegenüber der Polarisation, falls
die Bedingungen erfüllt
sind, dass Γ·g für das TE-Licht
gleich dem Γ·g des
TM-Lichts ist.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 9 verwendet
eine Verspannungsverteilung gemäß einer
in 7 gezeigten quadratischen Funktion. Im Vergleich
zu einer stufenartigen Verteilung wird die Lichteinschnürung stärker bei
einer quadratischen Verspannungsverteilungsfunktion, und somit wird
die Struktur als optischer Verstärker
zu einer bevorzugten. Obwohl Verspannung in die Topfschicht 26 der Quantentopfstruktur
eingeführt
wird, werden ferner die Barrierenschichten 25 und 27 hinreichend
dick ausgebildet, so dass die Verspannungsverteilungen in den verspannten
GRIN-Schichten 24 und 28 auf beiden Seiten unabhängig entworfen
werden können.
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Gemäß vorstehender
Beschreibung kann erfindungsgemäß eine verspannte
Schicht hergestellt werden, in die Verspannung gemäß einer
Verteilung eingeführt
wird, und die eine relativ große
Dicke aufweist. Zudem kann die Ausgabecharakteristik einer optischen
Halbleitervorrichtung zugeschnitten werden, indem diese verspannte
Schichtstruktur darauf angewendet wird.
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Es
kann bspw. durch die Einführung
von Verspannungen in eine Lichteinschnürungsschicht, insbesondere
eine GRIN-SCH-Schicht,
die nachstehenden Eigenschaften erhalten werden.
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Bei
einem Halbleiterlaser kann der Lichteinschnürfaktor von Oszillationsmoden
erhöht
werden, und dessen Oszillationsschwellenwert kann vermindert werden.
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Bei
einem optischen Halbleiterverstärker kann
die Differenz bei dem Lichteinschnürfaktor zwischen TE-Licht und
TM-Licht im Wesentlichen reduziert werden, und die Polarisationsabhängigkeit
der Verstärkung
kann entfernt werden. Während
die Erfindung vorstehend bezüglich
dessen beschrieben wurde, was derzeit als bevorzugte Ausführungsbeispiele
betrachtet werden, ist die Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsbeispiele
beschränkt
zu verstehen. Die vorliegende Erfindung ist zur Abdeckung vieler
Abwandlungen und äquivalenter
Anordnungen gedacht, die in dem Bereich der beigefügten Patentansprüche beinhaltet
sind.