-
Verbunddraht, insbesondere für Zahnverankerungsstifte Die Erfindung
bezieht sich auf einen Verbunddraht, insbesondere für Zahnverankerungsstifte für
künstliche Zähne.
-
Es ist bekannt, für solche Zwecke Verbunddrähte zu verwenden, die
aus einem Kern aus Unedelmetall, wie Nickel o. dgl., und aus einem Mantel aus Platin
bestehen. Die Herstellung solcher Verbunddrähte erfolgt dadurch, daß man ein zylindrisches
Stück von erheblichem Durchmesser, z. B. Io bis 30 mm, das einen Kern aus Unedelmetall
und einen Mantel aus Edelmetall aufweist, durch Ziehen auf den gewünschten Drahtdurchmesser
von z. B. 1 mm verjüngt. Die Stifte werden sodann durch, Zerschneiden eines solchen
Drahtes in Stücke von entsprechender Länge erhalten.
-
Bei Verwendung solcher Verbunddrähte ist man infolge der starken
mechanischen-Beanspruchung beim Ziehvorgang genötigt, die Platinauflage weit stärker
zu machen, als es an und für sich zu einem ausreichenden Schutz des Unedelmetallkernes
gegen Korrosion, z. B. durch die Mundsäfte, nötig sein würde. Der Preis solcher
Zahnstifte wird durch die Kostspieligkeit des Platins in unerwünschter Weise erhöht.
-
Man hat deshalb bereits vorgeschlagen, mehrere Mäntel aus Edelmetall
auf dem Kern aufzubringen, z. B. auf einem Kern aus Unedelmetall, wie Nickel, zunächst
eine Schicht aus Platin und auf dieser eine Außenschicht aus Gold. Für die Außenschicht
kann an Stelle des vorzugsweise zu verwendenden Goldes gegebenenfalls auch Silber
Verwendung finden. Zwar wird bei einem solchen Verbunddraht der Gesamtüberzug bei
gleicher Schutzwirkung schon billiger als ein nur aus Platin oder nur aus Gold bestehender
Überzug. Aber auch hierbei ist die Menge der benötigten, besonders kostbaren Edelmetalle
PLatin und Gold noch eine verhältnismäßig große, so daß der Preis solcher Stifte
ihrer Verwendung in vielen Fällen im Wege steht.
-
Schließlich ist es bekannt, auf einen Kern aus Unedelmetall, wie
Nickel, zunächst unmittelbar eine Silberschicht und auf diese
eine
Schicht aus Gold aufzubringen. Bei'die ser Reihenfolge der Schichten ergibt sich
aber, daß sich auf diese Weise, ganz abgesehen von der Notwendigkeit der Verwendung
von Gold, ein Festhaften des Silberüberzuges an dem Nickelkern nicht erzielen läßt.
-
Die Erfindung bringt eine vorteilhafte Lösung der Aufgabe, einen
korrosionsbeständigen und doch möglichst preiswerten Zahnverankerungsstift zu schaffen.
Gemäß der Erfindung wird dies im wesentlichen dadurch erreicht, daß auf den Kern
aus einem Unedelmetall, z. B. Nickel, zunächst ein dünner Mantel aus Platin, auf
diesen ein dickerer Mantel aus Silber und darauf ein Außenmantel aus Platin aufgebracht
wird.
-
An Stelle von Platin können für die innere und äußere Schicht erfindungsgemäß
Legierungen von Platin mit anderen Metallen Verwendung finden. Ferner kann an die
Stelle von Silber für die mittlere Schicht erfindungsgemäß in Fällen, in denen die
Preisfrage dies gestattet, auch eine Legierung von mindestens 50 01c Silber mit
Platin oder einem anderen Metall, wie z. B. Palladium, oder mit Gold verwendet werden.
-
Durch das Zwischenschalten einer Schicht aus Platin zwischen dem
Kern aus Nickel 0. dgl. und dem Mantel aus Silber ergibt sich der Vorteil, daß eine
völlig homogene Verbindung der Silberauflage mit dem Nickelkern erzielt wird. Es
hat sich gezeigt, daß diese gute Wirkung auch noch bei äußerst geringer Dicke der
Platinzwischenschicht vorhanden ist. Da selbst bei Anwendung einer Zwischenschicht
aus Platin ein Silbermantel als Außenschicht wegen der Einwirkung z. B. des Schwefels
der Einbettungssubstanz allein ungeeignet sein würde, wird durch das Auftragen eines
weiteren Mantels aus Platin als Außenmantel auch dieser Nachteil vermieden, wobei
es sich gezeigt hat, daß der äußere Platinmantel so dünn gemacht werden kann, wie
es bei Anwendung von Platin als einziges Überzugsmetall nicht möglich sein würde.
-
Durch die Zwischenschaltung einer vorzugsweise verhältnismäßig starken
Silberschicht wird die Dicke der beiden Platinschichten insgesamt weit bis unter
die für eine Platinauflage allein zulässige Mindestdicke verringert und hierdurch
der Preis der Drähte und der aus diesen hergestellten Zahnstifte vermindert. Der
Verbunddraht nach der Erfindung bietet darüber hinaus noch den weiteren Vorteil,
daß bei seinem Zerschneiden infolge der verhältnismäßig großen Dicke der dreifachen
Schutzschicht von dieser weit mehr über die Schnittfläche hinweggezogen wird als
von den dünnen Platinschutzschichten der nur mit einem Platinüberzug auf dem Kemmetail
versehenen bekannten Zahnverankerungsstifte und von den aus Platin mit Goldauflage
bestehenden Schichten anderer Verbunddrähte.
-
Bei den Verbunddrähten nach der Erfindung braucht die innere Platinschicht
nie mehr als I,5 0/o und die äußere Platinschicht kaum mehr als 2,5 °/o des Gesamtdrahtgewichtes
zu betragen. Die zwischen den beiden Platinschichten befindliche Schicht aus Silber
oder einer Silberlegierung kann dabei z. B. etwa 5 bis 20 Gewichtsprozente be, tragen.
Infolge des verhältnismäßig geringen Preises des Silbers ist der auf das Silber
entfallende Kostenanteil für den Gesamtpreis ohne Belang. Wie die Versuche ergeben
haben, würde eine unmittelbar auf den Nickelkern aufgebrachte Schicht nur aus Platin
mit dem Gesamtgewicht von etwa 3,5 O/o viel zu dünn sein, um beim Ziehvorgang auf
dem Kernmetall einen geschlossenen, von Rissen und sonstigen Beschädigungen freien
Überzug zu liefern.
-
Ein weiterer Vorteil des Verbunddrahtes nach der Erfindung besteht
noch darin, daß infolge des Gehaltes an Silber die Verbindung mit anderen Metallteilen
durch Verlöten z. B. vermittels des üblichen Silberlotes o. dgl. erleichtert ist.
-
Dies ist von Wichtigkeit z. B. bei der Befestigung von solchen Zahnstiften
in künstlichen Zähnen, wobei man in üblicher Weise derart verfährt, daß der Stift
in eine kleine Hülse aus Platin eingelötet wird, die beim Brennen des Zahnes in
eine entsprechende Aussparung desselben eingebrannt wurde. Es genügt hierbei, die
mit Lötwasser und Lot versehenen Stifte nur in die erwähnte Hülse bei Löttemperatur
einzustecken und ohne jeden äußeren Druck von selbst in die Hülse bis zum Boden
einsinken zu lassen, so daß das Verlöten ohne jede Nachhilfe erfolgen kann.
-
In der Zeichnung ist als Beispiel für eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
in Fig. I in natürlicher Größe ein Zylinder im Längsschnitt dargestellt, wie er
zur Herstellung von Verbunddrähten z. B. für Zahnverankerungsstifte Verwendung finden
kann. Es ist I der z. B. aus Nickel bestehende Kern, 2 ein auf diesem aufgebrachter
dünner Mantel aus Platin, 3 ein auf diesem Mantel aufgebrachter Mantel aus Silber
und 4 der auf diesem aufgetragene Außenmantel aus Platin.
-
Fig. 2 zeigt im Längsschnitt im vergrößerten Maßstab einen in üblicher
Weise aus dem Zylinder der Fig. I hergestellten Zahnstift, wobei die einzelnen Metallschichten
mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 gekennzeichnet sind.
-
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie weitgehend infolge der Dicke der
dreifachen Uberzugsschicht diese beim Abschneiden der Stifte von dem Draht von dem
Schneidwerkzeug über die Schnittstelle herübergezogen wird, so daß kaum etwas von
dem Kernmetall freigelegt ist.
-
Die Verbindung der Auflageschichten mit dem Kernmetall und miteinander
kann z. B. in an sich bekannter Weise derart geschehen, daß auf den Zylinder des
Kernmetalls dünnwandige Rohre aus den Überzugsmetallen in der gewünschten Reihenfolge
aufgeschoben werden und der so erhaltene Block alsdann in an sich bekannter Weise
unter Druck auf die Verschweißungstemperatur erhitzt wird.