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Die vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen den Bereich der Fotografie und
insbesondere eine Kamera mit einem Porträt-Modus.
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Heutige Kameras bieten den Kamerabenutzern eine Vielzahl verschiedener Modi an,
in denen Bilder aufgenommen werden können. Beispiele dieser Modi sind der
Aufhellblitz-Modus, der Selbstauslöser-Modus, der Porträt-Modus und der
Doppelbelichtungs-Modus.
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Die Kamera des Typs Olympus IS-3 DLX weist einen Porträt-Modus auf, der zum
Aufnehmen des Bildes von einer oder mehreren Personen dient. Im Porträt-Modus
wird die größte Blende benutzt, um eine geringe Schärfentiefe zu erhalten.
Zusätzlich wird beim Umschalten der Kamera in den Porträt-Modus eine automatische
Zoom-Funktion ausgelöst. Diese automatische Zoom-Funktion nutzt Informationen,
einschließlich des über einen Entfernungsmesser ermittelten
Kameraaufnahmeabstands, um ein Zoom-Objektiv in eine Position zu bringen, die zum Aufnehmen eines
Porträtbildes geeignet erscheint. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass der Blitz der
Kamera automatisch während der Aufnahme im Porträt-Modus ausgelöst wird.
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EP-A-219 658 beschreibt eine Kamera mit einem Mittel zum Auswählen
verschiedener Modi. Bei Auswahl eines bestimmten Modus, beispielsweise des
"Ausschnittsmodus3" (welcher zur Aufnahme eines Porträtbildes verwendbar ist) wird eine
kleinere Blende eingestellt.
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Durch Verwendung der größten Blende bei Einstellung auf den Porträt-Modus erzielt
die Olympus IS-3 DLX Kamera eine relativ geringe Schärfentiefe. Die Verwendung
einer geringen Schärfentiefe erfordert eine sehr genaue Fokussierung, um zu
gewährleisten, dass das zu fotografierende Motiv scharf ist, insbesondere bei den
kurzen Aufnahmeabständen, die für die Porträtfotografie typisch sind. Wenn die
Kamera nicht genau auf das Motiv fokussiert ist, befindet sich das Motiv in dem
aufgenommenen Bild außerhalb des Fokus, was die Bildqualität beeinträchtigt.
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Es gibt zudem keinen Hinweis darauf, dass der Blitz der Olympus IS-3 DLX Kamera
automatisch während der Aufnahme im Porträt-Modus ausgelöst wird. Es kann
wünschenswert sein, den Blitz auch unter hellen, sonnigen Bedingungen auszulösen, um
Schlagschatten im Gesicht auf dem zu fotografierenden Motiv zu vermeiden. Ein
Kamerabenutzer könnte im Porträt-Modus vergessen, den Blitz einzuschalten, was
zu Schlagschatten im Gesicht und zu einer dementsprechend schlechteren
Bildqualität führen könnte.
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Die Olympus IS-3 DLX Kamera benutzt im Porträt-Modus eine automatische Zoom-
Funktion. Die Ausstattung einer Kamera mit einer automatischen Zoom-Funktion
erhöht jedoch die Komplexität und die Kosten der Kamera.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Kamera nach Anspruch 1
bereitgestellt.
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Durch Einstellen der Blende auf einen kleineren Wert im Porträt-Modus wird eine
weniger geringe Schärfentiefe erzielt als bei der größeren Blende. Durch eine
weniger geringe Schärfentiefe erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das zu
fotografierende Motiv fokussiert ist, insbesondere bei den in der Porträtfotografie häufig
verwendeten kurzen Aufnahmeabständen.
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Durch Betrieb der Beleuchtungsmittel derart, dass bei jeder Personenaufnahme im
Porträt-Modus Licht abgestrahlt wird, werden Schlagschatten im Gesicht vermieden,
die dadurch entstehen können, dass das Gesicht der Person nicht ausgeleuchtet
wird. Das trägt zu einer Verbesserung der Bildqualität bei. Zudem braucht der
Benutzer nicht daran zu denken, im Porträt-Modus den Blitz zuzuschalten. Die
Kamera wird dadurch benutzerfreundlicher.
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Indem man das Zoom-Linsensystem auf dieselbe längere Brennweite einstellt,
sobald man ein Bild einer Person im Porträt-Modus aufnimmt, anstatt das
Zoom-Linsensystem automatisch einzustellen, wird der Betrieb der Kamera deutlich
vereinfacht. Dadurch werden die Kosten der Kamera erheblich gesenkt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen
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Fig. 1 eine Vorderansicht einer Kamera mit einem Blitz in einer geöffneten
Stellung;
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Fig. 2 eine Draufsicht der Kamera gemäß Fig. 1, aufgenommen entlang Linie 2,
wobei sich der Blitz in einer geschlossenen Stellung befindet;
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Fig. 3 eine auseinandergezogene Ansicht eines in der Kamera gemäß Fig. 1
enthaltenen Zoom-Linsensystems;
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Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht eines Teils des Zoom-Linsensystems gemäß Fig. 3;
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Fig. 5 eine Untenansicht einer Schaltersteuerbaugruppe zur Verwendung mit dem
Zoom-Linsensystem gemäß Fig. 3;
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Fig. 6 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht des Blenden-
/Verschlussmechanismus gemäß Fig. 3;
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Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines Teils gemäß Fig. 6;
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Fig. 8 eine schematische Darstellung der Schnittstelle zwischen der
Kameraschaltung und -steuerung und anderen Komponenten der Kamera; und
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Fig. 9 ein Ablaufdiagramm zur Darstellung der Arbeitsweise der Kameraschaltung
und -steuerung im Porträt-Modus.
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Die Erfindung wird als bevorzugtes Ausführungsbeispiel in einer
Zoom-Linsenkamera beschrieben. Weil die Merkmale einer Zoom-Linsenkamera allgemein
bekannt sind, bezieht sich die folgende Beschreibung im Speziellen nur auf die
Elemente, die Teil des beschriebenen Ausführungsbeispiels sind oder mit diesem direkt
zusammenwirken. Andere Elemente können aber selbstverständlich verschiedene,
Fachleuten bekannte Formen annehmen.
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Wie in Fig. 1 dargestellt, umfasst eine im Allgemeinen mit der Bezugsziffer 11
bezeichnete Kamera einen in einer geöffneten Stellung dargestellten Blitz 13. Die
Kamera umfasst ein Aufnahmeobjektiv in Form eines Zoom-Objektivs 10 und zwei
Tasten 15, 17, die dazu dienen, das Zoom-Objektiv zwischen einer Teleposition und
einer Weitwinkelposition zu bewegen.
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Fig. 2 zeigt den Blitz in einer geschlossenen Stellung. Eine Porträt-Modustaste 19
dient dazu, einen Porträt-Modus auszuwählen, wobei der detaillierte Betrieb an
späterer Stelle beschrieben wird. Mit einer Verschlussauslösetaste 21 wird ein
lichtempfindliches Material, beispielsweise ein fotografischer Film, in der Kamera mit
Licht belichtet, das von einem zu fotografierenden Motiv reflektiert wird.
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Fig. 3 und 4 zeigen das Zoom-Objektiv 10 mit einer ersten oder vorderen und einer
zweiten oder hinteren Linsengruppe 12 bzw. 14, die zur Relativbewegung entlang
einer optischen Achse X angeordnet sind. Die vordere Linsengruppe 12 umfasst
einen Blenden-Verschlussmechanismus 16, eine vordere Linsenhalterung 18 und
eine hintere Linsenhalterung 20, die alle innerhalb eines Linsengehäuses 22 und
einer Linsenabdeckung oder einem Linsentubus 24 derart angeordnet sind, dass sie
als Gruppe entlang der optischen Achse bewegbar sind.
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Die erste und zweite Linsengruppe 12, 14 werden in senkrechter Ausrichtung zur
Filmebene gehalten, am Drehen gehindert und sind zur Bewegung in Längsrichtung
entlang der optischen Achse durch eine Vielzahl paralleler Führungsstäbe und Anti-
Drehwellen 26, 28 und 30 angeordnet. Die Hauptwelle 26 ist am (nicht gezeigten)
Kameragehäuse befestigt und erstreckt sich durch eine Buchse 32 in das Gehäuse
22 zur Ausrichtung der ersten Linsengruppe 12 in Bezug zum Kameragehäuse und
zur (nicht gezeigten) Filmebene. Die Welle 28 erstreckt sich von der zweiten
Linsengruppe 12 durch eine Öffnung im Gehäuse 22 und in eine Hülse 34 in der ersten
Linsengruppe 12 zur Wahrung der richtigen Ausrichtung der zweiten Linsengruppe
14 in Bezug zur ersten Linsengruppe 12. Die Welle 30 erstreckt sich von einer Nabe
36 in der ersten Linsengruppe 12 durch das Gehäuse 22 und gegen eine Nut 38 in
der zweiten Linsengruppe 14, um eine Drehung der zweiten Linsengruppe 14 zur
ersten Linsengruppe 12 zu verhindern. Das Ende der Anti-Drehwelle neben der
vorderen Linsenhalterung 18 wird von einer Nut 40 in der Halterung aufgenommen.
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Die Längsbewegung der ersten Linsengruppe 12 entlang der optischen Achse X wird
durch eine Antriebswelle 42 unter der Steuerung eines Motors 44 bewirkt. Die
Antriebswelle ist mit dem Gehäuse 22 über eine Gewindemutter 46 verbunden, die
die Drehbewegung der Antriebswelle in eine Längsbewegung des Gehäuses und der
damit verbundenen ersten Linsengruppe umsetzt. Die zweite Linsengruppe 14 ist
dagegen, mit Ausnahme des nachfolgend beschriebenen Steuermechanismus,
unabhängig von der ersten Linsengruppe entlang der Wellen 28 und 39 bewegbar.
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Die Fokussierung und die Brennweitenwahl für das optische System werden von der
Steuervorrichtung 48 verändert, welche sich zwischen der ersten Linsengruppe 12
und der zweiten Linsengruppe 14 erstreckt und damit verbunden ist. Die
Steuervorrichtung umfasst einen Nocken 50 und einen Nockenstößel 52 zur Änderung der
Brennweite des optischen Systems durch Weitergabe der relativen Axialbewegung
an die zweite Linsengruppe in Ansprechen auf eine Axialbewegung der ersten
Linsengruppe. Der Nocken- und Nockenstößelmechanismus umfasst eine Vielzahl von
an 54 und 56 dargestellten Nockenstufen, von denen jede eine Schließnockenfläche
58 aufweist, die sich parallel zur optischen Achse erstreckt, und eine
Steigungsnockenfläche 60, die sich in einem Winkel zur optischen Achse erstreckt. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel gibt es fünf Schließnockenflächen, die
Brennwei
ten von 26, 32,7, 38,2, 43,4 und 48,0 Millimetern ermöglichen. Jede
Schließnockenfläche nimmt die Axialbewegung der ersten Linsengruppe auf, ohne die relative
Verschiebung zwischen den Linsengruppen zu ändern, und ermöglicht damit die
Fokussierung des optischen Systems zwischen mindestens zwei Fokuspositionen bei einer
festen Brennweite. Die Steigungsnockenflächen versetzen die zweite Linsengruppe
relativ zur ersten Linsengruppe in Ansprechen auf die Bewegung der ersten
Linsengruppe entlang der optischen Achse, wodurch sich die Brennweite des optischen
Systems ändert.
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Der Nocken- und Nockenstößelmechanismus umfasst zudem eine zweite Vielzahl
von Nockenstufen 62 und 64, die im wesentlichen Spiegelbilder der Stufen 54 und
56 sind, um entgegengesetzte Nockenstufenpaare zu bilden, wobei jedes Paar
Schließnockenflächen umfasst, die sich parallel zueinander und zu der optischen
Achse erstrecken, sowie Steigungsnockenflächen, die sich in einem Winkel relativ
zueinander und zur optischen Achse erstrecken.
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Unter detaillierterer Bezugnahme auf die Elemente, die den Nocken- und
Nockenstößelmechanismus bilden, umfasst der Nockenstößel 52 erste und zweite Gestänge
in Form von L-förmigen Elementen 66 und 68. Das erste L-förmige Element 66
umfasst ein Ende, das schwenkbar mit der ersten Linsengruppe 12 durch einen Stift 70
verbunden ist, und ein anderes Ende mit einem Nockenstößel in Form eines Stiftes
72. Das zweite L-förmige Element 68 umfasst ein Ende, das mit der zweiten
Linsengruppe 14 durch einen Stift 74 und einen Schlitz 76 (Fig. 4) verbunden ist, was eine
Verschiebebewegung dazwischen ermöglicht. Ein anderes Ende des L-förmigen
Elements 68 umfasst einen Nockenstößel in Form eines Stiftes 78. Das erste und
das zweite L-förmige Element bilden ein Scherengestänge, das in seinen
Mittelabschnitten durch einen frei beweglichen Drehzapfen 80 verbunden ist.
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Die Nockenstößel 72 und 78 werden unter Einfluss der Feder 82 (Fig. 3) in Eingriff
mit den gegenüberliegenden Nockenflächen des Nockens 50 zur Steuerung einer
Vielzahl wichtiger optischer Funktionen gebracht. Diese Funktionen werden in
Zusammenhang mit dem Betrieb des Nocken- und Nockenstößels nachfolgend
beschrieben.
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Die Brennweite wird zunächst durch wahlweisen Betrieb des Motors 44 zur Drehung
der Antriebswelle 42 in Wirkbeziehung mit der Mutter 44 eingestellt, derart, dass die
Drehbewegung der Antriebswelle in eine Bewegung der ersten Linsengruppe entlang
der optischen Achse X umgesetzt wird. Während dieser ersten Bewegung der ersten
Linsengruppe werden der erste und zweite Nockenstößel 72 und 78 durch
divergierende Nockenflächen, die winklig zueinander und in Bezug zur optischen Achse
beabstandet sind, auseinander gebracht. Diese auseinander führende Bewegung
spreizt die Nockenstößel und schwenkt die L-förmigen Elemente 66 und 68
auseinander, wodurch die zweite Linsengruppe relativ zur ersten Linsengruppe versetzt
wird. Beide Gruppen bewegen sich auf derselben Achse, jedoch um einen
unterschiedlichen Betrag, wodurch sich die Brennweite verändert. Nach Wahl einer
bestimmten Brennweite ist der Fokus über denselben Motor- und
Antriebswellenmechanismus einstellbar, um die erste Linsengruppe derart zu verschieben, dass die
Nockenstößel 72 und 78 die parallel zueinander und zur optischen Achse
angeordneten Nockenabschnitte verschieben. Eine derartige Bewegung verändert die
Spreizung der Nockenstößel oder die relative Verschiebung zwischen der ersten und
zweiten Linsengruppe nicht, so dass sich die Brennweite des optischen Systems
ebenfalls nicht verändert. Was sich allerdings verändert, ist der Fokus, wodurch zwei
oder mehr Fokuseinstellungen für jede Brennweite möglich sind.
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Fig. 5 zeigt eine Schaltersteuerbaugruppe 84 zur Verwendung mit dem
Zoom-Objektiv 10 zur Erfassung und Steuerung der relativen Position der ersten Linsengruppe
12 während deren Verschiebung zwischen einer anhand der durchgehenden Linien
in Fig. 5 gezeigten Weitwinkelstellung und einer anhand der Phantomlinie in Fig. 5
gezeigten Telestellung. Ein auf dem Gehäuse 22 angeordneter Stift 86 ist mit der
ersten Linsengruppe 12 während ihrer Positionsveränderung entlang der optischen
Achse X verschiebbar. Während dieser Bewegung gelangt der Stift in Eingriff mit den
Kontakten 88 auf dem Schwenkarm 90 und verfährt diese über eine Vielzahl von
Schalterflächen 92, 94, 96, 98, 100 und 102 zur Herstellung elektrischer
Verbindun
gen zwischen diesen Schalterflächen und einem Erdungsstreifen 104. Jede
Schalterfläche stellt eine gewünschte Position entlang der optischen Achse der ersten
Linsengruppe dar und wirkt mit den entsprechenden elektrischen Mechanismen im
(nicht gezeigten) Kameragehäuse und dem Motor 44 zusammen, um die erste
Linsengruppe in jede gewünschte Position zu bringen. Die Abmessungen der
entsprechenden Schalterflächen sind ebenfalls in Zusammenwirken mit den
Schließnockenflächen 58 und den Steigungsnockenflächen 60 des Nocken- und
Nockenstößelmechanismus wählbar, um den bereits beschriebenen Betrieb zu ermöglichen.
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Das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel ist als (nicht gezeigter) einfacher
Schalter zur Einstellung der Fokussierung für Nah- und Fernaufnahmen verwendbar.
In der Naheinstellung bringt die Vorrichtung die erste Linsengruppe bei jeder
einzelnen Brennweite in eine Position, die für Nahaufnahmen geeignet ist. In der
Ferneinstellung bringt die Vorrichtung die erste Linsengruppe bei jeder einzelnen Brennweite
in eine andere Position, die für Fernaufnahmen geeignet ist. Der manuelle Schalter
ist durch eine Autofokusvorrichtung zur Fokussierung der Kamera ersetzbar. Hierbei
wird zunächst die Brennweite gewählt, worauf die Autofokusvorrichtung betätigt
werden kann, um die Oberfläche des Schließnockens zu verwenden, derart, dass die
Fokussierung ohne Änderung der Brennweite geändert wird.
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Wie in Fig. 6 und 7 gezeigt, umfasst der Blenden-Verschlussmechanismus 16 einen
Schrittmotor 112, der an einer Grundplatte 118 mit zwei Blechschrauben 120
befestigt ist. Die Schrauben 120 treten durch zwei Flanschbohrungen 122 im Schrittmotor
hindurch und greifen in zwei Bohrungen 124 in der Grundplatte 118 ein, welche zur
Aufnahme der Schrauben 120 ausgelegt sind. Der verbleibende Teil des Blenden-
/Verschlussmechanismus wird von drei Blechschrauben 126 zusammengehalten, die
durch drei Bohrungen 128 in einer Abdeckplatte 130 hindurchtreten. Die Schrauben
126 treten durch drei dreieckig geformte Öffnungen 132 in einem ersten
Dämpferelement 134 und durch drei kreisförmige Öffnungen 136 in einem zweiten
Dämpferelement 138 hindurch. Die Schrauben 126 greifen in Bohrungen 141 in der
Grundplatte 118 ein, um die gesamte Baugruppe zu haltern.
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Ein Verschluss-/Blendenstellglied 140 ist in einer kreisförmigen Aussparung 142
angeordnet, die in der Grundplatte 118 ausgebildet ist. Das Verschluss-
/Blendenstellglied 140 weist daher als einzigen Freiheitsgrad eine Drehung um eine
optische Achse 144 auf. Das Verschluss-/Blendenstellglied 140 besteht
vorzugsweise aus Kunststoff. Ein von dem Schrittmotor 112 angetriebenes Zahnrad 148
greift in eine Zahnstange 146 auf dem Verschluss-/Blendenstellglied 140 ein.
Vorzugsweise werden die Zahnstange 146 und das Zahnrad 148 flexibel
zusammengedrückt, um die Systemschwingung zu reduzieren. Das Zahnrad 148 erstreckt sich
durch eine Öffnung 140 in der Grundplatte 118, um in die Zahnstange 146
einzugreifen. Wenn der Schrittmotor 112 das Zahnrad 148 dreht, wird das Verschluss-
/Blendenstellglied 140 um die optische Achse 144 gedreht. Eine Erweiterung 143
des Verschluss-/Blendenstellglieds 140 dient als Gegengewicht zur Zahnstange 146.
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Das zweite Dämpferelement 138 liegt über dem Verschluss-/Blendenstellglied 140.
Zwei Stifte 152 auf der Grundplatte 118 stehen durch zwei Öffnungen 154 in dem
zweiten Dämpferelement 138 vor, um das zweite Dämpferelement einwandfrei zu
positionieren und zu vermeiden, dass sich dieses um die optische Achse dreht. Drei
Antriebsstifte 156 auf dem Verschluss-/Blendenstellglied 140 erstrecken sich durch
drei Längsschlitze 158 in dem zweiten Dämpferelement 138. Bei Drehung des
Verschluss-/Blendenstellglieds 140 verschieben sich die Antriebsstifte 156 innerhalb der
Langlöcher 158, ohne das zweite Dämpferelement zu drehen.
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Drei Drehzapfen 160 auf der Grundplatte 118 erstrecken sich durch die Öffnungen
162 in dem zweiten Dämpferelement 138. Die Drehzapfen 160 treten durch drei
Öffnungen 164, die in jeder der drei Verschlusslamellen 166 angeordnet sind. Die
Verschlusslamellen 166 drehen sich um die Drehzapfen 160. Die Antriebsstifte 156
erstrecken sich je durch drei Schlitze 168, die in jeder Verschlusslamelle 166
angeordnet sind. Die Schlitze 168 sind derart ausgerichtet, dass die Antriebsstifte in die
Schlitze 168 eingreifen, um die Verschlusslamellen 166 um die Drehzapfen 160 zu
drehen, wenn der Schrittmotor 112 das Verschluss-/Blendenstellglied 140 um die
optische Achse 144 dreht.
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Die Verschlusslamellen dienen sowohl als Verschluss als auch als variable Blende
und sind derart einstellbar, dass eine relativ große Blende für eine relativ geringe
Schärfentiefe des Aufnahmeobjektivs vorgesehen wird und mehrere kleinere
Blenden für eine weniger geringe Schärfentiefe des Aufnahmeobjektivs. Die
Blendenlamellen steuern die auf den Film fallende Lichtmenge. In diesem
Ausführungsbeispiel betragen die durch die Verschlusslamellen gebildeten verfügbaren
Blendenwerte 5,7, 9,1, 13,2 und 16,3 mm².
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Das erste Dämpferelement 134 weist zwei Bohrungen 170 auf, durch die die Stifte
152 hindurchtreten. Die Stifte 152 verhindern, dass sich das erste Dämpferelement
um die optische Achse dreht. Die Antriebsstifte 156 treten jeweils durch drei Schlitze
172 in dem ersten Dämpferelement 134. Die Schlitze 172 ermöglichen den
Antriebsstiften 156 die Drehung um die optische Achse 144, ohne dass sich das erste
Dämpferelement 134 dreht. Die Drehzapfen 160 auf der Grundplatte 118 erstrecken
sich jeweils durch drei Öffnungen 174, die um den Umfang des ersten
Dämpferelements 134 angeordnet sind.
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Die Dämpferelemente 134 und 138 weisen jeweils eine mit 135 bzw. 139
bezeichnete Öffnung auf, die auf die optische Achse 144 ausgerichtet ist, wobei verschieden
große Öffnungen von den Verschlusslamellen 166 gebildet werden, wenn sich die
Verschlusslamellen in verschiedenen Öffnungsstellungen befinden. Die Öffnungen
135 und 139 ermöglichen den Lichtdurchtritt auf ein lichtempfindliches Medium. Die
Öffnung 135 ist etwas größer als die Öffnung 139.
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Alternativ dazu, dass die Verschlusslamellen die größte Öffnung bilden, ist die
Öffnung 139 verwendbar, um die größte Öffnung zu bilden, durch die Licht auf ein
lichtempfindliches Medium fallen kann. Selbstverständlich ist die Öffnung 135 alternativ
verwendbar, um statt der Öffnung 139 die größte Öffnung zu bilden. Dies wird
dadurch erreicht, dass sich die Verschlusslamellen weiter als die Öffnungen 135
oder 139 öffnen.
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Die Verschlusslamellen 166 sowie das erste und zweite Dämpferelement 134 bzw.
138 sind vorzugsweise (1) aus Polyethylenterephtalat, das lichtundurchlässig ist, und
(2) flach. Die Dämpferelemente weisen vorzugsweise eine gleichmäßige Dicke von
0,08 mm auf. Wenn der Blenden-Verschlussmechanismus zusammengebaut ist,
liegen die Verschlusslamellen 166 zwischen dem ersten und dem zweiten
Dämpferelement. Das erste und zweite Dämpferelement hat jeweils eine Dämpferfläche, die
im ständigen Reibungskontakt mit mindestens einem Teil jeder Verschlusslamelle ist.
Der Reibungskontakt verhindert im Wesentlichen eine Oszillation der
Verschlusslamellen während des gesamten Bewegungsbereichs und insbesondere dann, wenn
die Verschlusslamellen an verschiedenen Blendenpositionen gestoppt werden.
Durch Variieren der Dicke der Dämpferelemente und der Größe der Dämpferflächen
lässt sich das Maß der Dämpfung genau abstimmen.
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Wie in Fig. 8 und 9 gezeigt, wirkt eine Kameraschaltung und -steuerung 116 mit der
Porträt-Modustaste 19, dem Objektivmotor 44 und dem Verschlussmotor 112
zusammen. Wenn sich der Blitz in der geöffneten Stellung befindet, tritt die
Kameraschaltung und -steuerung 116 in einen in Fig. 9 dargestellten Ablauf ein. An Schritt
180 ermittelt die Kameraschaltung und -steuerung 116, ob die Porträt-Modustaste 19
von einem Kamerabenutzer betätigt worden ist. Wenn die Porträt-Modustaste
betätigt worden ist, weist die Kameraschaltung und -steuerung 116 an Schritt 182 den
Schrittmotor 44 an, das Zoom-Objektiv 10 auf eine längere Brennweite von
vorzugsweise 43,4 mm zu positionieren. Vorzugsweise wird immer die gleiche Brennweite
benutzt, sobald der Porträt-Modus gewählt wird. Der Schrittmotor 44 wird dann
derart betrieben, dass er das Zoom-Objektiv 10 auf einen Aufnahmeabstand von 1,22 m
scharf stellt. Es sei darauf hingewiesen, dass in dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel nur Aufnahmeabstände von 2,29 und 3,51 m verfügbar sind, wenn sich die
Kamera im normalen Bildaufnahmemodus befindet. Im Porträt-Modus wird daher die
Verwendung eines kürzeren Aufnahmeabstands bevorzugt, als im normalen
Aufnahmemodus der Kamera verfügbar ist. Die Verwendung eines derart kurzen
Aufnahmeabstands im Porträt-Modus ermöglicht extreme Nahaufnahmen der zu
fotografierenden Person.
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An Schritt 184 ermittelt die Kameraschaltung und -steuerung 116, ob die
Verschlussauslösetaste 21 betätigt worden ist. Wenn die Verschlusstaste betätigt
worden ist, veranlasst an Schritt 186 die Kameraschaltung und -steuerung 116 den
Schrittmotor 112, die Verschlusslamellen auf eine Blendenöffnung von 9,1 mm²
einzustellen. Es sei darauf hingewiesen, dass in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Blendeneinstellung von 9,1 mm² die zweitkleinste Blendeneinstellung ist. An
Schritt 190 löst die Kameraschaltung und -steuerung 116 den Blitz 13 aus, um das
zu fotografierende Motiv zu beleuchten. Der Blitz 13 wird vorzugsweise benutzt,
sobald eine Person im Porträt-Modus fotografiert wird. Die Kameraschaltung und
-steuerung 116 bewirkt dann, dass der Schrittmotor 112 die Verschlusslamellen
schließt, womit die Belichtung abgeschlossen ist.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Porträt-Modustaste
so lange gedrückt, bis die Verschlusstaste betätigt wird. Alternativ hierzu könnte eine
durch einmalige Berührung zu betätigende Porträt-Modustaste verwendet werden,
oder es könnte eine Modustaste verwendet werden, mit der eine Vielzahl von Modi,
einschließlich eines Porträt-Modus, auswählbar ist. Obwohl ein kombinierter
Blenden-Verschlussmechanismus beschrieben worden ist, kann die vorliegende
Erfindung auch vorteilhaft in einer Kamera verwertet werden, die mit einer einstellbaren
Blende getrennt vom Verschluss ausgestattet ist.
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Aus der vorausgehenden Beschreibung geht hervor, dass bestimmte Aspekte der
Erfindung nicht auf bestimmte Details der dargestellten Beispiele beschränkt sind,
und dass die Erfindung Änderungen und Abwandlungen unterzogen werden kann,
ohne vom Geltungsbereich der Erfindung abzuweichen. Die Ansprüche decken
daher alle derartigen Änderungen und Anwendungen ab, soweit diese nicht vom
Geltungsbereich der Erfindung abweichen.