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Verfahren zur Herstellung von überfetteten Seifen, Rasiercremes und
ähnlichen Massen Es wurde gefunden, daß man durch Zusatz von Alkoholäthera -aus
zwei- oder dreiwertigen - niederen :aliphatischqn Alkoholen und höherem. Alkylresten
Seifen, Rasiercremes und ähnliche Massen in iausgezeichheter Weise überfetten kann.
Die zur Verwendung gelangenden Alkoholäther besitzen die allgemeine Formel R . O
. R' # (OH),r, wobei R einen höheren Alkylrest und R' einen nIederen. @aliphatischen
Rest bezeichnet, der mindestens ' :eine freie OH-Gruppe enthält. Gegebenenfalls
kann auch der höhere A.lkylrest R leine freie Hydroxylgruppe o.:dgl. enthalten.
Geeignete Alkoholäther sind beispielsweise der Dadecylmonoglycerinäther, der Tetradecylmonoglycerinäther,
der Hiexadecylmonogaykoläth:er und ähnliche Verbindungen.
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Man kann mit diesen Alkoholäthern beispielsweise üb.erfettete Steifen,
Rasiercremes, Pasten, Hautcremes, kosmetische Präparate, Pomaden und ähnliche Emulsioaem,
. wie Poliermittel; Bohnermassen; Diesinfektio,nsmittel u. dgl., herstellten. Die
Herstellung der überfetteten Massen. kann in einfacher Weise erfolgen, indem mann
zu irgendeinem beliebigen Zeitpunkt während der üblichen Zubereituiig ,den Massen
die gewünschten Mengen der Alkoholäther einverleibt. Beispielsweise können die Alkoholäther
:den Ausgangsmaterialien beigemengt oder ietwaigen als Zusatz verwendeten Lösungsmitteln
beigegeben werden. Man erhält nach dem Verfahrender Erfindung in äußerst einfacher
Weise beständige Seifen, Pasten u. ,dgi., die die. Fähigkeit biesitzen, der lebenden
Haut, Haaren, Lieder usw.eine aüsgezeichnete Geschmeidigkeit zu verleihen oder diese
günstig zu beeinflussen. Insbesondere haben sich die ,gemäß der Erfindung gewonnenen
überfetteben Massen zur Pflege ,der menschlichen Haut ,als geeignet erwiesen.
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Gegenüber anderen, bereits als überfettungsmittel vorgeschlagenen-
Stoffenn besitzen die erfindungsgemäß verwendeten Alkoholäther ;den Vorzug der Geruchlosigkeit
und Unverseifbarkeit. Ferner lassen sie sich infolge ihres niedrigen Schmelzpunktes
sehr leicht verreiben. Brei Seifen ruft -der Zusatz dieser Alkoholäther eine beträchtliche
Vergrößexung,der Schaumbeständigkeit hervor.
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Rasiercremes mit etwa. 3o bis 4o% Fettsäuregehalt bilden bei Zusatz
vom. 5 bis i o der angegebenen Alkoholäther, beispielsweise des Do:decyhnonoglycerinäthers,
der sich als besonders geeignet verwiesen hat, eine weiche, sahnige Masse, deren
Konsistenz sich beim Lagern nicht ändert und in der sich ein schöner Silberfluß
,ausbildet, wie er bei -.anderen überfettüngsmitteln nicht beobachtet wurde. Durch
den Zusatz der Alkoholäther wird,das Schaumvermöglen des Seifenansatzes erhöht;
der Schalmt selbst ist von feinblasiger Struktur. Die Wirkung dieser Rasiercremes
auf
die Haut ist erfrischend und ohne jede Reizung.
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In Toiletteseifen können die Alkoholäther an Stelle des Wollfett-
oder Kaseinzusatzes treten; dabei können sie vorteilhafterweise in größerer Menge
als andere Zusätze einpiliert werden, da das Schaumvermögen der Seife nicht ,gestört,
sondern gefördert wird.
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In Hautcremes vermögen diese Alkoholäther weitgehend Stearinseifen
zu ersetzen. Beispiele i. Herstellung einer Rasiercreme Der aus einem für Rasiercremes
üblichen Fettansatz gewonnenen Seifencreme von 380b Gesamtfettgehalt werden 8% Dodecylmonoglycierinäther
von der Formel C12H45#O.CH2#CH(OH)#CH.OH zugesetzt. Man erhält eine sahnige Creme
von ausgezeichneter Konsistenz, die sich auch beim Lagern nicht ändert. - Im Gebrauch
:ergibt die Creme einen sonst ;nicht erreichbaren, ;außerordentlich beständigen
Schaum. Die mit dieser Rasiercreme behandelte Haut zeigt nach dem Rasieren nicht
wie sonst das unangenehme Gefühl der Sprödigkeit, sondern ist durch die Behandlung
sehr ge-
schmeidig geworden.
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2. Herstellung einer pilierten Seif e Man mischt normalen Grundseifenspänen
5% Tetradecylmonoglycerinäther vor dem Pilieren zu und verarbeitet in üblicher Weise.
Man erhält eine Toiletteseife von schön geschmeidigem Griff, die beim Waschen einen
sehr beständigen, sahnigen Schaum .entwikkelt. Sie eignet sich besonders gut zum
Waschen empfindlicher Haut.
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3. Herstellung deiner Gesichtscrem,e 75 Gewichtsteile wäßriges Glycerin
(2oprozentig) werden mit 1,5 Teilen Kaliumstearat versetzt und ,auf 7o bis 8o' erwärmt;
dazu werden 23,5 Teile Glyoerinmonododecyläther, die bei der gleichen Temperatur
geschmolzen sind, ü,nter gutem Rühren zugefügt. Das Rühren wird bis zum Erkalten
fortgesetzt. Man erhält eine ausgezeichnete Gesichtscreme. q.. Herstellung einer
Toilettecreme 2o Gewichtsteile Glycerinmonododecyläther werden mit einem Gewichtsteil
Triäthanolaininoleat, i q. Teilen weißem Vaselixiöl und 15 Teilen Walrat zusammengeschmolzen.
Die erhaltene Schmelze wird nach und nach unter gutem Rühren in 5o Gewichtsteile
Wasser, das auf 70° erwärmt ist, eingerührt. Man setzt darauf das Rühren bis zum
Erkalten fort und :erhält eine ausgezeichnete Toilettecreme.
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5. Herstellung eines Seifenpulvers Einem Waschmittel von der Zusammensetzung:
q.4% Reinseife, 2o% Soda, io% Natriumperbor,at, 2% Wasserglas und 2¢0;'o Wasser
werden in einer beliebigen Phase der Herstellung 20!o der Gesamtmasse an Monodo.decyläther,des
Glycerins beigemischt. Man erhält ein Waschmittel, das beim Gebrauch einen außerordentlich
gleichmäßigen und beständigen Schaum liefert und in weitgehendem Maße wegen der
überfettenden Wirkung des beigemischten Äthers das Durchwaschen der Hände verhindert.
6. Herstellung einer Bohnermasse io Gewichtsteile Glycerinmonooctadecyläth er, 2,5
Teile Carnaubawachs courantgrau, 5 Teile Ozokerit naturgelb und 17,5 Teile Paraffin
(FP. 5o bis 52') werden bei 8o bis 9o' geschmolzen. In die Schmelze werden 35 Gewichtsteile
Lacktestbenzin (Sangajol) eingerührt. Danach wird die Wachslösung wieder ,auf 8o'
,gebracht und in dünnem Strahl unter kräftigem Rühren in eine ebenfalls auf 8o'
erwärmte Lösung von .einem Gewichtsteil Natriumsalz des ölsäureesters der a,-Oxyäthan-3-sulfonsäure
in 39 Teilen Wasser eingerührt. Unter weiterem Rühren wird .die ,entstandene Emulsion
auf 55' abgekühlt und dann in Dosen. abgefüllt. Nach dem Erkalten bildet die Emulsion
eine salbenartige Bohnürmasse von ausgezeichneter Homogenität. 7. Herstellung eines
Seifen-Stoffes Zu ioo Gewichtsteilen der etwa 280to Glaubersalz enthaltenden Natriumsalze
saurer Schwefelsäureester eines technischen Gemisches höherer Glycerinmonoalkyläther
werden 5 Gewichtsteile eines Gemisches höherer Glycerinmonoalkyläther hinzugegehen.
Die Masse wird in der bei der Feinseifenfabrikation üblichen Weise durch Pilieren
und Verarbeiten auf der Strangpresse zu handlichen Stücken verarbeitet. Die hierdurch
erhaltenen Produkte können ,ausgezeichnet als Seifenstoff Verwendung finden.
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B. Herstellung eines Seifenstoffes i oo Gewichtsteile der Natriumsalze
saurer Schwefelsäureestereines technischen Gemisches höherer Glycerinmonoalkyläther,
mit einem Gehalt von etwa 89% reinem Sulfonierungsprodukt,
;3% Wasser
und 80/ö Glaubersalz, werden mit 5 Gewichtsteilen leimfies Gemisches höherer Glyoerinxnono,alkyläthelr
vermischt. Die Mischung wird anschließend .auf der Piliermaschine homogenisiert
und mit Hilfe ,der in oder Feinseifenfahrikatio!n gebräuchlichen Strangpresse und
anschließendem Formen in handliche Stücke überführt. Die hierdurch erhaltenen Produkte
können ausgezeichnet als Seifenstoff Verwendung finden. g. Herstellungeiner Hautcreme
5 Gewichtsteile ;einfies technischen Gemisches höherer Gly cerinmonoalkyläther,
15 Gewichtsteile reines Olivenöl und i o Gewichtsteile reinstes Wollfett werden
bei ¢o bis 5o° zusammengeschmolzen. In die Schmelze werden 7o Gewichtsteile von
ioprozentigem Glycerin nach und nach eingerührt. Nach dem Erkalten wird eine nahezu
weiße Emulsion von rahmartiger Beschaffenheit, die als Hautcrieme ausgezeichnet
Verwendung finden kann, erhalten.
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Es ist bereits bekannt, zu Seifen Glykoläther niederer Alkohole hinzuzusetzen,
um LQsungsmittelseifen zu gewi=en, die zum Hierauslösen von Fett-, Öl- oder Harzhecken
aus Geweben dienen sollleIn. Von dieser bekannten Arbeitsweise unterscheidet sich
das vorliegende Verfahren dadurch, daß bei diesem Äther mit höhermolekularen Alkylresten
als Zusatz verwendet werd n und daß diese Zusätze nicht zur Erhöhung.. .der Usungseigenschaften,
sondern zur Herstellung von überfetteren Massen dienen.
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Ferner sind bereits Netz-, Reinigwngs- und Dispergiermitbel bekanntgeworden,
bei denen die wasserlöslichen, äther- oder esterartigen Verbindungen, .die aus dein
Oxyalkyläthern zwei- oder mehrwertiger Alkohole und höhermolekularen, Hydroxylgruppenenthaltenden
Körpern erhältlich sind, verwendet werden. Abgeseben davon, daß sich ..diese Körper
von den gemäß -der vorliegenden Eifiindung benutzten Verbindungen wesentlich unterscheiden,
handelt es sich bei dieser bekannten Arbeitsweise auch nicht um die Erzielung einer
überfettungswirkumg.
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Die Verwendung von Waschmitteln, die -ein;eu Gehalt -an Seife und
Verbindungen der Formel R-O-(CH2CH20)n-CH2CH20H enthalten, wobei Reinen ;aliphatischen
Rest mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, ,gehört nicht zum Gegenstand der
vorliegenden Erfindung.