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Sachgebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft die Reinigung
eines neurotrophen Faktors aus dem pigmentierten Netzhautepithel
(PEDNF).
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Hintergrund der Erfindung
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Viele Arten von Neuronen sind für ihr Überleben
und ihr Wohlergehen von der Verfügbarkeit
spezieller regulatorischer Moleküle,
bekannt als neurotrophe Faktoren, abhängig. Der am besten charakterisierte
neurotrophe Faktor ist der Nerven-Wachstumsfaktor (NGF). NGF reguliert
das Überleben
und die spezialisierte Funktion der sympathischen und der Dorsalwurzelganglion-Neuronen
im peripheren Nervensystem und von einigen cholinergen Neuronen
im Zentralnervensystem. Trophische Faktoren, die auf andere Neuronen
wirken, wurden ebenfalls identifiziert und zwei solcher Faktoren,
der ciliäre
neurotrophe Faktor (CNTF) und der neurotrophe Faktor aus dem Hirn
(BDNF) wurden gereinigt. Außerdem
wurde unlängst
gezeigt, dass einige Wachstumsfaktoren, wie der Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF)
und der epidermale Wachstumsfaktor (EGF), die ursprünglich aufgrund
ihres mitogenen Effekts auf Zellen identifiziert wurden, auch als überlebensfördernde
Agenzien für
Neuronen fungieren. Postsynaptische Zielzellen und Satellitenzellen
wie Gliazellen scheinen die Hauptquellen der neurotrophen Faktoren
zu sein. Es wurde vorgeschlagen, dass das Überleben der Photorezeptorzellen
der Netzhaut ebenfalls durch spezifische neurotrophe Faktoren reguliert
sein könnte. Ein
Hinweis unter anderen, die diese Annahme unterstützen, ist die Beobachtung,
dass Photorezeptoren in einigen Arten im Entwicklungsverlauf einen
neuronalen Zelltod unterlaufen, ein Phänomen, von dem allgemein angenommen
wird, dass es die beschränkte
Verfügbarkeit
von neurotrophen Faktoren widerspiegelt. Es wurde auch gezeigt,
dass für
die Entwicklung von Photorezeptoren, sowie auch für die Erhaltung
ihrer normalen Funktion, eine Wechselwirkungen mit dem Pigmentepithel
der Netzhaut (RPE) stattfinden müssen,
was darauf hinweist, dass Moleküle
oder Faktoren aus dem RPE für
die Funktion und das Überleben
der Photorezeptoren notwendig sein könnte.
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Das RPE entwickelt sich zeitlich
vor der neuralen Netzhaut und grenzt an diese an. In einem geschlossenen
Raum zwischen diesen beiden Zellschichten liegt die Interphotorezeptor-Matrix und viele
lösliche
Produkte des RPE und der Zellen der neuralen Netzhaut sind in dieser
Interphotorezeptor-Matrix enthalten. Nährstoffe, Metabolite und trophische
Faktoren die zwischen dem RPE und der neuralen Netzhaut ausgetauscht werden,
müssen
die Interphotorezeptor-Matrix passieren. Es wird zum Beispiel angenommen,
dass die Zellen des RPE einen Photorezeptor-Überlebensfaktor (PSPA) synthetisieren
und sekretieren.
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Gezüchtete RPE-Zellen synthetisieren
eine Reihe von bekannten trophischen Faktoren, einschließlich des
Wachstumsfaktors aus Blutplättchen
(PDGF), FGF, transformierender Wachstumsfaktor-☐ (TGF-☐)
und transformierender Wachstumsfaktor-☐ (TGF-☐).
Es ist durchaus denkbar, dass diese oder andere unbekannte Faktoren
aus dem RPE die Entwicklung der neuralen Netzhaut beeinflussen können. Tombran-Tink
et al. (Exp. Eye Res. (1991) 53, Seiten 411–414) legen die Reinigung eines
Faktors aus dem RPE mit hoher neuronaler Differenzierungsaktivität offen.
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Das RPE ist neuraler Abstammung und
bildet eine einzellige Schicht, die zwischen der neuralen Netzhaut
und der Blutzirkulation innerhalb der Aderhaut angesiedelt ist.
In dieser strategischen Lage bildet das RPE einen Teil der Blut-Netzhaut-Schranke, übernimmt
für die
Integrität
und Funktionen der Netzhaut essentielle Aufgaben und spielt eine
wichtige Rolle bei vaskulären,
entzündlichen,
degenerativen und dystrophen Erkrankungen der Netzhaut und der Aderhaut.
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Die Funktionen des RPE bezüglich des
Sehprozesses sind vielfältig
und beinhalten hell/dunkel-Adaptation, die Phagocytose von abgeschilferten
Membranen des äußeren Segments
der Stäbchen
und die Versorgung mit Nährstoffen.
Andererseits weiß man
seit langem, dass eine enge gegenseitige Abhängigkeit von RPE und neuraler
Netzhaut während
der normalen Entwicklung besteht, die aber funktionell nicht sehr
gut aufgeklärt
ist, obwohl bekannt ist, dass das RPE für die Regeneration der Netzhaut
wichtig ist. Es wurde übereinstimmend
beobachtet, dass der Kontaktverlust der neuralen Netzhaut mit dem
RPE (Netzhautablösung)
bei vielen Vertebraten zur Degeneration der Netzhaut führt. Als
Nebeneffekt der Netzhautablösung
wurde häufig eine
starke vom RPE ausgehende Zellproliferation unterhalb der Ablösungsstellen
beobachtet.
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Daher wäre die Identifizierung von
hypothetischen Überlebensfaktoren
für Photorezeptorzellen
von potenziell großer
Bedeutung für
die Behandlung von krankhaften Zuständen, die durch Photorezeptor-Degeneration
aus ungeklärter
Ursache zur Erblindung führen
können.
Während
diese Arten von selektiver Photorezeptor-Degeneration auf eine Reihe
von verschiedenen Mechanismen zurückzuführen sein können, lassen Analogien mit
neuronalen Degenerationen in anderen Regionen des Nervensystems
auf eine Beteiligung einer neurotrophen Aktivität der Netzhaut schließen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Reinigung eines neurotrophen Faktors aus dem pigmentierten
Netzhautepithel. Das Verfahren der Reinigung umfasst die Bereitstellung
einer unreinen, neurotrophen Faktor aus dem pigmentierten Netzhautepithel
enthaltenden Proteinfraktion, das Ausfällen der verunreinigenden Proteine
aus der unreinen PEDNF enthaltenden Proteinfraktion, durch Einstellen
der unreinen, PEDNF enthaltende Proteinfraktion auf eine Ammoniumsulfatsättigung
von 50% bis 60%, um eine 50 bis 60%-ige Ammoniumsulfat-Proteinfraktion
zu erhalten und/oder Ausfällen
von PEDNF aus der unreinen, PEDNF enthaltenden Proteinfraktion,
durch Einstellen der unreinen, PEDNF enthaltende Proteinfraktion
auf eine Ammoniumsulfatsättigung
von 70% bis 80%, um eine 70 bis 80%-ige Ammoniumsulfat-Proteinfraktion
zu erhalten, sowie die Aufbringung der unreinen, neurotrophen Faktor
aus dem pigmentierten Netzhautepithel enthaltenden Proteinfraktion
auf ein Kationenaustauschchromatographiemedium. Das Kationenaustauschchromatographiemedium
wird dann gewaschen, um jegliche ungebundene Proteine zu eluieren
und der neurotrophe Faktor aus dem pigmentierten Netzhautepithel
wird vom Kationenaustauschchromatographiemedium eluiert und gesammelt.
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Weiterhin wird ein rekombinantes
DNA-Molekül
beschrieben, das ein Gen beinhaltet, welches einen neurotrophen
Faktor aus dem pigmentierten Netzhautepithel mit der DNA-Sequenz oder Aminosäure-Sequenz in
SEQ ID NO 1 codiert und ein nicht-menschlicher Organismus, der mit
einem rekombinanten DNA-Molekül transformiert
ist, das ein Gen für
den neurotrophen Faktor aus dem pigmentierten Netzhautepithel mit
der in SEQ ID NO 1 festgelegten DNA-Sequenz beinhaltet.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung
gereinigter PEDNF kann in einem Verfahren zur Behandlung von Tumoren,
von Augenerkrankungen und von durch die Aktivität von Serinproteasen hervorgerufene Erkrankungen,
verwendet werden, welches auf der Verabreichung von PEDNF beruht.
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Kurzbeschreibung der Abbildungen
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Die Eigenschaften und Vorteile der
Erfindung werden durch das Lesen der Ansprüche und der genauen Beschreibung
der Erfindung in Verbindung mit den im Folgenden beschriebenen Abbildungen
deutlicher.
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1 ist
ein mit Coomassie-Blau gefärbtes
SDS Polyacrylamidgel, das die Lage der PEDNF Protein-Doppelbande
zeigt, welche nur in RPE-konditioniertem Medium (RPE-CM) auftritt.
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2 ist
eine Differenzial-Interferenzkontrastmikroskop-Aufnahme, die Zellkulturen
8 Tage nach der Anheftung zeigen, nachdem sie für 7 Tage in serumfreiem Medium
mit 2 μg/ml
des elektroeluierten PEDNF (A) oder
serumfreiem Kontrollmedium stimuliert wurden (B).
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3 ist
ein mit Silber gefärbtes
zweidimensionales Gel. Molekulargewichte sind links und pH-Extremwerte
oben angegeben.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Zellen des pigmentierten Netzhautepithels
sind in vivo eng assoziiert mit differenzierenden Retinoblasten
und tragen zu einer Umgebung bei, die für ihre Entwicklung und normale
Funktion sowohl in vivo als auch in vitro notwendig ist. Retinoblastomazellen
zeigen multipotente Differenzierungseigenschaften, die denen ihrer
Vorläuferzellen,
den primitiven Retinoblasten, ähneln,
was durch die Tatsache belegt wurde, dass Agenzien wie Laminin,
Natriumbutyrat und Dibutyryl-cAMP die Ausprägung von neuronalen, gliären und
Pigmentepithel-Charakteristika in vitro hervorrufen können.
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Eine menschliche gezüchtete Retinoblastoma-Zellinie,
Y79-Zellen, zeigen einen hohen Grad von nervenzellartiger Differenzierung,
wenn sie mit einem RPE-konditionierten Medium (RPE-CM) behandelt
werden. Die Differenzierung wird sowohl in morphologischen als auch
biochemischen Charakteristika der Zellen sichtbar. Die behandelten
Zellen entsenden aus ihren Zellkörpern
verzweigende neuritische Fortsätze
und exprimieren erhöhte
Spiegel von neuronspezifischer Enolase (NSE) und Neurofilament-Proteinen.
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Die durch das RPE abgesonderten Proteine
wurden aus RPE-CM fraktioniert und eine Protein-Doppelbande mit
einem relativen Molekulargewicht von etwa 50.000 bis etwa 55.000,
welche ausschließlich
im RPE-CM auftritt, identifiziert. Dieser neurotrophe Faktor aus
dem pigmentierten Netzhautepithel (PEDNF), welcher eines der wesentlichen
sekretorischen Produkte von menschlichen fötalen RPE-Zellen ist, wurde
isoliert und die neurotrophe Wirkung auf Y79-Retinoblastomazellen
gezeigt.
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PEDNF kann zur Behandlung von Netzhauterkrankungen
angewendet werden unter anderem, jedoch nicht ausschließlich, Retinoblastoma
und andere Tumoren des Auges, Retinitis pigmentosa, verschiedene
Formen der Netzhautablösung,
Maculadegeneration, diabetische Retinopathie und andere erbliche
und altersbedingte Erkrankungen von Netzhautzellen.
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Im Falle von Netzhauttumoren regt
PEDNF die Tumorzellen dazu an, biochemische und phänotypische
Merkmale von reifen neuronalen Zellen auszuprägen. Solche Veränderungen
werden durch den Stillstand oder die Verringerung der Zellteilungsrate
deutlich, was zu Tumorrückgang
oder zu einer Verlangsamung des Tumorwachstums führt. Im Falle von nicht-tumorösen Netzhauterkrankungen
verstärken
die neurotrophen Eigenschaften von PEDNF das Überleben und das Wohlergehen
von Photorezeptor- und anderen Netzhautzellen, führen zur Verlängerung
ihrer funktionstüchtigen
Lebensspanne und zur Senkung der Rate des Einsetzens von Sehbehinderungen
und endgültiger
Erblindung. Im Falle der Netzhautablösung verlängert PEDNF die Lebensspanne
von Photorezeptorzellen in ausreichendem Maße, damit die Netzhaut-RPE-Verbindung durch
die üblichen
Wiederanheftungsvorgänge
erneuert werden kann, wodurch die normale Sehfähigkeit wiederhergestellt wird.
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1. Herstellung einer unreinen,
neurotrophen Faktor aus dem pigmentierten Netzhautepithel enthaltenden
Proteinfraktion
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Neurotrophe Faktor aus dem pigmentierten
Netzhautepithel (PEDNF) kann aus jeglichen Geweben oder Zellen isoliert
werden, die PEDNF herstellen.
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Natürlich vorkommende Zellen, die
PEDNF herstellen sind pigmentierte Netzhautepithelzellen. Solche Zellen
können
in Kultur gezüchtet
werden, wobei sie PEDNF in das Medium, in dem sie wachsen, absondern. Das
Medium kann in regelmäßigen Abständen geerntet
und PEDNF aus dem Medium isoliert werden. Geeignete Zellkulturen
können
aus pigmentierten Netzhautepithelzellen von Menschen, Affen und
anderen Primaten und anderen Tieren wie Hühnern, Mäusen, Ratten, Kühen und
Schweinen gewonnen werden.
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PEDNF kann auch durch Extraktion
der Interphotorezeptormatrix (IPM) oder aus der Netzhaut von Menschen,
Affen und anderen Primaten und anderen Tieren wie Hühnern, Mäusen, Ratten,
Kühen und Schweinen
isoliert werden.
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Alternativ kann PEDNF aus Quellen
gewonnen werden in denen er natürlicherweise
nicht vorkommt, wie nicht-menschliche Organismen, die mit einem
rekombinanten DNA-Molekül
transfiziert sind, das so konstruiert ist, dass eine Expression
von PEDNF in den für
die Expression des Gens ausgewählten
Wirtszellen erfolgt.
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A. Züchtung von menschlichen pigmentierten
Netzhautepithelzellen (RPE)
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Kulturen von RPE-Zellen werden durch
post-mortem-Präparation
von Augen angelegt, indem die Augen unter aseptischen Bedingungen
eröffnet
und der Glaskörper
und die Netzhaut entfernt werden. Die freigelegte Netzhaut wird
mit einer gepufferten Lösung
wie „Modified
Earle's Balanced
Salt Solution" (MEBS:
115,5 mM NaCl, 3,5 mM KCl, 1 mM NaH2PO4, 0,5 mM CaCl2,
0,27 mM MgCl2, 0,37 MgSO4,
15 mM HEPES, 14 mM NaHCO3, 12 mM Glukose,
pH 7,2) gewaschen. RPE-Zellen werden von der Bruch'schen Membran geschabt und
mittels eines Flüssigkeitsstrahls
aus einer Pasteur- oder ähnlichen
Pipette mit MEBS oder Kulturmedium abgelöst. Vor diesem Schritt kann
eine Behandlung mit proteinspaltenden oder anderen Enzymen wie Dispase (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN, Katalog #295 825). Alternativ können RPE-Zellen
isoliert werden, indem Stücke
der Lederhaut des intakten Auges abgelöst werden, so dass Aderhautgewebe
freigelegt wird, und diese Aderhaut-Oberfläche mit Protein-spaltenden
oder anderen Enzymen wie Dispase vor der Entfernung des Glaskörpers und
der Netzhaut behandelt wird und die RPE-Zellen durch Besprühen mit
Zellkulturmedium wie von Pfeffer beschrieben abgelöst werden.
Gewebefragmente werden in Gewebekulturschalen überführt in ein Medium wie komplettes
RPE-47-Medium mit niedrigem bzw. hohem Gehalt an Ca++,
wie von Pfeffer beschrieben, oder „Eagle's Minimal Essential Medium" (MEM, erhältlich bei
GIBCO Grand Island, NY) versetzt mit etwa 0,5% bis etwa 20% Volumenanteile
fötalem
Kälberserum.
Bei Konzentrationen unterhalb von etwa 0,5% fötalem Kälberserum sind die Serumkonzentrationen
zu niedrig, um das Zellwachstum effektiv zu unterstützen. Bei Konzentrationen
oberhalb von etwa 20% fötalem
Kälberserum
kommt den Zellen kein zusätzlicher
Vorteil bezüglich
des Zellwachstums zu.
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Das Medium kann auch mit Antibiotika
und/oder Fungiziden versetzt werden, um das Wachstum von Bakterien
und/oder Pilzen in den Kulturen zu verhindern. Antibiotika und Fungizide,
die geeignet für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind, sind etwa 1.000
Einheiten/ml Penicillin, etwa 100 μg/ml Streptomycin, etwa 0,25 μg/ml Amphotericin
und etwa 50 μg/ml
Gentamycin oder andere geeignete, im Fachgebiet bekannte Agenzien
solcher An. Diese Antibiotika können
nach Belieben einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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Die Zellen werden bei etwa 37°C bei einer
Atmosphäre
von etwa 5% Kohlendioxid bebrütet.
Pigmentierte Netzhautepithelzellen (RPE) heften sich an die Oberfläche der
Kulturschalen an, vermehren sich und bilden schließlich eine
zusammengewachsene einzellige Schicht aus.
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Wenn die Zellen zu einem dichten
Zellrasen zusammengewachsen sind, was nach 3–7 Tagen nach Beginn der Züchtung der
Zellen der Fall ist, werden sie geerntet, zum Beispiel durch Trypsinbehandlung
der einzelligen Schicht oder durch andere dem Fachmann bekannte
Verfahren und Aufnehmen der Zellen in einem Medium wie MEM, erhältlich bei
GIBCO, das mit etwa 5% bis etwa 20% fötalem Kälberserum versetzt ist. Ein Teil
der Zellen wird in sterile Gewebekulturflaschen wieder ausgesät, woraufhin
man die Zellen wieder in einer Atmosphäre von etwa 5% Kohlendioxid
und etwa 37°C
wachsen lässt.
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Alternativ können RPE-Zellen isoliert werden,
indem man von den Augen die Hornhaut, den 2 mm Lederhautring sowie
den Glaskörper
und die neurale Netzhaut entfernt. Die Augen werden mit Calcium-
und Magnesium-freier „Hanks
Balanced Salt Solution" (HBSS:
1,3 mM CaCl2, 5 mM KCl, 0.3 mM KH2PO4, 0,5 mM MgCl2, 0,4 mM MgSO4,
138 mM NaCl, 4 mM NaHCO3, 0,3 mM NaH2PO4, 5,6 mM D-Glukose
und 0,03 mM Phenolrot), erhältlich
bei GIBCOBRL in Gaithersburg, MD, gewaschen. Die Augenschale wird
mit einer Lösung gefüllt, die
aus etwa 0,1 Gewichtsprozent Trypsin und etwa 0,1 Gewichtsprozent
Hyaluronidase in Calcium- und Magnesium-freier „Hank's Balanced Salt Solution" besteht und das
Auge wird bei etwa 37°C
für etwa
15 Min. bis etwa 30 Min. bebrütet.
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Die abgelösten RPE-Zellen werden durch
vorsichtiges Absaugen gesammelt und das Verfahren wird solange wiederholt
bis die RPE-Zellen freigesetzt sind. Das Trypsin wird durch Zugabe
von etwa 5% bis etwa 20% fötalem
Kälberserum
zu der Probe mit den Zellen inaktiviert. Die Zellen werden durch
Zentrifugation bei etwa 1200 UpM für etwa 7 Min. gesammelt.
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Die RPE-Zellen werden dann auf sterile
Gewebekulturplatten in einer Dichte von etwa 1 × 105 Zellen pro
35 mm Platte ausgebracht. (Proportional mehr oder weniger Zellen
werden ausgebracht, wenn größere oder
kleinere Platten oder Gefäße benutzt
werden). Die Zellen wachsen in „DulBecco's Modified Eagle's Medium" (DMEM), erhältlich bei GIBCO, oder in einem
anderen geeigneten Medium wachsen. Das Medium kann mit einem gleichen
Volumen von HAM's
F12 Medium (erhältlich
bei GIBCO) versetzt werden, sowie mit etwa 1 mM Natriumpyruvat,
etwa 0,625 mM Hepes, etwa 6 mM L-Glutamin, etwa 1% nicht-essentielle
Aminosäuren, etwa
5 μg/ml
Insulin, etwa 5 μg/ml
Transferrin, etwa 5 ng/ml Selen, Antibiotika wie oben beschrieben
und etwa 0,5% bis etwa 20% fötalem
Kälberserum
wie oben beschrieben. Insulin, Transferrin und Selen sind bei Collaborative
Research in Lexington, MA, erhältlich.
Andere Reagenzien, die für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, wenn
nicht anders vermerkt, bei Sigma Chemical Co. in St Louis, MO, erhältlich.
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Wenn die Zellen zu einem dichten
Zellrasen zusammengewachsen sind, was nach 3–7 Tagen nach Beginn der Züchtung der
Zellen der Fall ist, werden sie geerntet, zum Beispiel durch Trypsinbehandlung
der einzelligen Schicht oder durch andere dem Fachmann bekannte
Verfahren und Aufnehmen der Zellen in einem Medium wie MEM, erhältlich bei
GIBCO, das mit etwa 5% bis etwa 20% fötalem Kälberserum versetzt ist. Ein Teil
der Zellen wird in sterile Gewebekulturflaschen wieder ausgesät, woraufhin
man die Zellen wieder in einer Atmosphäre von etwa 5% Kohlendioxid
und etwa 37°C
wachsen lässt.
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Obwohl nur zwei Verfahren zur Züchtung von
RPE-Zellen beschrieben werden, sind andere geeignete Verfahren zur
Züchtung
von RPE-Zellen auf dem Fachgebiet bekannt. Solche Verfahren sind
auch für
die Anwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet.
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B. Herstellung von durch
pigmentierte Netzhautepithelzellen konditioniertem Medium (RPE-CM)
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PEDNF ist ein Protein, das abgesondert
wird und RPE-Zellen sondern PEDNF in das Medium ab, in dem sie wachsen.
Daher ist es ein einfaches Verfahren zur Herstellung von PEDhTF,
RPE-Zellen in Kultur wachsen zu lassen und in regelmäßigen Abständen das
Medium von diesen Kulturen zu ernten.
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Ein Verfahren zur Isolierung von
PEDNF aus Medium, das zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
geeignet ist, besteht darin, die RPE-Zellen bis zum Erreichen eines
dichten Zellrasens wachsen zu lassen, in einem Medium wie DMEM versetzt
mit etwa 1 mM Natriumpyruvat, etwa 0,625 mM Hepes, etwa 6 mM L-Glutamin,
etwa 1% nicht-essentielle Aminosäuren,
etwa 5 μg/ml
Insulin, etwa 5 μg/ml
Transferrin, etwa 5 ng/ml Selen, Antibiotika und/oder Fungizide
wie oben beschrieben und etwa 0,5% bis etwa 20% fötalem Kälberserum
wie oben beschrieben. Die dichten Zellrasen der RPE-Zellen werden
ausgiebig mit „Hank's Balanced Salt Solution" oder anderen geeigneten
Waschlösungen
gewaschen, um Serumproteine aus dem im Medium zur Züchtung der
RPE-Zellen enthaltenen fötalen
Kälberserum
zu entfernen. Etwa 1 ml pro cm2 der Zelloberfläche serumfreies
Medium wie DMEM, versetzt mit etwa 1 mM Natriumpyruvat, etwa 0,625
mM Hepes, etwa 6 mM L-Glutamin,
etwa 1% nicht-essentielle Aminosäuren,
etwa 5 μg/ml
Insulin, etwa 5 μg/ml
Transferrin, etwa 5 ng/ml Selen, Antibiotika und/oder Fungizide
wie oben beschrieben, wird zu den Kulturen gegeben und dann werden
sie in einer Atmosphäre
von etwa 5% CO2 bei etwa 37°C für etwa 1
bis etwa 10 Tage bebrütet.
In einer anderen Ausführungsform
kann PEDNF aus Serum enthaltendem Medium wie DMEM, versetzt mit
etwa 1 mM Natriumpyruvat, etwa 0,625 mM Hepes, etwa 6 mM L-Glutamin,
etwa 1% nicht-essentielle Aminosäuren,
etwa 5 μg/ml
Insulin, etwa 5 μg/ml
Transferrin, etwa 5 ng/ml Selen, Antibiotika und/oder Fungizide
wie oben beschrieben und etwa 0,5% bis etwa 20% fötalem Kälberserum
wie oben beschrieben, isoliert werden.
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Das Medium wird dann gesammelt, indem
das Medium in Zentrifugenröhrchen
aus Plastik geschüttet wird
und das Medium wird bei etwa 3.000 UpM für etwa 10 Min. zentrifugiert,
um jegliche freien Zellen und andere Teilchen aus dem Medium zu
entfernen und nach Filtration wird eine unreine PEDNF-Proteinlösung erhalten.
Das Medium kann direkt für
die Reinigung und die Testung von PEDNF verwendet oder bei –20°C aufbewahrt
werden, bis es benötigt
wird.
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C. Isolierung von PEDNF
aus Gewebe rohen
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PEDNF kann direkt aus Augen isoliert
werden indem die Augen eröffnet
werden und der Glaskörper und
die Netzhaut entfernt werden. Das pigmentierte Netzhautepithel wird
mittels eines Einweg-Zellschabers von der Bruch'schen Membran geschabt. Gewebefragmente
werden in einen Teflon- oder Glas-Homogenisator mit 10 mM „Phosphate-Buffered
Saline" (PBS) überführt und
zum Aufbrechen der Zellen homogenisiert. Die Lösung wird dann bei etwa 10.000
UpM für
etwa 10 Min. zentrifugiert und gefiltert, um die Zelltrümmer zu
entfernen. Der PEDNF enthaltende Überstand wird gesammelt, wodurch
man eine unreine PEDNF-Proteinlösung erhält. Das
Medium kann direkt für
die Reinigung oder Testung von PEDNF verwendet oder bei –20°C gelagert werden,
bis es benötigt
wird.
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D. Isolierung von PEDNF
aus rekombinanten Zellen
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PEDNF kann auch aus rekombinanten
Zellen isoliert werden, welche so konstruiert wurden, dass sie das
PEDNF-Gen exprimieren. Der PEDNF kann als intrazelluläres oder
extrazelluläres
Protein exprimiert werden.
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Intrazellulärer PEDNF wird isoliert, indem
die Zellen in einem Dounce- oder einem anderen geeigneten Homogenisator
in einem Puffer wie PBS, der Detergenzien oder andere löslichkeitsfördernde
Agenzien wie Harnstoff oder Guanidiniumhydrochlorid enthalten kann,
homogenisiert werden, und diese dann bei etwa 10.000 UpM für etwa 20
Min. zentrifugiert werden, um Zelltrümmer zu entfernen, wodurch
man eine unreine PEDNF-Proteinfraktion erhält.
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Extrazellulärer PEDNF wird isoliert, indem
man das Medium, in dem die PEDNF exprimierenden Zellen wachsen,
sammelt. Dies wird am einfachsten in einem kontinuierlichen Zentrifugationsverfahren,
wie mittels einer Sharples-Zentrifuge, durchgeführt. Der Überstand wird gesammelt, wodurch
man eine unreine PEDNF-Proteinlösung erhält. Das
Medium kann direkt für
die Reinigung oder Testung von PEDNF verwendet oder bei –20°C gelagert
werden, bis es benötigt
wird.
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2. Reinigung von PEDNF
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A. Reinigung von PEDNF
im kleinen Maßstab
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i. Ammoniumsulfatausfällung
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Eine unreine PEDNF-Proteinfraktion
kann teilweise durch Ammoniumsulfatausfällung gereinigt werden, wodurch
man eine durch Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion erhält. Die Prozentangaben für Ammoniumsulfat
beziehen sich auf % Sättigung
von Ammoniumsulfat bei 20°C
und beruhen auf einer 100%-igen Sättigung bei 767 g/l.
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Eine unreine PEDNF-Proteinfraktion
wird auf eine etwa 50%-ige Ammoniumsulfatsättigung durch die Zugabe von
etwa 313 g festem Ammoniumsulfat pro Liter unreiner Proteinfraktion
bei etwa 20°C
eingestellt. Das Ammoniumsulfat wird vorzugsweise langsam zu der
unreinen Proteinfraktion gegeben, während die Lösung zum Beispiel mit einem
Rührstab
oder auf einem mechanischen Rührgerät gerührt wird.
Das Ammoniumsulfat wird langsam zugegeben, um lokal hohe Konzentrationen
von Ammoniumsulfat zu verhindern, was zu einer schnellen Ausfällung und
Denaturierung von Proteinen in der unreinen Proteinfraktion führen kann. Nachdem
das Ammoniumsulfat vollständig
zugegeben wurde, wird die etwa 50%-ige Ammoniumsulfatlösung für etwa 30
Min. bei etwa 20°C
gerührt.
Die etwa 50%-ige Ammoniumsulfatlösung
wird dann bei etwa 10.000 g bei etwa 20°C für etwa 20 Min. zentrifugiert.
Der Überstand
wird zur weiteren Verarbeitung gesammelt. In einer anderen Ausführungsform
wird die etwa 50%-ige Ammoniumsulfatlösung durch Filterpapier wie
Whatman #1 gefiltert, um den Niederschlag zu entfernen. In diesem
Fall wird das Filtrat für
die weitere Verarbeitung gesammelt.
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Die etwa 50%-ige Ammoniumsulfatlösung wird
dann durch die Zugabe von etwa 137 g/l Ammoniumsulfat auf eine Sättigung
von etwa 70% eingestellt. Das Ammoniumsulfat wird langsam zugegeben
und nachdem das Ammoniumsulfat vollständig zugegeben wurde, wird
die etwa 70%-ige Ammoniumsulfatlösung
für etwa
30 Min. bei etwa 20°C
gerührt.
Die etwa 70%-ige Ammoniumsulfatlösung
wird zentrifugiert oder filtriert wie oben beschrieben und der Niederschlag
wird zur weiteren Verarbeitung gesammelt.
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Der Niederschlag mit Ammoniumsulfat
wird dann in einem Puffer wie etwa 10 mM Phosphat, pH 7, wiederaufgenommen,
wodurch man eine 50–70%-ige
Ammoniumsulfatfraktion erhält.
Die Lösung
wird dann unter Verwendung einer „Amicon Diaflo"-Ultrafiltrationseinheit
diafiltriert oder gegen einen Puffer wie etwa 10 mM Phosphat, pH
7, dialysiert, um das restliche Ammoniumsulfat aus der wiederaufgenommenen 50–70%-igen
Ammoniumsulfatfraktion zu entfernen.
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ii. Reinigung von PEDNF
durch SDS-Gelelektrophorese
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Eine Reinigung von PEDNF im kleinen
Maßstab
wird mittels SDS-Polyacrylamidplattengelen
durchgeführt.
Solche SDS-Polyacrylamidgele sind im Fachgebiet sehr gut bekannt
und die Präparation
von solchen Gelen wurde beschrieben von Weber und Osborn, J. Biol.
Chem., 244, 4406 (1969) und modifiziert von Lämmli, Nature, 277, 680 (1970).
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Proben einer unreinen PEDNF-Proteinfraktion
oder einer über
Ammoniumsulfat gereinigten PEDNF-Proteinfraktion werden gegen einen
Puffer wie 10 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, dialysiert, gefriergetrocknet
und in 62,5 mM Tris, pH 6,8, 2% SDS, 10% Glycerin, 0,001% Bromphenolblau
und 0,1 M 2-Mercaptoethanol resuspendiert, wobei das Bromphenolblau
als Markierung für
die Wanderung im Gel dient. Zu den zusätzlichen Proben, die auf das
Gel aufgetragen werden gehören
auch Molekulargewichts-Standards wie Phosphorylase B, Rinderserumalbumin,
Ovalbumin, Carboanhydrase, Sojabohnen-Trypsininhibitor und Lysozym (erhältlich zum
Beispiel von Bio-Rad, Katalog #161-0304) und Kontrollen soweit notwendig.
Falls konditionierte Medien als Proben verwendet werden, dienen
Medien, die nicht mit den RPE-Zellen in Kontakt waren (unkonditionierte
Medien) als Kontrollen.
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Die Proben werden dann in einem kochenden
Wasserbad für
etwa 5 Min. erhitzt und auf SDS-Polyacrylamidplattengele
aufgetragen. Die Markierungsproben und die nicht-konditionierten
Medien werden in die Geltaschen am Rand des Gels aufgetragen und
die unreinen PEDNF-Fraktionen
oder die über
Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion werden in die verbleibenden
inneren Geltaschen aufgetragen. Die Proben werden dann der Elektrophorese
unterzogen. Die Elektrophorese wird fortgesetzt bis der Bromphenolblau-Farbstoff
den unteren Rand des Gels erreicht hat. Nach Abschluss der Elektrophorese
werden Streifen von jeder Seite des Gels mit den Markierungsproben
und je eine Spur mit der unreinen PEDNF-Proteinfraktion und einer Kontrolle
mit nicht-konditioniertem Medium mit Coomassie-Blau gefärbt. Die
gefärbten
Proteinbanden, die auf den gefärbten
Gelstreifen erscheinen, werden an den ungefärbten Teil des Gels angelegt,
so dass die Position der Proteine abgelesen werden kann, die in
der unreinen PEDNF-Proteinfraktion oder in der über Ammoniumsulfat gereinigten
PEDNF-Proteinfraktion vorhanden sind, jedoch im Kontrollmedium fehlen.
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Eine PEDNF-Proteindoppelbande mit
einem relativen Molekulargewicht von etwa 50.000 bis etwa 55.000,
die einzigartig für
die unreine PEDNF-Proteinfraktion ist, wird ausgeschnitten und die
Proteine werden mittels im Fachgebiet bekannter Verfahren aus dem
ungefärbten
Teil des Gels elektroeluiert. Das Eluat wird zentrifugiert, um Gelfragmente
zu entfernen und der Überstand
wird gegen 10 mM „Phosphate-Buffered
Saline" (145 mM
NaCl, 8,1 mM NaH2PO4 und
1,9 mM NaH2PO4*H2O) dialysiert, wodurch man eine durch SDS-Polyacrylamid gereinigte
PEDNF-Proteinfraktion erhält.
-
iii. Reinigung von PEDNF
durch Kationenaustauschchromatographie
-
Eine unreine PEDNF-Fraktion oder
eine über
Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
wird gegen Wasser oder gegen einen Puffer wie 10 mM Phosphatpuffer,
pH 7,2, oder einen anderen geeigneten Puffer dialysiert, um Medium
und Salze aus der unreinen Proteinprobe zu entfernen. PEDNF kann
mittels Kationenaustausch-HPLC unter Verwendung eines Säulenchromatographiemediums
gereinigt werden, wie zum Beispiel das unter dem Markennamen „Brownlee
Aquapore CX-300" bei
Western Analytical, Temecula, CA, erhältliche, in eine Säule wie
zum Beispiel eine 4,6 × 30
mm Säule
gepackte, oder irgendein anderes Kationenaustauschchromatographiemedium
für HPLC.
-
Das Chromatographiemedium wird mit
einem Puffer wie etwa 10 mM Phosphat, pH 7,2, äquilibriert. Die dialysierte
unreine PEDNF-Proteinfraktion oder über Ammoniumsulfat gereinigte
PEDNF-Proteinfraktion wird auf das Chromatographiemedium aufgebracht
und das Chromatographiemedium mit dem daran gebundenen PEDNF wird
mit einem Puffer wie etwa 10 mM Phosphat, pH 7,2, gewaschen bis
alle ungebundenen Proteine vom Chromatographiemedium abgewaschen
sind. PEDNF wird vom Chromatographiemedium mit einem linearen Salzgradienten
von etwa 0,0 bis etwa 0,5 M NaCl eluiert. PEDNF eluiert als einzelner
Peak bei einer NaCl-Konzentration von etwa 0,25 M.
-
Der eluierte PEDNF wird durch Gefriertrocknung
konzentriert und in Wasser oder einem Puffer wie etwa 10 mM Phosphat,
pH 7,2, oder einem anderen geeigneten Puffer wieder gelöst, wodurch
man eine durch Kationenaustausch-HPLC gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
erhält.
-
iv. Reinigung von PEDNF
durch Phasenumkehr-HPLC
-
Eine unreine PEDNF-Fraktion oder
eine über
Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
wird gegen Wasser oder gegen einen Puffer wie etwa 10 mM Phosphatpuffer,
pH 7,2, oder einen anderen geeigneten Puffer dialysiert, um Medium
und Salze aus der unreinen Proteinprobe zu entfernen. PEDNF kann
mittels Phasenumkehr-HPLC unter Verwendung eines Säulenchromatographiemediums
gereinigt werden, wie zum Beispiel das unter dem Markennamen „Vydac
C8" bei The Separation
Group, Hesperia, CA, erhältliche, in
eine Säule
wie zum Beispiel eine 4,6 × 250
mm Säule
gepackte, oder ein anderes geeignetes Phasenumkehrchromatographiemedium
für HPLC.
-
Das Chromatographiemedium wird mit
einer Lösung
wie etwa 0,1 Volumenprozent Trifluoressigsäure (TFA) äquilibriert. Die dialysierte
unreine PEDNF-Proteinfraktion oder über Ammoniumsulfat gereinigte
PEDNF-Proteinfraktion wird auf das Chromatographiemedium aufgebracht
und das Chromatographiemedium mit dem daran gebundenen PEDNF wird
mit einer Elutionslösung
wie 0,1 Volumenprozent TFA gewaschen, bis alle ungebundenen Proteine
vom Chromatographiemedium abgewaschen sind. PEDNF wird vom Chromatographiemedium
mit einem linearen Gradienten von etwa 0,1% TFA in Wasser bis etwa
95% Acetonitril (CH3CN), 0,1% TFA, 5% H2O eluiert. PEDNF eluiert als einzelner Peak
bei einer CH3CN-Konzentration von etwa 70%.
-
Der eluierte PEDNF wird durch Gefriertrocknung
konzentriert und in Wasser oder einem Puffer wie etwa 10 mM Phosphat,
pH 7,2, oder einem anderen geeigneten Puffer wiederaufgenommen,
wodurch man eine durch Phasenumkehr-HPLC gereinigte PEDNF-Proteinfraktion erhält.
-
v. Größenausschluss-HPLC
-
Eine unreine PEDNF-Fraktion, eine über Ammoniumsulfat
gereinigte PEDNF-Proteinfraktion,
eine durch Kationenaustausch-HPLC gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
oder eine durch Phasenumkehr-HPLC gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
kann durch Größenausschluss
unter Verwendung eines Chromatographiemediums gereinigt werden,
wie zum Beispiel das unter dem Markennamen „Bio-Rad TSK-250" bei Bio-Rad in Richmond,
CA, erhältliche,
in eine Säule
wie zum Beispiel eine 7,5 × 300
mm Säule
gepackte Chromatographiemedium. Die unreine PEDNF-Proteinfraktion,
die über
Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion, die durch Kationenaustausch-HPLC
gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
oder die durch Phasenumkehr-HPLC gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
wird auf das Größenausschlusschromatographiemedium
aufgebracht, welches mit einem Puffer wie 0,02 M Tris-HCl, pH 7,0,
0,6 M NaCl, äquilibriert
wird. PEDNF enthaltende Fraktionen werden gesammelt und gegen einen
Puffer wie etwa 10 mM Phosphat, pH 7,2, dialysiert, wodurch man
eine mittels Größenausschluss
gereinigte PEDNF-Proteinfraktion erhält.
-
vi. Heparin-Chromatographie
-
Eine unreine PEDNF-Fraktion oder
eine über
Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
kann auch mittels Heparin-Chromatographie gereinigt werden. Ein
Heparin-Chromatographiemedium
wie Heparin-Agarose, bei Sigma Chemical Co. in St. Louis, MO (Kat.
No. H-5380) erhältlich,
wird in einem Puffer wie etwa 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, äquilibriert.
-
Eine unreine PEDNF-Fraktion oder
eine über
Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
wird gegen einen Puffer wie etwa 10 mM Tris, pH 7,5, dialysiert,
um jegliche Salze und Medium aus den Proben zu entfernen und die
dialysierte PEDNF-Lösung
wird auf die äquilibrierte
Heparin-Agarose aufgebracht. Nachdem die PEDNF-Lösung auf die äquilibrierte
Heparin-Agarose aufgebracht wurde, wird die Heparin-Agarose mit
einem Puffer wie etwa 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, gewaschen, bis alle
ungebundenen Proteine von der Heparin-Agarose eluiert sind. PEDNF
wird dann von der Heparin-Agarose mit einem Puffer wie etwa 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5, 0,5 M NaCl eluiert.
-
Das PEDNF enthaltende Eluat wird
dann in einer „Amicon
Diaflo"-Ultrafiltrationseinheit
diafiltriert oder gegen einen Puffer wie etwa 10 mM Tris-HCl, pH
7,5, dialysiert, um das im Eluat enthaltene NaCl zu entfernen, wodurch
man eine mittels Heparin gereinigte PEDNF-Proteinfraktion erhält.
-
Für
die oben beschriebenen Reinigungsverfahren können unreine PEDNF-Fraktionen
oder über
Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktionen als Ausgangsmaterial
für die
anschließende
Säulenreinigung
verwendet werden. In einer anderen Ausführungsform kann auch eine Proteinfraktion,
die bereits durch eine oder mehrere der beschriebenen Chromatographieschritte
gereinigt wurde, verwendet werden. Daher können die Reinigungsverfahren
allein oder in Kombination miteinander oder mit anderen im Fachgebiet
bekannten Reinigungsverfahren verwendet werden, um eine PEDNF-Fraktion
der gewünschten
Reinheit zu erhalten.
-
B. Herstellung von PEDNF
im großen
Maßstab
-
i. Ammoniumsulfatausfällung
-
Die Reinigung von PEDNF im großen Maßstab kann
durch Ammoniumsulfatausfällung
erfolgen, wodurch man eine durch Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
erhält.
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Eine unreine PEDNF-Proteinfraktion
wird auf eine etwa 50%-ige Ammoniumsulfatsättigung durch die Zugabe von
etwa 313 g festem Ammoniumsulfat pro Liter unreiner Proteinfraktion
eingestellt. Das Ammoniumsulfat wird vorzugsweise langsam zu der
unreinen Proteinfraktion gegeben, während die Lösung zum Beispiel mit einem
Rührstab
oder auf einem mechanischen Rührgerät gerührt wird.
Das Ammoniumsulfat wird langsam zugegeben, um lokal hohe Konzentrationen
von Ammoniumsulfat zu verhindern, was zu einer schnellen Ausfällung und
Denaturierung von Proteinen in der unreinen Proteinfraktion führen kann.
Nachdem das Ammoniumsulfat vollständig zugegeben wurde, wird
die 50%-ige Ammoniumsulfatlösung
für etwa
30 Min. bei 20°C
gerührt.
Die 50%-ige Ammoniumsulfatlösung
wird dann bei etwa 10.000 g bei 20°C für etwa 20 Min. zentrifugiert. Der Überstand
wird zur weiteren Verarbeitung gesammelt. In einer anderen Ausführungsform
wird die 50%-ige Ammoniumsulfatlösung
durch Filterpapier wie Whatman #1 gefiltert, um den Niederschlag
zu entfernen. Das Filtrat wird für
die weitere Verarbeitung gesammelt.
-
Die 50%-ige Ammoniumsulfatlösung wird
dann durch Zugabe von 137 g/l Ammoniumsulfat auf eine Ammoniumsulfatsättigung
von 70% eingestellt. Das Ammoniumsulfat wird langsam zugegeben und
nachdem das Ammoniumsulfat vollständig zugegeben wurde, wird
die 70%-ige Ammoniumsulfatlösung für etwa 30
Min. bei 20°C
gerührt.
Die 70%-ige Ammoniumsulfatlösung
wird zentrifugiert oder filtriert, wie oben beschrieben, und der
Niederschlag wird gesammelt.
-
Der Niederschlag nach der Ammoniumsulfatfällung wird
dann in einem Puffer wie etwa 10 mM Phosphat, pH 7, wiederaufgenommen,
wodurch man eine 55–70%-ige
Ammoniumsulfatfraktion erhält.
Die Lösung wird
dann unter Verwendung einer „Amicon
Diaflo"-Ultrafiltrationseinheit
diafiltriert, oder gegen einen Puffer wie etwa 10 mM Phosphat, pH
7, dialysiert, um das restliche Ammoniumsulfat aus der wiederaufgenommenen 55–70%-igen Ammoniumsulfatfraktion
zu entfernen, wodurch man eine durch Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
erhält.
-
ii. Anionenaustauschchromatographie
-
Der pI (isoelektrische Punkt) des
PEDNF-Proteins liegt bei etwa 3,9 bis etwa 7,2. Daher hat das Protein
bei einem pH-Wert von etwa 7,5 eine Netto-Negativladung und bindet
an ein Anionenaustauschchromatographiemedium wie DEAE (Diethylaminoethyl)-Cellulose.
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Für
die Verwendung wird ein Anionenaustauschchromatographiemedium wie
DEAE-Cellulose mit
einem Puffer wie etwa 10 mM Tris, pH 7,5, äquilibriert.
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Der PEDNF wird auf das Anionenaustauschchromatographiemedium
aufgebracht und das Medium wird mit einem Puffer wie etwa 10 mM
Phosphat, pH 7,5, gewaschen bis alle ungebundenen Proteine von der Säule eluiert
sind. Nachdem alle ungebundenen Proteine eluiert sind, wird PEDNF
mit einem linearen Salzgradienten von etwa 0 bis etwa 1 M NaCl in
einem Puffer wie etwa 10 mM Phosphat, pH 7,5, eluiert. Die PEDNF enthaltenden
Fraktionen werden gesammelt und vereinigt. Diese Fraktionen werden
dann diafiltriert oder gegen einen Puffer wie etwa 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5, dialysiert, um NaCl zu entfernen, wodurch man eine durch Anionenaustauschchromatographie
gereinigte PEDNF-Proteinfraktion erhält.
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Die Anionenaustauschchromatographie
kann entweder im Batch-Verfahren oder mittels Säulenchromatographie-Verfahren
durchgeführt
werden.
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iii. Heparin-Chromatographie
-
Für
die Reinigung von PEDNF im großen
Maßstab
kann auch eine Heparin-Chromatographie verwendet werden. Ein Heparin-Chromatographiemedium
wie Heparin-Agarose, erhältlich
bei Sigma Chemical Co. in St. Louis, MO (Kat. No. H-5380) wird mit
einem Puffer wie etwa 10 mM Tris, pH 7,5, äquilibriert.
-
Eine unreine PEDNF-Fraktion oder
eine über
Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktion
wird gegen einen Puffer wie etwa 10 mM Tris, pH 7,5, dialysiert,
und dann auf die Heparin-Agarose aufgebracht. Nachdem die PEDNF-Lösung auf
die Heparin-Agarose aufgebracht wurde, wird die Heparin-Agarose
mit einem Puffer wie etwa 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, gewaschen, bis
alle ungebundenen Proteine von der Heparin-Agarose eluiert sind.
PEDNF wird dann von der Heparin-Agarose mit einem Puffer wie etwa
10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 0,5 M NaCl eluiert.
-
Das PEDNF enthaltende Eluat wird
gesammelt und in einer „Amicon
Diaflo"-Ultrafiltrationseinheit
diafiltriert oder gegen einen Puffer wie 10 mM Tris-HCl, pH 7,5,
dialysiert, um das im Eluat enthaltene NaCl zu entfernen, wodurch
man eine mittels Heparin gereinigte PEDNF-Proteinfraktion erhält.
-
Für
die oben beschriebenen Reinigungsverfahren können unreine PEDNF-Fraktionen
oder über
Ammoniumsulfat gereinigte PEDNF-Proteinfraktionen als Ausgangsmaterial
für die
anschließende
Säulenreinigung
verwendet werden. In einer anderen Ausführungsform kann auch eine Proteinfraktion,
die bereits durch eine oder mehrere der beschriebenen Chromatographieschritte
gereinigt wurde, verwendet werden. Daher können die Reinigungsverfahren
allein oder in Kombination miteinander oder mit anderen im Fachgebiet
bekannten Reinigungsverfahren verwendet werden, um eine PEDNF-Fraktion
der gewünschten
Reinheit zu erhalten.
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3. Testung von PEDNF
-
A. SDS-Gelelektrophorese
-
PEDNF kann durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
identifiziert werden, beispielsweise in 7,5%-, 10%- und 12,5%-igen
SDS-Polyacrylamidgelen. Die Herstellung solcher Gele wurde von Weber
und Osborn beschrieben und von Lämmli
modifiziert und die Herstellung und Verwendung solcher Gele sind
im Fachgebiet sehr gut bekannt.
-
PEDNF-Proteinproben werden mit etwa
5 μl 62,5
mM Tris, pH 6,8, 12% SDS, 0,001% Bromphenolblau, 10% Glycerin, und
0,1 M 2-Mercaptoethanol vermischt, wobei das Bromphenolblau als
Markierung für die
Wanderung im Gel dient. Molekulargewicht- Markierungsproben, die Molekulargewicht-Standards
wie Phosphorylase B, Rinderserumalbumin, Ovalbumin, Carboanhydrase,
Sojabohnen-Trypsininhibitor und Lysozym (erhältlich zum Beispiel von Bio-Rad,
Katalog #161-0304) beinhalten, werden als Kontrollen mitgeführt. Die
PEDNF-Proteinproben und die Molekulargewicht-Standards werden für etwa 5
Min. gekocht und auf SDS-Polyacrylamidplattengele aufgetragen.
-
Die Proben werden dann der Elektrophorese
unterzogen, bis der Bromphenolblau-Farbstoff den unteren Rand des
Gels erreicht hat. Nach Abschluss der Elektrophorese wird das Gel
mit Silber, Coomassie-Blau oder einem anderen geeigneten Proteinfärbeverfahren
gefärbt.
Das Molekulargewicht der Proteine in der PEDNF-Probe wird dann mit
den Molekulargewicht-Standards
verglichen.
-
PEDNF wandert in SDS-Polyacrylamidgelen
als Protein-Doppelbande mit einem relativen Molekulargewicht von
etwa 50.000 bis etwa 55.000.
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B. Neuronale Induktivität
-
PEDNF-Aktivität in Proteinproben kann aufgrund
seiner neuronalen Induktivität
getestet werden. Verschiedene Konzentrationen von PEDNF werden zu
Kulturen von Y79 Retinoblastoma(RB)-Zellen gegeben, erhältlich bei
American Type Culture Collection, Zugangsnr. HTB 18, in Rockville,
MD. Die Y79 RB-Zellen wachsen als Suspensionskultur. Die Zellen
werden durch Zentrifugation für
etwa 5 Min. bei etwa 900 UpM bei Raumtemperatur geerntet und in
einem serumfreien Medium wie „Dulbecco's Modified Eagle's Medium" versetzt mit 5 μg/ml Insulin,
5 μg/ml
Transferrin, 5 ng/ml Selensäure
und 876,6 μg/ml
L-Glutamin (serumfreies Medium) aufgenommen, welches zuvor auf 37°C erwärmt wurde.
Die gesammelten Zellen werden in einer Konzentration von etwa 106 Zellen/ml in serumfreiem Medium resuspendiert.
Etwa 50 bis etwa 500 ng/ml PEDNF werden zu 25 μl Portionen der Zellen gegeben.
Die Zellen werden für
7 Tage bei etwa 37°C
bebrütet
und dann an Poly-D-Lysin-beschichtete Flaschen oder Deckgläschen gebunden.
Die Poly-D-Lysin-beschichteten
Flaschen werden hergestellt, indem man sie mit einer 200 μg/ml Poly-D-Lysin-Lösung (z.
B. die bei Sigma erhältliche,
Katalog #P7405) für
etwa 1–24
h beschichtet und anschließend
mit Wasser und serumfreiem Medium gespült.
-
i. Zellanalyse
-
Die Morphologie der angehefteten
Zellen wird täglich überprüft, entweder
durch Phasenkontrastmikroskopie der lebenden Zellen mit einem Mikroskop
wie einem Diaphot- TMD-Umkehrmikroskop,
erhältlich
bei Nikon in Tokio, Japan, oder durch Differenzial-Interferenz-Kontrastnkroskopie
von mit einem Fixiermittel wie 4% Paraformaldehyd in 0,1 M Natriumcacodylat-Puffer
fixierten Zellen unter Verwendung eines Mikroskops wie einem BHS-BH2-Mikroskop,
erhältlich
bei Olympus in Tokio, Japan.
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Die Differenzierung wird geprüft indem
der Prozentsatz an zellulären
Aggregaten berechnet wird (mehr als 90% der ausplattierten Y79-Zellen
aus der Suspensionskultur heften sich als Aggregate von mehr als
5 Zellen an die mit Poly-D-Lysin beschichteten Flaschen) in denen
die Zellen Fortsätze
am Tag 1, 3, 7 und 11 nach der Anheftung entsenden. Die Experimente
werden in dreifacher Ausfertigung durchgeführt und zweimal wiederholt.
-
Die Expression von Neuron-spezifischer
Enolase (NSE) und von Neurofilament Molekulargewicht-200.000-Proteinuntereinheit
(NF 200) wird mittels Immunfluoreszenz untersucht und entweder durch Epifluoreszenz-Mikroskopie
(Olympus BHS-BH2-Mikroskop) oder Mikrospektrofluorometrie (MSA,
Farrand Mikroscope Spectrum Analyzer). Die Quantifizierung erfolgt
durch 1) visuelle Beurteilung der Fluoreszenzintensität bei einer
Anregung bei 485 nm als + = schwach; ++ = moderat; +++ = stark;
++++ = sehr intensiv und 2) Messungen mittels mikrospektrofluorometrischer
Analyse (MSA) (μA × 100, Zeitkonstante
von etwa 0,3 Sek., Probengröße von etwa
2 mm oder etwa 100 Zellen/Aggregat; Zielgröße etwa 15 μm oder etwa die Größe einer Zelle).
-
Die Anwesenheit von PEDNF in einer
Proteinprobe führt
dazu, dass Y79 RB-Zellen Neuritenähnliche Fortsätze entsenden.
Bei einer Konzentration von etwa 500 ng/ml entsenden etwa 70% der
Zellen Neuriten-ähnliche
Fortsätze.
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ii. Differenzierung
-
Die Zellen wurden wie oben beschrieben
gezüchtet.
Die Zellen wurden dann täglich
durch Phasenkontrastmikroskopie der lebenden Zellen (Olympus IMT
2) und durch Differenzial-Interferenz-Kontrastmikroskopie
(Olympus BHS) von mit einem Fixiermittel wie etwa 4% Paraformaldehyd
fixierten Zellen überprüft. Der Prozentsatz
der differenzierenden Zellen wird abgeschätzt, indem die Zahl der zellulären Aggregate
mit fünf oder
mehr Zellen, die neuritische Auswüchse nach 8–10 Tagen der Kultur auf einem
Poly-D-Lysin-Substrat zeigen, berechnet wird.
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Mit etwa 50 bis etwa 500 ng/ml PEDNF
durchlaufen annäherungsweise
80% der Zellen eine morphologische Differenzierung innerhalb von
etwa 3 Tagen.
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4. Charakterisierung des
PEDNF-Proteins
-
A. Isolierung von PEDNF-Pentiden
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Etwa 500 μg gereinigter PEDNF wird in
Centricon-10 Mikrokonzentratoren (Amicon, Danvers, MA) konzentriert
und dann in einem geeigneten Spaltungspuffer wie etwa 25 mM Tris,
pH 8,5, 1 mM EDTA verdünnt.
Zu der Proteinprobe wird ein proteolytisches (proteinspaltendes)
Enzym wie Endoproteinase Lys-C, erhältlich bei Boehringer-Mannheim,
Indianapolis, IN, gegeben. Das PEDNF/Proteinase-Gemisch wird für etwa 18
Std. bei etwa 30°C
belassen oder bis die Reaktion vollständig abgelaufen ist, d. h.
bis PEDNF durch die Proteinase vollständig gespalten ist. In einer
anderen Ausführungsform
kann das Protein mit Trypsin in einem Puffer, der aus etwa 10 mM
PBS besteht, oder unter Verwendung von anderen auf dem Fachgebieten
bekannten Proteasen gespalten werden.
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Die entstehenden PEDNF-Polypeptidfragmente
werden mittels eines Trennungssystems wie zum Beispiel HPLC auf
einer Vydac C8 Phasenumkehr-Säule
getrennt. Eine 4,6 × 250
mm Säule
ist für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet. Die Säule wird
mit etwa 0,1% TFA in Wasser äquilibriert.
Die Polypeptide werden mit etwa 90% CH3CN,
0,1% TFA und 5% H2O eluiert.
-
Die von der Säule eluierten Polypeptide,
die gut von anderen Polypeptiden getrennt sind, werden gesammelt
und der Proteinsequenzanalyse unterzogen.
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B. Proteinsequenzanalyse
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Die gereinigten Polypeptidfragmente
werden der Aminosäuresequenzanalyse
mittels im Fachgebiet bekannter Verfahren unterzogen. In einer anderen
Ausführungsform
wird die Aminosäuresequenzanalyse
einfach im Auftrag bei einem Anbieter für Aminosäuresequenzierungen durchgeführt, wie
zum Beispiel bei der Mikrosequenzierungseinrichtung des Beckman
Forschungsinstituts am City of Hope in Duarte, CA.
-
5. Charakterisierung des
PEDNF-Gens
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A. Klonierung des PEDNF-Gens
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Oligonucleotide werden ausgehend
von der vom isolierten PEDNF-Polypeptid abgeleiteten Sequenz entweder
auf einem ABI 392 DNA/RNA-Synthesizer oder mit anderen im Fachgebiet
wohlbekannten Verfahren konstruiert.
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Die Oligonucleotide werden als Primer
für die
Polymerasenkettenreaktion (PCR) unter Verwendung eines Thermocyclers
von Techne und Standard-Reagenzien und -Verfahren, erhältlich unter
dem Markennamen „GeneAMP" bei Perkin Elmer
Cetus in Emeryville, CA, hergestellt.
-
Eine Charon BS cDNA-Genbank aus menschlichem
fötalem
Auge wird mit PCR-Verfahren unter Verwendung eines Techne Thermocyclers
und Standard-Reagenzien und -Verfahren abgesucht. Das bei der Reaktion
entstehende cDNA-Fragment wird auf einem 3% NuSieve 3 : 1 Gel (FMC
Biochemicals) unter Verwendung von NA-45 DEAE-Cellulosepapier (Schleicher
und Schüll)
isoliert, wie bei Sambrook et al. 1989 beschrieben in: „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
Zweite Ausgabe Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY,
welches hiermit durch diesen Verweis eingebunden wird. In Kurzform
wird das Durchmusterungsverfahren durchgeführt, indem Proben der Genbank
von etwa 1, 5 und 50 μl
abgenommen und in Silikon-beschichtete 600 μl Reaktionsgefäße überführt werden,
um sie dann mit zweifach destilliertem Wasser auf ein Endvolumen
von etwa 74 μl
einzustellen. Die Phagenpartikel werden durch Erwärmen auf
70°C für etwa 5
Minuten und anschließende
Abkühlung
im Eisbad aufgebrochen.
-
Das PCR-Grundgemisch wird in einem
600 μl-Reaktionsgefäß für 3 Reaktionen
wie folgt angesetzt:
30 μl
10-fach Taq-Polymerasepuffer;
24 μl dNTP-Mix;
und ein entsprechendes
Volumen zweifach destillierten Wassers wird zugefügt, um das
Grundgemisch auf ein Endvolumen von etwa 78 μl aufzufüllen.
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Die gebrauchsfertige Lösung enthält daher
etwa 192 mM KCl, 38,5 mM Tris-HCl, pH 8,3, 51,8 mM MgCl2,
0,038% (Gew./Vol.) Gelatine, 0,77 mM von jedem dNTP und 3,8 μl von jedem
Oligonucleotidprimer. Etwa 26 μl
des Grundgemischs werden zu jedem Reaktionsgefäß gegeben. Die Genbankproben
und die Grundgemischlösungen
werden mit etwa 100 μl
Mineralöl überschichtet
und für
etwa 5 Min. bei etwa 94°C
erhitzt. Die Lösungen
werden dann auf die gewünschte
Primeranlagerungstemperatur eingestellt.
-
Nachdem die Lösungen auf die gewünschte Primeranlagerungstemperatur
eingestellt wurden, werden etwa 1,5 μl Taq-Polymerase zu der Lösung hinzugefügt und für etwa 20
Min. bei der Temperatur belassen.
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Das Thermocycler-Protokoll wird wie
folgt fortgesetzt: etwa 3 Min. bei etwa 72°C für die Primerverlängerung,
wobei die Zeit für
die Primerverlängerung
nach Wunsch verändert werden
kann; etwa 1 Min. und 20 Sek. bei etwa 94°C, um das Produkt der Verlängerung
von der Matrize abzulösen
und etwa 2 min. bei 37°C, um
die Primer an die Matrize anzulagern; und etwa 3 Min. bei etwa 72°C für die Primerverlängerung.
Der Zyklus wird insgesamt etwa 25 bis etwa 30 Mal durchlaufen. Am
Ende des letzten Zyklus wird ein letzter Primerverlängerungsschritt
für etwa
7 Min. bei 72°C
angefügt.
-
Das Fragment wird mit 32P
durch „Random
Priming" unter Verwendung
eines Kits, das unter dem Markennamen „Prime-It Random Primer Labeling
Kit" bei Stratagene
erhältlich
ist, markiert. Die markierte Sonde wird verwendet, um etwa 200.000
Plaque-bildende Einheiten der Charon BS cDNA Genbank mit im Fachgebiet bekannten
Methoden zu abzusuchen.
-
Positive Klone werden isoliert und
die DNA mit Reagenzien gereinigt, die unter dem Markennamen „Qiagen
Maxi" von Qiagen
Inc., Studio City, CA, erhältlich
sind.
-
Die Insertionen im Phagenvektor werden
mit einem geeigneten Spaltungsenzym ausgeschnitten, mit der T4-Ligase
von New England Biolabs, Beverly, MA, zum Ring geschlossen und in
kompetente E. coli Sure Zellen von Stratagene Inc., La Jolla, CA,
transformiert. Die Zellen werden dann auf Ampicillin/X-Gal-Platten ausgebracht.
-
Weiße Kolonien werden ausgewählt und
durch „Mini-Präparation" mit einem Qiagen-Plasmid-Minipräparationsreagenz
von Qiagen aufgearbeitet. Die gereinigten Plasmide werden gespalten,
um die Insertion auszuschneiden und die Fragmente werden durch Gelelektrophorese
getrennt, um die Größe der Insertionen
zu bestimmen. Ein Klon mit einer Insertion der richtigen Größe wird
dann für
weitere Untersuchungen ausgewählt.
-
B. DNA-Sequenzanalyse
-
Die Sequenzanalyse wird mit einem
automatischen Sequenzierer oder mittels anderer im Fachgebiet wohlbekannter
Verfahren durchgeführt.
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6. Expression des PEDNF-Gens
in rekombinanten Zellen
-
Eine kommerzielle Herstellung von
PEDNF oder eine Herstellung im großen Maßstab kann, nach Klonierung
in einen geeigneten Vektor, durch Expression des Gens in einer geeigneten
Wirtszelle erfolgen. Solch ein geeignetes Vektor/Wirtssystem ist
das Baculovirus/Insektenzell-System.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird das PEDNF-Gen in einen Baculovirus-Transfervektor
kloniert, wie zum Beispiel pAc373, beschrieben von Lithgow et al.,
DNA and Cell Biology, 10, 443–449
(1991); pVL941, beschrieben von Ghiasi et al., Virology, 185, 187–194 (1991)
oder andere solcher Baculovirus-Transfervektoren, die dem Fachmann
wohlbekannt sind.
-
Im Allgemeinen umfassen solche Vektoren
den Polyhedrin-Promotor des Autographa californica Nuclear Polyhedrosis
Virus (AcNPV), welcher in den Transfervektor wie z. B. pAC373 eingefügt ist,
beschrieben von Summers und Smith (A manual for baculovirus vector
and insect cell culture procedures, Texas Agric. Exp. Station Bull.
No. 1555, welches hiermit als Verweis eingefügt wird). Rekombinante Plasmide
werden durch Verfahren hergestellt, die im Fachgebiet wohlbekannt
sind, wie diejenigen, die beschrieben werden bei Maniatis et al. „Molecular
Cloning", Cold Spring
Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY (1982), welches hiermit
als Verweis eingefügt
wird.
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Die Wirtszellen, wie zum Beispiel
S. frugiperda (Sf9) werden in TC100-Medium, erhältlich bei Gibco, mit 10% fötalem Kälberserum
versetzt, gezüchtet.
Die Sf9-Zellen werden mit etwa 1 μg
infektiöser
AcNPV DNA und etwa 50 μg
rekombinanter DNA kotransfiziert. Die Kulturüberstände werden etwa 4 Tage nach
Transfektion geerntet. Rekombinante Viren werden durch Plaque-Hybridisierung
oder durch radioaktive Markierung der hergestellten Proteine identifiziert.
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Die vorangegangene Beschreibung stellt
ein Beispiel für
die Expression des PEDNF-Gens in einem Vektor/Wirt-System bereit.
Andere Expressionssysteme sind im Fachgebiet bekannt; zum Beispiel
wurde Saccharomyces cerevisiae in Verbindung mit einer Reihe von
Vektoren benutzt, wie diejenigen, die beschrieben wurden von Silar
et al., Gene, 104, 99–102
(1991), Dietrich et al., Eur. J. Biochem., 201, 399–407 (1991),
oder Akiyoshi-Shibata et al., DNA and Cell Biology, 10, 613–612 (1991)
und rekombinante Vakziniavirus-Vektoren in HeLa-Wirtszellen wie die von Nakano et al.,
Gene, 105, 173–178
(1991) beschriebenen. Ein beliebiges dieser oder anderer im Fachgebiet
bekannten Verfahren ist für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung zur Expression des
PEDNF-Gens geeignet.
-
Das PEDNF-Gen kann als transportiertes
Gen exprimiert werden, wobei PEDNF aus dem Medium, in dem der rekombinante
Wirt wächst,
isoliert wird; oder es kann durch Entfernen des Leaderpeptids als
intrazelluläres
Protein exprimiert werden, in welchem Fall PEDNF aus den Wirtszellen
isoliert wird. Der so isolierte PEDNF wird dann nach den oben beschriebenen
Verfahren gereinigt.
-
7. Behandlung mit PEDNF
-
A. Behandlung von Tumoren
-
PEDNF wird allein oder in Verbindung
mit anderen klinischen (wie zum Beispiel chirurgischen) Verfahren
verabreicht. PEDNF wird durch Injektion in den Glaskörper (intravitreal),
unter die Netzhaut (subretinal), intravenös oder intramuskulär oder aber
durch Injektion oder Anwendung an den Orten des Tumorwachstums verabreicht.
PEDNF kann allein oder in Verbindung mit Stoffen wie Polymilchsäure verabreicht
werden, welche eine langsame, zeitlich verzögerte Freisetzung von PEDNF
fördert. Üblicherweise
werden etwa 0,01 bis etwa 10 μg
PEDNF pro Dosis bei einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml in physiologischer
Kochsalzlösung
oder anderen gepufferten Lösungen
und etwa 0 bis etwa 10 Dosen pro Tag verabreicht. Wenn Substanzen
zur verzögerten
Freisetzung in der Zusammensetzung enthalten sind, werden sie in
einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml verwendet. Die Behandlung
wird fortgesetzt bis das Tumorwachstum zum Stillstand kommt und/oder
ein Tumorrückgang
zu verzeichnen ist.
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Die Behandlung mit PEDNF ist bei
Tumoren der Netzhaut wie Retinoblastoma, bei neuronalen Tumoren
wie Neuroblastoma oder bei Tumoren nicht-neuronalen Ursprungs wirksam.
Die Behandlung führt
zum Stillstand oder Rückgang
der Zellteilungsrate und einer damit einhergehenden Verminderung
der Tumorwachstumsrate, was wiederum zum Tumorrückgang führt.
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B. Neurotrophe Behandlung
von Erkrankungen des Auges
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PEDNF wird allein oder in Verbindung
mit anderen klinischen (wie zum Beispiel chirurgischen) Verfahren
verabreicht. PEDNF wird durch Injektion in den Glaskörper (intravitreal)
oder unter die Netzhaut (subretinal) verabreicht. PEDNF kann allein
oder in Verbindung mit Stoffen wie Polymilchsäure verabreicht werden, welche
eine langsame, zeitlich verzögerte
Freisetzung von PEDNF fördert. Üblicherweise
werden etwa 0,01 bis etwa 10 μg
PEDNF pro Dosis bei einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml in physiologischer Kochsalzlösung oder
anderen gepufferten Lösungen
und etwa 0 bis etwa 10 Dosen pro Tag verabreicht. Wenn Substanzen
zur verzögerten
Freisetzung in der Zusammensetzung enthalten sind, werden sie in
einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml verwendet. Die Behandlung
wird fortgesetzt bis die Erkrankung zum Stillstand gebracht und/oder
rückgängig gemacht
wird.
-
Die Behandlung mit PEDNF zielt auf
Erkrankungen der neuralen Netzhaut, des pigmentierten Netzhautepithels
oder anderen Augenerkrankungen. Die Behandlung verbessert das Überleben
und Wohlergehen der Photorezeptorzellen und anderer Zellen des Auges,
verlängert
ihre funktionstüchtige
Lebensspanne und verzögert
das Einsetzen von Sehstörungen
und endgültiger
Erblindung.
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C. Neurotrophe Behandlung
von verletzten Nerven
-
PEDNF wird allein oder in Verbindung
mit anderen klinischen (wie zum Beispiel chirurgischen) Verfahren
verabreicht. PEDNF wird durch intravenöse oder intramuskuläre Injektion
oder aber durch Anwendung oder Injektion an den Orten der Nervenverletzung
verabreicht. PEDNF kann allein oder in Verbindung mit Stoffen wie
Polymilchsäure
verabreicht werden, welche eine langsame, zeitlich verzögerte Freisetzung
von PEDNF fördert. Üblicherweise
werden etwa 0,01 bis etwa 10 μg
PEDNF pro Dosis bei einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml in physiologischer
Kochsalzlösung
oder anderen gepufferten Lösungen
und etwa 0 bis etwa 10 Dosen pro Tag verabreicht. Wenn Substanzen
zur verzögerten
Freisetzung in der Zusammensetzung enthalten sind, werden sie in
einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml verwendet. Die Behandlung wird
fortgesetzt bis die Regeneration der Nerven abgeschlossen ist.
-
Die Behandlung mit PEDNF zielt auf
die Verletzung von Nerven. Die Behandlung führt zur Förderung des Auswachsens von
Neuriten und zur Regeneration von Nerven.
-
D. Behandlung von Erkrankungen
im Zusammenhang mit Serinproteasen
-
PEDNF ist ein Serinproteaseinhibitor.
Als solcher ist er wirksam bei der Behandlung von Erkrankungen,
die durch Serinproteasen hervorgerufen werden oder bei denen ein
Serinproteaseinhibitor von Vorteil wäre. Serinproteasen sind unter
anderem, jedoch nicht ausschließlich,
Chymotrypsin, Trypsin, Subtilisin, Elastin, Thrombin, und Plasmin.
Daher ist PEDNF von Nutzen als Gerinnungshemmer, als Thrombosehemmer,
als antimikrobieller, als antifungaler und als antiparasitischer
Wirkstoff und als Verhütungsmittel;
in kosmetischen Zubereitungen als Proteinaseinhibitor; als Gewichtszunahmeförderer;
bei der Behandlung von Elastose, Gefäßerkrankungen mit Fibrinoiderzeugung,
Gerinnungsstörungen,
Arteriosklerose, Ischämie,
diabetischer Arthrose, Emphysem, Arthritis, septischem Schock, Lungenerkrankungen, übermäßiger Komplementaktivierung, Geschwüren, Dickdarmgeschwüren, Entzündungen
der Bauchspeicheldrüse,
Schuppenflechte, fibrinolytischen Erkrankungen, Gelenkerkrankungen,
Knochenresorption, Bluthochdruck, Herzversagen durch Gefäßverschluss,
Zirrhose oder durch Proteasen ausgelöster Allergien. Für die Verwendung
als Gerinnungshemmer, als Thrombosehemmer, als antimikrobieller,
als antiparasitischer Wirkstoff und als Verhütungsmittel, oder bei der Behandlung
von Elastose, Gefäßerkrankungen
mit Fibrinoiderzeugung, Gerinnungsstörungen, Arteriosklerose, Ischämie, diabetischer
Arthrose, Emphysem, Arthritis, septischem Schock, Lungenerkrankungen, übermäßiger Komplementaktivierung,
Entzündungen
der Bauchspeicheldrüse,
Schuppenflechte, fibrinolytischer Erkrankungen, Gelenkerkrankungen,
Knochenresorption, Bluthochdruck, Herzversagen durch Gefäßverschluss,
Zirrhose oder durch Proteasen ausgelöster Allergien, wird PEDNF
durch intravenöse
oder intramuskuläre
Injektion oder örtliche
Injektion oder Anwendung verabreicht. PEDNF kann allein oder in
Verbindung mit Stoffen wie Polymilchsäure verabreicht werden, welche
eine langsame, zeitlich verzögerte
Freisetzung von PEDNF fördert. Üblicherweise
werden etwa 0,01 bis etwa 10 μg
PEDNF pro Dosis bei einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml in physiologischer
Kochsalzlösung
oder anderen gepufferten Lösungen
und etwa 0 bis etwa 10 Dosen pro Tag verabreicht. Wenn Substanzen
zur verzögerten
Freisetzung in der Zusammensetzung enthalten sind, werden sie in
einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml verwendet. Die Behandlung
wird fortgesetzt bis die Erkrankung zum Stillstand gebracht und/oder
rückgängig gemacht
wird.
-
Die Behandlung mit PEDNF zielt auf
die Verletzung von Nerven. Die Behandlung führt zur Förderung des Auswachsens von
Neuriten und zur Regeneration von Nerven.
-
Für
die Verwendung in kosmetischen Zubereitungen als Proteinaseinhibitor,
bei Arthritis oder Elastose wird PEDNF in einer Konzentration von
etwa 0,01 bis etwa 100 μg/ml
zu den Zubereitungen hinzugefügt.
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Für
die Verwendung als Gewichtszunahme-Förderer und für die Behandlung
von Geschwüren,
Dickdarmgeschwüren
oder Entzündungen
der Bauchspeicheldrüse,
kann PEDNF oral in einer Konzentration von etwa 0,01 bis etwa 10 μg pro kg
Körpergewicht
pro Tag angewendet werden.
-
Für
die Verwendung in der Behandlung von Erkrankungen wie der Schuppenflechte,
kann PEDNF topisch in einer Konzentration von etwa 0,01 bis etwa
100 μg/ml
zubereitet in einer geeigneten Trägersubstanz verabreicht werden.
-
Beispiel 1
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Anlegen von RPE-Zellkulturen
-
RPE-Zellen wurden aus menschlichen
Augen post-mortem gewonnen, wie von Pfeffer (1991) beschrieben.
Die Zellen wurden in 75 cm2-Flaschen mit „Eagle's Minimal Essential
Medium" versetzt
mit 15% fötalem
Kälberserum
bei 5% Kohlendioxid und 37°C
gezüchtet.
Die Zellen wurden bis zum Erreichen einer geschlossenen Zellschicht
heranwachsen gelassen, durch Trypsinbehandlung der einzelligen Schicht
geerntet und in MEM mit 15% fötalem
Kälberserum
resuspendiert. Ein Teil der Zellen (etwa 5%) wurde in neue 75 cm2-Flaschen wiederausgesät, worauf die Zellen wieder
bei 5% CO2 und 37°C wuchsen.
-
Beispiel 2
-
Herstellung von RPE-konditioniertem
Medium
-
Zusammengewachsene Kulturen von RPE-Zellen
wurden vor der Konditionierung ausgiebig mit HBSS gewaschen, um
Serumproteine zu entfernen. 25 ml serumfreies Medium wurden zugesetzt
und die Kulturen für
48 Stunden bei 5% CO2 und 37°C bebrütet. Das
konditionierte Medium wurde dann gesammelt und bei 1.000 UpM bei
Raumtemperatur zentrifugiert, um jegliche freien Zellen und andere
Teilchen zu entfernen, wodurch man eine unreine PEDNF-Proteinfraktion erhält.
-
Beispiel 3
-
Reinigung von PEDNF durch
SDS-Gelelektrophorese
-
Proteine, die in von menschlichen
fötalen
RPE konditioniertem Medium, hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben,
und in nicht-konditioniertem Medium enthalten sind, wurden auf einem
SDS-Polyacrylamidplattengel analysiert.
-
Die konditionierten und nicht-konditionierten
Medienproben wurden mit einem Elektrophorese-Probenpuffer (62,5
mM Tris, pH 6,8, 2% SDS, 10% Glycerin, 0,001% Bromphenolblau und
0,1 M 2-Mercaptoethanol) gemischt. Molekulargewichts-Markierungsproteine,
wie Phosphorylase B, Rinderserumalbumin, Ovalbumin, Carboanhydrase,
Sojabohnen-Trypsininhibitor und Lysozym (erhältlich zum Beispiel von Bio-Rad),
wurden ebenfalls mit einem Elektrophorese-Probenpuffer gemischt.
Alle Proben wurden bei 100°C
für 5 Min.
in einem kochenden Wasserbad denaturiert und auf ein SDS-enthaltendes 7,5%-iges
Polyacrylamidgel aufgetragen. Die Elektrophorese wird bei 20 mA
durchgeführt,
bis die Bromphenolblau-Farbmarkierung zum unteren Ende des Gels
gewandert war.
-
Nach Abschluss der Elektrophorese
wurden Streifen von jeder Außenseite
des Gels mit den Markierungsproben und je eine Spur mit konditioniertem
und mit nicht-konditioniertem Medium mit Coomassie-Blau gefärbt. Die
gefärbten
Proteinbanden, die auf den gefärbten
Gelstreifen erschienen, wurden an den ungefärbten Teil des Gels angelegt,
so dass die Position der Proteine abgelesen werden kann, die im
konditionierten Medium vorhanden sind, jedoch im nicht-konditioniertem
Medium fehlen.
-
Die PEDNF-Proteindoppelbande mit
einem relativen Molekulargewicht von etwa 50.000 bis etwa 55.000,
die einzigartig für
das RPE-CM war, wurde ausgeschnitten und die Proteine wurden aus
dem ungefärbten
Teil des Gels elektroeluiert. Ein Streifen desselben Gels, der aus
der Region ausgeschnitten wurde, die Rinderserumalbumin enthielt,
wurde gleich behandelt, um als Kontrolle zu dienen. Das Eluat wurde
zentrifugiert, um Gelfragmente zu entfernen und der Überstand
wurde dialysiert und durch Gelelektrophorese analysiert, um seine
Reinheit zu überprüfen. Das
Elektrophoresemuster der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese ist
in 1 dargestellt.
-
Die Elektrophoresemuster von menschlichem
fötalen
RPE-CM und nicht-konditioniertem Kontrollmedium zeigt die Anwesenheit
einer auffälligen
PEDNF-Doppelbande mit einem Molekulargewicht von etwa 50.000 bis
etwa 55.000, die ausschließlich
im konditionierten Medium vorkommt.
-
Beispiel 4
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Ammoniumsulfatausfällung im
kleinen Maßstab
-
Eine unreine PEDNF-Proteinfraktion,
hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben, wurde in sechs 10 ml Proben
aufgeteilt. Eine dieser Proben wurde auf 40% Sättigung bei 20°C durch Zugabe
von 2,42 g Ammoniumsulfat eingestellt; eine andere Probe wurde auf
50% Sättigung
bei 20°C
durch Zugabe von 3,14 g Ammoniumsulfat eingestellt; eine andere
Probe wurde auf 60% Sättigung
bei 20°C
durch Zugabe von 3,90 g Ammoniumsulfat eingestellt; eine andere
Probe wurde auf 70% Sättigung
bei 20°C
durch Zugabe von 4,72 g Ammoniumsulfat eingestellt; eine andere
Probe wurde auf 80% Sättigung
bei 20°C
durch Zugabe von 5,61 g Ammoniumsulfat eingestellt; eine andere
Probe wurde auf 90% Sättigung
bei 20°C
durch Zugabe von 6,57 g Ammoniumsulfat eingestellt. Die Proben wurden
durchmischt bis das Ammoniumsulfat vollständig aufgelöst war. Die Niederschläge, die
sich in jedem Röhrchen
bildeten, wurden durch Zentrifugation bei 10.000 UpM für 20 Min. gesammelt.
Die Niederschläge
wurden in 10 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, resuspendiert und
gegen 2 l 10 mM Phosphatpuffer, pH 7,5 für 24 Stunden dialysiert.
-
Die Proben wurden dann gesammelt
und wie in Beispiel 3 beschrieben der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese auf einem
10% SDS-Polyacrylamidgel unterzogen.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
zusammengefasst. Tabelle
1
% Ammoniumsulfatsättigung | relative
PEDNF-Konzentration |
40 | – |
50 | – |
60 | + |
70 | +++ |
80 | – |
90 | – |
-
Die Ergebnisse zeigen, dass PEDNF
bei einer Ammoniumsulfatsättigung
von 60% bis 70% ausfällt. Die
kleine Menge an PEDNF in den 50% bis 60%-igen Proben weist darauf
hin, dass eine gewisse Menge an PEDNF enthalten ist und dass der
zur Ausfällung
geeignete Bereich der Ammoniumsulfatsättigung bei 50% bis 70% liegt.
Die Proben wurden, wie in Beispiel 3 beschrieben, einer SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese unterzogen.
Die Reinheit von PEDNF in der 60%- bis 70%-igen Ammoniumsulfatfraktion
konnte auf etwa 50% geschätzt
werden.
-
Beispiel 5
-
Ammoniumsulfatausfällung
-
Eine unreine PEDNF-Proteinfraktion,
hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben, wurde auf eine 50%-ige
Ammoniumsulfatsättigung
bei 20°C
durch Zugabe von 313 g/l Ammoniumsulfat eingestellt.
-
Das Ammoniumsulfat wurde langsam
zu der unreinen Proteinfraktion gegeben, während die Lösung mit einem Rührstab auf
einem mechanischen Rührgerät gerührt wurde.
Nachdem das Ammoniumsulfat vollständig zugegeben wurde, wurde
die 50%-ige Ammoniumsulfatlösung für 30 Min.
bei 20°C
gerührt.
Die 50%-ige Ammoniumsulfatlösung
wurde dann bei 10.000 g bei 20°C
für 20
Min. zentrifugiert. Der Überstand wurde
gesammelt.
-
Die 50%-ige Ammoniumsulfatlösung wird
dann durch Zugabe von 137 g/l Ammoniumsulfat auf eine Sättigung
von 70% eingestellt. Das Ammoniumsulfat wurde langsam zugegeben
und nachdem das Ammoniumsulfat vollständig zugegeben wurde, wurde
die 70%-ige Ammoniumsulfatlösung
für 30
Min. bei 20°C
gerührt.
Die 70%-ige Ammoniumsulfatlösung
wurde zentrifugiert oder filtriert wie oben beschrieben und der
Niederschlag wurde gesammelt.
-
Der Niederschlag nach Ammoniumsulfatfällung wurde
dann in 10 mM Natriumphosphat, pH 7, wieder gelöst, wodurch man eine 55–70%-ige
Ammoniumsulfatfraktion erhält,
dann unter Verwendung einer „Amicon Diaflo"-Ultrafiltrationseinheit
diafiltriert, oder gegen 10 mM Natriumphosphat, pH 7, dialysiert,
um das Ammoniumsulfat aus der wieder gelösten 55–70%-igen Fraktion zu entfernen.
-
Die Proben wurden, wie in Beispiel
3 beschrieben, der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese unterzogen.
-
Die Reinheit von PEDNF in der 55%-
bis 70%-igen Ammoniumsulfatfraktion konnte auf etwa 50% geschätzt werden.
-
Beispiel 6
-
Kationenaustauschchromatographie
-
RPE-CM, hergestellt wie in Beispiel
2 beschrieben, wurde gegen 10 mM Natriumphosphatpuffer, pH 6,5,
dialysiert, um Medium und Salze aus der unreinen Proteinprobe zu
entfernen. Die dialysierte PEDNF-Probe wurde dann auf ein Brownlee-Aquapore CX-300 HPLC-Chromatographiemedium,
das in eine 4,6 × 30
mm Säule
gepackt war, aufgetragen. Das Chromatographiemedium wurde zuvor
mit 10 mM Phosphat, pH 6,5, äquilibriert.
Das dialysierte RPE-CM wurde auf das Chromatographiemedium aufgebracht
und das Chromatographiemedium mit dem PEDNF wurde mit 10 mM Phosphat,
pH 6,5, gewaschen, bis alle ungebundenen Proteine vom Chromatographiemedium
abgewaschen waren. PEDNF wurde vom Chromatographiemedium mit einem
linearen Salzgradienten von etwa 0,0 bis etwa 0,5 M NaCl in 10 mM
Phosphat, pH 6,5, eluiert. PEDNF eluierte bei einer NaCl-Konzentration
von etwa 0,25 M. Der eluierte PEDNF wurde durch Gefriertrocknung
konzentriert und in 10 mM Phosphat, pH 6,5, wieder gelöst. Der
eluierte PEDNF wurde, wie in Beispiel 3 beschrieben, der SDS-Gelelektrophorese
unterzogen.
-
Es wurde geschätzt, dass der eluierte PEDNF
zu etwa 70% rein war.
-
Beispiel 7
-
Reinigung von PEDNF durch
Kationenaustauschchromatographie-HPLC
-
Mit Ammoniumsulfat ausgefälltes RPE-CM,
hergestellt wie in Beispiel 5 beschrieben, wurde gegen 10 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 6,5, dialysiert, um das Ammoniumsulfat zu entfernen. Eine Probe
von 80 μl
der dialysierten durch Ammoniumsulfat gereinigten PEDNF-Proteinfraktion wurde
auf ein Brownlee-Aquapore CX-300 HPLC-Chromatographiemedium, das
in eine 4,6 × 30
mm Säule
gepackt war, aufgetragen. Das Chromatographiemedium wurde zuvor
mit 10 mM Phosphat, pH 7,2, äquilibriert.
Das PEDNF/Chromatographiemedium wurde mit 10 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,2, gewaschen, bis alle ungebundenen Proteine vom Chromatographiemedium
abgewaschen waren. PEDNF wurde vom Chromatographiemedium mit einem
linearen Salzgradienten von 0,0 bis etwa 0,5 M NaCl in 10 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,2, eluiert. PEDNF eluierte als einzelner Peak bei einer NaCl-Konzentration
von etwa 0,25 M.
-
Der eluierte PEDNF wurde gegen 10
mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,2, dialysiert, gefriergetrocknet und
in Wasser wieder gelöst.
Die Probe wurde dann, wie in Beispiel 3 beschrieben, der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen.
-
Es wurde geschätzt, dass der eluierte PEDNF
zu etwa 70% rein war.
-
Beispiel 8
-
Reinigung von PEDNF durch
Phasenumkehr-HPLC
-
Mit Ammoniumsulfat ausgefälltes RPE-CM,
hergestellt wie in Beispiel 5 beschrieben, wurde gegen 10 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 6,5, dialysiert, um das Ammoniumsulfat zu entfernen. Eine PEDNF
enthaltende Probe von 80 μl
wurde dann auf ein Vydac-C8-Chromatographiemedium,
das in eine 4,6 × 250
mm Säule gepackt
war, aufgetragen. Das Chromatographiemedium wurde zuvor mit 0,1%
TFA in Wasser äquilibriert.
Das PEDNF/Chromatographiemedium wurde mit 0,1% TFA in Wasser gewaschen,
bis alle ungebundenen Proteine vom Chromatographiemedium abgewaschen
waren. PEDNF wurde vom Chromatographiemedium mit einem linearen
Gradienten von 0,0 bis etwa 95% CH3CN, 0,1%
TFA in Wasser und 5% H2O eluiert.
-
Der eluierte PEDNF wurde gegen 10
mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,2, dialysiert, gefriergetrocknet und
in Wasser wieder gelöst.
Die Probe wurde dann, wie in Beispiel 3 beschrieben, der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen.
-
Es wurde geschätzt, dass der von der Säule eluierte
PEDNF zu etwa 80% rein war.
-
Beispiel 9
-
Reinigung von PEDNF durch
Phasenumkehr-HPLC
-
Eine PEDNF enthaltende Probe, teilweise
gereinigt wie in Beispiel 2 beschrieben, wurde dann auf ein Vydac-C8-Chromatographiemedium,
das in eine 4,6 × 250
mm Säule
gepackt war, aufgetragen. Das Chromatographiemedium wurde zuvor
mit 0,1% TFA in Wasser äquilibriert.
Das PEDNF/Chromatographiemedium wurde mit 0,1% TFA in Wasser gewaschen,
bis alle ungebundenen Proteine vom Chromatographiemedium abgewaschen
waren. PEDNF wurde vom Chromatographiemedium mit einem linearen
Gradienten von 0,0 bis etwa 95% CH3CN in
0,1% TFA und 5% H2O eluiert.
-
Der eluierte PEDNF wurde gegen 10
mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,2, dialysiert, gefriergetrocknet und
in Wasser wieder gelöst.
Die Probe wurde dann, wie in Beispiel 3 beschrieben, der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen.
-
Es wurde geschätzt, dass der von der Säule eluierte
PEDNF zu etwa 60% rein war.
-
Beispiel 10
-
Reinigung von PEDNF durch
Phasenumkehr-HPLC
-
Eine PEDNF enthaltende Probe, teilweise
gereinigt wie in Beispiel 6 beschrieben, wurde dann auf ein Vydac-C8-Chromatographiemedium,
das in eine 4,6 × 250
mm Säule
gepackt war, aufgetragen. Das Chromatographiemedium wurde zuvor
mit 0,1% TFA in Wasser äquilibriert.
Das PEDNF/Chromatographiemedium wurde mit 0,1% TFA in Wasser gewaschen,
bis alle ungebundenen Proteine vom Chromatographiemedium abgewaschen
waren. PEDNF wurde vom Chromatographiemedium mit einem linearen
Gradienten von 0,0 bis etwa 95% CH3CN in
0,1% TFA und 5% H2O eluiert.
-
Der eluierte PEDNF wurde gegen 10
mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,2, dialysiert, gefriergetrocknet und
in Wasser wieder gelöst.
Die Probe wurde dann, wie in Beispiel 3 beschrieben, der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen.
-
Es wurde geschätzt, dass der von der Säule eluierte
PEDNF zu etwa 80% rein war.
-
Beispiel 11
-
Reinigung von PEDNF durch
Phasenumkehr-HPLC
-
Eine PEDNF enthaltende Probe, hergestellt
wie in Beispiel 6 beschrieben, wurde auf ein Brownlee RP-300 Chromatographiemedium,
das in eine 4,6 × 250
mm Säule
gepackt war, aufgetragen. Das Chromatographiemedium wurde zuvor
mit 0,1% TFA in Wasser äquilibriert.
Das PEDNF/Chromatographiemedium wurde mit 0,1% TFA in Wasser gewaschen,
bis alle ungebundenen Proteine vom Chromatographiemedium abgewaschen
waren. PEDNF wurde vom Chromatographiemedium mit einem linearen
Gradienten von 0,0 bis etwa 95% CH3CN in
0,1% TFA und 5% H2O eluiert.
-
Der eluierte PEDNF wurde gegen 10
mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,2, dialysiert, gefriergetrocknet und
in Wasser wieder gelöst.
Die Probe wurde dann, wie in Beispiel 3 beschrieben, der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen.
-
Es wurde geschätzt, dass der von der Säule eluierte
PEDNF zu etwa 90% rein war.
-
Beispiel 12
-
Reinigung von PEDNF durch
Größenausschlusschromatographie
-
Teilweise gereinigter PEDNF, hergestellt
wie in Beispiel 5 oder 6 beschrieben, wurde durch Chromatographie
auf einem Bio-Rad TSK-250 Chromatographiemedium, das in eine 7,5 × 300 mm
Säule gepackt
war, weiter gereinigt. Eine Probe von 40 μl wieder gelöstem PEDNF wurde auf das Größenausschlusschromatographiemedium,
welches zuvor mit 20 mM Tris, pH 7,0, 0,6 M NaCl äquilibriert
wurde, aufgetragen. PEDNF wurde mit 20 mM Tris, pH 7,0, 0,6 M NaCl
eluiert.
-
Der eluierte PEDNF wurde gegen 10
mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,2, dialysiert, gefriergetrocknet und
in Wasser wieder gelöst.
Die Probe wurde dann, wie in Beispiel 3 beschrieben, der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen.
-
Es wurde geschätzt, dass der von der Säule eluierte
PEDNF zu etwa 75% rein war.
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Beispiel 13
-
Anionenaustauschchromatographie
-
DEAE-Cellulose wird mit 10 mM Tris,
pH 7,5, äquilibriert.
PEDNF, hergestellt wie in Beispiel 5 beschrieben, wird auf die Säule aufgetragen
und die Säule
wird mit 10 mM Tris, pH 7,5, gewaschen, bis alle ungebundenen Proteine
von der Säule
eluiert sind. Nachdem alle ungebundenen Proteine eluiert sind, wird
PEDNF mit einem linearen Gradienten von 0 bis etwa 1 M NaCl in 10
mM Tris-HCl, pH 7,5, eluiert. Die PEDNF enthaltenden Fraktionen
werden gesammelt und vereinigt. Diese Fraktionen werden dann gegen
10 mM Tris-HCl, pH 7,5, diafiltriert, um NaCl zu entfernen.
-
Beispiel 14
-
Anionenaustauschchromatographie
-
DEAE-Cellulose wird mit 10 mM Tris,
pH 7,5, äquilibriert.
PEDNF, hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben, wird auf die Säule aufgetragen
und die Säule
wird mit 10 mM Tris, pH 7,5, gewaschen, bis alle ungebundenen Proteine
von der Säule
eluiert sind. Nachdem alle ungebundenen Proteine eluiert sind, wird
PEDNF mit einem linearen Gradienten von 0 bis etwa 1 M NaCl in 10
mM Tris-HCl, pH 7,5, eluiert. Die PEDNF enthaltenden Fraktionen
werden gesammelt und vereinigt. Diese Fraktionen werden dann gegen
10 mM Tris-HCl, pH 7,5, diafiltriert, um NaCl zu entfernen.
-
Beispiel 15
-
Kationenaustauschchromatographie
-
Bio-Rex 70 Resin-Cellulose (Bio-Rad)
wird mit 10 mM PBS, pH 7,2, äquilibriert.
PEDNF, hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben, wird auf die Säule aufgetragen
und die Säule
wurde mit 10 mM PBS, pH 7,2, gewaschen, bis alle ungebundenen Proteine
von der Säule
eluiert sind. Nachdem alle ungebundenen Proteine eluiert sind, wird
PEDNF mit einem linearen Gradienten von 0 bis etwa 1 M NaCl in 10
mM PBS, pH 7,2, eluiert. Die PEDNF enthaltenden Fraktionen werden
gesammelt und vereinigt. Diese Fraktionen werden dann gegen 10 mM
Tris-HCl, pH 7,5, diafiltriert, um NaCl zu entfernen.
-
Beispiel 16
-
Kationenaustauschchromatographie
-
Bio-Rex 70 Resin-Cellulose (Bio-Rad)
wird mit 10 mM PBS, pH 7,2, äquilibriert.
PEDNF, hergestellt wie in Beispiel 5 beschrieben, wird auf die Säule aufgetragen
und die Säule
wird mit 10 mM PBS, pH 7,2, gewaschen, bis alle ungebundenen Proteine
von der Säule
eluiert sind. Nachdem alle ungebundenen Proteine eluiert sind, wurde
PEDNF mit einem linearen Gradienten von 0 bis etwa 1 M NaCl in 10
mM PBS, pH 7,2, eluiert. Die PEDNF enthaltenden Fraktionen werden
gesammelt und vereinigt. Diese Fraktionen werden dann gegen 10 mM
Tris-HCl, pH 7,5, diafiltriert, um NaCl zu entfernen.
-
Beispiel 17
-
Heparin Chromatographie
-
2 ml Heparin-Agarose wurden in eine
0,7 × 10
cm Säule
gepackt, mit 20 ml 10 mm Tris-HCl, pH 7,5, 3 M NaCl gewaschen und
dann mit 20 ml 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, äquilibriert. 12 ml einer PEDNF-Lösung, hergestellt
wie in Beispiel 2, von einem 17 jährigen menschlichen Spender,
wurden gegen 4 l 10 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, bei 4°C für 19 h dialysiert.
Das Volumen nach der Dialyse betrug 19 ml. Das Dialysat wurde bei
einer Flussrate von 0,4 ml/Min. auf die Heparin-Agarose aufgetragen.
Nachdem die PEDNF-Lösung auf
die Heparin-Agarose aufgetragen war, wurde die Heparin-Agarose mit
20 ml 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, gewaschen, um die ungebundenen Proteine
von der Heparin-Agarose zu entfernen. PEDNF wurde dann von der Heparin-Agarose
mit 12 ml 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 3 M NaCl eluiert.
-
Das PEDNF enthaltende Eluat wurde
gegen 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, dialysiert, um im Eluat enthaltenes
NaCl zu entfernen. Das dialysierte Eluat wurde gefriergetrocknet,
in 10 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, wieder gelöst und eine
Probe wurde, wie in Beispiel 3 beschrieben, einer 12,5%-igen SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen.
-
Es wurde geschätzt, dass das PEDNF-Eluat zu
etwa 60% rein war.
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Beispiel 18
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Heparin Chromatographie
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2 ml Heparin-Agarose wurden in eine
0,7 × 10
cm Säule
gepackt, mit 20 ml 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 3 M NaCl gewaschen und
dann mit 20 ml 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, äquilibriert. 1 ml einer PEDNF-Lösung, hergestellt
wie in Beispiel 5, wurde gegen 4 l 10 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,5, bei 4°C
für 19
h dialysiert. Das Volumen des Dialysats betrug 1,3 ml. Das Dialysat
wurde bei einer Flussrate von 0,4 ml/Min. auf die Heparin-Agarose
aufgetragen. Nachdem die PEDNF-Lösung
auf die Heparin-Agarose aufgetragen war, wurde die Heparin-Agarose
mit 20 ml 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, gewaschen, um die ungebundenen Proteine
von der Heparin-Agarose zu entfernen. Die Heparin-Agarose wurde
dann nacheinander eluiert mit: 12 ml 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 0,5
M NaCl; 12 ml 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5, 1 M NaCl: 12 ml 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 2 M NaCl; und 12
ml 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5, 3 M NaCl.
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Jedes der Eluate wurde gegen 10 mM
Tris-HCl, pH 7,5, dialysiert, um im Eluat enthaltenes NaCl zu entfernen.
Die dialysierten Eluate wurden dann gefriergetrocknet, in 10 mM
Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, wieder gelöst und eine Probe von jedem
dialysierten Eluat wurde, wie in Beispiel 3 beschrieben, einer 12,5%-igen
SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese unterzogen.
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Es wurde geschätzt, dass das PEDNF-Eluat zu
etwa 70% rein war.
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Beispiel 19
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Neuronale Induktivität und Differenzierungsaktivität des isolierten
PEDNF
-
Elektroeluierter PEDNF wurde wie
in Beispiel 3 beschrieben hergestellt. Um die neuronale induktive Aktivität des isolierten
PEDNF zu charakterisieren, wurden die optimale Konzentration und
Stimulierungszeitspanne vor der Zelleinsaat bestimmt. Entweder 1,
2, 4, 6, 8, oder 10 μg/ml
des elektroeluierten PEDNF wurden in serumfreiem DME, versetzt mit
1 mM Natriumpyruvat, 0,625 mM Hepes, 6 mM L-Glutamin, 1% nicht-essentielle
Aminosäuren,
5 μg/ml
Insulin, 5 μg/ml
Transferrin und 5 ng/ml Selensäure,
getestet. Als Kontrolle diente auch RPE-CM, welches mit einem gleichen
Volumen nicht-konditionierten Mediums (50% RPE-CM) verdünnt wurde.
-
Die Y79-RB-Zellen wurden als Suspensionskultur
gezüchtet.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation für etwa 5 Min. bei 900 UpM bei
Raumtemperatur geerntet und in serumfreiem DME-Medium resuspendiert, welches
zuvor auf 37°C
erwärmt
wurde. Die Zellen wurden durch Zentrifugation gesammelt und in einer
Konzentration von 106 ml in serumfreiem
DME-Medium resuspendiert. 1, 2, 4, 6, 8, oder 10 μg/ml des
elektroeluierten PEDNF oder 50% RPE-CM wurden zu getrennten Y79-RB-Zellkulturen
zugegeben. Die Zellen wurden für
7 Tage bei 37°C
bebrütet
und dann an Poly-D-Lysin-beschichtete Flaschen gebunden. Die Zellen
wurden täglich
durch Phasenkontrastmikroskopie überprüft.
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Die optimale Zeitspanne vor der Einsaat,
die für
die maximale induktive Aktivität
von PEDNF benötigt wird,
wurde durch Behandlung der Y79-RB-Zellkulturen mit 2 μg/ml elektroeluiertem
PEDNF für
2, 4, 8 oder 16 Tage vor der Einsaat auf ein Poly-D-Lysin-Substrat getestet.
Zusätzlich
wurden 1 oder 2 μg/ml
elektroeluierter PEDNF zu den angehefteten Kulturen der Zellen,
die nicht zuvor in Suspensionskultur stimuliert wurden, gegeben.
Mehr als 80% der Y79-Zellaggregate, die mit 2 μg/ml elektroeluiertem PEDNF
behandelt wurden, bildeten verzweigte Zetlfortsätze innerhalb von 8-10 Tagen
nach Anheftung an ein Poly-D-Lysin-Substrat; unbehandelte Zellen
zeigten nur geringfügige
Anzeichen neuronaler Differenzierung (2).
-
Y79-Zellen zeigten eine maximale
Differenzierungsantwort auf elektroeluierten PEDNF bei einer Proteinkonzentration
von 2 μg/ml;
die Antwort war bei Konzentrationen, die 4 μg/ml überstiegen, verringert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle II gezeigt.
-
-
Eine Stimulationszeit vor der Einsaat
(in Suspensionskultur) von 8 Tagen in Gegenwart dieses Faktors führt zu maximaler
Differenzierung von Y79-Zellen am Tag 10 nach der Anheftung. Reduzierte
Differenzierungshäufigkeiten
(weniger als 50%) werden sowohl bei kürzeren als auch bei längeren Induktionszeiten
vor der Einsaat beobachtet. Außerdem
zeigen Zellen, die nicht vor der Anheftung mit PEDNF stimuliert
wurden, eine niedrige Häufigkeit
der neuronalen Differenzierung (ungefähr 20%), wenn 1–2 μg/ml elektroeluiertes
Protein nach der Anheftung zugegeben werden. Diese Antwort ist jedoch
relativ langsam, d. h. weniger als 15 Tage. Zur Kontrolle mit BSA
behandelte Kulturen zeigen weniger als 10% Differenzierung, vergleichbar
mit Zellen, die ausschließlich
mit nicht-konditioniertem Medium behandelt wurden.
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PEDNF rief ein hohes Maß an neuronaler
Differenzierung in menschlichen Retinoblastoma-Zellen hervor. Das Auswachsen langer,
verästelter
neuritischer Fortsätze
aus den Aggregaten der stimulierten Zellen wurde angeregt; eine
damit einhergehende Erhöhung
der Expression der neuronalen Markermoleküle, Neuron-spezifische Enolase
und des 200.000-Molekulargewicht-Neurofilament-Proteins
wurden auch beobachtet. An der Expression des neuronalen Phänotyps in
Y79-Zellen scheinen drei aufeinander folgende Ereignisse beteiligt
zu sein: 1) Stimulation der Zellen in Suspensionskultur durch PEDNF;
2) Anheftung der stimulierten Zellen an ein Substrat; gefolgt von
3) Auswachsen von Neuriten aus den angehefteten, stimulierten Zellen.
Da nur 20% Differenzierung beobachtet wurde, wenn nichtstimulierte,
angeheftete Kulturen mit PEDNF behandelt wurden, scheint die Entscheidung
zur neuronalen Differenzierung in Y79-Zellen der Anheftung der Zellen
und dem Auswachsen der Neuriten vorauszugehen und wird möglicherweise
während
der Stimulationszeit eingeleitet.
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Beispiel 20
-
Vergleich
der Wirkung von RPE-CM von verschiedenen Arten
-
Zellkulturen wurden wie in Beispiel
1 beschrieben angelegt, jedoch stammten die Augen aus denen die
Zellen gewonnen wurden entweder von menschlichen Föten, erwachsenen
Menschen, fötalen
Ratten, erwachsenen Ratten oder embryonalen Hühnern.
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RPE-CM wurde von allen Zellkulturen
wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt. Fötale menschliche Zellkulturen,
die frisch angelegt wurden (Kurzzeitkulturen) und Kulturen, die
für 6 Monate
angelegt wurden (Langzeitkulturen) wurden mit eingeschlossen.
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Die Differenzierungsaktivität der konditionierten
Medien wurde wie in Beispiel 19 beschrieben bestimmt.
-
Die Ergebnisse der Experimente zur
Messung der Effekte des RPE-CM von verschiedenen Arten sind in Tabelle
III zusammengefasst. Tabelle
III
Herkunft
des RPE-konditionierten
Mediums | %
differenzierte Aggregate |
Mensch
(fötal,
Kurzzeitkulturen) | 88 ± 3 |
Mensch
(fötal,
Langzeitkulturen) | 50 ± 8 |
Mensch
(erwachsen) | 55 ± 9 |
Ratte
(erwachsen) | 20 ± 11 |
Ratte
(fötal) | 42 ± 7 |
Huhn
(embryonal) | 86 ± 7 |
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Die Tabelle fasst die induktive Aktivität verschiedener
RPE-konditionierter Medien auf Y79-Zellen zusammen. Angegeben sind die
Prozentzahlen der für
10 Tage angehefteten Aggregate (mehr als 5 Zellen/Aggregat), die
ein Auswachsen von Neuriten nach 7-tägiger Stimulation mit 50% RPE-CM
von verschiedenen Arten zeigen. 100 Aggregate wurden von jeder Probe
in dreifacher Ausfertigung gezählt.
-
Die größte Differenzierungsantwort
in Y79-Zellen wird durch menschliches fötales RPE-CM (Kurzzeitkulturen)
und RPE-CM vom embryonalen Huhn hervorgerufen; beide rufen eine
neuronale Differenzierung in mehr als 80% der zellulären Aggregate
hervor, wenn sie in einer 50%-igen Konzentration eingesetzt werden. Im
Gegensatz dazu werden verringerte Häufigkeiten (weniger als 50%)
der zellulären
Differenzierung für
die konditionierten Medien von Langzeitkulturen (12–18 Monate)
von menschlichem fötalen
RPE und erwachsenem menschlichen RPE beobachtet. Nur 40% Neuronen-ähnlicher
Differenzierung wird durch RPE-CM von fötalen Ratten und 20% durch
RPE-CM von erwachsenen Ratten hervorgerufen.
-
Konditionierte Medien von menschlichem
fötalen
und embryonalem Hühner-RPE
enthält
eine ähnliche neurotrophe
Aktivität,
während
diejenigen von erwachsenen Kulturen (Huhn und Ratte) und von Langzeitkulturen
von menschlichem fötalen
RPE-CM weniger wirksam bei der Förderung
des neuronalen Phänotyps
in Y79-Zellen sind. Es ist möglich,
dass reife RPE-Zellen
den neurotrophen Faktor nicht mehr absondern, oder dass sie verringerte
Mengen absondern, die bei den verwendeten Kulturbedingungen weniger
wirksam sind. Die Tatsache, dass eine gewisse neurotrophe Aktivität in RPE-konditionierten
Medien von anderen Arten gefunden wird, legt nahe, dass PEDNF oder
ein ähnlicher
Faktor auch durch RPE-Zellen von anderen Arten abgesondert wird
und grundsätzlich
wichtig für
die normale Entwicklung und Funktion der Netzhaut sein kann.
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Beispiel 21
-
Zweidimensionale Gelelektrophorese
-
Eine zweidimensionale Gelanalyse
wurde nach der von O'Farrell,
J. Biol. Chem., 250, 4007– 4021 (1975)
und Jones, J., J. Exp. Med. 14b, 1251–1279 (1977) beschriebenen
Methode durchgeführt.
Die Silberfärbung
wurde mit dem Bio-Rad „Silver-Stain
Plus Kit" durchgeführt. 20 μg PEDNF,
gereinigt über
Kationenaustausch- und Größenausschluss-HPLC, wurden auf
ein IEF-Kapillargel aufgetragen.
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Eine zweidimensionale elektrophoretische
Analyse von HPLC-gereinigtem PEDNF zeigt die Anwesenheit von vier
eng gebündelten
Molekülarten
(3). Die vier Arten
variieren leicht in ihrem relativen Molekulargewicht, aber alle
befinden sich in der Molekulargewichtsregion 50.000 des Gels, was
mit dem zuvor bestimmten Molekulargewicht von PEDNF übereinstimmt.
Die aufgelösten
Arten variieren auch geringfügig
in ihrem isoelektrischen Punkt, was auf leichte Variationen bei
der posttranslationalen Modifikation hindeutet. Die Aminosäuresequenzanalyse
(siehe Beispiel 22) wies jedoch auf die Anwesenheit eines einzigen
Polypeptids hin.
-
Beispiel 22
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Isolierung von PEDNF-spezifischen
Peptiden und Aminosäuresequenz
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180 μg gereinigter PEDNF (gereinigt
wie in den Beispielen 2, 6 und 12 beschrieben) wurden mit einem Centricon-10
Mikrokonzentrator, erhältlich
bei Amicon, Danvers, MA, konzentriert und dann in 25 mM Tris, pH 8,5,
1 mM EDTA verdünnt.
Zu der Proteinprobe wurde Endoproteinase Lys-C gegeben. Das PEDNF/Proteinase-Gemisch
wurde für
etwa 18 Stunden bei 30°C
belassen, um PEDNF zu spalten.
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Die erhaltenen PEDNF-Polypeptidfragmente
wurden mittels HPLC auf einer Vydac C8 Phasenumkehr-HPLC, gepackt
in eine 4,6 × 250
mm Säule,
getrennt. Die Säule
wurde mit 0,1% TFA in Wasser äquilibriert.
Die Polypeptide wurden mit 90% CH3CN, 0,1%
TFA in Wasser eluiert.
-
Die von der Säule eluierten Polypeptide,
die von anderen Polypeptiden gut getrennt waren, wurden gesammelt
und der Proteinsequenzanalyse unterzogen. Die Aminosäuresequenzanalyse
wurde im Auftrag bei der Mikrosequenzierungseinrichtung des Beckman
Forschungsinstituts am City of Hope durchgeführt.
-
Die Aminosäuresequenzen der isolierten
Polypeptide waren wie folgt:
-
-
Die Sequenzierung von PEDNF-13 ergab
19 Reste mit eindeutiger Sequenz. PEDNF-14 ergab 26 Reste von denen
25 eindeutig waren. Die Identifizierung von Rest 23 in PEDNF-14
als Tryptophan war nicht absolut sicher.
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Beispiel 23
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Isolierung von PEDNF-spezifischen
Peptiden und Aminosäuresequenz
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PEDNF, gereinigt wie in den Beispielen
2, 6 und 12 beschrieben, wurde reduziert und alkyliert. Die Probe
wurde getrocknet, in 50 μl
CRA-Puffer (8 M Harnstoff, 0,4 M Ammoniumbicarbonat, pH 8,0) wieder
gelöst und
5 μl 45
mM DTT (Calbiochem) wurden zugegeben. Nach Erhitzen bei 50°C für 15 Min.
wurde die Lösung gekühlt und
5 μl 100
mM Jodessigsäure
(Sigma Chemical. Co.) wurden zugegeben. Nach 15 Minuten wurde die
Lösung
auf eine Konzentration von 2 M Harnstoff verdünnt und einer Trypsinspaltung
unterworfen (erhältlich
bei Boehringer-Mannheim), unter Verwendung eines Enzym : Substrat-Verhältnisses
von 1 : 25 (Gew./Gew.) für
22 Std. bei 37°C.
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Tryptische Peptide wurden durch eine
Engbohrung-Phasenumkehr-HPLC auf einer Hewlett-Packard-1090-HPLC, ausgestattet mit
einem 1040-Diodenarray-Detektor und unter Verwendung einer Vydac
2,1 mm × 150
mm C18-Säule,
getrennt. Puffer A war 0,06% Trifluoressigsäure/H2O
und Puffer B war 0,055% Trifluoressigsäure/Acetonitril. Ein Gradient
von 5% B bei 0 Min., 33% B bei 63 Min., 60% B bei 95 Min. und 80%
B bei 105 Min., mit einer Flussrate von 150 μl/Min. wurde angewendet. Chromatographische
Daten bei 210, 277 nm und UV Spektren von 209 bis 321 nm wurden
von jedem Peak erhalten. Proben für die aminoterminale Sequenzanalyse
wurden auf einen vorzyklisierten Polybren-Glasfaserfilter aufgetragen
und dem automatisierten Edman-Abbau bei der Harvard-Microchemical- Einrichtung in Boston,
MA, auf einem ABI Modell 477A Gasphasen-Proteinsequenzierer unter
Verwendung des Programms NORMAL 1 unterworfen. Die erhaltenen Phenylthiohydantoin-Aminosäurefraktionen
wurden unter Verwendung einer angeschlossenen ABI Modell 120A-HPLC
und einem Shimadzu CR4A-Integrator manuell identifiziert.
-
Die Sequenzen der isolierten Peptide
waren wie folgt:
-
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Beispiel 24
-
Vergleich der PEDNF-Peptide
mit Ratten-Serinproteaseinhibitor-Sequenzen
-
PEDNF-13 zeigt eine signifikante
Sequenz. Homologe Moleküle
umfassen Ratten-Serinproteaseinhibitor
1 und 2, ein Ratten-Hepatocyten Wachstumshormon-reguliertes Protein,
ein Ratten-Thyroidhormon-reguliertes Protein und Maus-Contrapsin.
Menschliches, Affen-, Schaf- und Maus-Alpha-1-Antitrypsin und Schweine-Alpha-1-Antichymotrypsin,
zeigen signifikante wenn auch etwas schwächere Homologie. PEDNF-14 zeigt Homologien
mit verschiedenen Proteaseinhibitoren, aber der Grad der Homologie
ist geringer als der für
PEDNF-13 beobachtete. Diese beinhalten menschlichen Plasmaprotease-C1-Inhibitor
und menschlichen alpha-2-Antiplasmininhibitor. Diese Ergebnisse
legen nahe, dass PEDNF eine Funktion als Proteaseinhibitor haben
könnte,
aber dass er molekular verschieden von solchen vorher beschriebenen
Inhibitoren ist.
-
PEDNF zeigt signifikante Homologie
mit den Serpinen, der Familie von Serinproteaseinhibitoren, die ein
reaktives Zentrum nahe des C-terminalen Endes gemeinsam haben, welches
als exponierte Bindestelle dient, die als „Köder" für
Serinproteinase-Zielmoleküle fungieren.
Es ist von Interesse, dass gezeigt werden konnte, dass eine Anzahl
bekannter Mitglieder der Serpin-Familie neurotrophe Wirkung auf
eine Vielfalt neuronaler Zelltypen ausübt. Zum Beispiel fördert gliäres Nexin
(GDN) Neuritenwachstum bei Neuroblastomazellen, so wie dies eine
Anzahl anderer Proteaseinhibitoren wie Hirudin und Leupeptin tun.
Proteaseinhibitoren stimulieren auch die neuronale Differenzierung
in Zellen der Dorsalwurzelganglien, sympathischen Neuronen und Pyramidalneuronen
des Hippocampus. Es ist auch von Interesse, dass die Herstellung
von Proteasen und Proteaseinhibitoren durch eine Anzahl bekannter
Faktoren stimuliert wird. Während
noch nachgewiesen werden muss, ob PEDNF Proteaseinhibitor-Aktivität besitzt,
ist dies jedoch wahrscheinlich, da gezeigt werden konnte, dass eine
inhibitorische Aktivität
notwendig für
die Neuriten-fördernde
Aktivität
von gliärem
Nexin ist. Es wurde vorgeschlagen, dass die Erzeugung eines stabilen
Protease-GDN-Komplexes und eine daraus folgende Konformationsänderung
bei GDN und/oder der assoziierten Protease notwendig für die Neuriten-fördernde
Aktivität
von GDN ist. Es ist gut möglich,
dass PEDNF ähnlich
funktioniert, da bekannte Proteasen in der Interphotorezeptormatrix
und in der sich entwickelnden neuralen Netzhaut vertreten sind.
-
Beispiel 25
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Klonierung des PEDNF-Gens
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Oligonucleotide wurden gegen PEDNF
13 konstruiert:
5'-AGYAAYTTYTAYGAYCTSTA-3'
bestimmt in
Beispiel 22; und gegen PEDNF 2:
5'-CTYTCYTCRTCSAGRTARAA-3'
bestimmt in
Beispiel 23.
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Die Oligonucleotide wurden auf einem
ABI 392 DNA/RNA-Synthesizer hergestellt und als Primer für die Polymerasenkettenreaktion
(PCR) verwendet. Eine Charon BS cDNA-Genbank aus menschlichem fötalem Auge,
zur Verfügung
gestellt von Dr. A. Swaroop, wurde einmal vermehrt mit einem Verfahren,
das in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
zweite Ausgabe (Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY)
beschrieben ist und mittels PCR abgesucht wie von Friedmann et al,
beschrieben (1990, in "Screening
of ☐ gt 11 libraries in PCR protocols: a guide to methods
and applications".
Innis, Gelfand, Sninsky und White, Hrsg., Academic Press, Seiten
253–260)
unter Verwendung eines Techne Thermocyclers und Standardreagenzien
(GeneAMP, Perkin Elmer Cetus), mit der Ausnahme, dass MgSO4 in einer Konzentration von 3 mM verwendet
wurde.
-
Das wiedergefundene Fragment wurde
auf einem 3% NuSieve 3 : 1 Gel (FMC Biochemicals) unter Verwendung
von NA-45 DEAE-Cellulosepapier (Schleicher und Schüll) und
mit 32P durch „Random Priming" (Prime-It Random
Primer Labeling Kit, Stratagene) markiert.
-
Diese Sonde wurde verwendet, um 200.000
Pfu (Plaque-bildende Einheiten) derselben Genbank (10) abzusuchen.
Positive Klone wurden isoliert wie bei Sambrook et al. vorstehend
beschrieben und die DNA wurde mit „Qiagen-Maxi-Preparation"-Protokollen (Qiagen
Inc.) gereinigt.
-
Die Insertionen wurden mit Notl (BRL,
Gaithersburg, MD) ausgeschnitten, mit T4-DNA-Ligase (New England Biolabs) zum Ring
geschlossen, in kompetente E. coli Sure Zellen transformiert und
auf 12,5 μg/ml Ampicillin/40 μg/ml X-Gal
Agarplatten ausgebracht.
-
Weiße Kolonien wurden ausgewählt und
einer Mini-Preparation (Qiagen Plasmid Mini-Prep Protokoll) unterzogen.
Gereinigte Plasmide wurden mit EcoRI/HindIII (BRL) gespalten und
auf einem 0,7%-Agarosegel getrennt, um die Größe der Insertionen zu bestimmen
-
Beispiel 26
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DNA-Sequenzanalyse
-
Einer der identifizierten Klone,
welcher eine dem PEDNF-Gen entsprechende Insertion enthielt, wurde für die Kartierung
und anschließende
Sequenzierung unter Verwendung eines USB-Sequenase-2,0-Protokolls und
zugehöriger
Reagenzien ausgewählt.
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Beispiel 27
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Behandlung von Tumoren
der Netzhaut
-
PEDNF wird allein oder in Verbindung
mit klinischen (wie zum Beispiel chirurgischen) Verfahren verabreicht.
PEDNF wird durch Injektion in den Glaskörper (intravitreal) oder unter
die Netzhaut (subretinal) verabreicht. PEDNF kann allein oder in
Verbindung mit Stoffen wie Polymilchsäure verabreicht werden, welche eine
langsame, zeitlich verzögerte
Freisetzung von PEDNF fördert. Üblicherweise
werden etwa 0,01 bis etwa 10 μg
PEDNF pro Dosis bei einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml in physiologischer
Kochsalzlösung
oder anderen gepufferten Lösungen
und etwa 0 bis etwa 10 Dosen pro Tag verabreicht. Wenn Substanzen
zur verzögerten
Freisetzung in der Zusammensetzung enthalten sind, werden sie in
einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml verwendet. Die Behandlung
wird fortgesetzt bis das Tumorwachstum zum Stillstand kommt und/oder
ein Tumorrückgang
zu verzeichnen ist.
-
Die Behandlung mit PEDNF ist bei
Tumoren der Netzhaut wie Retinoblastoma, bei anderen neuronalen
Tumoren wie Neuroblastoma oder bei Tumoren nicht-neuronalen Ursprungs
wirksam. Die Behandlung führt
zum Stillstand oder Rückgang
der Zellteilungsrate und einer damit einhergehenden Verminderung
der Tumorwachstumsrate, was wiederum zum Tumorrückgang führt.
-
Beispiel 28
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Neurotrophe Behandlung
von Augenerkrankungen
-
PEDNF wird allein oder in Verbindung
mit klinischen (wie zum Beispiel chirurgischen) Verfahren verabreicht.
PEDNF wird durch Injektion in den Glaskörper (intravitreal) oder unter
die Netzhaut (subretinal) verabreicht. PEDNF kann allein oder in
Verbindung mit Stoffen wie Polymilchsäure verabreicht werden, welche eine
langsame, zeitlich verzögerte
Freisetzung von PEDNF fördert. Üblicherweise
werden etwa 0,01 bis etwa 10 μg
PEDNF pro Dosis bei einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml in physiologischer
Kochsalzlösung
oder anderen gepufferten Lösungen
und etwa 0 bis etwa 10 Dosen pro Tag verabreicht. Wenn Substanzen
zur verzögerten
Freisetzung in der Zusammensetzung enthalten sind, werden sie in
einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml verwendet. Die Behandlung
wird fortgesetzt bis das Tumorwachstum zum Stillstand kommt und/oder
ein Tumorrückgang
zu verzeichnen ist.
-
Die Behandlung mit PEDNF zielt auf
Erkrankungen der neuralen Netzhaut, des pigmentierten Netzhautepithels
oder anderen Augenerkrankungen. Die Behandlung verbessert das Überleben
und Wohlergehen der Photorezeptorzellen und anderer Zellen des Auges,
verlängert
ihre funktionstüchtige
Lebensspanne und verzögert
das Einsetzen von Sehstörungen
und endgültiger
Erblindung.
-
Beispiel 29
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Neurotrophe Behandlung
von verletzten Nerven
-
PEDNF wird allein oder in Verbindung
mit anderen klinischen (wie zum Beispiel chirurgischen) Verfahren
verabreicht. PEDNF wird durch intravitreale oder subretinale Injektion
oder aber durch Anwendung oder Injektion an den Orten der Nervenverletzung
verabreicht. PEDNF kann allein oder in Verbindung mit Stoffen wie
Polymilchsäure
verabreicht werden, welche eine langsame, zeitlich verzögerte Freisetzung
von PEDNF fördert. Üblicherweise
werden etwa 0,01 bis etwa 10 μg
PEDNF pro Dosis bei einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml in physiologischer
Kochsalzlösung
oder anderen gepufferten Lösungen
und etwa 0 bis etwa 10 Dosen pro Tag verabreicht. Wenn Substanzen
zur verzögerten
Freisetzung in der Zusammensetzung enthalten sind, werden sie in
einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 100 μg/ml verwendet. Die Behandlung
wird fortgesetzt bis die Regeneration der Nerven abgeschlossen ist.
-
Die Behandlung mit PEDNF zielt auf
die Verletzung von Nerven. Die Behandlung führt zur Förderung des Auswachsens von
Neuriten und zur Regeneration von Nerven.
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Beispiel 30
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Transfektion von Bakterienzellen
-
Kompetente E. coli Sure Zellen werden
mit dem Ligierungsgemisch gemischt und für 60 Min. auf Eis gehalten.
Das Gemisch wird dann für
2 Min. bei 42°C
belassen, dann werden 800 μl
2% BACTO-Trypton, 2% BACTO-Hefeextrakt (beide erhältlich bei
DIFCO LABORATORIES), 10 mM NaCl, 10 mM MgSO4,
20 mM Glukose zugegeben und das Gemisch wird für 60 Min. bei 37°C belassen.
50 bis 500 μl
der DNA-Gemische werden dann auf Selektionsplatten mit 12,5 μg/ml Ampicillin
aufgetragen.
-
Die rekombinanten Kolonien werden
mittels Minipräparation
und Spaltung der isolierten DNA abgesucht. Positive Kolonien, die
geeignete Insertionen enthalten, werden dann präpariert, indem man die geeignete
Kolonie in 200 ml „Luria
Broth" mit 12,5 μg/ml AmpiCillin
unter Schütteln
bei 37°C über Nacht
wachsen lässt.
Nach der Bebrütung über Nacht
werden die Kulturen in Zentrifugenbecher überführt und bei 2.500 UpM für 10 Min.
zentrifugiert. Der Überstand
wird entfernt und die Zellen werden in 30 ml STET Puffer (0,23 M
Saccharose, 5% Triton-X-100, 20 mM EDTA, 50 mM Tris-HCl, pH 8) bei
Raumtemperatur resuspendiert. 5 μl
10 mg/ml Lysozym werden zugegeben, das Gemisch wird geschwenkt und
für etwa
5 Min. bei Raumtemperatur belassen. Jede Flasche wird dann vorsichtig
direkt über
einer Flamme geschwenkt bis die Zellen beginnen zu verklumpen und
weiß zu
werden. Das Gemisch wird dann für
etwa 45 Sek. in ein kochendes Wasserbad überführt. Die Lösung wird dann in einem Eiswasserbad
für 2 Min.
gekühlt
und das Gemisch wird in Zentrifugenröhrchen überführt und für 15 Min. bei 16.000 UpM zentrifugiert.
-
Der Überstand wird dann in einen
sauberen Behälter überführt. Zwei
Volumina 100% Ethanol werden hinzugefügt, gemischt und die DNA für 20 Min.
bei –70°C ausgefällt. Der
Niederschlag wird durch Zentrifugation bei 2.500 g für 15 Min.
gesammelt. Der Ethanol-Überstand
wird entfernt und das Sediment wird mit etwa 10 ml kaltem (–20°C) 90%-igen
Ethanol gewaschen. 2,5 ml Extraktionspuffer (0,2 M Tris, pH 7,5,
0,08 M EDTA und 0,2 M KCl) werden zu dem Sediment gegeben und dieses
wird bei 4°C
resuspendiert. 100 μl
10 mg/ml RNAse, gelöst
in 0,1 × TE
(1 mM Tris-HCl, 0,1 mM EDTA, pH 7,6) und vorbehandelt durch Kochen
für 10
Min.
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Beispiel 31
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Insektenzellkulturen
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Sf9-Zellen werden in Spinnerflaschen
mit Graces Antheraea-Medium, erhältlich
bei GIBCO, Grand Island, NY, mit einer Anfangszelldichte von 1 × 106 Zellen/ml ausgesät und bei 27°C unter ständigem Rühren bei 50
UpM bebrütet.
Die Zellen werden ungefähr
2 bis 3-mal pro Woche subkultiviert, wenn sie eine Dichte von 2,5 × 106 Zellen/ml erreicht haben und werden dabei
etwa 1 zu 5 verdünnt.
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Beispiel 32
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Klonierung von Genen in
pAC373
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2 μl
pAC373, 25 μl
10-fach BamHI-Restriktionsenzympuffer, 20 Einheiten BamHI und steriles
destilliertes Wasser ad 250 μl
werden zusammengegeben und für
mindestens 3 Stunden bei 37°C
belassen. Nachdem das Plasmid gespalten wurde, wird es durch Zugabe
von einer Einheit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm (CAP)/μg DNA dephosphoryliert
und für
30 Min. bei 37°C
belassen. CAP wird dann durch Einstellen der Lösung mit EDTA auf 25 mM und
mit SDS auf 0,5% inaktiviert und für 15 Min. bei 65°C belassen.
Die Lösung wird
dann mit einem gleichen Volumen Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol
(25 : 24 : 1). extrahiert.
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Die wässrige Phase wird gesammelt
und 125 μl
7,5 M Ammoniumacetat und 800 μl
95% Ethanol werden zugegeben und gemischt. Die DNA wird bei –70°C für 10 Min.
ausgefällt.
Der Niederschlag wird dann durch Zentrifugation bei 12.000 UpM für 10 Min.
gesammelt. Das Sediment wird mit 90% Ethanol (–20°C) gespült. Dann wird das Ethanol entfernt
und die DNA in 50 μl
10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, pH 7,6 (1-fach TE) resuspendiert.
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Beispiel 33
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Ligierung von PEDNF in
pAC373
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Ein gereinigtes DNA-Fragment, welches
das PEDNF-Gen umfasst, wird mit dem Transfervektor ligiert. Etwa
200 ng des gespaltenen pAC373 werden mit einer gleichen molaren
Konzentration eines PEDNF enthaltenden Fragments gemischt. Ligierungspuffer
(50 mM Tris-HCl, pH 7,4, 10 mM MgCl2, 10
mM Dithiothreitol, 0,5 mM Spermidin, 2 mM ATP, 2,5 mM Hexamin-Kobaltchlorid
und 20 μg/ml
BSA) und 10 Einheiten T4-DNA-Ligase werden zugegeben. Wasser wird
bis zu einem Gesamtvolumen von 10 μl hinzugefügt. Das Gemisch wird für 3 Std.
bei 14°C
belassen.
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Beispiel 34
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Transfer von Genen in
das AcMNPV-Genom
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Sf9-Zellen werden in 25 cm2-Flaschen mit einer Dichte von 2,0 × 106 Zellen/Flasche in Graces Antheraea-Medium
ausgesät.
Den Zellen lässt
man für
mindestens 1 Std. Zeit, um sich anzuheften. 1 μg MNPV DNA wird zu 2 μg das PEDNF-Gen
enthaltende Plasmid-DNA gegeben. Das Medium wird aus der Flasche
entfernt und durch 0,75 ml Graces Medium mit 10% fötalem Kälberserum
und Antibiotika (50 μg/ml
Gentamycinsulfat, 2,5 μg/ml
Amphotericin) ersetzt. 7,5 ml des Transfektionspuffers (25 mM HEPES,
pH 7,1, 140 mM NaCl, 125 mM CaCl2) werden
zur DNA-Lösung
gegeben und gemischt. Die DNA-Lösung
wird zum Graces Medium gegeben, das sich bereits in den Kulturflaschen
befindet.
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Calciumphosphat-Niederschläge bilden
sich aufgrund des Calciumchlorids im Transfektionspuffer und des
Phosphats im Medium. Die Flaschen werden für 4 Std. bei 27°C belassen,
wonach das Medium aus den Flaschen entfernt wird und die Zellen
mit frischem TNM-FH (Graces Medium mit 3,3 g/l YEASTOLATE und 3,3 g/l
Lactalbumin-Hydrolysat, beide erhältlich bei DIFCO Laboratories)
mit 10% fötalem
Kälberserum
und Antibiotika, wie zuvor beschrieben, gespült werden und dann 5 ml TNM-FH
mit 10% fötalem
Kälberserum
und Antibiotika, wie zuvor beschrieben, zu den Zellen gegeben wird.
Die Zellen werden 4-6 Tage bebrütet.
Sobald die Infektion in einem fortgeschrittenem Stadium ist, wird
der Virus auf frische einzellige Schichten ausgebracht und die rekombinanten
Viren werden aus den Plaques gereinigt.
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Beispiel 35
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Identifizierung von rekombinanten
Proteinen
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Aus Plaques gereinigte Viren werden
mittels radioaktiver Markierung abgesucht. Die rekombinanten Proteine
werden auf SDS-PAGE-Gelen identifiziert. Sf9-Zellen werden mit 6 × 105 Zellen/Kavität in eine 24-Loch Platte ausgesät. Die Zellen
lässt man
für 1 Std.
Zeit, um sich anzuheften. Das Medium wird dann entfernt und die
Zellen werden mit Medium überschichtet,
das den Virus enthält
und für
1 Std. bei 27°C
bebrütet, wonach
die Virus-Impflösung entfernt
und durch 500 μl
Komplettmedium ersetzt wird. Die Zellen werden für 48 Std. bei 27°C bebrütet. Am
Ende dieser Bebrütungszeit
wird das Medium entfernt. 200 μl
Methionin-freies Graces Medium wird zu den Zellen gegeben und die
Zellen werden für
60 Min. bebrütet,
wonach das Medium durch 200 μl
frisches Methionin-freies Graces Medium ersetzt wird, zu dem 10 μCi 35S-Methionin gegeben werden. Die Zellen
werden bei 27°C
für 6 Std.
bebrütet
und dann durch Zentrifugation geerntet. Der Überstand wird gesammelt und
die Zellen werden in 62,5 mM Tris, pH 6,8, 2% SDS, 10% Glycerin,
0,001% Bromphenolblau und 0,1 M 2-Mercaptoethanol resuspendiert.
Ein gleiches Volumen 126 mM Tris, pH 6,8, 4% SDS, 20% Glycerin,
0,002% Bromphenolblau und 0,2 M 2-Mercaptoethanol werden zu dem Überstand
gegeben. Die Proben werden dann für 3 Min. gekocht und dann der
Elektrophorese und der Autoradiographie des Gels unterzogen, um
die Proteine zu identifizieren, die in das Medium abgesondert werden
und diejenigen, die nicht abgesondert werden. Kontrollen mit nicht-infizierten
Zellen und Zellen, die mit Wildtyp-Virus infiziert wurden werden
mit eingeschlossen.
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Die obigen Beschreibungen von beispielhaften
Ausführungsformen
des neurotrophen Faktors aus pigmentiertem Netzhautepithel dienen
der Veranschaulichung. Aufgrund von Abwandlungen, die dem Fachmann offenbar
werden, ist es nicht beabsichtigt, dass sich die vorliegende Erfindung
auf die jeweiligen, oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Der
Geltungsbereich der Erfindung wird durch die folgenden Ansprüche definiert.
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