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Diese
Erfindung betrifft Carbamate von Rapamycin und ein Verfahren zu
ihrer Verwendung zum Herbeiführen
von Immunsuppression und bei der Behandlung von Transplantationsabstoßung, Wirtgegen-Transplantat
Erkrankung, Autoimmunerkrankungen, Entzündungserkrankungen, festen
Tumoren, Pilzinfektionen und hyperproliferativen vaskulären Störungen.
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Rapamycin
ist ein makrocyclisches Trien-Antibiotikum, hergestellt durch Streptomyces
hygroscopicus, von welchem gefunden wurde, dass es Antipilzwirksamkeit
aufweist, insbesondere gegen Candida albicans, und zwar in vitro,
als auch in vivo [C. Vezina et al., J. Antibiot. 28, 721 (1975);
S.N. Sehgal et al., J. Antibiot. 28, 727 (1975); H.A. Baker et al.,
J. Antibiot. 31, 539 (1978); US-Patent 3929992 und US-Patent 3993749].
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Von
Rapamycin allein (US-Patent 4885171) oder in Kombination mit Picibanil
(US-Patent 4401653) ist gezeigt worden, dass es Antitumorwirksamkeit
hat. R. Martel et al. [Can. J. Physiol. Pharmacol. 55, 48 (1977)] offenbarten,
dass Rapamycin wirksam im experimentellen allergischen Enzephalomyelitismodell
ist, einem Modell für
Multiple Sklerose; im Adjuvanz-Arthritis-Modell, einem Modell für Rheumatoidarthritis;
und wirksam die Bildung von IgE-ähnlichen
Antikörpern
hemmte.
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Die
immunsuppressiven Wirkungen von Rapamycin sind in FASEB 3, 3411
(1989) offenbart worden. Von Cyclosporin A und FK-506, anderen makrocyclischen
Molekülen,
ist ebenfalls gezeigt worden, dass sie als Immunsuppressivmittel
wirksam und daher brauchbar beim Verhindern von Transplantatabstoßung sind [FASEB
3, 3411 (1989); FASEB 3, 5256 (1989); R.Y. Calne et al., Lancet
1183 (1978); und US-Patent 5100899].
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Von
Rapamycin ist ebenfalls gezeigt worden, dass es brauchbar beim Verhindern
oder Behandeln von systemischem Lupus erythematodes [US-Patent 5078999],
pulmonarer Entzündung
[US-Patent 5080899], insulinabhängiger
Diabetes mellitus [Fifth. Int. Conf. Inflamm. Res. Assoc. 121 (Abstract),
(1990)], Glattmuskelzellenproliferation und intimaler Verdickung
nach vaskulärer
Verletzung [Morris, R.J. Heart Lung Transplant 11 (pt. 2): 197 (1992)]
ist.
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Von
mono- und diacylierten Derivaten von Rapamycin (verestert an den
28- und 43-Positionen) ist gezeigt worden, dass sie brauchbare Antipilzmittel
sind (US-Patent 4316885) und sie wurden verwendet, um wasserlösliche Proarzneien
von Rapamycin herzustellen (US-Patent 4650803). Kürzlich ist
die Nummerierungskonvention für
Rapamycin geändert
worden; daher wären
gemäß der Chemical
Abstracts Nomenklatur die oben beschriebenen Ester an den 31- und
42-Positionen. US-Patent 5118678 offenbart Carbamate von Rapamycin,
die als Immunsuppressiv-, Antientzündungs-, Antipilz- und Antitumorwirkstoffe
brauchbar sind. Weitere Derivate von Rapamycin werden in WO92/05179,
US-4650803 und US-5118677 offenbart.
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Beschreibung der Erfindung
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Diese
Erfindung sieht Derivate von Rapamycin vor, welche als Immunsuppressiv-,
Antientzündungs-, Antipilz-,
Antiproliferativ- und
Antitumorwirkstoffe brauchbar sind, mit der Struktur
worin R
1 für
steht, worin
für einen Piperidinyl-, Morpholinyl-,
Piperazinyl- oder Pyrrolidinylring steht, welcher gegebenenfalls
monosubstituiert sein kann mit einer Gruppe, ausgewählt aus
Alkyl mit 1-6 Kohlenstoffatomen, Amino, Dialkylamino mit 1-6 Kohlenstoffatomen
pro Alkylgruppe, Hydroxyalkyl mit 1-6 Kohlenstoffatomen und Alkoxyalkyl
mit 2-12 Kohlenstoffatomen;
oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon.
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Die
pharmazeutisch annehmbaren Salze sind jene, welche hergeleitet werden
von solchen anorganischen Kationen wie Natrium, Kalium und Ähnlichem;
organischen Basen wie Mono-, Di- und Trialkylaminen mit 1-6 Kohlenstoffatomen
pro Alkylgruppe und Mono-, Di- und Trihydroxyalkylaminen mit 1-6
Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe und Ähnlichem und organischen und
anorganischen Säuren
wie Essig-, Milch-, Zitronen-, Wein-, Bernstein-, Malein-, Malon-,
Glucon-, Salz-, Bromwasserstoff-; Phosphor-, Salpeter-, Schwefel-,
Methansulfon- und ähnlichen
annehmbaren Säuren.
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Es
wird bevorzugt, dass
für eine Morpholinyl- oder Piperazinylgruppe
steht, die gegebenenfalls wie oben beschrieben substituiert sein kann.
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Diese
Erfindung sieht ebenfalls Verfahren zum Herstellen der Verbindungen
der Formel I vor. Entsprechend sieht diese Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen einer Verbindung der Formel I vor, welches umfasst:
- (a) Umsetzen eines Carbonatderivats von Rapamycin
mit der Formel: worin R11 eine
Gruppe der Formel darstellt, worin Aryl eine
Arylgruppe darstellt, vorzugsweise substituiert durch Elektronen-abziehende
Substituenten, z.B. Ar = Nitrophenyl, Pentachlorphenyl, mit einem
Amin der Formel worin wie oben definiert ist,
oder
- (b) Carbamylieren von Rapamycin unter Verwendung einer Halogenacylverbindung
der Formel worin wie oben definiert ist und
Hal ein Halogen wie Chlor oder Brom darstellt.
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Im
Detail können
an der 42-Position carbamylierte Verbindungen dieser Erfindung durch
Umwandeln der 42-Alkohole von Rapamycin in ein Carbonat, gefolgt
von Umsetzung mit einem passend substituierten Amin hergestellt
werden, um das gewünschte
Carbamat vorzusehen. Dieses Schema wird unten für die Herstellung der Verbindung
von Referenzbeispiel 2 veranschaulicht.
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Die
Amine, welche verwendet werden, um die Verbindungen der Erfindung
herzustellen, sind kommerziell erhältlich oder können durch
Verfahren hergestellt werden, die in der Literatur offenbart werden.
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Die
immunsuppressive Wirksamkeit für
Verbindungen dieser Erfindung wurde in einem pharmakologischen Standardtestverfahren
in vitro zum Messen von Lymphozytenproliferation (LAF) und einem
pharmakologischen Standardtestverfahren in vivo bestimmt, welches
die Überlebenszeit
eines Pinch-Hauttransplantats bewertete.
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Das
Komitogen-induzierte Thymozytenproliferationsverfahren (LAF) wurde
als ein in vitro Maß der
immunsuppressiven Wirkungen von repräsentativen Verbindungen verwendet.
Kurz: Zellen vom Thymus von normalen BALB/c-Mäusen werden für 72 Stunden
mit PHA und IL-1 kultiviert und mit tritiummarkiertem Thymidin während der
letzten sechs Stunden gepulst. Die Zellen werden mit und ohne verschiedene
Konzentrationen von Rapamycin, Cyclosporin A oder Testverbindung
kultiviert. Die Zellen werden geerntet und die eingeschlossene Radioaktivität wird bestimmt.
Die Hemmung von Lymphoproliferation wird als prozentuale Veränderung
in Zählungen
pro Minute gegenüber
nicht mit Arzneimittel behandelten Kontrollen bewertet. Für jede bewertete
Verbindung wurde Rapamycin ebenfalls zu Vergleichszwecken bewertet.
Ein IC
50 wurde für jede Testverbindung erhalten,
als auch für
Rapamycin. Wenn es als Vergleich für die repräsentativen Verbindungen dieser
Erfindung bewertet wurde, hatte Rapamycin einen IC
50 im
Bereich von 2,2–9,9
nM. Die für
die repräsentativen
Verbindungen dieser Erfindung erhaltenen Ergebnisse wurden ebenfalls
als Quotient im Vergleich mit Rapamycin ausgedrückt. Ein positiver Quotient
zeigt immunsuppressive Wirksamkeit an. Ein Quotient größer als
1 zeigt an, dass die Testverbindung Thymozytenproliferation in größerem Ausmaß als Rapamycin
hemmte. Die Berechnung für
den Quotienten wird unten gezeigt:
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Repräsentative
Verbindungen dieser Erfindung wurden ebenfalls in einem in vivo
Testverfahren bewertet, welches konstruiert war, die Überlebenszeit
von Pinch-Hauttransplantat von männlichen
BALB/c Spendern, transplantiert auf männliche C3H(H-2K) Empfänger zu
bestimmen. Das Verfahren wird von Billingham R.E. und Medawar P.B.,
J. Exp. Biol. 28:385-402 (1951) angepasst. Kurz: ein Pinch-Hauttransplantat
vom Spender wurde auf den Rücken
des Empfängers
als Allograft transplantiert und ein Isograft wurde als Kontrolle in
der gleichen Region verwendet. Die Empfänger wurden mit entweder variierenden
Konzentrationen von Testverbindungen intraperitoneal oder oral behandelt.
Rapamycin wurde als Testkontrolle verwendet. Unbehandelte Empfänger dienen
als Abstoßungskontrolle.
Das Transplantat wurde täglich überwacht
und die Beobachtungen wurden aufgezeichnet, bis das Transplantat
trocken wurde und einen geschwärzten
Schorf bildete. Dies wurde als Abstoßungstag angesehen. Die mittlere
Transplantat-Überlebenszeit
(Anzahl von Tagen ± S.D.)
der mit Arzneimittel behandelten Gruppe wurde mit der Kontrollgruppe
verglichen. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse, die erhalten
wurden. Die Ergebnisse werden als mittlere Überlebenszeit in Tagen ausgedrückt. Unbehandelte
(Kontroll-) Pinch-Hauttransplantate werden üblicherweise innerhalb von
6-7 Tagen abgestoßen.
Die in Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse basieren auf einer Dosis von
4 mg/kg Testverbindung. Eine Überlebenszeit
von 12,0 ± 1,7
Tage wurde für
Rapamycin bei 4 mg/kg erhalten.
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Die
folgende Tabelle fasst die Ergebnisse von repräsentativen Verbindungen dieser
Erfindung in diesen zwei Standardtestverfahren zusammen. Tabelle
1: Bewertung von immunsuppressiver Wirksamkeit*
- * Berechnung des Quotienten wurde supra
beschrieben.
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Die
Ergebnisse dieser pharmakologischen Standardtestverfahren zeigen
immunsuppressive Wirksamkeit für
die Verbindung dieser Erfindung sowohl in vitro, als auch in vivo.
Die positiven Quotienten im LAF-Testverfahren weisen auf Suppression
von T-Zellen-Proliferation
hin und zeigen dadurch die immunsuppressive Wirksamkeit der Verbindungen
dieser Erfindung. Da transplantierte Pinch-Hauttransplantate ohne
die Verwendung eines immunsuppressiven Wirkstoffs typischerweise
innerhalb von 6-7 Tagen abgestoßen
werden, zeigt die erhöhte Überlebenszeit
des Hauttransplantats, wenn es mit den Verbindungen dieser Erfindung behandelt
wird, ferner ihre Nützlichkeit
als immunsuppressive Wirkstoffe.
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Basierend
auf den Ergebnissen dieser pharmakologischen Standardtestverfahren
sind die Verbindungen brauchbar bei der Behandlung oder Verhinderung
von Transplantationsabstoßung
wie Nieren-, Herz-, Leber-, Lungen-, Knochenmark-, Bauchspeicheldrüsen- (Inselzellen),
Cornea-, Dünndarm-
und Hautallografts und Herzklappen-Xenografts; bei der Behandlung
von Autoimmunerkrankungen wie Lupus, Rheumatoidarthritis, Diabetes
mellitus, Myasthenia gravis und Multipler Sklerose; und Entzündungserkrankungen
wie Psoriasis, Dermatitis, Ekzem, Seborrhöe, entzündlicher Darmerkrankung, pulmonarer
Entzündung,
Asthma und Augen-Uveitis.
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Da
die Verbindungen dieser Erfindung Rapamycin und den Carbamaten von
Rapamycin, welche in US-Patent 5118678 offenbart werden, strukturell ähneln und
ein Wirksamkeitsprofil ähnlich
dem von Rapamycin und den Carbamaten von US-Patent 5118678 haben,
wird von der Verbindung dieser Erfindung ebenfalls angenommen, dass
sie Antitumor-, Antipilzwirksamkeiten und antiproliferative Wirksamkeiten
haben. Die Verbindungen dieser Erfindung sind daher ebenfalls brauchbar
beim Behandeln von festen Tumoren, Pilzinfektionen und hyperproliferativen
vaskulären
Erkrankungen wie Restenose und Atherosklerose.
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Es
wird in Erwägung
gezogen, dass wenn die Verbindungen dieser Erfindung als Immunsuppressiv- oder
Antientzündungsmittel
verwendet werden, sie zusammen mit einem oder mehreren anderen immunregulativen
Wirkstoffen verabreicht werden können.
Solche anderen immunregulativen Wirkstoffe schließen ein, aber
sind nicht begrenzt auf Azathioprin, Corticosteroide wie Prednison
und Methylprednisolon, Cyclophosphamid, Rapamycin, Cyclosporin A,
FK-506, OKT-3 und ATG. Durch Kombinieren der Verbindungen dieser
Erfindung mit solchen anderen Arzneimitteln oder Wirkstoffen zum
Herbeiführen
von Immunsuppression oder Behandeln entzündlicher Zustände werden
geringere Mengen von jedem dieser Wirkstoffe benötigt, um die gewünschte Wirkung
zu erreichen. Die Basis für
solch eine Kombinationstherapie wurde durch Stepkowski begründet, dessen
Ergebnisse zeigten, dass die Verwendung einer Kombination von Rapamycin
und Cyclosporin A bei subtherapeutischen Dosen die Herz-Allograft-Überlebenszeit
deutlich verlängerte.
(Transplantation Proc. 23: 507 (1991)].
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Die
Verbindungen dieser Erfindung können
allein oder mit einem pharmazeutischen Träger an einen Säuger formuliert
werden, welcher sie benötigt.
Der pharmazeutische Träger
kann fest oder flüssig
sein.
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Ein
fester Träger
kann eine oder mehrere Substanzen einschließen, welche auch als Geschmacksmittel,
Schmiermittel, Aufschlussmittel, Suspensionsmittel, Füllstoffe,
Gleitmittel, Kompressionshilfen, Bindemittel oder Tablettenaufschlussmittel
fungieren können;
es kann auch ein Einkapselungsmaterial sein. In Pulvern ist der
Träger
ein fein geteilter Feststoff, welcher sich in Vermischung mit dem
fein geteilten Wirkstoff befindet. In Tabletten wird der Wirkstoff
mit einem Träger
mit den notwendigen Kompressionseigenschaften in geeigneten Anteilen
gemischt und in die gewünschte
Form und Größe gepresst.
Die Pulver und Tabletten enthalten vorzugsweise bis zu 99% des Wirkstoffs.
Geeignete feste Träger
schließen
zum Beispiel Calciumphosphat, Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Lactose,
Dextrin, Stärke,
Gelatine, Cellulose, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidin, niedrig schmelzende Wachse und Ionenaus tauschharze
ein.
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Flüssige Träger werden
beim Herstellen von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Sirupen, Elixieren und unter Druck stehenden
Zusammensetzungen verwendet. Der Wirkstoff kann in einem pharmazeutisch annehmbaren
flüssigen
Träger
wie Wasser, einem organischen Lösungsmittel,
einem Gemisch aus beidem oder pharmazeutisch annehmbaren Ölen oder
Fetten gelöst
oder suspendiert werden, Der flüssige
Träger kann
andere geeignete pharmazeutische Zusatzstoffe, wie Aufschlussmittel,
Emulgatoren, Puffer, Konservierungsstoffe, Süßstoffe, Geschmacksstoffe,
Suspensionsmittel, Verdickungsmittel, Farbstoffe, Viskositätsregulatoren,
Stabilisatoren oder Osmo-Regulatoren enthalten. Geeignete Beispiele
für flüssige Träger zur
oralen und parenteralen Verabreichung schließen ein: Wasser (welches teilweise
Zusatzstoffe wie oben enthält,
z.B. Cellulosederivate, vorzugsweise Natriumcarboxymethylcelluloselösung), Alkohole
(einschließlich
einwertige Alkohole und mehrwertige Alkohole, z.B. Glycole) und
ihre Derivate, Lecithine und Öle
(z.B. fraktioniertes Kokosöl
und Arachisöl).
Zur parenteralen Verabreichung kann der Träger auch ein öliger Ester
sein, wie Ethyloleat und Isopropylmyristat. Sterile flüssige Träger sind
in Zusammensetzungen mit steriler flüssiger Form zur parenteralen
Verabreichung brauchbar. Der flüssige
Träger
für unter
Druck stehende Zusammensetzungen kann halogenierter Kohlenwasserstoff
oder ein anderes pharmazeutisch annehmbares Treibmittel sein.
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Flüssige pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche sterile Lösungen oder Suspensionen sind, können zum
Beispiel für
intramuskuläre,
intraperitoneale oder subkutane Injektion verwendet werden. Sterile Lösungen können auch
intravenös
verabreicht werden. Die Verbindung kann auch oral entweder in flüssiger oder
fester Zusammensetzungsform verabreicht werden.
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Die
Verbindungen dieser Erfindung können
rektal in Form eines herkömmlichen
Zäpfchens
verabreicht werden. Zur Verabreichung durch intranasale oder intrabronchiale
Inhalation oder Insufflation können
die Verbindungen dieser Erfindung in eine wässerige oder teilweise wässerige
Lösung
formuliert werden, welche dann in Form eines Aerosols genutzt werden
kann. Die Verbindungen dieser Erfindung können auch transdermal durch
die Verwendung eines transdermalen Pflasters verabreicht werden,
welches den Wirkstoff und einen Träger enthält, der gegenüber dem
Wirkstoff inert ist, nicht toxisch gegenüber der Haut ist und die Abgabe
des Wirkstoffs zur systemischen Absorption in den Blutstrom durch
die Haut erlaubt. Der Träger
kann eine Anzahl an Formen annehmen, wie Cremes und Salben, Pasten,
Gels und Okklusionsmittel. Die Cremes und Salben können viskös flüssige oder
halbfeste Emulsionen des entweder Öl-in-Wasser oder Wasser-in-Öl Typs sein. Pasten,
welche sich aus absorptiven Pulvern, dispergiert in Petroleum oder
hydrophilem Petroleum zusammensetzen, welche den Wirkstoff enthalten,
können
auch geeignet sein. Eine Vielfalt an Okklusionsmitteln kann verwendet
werden, um den Wirkstoff in den Blutstrom abzugeben, wie eine halbdurchlässige, ein
Reservoir bedeckende Membran, welches den Wirkstoff mit oder ohne
Träger
enthält,
oder eine Matrix, welche den Wirkstoff enthält. Andere Okklusionsmittel
sind in der Literatur bekannt.
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Zusätzlich können die
Verbindungen dieser Erfindung als Lösung, Creme oder Lotion durch
Formulierung mit pharmazeutisch annehmbaren Trägern eingesetzt werden, welche
0,1-5 Prozent, vorzugsweise 2% an Wirkstoff enthalten, was an einen
von Pilz befallenen Bereich verabreicht werden kann.
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Die
Dosierungsanforderungen variieren mit den speziellen eingesetzten
Verbindungen, dem Verabreichungsweg, der Schwere der gezeigten Symptome
und dem speziellen zu behandelnden Subjekt. Basierend auf Ergebnissen,
welche in den pharmakologischen Standardtestverfahren erhalten werden,
wären geplante tägliche Dosierungen
an Wirkstoff 0,1 μg/kg–100 mg/kg,
vorzugsweise zwischen 0,001–25
mg/kg und bevorzugterweise zwischen 0,01 und 5 mg/kg. Die Behandlung
wird im Allgemeinen mit kleinen Dosierungen begonnen werden, welche
geringer sind, als die optimale Dosierung der Verbindung. Danach
wird die Dosierung erhöht,
bis die optimale Wirkung unter den Umständen erreicht ist; genaue Dosierungen
zur oralen, parenteralen, nasalen oder intrabronchialen Verabreichung
werden durch den verabreichenden Arzt basierend auf der Erfahrung
mit dem einzelnen behandelten Subjekt bestimmt werden. vorzugsweise
befindet sich die pharmazeutische Zusammensetzung in Einheitsdosierungsform,
z.B. als Tabletten oder Kapseln. In solch einer Form wird die Zusammensetzung
unterteilt in Einheitsdosen, welche passende Mengen des Wirkstoffs
enthalten; die Einheitsdosierungsformen können verpackte Zusam mensetzungen
sein, zum Beispiel verpackte Pulver, Vialen, Ampullen, vorgefüllte Spritzen
oder Sachets, welche Flüssigkeiten
enthalten. Die Einheitsdosierungsform kann zum Beispiel eine Kapsel
oder Tablette selbst sein, oder sie kann die passende Anzahl einer
jeden solchen Zusammensetzung in verpackter Form sein.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Herstellung von repräsentativen
Verbindungen dieser Erfindung.
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Referenzbeispiel 1
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Rapamycin-42-p-nitrophenylcarbonat
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Eine
Lösung
aus 2,0 g Rapamycin in 10 ml Dichlormethan und 2 ml trockenem Pyridin
wurde auf –78°C unter einer
Stickstoffatmosphäre
gekühlt.
Zu dieser Lösung
wurden 662 mg 4-Nitrophenylchlorformat zugegeben; die sich ergebende
Lösung
wurde bei Raumtemperatur unter Stickstoff für 20 Stunden gerührt. Das
Gemisch wurde mit Wasser verdünnt
und mit Dichlormethan extrahiert. Das Dichlormethanextrakt wurde mit
Wasser gewaschen, über
MgSO4 getrocknet und eingedampft. Der Rückstand
wurde an Silicagel chromatographiert. Elution mit 33% Ethylacetat
in n-Hexan ergab 2,07 g Rapamycin-42-p-nitrophenolcarbonat als weißen Schaum.
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Referenzbeispiel 2
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Rapamycin-42-ester mit
2-Hydroxyethyl-carbaminsäure
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Eine
Lösung
aus 270 mg Rapamycin-42-p-nitrophenyl-carbonat in 8 ml Dichlormethan
wurde bei –10°C unter einer
Stickstoffatmosphäre
mit 61 mg Ethanolamin in 0,5 ml Dichlormethan behandelt. Die gelbe Lösung wurde
bei 0°C
unter einer Stickstoffatmosphäre
für 45
Minuten gerührt.
Das Umsetzungsgemisch wurde mit 120 ml Dichlormethan verdünnt, mit
1N HCl, Wasser gewaschen, mit MgSO4 getrocknet
und eingedampft. Der Rückstand
wurde an Silicagel chromatographiert. Elution mit Ethylacetat/n-Hexan
(2/1) ergab 85 mg der Titelverbindung als weißen Schaum, Fp. 100-105.
IR
(KBr): 3430 (OH, NH), 1720 (Lacton und Keton C=O)), 1640 (Amid C=O),
1520, 1450, 1240, 1080, 985 und 760 cm–1. 1H NMR (CD-Cl3, 400 MHz):
3,70 (m, 2H, -CH2-OH), 3,65 (m, 2H, -NH-CH2), 3,38, 3,33, 3,14 (alle s, 3H, -OCH3) ppm. MS (neg. Ion FAB): 1000 (M–),
590, 408, 297.
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Beispiel 3
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Rapamycin-42-ester mit
4-(2-Hydroxyethyl)-piperazin-1-carbonsäure
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Eine
Lösung
aus 1-(2-Hydroxyethyl)-piperazin (130 mg, 1,0 mmol) in 1 ml trockenem
Dichlormethan wurde zu einer Lösung
aus 330 mg Rapamycin-42-p-nitrophenyl-carbonat (0,31 mmol) in 6
ml trockenem Dichlormethan bei –8° unter Stickstoff
zugegeben und bei –8° für 1,5 Stunden
gerührt.
Das Umsetzungsgemisch wurde zwischen Dichlormethan und Wasser/Kochsalzlösung aufgeteilt
und der wässerige
Teil wurde mit Dichlormethan extrahiert, die vereinigten organischen
Anteile wurden mit Kochsalzlösung
gewaschen, über MgSO4 getrocknet und zu einem weißen festen
Schaum eingedampft. Blitzchromatographie durch Silicagel unter Verwendung
von 2% Methanol in Dichlormethan ergab 140 mg der Titelverbindung
als einen weißen Feststoff,
Fp. 112–120°C.
IR
(KBr): 3450, 2950, 1725, 1650, 1460, 1250 und 995 cm–1.
NMR
(CDCl3, 400 MHz): δ 3,64 (t (J = 5,2 Hz), 2H, Hd); 3,51 (breit, 4H, Ha);
3,39 (s, 3H, OMe); 3,33 (s, 3H, OMe); 3,14 (s, 3H, OMe); 2,57 (t(J
= 5,2 Hz), 2H, Hc); 2,49 (breit, 4H, Hb) ppm.
MS (neg. Ion FAB): m/z bei 1069
(m–),
590.
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Beispiel 4
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Rapamycin-43-ester mit
4-(3-Hydroxypropyl)-piperazin-1-carbonsäure
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Eine
Lösung
aus 130 mg (0,90 mmol) 1-(3-Hydroxypropyl)-piperazin in 2 ml Dichlormethan
wurde zu einer Lösung
aus 320 mg (0,30 mmol) Rapamycin-42-(4-nitrophenyl)carbonat in 6
ml Dichlormethan unter Stickstoff bei –5°C zugegeben und durfte sich
unter Rühren
auf 20° erwärmen. Nach
4 Stunden wurde das Umsetzungsgemisch zwischen Dichlormethan und
Wasser/Kochsalzlösung
aufgeteilt. Der organische Anteil wurde mit Kochsalzlösung gewaschen
und durch Silicagel unter Verwendung von Methanol (2,0 bis 3,0%)
in Dichlormethan blitzchromatographiert, was 115 mg Produkt als
weißen
Feststoff ergab; Fp. 104–113°C.
IR
(KBr): 3430, 2930, 1715, 1640, 1450, 1240 und 985 cm–1.
NMR (CDCl3, 400 MHz): δ 3,81 (t(J = 5,2 Hz), 2H, Hd);
3,49 (breit, 4H, Ha); 3,38 (s, 3H, OMe); 3,33 (s, 3H, OMe); 3,13
(s, 3H, OMe); 2,62 (t(J = 5,4 Hz), 2H, Hc); 2,48 (breit, 4H, Hb)
ppm.
MS (neg. Ion FAB): 1083 (M–), 590.
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Beispiel 5
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Rapamycin-42-ester mit
Morpholin-4-carbonsäure
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Eine
Lösung
aus 95 mg (1,1 mmol) Morpholin in 1 ml trockenem Dichlormethan wurde
zu einer gerührten
Lösung
aus 330 mg (0,31 mmol) Rapamycin-42-(4-nitrophenyl)-carbonat in
6 ml Dichlormethan bei –5°C unter Stickstoff
zugegeben; Rühren
wurde 4,5 Stunden bei –5° und 2 Stunden
bei 20° fortgesetzt.
Das Umsetzungsgemisch wurde zwischen Dichlormethan und Wasser/Kochsalzlösung aufgeteilt;
der organische Anteil wurde mit Kochsalzlösung gewaschen und durch Silicagel
unter Verwendung von Methanol (1,0 bis 1,6%) in Dichlormethan blitzchromatographiert,
was 70 mg Produkt als weißen
Feststoff ergab, Fp. 105–115°C.
IR
(KBr): 3450, 2950, 1710, 1650, 1250 und 993 cm–1.
NMR
(CDCl3, 400 MHz): δ 3,64 (4H, 3-Morpholin); 3,46
(t(J = 4,9 Hz), 4H, 2-Morpholin); 3,37 (s, 3H, OMe); 3,32 (s, 3H,
OMe); 3,12 (s, 3H, OMe) ppm.
MS (neg. Ion FAB): 1026 (M–), 590.
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Beispiel 6
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Rapamycin-42-ester mit
4-Methylpiperazin-1-carbonsäure
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Eine
Lösung
aus 95 mg (0,95 mmol) 1-Methylpiperazin in 2 ml Dichlormethan wurde
zu einer Lösung aus
310 (0,29 mmol) Rapamycin-42-(4-nitrophenyl)-carbonat in 6 ml Dichlormethan
bei 0°C
unter Stickstoff zugegeben und bei 0° für 2 Stunden und bei 20° für 2 Stunden
gerührt.
Das Umsetzungsgemisch wurde zwischen Dichlormethan und Wasser/Kochsalzlösung aufgeteilt.
Der organische Anteil wurde mit Kochsalzlösung gewaschen und durch Silicagel
unter Verwendung von Methanol (2,0 bis 3,0%) in Dichlormethan blitzchromatographiert,
was 120 mg Produkt als weißen
Feststoff ergab, Fp. 108–116°C.
IR
(KBr): 3450, 2945, 1710, 1650, 1460, 1240, 1110 und 990 cm–1.
NMR
(CDCl3, 400 MHz): δ 3,50 (breit, 4H, 2-Piperazin);
3,39 (s, 3H, OMe); 3,33 (s, 3H, OMe); 3,14 (s, 3H, OMe); 2,36 (breit,
4H, 3-Piperazin); 2,30 (s, 3H, NMe) ppm.
MS (neg. Ion FAB):
1039 (M–),
590.
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Beispiel 7
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Rapamycin-42-ester mit
Piperazin-1-carbonsäure
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Eine
Lösung
aus 190 mg (2,2 mmol) Piperazin in 4 ml Dichlormethan wurde zu einer
Lösung
aus 550 mg (0,51 mmol) Rapamycin-42-(4-nitrophenyl)-carbonat
in 12 ml Dichlormethan bei 0°C
unter Stickstoff zugegeben und 45 Minuten gerührt. Aufteilung zwischen Dichlormethan
und Wasser/Kochsalzlösung,
Waschen mit Kochsalzlösung
und Blitzchromatographie durch Silicagel unter Verwendung von 5%
Methanol in Dichlormethan ergab 350 mg Produkt als blassgelben Feststoff,
Fp. 120–131°C.
IR
(KBr): 3460, 2950, 1705, 1650, 1460, 1245 und 990 cm–1.
NMR
(CDCl3, 400 MHz): δ 4,8 (breit, 1H, NH); 3,46 (breit,
4H, 2-Piperazin); 3,39 (s, 3H, OMe); 3,33 (s, 3H, OMe); 3,14 (s,
3H, OMe); 2,83 (breit, 4H, 3-Piperazin) ppm.
MS (neg. Ion FAB):
1025 (M–),
590.