DE2219454A1 - Cephalosporinderivate - Google Patents
CephalosporinderivateInfo
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Description
Patentanwälte 22T9454
β M 0 η € h β η 2, fträuheuwtroO· 4/HI
Cephalosporin 147
12/10/ka
12/10/ka
G-LAXO LABORATORIES LIMITED, Greenf ord, Middlesex, England
Cephalosporinderivate
Die Erfindung betrifft ein enzymatisches Oxidationsverfahren zur
Herstellung von Derivaten des Antibiotikums Cephalosporin C.
In der vorliegenden Beschreibung aufgeführte Cephalosporinverbindüngen
werden allgemein unter Bezug auf Cepham bezeichnet (vergl.
J.Am.ChenuSoc. 1962, 84, 3400). Der Ausdruck "Cephem" bezieht sich
auf die Cepham-G-rundstruktur mit einer einzelnen Doppelbindung,
Cephalosporin C [3-Acetoxymethyl-7ß-(D<-5-amino-5~carboxypentanamido)-ceph~3-em-4-carbonsäure]
kann in 3-Acetoxymethyl~7ß~aniinoceph-3-em-4-carbonsäure
(7-Aminocephalosporansäure oder kurz 7-ACA) und von dieser aus in 7ß-Acylamidoanaloge von Cephalosporin
C, mit modifizierter antibakterieller Wirksamkeit umgewandelt werden. Jedoch hat die K-Entacylierung von Cephalosporin C viele
Schwierigkeiten mit sich gebracht. Obwohl 7-ACA aus Cephalospo-
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rin C durch verschiedene Verfahren in guter Ausbeute hergestellt werden kann, besteht ein Bedürfnis nach alternativen Methoden,,
die Vorteile mit sich bringen.
In der belgischen Patentschrift 736 934 der gleichen Anmelderin
wird ein Verfahren zur enzymatisehen Oxidation der Seitenkette an
der 7ß-Aminogruppe im Cephalosporin C beschrieben, wonach Derivate
erhalten werden, die leicht zur 7-AOA F-entacyliert werden
können. Nach dieser vorstehend genannten Patentbeschreibung wurde eine aus Pilzen stammende D-Aminosäureoxidase verwendet, wobei
das Enzym aus den Punguszellen vor der Verwendung durch eine der vielen Methoden, die die Zerstörung bzw. Lyse der Zellen bewirken,
freigesetzt wurde. Das Enzym wurde anschließend, falls dies gewünscht wurde, gereinigt, z.B. durch Fraktionierung mit Ammoniumsulfat.
Eine derartige Lyse der Funguszellen wurde als notwendig erachtet, da gefunden wurde, daß intakte Zellen die gewünschte
Reaktion nicht ergeben.
Es wurde nun gefunden, daß die Seitenkette an der 7ß-Aminogruppe von Cephalosporin C in Gegenwart von aktivierten Zellen der Hefe
Trigonopsis variabilis oxidiert wird. "Aktiviert" bedeutet, daß die Hefezellen einem physikalischen und/oder chemischen Verfahren
unterzogen wurden, das die darin enthaltene D-Aminosäurenoxidase zur Katalyse der Oxidation von Cephalosporin C zugänglich macht,
das jedoch nicht zur substanziellen Freisetzung des Enzyms führt, d.h., daß die Zellen ρ ersieabilisiert wurden.
Dementsprechend ist ein Merkmal der vorliegenden Erfindung die
Schaffung von aktivierten Zellen von Trigonopsis variabilis.
Im folgenden werden verschiedene Aktivierungsmethoden beschrieben.
Die Erfindung wird in der vorliegenden Beschreibung unter Bezugnahme
auf die Oxidation von Cephalosporin C und seinen Derivaten beschrieben, worin die Acetatgruppe in der Seitenkette in der
3-Stellung durch den Rest eines Fucleophils oder durch eine Hydroxylgruppe
oder ein Wasserstoffatom ersetzt wurde, es ist jedoch
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selbstverständlich, daß die aktivierten Seilen auch zur Oxidation anderer D-lminosäure-Substrate verwendet werden können, vorausgesetzt,
daß diese durch das isolierte Enzym oxidierbar sind*
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht daher in der Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Cephalosporinverbindungen
der allgemeinen Formel:
R. (CH2)-3CONH
(D
COOH
oder Salzen davon, worin X eine Acetatgruppe, den Rest eines
Nucleophils, eine Hydroxylgruppe oder ein Wasserstoffatom darstellt
und R die Gruppe -CO.GOOH oder -COOH bedeutet, welches darin
besteht, eine Verbindung der allgemeinen Formel:
ooc
CH(CH9KCO.NH
(II)
COOH
oder ein Salz davon, worin X wie vorstehen definiert ist, der Einwirkung von aktivierten Zellen von Trigonopsis variabilis unter
aeroben Bedingungen zu unterziehen, wobei in diesen Zellen eine Katalase-Aktivität vorhanden ist, wenn die Gruppe R in dem ge~
wünschten Produkt die Gruppe -CO„COOK ist.
Beispiele für Salze der Verbindungen I und II sind natrium- und
Kaliumsalze.
Ein geeigneter Stamm von Trigonopsis variabilis ist der unter der
Kultur-Hummer CBS 4095 von dem Centraal Bureau voor Schimmelcultur, Baarn, Holland erhältliche Stamm,
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Die Verwendung von aktivierten Zellen von Trigonopsis variabilis
anstelle eines mehr oder weniger hochgereinigten Präparats der D-Aminosäurenoxidase "besitzt mehrere praktische Vorteile» Erstens
wird der zeitraubende und komplizierte Reinigungsvorgang ausge*-
schaltet und durch einen einfachen Aktivierungsprozess ersetzt#
Zweitens wurde gefunden, daß das D-Aminosäurenoxidase-Enzym in
aktivierten Zellen von irigonopsis variabilis weniger leicht inhibiert oder desaktiviert wird, als das isolierte Enzym, wenn es
in Brühen, die bei der Fermentation von Cephalsoporium acremonium
Brotzu erhalten \-/erden, verwendet wird. Dies ist ein Punkt von
großer praktischer Bedeutung, da es zur Arbeitserleiohterung oft erwünsoht
ist, Cephalosporin G zu oxidieren, ohne es aus der Fermentations*-
brühe zu isolieren. Es ist bekannt, daß eine derartige Isolierung schwierig ist, wegen der amphoteren Natur der Verbindung und die
Weiterverarbeitung des Cephalosporins C ohne Isolierung ist in der Praxis sehr vorteilhaft. Es wurde gefunden, daß die Fennentationsbrühe
selbst nach teilweiser Reinigung, wie durch Entfernung des Myceliums und Ausfällung von Eiweiß, Faktoren enthielt *
die die Tendenz zeigten, D-Aminosäurenoxidasen auf Pilzbasis zu
inhibieren. Aus diesem Grund war ein großer Überschuß von Enzya
notwendig, um eine befriedigende Reaktion sicherzustellen.
Im Gegensatz dazu scheint" das Enzym in einem großen Ausmaß vor
der Inhibierung geschützt zu sein und es ist in wesentlich ge«
ringerer Menge wirksam, wenn aktivierte Zellen von Srigonopsis
variabilis anstelle des rohen oder gereinigten Enzyms verwendet werden»
Schließlich ist die Verwendung von aktivierten Hellen
da sie ein unlösliches Enzymsystem sohaffen, da§ wiedergewönnen
und wieder verwendet werden kann, wohingegen die Reinigung und
Wiederverwendung des löslichen Enzyme nur btaehyfekt dttronftthr·
ist«
E@ i&t alge ersiehtliah, daß die Verwendung von aktivierten
lea jsu* Oxidation von Cephalosporin 0 &imu veßeattiohea
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_ 5 —
schritt in der Praxis der Cephalosporinchemie darstellt.
Das Verfahren zur Aktivierung der Zellen von Trigonopsis variabilis
kann auf verschiedenen Wegen durchgeführt werden, z.B. wie hierin beschrieben. Es ist nicht bekannt, welcher Mechanismus
zugrunde liegt, jedoch besteht die Wirkung darin, daß das erforderliche Enzym für die Oxidation von Cephalosporin 0 zugänglich
gemacht wird, während nicht aktivierte, intakte Zellen .bei dieser
Reaktion keine Wirksamkeit besitzen. Es muß betont werden, daß es nicht den Anschein hat, daß die D-Aminosäurenoxidase durch den
Aktivierungsprozeß in die extrazelluläre Flüssigkeit freigesetzt wird: die Aktivität ist eher an die Zellen gebunden, als an die
überstehende Flüssigkeit, die ersetzt werden kann, ohne die Aktivität
zu beeinflussen. Die überstehende Flüssigkeit besitzt keine bestimmbare D-Aminosäurenoxidase-Aktivitat.
Weiter wurde gefunden, daß die Aktivität von aktivierten Zellen im wesentlichen der von D-Aminosäurenoxidase äquivalent ist, die
aus diesen durch Zerstörung freigesetzt wurde, z.B. durch Ultrabeschallung. In der Gegenwart von Inhibitoren, die in Cephalosporin
C-Fermentationsbrühen gefunden wurden, überwiegt die Aktivität der aktivierten Zellen.
Das Aktivierungsverfahren wird so durchgeführt, daß die Zellen
gewissen, in milder Weise schädigenden Bedingungen unterzogen werden, die jedoch nicht extrem genug sind, um eine Lyse
bzw. Auflösung zu bewirken. Beispiele für solche Behandlungen sind:
a) Einfrieren, gefolgt von Auftauen bei saurem pH, z.B. etwa
pH 3 - 4; das Frieren kann bei einer temperatur unter -10°, z.B.
etwa -200C durchgeführt werden. Es sollte genügend lange gefroren
werden, um die Wirkung hervorzurufen, z.B. zumindest 1 Stunde bei -20°.
b) Behandlung der Zellen in einer wäßrigen Phase.mit einem;oder ,,..
mehreren organischen Lösungsmitteln. Geeignete Lösungsmittel um-
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fassen niedrige alipliatische Ketone, z.B. Aceton; aliphatische
und araliphatisch^ ein-und mehrwertige Alkohole, z.B. 2-Phenyläthanol
oder niedrige Alkohole, wie n-Butanol; und aliphatische oder
aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. öyclohexan, Benzol oder Toluol. Toluol ist das bevorzugte Lösungsmittel. Die Behandlung
"bei einer !Temperatur unter 600C, z.B. bei etwa 370C während etwa
30 Minuten führt häufig zu einer Aktivierung ohne v/esentliche
Iiyse.
c) Behandlung mit einem oberflächenaktiven Mittel. Das Mittel kann als wäßrige lösung verwendet werden, in einer Konzentration
von z.B. 0,01 - 20 #, vorzugsweise 0,1 - 10 $ und vorteilhaft
1 io - 10 fo (alle Prozentangaben betreffen das Gewicht oder das
Volumen je nach Eignung). Die Zeit und Temperatur der Behandlung können wie unter b) beschrieben sein. Geeignete kationische oberflächenaktive
Mittel umfassen quaternäre Ammoniumverbindungen, z.B. Cetyltrimethylammonium-, Cetylpyridinium- und Cetyldimethylbenzy!ammoniumhalogenide.■'
Als geeignete anionische oberflächenaktive Mittel können höhere Alkylsulfate mit z.B. 10 - 18 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
Dodecylsulfat, genannt werden. Solche Verbindungen werden im allgemeinen
in Form ihrer Salze mit anorganischen oder organischen Basen verwendet, z.B. als Alkalimetall- oder Äthanolammoniumsalz.
Andere anionische oberflächenv/irksame Mittel, die als wertvoll befunden wurden, können umfassen Alkalimetall- z.B. Natrium-Salze
von Alkylaryl-sulfonaten oder von sulfoniertem Rizinusöl und . '
Alkalimetallsalze von Gallensäuren, wie ÜTatrium-desoxycholat.
Nicht-ionische oberflächenaktive Mittel, z.B. Sorbitan-monolaurat,
Triton X100 (ein Kondensationsprodukt von iso-Octylphenoxypolyäthoxyäthanol
.und Äthylenoxid, hergestellt von der Rohm und
Haas Company, Philadephia, USA) oder Digitonin können verwendet
werden. -..,■;, .;-. -.-,...,
d) Behandlung mit Alkali. Es wurde gefunden, daß die Zellen durch
Erhöhen des pH-Werts des Mediums, worin die Hefe suspendiert ist,
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zufriedenstellend aktiviert v/erden, Ein geeignetes Alkali ist ein wäßriges Alkalimetallhydroxid, z.B. Natrium- oder Kaliumhydroxid
und eine wirksame Konzentration liegt "bei etwa n/100*
Es können auch quaternäre Ammoniumhydroxide oder Alkalimetallcarbonate
verwendet werden. Die Zeit und !Temperatur der Behandlung können wie unter b) beschrieben sein.
e) Osmotischer Schock. Die Aktivierung kann erreicht werden,
wenn man die Trigonopsiszellen extremen osmotisehen Drücken aussetzt.
Die Zellen können beispielsweise in einer Lösung von h(?-
hem osmotischem Druck, z.B. einer 2m-Saecharoselösung (sucrose solution), gepuffert auf pH 8, während eines kurzen Zeitraums,
z,B, 30 Minuten, suspendiert werden, worauf die Suspension rasch
mit Vfasser verdünnt wird.
Es kann auch notwendig sein, die optimalen Aktivierungsbedingungen
für die gewählte Aktivierungsmethode durch Versuchs- und Fehlversuchs-Experimentation zu bestimmen* Es sollte bedacht
werden, daß die Aktivierung von verschiedenen Faktoren einschließlich Temperatur, Dauer der Behandlung, pH der Umgebung und Konzentration
des Reagens beeinflußt v/erden kann. Unabhängig von der
gewählten Aktivierungsmethode, sollten die Zellen während und nach dem Behandlung^schritt in Kontakt mit Wasser gehalten werden.
Ein Vergleich durch elektronenmikroskopisehe Prüfung von unbehandelten
Trigonopsiszellen mit Zellen nach Aktivierung mit Toluol .zeigte, daß die mit Toluol aktivierten Zellen im wesentlichen
intakt geblieben waren, jedoch einen völligen Zusammenbruch der Organisation des Cytoplasmas erlitten hatten, wobei keine erkennbaren internen Strukturen erhalten blieben*
Die Hefe kann nach bekannten Techniken kultiviert weiden. Es wurde gefunden, daß eine -überragende Aktivität der D^AmInOSäüreoxidase
erhalten wird, wenn das Kulturmedium D^Codfr D'ft)-Methionin
enthält; möglicherweise wirkt diese Verbindung
die Enzymbildung» Das Ausmaß der D-hängt
merklich von den lulturbeäingungen
Die D-Aminosäure-oxidase-Aktivität kann am zufriedenstellendsten
durch. Bestimmung der Bildungsgeschwindigkeit spektrophotometrisoh.
von Wasserstoffperoxid "berechnet werden, wobei man den Wasserst
of fdonator o-Phenylendiamin als Indikator benutzt.
In der Anwesenheit von Peroxidase, wird o-Phenylendiamin durch
Wasserstoffperoxid unter bildung eines braunen Farbstoffs oxidiert.
Verbindungen der Porrnel I, worin R die Gruppe -CO.CüOII ist,
werden duroli Umsetzung- der geeignet en Verbindung der Formel II
mit D-Aminosäurenoxidase in /mwoscnhb.it von Katalane hergestellt?
Das, letztgenannte Enzym ist normal orwei se in den aktiviert on He*-
fezellen vorhanden, falls erforderlich, kann jedoch zusätzlich
Kataiase zugefügt v/erden. Die Menge der zusätzlichen Kataiase,
die erforderlich ist, kann bequem durch vorausgehende Proben und Experimente bestimmt werden. Die Punktion der Kataiase liegt da«;
rin, die oxidative Decarboxylierung bu verhindern, die zur BiIt
dung von Verbindungen der Formel I, worin Il die Gruppe -COOH ist,
anstelle der gewünschten Verbindungen führt (worin Ii die Gruppe -OQ.COQII ist); die Verbindungen der Formel I, worin R die Gruppe
-GHQ ist, sind Zwischenprodukte bei dieser oxidativen Docarboxy«- ·
lierung.
Verbindungen der Formel I, worin R die Gruppe -ÖOOII ist, worden
durch Inhibierung jeglicher in den Hefezellen anwesender Kaiala-r*
se hergestellt. Selbst wenn die Kataiase inhibiert wurde, ent*
hält das Produkt im allgemeinen Linen geringeren Anteil von a-Ketosäure (R = -00,COOH), Die Ijihibierung kann auf chemiqphcm
oder physikalischem V/ege erfolgen.
Geeignete Katalase-Inhibitoren sind Ascorbinsäure, 3-Amino-i,2,3«
triauol und anorganische Aside, /ilkalimetallaside, busondur;· Jja-?
triumasid, sind bevorzugt. Der Inhibitor kann in der Reakilonsr?
raiBchung v/ährend der Umwandlung des Ct-phalo^porinauspangnpai.eri*-
als in die gewünschte Verbindung vorhanden gein, odor kann dazu
verv/endet werden, die, tPrigonopsis i'-ariabiJis-Zellen vor ihrem Uin»
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satz bei der Umwandlung vorzubehandeln.
Das Natriumazid kann zu der Reaktionsmischung in einer Menge
"von beispielsweise 1 mMol bis 100 mMol zugesetzt werden, oder,
falls man wünscht, die Anwesenheit von relativ großen Azidmengen in der Reaktionsmischung zu vermeiden, kann das Natriumoder
andere Alkalimetallazide zu einer Suspension der aktivierten Trigonopsiszellen zugesetzt werden und so lange mit diesen
in Kontakt bleiben, bis keine wesentliche Katalaseaktivität mehr bestimmt werden kann. Es wurde gefunden, daß es zweckmäßig ist,
Hatriumazid bis zu molaren Konzentrationen, z.B. 500 mMol zu einer Zellsuspension in Pufferlösung zuzusetzen und 15 Stunden
bei einer Temperatur zwischen O0C und 4O0C, z.B. 40C, zu belassen.
Alternativ kann die Katalase in den Hefezellen durch Hitzebehandlung
desaktiviert werden, bevor die Zellen in dem Umwandlungsverfahren verwendet werden. Es wurde gefunden, daß die D-Aminosäurenoxidase
und die Katalase, die in den Zellen vorhanden sind, unterschiedliche Hitzebeständigkeiten aufweisen und dieses Unterscheidungsmerkmal
die vorwiegende Inaktivierung der Katalase möglich macht. Wenn so die Zellen bei 40 - 60°, vorzugsweise bei
etwa 50° für zumindest 3 Stunden incubiert v/erden, so wird ihre Katalase-Aktivität merklich reduziert, .wohingegen die D-Aminosäurenoxidase-Aktivität
erhalten bleibt. Obwohl die Hitzebehandlung der Zellen in einer einfachen wäßrigen oder gepufferten Suspension
durchgeführt werden kann, ist es besonders zweckmäßig, die · Zellen .unter gleichzeitiger Behandlung mit einem "Aktivierungs"-Reagens
zu behandeln. Beispielsweise kann die Aktivierungsbehandlung
mit einem Lösungsmittel, wie Toluol, 4 Stunden bei 500C
durchgeführt werden, um gleichzeitig, eine Inhibierung der Katalase und . eine .Zellaktivierung zu erzielen.-.
Die Umsetzung des Enzymsystems der aktivierten Zellen mit der- Verbindung
der-. Formel II kann bei einem pH von 4 bis 9 und z-.B. '6
bis 8 durchgeführt, werden.. Temperaturen zwischen Raumtemperatur"-
und etwa 650C, z.B. 3O°-4O°C, können verwendet werden. Jedoch
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sollten sowohl die pH- als auch die Temperaturbedingungen nicht
so gewählt werden, daß sie zur Entaktivierung des Enzyms führen. Eine Enzymmenge von nicht weniger als 5 Einheiten/mg (wie nachstehend
definiert) des isolierten Cephalosporin-Ausgangsmaterials
sollte vorzugsweise verv/endet werden. Bei dieser Menge kann eine Reaktionszeit von zumindest 3 Stunden notwendig sein. Mit
höheren Enzymniveaus, z.B. 6-500, vorzugsweise etwa 100 Einheiten/mg,
sind kürzere Reaktionszeiten, z.B. 1/2 Stunde, möglich. Bei Cephalosporin-Fermentationsbrühen (entweder
roh oder teilweise gereinigt) sollte im allgemeinen ein Enzymspiegel von nicht weniger als 10 Einheiten/mg verwendet v/erden.
Es ist erforderlich zu Rühren unter Belüftung entweder mit Luft oder Sauerstoff. Das Ausmaß des Rührens und der Belüftung hängt
vom Maßstab der Arbeitsweise ab.
Die Verbindungen der Formel I, worin R eine -CO.COOH-Gruppe ist, sind nicht sebr stabil und die Reaktionsbedingungen und besonders
die Reaktionszeit (die kurz sein sollte, z.B. 1/2 - 2 Stunden) müssen sorgfältig gewählt werden.
Wie bereits erwähnt wurde, ist es schwierig, Cephalosporin C aus
den Fermentationsbrühen zu isolieren, wegen seiner amphoteren Struktur und hydrophilen Ifatur. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann in situ (vor oder nach. Entfernung des Myceliums) in einer Cephalosporin C-Fermentationsbrühe unter geeigneten Bedingungen
durchgeführt werden und die erhaltenen Verbindungen der Formel (X = Acetoxy) gewonnen werden. Das Verfahren wird normalerweise
nach Ansäuern und Filtration der Brühe durchgeführt. Danach können die erhaltenen Verbindungen der Formel I durch Lösungsmittelextraktion
oder durch Adsorption an einer Ionenaustauschersäule gewonnen werden, ,
Die Verbindungen der Formel I, worin X eine Acetatgruppe ist, können zweckmäßig aus der wäßrigen Lösung, in der sie hergestellt
wurden, beispielsweise durch Ansäuern,auf einen pH von 2,5 oder
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weniger und Extraktion mit einem geeigneten organischen !lösungsmittel,
z.B, Äthyiaeetat oder n-Butanol, extrahiert werden» Mehr-»
fache Extraktionen mit Athylacetat ergeben eine im wegentliehen
vollständige Extraktion, jedoch kann die Wirksamkeit verbessert
werden, wenn man die wäßrige Phase mit einem wasserloslichon
inerten organischen Salz, z,B, Natriumchlorid, sättigt oder im
wesentlichen sättigt* ■
Bei dor Isolierung der Produkte sowohl aus Fermentationsbrühen
als auch "aus einfachen wäßrigen Lösungen, wurde gefunden, QaR .
ein System unter Verwendung einer Kombination eines lonenaustau^·
scherß und einer "lösungsmittelextraktion gute ErgebnisBO Liefert,,
Geeignete Ionenaustauscher sind die von Rohm und Haas Oq, unter
den Namen Amberlite LA1, 1A2 und LA3 (LA1 und LA 2 sind sekundäre
Amine; LA3 ist ein primäres Amin) vertriebenen höchmolekularon
flüssig-Amin-'Anionenaustauseher, Geeignete Lösungsmittel zur Tor*·
Wendung in Verbindung mit den flüssig en -Aiii on- Austausohern sind
n*-Butanol und Butylacetat»
Ein System das mit besonderem Vorteil bei Extraktionen von ent*- proteinisierten Öephalosporin-Permentationsbrulien verv/ondtit wurde ist Amberlite LAI in n-Butanol, gefolgt von einer Hüokextrnktion
mit liatriumbicarbonatlösung und anschlioßendpr Extraktion
in Äthylacetat, Der pH der Brühe wird vor der Extraktion vorKugör-Wüise
unter 6 und besonders bevorzugt auf 3 - f>
gesenkt«.
Das feste Harz Anberlite }L4.D2f das ein makrorctiküiäres^ Tüi'iiPtB-tes
Polystj^rolpolymerisat ist, kann auch zur Extraktion νPU Verbindungen
der jTorrael I, -worin X eine Acetaigruppß ist, aus £qhon
oder cntproteinisierten Cephalpsporin-Eermentationsbriihen yerv/ε-η^
det vmrden. Ein geeignetes Lösungsmittel zuv Elution der adpprbierten
Verbindung aus dem Harz, kann durph yorliergehentle Versuche
bestimmt werden* Im Falle von S^AcetoxymDthylr-YS^i^^arbpxyfer
butanamido)--ceph-3^em--4^ca3?bonsäure ist Aceton ein geeigneten Lösungsmittel,
Die Verbindungen der Formel I, woriii X der Rest eines Ifucleophils
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oder eine Hydroxylgruppe oder ein Wasserstoffatom ist, können
aus dem wäßrigen Medium, in dem sie hergestellt wurden, in gleicher bzw. ähnlicher Weise wie oben beschrieben, gewonnen v/erden.
Diese hängt von der Natur der X-G-ruppe ab und Änderungen der Extraktionsbedinungen können notwendig sein. Diese können einfach
durch vorausgehendes Probieren bestimmt werden.
Verbindungen der Formel I, worin R gleich -COOH ist, können in die entsprechenden 7ß-Aminoverbindungen umgewandelt v/erden, "durch
Reaktion des entsprechenden 4-Esters mit einer Imidhalogenid-bildenden
Komponente, und Überführen des so erhaltenen Imidhalogenids in den Iminoäther mit Zersetzung des letzteren. Gegebenenfalls
kann die Estergruppe durch Hydrolyse oder Hydrogenolyse (falls geeignet) unter Bildung der 4-Carbonsäure abgespalten
werden. Geeignete Imidhalogenid-bildende Verbindungen umfassen Säurehalogenide, die sich von Phosphorsäuren ableiten, wobei die
bevorzugten Verbindungen die Chloride sind, wie beispielsweise Phosphoroxychlorid oder Phosphorpentachlorid.
Die Methode zur N-Entacylierung wird genauer in den britischen
Patentschriften 1 041 985 und 1 119 806, in der belgischen Patentschrift
719 712 und in den südafrikanischen Patentbeschreibungen 68/5048 und 68/5327 beschrieben.
Verbindungen der Formel I, worin R eine -CO.COOH-Gruppe ist, v/erden
vorzugsweise, beispielsweise unter Verwendung eines Alkalimetallborhydrids zu den entsprechenden Verbindungen reduziert,
worin R eine -CH(OH)COOH-Gruppe ist, bevor die modifizierte Seitenkette
nach der in der belgischen Patentschrift 719 712 beschriebenen Methode entfernt wird.
Infolgedessen sind wichtige Verbindungen der Formel I solche, worin (A) R gleich -CO.COOH und X eine Acetatgruppe sind, nämlich
3-Acetoxymethyl-7ß-(5-carboxy-5-oxopentanamido)-ceph-3-em-4-carbonsäure
und (B) R gleich -COOH und X eine Acetatgruppe sind, nämlich 3-Acetoxymethyl-7ß-(4-carboxybutanamido)-ceph-3-em-4-carbonsäure.
Diese Verbindungen sind Schlüsselzwischenpro-
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dukte "bei der Herstellung von 7-ACA, aus dem natürlich vorkommenden
Cephalosporin C. Die Verbindung (B) (R = -COOH) ist in dieser Hinsicht besonders wichtig.
Die Ausgangsverbindungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, worin X den Rest eines ifucleophils bedeutet, können durch Umsetzung von
Cephalosporin C mit einem Hucleophil hergestellt werden, beispielsweise
mit Pyridin oder einem anderen tertiären Amin, wie in der britischen Patentschrift 912 541 beschrieben; einem Schwefel-bindenden,
Stickstoff-bindenden oder anorganischen Fucleophil,
wie in der britischen Patentschrift 1 012 943 beschrieben; einem Schwefel-bindenden Nucleophil, wie in der britischen Patentschrift
1 059 562 beschrieben; einem Stickstoff-bindenden ITucleophil, wie
in den britischen Patentschriften 1 030 630, 1 082 943 und 1 082 962 beschrieben; einem Schwefel-bindendem Hucleophil, wie
in der britischen Patentschrift 1 101 423 beschrieben. Diese Aufzählung dient nur der Veranschaulichung und soll keine Einschränkung
darstellen. Wenn X eine Hydroxylgruppe darstellt, kann die Verbindung nach den in der britischen Patentschrift 1 101 308 beschriebenen
Methoden hergestellt v/erden; wenn X ein Wasserstoffatom ist, kann die Verbindung nach der in der britischen Patentschrift
957 569 beschriebenen Methode hergestellt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Vorbereitende Maßnahmen.
Die Kulturen wurden zuerst in geschüttelten Kolben und anschliessend
in gerührten Fermentiergefäßen herangezogen, die das von Sentheshanmuganathan und Kickerson (1962) J. Gen. Microbiol. 27,
465 beschriebene Medium mit entweder Methionin oder Alanin als Stickstoffquelle enthielten.
Die Aktivität der Aminosäurenoxidase (AAÖ) wurde spektrophotome-
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trisch durch. Verfolgung der Bildungsgeschwindigkeit von Wasser
stoffperoxid (H2O2) bestimmt.
Die Methode basiert auf den gekoppelten Reaktionen, die durch die Gleichungen 1 und 2 veranschaulicht werden.
(1) Aminosäure + H2O + O2[AAOl a-Ket ο säure + HlL, + H2O2
(2) H2O2 + DH2 [POJD]^. 2H2O + D
Wasserstoffperoxid oxidiert in der Anwesenheit von Peroxidase (POD) den Wasserstoffdonator o-Phenylendiamin (DHp) zu einem
braunen Farbstoff (D).
Die Probe wurde bei 37° in einer Glasküvette mit 1 cm Mchtweg
durchgeführt und die Bildung des braunen Farbstoffs wurde bei 4-20 mn verfolgt. Die Reaktionsmischung bestand aus 1,0 ml
0,1 m-Katriuinpyrophosphatpuffer, pH 8,1, 0,5 ml o-Phenylendiaminlösung
(0,02 0Jo o-Phenylendiamin in Wasser), 0,3 ml Substrat (1 $6
Kalium-Cehalosporin 0 oder 2 fo D-Alanin in Natriumpyrophosphatpuffer,
pH 8,1), 0,01 ml Peroxidase (10 mg/ml wäßrige lösung) und ausreichend Wasser, um das Endvolumen auf 2,8 ml einzustellen.
Die Reaktion wurde durch, den Zusatz von 0,2 ml Enzymlösung zu
der Reaktionsmischung gestartet. Die Blindprobe wurde unter identischen Bedingungen, unter Verwendung von Wasser anstelle
des Substrats, durchgeführt.
Das lineare Anwachsen der optischen Dichte bei 420 nm während der ersten 5 Minuten wurde zur Messung der AAO-Aktivität verwendet.
Eine Einheit der Enzymaktivität ist als die Menge des Enzyms definiert,
die bei 37° und pH 8,1, einen Viechsei der optischen Dichte von 0,001/Min bewirkt.
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221945Λ
10 ml-Proben der gesamten Trigonopsis variabilis-Fermentationsbrühe
wurden. 5 Minuten zentrifugiert (HOO g) und die überstehenden Flüssigkeiten verworfen. Die so gebildeten feuchten Kügelchen
von sedimentierten Zellen wurden, wie folgt, verschiedenen
Behandlungen unterzogen:
a) "bei 40C gelagert und anschließend in 10 ml Wasser suspendiert.
b) in 10 ml 0,01 m-lTatriumpyrophosphatpuffer, pH 8,1, suspendiert
"und 30 Minuten bei 20 kHz in einem M.S.E. (Modell 60W)-Ultraschall-Generator
mit Schall behandelt, anschließend durch Zentrifugieren geklärt. e
c) bei -200O für nicht weniger als 1 Stunde gefroren, dann durch
Stehen bei Raumtemperatur aufgetaut und in 10 ml Wasser suspendiert.
d) in den folgenden Reagent!en (10 ml) bei 40C 24 Stunden lang
suspendiert, 5 Minuten zentrifugiert bei 1400 g und die
Zellen in 10 ml Wasser erneut suspendiert:
Digitonin (1 <fo Gew./Vol.)
Span 20 (1 $ Vol./Vol) (oberflächenwirksames Mittel, nämlich
Sorbitan-monolaurat)
NaOH (n/100)
Cyclohexan (95 % Vol./Vol., d.h. 9,5 ml Cyclohexan und 0,5 ml
Wasser)
Aceton
Benzol (2 $ Vol./Vol) und n-Butanol (4 $ Vol./Vol.)
n-Butanol (2,5 # Vol./Vol) und Toluol (1 <fo Vol./Vol.)
Alle diese Proben wurden auf die D-Aminosäurenoxidaseaktivität untersucht. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I aufgezeigt.
209845/1232
.Behandlung D-Aminosäurenoxidase-Aktivität.
gelagert bei 40C O
mit Schall behandelt 735
gefroren und aufgetaut 782
Digitonin 516
Span 20 640
NaOH 765
Cyclohexan 290
Aceton 420
Benzol/n-Butanol 390
n-Butanol/Toluol 832
Weitere Arbeiten über die Aktivierung von Trigonopsis variabilis wurden unter Verwendung von Kulturen mit höherer D-Aminosäurenoxidase-Aktivität
durchgeführt. Die aktivierenden Mittel waren a) oberflächenaktive Mittel, b) organische Lösungsmittel und
c) osmotischer Schock.
a) Oberflächenaktive Mittel:
10 ml Proben einer Kulturbouillon von Trigonopsis variabilis
(gelagert bei 40C) wurden 5 Minuten zentrifugiert (1400 g )
und die überstehende Schicht entfernt. Der Zellrückstand
wurde erneut in einer 0,1 $ Lösung des geeigneten oberflächenaktiven
Mittels in 0,1 m-liatriumpyrophosphatpuff er, pH 8,1,
suspendiert und bei konstanter Temperatur während einer bestimmten Zeitdauer incubiert. Die Zellsuspension wurde zu Beginn der
Incubationsperiode 30 Sekunden gerührt und dann in Abständen von
5 Minuten im Verlauf der Incubation. In allen Fällen wurden folgende Inaubationsbedinungen eingehalten:
209845/1232
5 | Minuten | : 40C |
30 | Minuten | : 40C |
5 | Minuten | : 370C |
30 | Minuten | : 370C |
Anschließend an die Incubation wurde die Zellsuspension (falls dies zweckmäßig war) auf 4°C gekühlt, 5 Minuten zentrifugiert
(1400 g ) und die überstehende Schicht abdekantiert und verworfen.
Der Zellriickstand wurde anschließend durch erneutes
Suspendieren in destilliertem Wasser gewaschen, weitere 5 Minuten zentrifugiert und die überstehende Schicht abdekantiert. Der
endgültige Zellrückstand wurde in 0,01 m-Hatriumpyrophosphatpuffer,
pH 8,1, erneut suspendiert und so verdünnt, daß sich eine Aktivität von 50 - 100 Einheiten/ml ergab. Alle Bestimmungen
der D-Aminosäurenoxidase-Aktivität wurden unter Verwendung der vorausgehend beschriebenen spektrophotometrischen Probe durchgeführt
.
Alle Behandlungen wurden doppelt durchgeführt und das endgültige Ergebnis als Mittelwert ausgedrückt.
Die endgültige Suspension wurde mikroskopisch untersucht und in
allen Fällen schienen die Zellen intakt geblieben zu sein und waren bei einer Vergößerung von 900 χ von unbehandelten Zellen
nicht zu unterscheiden; jedoch konnte eine gewisse Veränderung der internen Struktur im Elektronenmikroskop festgestellt werden.
Die D-Aminosäurenoxidase-Aktivitäten, die sich aus verschiedenen Behandlungsmethoden ergaben, wurden mit der Aktivität von unbehandelten
Zellen und mit der Aktivität von einem rohen zellfreien
Enzympräparat verglichen. Im letzteren Pail wurde das Enzym aus den Zellen durch Ultrabeschallung während 30 Minuten
bei 40C in der Anwesenheit von 0,01 m-Natriumpyrophosphatpuffer,
pH 8,1, freigesetzt. Dieser durch Schall behandelte Extrakt wurde
209845/1232
durch Zentrifugieren bei 3>8 000 g während 15 Hinuten "bei 40G.,
vor Durchführung der Probe, geklärt. Es ergaben sich folgende ' Ergebnisse:
[Tabelle II (a)
Oberflächen aktives Mittel |
D-Aminosäurenoxidase-Aktivität Einheiten/ml und Behandlungszeit/Iemp |
30 min/ 4°C |
5 min/ 370C |
30 min/ 37?C |
Cetyltrimethyl- ammonium - bromid |
5 min/ 40C |
3,120 | 2,380 | 2,590 |
Cetyl - pyridinium - chlorid |
2,070 | 2,250 | 2,520 | 2,260 |
CetyIdimethy1- benzylammonium- chlorid |
2,380 | 2,350 | 2,130 | 2,520 |
Natrium- desoxycholaf |
2,320 | 1,080 | 1,010 | 1,260 |
Digitonin | 1,200 | 1,410 | 1,970 | 2,260 |
tTatrium-dode- oylsulfat |
1,100 | 1,870 | 2,090 | 2,160 |
1,980 |
209845/1232
(Tabelle II (Tj)
2219A54
Kontroll versuche |
mittlere D-Aminosäurenpxidase~ Aktivität, Einheiten/ml |
unbehandelte Zellen | keine bestimmbare Aktivität |
.zellfreies Enzym präparat |
1,920 |
Weitere Aktivitätstests wurden unter Verwendung einer Lösung von Triton X100 durchgeführt.
5 ml-Proben von T. variabilis—3?ermentationsbrühe wurden bei
1400 g während 5 Minuten zentrifugiert und die überstehenden Schichten verworfen. Die so gebildeten nasse Zellmasse wurden
in 10 ml 0,1 m-lTatriumpyrophosphatpuffer, pH 8,1, die Triton
X100 enthielten, suspendiert. Die Aktivierungsbedingungen und
Behandlung der Zellen vor der Probe, wurden wie unmittelbar vorstehend beschrieben, durchgeführt, wobei jedoch die Incubationen
nur bei 4° und 37° während 30 Minuten durchgeführt .wurden. Es ergaben sich folgende Ergebnisse:
Triton X100 Konzentration ($) |
D-Aminosäureoxidase-Aktivität Einheiten/ml |
1,0 10,0 20,0 |
Aktivierung bei 4° Aktivierung 37° |
1 680 15 600 4 200 20 800 4 600 22 000 |
0 9845/123 2
!Tabelle III (Tj)
Eontrollversuche | D-Aminosäurenoxidase-Aktivität (Einheiten/ml) |
unbehandelte Zellen | keine bestimmbare Aktivität |
zellfreies Enzym präparat |
22 800 |
b) Organische Lösungsmittel;
Proben einer Kulturbrühe wurden wie in Abschnitt a) vorstehend beschrieben hergestellt, wobei jedoch die Incubation in
der Anwesenheit von verschiedenen organischen Lösungsmitteln bei zwei verschiedenen Konzentrationen durchgeführt wurde. Yor
der Incubation wurde die gewaschene Zellmasse in 0,1 m-Hatriumpyrophosphatpuffer,
pH 8,1, erneut suspendiert und zu dieser Suspension wurde das geeignete Lösungsmittel (1 $ oder 10 ^)
zugefügt (ungeachtet des*sen, ob die Mischung mischbar war oder nicht).
Es ergaben sich folgende Ergebnisse; "n.d." bedeutet: keine bestimmbare
Aktivität:
209845/1232
!Tabelle IV (a)
Lösungs mittel |
D-Aminoäsurenoxidase-Aktivität, Einheiten/ml und Behandlungs-Zeit/Temp. |
5 min/ 40C |
30 min/ 4°C |
5 min/ 37°C |
30 min/ 37°C |
Äthanol n-Propanol n-Butanol Benzol Toluol |
[ionz. | n.d. 485 2,770 4,480 3,900 4,400 4,388 |
250 380 2,300 4,600 5,080 4,060 4,490 |
210 490 4,060 4,500 4,160 4,145 |
325 620 4,080 3,780 4,525 3,840 |
10% 10%. 10% 1% 10% 1% 10% |
!Tabelle IY (b)
Kontrollversuche | mittlere D-Aminosäurenoxidase- Aktivität, (Einheiten/ml) |
unbehandelte Zellen | n.d. |
zellfreies Enzympräparat | 3 730 |
In gleicher Weise wurden feuchte Zellrückstände, die aus 5 ml-Proben
von I.variabilis-Fermentationsbrühen von höherem D-Aminosäurenoxidase-Iiter
erhalten wurden, mit 1 $-igen und 10 $-igen Lösungen
von 2-Phenyläthanol unter Anwendung der gleichen, wie oben
beschriebenen Verfahrensweise behandelt, wobei die Incubation in 30 Minuten bei 40C und 370C durchgeführt wurden. Es ergaben sich
folgende Ergebnisse:
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Behandlung | D~Aminosäurenoxidase-Aktivität (Einheiten/ml) |
2-Phenyläthanol 1 # 2-Phenyläthanol 10 fo |
Aktivierung bei Aktivierung bei 4° 37° |
2 000 5 800 9 200 9 600 |
!Tabelle
Kontrollversuche | . — . j t D-Aminosäurenoxidase-Aktivität (Einheiten/ml) |
unbehandelte Zellen zellfreies Enzympräparat |
keine bestimmbare Aktivität ^ 12 000 |
c) Osmotischer Schock;
Es wurden die folgenden Pufferlösungen verwendet; tris-HCl bedeutet
1,1~Di-(hydroxymethyl)-2-hydroxyäthylamin-hydrochlorid
und EDTA bedeutet Äthylendiamintetraessigsäure. Die Puffer (2) und (4) hatten einen hohen osmotischen Druck, da sie 2m-Saccharose
(sucrose) enthielten.
209845/ 1232
Tabelle VI(a)
Puffer | O.OIM Tris- HCL pH 8.0 |
2m Saccha rose (Sucrose) |
"θ. 01 MgSO4 |
1" mMol EDTA |
(D | + | + | - | |
(2) | + | + | + | - |
(3) | + | - | + | + |
" W | + | + | + | + |
5 ml-Proben von T. variabilis-Fermentationsbrühen wurden 5 Minuten
bei 1400 g zentrifugiert und die überstehenden Schichten verworfen. Die nassen so gebildeten Rückstände wurden erneut
in Pufferlösungen (1) oder (3) (10 ml) suspendiert und nochmals zentrifugiert. Dieser Vfeschvofgang wurde wiederholt und der
Zellrückstand schließlich in Puffern (1), (2), (3) oder (4)
(10 ml) erneut suspendiert und 30 Minuten bei 370C incubiert.
Jede Suspension wurde darauf auf 100 ml mit kaltem Puffer (1) oder (3) verdünnt und 10 ml-Proben entnommen. Nach Zentrifugieren
bei 1400 g wurde der Zellrückstand wieder in 0,01 m-Katriumpyrophosphatpuffer,
pH 8,1, suspendiert und vor der Probe mit Puffer verdünnt.
Es ergaben sich die folgenden Ergebnisse. Zum Vergleich wurde eine 5 ml-Probe der Permentationsbrühe in ein zellfreies Enzympräparat
übergeführt.
209845/1232
2219Λ54
Bei der Incubation verwendeter Puffer |
D-Aminosäurenoxidase-Alctivität (Einheiten/ml) |
(D (2) (3) (4) |
n.d. 5 600 n.d. 6 050 |
zellfreies Enzympräparat unbehandelte Zellen |
23 600 n.d. |
Oxidation von Cephalosporin 0
Beispiel 1
a) Trigonopsis variabilis (CB.S. 4095) wurde in einem syntetischen
Medium, das Methionin enthielt, gezüchtet, wie in den vorbereitenden Maßnahmen vor den Beispielen beschrieben. Die Zellsuspension
wurde durch Zentrifugieren gewonnen und die nasse Zellinasse zurückbehalten.
Die nassen Zellen wurden in 4 gleiche Teile geteilt und durch Einfrieren
auf -2O0C, gefolgt von Auftauen bei Raumtemperatur, "aktiviert".
Fach dem Verdünnen mit Wasser ergab sich eine Suspension von Zellen von 61,7 % Naßgew/Vol. Wenn diese Suspension unter Anwendung
der vorhergehend beschriebenen spektrophotometrischen Prüfung untersucht wurde, so wurde gefunden, daß sie 32 200 En- '
zym-Aktivitätseinheiten/ml besitzt.
40 g eines Kalium-Cephalosporin C-Präparats mit einer Reinheit
von 68 io (d.h. 27,2 g Kalium-Cephalosporin C) wurden in 2 Litern
0,2 m~Hatriumpyrophosphatpuffer, pH 8,1, der 260 mg Natriumazid
enhielt, gelöst, und mit Wasser auf 3990 ml verdünnt. Die Lösung
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. -22-1945A-
die sich in einem gerührten Gefäß befand, wurde in einem Wasserbad
30 Minuten lang der Temperatur τοη 330C angeglichen. Die Umwandlung
wurde durch Zusatz von 10 ml der vorstehend beschriebenen
Zellsuspension begonnen und wurde 3 Stunden bei einer Luft- . strömungsgeschwindigkeit von 3 l/Min, und einer Rührgeschwindig-■keit
von 550 ü/Min.(rpm) fortgeführt. Die Umwandlung wurde durch
Zentrifugieren des Gefäßinhalts bei 2100 g während 1 Stunde beendet.
Analyse durch quantitative (Ultraviolettabsorption) Dünnschichtchromatographie
von Proben, die in gewissen Zeitabständen aus dem Reaktionsgefäß entnommen wurden, zeigte, daß die Umsetzung
in etwa 1,5 Stunden vollständig war,und daß 68 $ des Cephalosporins
C in 3-Acetoxymethyl-7ß-(4-carboxybutanamido)-ceph-3-em-4-,carbonsäure
umgewandelt worden waren. Das verwendete Enzym-Blveau
entsprach 12,8 Einheiten/mg Cephalosporin C (freie Säure).
Das vorstehende Produkt wurde aus der geklärten Reaktionsmischung wie folgt extrahiert:
2 Liter der Reaktionsmischung wurden auf den pH 1,5 unter Verwendung
von Chlorwasserstoffsäure eingestellt und in 8 χ 1,6 1 Äthylacetat
extrahiert. Die vereinigten Äthylacetatextrakte wurden im Vakuum auf etwa 800 ml eingedampft und über Nacht unter Verwendung
von wasserfreiem natriumsulfat getrocknet. Der getrocknete Äthylacetatextrakt
wurde weiter im Vakuum auf 50 ml eingedampft und anschließend langsam zu 700 ml Leichtpetroläther (60 - 80°) unter
heftigem Rühren gefügt.
Die erhaltene Ausfällung wurde abfiltriert und im Vakuum über Aluminiumoxid getrocknet, wobei sich 9,83 g 3-Aeetoxymethyl-7ß-(4-carboxybutanamido)-ceph-3-em-4-carbonsäure
in P.orm eines blass-^
gelben Peststoffes mit einer Reinheit von 84 # [i;]'0 = 201
_ ι cm
(260 nm)J erhalten wurden. Durch dünnschichtchromatographische
Analyse dieses Peststoffes konnten keine weiteren UV.(254 nm)-Absorptionszonen
festgestellt werden. Dies entspricht einer gesamt umwandlung von Kaliumcephalosporin C zu dem vorstehenden Pro-
209 845/123 2
dukt von 72 #.
Beispiel 2
Beispiel 2
Zellen von T. variabilis aus einer 1 Liter-Probe der Fermentationsbrühe
wurden durch Zentrifugation bei 2100 g während 30 Minuten
bei 40C gewonnen. Die überstehende Schicht wurde verworfen
und die Zellmasse wieder in 1 1 ITatriumpyrophoshatpuffer,
pH 8,1, suspendiert. Gleiche Teile von 100 ml dieser Zellsuspension wurden zu 10 ml Toluol in 250 ml-Kolben gefügt. Die nicht
mischbaren Mischungen von Toluol und der wäßrigen Zellsuspension wurden 2 Stunden bei 370C auf einer Rotations-Schüttelvorrichtung
(300 U/Min.) incubiert. Der Inhalt der Kolben wurde anschließend auf 40C gekühlt, 30 Minuten bei 2100 g zentrifugiert
und die überstehenden Schichten entnommen und verworfen. Die Zellmasse
wurde anschließend in 100 ml destilliertem Wasser erneut suspendiert, wieder zentrifugiert und die überstehende Schicht
entfernt und verworfen. Die so behandelten Zellmassen all dieser
Kolben wurden anschließend vereinigt und mit 0,1 m-Eatriumpyrophosphatpuffer,
pH 8,1, auf ein Gesamtvolumen von 200 ml gebracht. Diese Suspension wurde untersucht ; es wurde gefunden, daß sie
22 880 Enzymaktivitätseinheiten/ml enthielt.
Eine Umwandlung von Cephalosporin C wurde unter gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 durchgeführt, wobei die Reaktion durch
Zusatz von 10,5 ml der vorstehend beschriebenen Zellsuspension begonnen wurde.
Die quantitative dünnschichtchromatische Analyse von Proben, die
in gewissen Zeitabständen aus dem Reaktionsgefäß entnommen wurden, ergab, daß die Umsetzung in etwa 2 Stunden beendet war, und daß
68 fo des Cephalosporins C in 3-Acetoxymethyl-7ß-(4-carboxybutanamido)-ceph-3-em-4-carbonsäure
umgewandelt worden waren. Das verwendete Enzymniveau entsprach 9,6 Einheiten/mg Cephalosporin C
(freie Säure).
209845/ 1232
4,8 1 Kulturbrühe aus einer Fermentation von Cephalosporium
acremonium (Brotzu) wurden bei 2100 g 1 Stunde bei 40O zentrifugiert
und die überstehende Schicht gewonnen. Der pH der überstehenden Schicht wurde auf pH 4,5 mittels Schwefelsäure eingestellt
und es wurde durch Zentrifugieren bei 2100 g während
1 Stunde bei 40C geklärt. Die überstehende Schicht wurde gewonnen,
mit Schwefelsäure der pH 2,8 eingestellt und wie vorstehend
beschrieben, durch Zentrifugieren geklärte Die erhaltene überstehende Schicht wurde mit HaOH auf pH 8,1 gebracht und nochmals
durch Zentrifugieren geklärt. Dieses "Proteinfiltrat" (3,23 l)
zeigte durch mikrobiologische Untersuchung einen Gehalt von 22,3g
Kalium-Cephalosporin C. Das "Proteinfiltrat" wurde durch Zusatz
von 0,2 m-Hatriumpjrophosphatpuffer, pH 8,1, der insgesamt 260 mg
Natriumazid enthielt, auf 3,975 1 verdünnt.
Die vorstehende Mischung vjurde unter den gleichen Bedingungen wie
in den Beispielen 1 und 2 beschrieben oxidiert, wobei die Reaktion durch Zusatz.von 23 ml der Kalisuspension von loluol-behandelten
Zellen, beschrieben in Beispiel 2, eingeleitet wurde«
Die quantitative dünnschichtehromatographisehe .Analyse von Proben,
die in gewissen Abständen aus dem Reaktionsgefäß entnommen wurden,
zeigte, daß die Umsetzung nach etwa 2,5 Stunden vollständig war, und daß 73 fi des Cephalosporins 0 in 5-Acetoxymethyl-7ß-^-carboxybutanamido)-ceph-3-em-4-carbonsäure
umgewandelt worden waren.
Das verwendete Enzymniveau entsprach 25,6 Einheiten/mg Cephalosporin
C (freie Säure).
Eine Cephalosporin C-enthaltende Fermentationsbrühe wurde durch
Abfiltration des Myceliums und Proteins (nach Ausfällung) gereinigt.
Das Filtrat, das 4,8mg/ml Cephalosporin C enthielt, wurde
mit In-NaOH auf den pH 8,0 gebracht und durch Zentrifugieren ge-
209845/1232
klärt (18 000 g ).
5 ml des geklärten Filtrats wurden mit 3 ml 0,2 m-Natriumpyrophosphatpuffer,
pH 8,0, 1 ml 0,01 m-Natriumazid und 1 ml eingefrorener und aufgetauter Zellsuspension (224 Einheiten D-Aminooxidasen-Aktivität)
vermischt, "belüftet und 4 Stunden bei 330C
incubiert. Die Untersuchung der erhaltenen Mischung durch Dünnschicht Chromatographie auf mit Siliciumdioxid beschichteten Platten,
entwickelt mit 80 °/o wäßrigem Aceton, zeigte, daß 90 fi des
Cephalosporins C verbraucht waren ,und daß der größte Anteil davon
in 3-Acetoxymethyl-7ß-(5-carboxy-5-oxopentanamido)-ceph—3-em-4"
carbonsäure und 3-Acetoxymethyl-7ß-(4-carboxybutanamido)-ceph-3-em-4-carbonsäure
umgewandelt worden war.
40 g eines Kalium-Cephalosporin-C-Präparats mit einer Reinheit
von 68 io (d.h. 27,2 g Kalium-Cephalosporin C) wurden in 1,5 1
0,2 m-Batriumphosphatpuffer, pH 8,1, gelöst. 1 ml Katalaselösung,
mit einer Enzymaktivität von 20 000 Einheiten,wurde zugesetzt. (1 Katalaseenzym-Aktivität-Einheit zersetzt definitionsgemäß
1 uMol Viasserstoffperoxid/Min. bei pH 7,0 bei 25°).
Die in einem gerührten Gefäß enthaltene Lösung wurde mit Wasser auf 3980 ml verdünnt und· in einem Wasserbad 30 Minuten auf 33°Ci
angeglichen. Die Umsetzung wurde durch Zusatz von 20 ml einer Zellsuspension, die der in Beispiel 1 beschriebenen gleich v/ar,
eingeleitet. Wenn diese Suspension unter Yerwendung der spektrophotometrischen
Probe, die vorstehend beschrieben wurde, untersucht wurde, so zeigte sie einen Gehalt von 12 100 Einheiten.
Enzymaktivität/ml. Die Umsetzung wurde 2,5 Stunden unter Anwendung einer LuftStromgeschwindigkeit von 3 l/Min, bei einer Rührgeschwindigkeit
von 550 U/Min, fortgeführt. Die Umsetzung wurde durch Zentrifugieren des Inhalts des Gefäßes während 1 Stunde bei
2100 g beendet.
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Das Produkt wurde wie folgt extrahiert: 3900 ml der Reaktionsmischung
wurden unter Verwendung von Chlorwasserstoffsäure auf den
pH 1,5 gebracht und in 2 gleiche Teile aufgeteilt. Jeder aliquote Teil wurde unter Verwendung von 7 x 800 ml Äthylaeetat extrahiert
und die vereinigten Äthylacetatextrakte der "beiden Teile wurden im Vakuum auf etwa 2 1 eingedampft und über Uacht unter Verwendung
von wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Der getrocknete Ithylacetatextrakt wurde weiter im Vakuum auf 100 ml eingedampft
und anschließend langsam zu 600 ml Leichtpetroläther (60 "bis 80°)
unter heftigem Rühren gefügt.
Die erhaltene Ausfällung wurde in zwei Ansätzen abfiltriert und im Vakuum über Aluminiumoxid getrocknet, es ergab sich 3-Acetoxymethyl-7ß-(5-earboxy-5-oxopentanamido)-ceph-3-em-4--carbonsäure
in Form eines "blass-gelben Peststoffs. Die 2 erhaltenen Feststoffproben
(6,89 g und 4,96 g) besaßen eine Reinheit von 56 fo ^jc
124 (260 um)] bzw. 50 <f> [eJ5_ =112 (260 mn)]. Dies entspricht
I CHI
einer Gesamtumwandlung von Kalium-Cephalosporin C in das obige
Produkt von 25 5&.
Herstellung von 3-Acetoxymethyl-7ß-(4-carboxybutanamido)-ce'ph-3-em-4-carbonsäure
1. Verwendung von llatriumazid als Katalaseinhibitor
Die Zellen von T. variabilis aus 2,7 Litern Fermentationsbrühe
wurden durch Zentrifugieren bei 2100 g während 30 Minuten bei
40C gewonnen. Die überstehende Schicht wurde verworfen und die
Zellen erneut in 2,7 Litern 0,1 m-Hatriumpyrophosphatpuffer,
pH 8,1, suspendiert. Diese Suspension wurde in einem gerührten Gefäß bei 37° incubiert und 300 ml Toluol wurden zugesetzt. Die
Incubation wurde 4 Stunden fortgeführt, wonach der Inhalt des Gefäßes bei 2100 g während 30 Minuten bei 4°C zentrifugiert wurde
und die überstehenden Schichten entfernt und verworfen wurden.
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Die Zellmasse wurde in einem Gesamtvolumen von 3 Litern destilliertem
Wasser erneut suspendiert, das Zentrifugieren wiederholt und die überstehende Schicht entfernt und verworfen. Die Zellen wurden
schließlich erneut in 500 ml 0,1 m-Natriiimpyrophosphatpuffer,
pH 8,1, suspendiert. Bei Untersuchung dieser Zellsuspension ergab sich ein Gehalt von 24 000 Einheiten Enzymaktivität/ml.
20 g eines Kalium-Cephalosporin C-Präparats mit einer Reinheit
von 70 io wurden in 2 Litern 0,1 m-Natriumpyrophosphatpuffer, pH
8,1, gelöst, die 1,3 g Natriumazid enthielten. Die Lösung, die sich in einem gerührten Gefäß befand, wurde in einem Wasserbad
30 Minuten auf 33° angeglichen. Die Umsetzung wurde durch Zusatz von 28 ml der vorstehend beschriebenen Zellsuspension eingeleitet
und 2 Stunden unter Anwendung einer Luftströmungsgeschwindigkeit von 6 Litern/Minute zusammen mit einer Rührgeschwindigkeit von
550 U/Min, v/eitergeführt. Die Umsetzung wurde durch Zentrifugieren
des Inhalts des Reaktionsgefäßes bei 2100 g über Nacht, beendet. Das Enzymniveau, das verv/endet wurde, entsprach 53 Einheiten/mg
Cephalosporin C-Säure.
150 g Natriumchlorid wurden in 500 ml der erhaltenen Lösung gelöst,
der pH wurde auf 1,5 unter Verwendung von konzentrierter Schwefelsäure eingestellt und die Lösung 4 x mit 200 ml-Portionen
Ithylacetat extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden über Nacht
bei 40C unter Verwendung von Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat
wurde durch Filtration entfernt und der getrocknete ithylacetatextrakt im Vakuum auf etwa 20 ml eingedampft. Fach dem
Stehen bei Raumtemperatur wurde der kristalline Niederschlag, der sich gebildet hatte, durch Filtration entfernt und im Vakuum getrocknet;
es ergaben sich 2,10 g der Titelverbindung in Form eines weißen Feststoffs mit einer Reinheit von 92 $ [^\° = 220
I Olli
(260 mn)]. Dies entspricht einem Gesamtumsatz von Kalium-Cephalosporin
C zu dem vorstehenden Produkt von 65 $.
2.' Anwendung einer Vorbehandlung mit Natriumazid, um die
Katalase zu inhibieren.
Zellen von T, variabilis wurden wie in Beispiel 6 (1) beschrieben,
209845/1232
aktiviert. Yor der Anwendung zur Umsetzung, wurden 6,5 g Natriumazid
zu 200 ml der Zellsuspension gefügt und diese über Nacht "bei
40C gelagert. Die Zellsuspension wurde anschließend "bei 2100 g
während 30 Minuten "bei 40C zentrifugiert und die überstehende
Schicht entfernt. Die Zellen wurden in 200 ml 0,1 m-Natriumpyrophosphatpuffer,
pH 8,1, erneut suspendiert und nochmals zentrifugiert. Die überstehende Schicht wurde wieder verworfen und
die Zellen in 200 ml~Puffer suspendiert. Diese Suspension wurde
untersucht und es ergab sich ein Gehalt von 17 600 Einheiten Enzymaktivität/ml.
20 g eines Kalium-Cephalosporin C-Präparats mit einer Reinheit
von 70$ wurden in 2 Litern 0,1 m-Natriumpyrophosphatpuffer, pH
8,1, gelöst. Die Umsetzung wurde wie in Beispiel 6 (1) beschrieben, unter Verwendung von 38 ml der Zellsuspension durchgeführt.
Das angewendete Enzymniveau entsprach 52 Einheiten/mg. Cephalosporin
C-Säure.
Die erhaltene Lösung wurde wie vorstehend beschrieben extrahiert, wobei sich 2,05 g der Titelverbindung in Form eines weißen Feststoffs
mit einer Reinheit von 91 $ [e!J = 217 (260 nm)] ergaben.
I Olli
Dies entsprach einem Gesamtumsatz von Kalium-Cephalosporin C zu
dem vorstehenden Produkt von 63 ^. .
3. Anwendung einer Hitzebehandlung zur Inhibition der Katalase
Zellen von T. variabilis vmrden wie vorstehend in Beispiel 6 (1) beschrieben, aktiviert, unter Anwendung einer Temperatur von .5O0C
anstelle von 370C. Die erhaltene Zellsuspension wurde untersucht
und es ergab sich ein Gehalt von 17 600 Einheiten Enzymaktivität/
20 g eines Kalium-Cephalosporin C-Präparats mit einer Reinheit
von 70° wurden in 2 Litern 0,1 m-Watriumpyrophosphatpuffer, pH
8,1, gelöst. Die Umsetzung wurde wie in Beispiel 6 (i) beschrieben,
unter Verwendung von 38 ml der Zellsuspension, durchgeführt. Das Enzymniveau, das verwendet wurde, entsprach52 Einheiten/mg
20 9ÖA5/T2 3 2 - ; ~ ·
Cephalosporin C-Säure.
Die erhaltene Lösung wurde wie vorstehend "beschrieben extrahiert,
wobei sich 1,85 g der Titelverbindung in Form eines weißen Feststoffs
mit einer Reinheit von 92 $ [E^n, = 220 (260 um)].extrahiert.
Dies entsprach einem Gesamtumsatz von Kalium-Cephalosporin
G zu dem vorstehenden Produkt von 57 $.
12 32
Claims (30)
- Patentansprüche\ 1/ Verfahren zur Herstellung von Cephalosporin-Verbindungen der allgemeinen Pormel:R.(CH9)„C0NHCOOHoder deren Salzen, worin X eine Acetatgruppe, der Rest eines ihicleophils, eine Hydroxy lgruppe oder ein Wasserst off atom ist und R die Gruppe -00.GOOH oder -GOOH bedeutet, dadurch gekenn« zeichnet, daß man auf eine Verbindung der Formel:0OCCH (CH9)„CO.NHH3H(II)oder ein Salz davon, worin X wie vorstehend definiert ist, aktivierte Zellen von Trigonopsis variaMlis unter aeroben Bedingungen einwirken läßt, wobei in den Zellen eine Katalase-Aktivität vorhanden ist, wenn die Gruppe R in dem gewünschten Produkt die -CO.COOH-Gruppe ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen durch Behandlung mit einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln in einer wäßrigen Phase aktiviert wurden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Lösungsmittel niedrige aliphatisch^ Kebone, alipha-2 0 9 8 A 5 / I 2 3 2tische und araliphatisch^ einwertige und mehrwerte Alkohole, aliphatische Kohlenwasserstoffe und aromatische Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Lösungsmittel Toluol verwendet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen durch Behandlung mit einer wäßrigen lösung eines oberflächenaktiven Mittel aktiviert wurden.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung eines oberflächenaktiven Mittelsmit einer Konzentration von 0,1 - 10 $ verwendet wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen durch Ausfrieren gefolgt von Auftauen bei saurem pH aktiviert wurden.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen durch Ausfrieren bei einer Temperatur unter -10°, gefolgt von Auftauen bei pH 3 - 4 aktiviert wurden.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen durch Behandlung mit Alkali aktiviert wurden.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aktivierten Zellen durch osmotischen Schock aktiviert wurden.
- 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen vor der Aktivierung in Anwesenheit von D- oder DL-MethionLn kultiviert wurden.
- 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (II) der Einwirkung der aktivierten Zellen bei einem pH zwischen 4 und 9 unterzogen werden.9-845/1232
- 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (II) der Einwirkung der aktivierten Zellen bei einem pH von 6 bis 8 unter einer Temperatur von 30 - 4O0C ausgesetzt wird.
- 14· Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nicht weniger als 5 Einheiten des Enzyms pro mg isolierter Cephalosporin-Verbindung verwendet werden.
- 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß nicht weniger als 10 Einheiten des Enzyms pro mg der Cephalosporin-Verbindung in einer Fermentationsbrühe verwendet v/erden.
- 16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß vor Behandlung der Verbindung der Formel (II) mit den aktivierten Zellen, die Fermentationsbrühe angesäuert und filtriert wird.
- 17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Cephalosporin-Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin X eine Acetatgruppe ist, aus 'der wäßrigen Lösung, in der sie hergestellt wurden, extrahiert werden durch Ansäuern auf einen pH von 2,5 oder weniger, gefolgt von einer Extraktion in Äthylacetat.
- 18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung mit einem wasserlöslichen inerten anorganischen Salz gesättigt oder im wesentlichen, gesättigt wird.
- 19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gokennze5cb.net, daß dio Katalase in den aktivierton ZeHlon inhibiert oder inaktiviert wird, wobei ein Produkt der allgemeine:! Formel (I) erhalten wird, worin H dio Gruppe -COOH ist.
- 20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalase durch Zusatz von ITatriuinazid zu dom Keaktionsgomisch bei einer Konzentration von 1 mliol bis 100 nil-lol inhibiert wird.209845/1 ?32
- 21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die aktivierten Zellen, bevor sie mit der Verbindung (II) in Kontakt gebracht v/erden, mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalimetallazids behandelt wurden, um die Katalase zu inhibieren.
- 22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß als wäßrige Lösung eines Alkalimetallazids eine wäßrige Lösung von Natriumazid bis zu molarer Konzentration bei einer Temperatur von 0 - 40° verwendet wird.
- 23. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die aktivierten Zellen zur Inaktivierung der Katalase durch Hitze behandelt wurden, ohne wesentliche Lesaktivierung von D-Aminosäurenoxidase,bevor sie mit der Verbindung (II) in Kontakt gebracht werden.
- 24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei 40 - 60° während zumindest 3 Stunden durchgeführt wurde.
- 25. Verfahren nach einem der Ansprüche 19, 23 und 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen gleichzeitig aktiviert und zur Inhibierung oder Desaktivierung der Katalase behandelt wurden.
- 26. Abwandlung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennaeichnet, daß eine Cephalosporin-Verbindung der allgemeinen Formel (i) mit einer 7ß-(4-Carboxybutanamido)-Gruppe durch Umsetzung mit einer Imidhalogenid-bildenden Verbindung, Umwandlung des so erhaltenen Imidhalogenide in einen Iminoäther und Zersetzung des letzteren in die entsprechende 7ß-Amino-Verbindung umgewandelt wird.
- 27. Abwandlung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 - 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Cephalosporin-Verbindung der allgemeinen Formel (I) mit einer 7ß-(5-Carboxy-5-oxopentanamido)-Gruppe durch Reduktion der 7-Acylamido-Gruppe zu einer 7ß-(5-Carb-209845/1232oxy-5-hydroxypentanamido)-Gruppe, Umsetzung der reduzierten Verbindung mit einer Imidhalogenid-biläg^eja^iFß^jindung, Umwandlung des so erhaltenen Imidhalogenide ineinen■Inrinoätiier und Zersetzung des letzteren, in die entsprechende 7ß-Aminoverbindung umgewandelt wird.
- 28. 3-Acetoxymethyl-7ß-(4-car'boxy'butanamido)-ceph-3-em-4--carbonsäure.
- 29. Aktivierte Zellen von Trigonopsis variabilis.
- 30. Aktivierte Zellen von Trigonopsis variabilis, die zur Inhibition oder Desaktivierung der Katalase behandelt wurden.209845/1232
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