DE69417892T2 - Verfahren zur herstellung von brenztraubensäure - Google Patents

Verfahren zur herstellung von brenztraubensäure

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Description

    HINTERGRUND DER ERFINDUNG GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Brenztraubensäure, worin L-Milchsäure und Sauerstoff in einer wäßrigen Lösung in Gegenwart eines Katalysators aus Glykolatoxidase ((S)-2-Hydroxysäure-Oxidase, EC 1.1.3.15) und Katalase (EC 1.11.1.6) umgesetzt werden.
  • BESCHREIBUNG DES VERWANDTEN GEBIETES
  • Brenztraubensäure ist aus verschiedenen Kohlenstoff-Ausgangsstoff (z. B. Glucose, Hefeextrakte und Pepton) durch Fermentation dargestellt worden, wobei diese Verfahren jedoch in der Regel Brenztraubensäure in geringen Ausbeuten (bezogen auf den zugesetzten Kohlenstoff-Ausgangsstoff) und in relativ geringen Konzentrationen als eine Komponente einer Mischung von Fermentationsprodukten erzeugten. Die Abtrennung und Isolation von Brenztraubensäure aus derartigen komplexen Fermentationsbrühen sind in der Ausführung normalerweise schwierig und aufwendig.
  • Die Darstellung von Brenztraubensäure über die mikrobiologische Oxidation von optisch reiner D(-)-Milchsäure wurde von Cooper beschrieben (US-P-4 900 668 vom 13. Februar 1990). Obgleich dieses Verfahren gegenüber anderen Fermentationswegen unter Nichteinsatz der D-Milchsäure als ein Kohlenstoff-Ausgangsstoff verbessert ist, um die für die Reaktion erforderliche Zellmasse zu erzeugen, wird ein Nährmedium, das einen zweiten Kohlenstoff-Ausgangsstoff enthält (D(-)-Mannitol und Korn-Weichwasser) sowohl für die Erzeugung von Zellmasse als auch für die fermentative Umwandlung von D-Milchsäure benötigt. Darüber hinaus ist D-Milchsäure in der Natur nicht allgegenwärtig und sehr viel kostspieliger herzustellen oder zu erwerben als L(+)-Milchsäure.
  • Die EP-A-342 984 offenbart einen enzymatischen Assay, der zur Bestimmung der Konzentration von NAD(P)H in einer Probe verwendet wird. Bei dem Assay wird als das Reagens ein Gemisch verwendet, das Lactat-Oxidase enthält. Dieses ist nicht die Oxidase der vorliegenden Erfindung.
  • Die Umwandlung von L-Milchsäure zu Brenztraubensäure ist unter Verwendung des Enzyms L-Lactat-Oxidase (L-Lactat: Sauerstoff-Oxidoreductase, nicht decarboxylierend, EC 1.1.3.2) als Katalysator demonstriert worden (B. A. Burdick und J. R. Schaeffer, Biotech. Lett., Bd. 9, (1987) 253 ... 258), L-Lactat-Oxidase (von Pediococcus) katalysiert die Oxidation von L-Lactat durch Sauerstoff zu Pyruvat und Wasserstoffperoxid:
  • Die L-Lactat-Oxidase wurde mit Katalase (Oxidase : Katalase = 1 : 281 (IU : IU) co-immobilisiert, um die Oxidation von Pyruvat durch Nebenprodukt von Wasserstoffperoxid zu beschränken, das Acetat und Kohlendioxid erzeugt. Die Oxidation von 49 mMol-Lösungen von L-Lactat in 0,1 M Phosphat = Puffer bei pH 7 führte zu Ausbeuten bis zu 47% an Brenztraubensäure (isoliert als das 2,4-Dinitrophenylhydrazon-Derivat).
  • Glykolat-Oxidase ((S)-2-Hydroxysäure-Oxidase, EC 1.1.3.15), ein häufig anzutreffendes Enzym in grünen Blattpflanzen und Mammalia-Zellen, katalysiert die Oxidation von Glykolsäure zu Glyoxalsäure. Das gleiche Enzym katalysiert auch die Oxidation von L-Milchsäure zu Brenztraubensäure mit der parallel laufenden Erzeugung von Wasserstoffperoxid. C. O. Clagett, N. E. Tolbert und R. H. Burris, J. Biol, Chem., Bd. 178, (1949) 977 ... 987, berichteten als erstes von einer alpha-Hydroxysäure-Oxidase, die aus einer Vielzahl von grünen Blattpflanzen extrahiert wurde und die die Oxidation von Glykolsäuren katalysiert und auch für das L-Isomer von Milchsäure spezifisch war. Das pH-Optimum für die Oxidation von 80 mMol (dl)-Lactat beträgt 7,6; wobei keine Reaktionsprodukte identifiziert oder isoliert wurden. N. E. Tolbert et al., J. Biol. Chem., Bd. 181, (1949) 905 ... 915, setzte eine gereinigte alpha-Hydroxysäure-Oxidase aus Tabakblättern für die Oxidation von ca. 113 mMol (dl)-Milchsäure in Phosphat-Puffer bei pH 8 ein, wobei eine nicht veröffentlichte Menge Brenztraubensäure aus der Reaktion als ein 2,4-Dinitrophenylhydrazon isoliert wurde, und wobei ebenfalls eine signifikante Menge von Kohlendioxid erzeugt wurde. K. D. Richardson und N. E. Tolbert. J. Biol. Chem., Bd. 236. (1961) 1280 ... 1284, berichteten später, daß diese alpha-Hydroxysäure-Oxidase häufiger bezeichnet wird als Glykolsäure-Oxidase (d. h. Glykolat-Oxidase).
  • I. Zelitch und S. Ochoa, J. Biol. Chem., Bd. 201, (1953) 707 ... 718, berichteten, daß Glykolsäure-Oxidase die Oxidation von L-Milchsäure durch molekularen Sauerstoff katalysiert, um Brenztraubensäure und Wasserstoffperoxid zu erzeugen und daß bei Abwesenheit von Katalase das Peroxid nicht enzymatisch mit Pyruvat unter Bildung von Acetat, CO&sub2; und Wasser reagiert. Flavin-Mononucleotid (FMN) wurde als ein erforderlicher Enzym-Cofaktor identifiziert, und der Zusatz von FMN zu wäßrigen Lösungen des Enzyms erhöht wesentlich die Stabilität von Glykolsäureoxidase. Die Oxidation von 3,3 mMol-Lösungen L-Lactat in 50 mMol Phosphat-Puffer (pH 8,0) und in Gegenwart eines Überschusses von zugesetzter Katalase erzeugte 3,2 mMol Brenztraubensäure (colorimetrisch bestimmt); ein Produkt wurde nicht isoliert.
  • Die Oxidation von Lactat zu Pyruvat wurde auch unter Verwendung einer L-alpha-Hydroxysäure-Oxidase demonstriert, die aus Rattennieren isoliert wurde (M. Blanchard et al., J. Biol. Chem., Bd. 163, (1946) 137 ... 144. Die Oxidation einer 33 mMol-Lösung von Lactat in 0,167 M Phosphat-Puffer bei pH 8,0 und in Gegenwart eines zugesetzten Überschusses von Katalase erzeugte Pyruvat mit einer Ausbeute von 79% (isoliert als das 2,4-Dinitrophenylhydrazon-Derivat). Weitere Fundstellen über die Oxidation von Milchsäure zu Brenztraubensäure, die durch lösliche Enzyme katalysiert wird, schließen ein: J. C. Robinson et al.. J. Biol. Chem., Bd. 237. (1962) 2001 ... 2010 (Hundenieren-L-alpha-Hydroxysäure-Oxidase), P. Urban et al., Biochemistry, Bd. 27, (1988) 7365 ... 7371 (Rattennieren-L-alpha-Hydroxysäure-Oxidase), D. W. Fry and K. E. Richardson, Biochim. Biophys., Acta, Bd. 568 (1979) 135 ... 144 (Humanleber-Glykolsäure-Oxidase), M. J. Emes und K. H. Erismann, Int. J. Biochem., Bd. 16. (1984) 1373 ... 1378 (Lemna minor L. Glyakolat-Oxidase), H. S. Kim und J. D. Choi, Korean Biochem. J., Bd. 20, (1987) 350 ... 356 (Spinat-Glykolat-Oxidase).
  • Obgleich die enzymkatalysierte Oxidation von L-Milchsäure durch Sauerstoff gut bekannt ist, ist lediglich in einem einzigen Versuch eine hohe Selektivität auf Brenztraubensäure demonstriert worden (I. Zelitch und S. Ochoa), wo die Konzentration von L-Lactat 3,3 mMol betrug. Diese geringe Konzentration von L-Lactat beschränkte die Konzentration des gebildeten Wasserstoffperoxids und beschränkte in Gegenwart eines Überschusses von Katalase auch die Reaktion von Wasserstoffperoxid mit Pyruvat unter Erzeugung von Acetat und Kohlendioxid. Die Gewinnung einer derart geringen Konzentration von Pyruvat (ca. 3,2 mMol) aus einem wäßrigen Reaktionsgemisch ist für einen wirtschaftlichen Herstellungsprozeß nicht durchführbar.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Darstellung von Brenztraubensäure (oder eines Salzes von ihr, wie nachfolgend ausführlicher dargestellt wird) durch Oxidieren von L-Milchsäure (oder eines Salzes von ihr) mit Sauerstoff in wäßriger Lösung und in Gegenwart der zwei Enzymkatalysatoren Glykolat-Oxidase (z. B. (S)-2-Hydroxysäure-Oxidase, EC 1.1.3.15) und Katalase (z. B. EC 1.11.1.6.). Damit gewährt die vorliegende ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Brenztraubensäure. umfassend die Schritte des Umsetzen von L-Milchsäure und Sauerstoff in einem wäßrigen Medium in Gegenwart des Enzymkatalysators Glykolat-Oxidase und des Enzymkatalysators Katalase für eine ausreichende Zeitdauer, um die L-Milchsäure in Brenztraubensäure mit hohen Ausbeuten umzuwandeln, wobei die Ausgangskonzentration der L-Milchsäure etwa 0,1 bis etwa 2,0 Mol beträgt; sowie nachfolgendes Gewinnen der Brenztraubensäure. Die Ausführungsformen der Erfindung sind in den Ansprüchen festgelegt. Es ist davon auszugehen, daß für die Aufgaben der vorliegenden Erfindung die Begriffe Brenztraubensäure und L-Milchsäure speziell, wenn auf eine wäßrige Lösung im pH-Bereich von 6 bis 10 Bezug genommen wird, den stark dissoziierten Zustand bezeichnen, worin eine teilweise neutralisierte saure Lösung überwiegend als das Pyruvat-Ion bzw. das L-Lactat-Ion vorliegt. Brenztraubensäure ist als ein chemisches Zwischenprodukt bei der Herstellung von Feinchemikalien, Agrochemikalien und Pharmazeutika verwendbar. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist daher davon auszugehen, daß bei der Angabe von hohen Ausbeuten und der Gewinnung von Brenztraubensäure ein Verfahren als gleichwertig einzubeziehen ist, bei welchem die Brenztraubensäure an sich als ein Zwischenprodukt für eine auf andere Weise verwendbare abgeleitete Verbindung der Brenztraubensäure mit entsprechend hohen Ausbeuten erzeugt wird.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird die Brenztraubensäure über eine enzymkatalysierte Oxidation von L-Milchsäure in Konzentrationen bis zu 0,5 Mol hergestellt und mit einer Ausbeute von 96% (98%ige Reinheit, Natriumsalz) dargestellt. Man hätte erwarten können, daß die hohe Ausgangskonzentration der eingesetzten L-Milchsäure zu einer Substrathemmung der Glykolat-Oxidase führt, die die Reaktionsgeschwindigkeit und/oder die Endkonzentration des Produkt beschränkt haben würde. In ähnlicher Weiser könnte eine Konzentration der Brenztraubensäure von 0,5 Mol zu einer Produkt-Hemmung des Enzyms geführt haben, was wiederum die Konzentration des erhaltenen Produktes beschränken würde.
  • Ferner wurde nach der vorliegenden Erfindung entdeckt, daß Ausbeuten von Pyruvat bis zu 98 ... 99% in ungepufferten Reaktionen erhalten werden können, die ohne eine pH-Kontrolle ablaufen; sämtliche früheren Beispiele von enzymatischen Oxidationen von L-Milchsäure sind unter Verwendung eines Puffers ausgeführt worden, bei dem es sich in der Regel um Phosphat-Puffer handelte. Die hohen Ausbeuten an Pyruvat, die in Abwesenheit von Puffer erhalten wurden, sind genauso hoch wie diejenigen, die bei Abwesenheit von zugesetztem Puffer erhalten werden oder überschreiten diese. Die Darstellung von Pyruvat in Abwesenheit von zugesetztem Puffer ermöglichen eine einfache Abtrennung von Produkt aus dem Reaktionsgemisch; der Katalysator wird durch Filtration oder Zentrifugieren entfernt und läßt eine wäßrige Lösung eines Salzes der Brenztraubensäure zurück, das leicht durch Entfernung des Wassers gewonnen werden kann (beispielsweise durch Abtreiben von Wasser unter vermindertem Druck, durch Lyophilisierung o. dgl.).
  • Die Verwendung von gentechnisch behandelten, permeabilisierten Ganzzellenkatalysatoren (d. h. einem mikrobiellem Transformanten, der sowohl Glykolat-Oxidase als auch Katalase enthält) für die Oxidation von L-Milchsäure zu Pyruvat ist demonstriert worden. Die Verwendung dieser Ganzzellenkatalysatoren hat zu einer Reihe von Vorteilen gegenüber der Verwendung von löslichen Enzymen als Katalysatoren in der vorliegenden Erfindung geführt. Die Lösungen, die Ganzzellenkatalysatoren enthalten, lassen sich mit Sauerstoff oder einem Sauerstoff enthaltenden Gas überspülen, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht wird; das Überspülen eines Reaktionsgemisches, das lösliche Enzyme enthält, führt zu einer raschen, irreversiblen Denaturierung von Glykolat-Oxidase. Am Ende der Reaktion wird der Ganzzellenkatalysator mühelos zur Wiederverwendung durch Filtration oder Zentrifugieren wieder hergestellt, während die löslichen Enzyme nicht abzentrifugiert werden können und die Filtration zu einem Verlust des größten Teils der löslichen Glykolat-Oxidaseaktivität führt. Die Rückgewinnung von wiederverwendbaren Enzymaktivitäten für die Ganzzellenkatalysatoren ist nach jedem Katalysatorrücklauf außerordentlich hoch (ca. 95% oder größer), während die gemessene Aktivität der nach nur einer Reaktion verbleibenden löslichen Glykolat-Oxidase typischerweise 40 ... 60% beträgt. Die Verwendung von Glykolat-Oxidase und Katalase, die an einem inerten Träger gebunden oder mit diesem immobilisiert ist, zeigt viele dieser gleichen Vorteile und wird als solche für die Aufgaben der vorliegenden Erfindung als gleichwertig angesehen.
  • Die folgende Tabelle gibt einen Vergleich der Ergebnisse, die aus der Oxidation von 0.50 Mol L-Milchsäure-Lösungen erhalten wurden, indem verwendet wurden: 1) lösliche Glykolat-Oxidase (g. o.) und lösliche Katalase: 2) Hansenula polymorpha-permeabilisierter Zellenkatalysator; sowie 3) Pichia pastoris permeabilisierter Zellenkatalysator; und zwar unter indentischen Reaktionsbedingungen (die Reaktionsbedingungen siehe Beispiele 5, 12 und 13):
  • Die Ausbeute von Pyruvat ist höher und die Erzeugung von Acetat als Nebenprodukt geringer, wenn beide permeabilisierten Katalysatoren im Vergleich zur Verwendung von löslicher Glykolat-Oxidase und Katalase als Katalysator verwendet wurden. Bei Verwendung des H. polymorpha-permeabilisierter Zellenkatalysator in der gleichen Glykolat-Oxidasekonzentration wie bei dem Versuch mit löslichem Enzym verwendet wurde, wurde weniger Acetat gebildet. (erzeugt durch die Reaktion von Wasserstoffperoxid als Nebenprodukt mit Pyruvat), und zwar obgleich die Konzentration der im Reaktionsgemisch vorliegenden endogenen Zellularkatalase halb so groß ist wie die in der Reaktion des löslichen Enzyms. Diese Ergebnisse und die in den beigefügten Beispielen demonstrieren die unerwartete Verbesserung in den Pyruvat-Ausbeuten bei Verwendung von permeabilisierten Zelltransformanten als Katalysatoren.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Die katalytische Oxidation von L-Milchsäure oder eines geeigneten Salzes davon wird am einfachsten ausgeführt, indem die L-Milchsäure mit einer Quelle für molekularen Sauerstoff in Gegenwart eines Enzymkatalysators in Kontakt gebracht wird, der die Reaktion von L-Milchsäure mit O&sub2; unter Bildung von Brenztraubensäure katalysiert. Ein derartiger Katalysator ist das Enzym Glykolat-Oxidase (EC 1.1.3.15), auch bekannt als Glykolsäure-Oxidase. Glykolat-Oxidase kann aus zahlreichen Quellen isoliert werden, die auf dem Gebiet gut bekannt sind (s.o.). Die in der Reaktion verwendete Glykolat-Oxidase sollte in einer wirksamen Konzentration vorliegen, in der Regel in einer Konzentration von etwa 0,01 bis etwa 1.000 IU/ml, vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 10 IU/ml. Eine "IU" (International Unit) wird als diejenige Enzymmenge festgelegt, die die Umsetzung von einem Mikromol Substrat pro Minute katalysiert. Eine Vorgehensweise zur Bestimmung dieses Enzyms findet sich in I. Zelitch und S. Ochoa, J. Biol. Chem., Bd. 201 (1953) 707 ... 718. Diese Methode wird auch zur Bestimmung der Aktivität von gewonnener oder recyclierter Glykolat-Oxidase angewendet.
  • Optimale Ergebnisse bei der Verwendung von Glykolat-Oxidase als ein Katalysator für die oxidative Umwandlung von L-Milchsäure zu Brenztraubensäure werden erhalten, indem in die Reaktionslösung ein Katalysator für die Zersetzung des Wasserstoffperoxids einbezogen wird. Ein derartiger Peroxid-zerstörender Katalysator, der bei der Vereinigung mit Glykolat-Oxidase wirksam ist, ist die Enzym-Katalase (EC 1.11.1.6). Die Katalase katalysiert die Zersetzung von Wasserstoffperoxid zu Wasser und Sauerstoff, wobei angenommen wird, daß sie die Ausbeuten an Brenztraubensäure in dem erfindungsgemäßen Prozeß dadurch verbessert, daß sie die Zersetzung des Wasserstoffperoxids beschleunigt, das gemeinsam mit der Brenztraubensäure in der von Glykolat-Oxidase katalysierten Reaktion von Milchsäure mit O&sub2; erzeugt wird. Die Konzentration von Katalase sollte 50 ... 50.000 IU/ml und vorzugsweise 2.000 ... 15.000 IU/ml betragen. Vorzugsweise werden die Konzentrationen von Katalase und Glykolat-Oxidase innerhalb der vorgenannten Bereiche so eingestellt, daß das Verhältnis (gemessen in IU für jedes Enzym) von Katalase zu Glykolat-Oxidase mindestens etwa 250 : 1 beträgt.
  • Zusätzlich zur Verwendung von löslichen Enzymen als Katalysatoren sind mikrobielle Transformanten, die sowohl Glykolat-Oxidaseaktivität als auch endogene Katalaseaktivität exprimieren, dargestellt worden und ihre Verwendung als mikrobielle Katalysatoren in der vorliegenden Erfindung demonstriert worden. Ein mikrobieller Zellkatalysator, der in der vorliegenden Erfindung eingesetzt worden ist, ist ein Transformant von Hansenula polymorpha (eine methylotrophe Hefe). Es wurde mehrere Transformanten von H. polymorpha, die über ausreichend Gylkolat-Oxidaseaktivität verfügen, durch Einsetzen der DNA für Glykolat-Oxidase in einen Expressionsvektor unter der Kontrolle des Formiatdehydrogenase(FMD)-Promotors hergestellt. H. polymorpha wurde mit diesem Vektor transformiert und ein große Mengen von Glykolat-Oxidase erzeugender Stamm selektiert und H. polymorpha GO1 bezeichnet (hinterlegt im ARS-Patent Culture Collection, unter dem Northern Regional Research Laboratory mit der Hinterlegungsnummer: Y-21065 mit der U. S. D. A. Peoria, Illinois.
  • H. polymorpha Zellkatalysatoren werden normalerweise dargestellt, indem zunächst ein Inokulum eines H. polymorpha-Transformanten in 500 ml YPD (Difco), pH 4,4, aufgezogen wird. Diese Kultur wurde sodann in einen Fermenter inokuliert, der 10 l "Yeast Nitrogen Base (YNB. Difco) ohne Aminosäuren (14 g) Ammoniumsulfat (50 g) und Methanol (100 g) bei pH 5,0 enthielt. Der Fermenter wurde für 42,5 Stunden bei 37 C mit einer Rührgeschwindigkeit von 400 U/min. einem konstanten pH-Wert von 5,0, 40% aufgelösten Sauerstoff (kontrolliert) und 2 · 10&sup5; Pa (40 psig) Luft betrieben wurde. Bei Abschluß der Fermentation wurden 1,0 kg Glyzerin zugesetzt und die Zellen durch Zentrifugieren, Gefrieren in flüssigem Stickstoff geerntet und bei -80ºC aufbewahrt.
  • Ein zweiter mikrobieller Zellenkatalysar, der in der vorliegenden Erfindung zum Einsatz gelangte, ist ein Transformant von Pichia Pastoris (eine methylotrophe Hefe), die das Enzym der Glykolat-Oxidase aus Spinat exprimiert, sowie eine endogene Katalase. Es wurden mehrere Transformanten von P. pastoris mit ausreichender Glykolat-Oxidaseaktivität durch Einsetzen eines DNA-Fragmentes dargestellt, indem ein DNA-Fragment, welches das Gen der Spinat-Glykolat-Oxidase enthält, in einen P. pastoris-Expressionsvektor (pHIL-D4) eingesetzt wurde, so daß es unter der Kontrolle des Methanol-induzierbaren Alkohol-Oxidase-I-Promotors war, der das Plasmid pMP1 erzeugt. Es wurde P. pastoris Stamm GTS115 (NRRL Y-15851) zu Plasmid pMP1 transformiert und eine Selektion vorgenommen, um die Integration des linearisierten Plasmids pMP1 in einen chromosomalen Alkohol-Oxidase-I-Locus und den Austausch von Alkohol-Oxidase-Gen mit Glykolat-Oxidase-Gen zu ermöglichen. Als nächstes wurde ein Pool derartiger Transformanten für die maximale Zahl von integrierten Kopien der Expressionskassette gewählt. Es wurde eine hohe Kopiezahl von Transformant mit der Bezeichnung P. pastoris Stamm GS115-MSP10 isoliert und als NRRL Y-21001 hinterlegt.
  • P. pastoris-Zellen werden typischerweise durch Aufziehen eines Inokulums in 100 ml YNB dargestellt, die 1% Glycerin enthält. Nach 48 Stunden Wachstum bei 30 C wurden die Zellen in einen Fermenter gegeben, der 10 l Medium enthält, das sich aus Hefe-Stickstoff-Base (YNB) ohne Aminosäuren (124 g). Glycerin (100 g) und Biotin (20 mg) zusammensetzte. Die Fermentation wurde bei pH 5,0 (kontrolliert mit NH&sub4;OH), 30ºC, mit einer Rührgeschwindigkeit von 200 U/m. Belüftung von 1,4 · 10&sup5; Pa (5 slpm, 5 psig) Luft und aufgelösten Stickstoff ausgeführt, der bei weniger als 50% Sättigung gehalten wurde. Bei Verarmung von Glycerin wurden die Zellen zur Expression von Glykolat-Oxidase durch Wachstum im gleichen Medium mit der Ausnahme induziert, daß Methanol (50 g) für Glycerin ersetzt wurde. Mit Hilfe eines Enzymassays wurde die Glykolat-Oxidaseaktivität während der Induktion verfolgt. Nach 24 Stunden Induktion wurden die Zellen nach einer Behandlung mit Glycerin (1 kg) geerntet. Nach der Ernte wurden die Zellen in flüssigem Stickstoff tiefgefroren und bei -80ºC aufbewahrt.
  • H. polymorpha- und P. pastoris-Zelltransformanten erforderten vor der Verwendung als Katalysator für die Oxidation von Glykolsäure zu Glyoxalsäure eine Permeabilisierung. Es ist eine Vielzahl bekannter Verfahren zur Permeabilisierung für die Herstellung von Zellen mit ausreichender Glykolat-Oxidaseaktivität bekannt (siehe Felix, H., Anal. Biochemistry, Bd. 120, (1982) 211 ... 234) Typischerweise wurde eine Suspension von 10 Gewichtsprozent nasser Zellen in 0,1% (Volumen/Volumen) "TRITON" X - 100/20 mMol Phosphat-Puffer (pH 7,0) für 15 Minuten gemischt, danach in flüssigem Stickstoff gefroren, aufgetaut und mit 20 mMol Phosphat/0,1 mMol FMN-Puffer (pH 7,0) gewaschen. Unmittelbar nach der Permeabilisierung wurde die Menge des Ganzzellenkatalysators, die dem Reaktionsgemisch zugesetzt wurde, so gewählt, daß die erforderlichen Konzentrationen von Glykolat-Oxidase- und Katalaseaktivitäten entsprechend der vorstehenden Beschreibung für die entsprechenden löslichen Enzyme geschaffen wurden. Ergebnisse von Glykolat-Oxidase- und Katalaseaktivitäten von mehr als 100 · ihrer Anfangswerte sind auf die erhöhte Permeabilisierung der Zellen während des Ablaufs der Reaktion zurückzuführen.
  • Es wurden mikrobielle Zelltransformanten auf Glykolat-Oxidaseaktivität assayiert, indem genau etwa 5 ... 10 mg nasser Zellen (abgetupft auf Filterpapier zur Entfernung von übermäßiger Feuchtigkeit) in einer 3 ml-Quarzcuvette eingewogen wurden, die einen Magnetrührstab und 2,0 ml einer Lösung von 0,12 mMol 2,6-Dichlorphenol-indophenol (DCIP) und 80 mMol TRIS (Tris(hydroxymethyl)aminomethan)-Puffer (pH 8,3) enthielt. Die Cuvette wurde mit einer Gummimembran verschlossen und die Lösung desoxidiert, indem für 5 Minuten Stickstoff durchgeperlt wurde. Mit Hilfe einer Spritze wurden der Cuvette sodann 40 Mikroliter 1,0 M Glykolsäure/1,0 Mol TRIS (pH 8,3) zugegeben und die Mischung gerührt, während die Änderung der Absorption in Abhängigkeit von der Zeit bei 605 nm (e = 22,000) gemessen wurde. Die Katalaseaktivität wurde assayiert, indem genau etwa 2 ... 5 mg nasser Zellen (abgetupft auf Filterpapier zur Entfernung übermäßiger Feuchtigkeit) in eine 3 ml-Quarzcuvette eingewogen wurden, die einen Magnetrührstab und 2,0 ml destilliertes Wasser enthielt, wonach 1,0 ml von 59 mMol Wasserstoffperoxid in 50 mMol Phosphat-Puffer (pH 7,0) zugesetzt und die Änderung der Absorption in Abhängigkeit von der Zeit bei 240 nm (e = 39,4) gemessen wurde. Die Aktivitäten von Glykolat-Oxidase und Katalase der H. polymorpha oder P. pastoris nassen Zellen (permeabilisiert) und aufgezogen in verschiedenen Medien lagen im Bereich von 20 ... 120 DCIP IU/g nasse Zellen für Glykolat-Oxidase und 30.000 ... 200.000 IU/g nasse Zellen für endogene Katalase.
  • Ein wahlweiser, oftmals jedoch vorteilhafter Bestandteil der Reaktionslösung ist Flavin-Mononucleotid (FMN), das im allgemeinen bei einer Konzentration bis zu etwa 2,0 mMol und vorzugsweise etwa 0,01 bis etwa 0,2 mMol verwendet wird. Es wird angenommen, daß FMN die Produktivität der Glykolat-Oxidase erhöht, worunter die Menge Glykolsäure verstanden wird, die pro Enzymeinheit zu Glyoxalsäure umgesetzt wird. Es wird davon ausgegangen, daß die Konzentration von zugesetztem FMN zusätzlich zu etwaigem, mit dem Enzym vorliegenden FMN zählt, da FMN oftmals auch dem Enzym während der Herstellung des Enzyms zugesetzt wird. Die Struktur von FMN und eine Methode zu seiner Analyse findet sich bei K. Yagai, "Methods of Biochemical Analysis, Bd. X, Interscience Publishers, New York, (1962), S. 319 ... 355.
  • L-Milchsäure ist kommerziell verfügbar. In der vorliegenden Reaktion liegt ihre Ausgangskonzentration im Bereich von 0,10 Mol bis 2,0 Mol und vorzugsweise zwischen 0,25 Mol und 1,0 Mol. Sie kann in der Reaktion in Form als Säure oder als ein kompatibles Salz davon eingesetzt werden. d. h. ein Salz, das wasserlöslich ist und dessen Kation die angestrebte Umwandlung von L-Milchsäure zu Brenztraubensäure nicht stört. Geeignete und kompatible salzbildende kationische Gruppen lassen sich leicht empirisch bestimmen. Repräsentative Salze dafür sind die Alkalimetall-Salze, Erdalkalimetall-Salze, Ammonium-Salze, substituierte Ammonium-Salze, Phosphonium-Salze und substituierte Phosphonium-Salze. Auf dem Wege der Fermentation erzeugte L-Milchsäure kann als Substrat als eine filtrierte Lösung unmittelbar aus dem Fermenter ohne Reinigung oder Abtrennung aus der Fermentationsbrühe eingesetzt werden.
  • Die Umwandlung von L-Milchsäure zu Brenztraubensäure wird ohne Schwierigkeiten und vorzugsweise in wäßrigen Medien ausgeführt. Der pH-Wert des Reaktionsgemisches wird auf einen Wert zwischen 6 und 10 und vorzugsweise zwischen 7 und 9 eingestellt. Innerhalb dieses pH-Bereichs läßt sich der genaue angestrebte pH-Wert durch Zusatz irgendeiner kompatiblen, nichtstörenden Base einstellen, einschließend Alkalimetallhydroxide, -carbonate, -hydrogencarbonate und -phosphate, ohne darauf beschränkt zu sein. Der pH-Wert eines nichtgepufferten Reaktionsgemisches nimmt um etwa 2 pH-Einheiten im Verlaufe der Reaktion ab, so daß es oftmals nützlich ist, die Reaktion am oberen Ende des pH-Bereichs der maximalen Enzymaktivität von etwa 9,0 ... 8,5 zu starten und während des Reaktionsablaufes abfallen zu lassen, wobei der End-pH-Wert der nichtpufferten Reaktionsgemische typischerweise im Bereich von 6,7 bis 7,5 liegt. Der pH-Wert läßt sich wahlweise durch separaten Zusatz eines nichtstörenden, anorganischen oder organischen Puffers aufrechterhalten, der über ein Pufferungsvermögen um den pH-Wert von 7,5 verfügt, da die optimale Enzymaktivität für die Oxidation von L-Milchsäure nahe an diesem Wert liegt, wobei bei Verwendung eines geeigneten Puffers ein Anfangs-pH-Wert von 7,5 eingesetzt wird. Es gilt als selbstverständlich, daß L-Milchsäure und Brenztraubensäure in Wasser stark dissoziiert vorliegen und daß bei einem pH-Wert zwischen 7 und 10 überwiegend, wenn nicht fast ausschließlich L-Lactat- und Pyruvat-Ionen vorliegen.
  • Sauerstoff (O&sub2;) kann als das Oxidationsmittel für die Umwandlung von L-Milchsäure zu Brenztraubensäure als ein Gas der Reaktion unter Rühren der Flüssigkeit an der Gas/Flüssigkeit-Grenzfläche oder durch eine für Sauerstoff durchlässige Membran zugesetzt werden. Bei Einsatz eines permeabilisierten Ganzzellenkatalysators kann Sauerstoff durch Bespülen (Durchperlenlassen) von Sauerstoff oder eines Sauerstoff enthaltenden Gases durch das Reaktionsgemisch zugesetzt werden. Unter den meisten Bedingungen wird die Reaktionsgeschwindigkeit mindestens teilweise von der Geschwindigkeit bestimmt, mit der Sauerstoff im wäßrigen Medium aufgelöst werden kann. Somit kann, obgleich Sauerstoff der Reaktion in Form von Luft zugeführt werden kann, auch eine relativ reine Form von Sauerstoff verwendet werden. Obgleich keine obere Grenze des Sauerstoffdruckes bekannt ist, können Sauerstoffdrücke bis zu 50 · 10&sup5; Pa (50 atm) verwendet werden, wobei eine obere Grenze von 15 · 10&sup5; Pa (15 atm) bevorzugt wird. Um eine hohe Auflösungsgeschwindigkeit für Sauerstoff (und damit Reaktionsgeschwindigkeit) aufrecht zu erhalten, ist eine Bewegung wichtig. Es ist jede beliebige geeignete Form der Bewegung anwendbar, wie beispielsweise das Rühren. Eine Bewegung mit hoher Scherung oder eine Bewegung, die ein Schaum erzeugt, können die Aktivität des/der löslichen Enzym/Enzyme herabsetzen und sollten bei Verwendung von löslichen Enzymkatalysatoren vermieden werden.
  • Die Reaktionstemperatur ist sofern eine wichtige Variable, als sie die Reaktionsgeschwindigkeit und Stabilität der Enzyme beeinflußt. Es kann typischerweise eine Reaktionstemperatur bis zu etwa 40ºC ohne wesentlichen Verlust der katalytischen Aktivität angewendet werden, wobei die bevorzugte Reaktionstemperatur im Bereich von etwa 0ºC bis etwa 15ºC liegt. Bei Betrieb im bevorzugten Temperaturbereich wird die gewonnene Enzymaktivität am Ende der Reaktion auf ein Maximum gebracht. Die Temperatur sollte nicht so niedrig sein, daß die wäßrige Lösung zu gefrieren beginnt. Die Temperatur kann mit üblichen Methoden geregelt werden, wie beispielsweise unter Verwendung eines Mantelreaktionsgefäßes und Durchleiten von Flüssigkeit geeigneter Temperatur durch den Mantel, ohne darauf beschränkt zu sein. Das Reaktionsgefäß kann aus einem beliebigen Material beschaffen sein, das gegenüber dem Reaktionsinhaltsstoffen inert ist.
  • Bei Beendigung der Reaktion lassen sich die löslichen Enzymkatalysatoren durch Filtration oder Zentrifugieren entfernen und wahlweise wiederverwenden. Alternativ können sie durch Erhitzten. z. B. für 5 Minuten auf 70ºC, denaturiert und ausgefällt werden und/oder man beläßt sie im Reaktionsgemisch, wenn ihre Anwesenheit kein Hinderungsgrund ist. Permeabilisierte Zellkatalysatoren können aus den Reaktionsgemischen zum Recyclieren durch Zentrifugieren oder Filtration abgetrennt werden. Nach der Entfernung des löslichen Enzyms oder der mikrobiellen Zellkatalysatoren kann wahlweise Flavin-Mononucleotid (FMN) entfernt werden, indem die Lösung mit Aktivkohle in Kontakt gebracht wird. Die angestrebte Brenztraubensäure (d. h. die Brenztraubensäure und die Pyruvat-Salze) können als Lösung an sich gewonnen werden, oder die resultierende Lösung kann eingeengt werden und die Brenztraubensäure durch Entfernung von Wasser gewonnen werden; wiederum z. B. durch Abtreiben von Wasser unter vermindertem Druck, durch Lyophilisierung (Gefriertrocknen) oder nach einer anderen auf dem Gebiet allgemein bekannten Methode.
  • In den folgenden, zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung dienenden Beispiele werden, sofern nicht anders angegeben, die Ausbeuten von Pyruvat und Acetat und das gewonnene L-Lactat in Prozent bezogen auf die Gesamtmenge der zu Beginn der Reaktion vorliegenden L-Milchsäure angegeben. Die Analysen der Reaktionsgemische wurden unter Verwendung der Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) ausgeführt. Die Analysen der organischen Säuren wurden unter Verwendung einer Bio-Rad HPX-87H-Säule ausgeführt.
  • BEISPIEL 1
  • In ein 3 oz.-Aerosol-Reaktionsgefäß aus Glas nach Fischer-Porter wurden ein Magnetstabrührer und 10 mm einer wäßrigen Lösung gegeben, die Lithium-L-Lactat (0,75 Mol) enthielt, FMN (0,01 mMol), Isobutansäure (HPLC - interner Standard, 0,100 Mol), BICINE-Puffer (0,788 Mol), Spinat-Glycolat-Oxidase (1.0 IU/ml) und Aspergillus niger-Katalase (1.400 IU/ml) bei pH 8,9. Das Reaktionsgefäß wurde verschlossen und das Reaktionsgemisch auf 5ºC gekühlt und das Gefäß danach mit Sauerstoff gespült, indem auf 5,8 · 10&sup5; Pa (70 psig) Überdruck und Ablassen auf Atmosphärendruck 5 · unter Rühren unter Druck gesetzt wurde. Das Gefäß wurde sodann unter einen Überdruck von 5,8 · 10&sup5; Pa (70 psig) Sauerstoff gesetzt und das Gemisch bei 5ºC gerührt. Aliquote (0,10 ml) wurden mit Hilfe einer Spritze durch eine Probenahmeöffnung (ohne Druckverlust im Gefäß) in regelmäßigen Abständen zur HPLC-Analyse für die Überwachung des Ablaufs der Reaktion entnommen. Nach 28,5 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat und Acetat 47,7% bzw. 43,6%, wobei 11,5% Lactat verblieben. Die verbleibende Aktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 40% bzw. 100% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 2
  • Die im Beispiel 1 beschriebene Prozedur wurde unter Verwendung von 10 ml wäßriger Lösung wiederholt, die L-Milchsäure (96% L-Isomer, 4% D-Isomer, 0,750 Mol) enthielt. KH&sub2;PO&sub4; (0,750 Mol). FMN (0,01 mMol), Isobutansäure (HPLC - interner Standard. 0,100 Mol). Spinat-Glykolat-Oxidase (1,0 IU/ml) und lösliche Aspergillus niger-Katalase (14.000 IU/ml) bei pH 8,1 und 5ºC enthielt. Nach 48 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 79,6% bzw. 3,8 X, wobei 20,2% Lactat verblieben. Die verbleibende Aktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase nach 18 Stunden der Reaktion betrug 22% bzw. 100% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 3
  • Es wurde die in Beispiel 1 beschriebene Prozedur unter Verwendung von 10 ml wäßriger Lösung wiederholt, die L-Milchsäure (96% L-Isomer, 4% D-Isomer, 0,500 Mol), KH&sub2;PO&sub4; (0,50 Mol), FMN (0,01 mMol), Isobutansäure (HPLC interner Standard, 0,100 Mol), Spinat-Glykolat-Oxidase (2,0 IU/ml) und lösliche Aspergillus nicier-Katalase (14.000 IU/ml) bei pH 8,3 und 5ºC enthielten. Nach 18 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 90,5% bzw. 4,2%, wobei 6,4% Lactat verblieben. Die verbleibende Aktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 57% bzw. 100% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 4
  • Die in Beispiel 1 beschriebene Prozedur wurde unter Verwendung von 10 ml wäßriger Lösung wiederholt, die Natrium-L-Lactat (0,500 Mol). Isobutansäure (HPLC - interner Standard, 0,100 Mol), Spinat-Gylkolat-Oxidase (2,0 IU/ml) und lösliche Aspergillus niger-Katalase (20.000 IU/ml) bei pH 9,0 (eingestellt mit 50%iger NaOH) und 15ºC enthielten. Ein Puffer wurde nicht zugesetzt. Nach 7 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 91,6% bzw. 0,6%, wobei 7,1% Lactat verblieben. Die verbleibende Aktivität von Glykolat-Oxidase bzw. -Katalase betrug 21% bzw. 100% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 5
  • Die im Beispiel 1 beschriebene Prozedur wurde unter Verwendung von 10 ml wäßriger Lösung wiederholt, die Natrium-L-Lactat (0,500 Mol). Isobutansäure (HPLC - interner Standard, 0,100 Mol). Spinat-Glykolat-Oxidase (6,0 IU/ml) und lösliche Aspergillus niger-Katalase (10.000 IU/ml) bei pH 9,0 (eingestellt mit 50%iger NaOH) und 15ºC enthielten. Ein Puffer wurde nicht zugesetzt. Nach 5 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 95,3% bzw. 0,9%, wobei 4,5% Lactat verblieben. Die verbleibende Aktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 68% bzw. 100% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 6
  • In ein 3 oz.-Aerosol-Reaktionsgefäß aus Glas nach Fischer-Porter wurden 1 Magnetrührstab und 10 ml einer wäßrigen Lösung gegeben, die Natrium-L-Lactat (0,500 Mol), KH&sub2;PO&sub4; (0,50 Mol) und Isobutansäure (HTLC - interner Standard, 0,100 Mol) bei pH 9,0 (eingestellt mit 50%iger NaOH) enthielt und die Lösung auf 5ºC gekühlt. Sodann wurden in das Gefäß 0,75 g Pichia pastoris-Transformant GS115-MSP10 (65,2 IU-Glykolat-Oxidase und 101.000 IU-Katalase) gegeben, die durch Behandlung mit 0,1%igem Benzalkoniumchlorid ("LONZA BARQUAT" 01-50) permeabilisiert wurden, wonach das Reaktionsgefäß verschlossen wurde und das Reaktionsgemisch auf 5ºC gekühlt wurde. Das Gefäß wurde mit Sauerstoff gespült, indem auf einen Überdruck von 5,8 · 10&sup5; Pa (70 psig) und Ablassen an Atmosphärendruck 5 · unter Rühren unter Druck gesetzt wurde, wonach das Gefäß auf einen Überdruck von 5,8 · 10&sup5; Pa (70 psig) Sauerstoff unter Druck gesetzt wurde und die Mischung bei 5ºC gerührt wurde. Aliquote (0,10 ml) wurden mit Hilfe einer Spritze durch eine Probenahmeöffnung (ohne Druckverlust im Gefäß) in regelmäßigen Abständen zur HPLC-Analyse für die Überwachung des Ablaufs der Reaktion entnommen. Nach 5 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 97,6% bzw. 2,5%, wobei 0,3% Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 104% bzw. 105% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 7
  • Die Reaktion in Beispiel 6 wurde unter Verwendung von BICINE-Puffer (0,5 Mol) anstelle von KH&sub2;PO&sub4; (0,50 Mol) wiederholt. Nach 5 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 93,1% bzw. 6,3%, wobei 0,4% Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 107% bzw. 122 % ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 8
  • Die im Beispiel 6 beschriebene Prozedur wurde unter Verwendung von 10 ml einer wäßrigen Lösung wiederholt, die Natrium-L-Lactat (0,500 Mol) und Isobutansäure (HPLC - interner Standard. 0.100 Mol) bei pH 9,0 (eingestellt mit 50%iger NaOH) enthielt, zu der 0,75 g Pichia pastoris-Transformant GS115-MSP10 (65,2 IU-Glykolat-Oxidase und 101.000 IU-Katalase) zugesetzt wurden, die durch Behandlung mit 0,1% Benzalkoniumchlorid ("LONZA BARQUAT" OJ-50) permeabilisiert worden waren. Ein Puffer wurde nicht zugesetzt. Nach 5 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 99,0% bzw. 0,7%, wobei 0,4 % Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 119% bzw. 113% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 9
  • Die im Beispiel 6 beschriebene Prozedur wurde unter Verwendung von 10 ml wäßriger Lösung wiederholt, die Natrium-L-Lactat (0,500 Mol) und Isobutansäure (HPLC interner Standard, 0,100 Mol) bei pH 9,0 (eingestellt mit 50%iger NaOH) enthielt, zu der 0,35 g Pichia pastoris-Transformant GS115-MSP10 (22,6 IU-Glykolat-Oxidase und 50.000 IU-Katalase) zugesetzt wurden, die durch Behandlung mit 0,1% Benzalkoniumchlorid ("LONZA BARQUAT" OJ-50) permeabilisiert worden waren. Ein Puffer wurde nicht zugesetzt. Nach 8 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 97,4% bzw. 2,3%, wobei 0,4% Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellenaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 123% bzw. 150% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 10
  • Es wurde die im Beispiel 6 beschriebene Prozedur unter Verwendung von 10 ml einer wäßrigen Lösung wiederholt, die Natrium-L-Lactat (0,500 Mol) und Isobutansäure (HPLC - interner Standard, 0,100 Mol) bei pH 9,0 (eingestellt mit 50%iger NaOH) enthielt, wozu 0,18 g Pichia pastoris-Transformant GS115-MSP10 (11,3 IU-Glykolat-Oxidase und 25.000 IU-Katalase) zugesetzt wurden, die durch Behandlung mit 0,1% Benzalkoniumchlorid ("LONZA BARQUAT" OJ-50) permeabilisiert worden waren. Ein Puffer wurde nicht zugesetzt. Nach 10 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 92,9% bzw. 5,0%, wobei 3,3 % Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 121% bzw. 228% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 11
  • Die im Beispiel 6 beschriebene Prozedur wurde unter Verwendung von 10 ml einer wäßrigen Lösung wiederholt, die Natrium-L-Lactat (1,00 Mol) und Isobutansäure (HPLC interner Standard, 0,100 Mol) bei pH 9,0 (eingestellt mit 50%iger NaOH) enthielt, wozu 0.71 g Pichia Dastoris-Transforniant GS115-MSP10 (45,9 IU-Glykolat-Oxidase und 100.000 IU-Katalase) zugesetzt wurden, die durch Behandlung mit 0.1% Benzalkoniumchlorid ("LONZA BARQUAT" OJ-50) permeabilisiert worden waren. Ein Puffer wurde nicht zugesetzt. Nach 8 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 89,1% bzw. 8,4%, wobei 1,3 % Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 124% bzw. 145% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 12
  • Die im Beispiel 6 beschriebene Prozedur wurde unter Verwendung von 10 ml einer wäßrigen Lösung wiederholt, die Natrium-L-Lactat (0,50 Mol) und Isobutansäure (HPLC - interner Standard, 0,100 Mol) bei pH 9,0 (eingestellt mit 50%iger NaOH) enthielt, wozu 0,66 g Pichia pastoris-Transformant GS115-MSP10 (62,7 IU-Glykolat-Oxidase und 100.000 IU-Katalase) zugesetzt wurden, die durch Behandlung mit 0,1% Benzalkoniumchlorid ("LONZA BARQUAT" OJ-50) permeabilisiert worden waren. Ein Puffer wurde nicht zugesetzt. Die Reaktionstemperatur betrug 15ºC und der Sauerstoff-Überdruck 9,3 · 10&sup5; Pa (70 psig). Nach 3 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 98,2% bzw. 1,2%, wobei 0,6 % Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 124% bzw. 130% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 13
  • Die im Beispiel 12 beschriebene Prozedur wurde unter Verwendung von 10 ml einer wäßrigen Lösung wiederholt, die Natrium-L-Lactat (0,50 Mol) und Isobutansäure (HPLC interner Standard. 0,100 Mol) bei pH 9,0 (eingestellt mit 50%iger NaOH) enthielt, wozu 1,04 g Hansenula polymorpha-Transformant GO1 (64,7 IU-Glykolat-Oxidase und 50.000 IU-Katalase) zugesetzt wurden, die durch Behandlung mit 0,1% Benzalkoniumchlorid ("LONZA BARQUAT" OJ-50) permeabilisiert worden waren. Ein Puffer wurde nicht zugesetzt. Die Reaktionstemperatur betrug 15ºC und der Sauerstoff-Überdruck 5,8 · 10&sup5; Pa (70 psig). Nach 2 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 97,0% bzw. 2,5%, wobei 0,4 % Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 99% bzw. 155% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 14
  • Die im Beispiel 13 beschriebene Reaktion wurde bei 5ºC und einem Sauerstoff-Überdruck von 9,3 · 10&sup5; Pa (120 psig) wiederholt. Nach 4 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 93,1% bzw. 3,7%, wobei 2,2% Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 66% bzw. 180% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 15
  • Die im Beispiel 13 beschriebene Reaktion wurde bei 30ºC und einem Sauerstoff-Überdruck von 5,8 · 10&sup5; Pa (70 psig) wiederholt. Nach 3 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 89,9% bzw. 6,5%, wobei 0,6% Lactat verblieben. Die verbleibende permeabilisierte Zellaktivität von Glykolat-Oxidase und -Katalase betrug 45% bzw. 140% ihrer Ausgangswerte.
  • BEISPIEL 16
  • Es wurde ein 300 ml-EZE-Seal-Autoklav-Reaktor, der mit einem Dispersimax Impeller (Autoclave Engineers) und einem Rührwerk ausgestattet war, mit 100 ml einer Lösung beschickt, die Natrium-L-Lactat (5,50 g, 0,50 Mol) enthielt. Sodann wurden dem Reaktor 6,70 g Pichia pastoris-Transformant-Stamm GS115-MSP10 (670 IU-Glykolat-Oxidase und 1.177.000 IU-Katalase) zugesetzt, die durch Behandlung mit 0,1% Benzalkoniumchlorid ("LONZA BARQUAT") MB-50) permeabilisiert worden waren, wonach die Mischung mit 50%iger NaOH auf pH 9,0 eingestellt und auf 5ºC gekühlt wurde. Der Reaktor wurde mit Sauerstoff gespült und die Mischung danach mit 750 U/min gerührt, womit durch die Wirkung des Turbinenimpellers bei 5ºC unter einem Überdruck von 3,8 · 10&sup5; Pa (40 psig) Sauerstoff durch das Gemisch durchgeperlt wurde. Die Reaktion wurde überwacht, indem ein 0,40 ml Aliquot des Reaktionsgemisches in regelmäßigen Abständen entnommen, das Aliquot unter Verwendung einer Millipore Ultrafree-MC 10.000 NMWL-Filtereinheit filtriert und das Filtrat mit Hilfe der HPLC unter Verwendung von 0,10 Mol Isubutansäure analysiert wurde, die der Probe als interner Standard zugesetzt wurde. Nach 3,0 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 99,2% bzw. 1,4%, wobei 0,6% Lactat verblieben. Die gewonnenen Aktivitäten von permeabilisierter Zell-Glykolat-Oxidase und -Katalase betrugen 107% bzw. 106% ihrer Ausgangswerte.
  • Das Reaktionsgemisch wurde zur Entfernung des permeabilisierten Zellkatalysators zentrifugiert und der resultierende Überstand durch ein 0,2 mm-Nylonfilter filtriert. Der pH-Wert des resultierenden Filtrats wurde mit 1,0 N HCl auf 4,6 eingestellt, wonach die Lösung gefroren wurde und das Wasser durch Lyophilisierung entfernt wurde, um 5,20 g Natriumpyruvat zu ergeben (96% isolierte Ausbeute, 98% Natriumpyruvat bestimmt mit Hilfe der HPLC-Analyse).
  • BEISPIEL 17
  • Es wurde eine Fermentationsbrühe, die 109,9 g/l Ammoniumlactat (97,8% L-Lactat, 2,2% D-Lactat), 0,8 g/l Acetat und 2,8 g/l Maltose enthielt, zur Entfernung von Feststoffsubstanz zentrifugiert und danach durch ein 0,45 mm-Filter filtriert. Die Konzentration von Ammoniumlactat in der resultierenden Lösung betrug 1,10 Mol (118,6 g/l bestimmt mit Hilfe der HPLC-Analse). In einen 300 ml-EZE-Seal-Autoklav-Reaktor, der mit einem Dispersimax Impeller (Autoclave Engineers) und einem Rührwerk ausgestattet war, wurden 45 ml der filtrierten 1,10 M Fermentationsbrühe gegeben, wonach 55 ml destilliertes Wasser zugesetzt wurden, um 100 ml einer wäßrigen Lösung zu ergeben, die 0,50 Mol Ammoniumlactat enthielt. Sodann wurden dem Reaktor 6,70 g recycliertes Pichia pastoris-Transformant-Stamm GS115-MSP10 (666 IU-Glykolat-Oxidase und 1.107.000 IU-Katalase) zugesetzt, die durch Behandlung mit 0,1% Benzalkoniumchlorid ("LONZA BARQUAT" OJ-50) permeabilisiert worden waren, wonach das Gemisch mit 50% der NaOH auf pH 7,5 eingestellt und auf 5ºC gekühlt wurde. Der Reaktor wurde mit Sauerstoff gespült und das Gemisch danach bei 750 U/min gerührt, womit durch die Wirkung des Turbinen-Impellers Sauerstoff durch die Mischung geperlt wurde, und zwar bei 5ºC unter einem Sauerstoff-Überdruck von 3,8 · 10&sup5; Pa (40 psig). Die Reaktion wurde überwacht, indem ein 0,40 ml Aliquot des Reaktionsgemisches in regelmäßigen Abständen entnommen wurde, das Aliquot unter Verwendung einer Millipore Ultrafree-MC 10.000 NMWL-Filtereinheit filtriert und das Filtrat mit Hilfe der HPLC unter Verwendung von 0,10 M Isobutansäure als interner Standard analysiert wurde. Nach 3 Stunden betrugen die HPLC-Ausbeuten von Pyruvat bzw. Acetat 94,1% (96,2% bezogen auf L-Lactat) bzw. 2,8%, wobei 2,5% Lactat verblieben. Die gewonnenen Aktivitäten von permeabilisierter Zell-Glykolat-Oxidase und -Katalase betrugen 101% bzw. 56% ihrer Ausgangswerte.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von Brenztraubensäure, umfassend die Schritte des Umsetzens von L-Milchsäure und Sauerstoff in einem wässrigen Medium in Gegenwart eines permeabiliserten Ganzzellenkatalysators, der einen Enzymkatalysator Glykolat-Oxidase und einen Enzymkatalysator Katalase mit oder ohne Puffer aufweist, und zwar bei einer Temperatur von etwa 0ºC bis etwa 40ºC für eine ausreichende Zeitdauer, um die L-Milchsäure in Brenztraubensäure mit hohen Ausbeuten umzuwandeln, wobei die Ausgangskonzentration der L-Milchsäure etwa 0,1 bis etwa 2,0 M beträgt; sowie nachfolgendes Gewinnen der Brenztraubensäure.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Enzymkatalysatoren in einem mikrobiellen Transformanten vorliegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem während der Reaktion kein zusätzlicher Puffer zugesetzt wird und keine pH-Wertkontrolle erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Reaktion ausgeführt wird bei einem pH-Wert von etwa 6 bis etwa 10 und bei welchem etwa 0,01 bis 1.000 IU/ml Glykolat-Oxidaseaktivität und etwa 50 bis 50.000 IU/ml Katalaseaktivität vorliegen.
5. Verfahren nach Anspruch 3, bei welchem 0,1 bis 10 IU/ml Glykolat-Oxidaseaktivität und 2.000 bis 15.000 IU/ml Katalaseaktivität vorliegen und bei welchem das IU/ml Verhältnis der Katalase- zu Glykolat-Oxidaseaktivitäten mindestens 250 : 1 beträgt.
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