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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue 7β-substituierte
4-Aza-5α-androstan-3-one und
verwandte Verbindungen und die Verwendung solcher Verbindungen als
5α-Reduktase-Inhibitoren.
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BESCHREIBUNG DES STANDS
DER TECHNIK
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Der Stand der Technik zeigt, daß bestimmte
unerwünschte
physiologische Manifestionen, wie z. B. Akne vulgaris, Seborrhö, weiblicher
Hirsutismus, Alopezie des männlichen
Typs und benigne Prostatahypertrophie, die Folge hyperandrogener
Stimulation sind, die durch eine übermäßige Anreicherung von Testosteron oder ähnlichen
androgenen Hormonen im Stoffwechselsystem verursacht wird. Frühe Versuche,
ein chemotherapeutisches Mittel bereitzustellen, um den unerwünschten
Folgen von Hyperandrogenismus entgegenzuwirken, führten zur
Entdeckung mehrerer steroidaler Antiandrogene mit ihrerseits unerwünschten
hormonellen Wirkungen. Die Östrogene
kompensieren z. B. nicht nur die Wirkung der Androgene, sondern
wirken auch verweiblichend. Nichtsteroidale Antiandrogene sind ebenfalls
entwickelt worden, zum Beispiel 4'-Nitro-3'-trifluormethylisobutyranilid. Siehe
Neri et al., Endo., Band 91, Nr. 2 (1972). Obwohl sie keine hormonellen
Wirkungen besitzen, sind diese Produkte jedoch peripher wirksam,
wobei sie mit den natürlichen
Androgenen um Rezeptorstellen konkurrieren, und neigen daher dazu,
einen männlichen
Wirt oder den männlichen
Fötus eines
weiblichen Wirts zu verweiblichen.
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Im Stand der Technik ist jetzt bekannt,
daß der
Hauptmediator androgener Wirkung in einigen Zielorganen 5α-Dihydrotestosteron
ist, das durch die Wirkung von Testosteron-Sα-Reduktase lokal in dem Zielorgan gebildet
wird. Es ist auch bekannt, daß Testosteron-5α-Reduktase-Inhibitoren
dazu dienen, Symptome von hyperandrogener Stimulation zu verhindern
oder zu vermindern.
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Eine Reihe von 4-Aza-Steroidverbindungen
sind im Stand der Technik als 5α-Reduktase-Inhibitoren bekannt.
Siehe beispielsweise die US-Patente Nr. 4 377 584, 4 220 775, 4
859 681, 4 760 071 und die Artikel J. Med. Chem. 27, S. 1690–1701 (1984)
und J. Med. Chem. 29, 2998–2315
(1986) von Rasmusson et al., US-Patent 4 845 104 von Carlin et al.
und US-Patent 4 732 897 von Cainelli et al,, die 4-Aza-l7β-substituiert.-5α-androstan-3-one, die zur Behandlung
DHT-verbundener hyperandrogener Zustände geeignet sein sollen, beschreiben.
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Trotz des Vorschlags im Stand der
Technik, daß hyperandrogene
Erkrankungen die Folge einer einzigen 5α-Reduktase sind, existieren
jedoch Berichte, die die Anwesenheit anderer 5α-Reduktase-Isozyme sowohl in
Ratten als auch in Menschen betreffen. Zum Beispiel fanden Bruchovsky
et al, (siehe J. Clin. Endocrinol. Metab. 67, 806–816, 1988)
und Hudson (siehe J. Steroid Biochem. 26, S. 349–353, 1987) in der menschlichen
Prostata verschiedene 5α-Reduktase-Aktivitäten in den
Stroma- und Epithelfraktionen. Zusätzlich beschrieben Moore und
Wilson zwei verschiedenartige menschliche Reduktasen mit Aktivitätsspitzen
entweder bei pH 5,5 oder bei pH 7–9. (Siehe J. Biol. Chem. 251,
19, S. 5895–5900,
1976.)
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Kürzlich
isolierten Andersson und Russel eine cDNA, die eine Rattenleber-5α-Reduktase
codiert (siehe J. Biol. Chem. 264, Seiten 16249– 16255 (1989)). Sie fanden
eine einzige mRNA, die sowohl die Leber- als auch die Prostatareduktasen
von Ratten codiert. Die Sequenz dieses Rattengens wurde später verwendet,
um eine menschliche Prostata-cDNA auszuwählen, die eine 5α-Reduktase
codiert, die "5α-Reduktase
1" bezeichnet wird.
(Siehe Proc. Nat'1.
Acad. Sci. 87, S. 3640–3644,
1990.) Unlängst
ist eine zweite menschliche Prostatareduktase (5α-Reduktase 2) geklont worden,
die Eigenschaften besitzt, die bei der häufiger in Rohextrakten menschlicher
Prostata anzutreffenden Form gefunden wurden. (Siehe Nature, 354,
S. 159–161,
1991.)
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Ferner schlägt "Syndromes of Androgen Resistance" – The Biology of Reproduction,
Band 46, S. 168–173
(1992), von Jean 0. Wilson, vor, daß das 5α-Reduktase-1-Enzym mit Haarfollikeln
in Verbindung stehen könnte.
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Somit stützt der Stand der Technik die
Existenz von wenigstens zwei Genen für 5α-Reduktase und zwei verschiedenartigen
Isozymen von 5α-Reduktase in Menschen.
Beide Formen sind im Prostatagewebe vorhanden, wobei 5α-Reduktase
2 überwiegt,
und man nimmt an, daß das
andere Isozym, 5α-Reduktase
1, im Kopfhautgewebe überwiegt.
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Zur Behandlung von hyperandrogenen
Erkrankungszuständen,
z. B. benigner Prostatahyperplasie (BPH), wäre es wünschenswert, eine Arzneistoffeinheit
zu besitzen, die sowohl gegen Enzym 1 als auch 2 in der Prostata
wirksam ist, um die Dihydrotestosteron(DHT)-Produktion im wesentlichen
zu inhibieren. Alternativ wäre
es wünschenswert,
eine Arzneistoffeinheit zu besitzen, die zur Inhibierung des mit
der Kopfhaut in Verbindung stehenden Enzyms 5α-Reduktase 1 hochselektiv ist,
zur Verwendung bei der Behandlung von Erkrankungen der Haut und
Kopfhaut, z. B. Akne und Alopezie. Dieser zuletztgenannte Arzneistoff
könnte
auch in Kombination mit PROSCAR® (Finasterid),
das für
das Prostataenzym 5α-Reduktase 2 hochselektiv
ist, zur Kombinationstherapie bei der Behandlung von BPH verwendet
werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung offenbart
neue 7β-substituierte
4-Aza-5a-androstan-3-on-Verbindungen, die
zur Inhibierung der 5α-Reduktase-Isozyme
1 und/oder 2 geeignet und insbesondere zur selektiven Inhibierung
der mit der Kopfhaut in Verbindung stehenden 5α-Reduktase 1 und zur doppelten
Inhibierung von sowohl Isozym 1 als auch Isozym 2, zur Behandlung
von benigner Prostatahyperplasie, Akne, weiblichem Hirsutismus,
Alopezie des männlichen
Typs, androgener Alopezie, Prostatitis und zur Prävention
und Behandlung von Prostatakarzinomen wirksam sind.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden neue 7β-substituierte
4-Aza-5α-androstan-3-on-Verbindung
der Formel:
Allgemeine
Formel I zur Verfügung,
wobei
R ausgewählt
ist aus Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, die gestrichelten Linien
a, b Doppelbindungen bedeuten, die vorliegend können, mit der Maßgabe, daß, wenn
die b-Doppelbindung vorliegt, das 5α-Wasserstoff, Ha, dann nicht
vorhanden ist,
Z ausgewählt
ist aus:
- 1) Oxo,
- 2) einem a-Wasserstoff und einem β-Substituenten, der ausgewählt ist
aus C1-C4-Alkyl,
C2-C4-Alkenyl, -CH=COOH,
Hydroxy, Carboxy, COOC1-C4-Alkylestern,
OCONR1R4, wobei
R1 und R1 unabhängig H, C1-C4-Alkyl, Phenyl,
Benzyl sind, und wobei R1 und R2 zusammen mit dem Stickstoff einen
5-6gliedrigen gesättigten
heterocyclischen Ring, gegebenenfalls mit 1 anderen HeteroatOm,
bilden können,
OC1-C4-Alkyl, OC3-C6-Cycloalkyl,
-OCOCH3, Halogen, Halogen-C1-C2-alkyl oder Trifluormethyl, C3-C6-Cycloalkyl,
- 3) =CH-R1, wobei R1 H,
Cl-C4-Alkyl ist,
- 4) Spiro wobei R1 H,
C1-C4-Alkyl ist,
und
A ist: wobei Q ausgewählt ist
aus:
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(1) NR2R3, wobei R' unabhängig Wasserstoff, Methyl oder
Ethyl ist und R2 ein Kohlenwasserstoffrest ist,
ausgewählt
aus substituiertem oder unsubstituiertem gerad- oder verzweigtkettigem
Alkyl, Cycloalkyl oder Aralkyl mit 1–12 Kohlenstoffen oder monocyclischem
Aryl, das gegebenenfalls 1 oder mehrere Niedrigalkylsubstituenten
mit 1–2
Kohlenstoffatomen und/oder 1 oder mehrere Halogensubstituenten enthält, mit
der Maßgabe,
daß Z
nicht beta-Methyl ist, wenn R2 C1-C8-Alkyl ist, und
pharmazeutisch annehmbare Salze und Ester davon.
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Ebenfalls offenbart sind Verfahren
für deren
Herstellung, pharmazeutische Formulierungen, die die neuen Verbindungen
als Wirkstoffe enthalten, und Verfahren zur Inhibierung von Prostata-
und Kopfhaut-5α-Reduktasen mit den
neuen Verbindungen und ihren pharmazeutischen Formulierungen bei
Erkrankungen, die unter hyperandrogenen Zuständen auftreten, z. B. benigne
Prostatahyperplasie.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG UND BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Folgendes ist eine detaillierte Beschreibung
des Restes Z in 7-Stellung,
so wie er hier verwendet wird.
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Der Ausdruck "C1-C4-Alkyl",
so wie er hier verwendet wird, soll z. B. umfassen: Methyl, Ethyl,
Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-Butyl, Isobutyl und t-Butyl.
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Der Ausdruck "C2-C4-Alkenyl",
so wie er hier verwendet wird, soll u. a. umfassen: Vinyl, Allyl,
1-Propen-1-yl, 1-Propen-2-yl, 1-Buten-1-yl, 1-Buten-2-yl und dergleichen.
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Der Ausdruck "C3-C6-Cycloalkyl", so wie er hier verwendet wird, soll
u. a. umfassen: Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl.
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Der Ausdruck "Halogen", so wie er hier verwendet wird, soll
u. a. umfassen: Fluor, Chlor, Brom, Iod.
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Der Ausdruck "OC1-C4-Alkyl",
so wie er hier verwendet wird, soll u. a. umfassen: Methoxy, Ethoxy,
Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy, Isobutoxy, sek.-Butoxy, t-Butoxy.
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Der Ausdruck "OC3-C6-Cycloalkyl", so wie er hier verwendet wird, soll
u. a. umfassen: Cyclopropyloxy, Cyclobutyloxy, Cyclopentyloxy, Cyclohexyloxy.
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Repräsentative Beispiele für Z sind
solche, worin der α-Substituent
(gestrichelte Linien) Wasserstoff und der beta-Substituent (Keil)
z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Allyl, Carboxymethyl, Hydroxy, Methoxy,
Ethoxy, Cyclopropyloxy, Cyclopentyloxy, Acetoxy, Fluor, Chlor, Brom,
Trifluormethyl, Trichlormethyl, Fluormethyl, Chlormethyl, Carboxy
und dergleichen sind.
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Repräsentative Beispiele, worin
Z ein Alkenylsubstituent, =CH-R',
ist, sind z. B. =CH2, =CH-CH3, =CH-CH2CH3 und dergleichen.
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Repräsentative Beispiele, worin
R1, R2 und das N
einen heterocyclischen Ring bilden können, sind u. a.: N-Morpholinyl,
N-(4-Methyl)piperazinyl, N-Piperidinyl und dergleichen.
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Repräsentative
Beispiele, worin Z der Spirosubstituent:
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Stereoisomere davon und dergleichen.
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Sofern nichts anderes angegeben ist,
wird angenommen, daß der
Substituent in 17-Stellung in der beta-Konfiguration vorliegt.
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Die Verbindungen dieser Erfindung
können
durch Verfahren hergestellt werden, die in den folgenden Fließschemata
skizziert sind: ALLGEMEINES
FLIESS-SCHEMA 2
ALLGEMEINES
FLIESS-SCHEMA I (FORTS.)
ALLGEMEINES
FLIESS-SCHEMA I (FORTS.)
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7-Beta-Alkyl-l7-A-Reihe
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung, die Z als eine 7R-Alkylgruppe
enthalten, z. B. Methyl, Ethyl, Isopropyl, worin A wie oben definiert
ist, können
durch das Verfahren, das in dem allgemeinen Fließschema skizziert ist, hergestellt
werden.
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Wie in dem Fließschema zu sehen ist, wird
das 3-Acetoxyandrost-5-en-17-A
I durch Behandlung mit Wasserstoff-t-butylperoxid und Chromhexacarbonyl
z. B. in Acetonitril am Rückfluß zu dem
entsprechenden 5-En-7-on II oxidiert. Die C1-C4-Alkylgruppe, die Alk bezeichnet wird, z.
B. Methyl, kann an diesem Punkt durch eine Grignardreaktion unter
Verwendung von z. B. Alkylmagnesiumchlorid z. B. in wasserfreiem
THF bei 0–10°C eingeführt werden,
um das 7-Alkyl-7-hydroxy-Addukt III zu erzeugen. Dieses wird dann
z. B. mit Aluminiumisopropoxid und Cyclohexanon (Oppenauer-Oxidationsbedingungen)
in refluxierendem Toluollösungsmittel
oxidiert, um das 7-Alkyl-4,6-dein-3-on
IV zu erzeugen. Dieses wiederum wird z. B. durch Metall-Ammoniak-Reduktion
z. B. unter Verwendung von Lithium, flüssigem Ammoniak, THF und Toluol
bei –78°C reduziert, um
selektiv das 7-beta-Alkyl-5-en-3-on
V zu ergeben. Im nächsten
Schritt wird die delta-5-Doppelbindung durch
Verwendung von DBU (1,8-Diazabicyclo[5.4.0]ndec-7-en) z. B. in refluxierendem
Tetrahydrofuran (THF) zum 4-En isomerisiert, um das 7-Alkyl-4-en-3-on
VI zu erzeugen. Als nächstes
wird der A-Ring durch Behandlung z. B. mit Kaliumpermanganat, Natriumperiodat
in t-Butylalkohol bei 80°C
aufgespalten, um die entsprechende Secosäure VII zu erzeugen. Die Behandlung
der Secosäure
mit einem geeigneten Amin, z. B. Methylamin-Hydrochlorid, und Natriumacetat in Ethylenglycol
bei 180°C
ergibt z. B. das 4-Methyl-4-azaandrost-5-en-3-on VIII. Dieses wiederum
wird z. B. mit PtO2 selektiv reduziert,
um die 5-Doppelbindung zu entfernen, um die 5α-Wasserstoffverbindung IX zu erzeugen.
Die Secosäure
VII kann ähnlich
mit Ammoniak behandelt werden, um die entsprechende N-H-Verbindung
X zu erzeugen, die dann analog mit PtO2 behandelt
werden kann, um die entsprechende 5α-4N-H-Verbindung XI zu erzeugen.
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Während
dieser Reaktionsfolge sollte die 17-A-Gruppe unter den einzelnen
Reaktionsbedingungen inert sein, und die Reaktionsfolge kann mit
allen der hier offenbarten 17-A-Seitenketten durchgeführt werden. Jetzt
wird eine Untergruppe von Fließschemata
angegeben, die mit den Buchstaben A bis H gekennzeichnet sind.
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7-Beta-Alkyl-l7-oxy-androstane
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung, worin A Hydroxy oder derivatisiertes Hydroxy ist und
Z eine 7β-Alkylgruppe,
z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Allyl ist, können durch
die Verfahren, die in den Fließschemata
A und B skizziert sind, hergestellt werden.
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Wie in Fließschema A zu sehen ist, wird
das 3-Acetoxyandrost-5-en-17-on
1 mit Natriumborhydrid in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Ethanol,
bei –10°C umgesetzt,
um stereospezifisch das 17-Keton zu dem 17β-ol 2 zu reduzieren. Die 17-Hydroxygruppe
wird durch Umsetzung von TBS-Chlorid mit 2 in einem geeigneten Lösungsmittel,
z. B. DMF, in Gegenwart eines Protonenakzeptors, z. B. Imidazol,
bei Raumtemperatur mit der TBS-Gruppe (t-Butyldimethylsilyl) geschützt, um
3 zu bilden.
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Im Anschluß an das Schützen des
Hydroxyrestes wird diese Verbindung in der 7-Stellung durch Behandlung
von 3 mit Wasserstoff-t-butylperoxid und Chromhexacarbonyl z. B.
in Acetonitril am Rückfluß zu dem entsprechenden
5-En-7-on 4 oxidiert. Die Alkylgruppe, z. B. Methyl, kann an diesem
Punkt durch eine Grignard-Reaktion z. B. unter Verwendung von Methylmagnesiumchlorid
in wasserfreiem THF bei 0–10°C eingeführt werden,
um das 7-Methyl-7-hydroxy-Addukt 5 zu erzeugen. Dieses Grignardprodukt
wird dann mit Aluminiumisopropoxid und Cyclohexanon (Oppenauer-Oxidationsbedingungen)
in refluxierendem Toluollösungsmittel
oxidiert, um das 7-Methyl-4,6-dein-3-on
6 zu erzeugen. Dieses wiederum wird durch Metall-Ammoniak-Reduktion unter Verwendung
von Lithium in flüssigem
Ammoniak, THF und Toluol bei –78°C reduziert,
um selektiv das 7-beta-Methyl-5-en-3-on 7 zu ergeben. Im nächsten Schritt
wird die 5-Doppelbindung durch Verwendung von DBU (1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en)
in refluxierendem Tetrahydrofuran (THF) zum 4-En isomerisiert, um
das 4-En-3-on 8 zu erzeugen. Als nächstes wird der A-Ring durch
Behandlung mit Kaliumpermanganat, Natriumperiodat in t-Butylalkohol
bei 80°C
aufgespalten, um die entsprechende Secosäure 9 zu erzeugen. Die Behandlung
der Secosäure
9 mit einem geeigneten Amin, z. B. Methylamin-Hydrochlorid, und
Natriumacetat in Ethylenglycol bei 180°C ergibt das 4-Azaandrost-5-en-3-on
10. Die TBS-Schutzgruppe
wird dann z. B. durch wäßriges HF
in Acetonitril bei 0°C
entfernt, um den 17-R-Alkohol 11 zu ergeben. Dieser wiederum wird
selektiv reduziert, um die 5-Doppelbindung zu entfernen, um die
5α-Wasserstoffverbindung
12 zu erzeugen. An diesem Punkt kann die 17β-Hydroxygruppe mit einer Vielzahl von
Reagenzien derivatisiert werden. Zum Beispiel kann sie mit einem
Säurerest,
z. B. t-Butylsäurechlorid,
in einem Lösungsmittel,
z. B. Pyridin, verestert werden, um den t-Pentansäureester
13 zu erzeugen.
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Des weiteren kann 12 mit einem Isocyanat,
z. B. t-Butylisocyanat, in einem Lösungsmittel und in Gegenwart
von DBU umgesetzt werden, um den Urethanester 14 zu ergeben.
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Ähnlich
können
andere Acylierungsmittel, die dem Fachmann offensichtlich sind,
verwendet werden, um die 17-beta-Ol-Gruppierung zu derivatisieren.
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Die Durchführung der obigen Reaktionsfolgen,
jedoch unter Verwendung von z. B. Ethylmagnesiumchlorid als das
Grignardreagenz, führt
zu den entsprechenden 7-beta-Ethyl-Analoga.
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7-Carboxymethyl-l7-OTBS-Reihe
(veranschaulichend)
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Der 7-Carboxysubstituent wird durch
die entsprechende 7-Allylgruppe gebildet. Wie in Fließschema
C zu sehen ist, wird das Acetat 4 mit einem Allylgrignardreagenz
umgesetzt, um das Addukt 15 zu bilden, das durch Oppenauer-Oxidationsbedingungen
zum Dienon 16 oxidiert wird. Die Metall-Ammoniak-Reduktion ergibt das 5-en-Analogon
17, gefolgt von DBU-katalysierter Doppelbindungsisomerisierung zu
18. Dieses wiederum wird in einem Schlüsselschritt mit Kaliumpermanganat,
Natriumperiodat in t-Butanol oxidiert, um die 7-Carboxymethylsecosäure 19 zu
bilden. Die Behandlung mit Aminen, z. B. Ammoniumsalzen, bildet
das 4-Azaderivat 20, das dann zur 5-alpha-Verbindung 21 reduziert
wird. Die Verwendung von Methylamin an Stelle von Ammoniak ergibt
die entsprechenden 4-Methyl-Analoga von 20 und 21.
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7-Propyl-l7-OTBS-Reihe
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Die 7-Propylanaloga werden wie in
Fließschema
D veranschaulicht hergestellt, wobei vom 7-Allyl-4-en-3-on 18 ausgegangen
wird, das durch Wilkinson-Katalysator zu dem Propylderivat 22 reduziert,
zu der Secosäure
23 oxidiert, dann mit Aminen, z. B. Methylamin, kondensiert, um
das 4-Methyl-Analoga
24 zu bilden, und anschließend
zu der 5-alpha-Verbindung 25 reduziert wird. Die entsprechende Behandlung
mit Ammoniak ist in Fließschema
E dargestellt, das die entsprechenden unsubstituierten 4-Aza-26 und 5-alpha-Analoga
27 zeigt.
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7-Beta-Acetoxy-l7-carboxyester-Reihe
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Die 7-Beta-Acetoxy-Reihe wird wie
in den Fließschemata
F und G veranschaulicht durch die Oxidation von Ausgangsester 28
zum 5-En-7-on 29 durch das oben beschriebene Chromhexacarbonyl/t-Butylhydroperoxid/
Acetonitril-Verfahren hergestellt. Die platinkatalysierte Hydrierung
von 29 ergibt zwei Produkte, die vollständig reduzierte 7-H-Verbindung
31 und die 7-beta-Hydroxyverbindung 32. Die Acylierung von 32 mit
Essigsäueranhydrid
ergibt die 7-beta-Acetoxyverbindung 33.
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7-Keto-l7-carboxamid-Reihe
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Die Verbindung 34 ist im Stand der
Technik bekannt. Sie kann mit dem Chromcarbonylreagenz oxidiert werden,
um das 5-En-7-on 35 zu ergeben. Die 5-Doppelbindung wird katalytisch
reduziert, um das 7-On 36 zu ergeben.
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Die obigen 7-Substituenten können in
alle hierin für
die 17-A-Gruppe
definierten Verbindungen durch geeignete analoge Verfahren eingebracht
werden.
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Demgemäß betrifft die vorliegende
Verbindung insbesondere das Bereitstellen eines Verfahrens zur Behandlung
der hyperandrogenen Zustände
von androgener Alopezie, Akne vulgaris, Seborrhö und weiblichem Hirsutismus,
benigner Prostatahyperplasie, Prostatitis, zur Prävention
und/oder Behandlung von Prostatakarzinomen durch orale, topische
oder parenterale Verabreichung der neuen Verbindungen der vorliegenden
Erfindung.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die synthetischen Verfahren, die zur Herstellung von Verbindungen
der Erfindung verwendet werden, obwohl die speziellen, in den Beispielen
offenbarten Verbindungen außerhalb
des Umfangs der Erfindung liegen.
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BEISPIEL 1
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Synthese von 3-Acetoxvandrost-5-en-17-ol
(2)
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Zu einer Lösung von 100 mg (0,303 mmol)
3-Acetoxyandrost-5-en-17-on,
1, in 3 ml EtOH bei –10°C wurden
22,9 mg (0,606 mmol) Natriumborhydrid unter Rühren zugegeben. Nachdem die
Reaktionsmischung 1,5 Stunden lang gerührt worden war, wurde die Mischung
mit 10 ml Wasser verdünnt,
das Ethanollösungsmittel
unter Vakuum entfernt und der Rückstand
mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Schicht wurde mit wäßrigem Na2CO3 und Salzlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und eingeengt, wobei ein Rückstand aus roher Titelverbindung
2 zurückblieb.
Das Protonen-NMR bestätigte
die zugewiesene Struktur.
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BEISPIEL 2
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Synthese von 3-Acetoxvandrost-5-en-17-ol-17-t-butyldimethvlsilylether
(3)
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Zu einer Lösung des Androstan-l7-ols,
2, aus Beispiel 1, die aus 4,5 g (13,55 mmol) in 50 ml Dimethylformamid
bestand, wurden bei 23°C
2,76 g (40,65 mmol) Imidazol zugegeben, gefolgt von 3,063 g (20,32 mmol)
t-Butyldimethylsilylchlorid. Die Reaktionsmischung wurde gerührt, und
ein Feststoff begann auszufallen. Zwanzig zusätzliche ml DMF wurden hinzugegeben
und die Mischung über
Nacht weitergerührt.
Die Mischung wurde in 1 Liter Wasser gegossen, der Feststoff abfiltriert
und mit Wasser gewaschen. Der Feststoff wurde in Ethylacetat gelöst, die
organische Schicht mit Salzlösung
gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet, eingeengt, um die silylgeschützte 17-ol-Titelverbindung
3 zu ergeben. Das Protonen-NMR bestätigte die zugewiesene Struktur.
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BEISPIEL 3
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Synthese von 3-Acetoxyandrost-5-en-7-on-17β-ol-17-t-butyldimethylsilylether
(4)
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Zu einer Lösung des TBMS-geschützten 17-Ols
3 aus Beispiel 2, die aus 5,6 g (12,55 mmol) in 100 ml Acetonitril
bestand, wurden bei 23°C
90%iges t-Butylhydrogenperoxid, 3,958 g (43,92 mmol), und 138 mg Chromhexacarbonyl
zugegeben. Nachdem die Mischung unter Stickstoff 24 Stunden lang
refluxiert worden war, wurde die Reaktionsmischung in einen Liter
Wasser gegossen, der Feststoff abfiltriert, der Rückstand
mit 500 ml Wasser gewaschen und der Rückstand in 350 ml Methylenchlorid
gelöst.
Die organische Schicht wurde mit Salzlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und eingeengt, um Rohmaterial zu erhalten. Die Dünnschichtchromatographie
(3 : 1 Hexan/Ethylacetat auf Kieselgel) zeigte die Anwesenheit von
Ausgangsmaterial an. Der Feststoff wurde durch Säulenchromatographie über Kieselgel
durch Elution mit 7% Ethylacetat/Hexan gereinigt, um die Titelverbindung
4 zu ergeben. Das Protonen-NMR bestätigte die zugewiesene Struktur.
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BEISPIEL 4
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Synthese von 3,7-Dihydroxy-7-methylandrost-5-en-17β-ol-17-TBMS-ether
(5)
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Zu einer Lösung des Produkts 4 aus Beispiel
3, die aus 440 mg (0,956 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran bestand,
wurde bei 0°C
tropfenweise Methylmagnesiumchlorid innerhalb von 5–10 Minuten
zugegeben. Man ließ die
Reaktionsmischung anschließend
24 Stunden lang bei Raumtemperatur rühren, dann wurde sie in gesättigtes
wäßriges Ammoniumchlorid
gegossen. Das THF-Lösungsmittel
wurde unter Vakuum entfernt und die wäßrige Phase mit Ethylacetat
extrahiert. Die organische Schicht wurde mit Salzlösung gewaschen, getrocknet,
eingeengt, um Rohprodukt zu ergeben. Das Protonen-NMR bestätigte die
zugewiesene Struktur der Titelverbindung 5, die ohne weitere Reinigung
im nächsten
Schritt verwendet wurde.
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BEISPIEL 5
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Synthese von 7-Methylandrost-4,6-dien-3-on-17β-ol-17-t-butyldimethylsilylether
(6)
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Das obige Grignardprodukt 5, 3,5
g (7,142 mmol), wurde in 50 ml Toluol/50 ml Cyclohexanon gelöst, und
20 ml Lösungsmittel
wurden unter Vakuum abdestilliert. 4,54 g Aluminiumisopropoxid wurden
hierzu hinzugegeben und die Reaktionsmischung 15 Stunden lang über Nacht
refluxiert. Die Mischung wurde abgekühlt, mit Ethylacetat verdünnt, mit
Natriumkaliumtartrat und Salzlösung
gewaschen und die organische Schicht unter Vakuum eingeengt und
der Rückstand
dampfdestilliert. Der Rückstand wurde
mit Ethylacetat extrahiert, mit Salzlösung gewaschen, getrocknet
und durch Säulenchromatographie
auf Kieselgel mit 5% EtOAc/Hexan als Elutionsmittel gereinigt, um
die Titelverbindung 6 zu ergeben.
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BEISPIEL 6
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Synthese von 7β-Methylandrost-5-en-3-on-17β-ol-t-butyldimethylsilylether
(7)
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Zu einer Lösung von 370 mg 6 aus Beispiel
5 in 5,5 ml Ammoniak, 1 ml THF und 1 ml Toluol wurden 50 mg metallisches
Lithium in kleinen Stücken
zugegeben. Nachdem die blaue Lösung
2 Stunden lang gerührt worden
war, wurde eine Lösung
von 1,2-Dibromethan in 2 ml THF zugegeben. Nach 10minütigem Rühren der Lösung bei –78°C wurden
250 mg Ammoniumchlorid zugegeben und die Mischung 10 Minuten lang
gerührt. Das überschüssige Ammoniak
wurde durch Eindampfen unter einem Stickstoffstrom entfernt. Die
Reaktionsmischung wurde mit Salzlösung verdünnt, mit Ethylacetat extrahiert.
Die organische Schicht wurde mit Salzlösung gewaschen, getrocknet
und eingeengt, um Rohmaterial 7 zu ergeben, das als solches in Beispiel
7 verwendet wurde.
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BEISPIEL 7
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Synthese von 7β-Methylandrost-4-en-3-on-17β-ol-t-butyldimethylsilylether
(8)
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Zu einer Lösung von 7 aus Beispiel 6,
die aus 432 mg in 4 ml THF bestand, wurden 150 Mikroliter DBU (1,8-Diazabicyclo[5.4.0}undec-7-en)
unter Stickstoff unter Rühren
zugegeben. Die Mischung wurde 1,5 Stunden lang refluxiert, dann
abgekühlt,
mit NH4Cl-Lösung verdünnt. Das THF-Lösungsmittel wurde unter Vakuum entfernt
und der Rückstand
mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Schicht wurde mit Salzlösung gewaschen,
getrocknet und unter vermindertem Druck eingeengt, um Rohmaterial
zu ergeben. Das Titelprodukt 8 wurde durch Chromatographie auf Kieselgel
unter Verwendung von 10% EtOAc/Hexan als Elutionsmittel gereinigt.
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BEISPIEL 8
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Synthese von 17β-(t-Butyldimethylsilyloxy)-7β-methyl-5-oxo-A-nor-3,5-secoandrostan-3-säure (9)
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Zu einer Lösung von 884 mg 8 in 15 ml
t-Butylalkohol bei 80°C
wurden 248 mg Natriumcarbonat in 1,5 ml Wasser zugegeben, gefolgt
von einer tropfenweisen Zugabe einer Mischung von 2,273 g Natriumperiodat mit
16,8 mg Kaliumpermanganat in 8 ml Wasser innerhalb von 15–20 Minuten.
Die Reaktionsmischung wurde 2 Stunden lang auf 80°C erwärmt, abgekühlt, filtriert,
der Rückstand
mit Wasser gewaschen und anschließend der Extrakt unter Vakuum
eingeengt. Der Extrakt wurde mit wäßriger HCl angesäuert, mit
Ethylacetat extrahiert und die organische Schicht mit wäßrigem NaHSO3 und Salzlösung gewaschen, getrocknet
und eingeengt, um rohes 9 zu ergeben. Das Protonen-NMR bestätigte die
zugewiesene Struktur.
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Es folgen Beschreibungen und Verfahren
zur Synthese der anderen Verbindungen mit verschiedenen 17-A-Resten
der Strukturen IA-VIIIA in dieser Erfindung, die als Ausgangsmaterialien
verwendet werden können,
auf die sich die hierin beschriebenen Verfahren anwenden lassen,
um den 16-Substituent einzuführen und
die entsprechenden 16-substituierten 17-A- und 7,16-disubstituierten 17-A-Derivate
zu ergeben.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Verbindung der allgemeinen Formel 2 dargestellt durch die
allgemeine Strukturformel II:
wobei:
Z wie oben definiert
ist,
die gestrichelte Linie a, wenn vorhanden, eine Doppelbindung
bedeutet,
R und R
3 unabhängig Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl sind, R
2 ein Kohlenwasserstoffrest
ist, ausgewählt
aus substituiertem oder unsubstituiertem gerad- oder verzweigtkettigem
Alkyl, Cycloalkyl oder Aralkyl mit 1–12 Kohlenstoffen oder monocyclischem
Aryl, das gegebenenfalls 1 oder mehrere Niedrigalkylsubstituenten
mit 1–2
Kohlenstoffatomen und/oder 1 oder mehrere Halogensubstituenten enthält.
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In einer Unterklasse der Verbindungen
der Formel II ist die gestrichelte Linie eine Doppelbindung, R ist
Wasserstoff oder Methyl, R3 ist Wasserstoff
und R2 ist verzweigtkettiges Alkyl, Cycloalkyl,
Aralkyl mit 4–12 Kohlenstoffatomen
oder Phenyl, gegebenenfalls substituiert durch Methyl, Chlor oder
Fluor.
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In einer weiteren Unterklasse der
Verbindungen der Formel II ist die gestrichelte Linie eine Doppelbindung,
und R2 ist substituiertes oder unsubstituiertes
1- oder 2-Adamantyl, 1- oder 2-Adamantylmethyl, 1-, 2- oder 7-Norbornanyl
oder 1-, 2- oder 7-Norbornanylmethyl.
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Die Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-,
1-, 2-Adamantyl- oder 1-, 2-Norbornanylreste
können
mit ein oder mehreren der folgenden Substituenten substituiert sein:
lineares/verzweigtes C1-C4-Alkyl,
einschließlich
Methyl, Ethyl, Isopropyl, n-Butyl; Nitro; Oxo; C7-C9-Aralkyl, einschließlich Benzyl; (CH2)nCOOR, wobei n O-2 ist und R H oder lineares/verzweigtes
C1-C4-Alkyl ist,
einschließlich
Methyl, Ethyl; CH2OH; OH; OR, wobei R lineares/verzweigtes
C1-C1-Alkyl ist,
einschließlich
Methyl, Ethyl; Halogen, einschließlich Fluor, Brom, Iod; COOH; COOR,
wobei R lineares/ verzweigtes Cl-C4-Alkyl
ist; -CONH2; CH2NH2; CH2NHCOR, wobei
R lineares/ verzweigtes C1-C4-Alkyl
ist, einschließlich
Methyl, Ethyl; Phenyl; o-, m-, p-substituiertes Phenyl, einschließlich p-Nitro-,
p-Amino- und p-Sulfo-; oder Cyano. Die Aminogruppe des Adamantyl-
oder Norbornanylrestes kann auch als R1 mit
Methyl und Ethyl sowie Wasserstoff substituiert sein.
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Ebenfalls vom Umfang dieser Erfindung
umfaßt
sind pharmazeutisch annehmbare Salze oder Ester, wobei am substituierten
Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-, Adamantyl- oder Norbornanylrest eine
basische oder saure Gruppe vorhanden ist. Wenn ein saurer Substituent
vorhanden ist, d. h. -COOH, kann das Ammonium-, Natrium-, Kalium-,
Calciumsalz und dergleichen zur Verwendung als Dosisform gebildet
werden.
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Wenn eine basische Gruppe, d. h.
Amino, vorhanden ist, können
saure Salze, d. h. Hydrochlorid, Hydrobromid, Acetat, Pamoat und
dergleichen, als Dosisform verwendet werden.
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Wenn die -COOH-Gruppe vorhanden ist,
können
auch pharmazeutisch annehmbare Ester, z. B. Acetat, Maleat, Pivaloyloxymethyl
und dergleichen, und solche Ester, die im Stand der Technik zur
Modifizierung der Löslichkeits-
und Hydrolyseeigenschaften zur Verwendung als Formulierung mit verzögerter Freisetzung oder
als Prodrug-Formulierungen bekannt sind, eingesetzt werden.
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Repräsentative Beispiele sind u.
a. für
R2 (wobei AD Adamantyl ist):
3,5,7-Trinitro-1-AD,
4-Oxo-1-AD,
1-Benzyl-1-AD,
4,4-Dimethyl-1-AD, 3,7-Dimethyl-5-carboxymethyl-1-AD, 3-Carboxymethyl-1-AD,
3-Chlor-1-AD,
1,3-Dihydroxy-6,6-dimethyl-2-AD,
3-Chlor-1-AD,
4-Carbethoxy-2-AD,
4-Carboxy-2-AD,
3-Isopropyl-1-AD,
3-n-Butyl-1-AD,
3-Propyl-1-AD,
3,5-Diethyl-1-AD,
3-Hydroxymethyl-1-AD,
2-Carboxy-1-AD,
3-Methyl-1-AD,
5-Hydroxy-2-AD,
2-Hydroxy-1-AD,
1-Aminomethyl-1-hydroxy-2-AD,
2-Oxo-1-AD,
2-Phenyl-2-AD,
1-Aminomethyl-2-AD,
1-Carboxy-2-AD,
1-Aminocarbonyl-2-AD,
3-Hydroxy-5,7-dimethyl-1-AD,
4-Fluor-1-AD,
3-Fluor-1-AD,
4-Hydroxy-2-AD,
3-Phenyl-1-AD,
3-(p-Aminophenyl)-1-AD,
3-(p-Nitrophenyl)-1-AD,
3-Methyl-5-hydroxymethyl-1-AD,
3,5-Dimethyl-4-hydroxy-1-AD,
2-Hydroxymethyl-2-AD,
3-(p-Sulfophenyl)-1-AD,
3-Methyl-5-ethyl-1-AD,
2-Carboxy-2-AD,
3,5,7-Trimethyl-1-AD,
4-Iod-2-AD,
4-Brom-2-AD,
4-Chlor-2-AD,
1-Acetylaminomethyl-2-AD,
1-Carboxymethyl-2-AD,
1-Methyl-2-AD,
1-Aminocarboxylmethyl-2-AD,
1-Aminocarboxyl-1-AD,
2-Cyano-2-AD,
3,5-Dimethyl-7-ethyl-1-AD,
4-Hydroxy-1-AD,
1-Hydroxy-2-AD,
5-Carboxy-3-methyl-1-AD,
3,5-Dimethyl-7-Carboxy-1-AD,
3-Carboxy-1-AD,
3-Hydroxy-1-AD
und dergleichen.
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Repräsentative Beispiele umfassen
für R2 als substituierte Norbornanylreste (wobei
NB Norbornanyl ist):
2-NB,
1,7,7-Trimethyl-4-phenyl-2-NB,
3-Carboxy-2-NB,
3-Phenyl-2-Carboxy-2-NB,
2-Cyano-3-phenyl-2-NB,
3-Hydroxy-4,7,7-trimethyl-2-NB,
6-Hydroxymethyl-2-NB,
5-Cyano-2-NB,
3-Allyl-2-NB,
1-NB,
7,7-Dimethyl-1-hydroxymethyl-2-NB,
3-Methoxy-4,7,7-trimethyl-2-NB,
3-Aminocarbonyl-2-NB,
3-Ethoxycarbonyl-2-NB,
3,3-Dimethyl-2-NB,
7-Oxo-1-NB,
3-Phenyl-2-NB,
1-Carboxymethyl-7,7-dimethyl-2-NB,
1-Ethyl-2-NB,
1-Methyl-2-NB,
2,2,3,3,5,5,6,6,7,7-Decafluor-1-NB,
3-Hydroxy-2-NB,
3-Chlor-2-NB,
3-(p-Methoxyphenyl)-2-NB,
2,2-Dimethyl-3-methylen-7-NB,
3-Oxo-2-NB,
1-Methoxy-2-NB,
7-NB,
3-Isopropyl-2-NB,
2-Brom-1-NB,
3-Chlor-1-NB
und dergleichen.
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Die neuen Verbindungen der Formel
I der vorliegenden Erfindung können
durch ein Verfahren hergestellt werden, ausgehend von 17β-(Carbomethoxy)-4-aza-5α-androstan-3-onen,
wobei das Verfahren gegebenenfalls folgende Schritte umfaßt: 1) Dehydrieren
des Ausgangsmaterials, um die entsprechende Verbindung zu erzeugen,
die in der 1,2-Stellung
des A-Rings eine Doppelbindung enthält, 2) Umwandeln des 17-Carbomethoxy-Substituenten
in einen N-substituierten Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-, monocyclischen
Acyl- oder Adamantylcarbamoyl-Substituenten und, falls erwünscht, 3)
Alkylieren des A-Ring-Stickstoffs, um einen N-Methyl- oder N-Ethyl-Substituenten
in die 4-Stellung des A-Rings einzuführen. Für den Dehydrierungsschritt
ist es bevorzugt, daß das
4-Azastickstoff unsubstituiert ist. Die alternativen Wege können aus
ein oder mehreren einzelnen chemischen Schritten bestehen und können, falls
erwünscht,
vor Schritt (1) oder im Anschluß an
Schritt (1) oder Schritt (3) stattfinden.
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Das Verfahren, wie es in dem nachstehenden
allgemeinen Fließschema
II mit Bezug auf 7-unsubstituierte Verbindungen (nicht gemäß der Erfindung)
veranschaulicht wird, umfaßt
gegebenenfalls: (1) Erwärmen eines
17β-Alkoxycarbonyl-4-aza-5α-androstan-3-ons, Verbindung
III, (hergestellt gemäß der Literatur,
wie in dem Bezugs-US-Patent 4 377 584 beschrieben) mit einem Dehydrierungsmittel,
wie z. B. Benzolseleninsäureanhydrid,
in einem refluxierenden inerten Lösungsmittel, z. B. Chlorbenzol,
um ein 17β-Alkoxycarbonyl-4-aza-5α-androst-1-en-3-on
IV zu ergeben (alternativ kann das Dichlordicyanobenzochinonverfahren
von Dolling et al,, JACS 1988, Band 110, S. 3318– 3319, verwendet werden),
(2) die gebildete 5α-Androst-1-en-3-on-Verbindung
aus Schritt 1 kann z. B. mit Natriumhydrid unter wasserfreien Bedingungen
in einem neutralen Lösungsmittel,
wie z. B. Dimethylformamid, umgesetzt werden, (3) Inkontaktbringen
der resultierenden Reaktionsmischung mit einem Alkyl(Methyl oder
Ethyl)iodid, um das entsprechende 17β-Alkoxyadamantylcarbamoyl-4-alkyl-4-aza-5α-androst-1-en-3-on
V zu bilden, (4) die anschließende
Hydrolyse des 17β-Alkoxycarbonyl-4-alkyl-4-aza-5α-androst-1-en-3-ons
mit einer starken Base, wie z. B. wäßrigem methanolischem Kaliumhydroxid,
bei der Rückflußtemperatur,
gefolgt vom Ansäuern
und Isolieren der resultierenden Steroidsäure, um 17β-Carboxy-4-alkyl-4-aza-5α-androst-1-en-3-on VI zu ergeben,
(5) die Steroidsäure
kann dann durch Refluxieren mit Triphenylphosphin und 2,2'-Dipyridyldisulfid
in einem inerten Lösungsmittel,
wie z. B. Toluol, in ihren entsprechenden 2-Pyridylthioester umgewandelt
werden, und das resultierende Produkt 17β-(2-Pyridylthiocarbonyl)-4-alkyl-4-aza-5α-androst-1-en-3-on
VII kann durch Chromatographie, z. B. auf Kieselgel, isoliert werden,
und (6) der Pyridylthioester kann anschließend mit 1-Adamantyl-, 2-Adamantyl-
oder Norbornanylamin in einem inerten Lösungsmittel, z. B. Tetrahydrofuran, umgesetzt
werden, um das erwünschte
Produkt 17β-N-Adamantylcarbamoyl-4-alkyl-4-aza-5α-androst-l-en-3-on
VIII zu ergeben, das durch Chromatographie, z. B. auf Kieselgel,
isoliert werden kann. Wenn die vorige Reaktion durchgeführt wird,
ohne daß zunächst die
Doppelbindung in der 1-Stellung gebildet wird, wird das entsprechende
17β-(N-Adamantylcarbamoyl)-4-alkyl-4-aza-5α-androstan-3-on
(oder die N-Norbornanylcarbamoylverbindung) hergestellt.
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Gemäß einem alternativen Verfahren
wird das entsprechende N-unsubstituierte
17β-(N-Adamantylcarbamoyl)-4-aza-5α-androst-1-en-3-on
XIV leicht aus dem 17β-(Alkoxycarbonyl)-4-aza-5α-androston-3-on
IV durch Wiederholen der obigen Reaktionsschrittfolge, jedoch durch
Weglassen des obigen Alkylierungsschrittes 2, d. h. der Behandlung
des 4-Aza-5α-androst-1-en-3-ons z. B.
mit Natriumamid, gefolgt von Methyl- oder Ethyliodid über die
Zwischenprodukte XII und XIII, hergestellt.
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Gemäß einem weiteren alternativen
Verfahren zur Herstellung der Verbindungen unserer Erfindung mit
lediglich Wasserstoffen als die einzigen Substituenten am Ring-A-Stickstoff,
wird die Doppelbindung im A-Ring
als letzter Schritt des Verfahrens eingeführt. So wird ein 17β-Alkoxycarbonyl-4-aza-5α-androstan-3-on III
zur entsprechenden Steroidsäure
IX 17β-Carboxy-4-aza-5α-androstan-3-on
hydrolysiert, die wiederum in den entsprechenden Pyridylthioester
17β-(2-Pyridylthiocarbonyl)-4-aza-5α-androstan-3-on, X,
umgewandelt wird, gefolgt von der Behandlung des Esters mit einem
Amin der Formel R2-NH2,
wobei R2 wie hierin oben als 1- oder 2-Adamantyl
oder 1-, 2- oder 7-Norbornanyl definiert ist, um ein 17β-(N-Adamantylcarbamoyl)-4-aza-5α-androston-3-on
XI zu bilden, das wie zuvor beschrieben dehydriert wird, um Verbindung
XIV, 17β-(N-Adamantylcarbamoyl)-4-azaandrost-1-en-3-on),
oder das entsprechende Norbornanylderivat zu bilden.
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Bei einem weiteren alternativen Verfahren
zur Einführung
des 17β-(N-Adamantylcarbamoyl)substituenten
in eine 17β-Carboxyandrostanverbindung
der Formel VI, XII oder IX wird jede auf eine Weise, ähnlich den
in Steroids, Band 35 #3, März
1980, S. 1–7,
beschriebenen Verfahren, mit Dicyclohexylcarbodiimid und 1-Hydroxybenzotriazol
behandelt, um das 17β-(1-Benzotriazoloxycarbonyl)-4-aza-5α-androst-l-en-3-on,
VII, XIII oder Verbindung X, zu bilden, wobei der Substituent X
eine Benzotriazoloxygruppe ist.
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Die obigen Reaktionen werden in dem
nachfolgenden allgemeinen Fließschema
II schematisch beschrieben. FLIESS-SCHEMA
II
ALLGEMEINES
FLIESS-SCHEMA II (FORTS.)
ALLGEMEINES
FLIESS-SCHEMA II (FORTS.)
X ist 2-Pyridylthio oder 1-Benzotriazoloxy.
R
2 ist 1- oder 2-Adamantylamino oder Norbornanylamino.
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Die vorliegende Erfindung hat das
Ziel, geeignete topische, orale und parenterale pharmazeutische Formulierungen
zur Verwendung bei den neuen Behandlungsverfahren der vorliegenden
Erfindung zur Verfügung
zu stellen.
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Die Zusammensetzungen, die die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung als den Wirkstoff zur Verwendung bei
der Behandlung von z. B. benigner Prostatahypertrophie, Prostatitis
und zur Behandlung und Prävention
von Prostatakarzinomen und hyperandrogenen Zuständen enthalten, können in
einer breiten Vielfalt therapeutischer Dosisformen in herkömmlichen
Vehikeln zur systemischen Verabreichung, wie z. B. durch orale Verabreichung
in Form von Tabletten, Kapseln, Lösungen oder Suspensionen, oder
durch Injektion verabreicht werden. Die Tagesdosis der Produkte
kann über
einen großen
Bereich, der von 0,5 bis 1000 mg pro erwachsenem Menschen/pro Tag
reicht, variiert werden. Die Zusammensetzungen werden vorzugsweise
in Form eingekerbter Tabletten, die 0,5, 1,0, 2,5, 5,0, 10,0, 15,0,
25,0 und 50,0 Milligramm des Wirkstoffes enthalten, zur symptomatischen
Einstellung der Dosis auf den zu behandelnden Patienten zur Verfügung gestellt. Eine
wirksame Menge des Arzneistoffes wird üblicherweise in einer Dosishöhe von zwischen
etwa 0,002 mg bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht pro Tag zugeführt. Vorzugsweise
liegt der Bereich zwischen etwa 0,01 mg und 7 mg/kg Körpergewicht
pro Tag. Diese Dosen liegen weit unter der toxischen Dosis des Produkts.
Zur Behandlung von androgener Alopezie, Akne vulgaris, Seborrhö, weiblichem
Hirsutismus werden die Verbindung der vorliegenden Erfindung in
einer pharmazeutischen Zusammensetzung verabreicht, die den Wirkstoff
in Kombination mit einem pharmakologisch annehmbaren Träger enthält, der
hergerichtet ist zur topischen, oralen oder parenteralen Verabreichung.
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Diese topischen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in Form einer Creme-, Salben-, Gel- oder Aerosolformulierung vorliegen,
die zur Auftragung auf die Haut hergerichtet ist. Diese topischen
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung enthalten, enthalten üblicherweise
etwa 0,1% bis 15%, vorzugsweise etwa 5% des Wirkstoffs, vermischt
mit etwa 95% Vehikel.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
in oralen Dosisformen, wie z. B. Tabletten, Kapseln (jeweils einschließlich Formulierungen
mit zeitlich festgelegter und verzögerter Abgabe), Pillen, Pulvern, Granulaten,
Elixieren, Tinkturen, Suspensionen, Sirupen und Emulsionen, verabreicht
werden. Ebenso können
sie auch in intravenöser
(sowohl als Bolus als auch als Infusion), intraperitonealer, subkutaner
oder intramuskulärer
Form verabreicht werden, wobei jeweils Anwendungs formen verwendet
werden, die den Durchschnittsfachleuten auf pharmazeutischem Gebiet
gut bekannt sind. Eine wirksame, jedoch nichttoxische Menge der
erwünschten
Verbindung kann als ein 5α-Reduktasemittel
verwendet werden.
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Das Dosisregime, das die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung verwendet, wird gemäß einer Vielzahl von Faktoren
ausgewählt,
einschließlich
Typ, Spezies, Alter, Gewicht, Geschlecht und medizinischem Zustand
des Patienten, der Schwere des zu behandelnden Zustandes, des Verabreichungsweges,
der Nieren- und Leber-Funktion des Patienten und der verwendeten
speziellen Verbindung oder des verwendeten speziellen Salzes davon.
Ein Arzt oder Tierarzt mit durchschnittlichen Fähigkeiten kann leicht die wirksame
Menge des Arzneistoffes, die benötigt
wird, um das Fortschreiten des Zustandes zu verhindern, zu bekämpfen oder aufzuhalten,
ermitteln und verschreiben. Die optimale Genauigkeit beim Erreichen
der Arzneistoffkonzentration innerhalb des Bereichs, der eine Wirkung
ergibt, ohne toxisch zu sein, erfordert ein Regime, basierend auf der
Kinetik der Verfügbarkeit
des Arzneistoffes für
die Zielstellen. Dies umfaßt
eine Berücksichtigung
der Verteilung, des Gleichgewichts und der Eliminierung eines Arzneistoffes.
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Orale Dosen der vorliegenden Erfindung
werden, wenn sie für
die indizierten Wirkungen verwendet werden, etwa zwischen dem Bereich
liegen. Vorteilhafterweise können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung in einer Tageseinzeldosis
verabreicht werden, oder die tägliche
Gesamtdosis kann in Teildosen zwei-, drei- oder viermal täglich verabreicht
werden. Darüber
hinaus können
bevorzugte Verbindungen der vorliegenden Erfindung in intranasaler
Form durch topische Verwendung geeigneter Intranasalvehikel oder
auf transdermalen Wegen verabreicht werden, wobei jene Formen transdermaler
Pflaster verwendet werden, die dem Durchschnittsfachmann gut bekannt
sind. Zur Verabreichung in der Form eines transdermalen Abgabesystems wird
die Dosisverabreichung während
des Dosisregimes natürlich
kontinuierlich anstatt intermittierend sein.
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Bei den Verfahren der vorliegenden
Erfindung können
die hierin im Detail beschriebenen Verbindungen den Wirkstoff bilden
und typischerweise vermischt mit geeigneten pharmazeutischen Verdünnungsmitteln, Hilfsstoffen
oder Trägern
(hierin gemeinsam als "Träger"-Materialen bezeichnet)
verabreicht werden, die im Hinblick auf die vorgesehene Verabreichungsform,
d. h. Oraltabletten, Kapseln, Elixiere, Sirupe und dergleichen,
und in Übereinstimmung
mit herkömmlichen
pharmazeutischen Praktiken geeignet ausgewählt werden.
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Zum Beispiel kann zur oralen Verabreichung
in Form einer Tablette oder Kapsel die wirksame Arzneistoffkomponente
mit einem oralen, nichttoxischen pharmazeutisch annehmbaren inerten
Träger,
wie z. B. Ethanol, Glycerin, Wasser und dergleichen, kombiniert
werden. Darüber
hinaus können,
falls erwünscht
oder notwendig, auch geeignete Bindemittel, Gleitmittel, Sprengmittel
und Farbmittel in die Mischung eingebracht werden. Geeignete Bindemittel
sind u. a. Stärke,
Gelatine, natürliche
Zucker, wie z. B. Glukose oder beta-Lactose, Maissüßmittel,
natürliche
und synthetische Gummen, wie z. B. Akazien-, Tragantgummi oder Natriumalginat,
Carboxymethylcellulose, Polyethylenglycol, Wachse und dergleichen.
Gleitmittel, die in diesen Dosisformen verwendet werden, sind u.
a. Natriumoleat, Natriumstearat, Magnesiumstearat, Natriumbenzoat,
Natriumacetat, Natriumchlorid und dergleichen. Sprengmittel sind
u. a., ohne Beschränkung,
Stärke,
Methylcellulose, Agar, Bentonit, Xanthangummi und dergleichen.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
auch in Form von Liposomabgabesystemen, wie z. B. kleinen einlamellaren
Vesikeln, großen
einlamellaren Vesikeln und multilamellaren Vesikeln, verabreicht
werden. Liposome können
aus einer Vielzahl von Phospholipiden, wie z. B. Cholesterin, Stearylamin oder
Phosphatidylcholinen, gebildet werden.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
auch durch die Verwendung monoklonaler Antikörper als einzelne Träger, an
die die Verbindungsmoleküle
gekuppelt sind, abgegeben werden. Die Verbindung der vorliegenden
Erfindung können
auch mit löslichen
Polymeren als auf ein Ziel ausrichtbare Arzneistoffträger gekuppelt
sein. Solche Polymere können
u. a. Polyvinylpyrrolidon, ein Pyrancopolymer, Polyhydroxypropylmethacrylamidphenol,
Polyhydroxyethylaspartamidphenol oder mit Palmitoylresten substituiertes
Polyethylenoxidpolylysin sein. Darüber hinaus können die
Verbindung der vorliegenden Erfindung an eine Klasse biologisch
abbaubarer Polymere gekuppelt sein, die geeignet sind, um eine gesteuerte
Arzneistoffabgabe zu erzielen, zum Beispiel Polymilchsäure, Poly-epsilon-caprolacton,
Polyhydroxybuttersäure,
Polyorthoester, Polyacetale, Polydihydropyrane, Polycyanoacrylate
und vernetzte oder amphipatische Blockcopolymere von Hydrogelen.
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BIOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN
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Herstellung
von menschlichen Prostata- und Kopfhaut-5α-Reduktasen
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Proben von menschlichem Gewebe wurden
durch Verwendung einer Gefriermühle
pulverisiert und durch Verwendung eines Potter-Elvehjem-Homogenisators in
40 mM Kaliumphosphat, pH 6,5, 5 mM Magnesiumsulfat, 25 mM Kaliumchlorid,
1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid, 1 mM Dithiothreit (DTT), das 0,25
M Saccharose enthielt, homogenisiert. Ein rohes Kernpellet wurde
durch 15minütige
Zentrifugation des Homogenats bei 1500 × g hergestellt. Das rohe Kernpellet
wurde zweimal gewaschen und in zwei Volumen Puffer erneut suspendiert.
Glycerin wurde zu dem erneut suspendierten Pellet bis zu einer Endkonzentration
von 20% zugegeben. Die Enzymsuspension wurde in Aliquoten bei –80°C eingefroren.
Die Prostata- und
Kopfhautreduktasen waren bei der Lagerung unter diesen Bedingungen
wenigstens 4 Monate stabil.
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5α-Reduktase-Untersuchung
-
Die Reaktionsmischung, die in einem
Endvolumen von 100 μl
enthalten war, ist: 40 mM Puffer (menschliche Kopfhaut, Kaliumphosphat,
pH 6,5; menschliche Prostata-5α-Reduktase,
Natriumcitrat, pH 5,5), 0,3–10 μM 14C-T
(oder 3H-T), 1 mM DTT und 500 μM NADPH.
Typischerweise wurde die Untersuchung durch die Zugabe von 50–100 μg Prostatahomogenat
oder 75–200 μg Kopfhauthomogenat
initiiert und bei 37°C
inkubiert. Nach 10–50
Minuten wurde die Reaktion durch Extraktion mit 250 μl einer Mischung
aus 70% Cyclohexan: 30% Ethylacetat, die 10 μg jeweils von DHT und T enthielt,
gequencht. Die wäßrigen und
organischen Schichten wurden durch Zentrifugation bei 14000 U/min
in einer Eppendorf-Mikrozentrifuge getrennt. Die organische Schicht
wurde der Normalphasen-HPLC unterworfen (10-cm-Whatman-Partisil-5-Silicasäule, äquilibriert
mit 1 ml/min 70% Cyclohexan : 30% Ethylacetat; Retentionszeiten
DHT, 6,8–7,2
min; Androstandiol, 7,6–8,0
min; T, 9,1–9,7
min). Das HPLC-System bestand aus einem Waters Model 680 Gradient
System, ausgestattet mit einem Hitachi-Model-655A-Autosampler, einem
variablen Applied-Biosystems-Model-757-UV-Detektor und einem Radiomatic-Model-A120-Radioaktivitätsanalysator.
Die Umwandlung von T in DHT wurde durch Verwendung eines Radioaktivitätsflußdetektors
durch Vermischen des HPLC-Stroms mit einem Volumen Flo Scint 1 (Radiomatic) überwacht.
Unter den beschriebenen Bedingungen war die Erzeugung von DHT wenigstens
25 Minuten lang linear. Die einzigen beobachteten Steroide bei den
Präparaten
menschlicher Prostata und Kopfhaut waren T, DHT und Androstandiol.
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Stummelschwanzmakaken-Vorschrift
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Die folgende Vorschrift wird bei
den Stummelschwanzmakakenaffen verwendet, um die haarwuchsfördernde
Wirkung von Verbindungen der vorliegenden Erfindung zu zeigen.
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Einundzwanzig männliche Stummelschwanzmakakenaffen
der Spezies Macaca speciosa werden auf Basis von Ausgangshaargewichtsdaten
in Vehikelkontroll- und Arzneistoffbehandlungsgruppen eingeteilt.
Diese Einteilung ist notwendig, um sicherzustellen, daß der durchschnittliche
Ausgangshaarwuchs für
jede Kontroll- und Versuchsgruppe vergleichbar ist.
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Die Kontroll- und Arzneistoffbehandlungsgruppen
sind wie folgt:
- 1. Topisch 50 : 30 : 20 Vehikel
(N=6)
- 2. Oral 5α-Reduktase
und topisch 50 : 30 : 20 Vehikel (N=5)
- 3. Oral Placebo (N=5)
- 4. 5α-Reduktase
in Vehikel (N=5)
-
Das Vehikel besteht aus 50% Propylenglycol,
30% Ethanol und 20% Wasser. Eine 100-mM-Konzentration topischer
5α-Reduktase
wird in diesem Vehikel formuliert. Dieselbe 5α-Reduktase wird als eine orale
Dosis von 0,5 mg pro Affe verabreicht. Unmittelbar vor der Dosierungsphase
der Untersuchung wird Haar aus einem 1 Inch großen quadratischen Bereich (der
durch vier Tätowierungen
gekennzeichnet ist) im Zentrum der kahl werdenden Kopfhaut entfernt.
Diese Haarerfassung ist die Ausgangshaarwuchsbestimmung vor Behandlungsbeginn.
Etwa 250 μl
Vehikel und 5α-Reduktase
in Vehikel werden hergestellt und topisch auf den tätowierten
Bereich der Kopfhaut aufgetragen. Die ausgewählte 5α-Reduktase und das Placebo werden
von den Affen zur selben Zeit aufgenommen, wie die topischen Dosen
verabreicht werden. Den Affen werden einmal pro Tag, sieben Tage
pro Woche, zwanzig Wochen lang Dosen verabreicht.
-
In vierwöchigen Intervallen während der
Dosierphase der Untersuchung wird jeder Affe rasiert und das Haar
gesammelt und gewogen. Die Körpergewichtsdaten
(zu Beginn und während
der Untersuchung) werden durch den nichtparametrisierten Wilcoxon-Rangsummentest
ausgewertet. Die Unterschiede sind bei p < 0,05 signifikant. Die Haarwuchsdaten
jeder wöchentlichen
Erfassung der Vehikel-, Placebo- und Behandlungsgruppen werden als
die Veränderung
zum Ausgang ausgedrückt.
Die statistische Auswertung wird anhand des Rangs der Daten ausgeführt, um
die Gesamtunterschiede zwischen den Gruppen bei jeder vierwöchigen Erfassung
zu zeigen.