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Formfurnierpresse Die vorliegende Erfindung betrifft eine Formfurnierpresse
derjenigen Art, wo eine schmiegsame elastische Decke Verwendung findet, um bei Werkstücken
von.komplizierten Formen, die mit Furnieren belegt werden sollen, ein einwandfreies
Anpressen der Furniere auf der ganzen Oberfläche der Werkstücke zu erreichen.
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Bei solchen Furnierpressen ist es bekannt, die schmiegsame Decke durch
Schraubenbolzen oder ähnliche Druckvorrichtungen, welche durch die Abdeckhaube hindurchgeführt
sind, an das Werkstück anzupressen. Diese Einrichtung kann aber nur dort mit Erfolg
verwendet werden, wo immer dieselbe Werkstücksform furniert wird. Bei wechselnden
Formen der Werkstücke müssen die Druckvorrichtungen entsprechend den verschiedenen
Formen versetzt werden, was einen unwirtschaftlichen Aufwand an Zeit und Arbeit
erfordert. Die Verwendung eines anderen Druckmittels, beispielsweise Druckluft oder
Druckflüssigkeit zum Anpressen der schmiegsamen Decke an das- Werkstück, ist bei
verschiedenen Bauarten zurAnivendung gelangt. Ein faltenloses Anliegen dieser Decke
ist bei Werkstücken von großer Bauhöhe und hervortretenden Profilen nicht möglich,
weil diejenigen Falten, die sich beim Absenken -der Haube bilden, durch ein fließendes
Druckmittel nicht geglättet werden.
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Es ist auch bekanntgeworden, zur Beschleunigung des Arbeitsprozesses
erwärmte Druckmittel zwischen die Abdeckhaube und die schmiegsame Decke einzuführen.
Da bei diesen Bauformen der Furnierpress& die
Haube mit der
schmiegsamen Decke vollständig angehoben wird, so entsteht ein wesentlicher Wärmeverlust
beim Wechseln des Werkstücks.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile dadurch behoben,
daß die elastische, durch Federn, Gewichte o. dgl. gespannte Decke innerhalb der
Haube von heb-und senkbaren Traggliedern getragen wird und eine der Stirnseiten
der Haube als verschiebbares Verschlußglied zum Einführen des Werkstückes dient.
Durch die neuartige Einrichtung wird einerseits erreicht, daß bei Verwendung einer
schmiegsamen elastischen Decke beim Furnieren von verschieden hohen Werkstücken
.beim Beginn .des Preßvorganges Faltenbildung dieser Decke möglichst vermieden wird,
während andererseits durch den Werkstückwechsel ohne Anheben der Haube kein hoher
Wärmeverlust auftreten kann.
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In der beiliegenden Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, und es zeigt Fig. i die Furnierpresse
nach dem ersten Beispiel von -der Stirnseite gesehen, und zwar die linke Hälfte
in Ansicht und die rechte Hälfte im Schnitt gezeichnet, Fig.2 dieselbe Furnierpresse
in Seitenansicht, jedoch die linke Hälfte im Schnitt gezeichnet, Fig. 3 die Furnierpresse
nach dem zweiten Beispiel von der Stirnseite gesehen, Fig. q. dieselbe Furnierpresse
von der Seite gesehen, wobei die linke Hälfte im Schnitt gezeichnet ist.
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Im ersten Beispiel (Fig. 1, 2) bezeichnet z .die Preßplatte, welche
durch eine im Querschnitt halbrund gestaltete Haube 2 abgedeckt ist. Diese Haube
2 ist an der Preßplatte i verankert. An der einen Stirnseite ist die Haube 2 durch
ein Stirnblech 3 abgedeckt, während .die Abdeckung der andern Stirnseite mittels
eines senkrecht verschiebbaren Schiebers q. erfolgt, der in senkrechten Führungen
5 geführt ist. An den beiden Längsseiten der Haube :2 sind in der Nähe der Preßplatte
i Längsschlitze vorgesehen, die als Durchlaß für biegsame Bänder o. dg1. 6 bestimmt
sind. Als Werkstoff für die biegsamen Bänder können Stahlbänder oder Gummibänder
mit Leinwandeinlagen oder Gewebegurte o. dgl. Verwendung finden. An den biegsamen
Bändern 6 sind die Enden 7 der elastischen Decke 8 befestigt. Die .biegsamen Bänder
6 sind auf Wellen 9. aufgewickelt, die in an der Haube 2 vorgesehenen Lagern io
drehbar gelagert sind. Die Wellen 9 tragen Torsionsfedern i i, .deren eine Enden
an den betreffenden Wellen und die anderen Enden an Lagern io gehalten sind, derart,
daß die Wellen 9 unter dem Einfluß der Federn i i das Bestreben haben, die biegsamen
Bänder 6 auf die Wellen 9 aufzuwickeln. An Stelle der Federn i i könnten unter anderen
bekannten Mitteln beispielsweise auch Gewichte Anwendung finden, die mittels biegsamer
Bänder an auf den Wellen 9 sitzenden Riemenscheiben o. dgl. aufgehängt sind. Die
biegsamen Bänder 6 könnten auch senkrecht nach abwärts hängend durch Schlitze in
der Preßplatte i hindurchgeführt und mit Gewichten o..dgl. belastet werden, in welchem
Falle die Wellen 9 nicht benötigt werden. Die Haube :2 kann bei Ausführungen, wie
soeben beschrieben, statt einen halbrunden, auch einen rechteckigen Querschnitt
erhalten, um die biegsamen Bänder 6 innerhalb der senkrechten Wände der Haube hochführen
zu können. In -der Haube 2 sind zwei in .der Längsrichtung der Haube verlaufende,
.die elastische Decke 8 untergreifende Tragglieder, z. B. Stangen 12, vorgesehen,
deren Enden je von zwei Lenkern 13 behalten werden. Über der elastischen Decke 8
ist ein Luftsack 14 vorgesehen, der den Tiber der elastischen Decke 8 vorhandenen
Raum in der Haube 2 einnimmt. Die nach aufwärts gerichteten Schenkel 15 der winkelförmigen
Lenker 13 sind bogenförmig gestaltet und in Schlitzen der Haube :2 geführt. Die.oberen
Enden der Schenkel 15 sind zu Lageraugen ausgebildet, mittels der die Lenker 13
auf eine Welle 16 aufgeschoben sind, <die in an der Haube 2 vorgesehenen senkrechten
Ständern 17 drehbar gelagert ist. Auf der Welle 16 sind zwei Zahnritzel 18 befestigt,
die in an ,den senkrechten Ständern 17 befestigten Zahnstangen i9 eingreifen. Die
Welle 16 trägt ein Handrad 2o, durch .dessen Drehung die Welle 16 in Verbindung
mit den Lenkern 13 in der Höhe verstellt wird, wobei durch die bogenförmige Gestaltung
der aufwärts gerichteten Schenkel 15 der Lenker 13 dafür Sorge getragen ist, daß
die Stangen 12 dem innern Umfang der Haube 2 entlang geführt werden und die unter
dem Einfluß der Federn i i stehenden Wellen 9 dafür sorgen, daß die elastische Decke
8 immer gespannt bleibt. An Stelle der Schlitzführungen in der Haube 2 für die bogenförmigen
Schenlzel 15 können auch andere Mittel Anwendung finden, um die Lenker 13 auseinanderzuspreizen.
So könnten beispielsweise die Schenkel 15 durch zwischengebaute Spreizfedern gespreizt
werden, um die Stangen 12 am innern Umfang der Haube 2 entlang zu führen. Die Welle
16 trägt eine Torsionsfeder 21, .deren eines Ende an der Welle selbst und :das andere
Ende an einem der Schenkel 15 verankert ist. Die Anordnung der Feder ist derart,
daß dieselbe bestrebt ist, die Welle 16 in derjenigen Richtung zu drehen, daß dieselbe
in ihrer oberen
Stellung verbleibt. Beim Senkender Welle 16 in Verbindung
mit den Lenkern 13 und den Stangen 12 muß die Federkraft -der Feder 2i bei der Drehung
.des Handrades überwunden werden. Die Stangen 12 können, um den Reibungswiderstand
beim Verstellen derselben zu verringern, vorteilhaft drehbar an .den Lenkern 13
abgestützt werden.
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In der Preßplatte i sind in bekannter Weise Heizröhren 22 vorgesehen,
die mittels Dampfs oder ,elektrischen Stroms o. dgl. beheizt werden können. An die
Unterseite,der Preßplatte i ist, wie bekannt, ein Druckluftbehälter 23 angebaut,
denn von der beheizten Preßplatte i aus -durch Wärmeaustausch Wärme zugeführt wird.
Vom Druckluftbehälter 23 aus kann der Luftsack 14 gefüllt wer-,den, wobei zwischen,dem
Druckluftbehälter23 und dem Luftsack 14 entsprechende Steuerglieder in eine die
genannten Teile verbindende Leitung eingebaut sind; die jedoch in der Zeichnung
nicht dargestellt sind, weil es ohne weiteres verständlich ist.
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Es sind noch viele andere Ausführungen möglich; um die Stangen 12
am inneren Umfang der Haube 2 entlang zu führen. Bei rechteckiger Gestaltung der
Haube, ,d. h. wenn dieselbe mit senkrechten Wänden versehen ist, können .die Lenker
13 in Wegfall kommen und durch senkrecht geführte verschiebbare Glieder ersetzt
werden.
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Es sind auch Ausführungen möglich, wo die .durchgehenden starren Stangen
12 durch die in Abständen an .der elastischen Decke befestigten elastischen Bänder
ersetzt werden, die in zweckentsprechender Weise entweder an der Haube selbst oder
an einem in der Höhe verstellbaren Gestänge aufgehängt sind.
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Die biegsamen 'Bänder 6 können je nach der gewählten Ausführungsform
der Tragglieder auch weggelassen und die Enden der elastischen Decke zwischenWerkstückauflagerplatte
und Haube abdeckend eingespannt werden. Der Luftsack kann alsdann in Fortfall kommen.
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Während nach dein erklärten Beispiel die elastische Decke 8 an starren
Traggliedern aufgehängt und dadurch in angehobener Stellung gehalten wird, sind
hierfür bei dem nachstehend erklärten zweiten Beispiel untere Tragglieder vorgesehen.
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In diesem Beispiel (Fig. 3,4) ist i wiederum die Preßplatte, welche
durch -die im Querschnitt halbrund gestaltete Haube?, abgedeckt ist, deren
eine Stirnseite durch ein Stirnblech 3 abgedeckt ist, während die Abdeckung der
anderen. Stirnseite. mittels Verschlußschiebers 4 erfolgt, der ,mit senkrechten
Führungsstangen 5' in festen Gleitführungen 26 geführt ist. Das Stirnblech 3 und
die beiden Längsseiten der Haube :2 sind am Fuße mit nach auswärts ragenden Flanschen
27 versehen. Die Flanschen 27 sitzen auf .den oberen Querflanschen von U-Eisen 28,
welche die Preßplatte i umschließen. Zwischen den Flanschen 27 und den oberen Querflanschen
der U-Eisen 28 sind die beiden Längskanten 29 und die eine Schmalkante
30 einer elastischen Decke 3 z eingespannt. Der Mittelteil der anderen, auf
der Seite des senkrechten Verschlußsahiebers 4-sich befindlichen Schmalkante 32
der elastischen Decke 31 ist an .dem stirnseitig nach einwärts gezogenen Rand 33
der Haube 2 befestigt. Die nach den Längskanten 29 zu gerichteten Teile 34 der Schmalkante
32 verlaufen. unter einem geneigten Winkel zur Längsachse der Haube 2 und sind zwischen
den unter einem geneigten Winkel nach aufwärts gerichteten Teilen 3 5 der Flanschen
27 und Deckflanschen 36 eingespannt.
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Gegen die Unterseite der elastischen Decke 31 legen sich parallel
zur Längsrichtung der Haube 2 verlaufende Tragstangen 37, wobei jede Tragstange
von je zwei Stützen 38 getragen wird. Die Entfernung zwischen den unteren Enden
der -Stützen 38 und der Mittelachse der Furnierpresse ist größer als die Entfernung
zwischen den Tragstangen 37 und der genannten Mittelachse bzw. -die Stützen 38 divergieren
nach abwärts, und es sind dieselben in am Gestell der Furnierpresse befestigten
Gleitführungen 39 und 40 längs verschiebbar gelagert. Die unteren Gleitführungen
4o haben abseits ddr Stützen 38 Bohrungen, in welche parallel zur Längsachse der
Furnierpresse verlaufenge Wellen 4i drehbar gelagert sind. Auf jeder der beiden
Wellen 41 sind je zwei Zahnritzel 42 befestigt. Diese sind im Eingriff mit an den
unteren Teilen der Stützen 38 vorgesehenen Zahnstangen, .das Ganze derart, daß durch
eine Drehung ,der Wellen 41 die Stützen 38 in ihrer Längsrichtüng verschoben werden
können. Auf den Wellen 41 sind Kettenräder 43 befestigt, über die eine endlose Gelenkkette
44 gelegt ist. Der obere Strang .der Gelenkkette 44 ist über ein Kettenrad 45 geführt,
mit dem ein Handrad 46 gekuppelt ist. Das Kettenrad 45 und das Handrad 46 sitzen
lose drehbar auf einem Wellzapfen 47, der am Gestell der Furnierpresseabgestützt
ist. Durch Drehen des Handrades 46 können sämtliche Stützen 38 gemeinsäni verschoben
werden. Auf dem Wehzapfen 47 ist ein auf der Zeichnung nicht dargestelltes Sperrad
befestigt, in welches eine am Handrad abzustützende, jedoch nicht dargestellte Sperrklinke
eingreift. Diese letztbeschriebene Einrichtung kann dazu dienen, die Stützen 38@bei
gespannter Decke 31 in der angehobenen Stellung zu sichern. Durch Lösen des Eingriffes
zwischen der Sperrklinke und
dem Sperrad erfolgt eine Freigabe der
Stützen 38, so daß dieselben sich senken können.
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Neben andern Mitteln könnten beispiels-,veise .die unteren Enden !der
Stützen 38 als Kolben ausgebildet sein, die in am einen Ende abgeschlossenen Kolbenführungen
gleiten. Durch Zuführung eines Druckmittels, beispielsweise Druckluft, Druckwasser
o. dgl, zwischen .die Stirnseiten der genannten Kolben und den abgeschlossenen Endender
Kolbenführungen können die Stützen 38 verschoben werden. Dabei kann wieder eine
Zwangsläufigkeit der Bewegung zwischen sämtlichen Stützen .dadurch hergestellt werden,
daß die Kette 44 mit den Kettenrädern 43 und den Zahnritz.eln 4.2 mit den Zahnstangen
der Stützen 38 beibehalten werden. Im letzteren Falle genügt es auch, wenn nur eine
der Stützen 38 als Kolben ausgebildet wird.
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An Stelle der Stützen 38 könnten auch andere Vorrichtungen Anwendung
finden zum Tragen bzw. Abstützen der Tragstangen 37. So wäre es beispielsweise möglich,
die Stützen 38 durch schwingbar angeordnete Hebel zu ersetzen, wobei die Lage .der
Drehachsen dieser Hebel beispielsweise so gewählt werden könnte, daß .die Bewegungsbahn
der Tragstangen 37 angenähert der Bewegungsbahn entspricht, welche dieselben bei
Bewegung der Stützen 38 erhalten.
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Unterhalb der Preßplatte i kann in die Furnierpresse in bekannter
Weise ein Druckluftbehälter 48 eingebaut werden, dem von der beheizbaren Preßplatte
i aus durch Wärmeaustausch Wärme zugeführt werden kann. Der für die Erzeugung der
Druckluft im Druckluftbehälter 48 erforderliche Kompressor mit Antriebsmotor kann
beispielsweise neben dem Druckluftbehälter 48 in die Furnierpresse eingebaut werden.