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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Anmeldung betrifft Proteine, die am Wachstum, an der Regulation
oder Erhaltung von Nervengewebe, insbesondere Neuronen, beteiligt
sind. Insbesondere betrifft sie pantrope neurotrophe Faktoren, die mehrere
neurotrophe Spezifitäten
aufweisen (MNTS-Varianten).
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Hintergrund
der Erfindung
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Das Überleben
und die Erhaltung der differenzierten Funktion von Vertebratenneuronen
wird von der Verfügbarkeit
spezieller Proteine beeinflusst, die als Neurotrophine bezeichnet
werden. Für
das Überleben hängen die
sich entwickelnden Neuronen von der Versorgung dieser Faktoren aus
ihren Zielgebieten ab, und die eingeschränkte Produktion von Neurotrophinen
resultiert im Tod überflüssiger Neuronen
(für einen Überblick
siehe (1); (2)). Die verschiedenen Neurotrophine unterscheiden sich
funktionell hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
das Überleben
einzelner Neuronenpopulationen im Zentral- und Periphernervensystem
zu unterstützen (3),
(4); (5), (80).
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Die
Neurotrophinfamilie ist eine höchst
homologe Familie, die NT3 (6), (7); (8); (9); (10) Nervenwachstumsfaktor
(NGF) (11); (12), aus Gehirn stammenden neurotrophen Wachstumsfaktor
(BDNF) (13); (14)) und Neurotrophin 4/5 (NT4/5) ((15), (16), (17)
umfasst.
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Untersuchungen
legen nahe, dass Neurotrophine die intrazelluläre Signalisierung zumindest
teilweise über
Liganden-abhängige
Aktivierung einer Klasse von Tyrosinkinase enthaltenden Rezeptoren
mit Mr = 140–145.000 transduzieren, die
als trks bekannt sind (18); (19) (21); (20) (22); (23); (24); (25);
(26). Folglich wird der Signaltransduktionsweg von Neurotrophinen
durch diese Hochaffinitätsbindung
an spezifische Tyrosinkinaserezeptoren sowie deren Aktivierung und
die anschließende
Rezeptor-Autophosphorylierung ausgelöst (19); (27). Obgleich ein
gewisses Ausmaß an
Rezeptor-Kreuzwechselwirkung zwischen den Neurotrophinen und den
verschiedenen trks besteht, scheint die vorwiegende Spezifität NGF/trkA,
BDNF/trkB und NT3/trkC zu sein; während NT4/5 in erster Linie
mit TrkB genauso effizient wie BDNF zu interagieren scheint (27);
(19) (21); (25); (22); (28); (18); (28a). Während trkC ausschließlich auf
NT3 reagiert (25); (26), können trkA
und trkB in vitro unter bestimmten Umständen auf mehrere Neurotrophine
reagieren (6); (23). Jedoch beschränkt die neuronale Umgebung
trkA und trkB hinsichtlich ihrer Fähigkeit, auf nicht-bevorzugte
neurotrophe Liganden zu reagieren (29). Zusätzlich zur trk-Familie von
Rezeptoren können
die Neurotrophine auch an eine andere Rezeptorklasse binden, der
niedrigaffiner p75-NGF-Rezeptor genannt wird (p75; (30); (31)),
der einen unbekannten Mechanismus der Transmembransignalisierung
besitzt, jedoch strukturell mit einer anderen Genfamilie verwandt
ist, die den Tumornekrosefaktor-Rezeptor
(TNFR), CD40, 0X40 und CD27 umfasst (32); (33); (34), (35); (36);
(37)). Die Rolle des gp75 bei der Bildung hochaffiner Bindungsstellen
und im Signaltransduktionsweg von Neurotrophinen ist bislang unklar
(für einen Überblick
siehe (38); (39)).
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Eine
Untersuchung der Primäraminosäuresequenz
der Neurotrophine offenbart mehrere Regionen von je 7–10 Resten,
die 85% der Sequenzdivergenz unter den Familienmitgliedern ausmachen.
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Der
Nervenwachstumsfaktor (NGF) ist ein homodimeres Protein von 120
Aminosäuren,
das auffallende Wirkungen auf sich entwickelnde sensorische und
sympathische Neuronen des Periphernervensystems aufweist. NGF wirkt über spezifische
Zelloberflächenrezeptoren
auf reaktive Neuronen, um das Überleben
von Neuronen zu unterstützen,
die Neuritenauswuchs zu fördern
und die neurochemische Differenzierung zu verstärken. NGF-Wirkungen sind von
Veränderungen
in Neuronenmembranen (40), (41), des Phosphorylierungszustands neuronaler
Proteine (42), (43) und der Häufigkeit
bestimmter mRNAs und Proteine begleitet, die wahrscheinlich eine Rolle
bei der Neuronendifferenzierung und Funktion spielen (siehe beispielsweise
(44)).
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Cholinerge
Vorderhirn-Neuronen regieren ebenfalls auf NGF und erfordern möglicherweise
NGF für trophische
Unterstützung
(45). In der Tat legt die Verteilung und Ontogenese von NGF und
seinem Rezeptor im Zentralnervensystem (CNS) nahe, dass NGF als
Ziel-hergeleiteter neurotropher Faktor für cholinerge Vorderhirn-Basalneuronen wirkt
(46), (81).
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Es
ist wenig über
die NGF-Aminosäurereste
bekannt, die für
die Wechselwirkung mit dem trkA-Tyrosinkinaserezeptor notwendig
sind. Signifikante Verluste der biologischen Aktivität und Rezeptorbindung
wurden mit gereinigten Homodimeren von menschlichem und Maus-NGF
beobachtet, die homogene trunkierte, an den Amino- und Carboxytermini
modifizierte Formen darstellen (47); (48); (49). Die Spezies (10-118)hNGF mit 109
Aminosäuren,
die aus dem Verlust der ersten 9 Reste des N-Terminus und der letzten beiden Reste vom
C-Terminus des gereinigten rekombinanten menschlichen NGF resultiert,
ist beim Verdrängen
von Maus-[125I]NGF vom menschlichen trkA-Rezeptor
im Vergleich zu (1-118)HNGF 300 Mal weniger effizient (49). Sie
ist beim Überleben
von Spinalganglien und sympathischen Ganglien im Vergleich zu (1-118)HNGF
50 bis 100 Mal weniger aktiv (48). (1-118)HNGF weist eine beträchtlich
niedrigere trkA-Tyrosinkinase-Autophosphorylierungsaktivität auf (49).
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NT3-Transkription
ist in einer breiten Palette von Periphergeweben (z. B. Niere, Leber,
Haut), sowie im Zentralnervensystem (z. B. Cerebellum, Hippokamp)
nachgewiesen worden (5), (7), (82). Während der Entwicklung ist die
NT3-mRNA-Transkription
in denjenigen Regionen am markantesten, in denen Proliferation,
Migration und Differenzierung von Neuronen vor sich geht (50). Unterstützende Beweise
für eine
Rolle bei der Neuronenentwicklung umfassen die fördernde Wirkung von NT3 auf
Neuralleisten-Zellen (51) und die Stimulierung der Proliferation
von Oligodendrozyten-Vorläuferzellen
in vivo (79). NT3 unterstützt
außerdem
das Überleben
sensorischer Neuronen aus dem knotigen Ganglion (NG) (7); (5), (83)
und einer Population von sensorischen Muskelneuronen aus dem Spinalganglion
(DRG) (52). Zusätzlich
zu diesen In-vitro-Untersuchungen zeigte eine neuere Untersuchung,
dass NT3 den In-vivo-Abbau adulter zentraler noradrenergischer Neuronen
des Locus coerulus in einem Modell verhindert, das dem bei der Alzheimer-Krankheit
vorkommenden Zellverlustmuster gleicht. Gegenwärtig liegen keine publizierten
Berichte vor, welche die zur trkC-Bindung notwendigen Aminosäurereste
betreffen.
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Es
gab einige Bemühungen,
chimäre
oder pan-neurotrophe Faktoren mit mäßigem Erfolg zu erzeugen. (Siehe
(53); (56); (54); (55).)
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, pantrope Neurotrophine bereitzustellen
und brauchbare Mengen dieser pantropen Neurotrophine unter Verwendung
rekombinanter DNA-Techniken
herzustellen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, rekombinante Nucleinsäuren, die
für pantrope
Neurotrophine kodieren, und Expressionsvektoren und Wirtszellen
bereitzustellen, welche die Nucleinsäuren enthalten, die für pantropische
Neurotrophine kodieren.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von Verfahren
zum Herstellen der pantropen Neurotrophine und zur Behandlung neuronaler
Störungen
eines Patienten.
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Gemäß den vorangehenden
Zielen stellt die vorliegende Erfindung rekombinante pantrope Neurotrophine
und isolierte oder rekombinante Nucleinsäuren bereit, die für die Neurotrophine
der vorliegenden Erfindung kodieren. Außerdem werden Expressionsvektoren,
die DNA umfassen, die für
ein pantropes Neurotrophin kodiert und operabel an transkriptions-
und translationsregulatorische DNA gebunden ist, sowie Wirtszellen
bereitgestellt, welche die Nucleinsäuren enthalten.
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Ein
zusätzlicher
Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt Verfahren zur Produktion
pantroper Neurotrophine bereit, wobei das Verfahren das Kultivieren
einer mit einem Expressionsvektor transformierten Wirtszelle und
das Bewirken der Expression der für das pantrope Neurotrophin
kodierenden Nucleinsäure
umfasst, um ein rekombinantes Neurotrophin herzustellen.
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Außerdem werden
Verfahren der Behandlung einer neuronalen Störung bereitgestellt, die das
Verabreichen eines pantropen Neurotrophins der vorliegenden Erfindung
an einen Patienten umfassen.
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Weitere
Ziele und Merkmale der Erfindung werden dem Fachkundigen auf dem
Gebiet der Erfindung aus der folgenden ausführlichen Beschreibung und den
angefügten
Ansprüchen
in Verbindung mit den Figuren offensichtlich.
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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1 stellt
die hohe Homologie zwischen Maus-NGF (Seq.-ID Nr. 1) und menschlichem
NT-3 (Seq.-ID Nr. 2) dar, was die Modellierung von NT-3 an der 3D-Struktur von NGF
ermöglicht.
Pfeile kennzeichnen β-Stränge. Bezeichnungen
von β-Strängen wie
in McDonald et al. (1991) (59). Aminosäuren, die sich zwischen NGF
und NT-3 unterscheiden, sind in grauen Kästchen dargestellt. Abschnitte
mit ungeordneter Struktur sind schraffiert.
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Die 2A, 2B, 2C, 2D und 2E stellen
die biologischen Wirkungen gewählter
Mutanten auf das Überleben
von Spinalganglion-Neuronen und die Neuriten-Extension an PC12/trkC-Zellen dar. E9-Hühner-DRG-Neuronen,
kultiviert für
72 Stunden in Gegenwart von konditioniertem Medium von 293-Zellen,
NT-3 oder mutierte Proteine enthaltend. Die durch Mutanten ausgelöste Reaktion
ist als % der NT-3-Reaktion ausgedrückt. A)
5 ng/ml NT-3, R103A/D105A und R103A. B)
1 ng/ml NT-3, R103M, R103K, N1, Y51A. C)
0,2 ng/ml NT-3, Y11A, T22Q und K80A Q83A. Der Fehler ist die Standardabweichung
(SD) von Dreifachbestimmungen. Die Reaktion von Medium aus Mock-transfizierten
Zellen wurde von jedem Datenpunkt subtrahiert und betrug 23%, 23%
und 29% für
das Experiment mit 200 pg/ml, 1.000 pg/ml bzw. 5.000 pg/ml. (D) Reaktion von PC12/trkC-Zellen, die entweder
durch NT-3 oder R68A-Mutante enthaltendes, konditioniertes Medium
induziert wurden. Prozentueller Anteil an Zellen mit durch verschiedene
Dosen von Neurotrophinen induzierten Neuriten. Die Summe der Zellen
mit und ohne Neuriten war für
NT-3 und R68A für
alle Dosen konstant. (E) Überleben
von Neuronen aus DRG. Die durch NT-3, R68A oder R114A/K115A induzierte
Reaktion ist als Anzahl überlebender
Zellen ausgedrückt.
Die Ergebnisse sind die Mittelwerte von Dreifachbestimmungen +/–SD. Die
durch Mock-transfiziertes, konditioniertes Medium induzierte Reaktion
wurde von den Datenpunkten subtrahiert und betrug 20 +/– 4 überlebende
Zellen.
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Die 3A, 3B und 3C stellen
die Bindungsepitope von NT-3 für
seine Rezeptoren trkC und gp75 dar. Das NT3-Modell ist dargestellt,
wobei die Bindungsdeterminanten aus Monomer A und B in Hell- bzw.
Dunkelgrau dargestellt sind. (A) Epitop
für den
trkC-Rezeptor. (B) Seitenansicht des
trkC-Epitops. Positionen von D15 und Y51 relativ zu trkC-Bindungsdeterminanten.
(C) Epitop für den gp75-Rezeptor.
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Die 4A, 4B, 4C, 4D, 4E, 4F, 4G, 4H, 4I und 4J stellen
das Screening von NT3-Mutanten
auf verbesserte BDNF- und NGF-artige Aktivitäten dar. P12-Zellen oder die
trkB exprimierende PC12-Zelllinie wurden auf Kollagen-beschichtete
Platten ausplattiert. Die PC12/trkB-Zelllinie wurde mit PC12-Medium
behandelt, dass entweder mit BDNF (A),
NT3 (B), mutiertem D15A (C) oder Überstand Mock-transfizierter 293-Zellen
(E) ergänzt war. Die PC12-Zellen wurden
mit PC12-Medium behandelt, das entweder mit NGF (F),
NT3 (G), S1 (H),
D15A (D), MNTS-1 (I)
oder Überstand
Mock-transfizierter 293-Zellen (J)
ergänzt
war. Repräsentative
Felder wurden drei Tage nach der Behandlung fotografiert.
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Die
5A,
5B,
5C und
5D stellen
dar, dass MNTS-1 mit hoher Affinität an menschliches trkA, trkB
und trkC bindet. Verdrängungskurven
unter Verwendung von Rezeptor-Immunoadhäsinen wurden ermittelt, und
zwar in Gegenwart einer konstanten Menge von markiertem Neurotrophin
(50 pM für
trkA, trkB und trkC; 100 pM für
gp75) und ansteigenden Mengen von unmarkiertem Kompetitor, (O) HNGF,
(Δ) hBDNF,
(⎕) NT3, (
)
MNTS-1, (X) S1, (+) D15A. (
A) Verdrängung von
125I-NGF von menschlichem trkA. (
B) Verdrängung von
125I-BDNF
von menschlichem trkB. (
C) Verdrängung von
125I-NT-3 von menschlichem trkC. (
D) Verdrängung von
125I-NT-3
von menschlichem gp75.
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Die 6A, 6B und 6C stellen
die durch MNTS-1 induzierte Autophosphorylierung von trkA, trkB
und trkC dar. Die PC12-Variantenzellen wurden neurotrophen Faktoren
und Mutanten bei 25 ng/ml für
5 Minuten bei 37°C
exponiert und wie in „Experimentelle
Verfahren" beschrieben
getestet. (A) Reaktion von PC12-Zellen
bei Zugabe von keinem Faktor, NGF, NT-3, S1, D15A, MNTS-1 und Überstand
Mock-transfizierter 293-Zellen.
(B) Reaktion von PC12/trkB-Zellen bei
Zugabe von keinem Faktor, NGF, BDNF, NT-3 gereinigt, NT-3 exprimiert,
D15A und Überstand
Mock-transfizierter
293-Zellen. (C) Reaktion von PC12/trkC-Zellen
bei Zugabe von keinem Faktor, NGF, NT-3, D15A, S1, MNTS-1 und Überstand
Mock-transfizierter 293-Zellen.
Die Zahlen unter den neurotrophen Faktoren kennzeichnen den zur
Immunpräzipitation
verwendeten Antiserumtyp, 443 ist ein pan-trk-Antiserum, 656 ist
ein trkC-spezifisches Antiserum.
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7 stellt
dar, dass MNTS-1 für
das Überleben
von DRG-Neuronen genauso potent wie der Cocktail aus NT-3/BDNF/NGF
ist. Dosisabhängigkeit
des Überlebens
von Neuronen aus DRG. Anzahl an Zellen, die vom Cocktail aus NT-3/BDNF/NGF
(1 : 1 : 1) (•)
und MNTS (
)
unterstützt
werden. Die Ergebnisse sind als Mittelwert von Dreifachbestimmungen
+/–SD
ausgedrückt.
Die Daten wurden an eine Vierparametergleichung für MNTS-1
(strichlierte Linie) und Cocktail (durchgezogene Linie) angepasst.
Die berechneten EC-50-Werte für
MNTS-1 und Cocktail betrugen 36 pg/ml bzw. 44 pg/ml.
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8 stellt
die Homologie, variable Regionen und konstante Regionen der verschiedenen
Neurotrophine dar. NGF (Seq.-ID Nr. 3), BDNF (Seq.-ID Nr. 4), NT3
(Seq.-ID Nr. 5) und NT4/5 (Seq.-ID Nr. 6) sind dargestellt, wobei
die variablen Regionen eingerahmt sind.
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9A,
9B und
9C stellen
die Konkurrenzverdrängung
von [
125I]hNGF von entweder trkA-, p75-
oder trkA + p75-Rezeptoren durch Erhöhen der Konzentration gereinigter,
N-terminal modifizierter Formen von hNGF dar. Die oberen (
12A), mittleren (
12B)
und unteren (
12C) Tafeln stellen die
Verdrängung
von MH3T3-, A875-Melanom- bzw.
PC12-Pheochromozytom-Zellen dar, die trkA-, p75- bzw. trkA + p75-Rezeptoren
exprimieren. Die konkurrierenden Liganden sind folgendermaßen bezeichnet:
(•-•) 111/111
= Homodimere von (10-118)hNGF; (O-O) 118-118 = Homodimere von (1-118)hNGF; (
-
)
115-115 = Homodimere (6-118)hNGF; (
-
)
Maus-NGF = Homodimere von (1-118)mNGF. Die Rezeptorbindung wurde
bei 4°C durchgeführt und
wie in den Beispielen beschrieben analysiert. Die dargestellten
Daten repräsentieren
die Gesamtbindung (spezifisch und unspezifisch) und vertreten zumindest
drei gesonderte Bindungsexperimente für jede Zelllinie. Die IC
50 für
dieses Experiment ist in Tabelle 5 angegeben.
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Die 10A und 10B stellen
die durch N-terminal trunkierte Formen von hNGF induzierte Autophosphorylierung
dar. Die obere Tafel (10A) zeigt die Intensität der Autophosphorylierung
der p140trkA-Bande als Funktion der molaren
Konzentration der hNGF-Variante, während die untere Tafel (10B) die Quantifizierung der mittels Reflexionsdensitometrie
bestimmten optischen Dichte jeder Bande darstellt. Die autophosphorylierte
p140trkA-Bande wurde durch Anti-trkA-Immunoblotting
an Nitrozellulose, gefolgt von Immunpräzipitation mit Antiphosphotyrosin
identifiziert. Die dargestellten Daten repräsentieren zwei unabhängige Experimente.
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Die 11A und 11B stellen
die Expression und Proteinanalyse von hNGF-Mutanten dar. Tafel A stellt eine Autoradiografie metabolisch
markierter Mutanten 1–8
dar (siehe Tabelle 1 für
die Beschreibung), die mittels SDS-PAGE getrennt wurden. Die Mutanten
wurden vorübergehend
in menschlichen 293-Zellen exprimiert und mit 35S-Methionin und Cystein
markiert. Konditionierte Medien wurden mit einem gereinigten polyklonalen
Kaninchen-Anti-hNGF-Antikörper
immunpräzipitiert
und die Präzipitate
mittels SDS-PAGE wie in den Beispielen beschrieben analysiert. Die
mit wt oder B markierten Lanes stellen die Transfektion von Zellen mit
Wildform-(1-120)hNGF-Expressionsvektor
bzw. AdVA-Vektor alleine dar. Tafel B stellt
die Western-Immunoblotanalyse
von ungefähr
0,1 μg nicht-markierter
hNGF-Mutante oder NGF der Wildform dar. Diese Proben werden aus
konditionierten Medien nach Transfektion parallel zu den oben beschriebenen
metabolisch markierten Zellen entnommen. Das Immunoblotten wurde
mit demselben polyklonalen Anti-hNGF-Antikörper durchgeführt, der
in Tafel A beschrieben ist. Die Ergebnisse
können
der variablen Detektion der Mutanten gegenüber gestellt werden, die parallel
dazu im selben Experiment immunogeblottet und mit einem spezifischen monoklonalen
hNGF-Antikörper
wie in 18 dargestellt zur Reaktion
gebracht wurden. Die mit NGF markierte Lane stellt das Signal von
0,1 μg gereinigtem
(1-120)hNGF dar. Die linke Achse beider Tafeln bezeichnet die relative
Mobilität
der Molmassenmarker in kD.
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Die 12A, 12B, 12C, 12D, 12E und 12F stellen
die Konkurrenzverdrängung
von [125I]hNGF von trkA (obere Tafeln, 12A und B), p75 (mittlere
Tafeln, 12C und 12D)
und p75 + trkA (untere Tafeln, 12E und 12F) exprimierenden Zellen durch Erhöhen der
Konzentrationen von hNGF-Mutanten dar. Der Übersichtlichkeit halber sind
die Daten in zwei Tafeln für
jede Zelllinie unterteilt. Für
Vergleiche der relativen Bindungsaffinität wurden vier Mutanten und
die hNGF-Kontrolle der Wildform in jeder Zelllinie in einem Experiment
getestet. Jede der zwei Tafeln stellt zumindest zwei gesonderte
Bindungsexperimente aus einem Transfektions- und einem Bindungsexperiment
aus einer zusätzlichen
Transfektion dar. Die Bindungsexperimente wurden bei 4°C wie in
den Beispielen beschrieben durchgeführt. Die Gesamtbindung ist
wie in 12 dargestellt. Die IC50 relativ zum hNGF der Wildform ist in Tabelle
5 dargestellt.
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Die 13A und 13B stellen
die Autophosphorylierung des durch hNGF-Mutanten hervorgebrachten
trkA dar. Die obere Tafel (13A)
stellt eine Autoradiografie von p140trkA nach
Stimulation trkA-exprimierender Zellen durch die angegebenen Konzentrationen
von mutiertem hNGF oder hNGF der Wildform. dar. Die Ausmaße an trkA-Autophosphorylierung
wurden wie in 10 bestimmt. Die untere
Tafel (13A) ist die densitometrische
Quantifizierung der obigen Autoradiografie. Die dargestellten Daten
stellen zumindest zwei Experimente dar, welche die von allen Mutanten
in einem Experiment hervorgerufene trkA-Autophosphorylierung vergleichen,
und stehen mit Daten aus anderen Experimenten im Einklang, die 3–4 Mutanten
pro Experiment mit hNGF vergleichen.
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14 stellt
die durch PC12-Zellen-Neuritenauswuchs ermittelte biologische Aktivität von hNGF-Mutanten
dar. PC12-Zellen wurden in Gegenwart der angegebenen Konzentrationen
von hNGF oder hNGF der Wildform für 48 Stunden gezüchtet. Der
prozentuelle Anteil aller Zellen mit extendierenden Neuriten in
einem vorgegebenen Mikroskopfeld ist wie in den Beispielen beschrieben
gegen die maximale durch (1-118)hNGF hervorgerufene
Reaktion normalisiert. Die dargestellten Werte sind die Mittelwerte
von zumindest zwei Bestimmungen pro Mutante.
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Die 15A, 15B, 15C, 15D und 15E stellen die Charakterisierung gereinigter
Mutanten der N-terminalen Region dar. A.
Silberfärbung
der SDS-PAGE (15% Acrylamid) von 1 μg gereinigter H4D-Mutante 2
(Lane 1), gereinigter N-terminaler chimärer hNT3/hNGF-Mutante 6 (Lane
2), teilweise gereinigtem (1-120)hNGF (Lane 3-N) und Molekularmassenmarkern
in kD (Lane 4-M). Einzelheiten der Reinigung und Analyse sind im
Abschnitt „Material
und Verfahren" dargestellt. B. Konkurrenzverdrängung von [125I]hNGF durch
die gereinigte H4D-Mutante 2, N-terminale chimäre hNT3/hNGF-Mutante 6 und
gereinigtes (1-120)hNGF. Die obere Tafel (15B)
stellt die Bindung an trkA-exprimierende NIH3T3-Zellen dar, die
untere Tafel (15D) zeigt die Bindung an A875-Zellen
(p75). C. Die obere Tafel (15C) stellt die Konzentrationsabhängigkeit
(M) der durch den Antiphosphotyrosin-Immunoblot wie in 10 und 13 detektierten
p140trkA-Autophosphorylierung dar. Die untere
Tafel (18E) stellt die densitometrische
Quantifizierung der Immunoblot-Daten dar.
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Die 16A und B stellen
die Wechselwirkung des monoklonalen Antikörpers mit der N-terminalen Region
von hNGF dar. A. Immunoblot von 0,1 μg der Mutanten
1–6 und
8 (Mutante 7 wurde aufgrund niedriger Konzentration weggelassen),
hNGF (wt) und des kontroll-transfizierten konditionierten Mediums
(B). Konditioniertes Medium wurde einer SDS-PAGE unterzogen, auf
Nitrozellulose immungeblottet und mit dem monoklonalen Anti-hNGF-Antikörper 14.14
zur Reaktion gebracht. Die relative Mobilität der Mutanten betrug 14 kD. B. Konkurrenzverdrängung von 25 pM [1251]hNGF
von entweder trkA exprimierenden oder p75 exprimierenden Zellen
durch Erhöhen
der Konzentrationen desselben monoklonalen Antikörpers, der in Tafel A verwendet wurde.
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17 beschreibt eine schematische Darstellung eines
hNGF-Monomers auf Basis der Röntgenstrahlenkristallstruktur
von Maus-NGF, welche die Primäraminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 3), die grundlegenden Merkmale der Sekundärstruktur
und der mittels Mutagenese modifizierten Reste erkennen lässt. Die
gelb schattierten Reste bezeichnen jene, die sich zwischen hNGF
und hNT3 unterscheiden und durch die entsprechenden hNT3-Reste in
hNGF als Domänenaustausch
ersetzt wurden. Die großen
schwarzen Zahlen, die sich nahe den Blöcken von 5–8 gelben Resten befinden,
nummerieren die spezielle variable Neurotrophin-Region. Diese variablen
Regionen umfassen außerdem
die Amino- und Carboxytermini. Die rot schattierten Reste bezeichnen
jene, die einzeln oder in Paaren mutiert wurden und stellen Aminosäuren dar,
die größtenteils
dem Lösungsmittel
ausgesetzt sind.
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Die 18A, 18B und 18C zeigen den hNGF-Aufbau. 18A stellt die Position variabler Domänen in der
Primärsequenz
von hNGF dar. 18B stellt die chimären Mutanten
der variablen Domäne
von hNGF dar, die eine einzige variable Domäne von hNT3 enthalten. Die
Liste, 18C, enthält die speziellen Reste von
hNGF, die durch hNT3 in einer gegebenen Mutante ersetzt wurden.
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Die 19A und 19B stellen
die Charakterisierung eines neuen Rezeptorbindungsverfahrens dar,
das zur Analyse von hNGF-Strukturvarianten verwendet wurde. A) Vergleich der Bindungseigenschaften von
trkA-IgG-Immunoadhäsions-basierten
Tests mit jenen von in NIH3T3-Zelllinien exprimierten Holo-trkA-Rezeptoren.
Die trkA-IgG-Konkurrenzbindungsprofile sind jenen von Holo-trkA-Zelllinien
(20A) sehr ähnlich, obwohl
trkA-IgG dieselbe Neurotrophin-Selektivität zeigt (20B;
NGF >> NT3 > BDNF). Die nunmehr
dargestellten Bindungsdaten setzen einzelne trk-A-, -B-, -C- oder p75-IgG-Immunoadhäsionstests
ein. Die Rezeptorbindungseigenschaften für mehrere Varianten wurden
in Holo-trkA-Zellbindungstests verifiziert.
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Die 20A und 20B.
stellen die Bindung von chimären
hNGF/hNT3-Mutanten an trkA-IgG und gp75-Rezeptoren dar. Die relativen
Affinitäten
der Mutanten sind als das Verhältnis
der IC50 der Mutante zu jener von hNGF aufgetragen,
die aus den Konkurrenzbindungskurven entnommenen wurde. Es ist das
durchschnittliche Verhältnis
aus drei unabhängigen
Bindungsexperimenten dargestellt. Die N-terminale NGF/NT3-Domänen-Austauschmutante
(Mutante 6) resultiert in einem signifikanten Verlust der trkA-Bindung, während die
gp75-Bindung unbeeinflusst bleibt. Diese Ergebnisse stehen im Einklang
mit den Daten, die aus der Holo-trkA-Bindung in Zellen bei 4°C erhalten
wurden (18B, C).
Chimäre
Mutanten, welche die ersten Beta-Wende von NT3 enthalten (Mutanten
10 und 19), weisen einen 4fachen Verlust der Potenz der Bindung an
gp75 auf. Der Alanin-Ersatz basischer Reste in der ersten Beta-Wende
(Mutante 21) oder im C-Terminus (Mutante 24) resultiert in einem
signifikanten Verlust der gp75-Bindung.
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Die 21A und 21B stellen
die Fähigkeit
der chimären
hNGF/hNT3-Mutanten dar, eine trkA-Tyrosinkinase-Autophosphorylierung
bzw. P12-Zellen-Neuritenauswuchs hervorzurufen. TrkA-exprimierende CHO-Zellen
wurden mit hNGF, hNT3 oder hNGF/hNT3-Domänen-ausgetauschten chimären Mutanten
stimuliert und die Autophosphorylierung durch einen Phosphotyrosin-ELISA-Test
(OD450/650) bestimmt. Im Einklang mit der
trkA-Bindung wird die trkA-Autophosphorylierung durch die N- terminale chimäre hNGF/hNT3-Mutante wenig
stimuliert. Ein 2- bis 3facher Verlust an Aktivität resultiert
aus dem Domänenaustausch
in der Prä-Beta-Wende-Region
1 (V18, V20, G23), was eine mögliche
Rolle dieser Reste bei der Festlegung der NGF-trkA-Spezifität anzeigt. Für die PC12-Zellen-Differenzierung
wurde die EC50 für die Neuritenauswuchs für alle Mutanten
bestimmt und als Verhältnis
zur EC50 für hNGF ausgedrückt. Wiederum
wird die größte Wirkung
mit der N-terminalen hNGF/hNT3-Domänen-Austauschmutante
beobachtet, jedoch wird ein Verlust der Bioaktivität auch mit
der Prä-Beta-Wende-Region
1 beobachtet, was mit der trkA-Bindung und Autophosphorylierung im
Einklang steht.
-
Die 22A und 22B stellen
die neurotrophische Gesamtaktivität von hNGF/hNT3-Domänen-Austauschmutanten
dar. Die Aktivität
wird durch trkC-IgG-Konkurrenzbindung und Neuritenauswuchs in trkC-transfizierten
P12-Zellen gemessen. Die Konkurrenzverdrängung von [125I]hNT3
wird nur für
hNT3 (IC50 = 45 pM) und die hNGF/hNT3-Domänen-Austauschmutante
der variablen Region 4 (Mutante 16; IC50 =
80 nM) beobachtet. Gleichermaßen
resultiert der hNGF/hNT3-Domänen-Austausch in der
variablen Region 4 in einer signifikanten Neuritenauswuchs in trkC-transfizierten PC12-Zellen,
die nicht auf hNGF reagieren. Der Vergleich der trkA-abhängigen Bindung,
Autophosphorylierung und PC12-Zellaktivitäten für Mutante 16 (19, 20) offenbart einen geringen Verlust an
endogener hNGF-artiger Aktivität.
Die N-terminale Domänen-Austauschmutante
(Mutante 6), die den N-Terminus von NT3 enthält, zeigt keine Wechselwirkung
mit trkC.
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23 stellt die beiden N-terminalen Domänen-Austauschmutanten
dar: hNT3-NH2/hNGF
ist Mutante 6 und enthält
die hNT3-Reste 1–6
(YAEHKS-), welche die hNGF-Reste 1–7 ersetzen, auf einem verbleibenden
hNGF-Gerüst.
hNGF-NH2/NT3 ist P2 (S1) und enthält die hNGF-Reste 1–7 (SSSHPIF-),
welche die hNT3-Reste 1–6
ersetzten, auf einem verbleibenden hNT3-Gerüst.
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Die 24A, 24B und 24C stellen die Gesamt-Neurotrophin-Rezeptorbindungsaktivität von P2
(S1) mit trkA, trkC bzw. gp75 dar. Es wurden Konkurrenzver drängungstests
durch Verdrängung
von [125I]hNGF oder [125I]hNT3
von den Rezeptor-IgG-Immunoadhäsionen
durch den bezeichneten Faktor durchgeführt. P2 (NGF-NH2/NT3),
die den hNGF-N-Terminus enthaltende N-terminate Domänen-Austauschmutante von
hNT3, zeigt eine hNGF-artige trkA-Bindungsaktivität, während die
trkC-Aktivität
erhalten bleibt. NT3-NH2/NGF (Mutante 6),
die den hNT3-N-Terminus
enthaltende umgekehrte N-terminale Domänen-Austauschmutante von hNGF,
zeigt eine verminderte trkA-Bindung und keine Bindung an trkC.
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Die 25A und 25B stellen
die Gesamt-Neurotrophin-Bioaktivität von P2 (S1) in normalen,
trkA exprimierenden PC12-Zellen bzw. trkC-transfizierten PC12-Zellen
mit verminderter hNGF-Reaktion dar. Der prozentuelle Anteil an Neuriten
tragenden PC12-Zellen bei einer gegebenen Konzentration von Neurotrophin oder
Variante wurde gegen die maximale vom natürlichen Neurotrophin hervorgerufene
Reaktion normalisiert. Die EC50 für P2 (NGF-NH2/NT3) in den trkA-PC12-Zellen beträgt 0,4 ng/ml
(15 pM) und 0,2 ng/ml (7 pM) in den trkC-transfizierten PC12-Zellen, ähnlich zu
den EC50 für hNGF bzw. hNT3.
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Die 26A und 26B stellen
die Bindung von hNGF-Punktmutanten an trkA- und gp75-Rezeptoren
dar. Die Affinitäten
der Mutanten wurden durch Konkurrenzbindung bestimmt und sind als
das Verhältnis der
Mutanten-IC50 zu jener des natürlichen
hNGF dargestellt. Die IC50 wurde mittels
Konkurrenzbindungskurven bestimmt, die zumindest zweimal aus den
beiden unabhängigen
Transfektionen jedes mutierten hNGF durchgeführt wurden. Die SD der IC50-Verhältnisse
für 4–6 unabhängige Messungen
für jede
Mutante sind dargestellt. Die auf Wirkungen auf die Bindung getesteten
hNGF-Reste waren, wie aus der Maus-NGF-Kristallstruktur vorhergesagt
wurde, größtenteils
oberflächenexponiert.
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27 stellt die durch einen trkA-Autophosphorylierungs-ELISA-Test
gemessene biochemische Aktivität
von hNGF-Mutanten dar. Es ist die EC50 für jede Mutante
relativ zu jener von hNGF (EC50 = 120 pM)
dargestellt. Mutierte Reste, welche die stärksten Wirkungen auf die Potenz
aufwiesen, sind durch die Restenummer gekennzeichnet. Mutierte Reste,
die zusätzliche
Wirkungen auf das Ausmaß an
Autophosphorylierung (Effizienz) aufwiesen, sind durch Restenummer
und Stern (*) gekennzeichnet.
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28 stellt die Bioaktivität ausgewählter hNGF-Mutanten im trkA-PC12-Zellen-Neuritenauswuchsstest
dar. Es ist das Verhältnis
der EC50 für die Neuritenauswuchs jeder
Mutante im Vergleich zur Reaktion von hNGF aufgetragen. Mutierte
Reste mit den stärksten
Wirkungen sind gekennzeichnet. Alle anderen Mutanten werden zurzeit
untersucht.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Einzelbuchstabencodes
für die
Aminosäuren
werden hierin wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt gemäß folgender
Tabelle verwendet:
-
-
Folglich
ist die Kennzeichnung einer Aminosäure der Einzelbuchstaben-Aminosäurecode,
gefolgt von der Positionszahl des Rests. Es versteht sich, dass
die Positionszahl dem speziellen Neurotrophingerüst entspricht, daher bedeutet
D15A-NT3, dass die
Asparaginsäureposition
15 von NT3 gegen ein Alanin ausgetauscht ist. Diese Asparaginsäure, die
sich in einer unten definierten „konstanten Region" findet, entspricht
der Position 16 von NGF, da NGF eine zusätzliche Aminosäure an seinem
N-Terminus aufweist, wie in 8 dargestellt
ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt pantrope Neurotrophine bereit. Im Allgemeinen
ist ein Neurotrophin ein Protein, das an der Entwicklung, Regulation
und Erhaltung des Nervensystems und insbesondere von Neuronen beteiligt
ist. Gegenwärtig
gibt es zumindest fünf
bekannte, wichtige neurotrophe Faktoren: Nervenwachstumsfaktor (NGF),
Neurotrophin-3 (NT3), Neurotrophin-4 (NT4, manchmal auch Neurotrophin-5
(NT5) oder NT4/5 genannt), vom Gehirn stammender neurotropher Faktor
(BDNF) und Ziliar-neurotropher-Faktor (CNTF).
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Unter
dem Ausdruck „pantrope
Neurotrophine" oder „pantrope
neurotrophe Faktoren" oder
grammatikalischen Entsprechungen wird hierin ein Neurotrophin verstanden,
das im Gegensatz zu natürlich
auftretenden Neurotrophinen mehrere Neurotrophin-Spezifitäten aufweist.
Das heißt,
es enthält
Domänen,
die verschiedene Neurotrophin-Spezifitäten verleihen. In einer der
Ausführungsformen
bedeutet dies, dass die pantropen Neurotrophine der vorliegenden
Erfindung an eine Vielzahl von neurotrophen Rezeptoren binden werden. Folglich
bindet beispielsweise natürlich
vorkommendes NGF, das der natürliche
oder native Ligand für
den trkA-Rezeptor
ist, mit keiner nennenswerten Affinität an den trkB- sowie trkC-Rezeptor;
beispielsweise bindet NGF an diese Rezeptoren mit einer 500–1.000 Mal
niedrigeren KD als BDNF bzw. NT3. Jedoch
kann ein pantropes NGF, d. h. ein pantropes Neurotrophin, dessen
Aminosäuregerüst auf NGF
basiert, zumindest an den trkA-, trkB- und p75-Rezeptor binden.
Alternativ dazu wird ein pantropes NGF an den trkA-, trkC- und p75-Rezeptor
binden. Eine bevorzugte Ausführungsform
ermöglicht
die Bindung des trkA-, trkB-, trkC- und p75-Rezeptors. Gleichermaßen binden
natürlich vorkommendes
BDNF und NT4/5, welche die natürlichen
Liganden für
den trkB-Rezeptor
sind, wie oben nicht nennenswert an den trkA- sowie trkC-Rezeptor.
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In
alternativen Ausführungsformen
wird das natürlich
vorkommende Neurotrophin mit geringer Affinität an mehrere Neurotrophin-Rezeptoren
binden. In dieser Ausführungsform
bindet pantropes Neurotrophin an diese Rezeptoren mit höheren als
die normalerweise vorkommenden Affinitäten, ähnlich zu den Affinitäten, die für den natürlichen
Liganden beobachtet werden. Beispielsweise bindet NT3 stark an trkC
und schwach an trkA und trkB. Folglich bindet ein pantropes NT3
mit seiner normalen Bindungsaffinität an trkC und an trkB mit einer Affinität ähnlich den
natürlichen
trkB-Liganden BDNF oder NT4/5 oder beiden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Bindungsaffinität
des pantropen Neurotrophins für Neurotrophin-Rezeptoren
zumindest ungefähr
50–60%,
vorzugsweise ungefähr
75–80%
und insbesondere bevorzugt ungefähr
90% der Bindungsaffinität
des natürlichen
Liganden. Folglich wird ein pantropes NGF an den trkB- oder trkC-Rezeptor
mit zumindest 50% der Bindung von BDNF oder NT4/5, bzw. NT3 binden.
Diese Affinität
wird auf zahlreiche Weisen gemessen, wie der Fachkundige auf dem
Gebiet der Erfindung anerkennen wird. Das bevorzugte Verfahren ist
die Verwendung von Konkurrenztests, wie sie in (84) und im Beispiel
2 dargelegt sind. Im Allgemeinen werden Bindungsaffinitäten als
IC50 angegeben, welche diejenige Konzentration des
unmarkierten Kompetitors ist, die 50% der Bindung des markierten
Liganden an den Rezeptor hemmt.
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In
alternativen Ausführungsformen
wird die Pantropie des Neurotrophins nicht durch die Bindungsaffinität an Neurotrophin-Rezeptoren
gemessen, sondern durch das Überleben
von Neuronen oder durch Neuritenauswuchsstests. Folglich unterstützen alle
Neurotrophine das Überleben
embryonaler sensorischer Neuralleisten-Neuronen (77), (78), (7),
(17). Das Überleben
embryonaler sympathischer Neuronen wird nur durch NGF unterstützt, während das Überleben
sensorischer, von Plakode abgeleiteter Neuronen durch NT3 und BDNF
unterstützt
wird (85). Das Überleben sensorischer
Neuronen des Spinalganglions wird von NGF sowie BDNF unterstützt (13).
NT3 ruft eine Neuritenauswuchs sensorischer Neuronen aus dem Spinalganglion,
aus Sympathikusanglienketten und knotigen Ganglion hervor und unterstützt das Überleben
von Neuronen des knotigen Ganglions und Spinalganglion-Neuronen. Folglich
können
Neuronenüberlebenstests
oder Neuritenauswuchsstests durchgeführt werden, um die Panthrophie
der pantropen Neurotrophine zu bestimmen.
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Folglich
wird die Neurotrophin-Spezifität
durch die Neurotrophinrezeptorbindung, und die Neuronenüberlebenstests
und/oder Neuritenauswuchsstests bestimmt. Folglich wird unter einem
pantropen Neurotrophin mit NGF-Spezifität ein Neurotrophin verstanden,
das zumindest die Bindungseigenschaften, Neuronenüberlebenstestspezifität oder die
Neuritenauswuchsstestspezifität
von NGF aufweist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden pantrope Neurotrophine durch Konstruieren kovalenter Heterodimere
hergestellt. Normalerweise sind Neurotrophine Homodimere, die zwei
identische Monomere umfassen, die nicht-kovalent verbunden sind.
In dieser Ausführungsform
wird Pantropie wie unten dargelegt durch jedes Monomer verliehen,
das Domänen
enthält,
die unterschiedliche neurotrophe Spezifitäten verleihen. Alternativ dazu
kann Pantropie erzeugt werden, indem zwei verschiedene Neurotrophine
mit verschiedenen Spezifitäten
kovalent verbunden werden, um ein kovalentes Heterodimer zu erzeugen.
Folglich kann beispielsweise ein NGF-Monomer kovalent an ein NT3-Monomer
gebunden werden, was in einem pantropen Neurotrophin mit NGF- sowie
NT3-Spezifität
resultiert. Außerdem
kann dieses Verfahren mit Monomeren durchgeführt werden, die selbst pantrop
sind, was kovalente Dimere beliebiger Kombinationen pantroper und monospezifischer
Monomere liefert. Folglich kann ein pantropes kovalentes Dimer ein
Homodimer zweier pantroper Monomere sein. Um jedoch in der Definition
der vorliegenden Erfindung umfasst zu sein, muss das pantrope kovalente
Dimer zumindest zwei, vorzugsweise drei Neurotrophin-Spezifitäten aufweisen.
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Die
kovalente Bindung wird vorzugsweise als direkte Fusion der Nucleinsäure vorgenommen,
so dass bei der Expression des Proteins der C-Terminus des ersten
Monomers direkt an den N-Terminus des zweiten Monomers gebunden
wird, wodurch eine einzige, für
das Dimer kodierende Nucleinsäure
erzeugt wird. In alternativen Ausführungsformen kann ein Linker,
wie z. B. kurze Wiederholungen von Glycin und Serin verwendet werden,
beispielsweise kann ein Linker, wie z. B. Gly-Gly oder Gly-Gly-Ser-Gly-Gly
verwendet werden. Dies wird mittels Verfahren durchgeführt, die
auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind. Andere Techniken
für die
kovalente Bindung von Proteinen sind auf dem Gebiet der Erfindung
wohlbekannt.
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Pantrope
Neurotrophine erzielen eine pantrope Bindung oder, wie oben erörtert, ein
pantropes Neuronenüberleben,
indem sie Domänen
enthalten, die Neurotrophinrezeptorspezifität oder Bindung verleihen. Eine Domäne kann
auf eine von zwei Weisen definiert werden. In der ersten Ausführungsform
ist eine Domäne
ein Abschnitt des Neurotrophins, das eine gewisse neurotrophe Spezifität verleiht.
In dieser Ausführungsform
enthält
ein einzelnes Monomer des pantropen Neurotrophins eine oder mehrere
Domänen,
die unterschiedliche Spezifitäten
verleihen. Die Domänen
können
im Größenbereich
von einer einzigen Aminosäure
bis ungefähr 10–15 Aminosäuren liegen.
Die Domäne
kann aus einer Kombination von Aminosäuren aus einem anderen Neurotrophin
als das Wirts-Neurotrophin bestehen, d. h. dass eine Domäne aus einem
Neurotrophin in ein zweites Neurotrophin substituiert werden kann,
wodurch dem zweiten Neurotrophin eine Pantropie verliehen wird.
Alternativ dazu kann die Domäne
aus Aminosäuresubstitutionen
resultieren, die nicht auf Homologie zu bestehenden Neurotrophinen
beruhen, wie unten dargelegt wird. In der bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Domäne
eine kontinuierliche Sequenz von Aminosäuren; dass heißt, dass
ein einzelner Abschnitt von Aminosäuren ersetzt wird. In anderen
Ausführungsformen
kann die Domäne
aus diskontinuierlichen Aminosäuren bestehen;
beispielsweise können
mehrere Regionen im Neurotrophin Spezifität verleihen und folglich sind
für eine
Pantropie Ersetzungen an mehreren Positionen im Neurotrophin notwendig.
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In
manchen Ausführungsformen
liegt mehr als eine Domäne
in einem Neurotrophin vor, die neurotrophe Spezifität verleihen
können,
was vom jeweiligen Neurotrophin abhängt. Beispielsweise weist BNDF
eine Reihe von Domänen
auf, die anscheinend BDNF-Spezifität verleihen. Die vorliegende
Erfindung zeigt, dass eine einzige Aminosäureänderung in NT3 von Asparaginsäure an Position
15 zu einem Alanin dem NT3 BDNF-Spezifität verleiht. Diese Domäne kann
auch in die NGF-Sequenz an derjenigen Position importiert werden,
die Position 15 in NT3 entspricht; d. h. Position 16 in NGF. Es
versteht sich, dass die entsprechenden Aminosäuren durch eine Untersuchung
der Angleichung der Sequenzen wie in 8 gezeigt
ermittelt werden. Zusätzlich
zu dieser Domäne
liegen andere Domänen
in BDNF vor, die BDNF-Spezifität
verleihen. Beispielsweise kann die Substitution der BDNF-Sequenz
von Position 78 bis Position 88 (QCRTTQSYVR) oder von Position 93
bis Position 99 (SKKRIG) BDNF-Spezifität verleihen (55).
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Gleichermaßen weist
NT3 eine Reihe von Domänen
auf, die NT3-Spezifität
verleihen könnten,
wenn sie in ein anderes Neurotrophin substituiert werden. Eine Reihe
von NT3-Resten hat sich als bedeutsam bei der NT3-trkC-Rezeptorbindung
sowie bei Bioaktivitätstests
erwiesen. Im Speziellen tragen Mutationen an den Positionen R103,
D105, K80, Q83, E54, R56, T22, Y51, V97, Y11, E7, R8, E10 und R68
alle zur NT3-Spezifität bei,
da Mutationen an diesen Positionen in NT3 Verminderungen der NT3-Aktivität verursachen.
Von diesen befinden sich K80, QA83, T22 und V97 in variablen Regionen,
wie in 8 gezeigt ist, und der Rest befindet sich in konstanten
Regionen. Außerdem
können
Reste in Nachbarschaft der Reste ebenfalls NT3-Spezifität liefern. In manchen Ausführungsformen
können Änderungen
in den konstanten Regionen ebenfalls NT3-Spezifität bewirken.
Alternativ dazu verursachten Mutationen an den Positionen R31 und
E92 Erhöhungen
der NT3-Bindung; im Speziellen zeigten R31A- und E92A-NT3 eine erhöhte trkC-Bindung.
Diese Mutationen können
neben NT3 direkt in Neurotrophine importiert werden, und zwar unter
Verwendung der unten beschriebenen Verfahren. Die Aminosäuren an
beliebigen dieser Positionen können
wie unten dargestellt geändert
werden.
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NGF
weist eine Reihe von Domänen
auf, die NGF-Spezifität
verleihen könnten,
wenn sie in ein anderes Neurotrophin substituiert werden. Die N-terminalen
Aminosäuren
von NGF verleihen NGF-Spezifität,
wenn die N-terminalen Reste von NT3 mit diesen substituiert werden.
Im Speziellen können
die 6 N-terminalen Aminosäuren
von NT3 (YAEHKS) durch die 7 N-terminalen Aminosäuren (SSSHPIF) von NGF substituiert
werden, was in einem pantropen NT3 mit NGF-Spezifität resultiert.
Die exakte Anzahl von N-terminalen NGF-Resten ist nicht entscheidend;
wie in den Beispielen und insbesondere im Beispiel 3 gezeigt wird,
scheint das Histidin an der Aminosäureposition 4 für NGF-Spezifität ziemlich
wichtig zu sein; folglich können
ungefähr
4 bis ungefähr
10 N-terminale Reste ausgetauscht werden, obgleich in manchen Ausführungsformen
eine einzige Aminosäureänderung
ausreicht. Gleichermaßen
ist gezeigt worden, dass eine Reihe anderer NGF-Reste bei der NGF-trkA-Rezeptorbindung
sowie in Bioaktivitätstests
von Bedeutung sind. Beispielsweise gibt es eine Reihe von Resten,
die bei Mutation NGF-Aktivität
verlieren. Dies belegt die Bedeutung dieser Reste für die NGF-Spezifität. Diese
Reste umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf H4, P5, V18, V20, G23,
D30, Y52, R69, H75, Y79, T81 und R103. Von diesen befinden sich
D30, R59, Y79 und T81 in „variablen
Regionen", d. h.
in Regionen, die unter verschiedenen Neurotrophinen variieren, wie
in 8 dargestellt ist, wobei sich die verbleibenden
in konstanten Regionen befinden. In manchen Ausführungsformen bewirken die Reste
variabler Regionen mit höherer
Wahrscheinlichkeit NGF-Spezifität,
da Reste konstanter Regionen für
die allgemeine Struktur und allgemeine Eigenschaften von Bedeutung
sein könnten
und keine Spezifität
verleihen dürften.
Jedoch können, wie
oben für
die D15A-Mutation gezeigt wurde, Mutationen in den konstanten Regionen
ebenfalls Spezifität verleihen.
Außerdem
gibt es eine Reihe von Aminosäuresubstitutionen
in NGF, welche die NGF-Bindung und/oder Bioaktivität erhöhen. Demgemäß können diese
Substitutionen in andere Neurotrophin-Gerüste importiert werden, um NGF-Spezifität zu verleihen.
Diese Reste umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf E11,
F12, D24, E41, N46, S47, K57, D72, N77, H84, D105 und K115.
-
Wenn
sie einmal identifiziert sind, können
für die
Neurotrophin-Spezifität
wichtige Reste durch beliebige der anderen Aminosäurereste
ersetzt werden, und zwar unter Verwendung von in den Beispielen
beschriebenen Techniken und wohlbekannten Techniken für ortsgerichtete
Mutagenese. Im Allgemeinen werden die zu substituierenden Aminosäuren auf
Basis von Eigenschaften gewählt,
die vom Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung wohlverstanden
werden. Wenn beispielsweise geringfügige Veränderungen der Eigenschaften erwünscht sind,
werden Substitutionen im Allgemeinen gemäß folgender Tabelle vorgenommen: Tabelle
2
Ursprünglicher
Rest | Beispielhafte
Substitutionen |
Ala | Ser |
Arg | Lys |
Asn | Gln,
His |
Asp | Glu |
Cys | Ser |
Gln | Asn |
Glu | Asp |
Gly | Pro |
His | Asn,
Gln |
Ile | Leu,
Val |
Leu | Ile,
Val |
Lys | Arg |
Met | Leu,
Ile |
Phe | Met,
Leu, Tyr |
Ser | Thr |
Thr | Ser |
Trp | Tyr |
Tyr | Trp,
Phe |
Val | Ile,
Leu |
-
Wesentliche Änderungen
der Funktion oder immunologischen Identität werden vorgenommen, indem Substitutionen
gewählt
werden, die weniger konservativ als die in der Tabelle dargestellten
sind. Beispielweise können
Substitutionen vorgenommen werden, die in einem signifikanteren
Ausmaß folgende
Eigenschaften beeinflussen: die Struktur des Polypeptidgerüsts im Bereich
der Änderung,
beispiels weise die Alpha-Helix- oder Beta-Faltblatt-Struktur; die
Ladung oder Hydrophobizität
des Moleküls
an der Zielstelle; oder die Sperrigkeit der Seitenkette. Die Substitutionen,
von denen im Allgemeinen erwartet wird, dass sie die stärksten Veränderungen
der Eigenschaften des Polypeptids hervorrufen, sind jene, bei denen
(a) ein hydrophiler Rest, z. B., Seryl oder Threonyl durch einen
hydrophilen Rest, z. B. Leucyl, Isoleucyl, Phenylalanyl, Valyl oder
Alanyl substituiert wird oder umgekehrt; (b) ein Cystein oder Prolin
durch einen beliebigen anderen Rest substituiert wird oder umgekehrt;
(c) ein Rest mit einer elektropositiven Seitenkette, z. B. Lysyl,
Arginyl oder Histidyl durch einen elektronegativen Rest, z. B. Glutamyl
oder Aspartyl substituiert wird oder umgekehrt; oder (d) ein Rest mit
einer sperrigen Seitenkette, z. B. Phenylalanin, durch einen substituiert
wird, der wie z. B. Glycin keine Seitenkette aufweist oder umgekehrt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Reste zu Alaninresten geändert.
-
Andere
Domänen
in jedem Neurotrophin können
unter Verwendung der hierin offenbarten Techniken aufgefunden werden.
Im Speziellen ermöglichen
die Modellierungstechniken des Beispiels 1 die Identifizierung mutmaßlicher
Spezifitätsstellen.
Außerdem
können
Homolog-Scanningmutagense, Zufallsmutagenese, Kassettenmutagenese
alle verwendet werden, um mutmaßliche
pantrope Neurotrophine zu erzeugen, die dann unter Verwendung der
in den Beispielen beschriebenen und auf dem Gebiet der Erfindung
wohlbekannten Techniken auf Rezeptorbindung gescreent werden können.
-
Im
Zusammenhang mit einem kovalenten Heterodimer kann sich eine Domäne auch
auf das gesamte Neurotrophin-Monomer beziehen. Folglich kann ein
pantropes kovalentes Heterodimer eine Domäne, die NT3-Spezifität verleiht,
d. h. das NT3-Monomer
umfassen, die kovalent an eine Domäne, die BDNF-Spezifität verleiht,
d. h. an das BDNF-Monomer gebunden ist. Gleichermaßen kann
ein NT3-Monomer mit einem NGF-Monomer gepaart sein. In diesen Ausführungsformen
ist die Domäne
groß und
umfasst im Allgemeinen den Großteil
oder die gesamte Neurotrophin-Aminosäuresequenz
der Wildform.
-
In
der umfassendsten Ausführungsform
bindet ein pantropisches Neurotrophin an zumindest drei verschiedene
Neurotrophin-Rezeptoren. In der bevorzugten Ausführungsform bindet das pantrope
Neurotrophin an zumindest vier verschiedene Neurotrophin-Rezeptoren.
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Unter
dem Ausdruck „Neurotrophin-Rezeptor" oder grammatikalischen
Entsprechungen davon wird ein Rezeptor verstanden, der einen Neurotrophin-Liganden
bindet. In manchen Ausführungsformen
ist der Neurotrophin-Rezeptor ein Element der Tyrosinkinasefamilie
von Rezeptoren, die im Allgemeinen als „trk"-Rezeptoren bezeichnet und an der Oberfläche unterschiedlicher
Neuronenpopulationen exprimiert werden. Die trk-Familie umfasst,
ist jedoch nicht eingeschränkt
auf trkA (auch als p140trk bekannt); trkB
(auch als p145trkB bekannt); und trkC (auch
als p145trkC bekannt). In anderen Ausführungsformen
ist der Neurotrophin-Rezeptor p75NGFR, der
auch p75 oder niedrigaffiner Nervenwachstumsfaktor-Rezeptor (LNGFR)
genannt wird. Es versteht sich außerdem, dass andere bisher
nicht entdeckte Neurotrophin-Rezeptoren ebenfalls an die pantropen Neurotrophine
der vorliegenden Erfindung binden können, wie vom Fachkundigen
auf dem Gebiet der Erfindung leicht festgestellt werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das pantrope Neurotrophin ein pantropisches NT3. In diesem Zusammenhang
ist ein pantropes NT3 ein pantropes Neurotrophin, das eine zur Aminosäuresequenz
von NT3 homologe Aminosäuresequenz
mit Domänen
aufweist, die andere Neurotrophin-Spezifitäten verleihen. In der bevorzugten
Ausführungsform
werden NT3-Reste durch die Domänen
substituiert, d. h. dass eine gewisse Anzahl von Aminosäuren aus
der NT3-Sequenz deletiert und eine identische oder ähnliche
Anzahl von Aminosäuren
substituiert wird, was eine zusätzliche
Spezifität
verleiht. Beispielsweise umfasst das pantrope MNTS-1-(„mehrere neurotrophe Spezifitäten"-1-)NT3 die ersten
7 Aminosäuren
von NGF, welche die 6 N-terminalen NT3-Reste ersetzten, zuzüglich der
D15A-Substitution. Das pantrope MNTS-1-NT3 weist NT3-, NGF- und
BDNF-Spezifitäten
auf und bindet außerdem
an den p75-Rezeptor. Andere pantrope NT3 werden unter Verwendung minimaler Änderungen
im N-Terminus hergestellt. Da beispielsweise H4 und P5 unter NGFs
konserviert sind und 2 hydrophobe Resten an Positionen 6 und 7 konserviert
sind, werden die folgenden Varianten hergestellt: 1) YASHPIF-hNT3;
2) YAHPIF-hNT3; 3) YASHPIS-hNT3; 4) YAEHPIF-hNT3; 5) YAQHPIF-hNT3. Wenn
die D15A-Substitution angefügt
wird, zeigen die resultierenden Neurotrophine NGF-, NT3- und BDNF-Spezifität. Alternativ
dazu liefert das Ersetzen der variablen Region 2 oder 3 oder 4,
oder Kombinationen davon, von NT3 durch die entsprechende Region
aus NGF ein pantropes Neurotrophin mit NT3- sowie NGF-Spezifität.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das pantrope Neurotrophin pantropes NGF. In diesem Zusammenhang
ist ein pantropes NGF ein pantropes Neurotrophin, das eine zur Aminosäuresequenz
von NGF homologe Aminosäuresequenz
mit Domänen
aufweist, die andere Neurotrophin-Spezifitäten verleihen. In der bevorzugten
Ausführungsform
werden NGF-Reste durch die Domänen
substituiert, d. h. dass eine gewisse Anzahl von Aminosäuren aus
der NGF-Sequenz deletiert und eine identische oder ähnliche
Anzahl von Aminosäuren
substituiert wird, was eine zusätzliche
Spezifität
verleiht. Beispielsweise wird ein pantropes NGF mit einer D16A-Substitution
hergestellt, die BDNF-Spezifität
verleiht, zuzüglich
Substitutionen in der prävariablen Region
1 (V18E + V20L + G23T) und in der variablen Region 4 (Y79Q + T81K
+ H84Q + F86Y + K88R). Alternativ dazu können die Substitutionen in
der prä-variablen
Region 1 mit nur einzelnen Aminosäuresubstitutionen in der variablen
Region 4 hergestellt werden; beispielsweise kann V18E + V20L + G23T
und eine von Y79Q, T81K, H84Q, F86Y oder K88R vorgenommen werden.
-
Zusätzlich zu
den oben kurz dargestellten Aminosäureänderungen wird vom Fachkundigen
auf dem Gebiet der Erfindung verstanden, dass eine gewisse Variabilität der Aminosäuresequenz
toleriert wird, ohne die Spezifität und Eigenschaften des Neurotrophin
zu verändern.
Folglich können
pantrope Neurotrophine Aminosäuresubstitutionen,
Insertionen oder Deletionen im Vergleich zu den Sequenzen der Wildform
aufweisen, welche die Pantropie nicht beeinträchtigen, sondern lediglich
Variationen der Sequenz sind. In manchen Ausführungsformen werden sich diese Mutationen
an denselben Positionen finden, die als für die Spezifität bedeutsam
identifiziert wurden; d. h. dass in manchen Fällen neutrale Mutationen vorgenommen
werden können,
ohne die Neurotrophin-Spezifität
zu verändern.
-
Die
pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung können auf
zahlreiche Weisen unter Verwendung rekombinanter Technologien hergestellt
werden. Unter dem Ausdruck „rekombinante
Nucleinsäure" wird hierin eine
Nucleinsäure
in einer Form verstanden, die in der Natur normalerweise nicht vorkommt.
Das heißt, dass
eine rekombinante Nucleinsäure
von einer Nucleotidsequenz flankiert wird, welche die natürliche Nucleinsäure nicht
flankiert oder eine Sequenz aufweist, die in der Natur normalerweise
nicht vorkommt. Rekombinante Nucleinsäuren können zuerst in vitro durch
Manipulation von Nucleinsäure
durch Restriktionsendonucleasen gebildet werden, oder alternativ
dazu unter Verwendung von Techniken, wie z. B. der Polymerasekettenreaktion.
Es versteht sich, dass eine rekombinante Nucleinsäure, sobald
sie hergestellt und wieder in eine Wirtszelle oder in einem Wirtsorganismus
eingeführt
ist, nicht-rekombinant replizieren wird, d. h. unter Verwendung
der In-vivo-Zellmaschinerie
der Wirtszelle und nicht der In-vitro-Manipulationen; jedoch werden
derartige Nucleinsäuren,
wenn sie einmal rekombinant produziert werden, trotz anschließender nicht-rekombinanter Produktion
für die
Zwecke der Erfindung nach wie vor als rekombinant betrachtet.
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Gleichermaßen ist
ein „rekombinantes
Protein" ein Protein,
das durch rekombinante Techniken, d. h. über die Expression einer oben
dargelegten rekombinanten Nucleinsäure hergestellt wird. Ein rekombinantes Protein
unterscheidet sich vom natürlich
vorkommenden Protein durch zumindest eine oder mehrere Eigenschaften.
Beispielsweise kann das Protein von einigen oder allen Proteinen
oder Verbindungen abgetrennt und isoliert werden, mit denen es normalerweise
in seinem Wirt der Wildform assoziiert ist. Die Definition umfasst die
Produktion pantroper Neurotrophine aus einem Organismus im selben
Organismus oder in einem anderen Organismus oder einer anderen Wirtszelle.
Beispielsweise kann das Protein im selben Organismus hergestellt werden,
aus dem es stammt, jedoch in einer höheren Konzentration, als sie
normalerweise beobachtet wird, z. B. durch die Verwendung eines
induzierbaren oder stark exprimierenden Promotors, so dass erhöhte Mengen
des Proteins hergestellt werden. Alternativ dazu kann das Protein
in einer Form hergestellt werden, die in der Natur normalerweise
nicht vorkommt, wie bei der Addition eines Epitop-Markers oder bei
Aminosäuresubstitutionen,
Insertionen und Deletionen.
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Unter
Verwendung der Nucleinsäuren
der Erfindung, die für
pantrope Neurotrophine kodieren, werden eine Reihe von Expressionsvektoren
hergestellt. Die Expressionsvektoren können entweder selbst-replizierende
extrachromosomale Vektoren oder Vektoren sein, die sich in das Wirtsgenom
integrieren. Im Allgemeinen umfassen Expressionsvektoren eine die
Transkription und Translation regulierende Nucleinsäure, die
operabel an die für
das pantrope Neurotrophin kodierende Nucleinsäure gebunden ist. „Operabel
gebunden" bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass die die Transkription und Translation
regulierende DNA auf eine solche Weise bezüglich der kodierenden Sequenz
des pantropen Neurotrophins positioniert ist, dass die Transkription initiiert
wird. Im Allgemeinen bedeutet dies, dass die Promotor- und Transkriptionsinitiations-
oder Startsequenzen 5' zur
für pantropes
Neurotrophin kodierenden Region positioniert werden. Die transkriptions-
und translationsregulatorische Nucleinsäure ist im Allgemeinen für die Wirtszelle
geeignet, die zur Expression des pantropen Neurotrophins verwendet
wird; beispielsweise werden Transkriptions- und Translationsregulations-Nucleinsäuresequenzen
aus Säugetierzellen
verwendet, um das pantrope Neurotrophin in Säugetierzellen zu exprimieren.
Zahlreiche Typen geeigneter Expressionsvektoren und geeignete Regulationssequenzen
sind auf dem Gebiet der Erfindung für eine Vielzahl von Wirtszellen
bekannt.
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Im
Allgemeinen können
die Transkriptions- und Translationsregulationssequenzen Promotorsequenzen,
Transkriptionsstart- und Transkriptionsstopsequenzen, Translationsstart-
und Translationstopsequenzen, Terminations- und Poly-A-Signalsequenzen,
und Enhancer- oder Aktivatorsequenzen umfassen, sind jedoch nicht
darauf beschränkt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Regulationssequenzen einen Promotor und Transkriptionsstart-
und Stopsequenzen.
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Promotorsequenzen
kodieren entweder für
konstitutive oder für
induzierbare Promotoren. Hybridpromotoren, die Elemente von mehr
als einem Promotor kombinieren, sind auf dem Gebiet der Erfindung
ebenfalls bekannt und in der Erfindung zweckdienlich.
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Außerdem kann
der Expressionsvektor zusätzliche
Elemente umfassen. Beispielsweise kann der Expressionsvektor zwei
Replikationssysteme aufweisen, wodurch seine Erhaltung in zwei Organismen,
zum Beispiel in Säugetierzellen
zur Expression und in einem prokaryotischen Wirt zur Klonierung
und Amplifikation ermöglicht
wird. Darüber
hinaus enthält
der Expressionsvektor für
integrierende Expressionsvektoren zumindest eine zum Wirtszellgenom
homologe Sequenz und vorzugsweise zwei homologe Sequenzen, die das
Expressionskonstrukt flankieren. Der integrierende Vektor kann zu
einem speziellen Locus in der Wirtszelle geleitet werden, indem
die geeignete homologe Sequenz zur Aufnahme in den Vektor gewählt wird.
Konstrukte für
integrierende Vektoren sind auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt.
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Außerdem enthält der Expressionsvektor
in einer bevorzugen Ausführungsform
ein selektierbares Markergen, um die Selektion transformierter Wirtszellen
zu ermöglichen.
Selektionsgene sind auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt und
variieren mit der verwendeten Wirtszelle.
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Die
pantropen Neurotrophine der Erfindung werden produziert, indem eine
mit einem die für
ein pantropes Neurotrophin kodierende Nucleinsäure enthaltenden Expressionsvektor
transformierte Wirtszelle unter geeigneten Bedingungen kultiviert
wird, um die Expression des pantropen Neurotrophins zu induzieren
oder zu bewirken. Die zur Expression des pantropen Neurotrophins
geeigneten Bedingungen variieren mit der Wahl des Expressionsvektors
und der Wirtszelle, und können
von einem Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung leicht ermittelt
werden. Beispiels weise erfordert die Verwendung konstitutiver Promotoren
im Expressionsvektor die Optimierung des Wachstums und der Proliferation
der Wirtszelle, wogegen die Verwendung eines induzierbaren oder
reprimierbaren Promotors die geeigneten Wachstumsbedingungen für Induktion
oder Repression erfordert. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das pantrope Neurotrophin nach der Expression gereinigt oder
isoliert. Die pantropen Neurotrophine können auf zahlreiche Weisen
isoliert oder gereinigt werden, die dem Fachkundigen auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind und davon abhängen, welche anderen Verbindungen
sich in der Probe befinden. Standardreinigungsverfahren umfassen
elektrophoretische, molekulare, immunologische und chromatographische
Techniken, einschließlich
Ionenaustauschhydrophobe, Affinitäts- und Umkehrphasen-HPLC-Chromatographie,
und Chromatofokussierung. Ultrafiltrations- und Diafiltrationstechniken
in Verbindung mit Proteinkonzentration sind ebenfalls zweckdienlich.
Für allgemeine
Anleitungen zu geeigneten Reinigungstechniken siehe (57). Das notwendige
Ausmaß der
Reinigung variiert üblicherweise
in Abhängigkeit
von der Verwendung des pantropen Neurotrophins. In manchen Fällen wird
keine Reinigung notwendig sein.
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Geeignete
Wirtszellen umfassen Hefe, Bakterien, Archaebakterien, Pilze, wie
z. B. filamentöse
Pilze, sowie Pflanzen- und Tierzellen, einschließlich Säugetierzellen. Von besonderem
Interesse sind Saccharomyces cerevisiae und andere Hefen, E. coli,
Bacillus subtilis, Pichia pastoris, SF9-Zellen, C129-Zellen, 293-Zellen,
Neurospora sowie CHO-, COS-, HeLa-Zellen, immortalisierte Säugetier-Knochenmark- und
Lymphoid-Zelllinien. Eine bevorzugte Wirtszelle ist eine Säugetierzelle
und die insbesondere bevorzugten Wirtzellen umfassen CHO-Zellen,
COS-7-Zellen und
die menschliche Urnierenzelllinie 293.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die pantropen Neurotrophine der Erfindung in Säugetierzellen
exprimiert. Säugetier-Expressionssysteme
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
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Manche
Gene können
effizienter exprimiert werden, wenn Introns vorhanden sind. Mehrere
cDNAs sind jedoch effizient aus Vektoren exprimiert worden, denen
Spleißsignale
fehlen. Folglich umfasst die für
das pantrope Neurotrophin kodierende Nucleinsäure in manchen Ausführungsformen
Introns.
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Die
Verfahren zur Einführung
exogener Nucleinsäure
in Säugetierwirte
sowie in andere Wirte sind auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt
und variieren mit der verwendeten Wirtszelle und umfassen Dextran-vermittelte
Transfektion, Calciumphosphatpräzipitation,
Polybren-vermittelte Transfektion, Protoplastenfusion, Elektroporation,
Verkapselung des/der Polynucleotids/e in Liposomen und direkte DNA-Mikroinjektion in
Kerne.
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In
einer der Ausführungsformen
werden pantrope Neurotrophine in Hefezellen produziert. Hefeexpressionssysteme
sind auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt und umfassen Expressionsvektoren
für Saccharomyces
cerevisiae, Candida albicans und C. maltosa, Hansenula polymorpha,
Kluyveromyces fragilis und K. lactis, Pichia guillerimondii und
P. pastoris, Schizosaccharomyces pombe und Yarrowia lipolytica.
Die Verfahren zur Einführung
exogener Nucleinsäure
in Hefewirte sowie in andere Wirte sind auf dem Gebiet der Erfindung
wohlbekannt und variieren mit der verwendeten Wirtszelle.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden pantrope Neurotrophine in bakteriellen Systemen exprimiert.
Expressionsvektoren für
Bakterien sind auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt und umfassen Vektoren
unter anderem für
Bacillus subtilis, E. coli, Streptococcus cremoris und Streptococcus
lividans. Die bakteriellen Expressionsvektoren werden unter Verwendung
von Techniken in Bakterienwirte transformiert, die auf dem Gebiet
der Erfindung wohlbekannt sind, wie z. B. Calciumchloridbehandlung,
Elektroporation und andere.
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In
einer der Ausführungsformen
werden pantrope Neurotrophine in Insektenzellen produziert. Expressionsvektoren
zur Transformation von Insektenzellen und insbe sondere auf Baculovirus
basierende Expressionsvektoren sind auf dem Gebiet der Erfindung
wohlbekannt. Materialien und Verfahren für Baculovirus/Insektenzellen-Expressionssysteme
sind im Handel in Form von Sets erhältlich; beispielsweise das „MaxBac"-Set von Invitrogen
in San Diego.
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Es
sind rekombinante Baculovirus-Expressionsysteme zur Infektion in
mehrere Insektenzellen entwickelt worden. Beispielsweise sind rekombinante
Baculoviren für
Aedes aegypti, Autographa californica, Bombyx mori, Drosophila melanogaster,
Spodoptera frugiperda und Trichoplusia ni entwickelt worden.
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Wenn
sie einmal exprimiert sind, werden pantrope Neurotrophine als neurotrophe
Faktoren verwendet. Diese pantropen Neurotrophine können bei
verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Anwendungen eingesetzt
werden.
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Die
pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung sind in Diagnoseverfahren
des Nachweises von Neurotrophinrezeptoren zweckdienlich. Beispielweise
können
die pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung markiert
werden. Unter einem „markierten
pantropen Neurotrophin" wird
hierin ein pantropes Neurotrophin verstanden, an das zumindest ein
Element, Isotop oder eine chemische Verbindung gebunden ist, um
den Nachweis des pantropen Neurotrophins oder des an einen Neurotrophinrezeptor
gebundenen pantropen Neurotrophins zu ermöglichen. Im Allgemeinen fallen
Marker in drei Klassen: a) Isotopmarker, die radioaktive oder schwere
Isotope sein können;
b) Immunomarker, die Antikörper
oder Antigene sein können;
und c) gefärbte
oder fluoreszierende Farbstoffe. Die Marker können an einer beliebigen Position
in das pantrope Neurotrophin inkorporiert werden. Wenn sie einmal
markiert sind, werden die pantropen Neurotrophine verwendet, um
Neurotrophin-Rezeptoren entweder in vitro oder in vivo nachzuweisen.
Beispielsweise kann die Gegenwart von Neurotrophin-Rezeptoren ein
Hinweis auf die Gegenwart bestimmter Zelltypen sein, die zur Diagnose
zweckdienlich sind. Das heißt,
dass eine Subpopulation bestimmter Zelltypen durch die Bindung des markierten
pantropen Neurotrophins and die Zellen über die Rezeptoren dargestellt
werden kann.
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Außerdem sind
die pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung als Standards
in Neurotrophin-Tests zweckdienlich. Beispielsweise kann die Aktivität eines
pantropen Neurotrophins in irgendeinem bestimmten Test unter Verwendung
bekannter Neurotrophin-Standards gemessen und das pantrope Neurotrophin
dann in der Diagnose und Quantifizierung von Neurotrophinen verwendet
werden.
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Darüber hinaus
sind die pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung als
Komponenten von Kulturmedien zur Verwendung bei der Kultivierung
von Nervenzellen in vivo zweckdienlich, da viele Nervenzellkulturen
Wachstumsfaktoren erfordern. Wie dem Fachkundigen auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt ist, können
die pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung andere neurotrophe
Faktoren ersetzen, die häufig
als Mediumskomponenten verwendet werden. Die Menge der zuzugebenden
pantropen Neurotrophine kann leicht unter Verwendung von Standardtechniken
bestimmt werden.
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Die
pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung sind auch zur
Erzeugung von Antikörpern zweckdienlich,
die bei der Diagnose, Identifizierung und Lokalisierung von Neurotrophinen
oder Neurotrophin-Antikörpern
in einem Organismus oder Patienten verwendet werden können. Beispielsweise
können
die pantropen Neurotrophine verwendet werden, um polyklonale und
monoklonale Antikörper
herzustellen, wie auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt ist.
Die Antikörper
können
dann markiert und verwendet werden, um die Gegenwart oder Abwesenheit
der Neurotrophine nachzuweisen. Folglich kann die Diagnose von Neuronenstörungen,
die mit Neurotrophinen zusammenhängen,
nachgewiesen werden. Alternativ dazu werden die Antikörper unter
Verwendung eines zweiten Antikörpers
indirekt nachgewiesen. Beispielsweise können Primärantikörper in Mäusen oder Kaninchen hergestellt
werden, wobei anschließend
markierte Anti-Maus- oder Anti-Kaninchen-Antikörper verwendet werden, um die
Primärantikörper nachzuweisen.
Jedes dieser Verfahren sowie ähnliche,
auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannte Verfahren ermöglichen
den Nachweis von Neurotrophinen in einer Vielzahl von Geweben.
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Außerdem sind
die gegen die pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung
erzeugten Antikörper
auch für
die Reinigung von Neurotrophinen und pantropen Neurotrophinen zweckdienlich.
Da die Aminosäuresubstitutionen
der pantropen Neurotrophine im Allgemeinen gering sind, haben die
Neurotrophine und pantropen Neurotrophine zahlreiche Immunoepitope
gemeinsam. Folglich werden die gegen die pantropen Neurotrophine
erzeugten Antikörper
natürlich
vorkommende Neurotrophine binden und sind daher bei der Reinigung
zweckdienlich. Beispielsweise können
auf Affinitätschromatographietechniken
basierende Reinigungssysteme verwendet werden, wie sie auf dem Gebiet
der Erfindung wohlbekannt sind.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
werden die pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung an
einen Patienten verabreicht, um Neuronenstörungen zu behandeln. Unter „Neuronenstörungen" werden hierin Störungen des
Zentral- und/oder Periphernervensystems verstanden, die mit Neuronendegeneration oder
Schädigung
zusammenhängen.
Spezielle Beispiele von Neuronenstörungen umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit, Huntington-Chorea, Schlaganfall,
ALS, periphere Neuropathie und andere Leiden, die durch Nekrose
oder Neuronenverlust gekennzeichnet sind, ob es sich um zentrale,
periphere Neuronen oder Motoneuronen handelt, zusätzlich zur
Behandlung aufgrund von Trauma, Verbrennung, Nierenversagen oder
Verletzung geschädigter
Nerven. Beispielsweise können
periphere Neuropathien, die mit bestimmten Leiden zusammenhängen, wie
zum Beispiel mit Diabetes, AIDS oder Chemotherapie zusammenhängende Neuropathien
unter Verwendung der pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung
behandelt werden. Außerdem
verhindert die Verabreichung von NT3 die In-vivo-Degeneration adulter
zentraler noradrenergischer Neuronen des Locus coerulus in einem
Modell, welches dem Muster des bei Alzheimer-Krankheit auftretenden
Zellverlusts gleicht (86). Außerdem
ist von der Zugabe von NT3 gezeigt worden, dass sie die Sprossung
des Tractus corticospinalus während
der Entwicklung sowie nach adulten Rückenmarkläsionen verstärkt (58).
In der Tat wurde eine Regeneration über weite Strecken beobachtet,
wenn NT3 mit Antikörpern
verabreicht wurde, welche die Myelin-assoziierten wachstumshemmenden
Proteine hemmen. Folglich können
die pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung bei dieser
Anwendung anstelle von NT3 verwendet werden.
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In
dieser Ausführungsform
wird eine therapeutisch wirksame Dosis eines pantropen Neurotrophins
an einen Patienten verabreicht. Unter einer „therapeutisch wirksamen Dosis" wird hierin eine
Dosis verstanden, welche die Wirkungen hervorruft, für die sie
verabreicht wurde. Die exakte Dosis wird von der zu behandelnden Störung abhängen und
kann vom Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung unter Verwendung
bekannter Techniken ermittelt werden. Im Allgemeinen werden die
pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung mit ungefähr 1 μg/kg bis
ungefähr
100 mg/kg pro Tag verabreicht. Außerdem können, wie auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt ist, Anpassungen bezüglich
Alter sowie Körpergewicht,
allgemeiner Gesundheit, Geschlecht, Ernährung, Verabreichungszeit,
Medikamentenwechselwirkung und der Schwere der Krankheit notwendig
sein, die vom Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung durch routinemäßige Experimente
ermittelt werden können.
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Ein „Patient" umfasst für die Zwecke
der Erfindung Menschen sowie andere Tiere und Organismen. Folglich
sind die Verfahren auf Humantherapie sowie veterinäre Anwendungen
anwendbar.
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Die
Verabreichung der pantropen Neurotrophine der vorliegenden Erfindung
kann auf zahlreiche Weisen durchgeführt werden, einschließlich, jedoch
nicht eingeschränkt
auf orale, subkutane, intravenöse,
intrazerebrale, intranasale, transdermale, intraperitoneale, intramuskuläre, intrapulmonale,
vaginale, rektale oder intraokuläre
Verabreichung. Die pantropen Neurotrophine können kontinuierlich durch Infusion
in die Flüssigkeitsreservoire
des CNS verabreicht werden, obgleich die Bolusinjektion annehmbar
ist, wobei auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannte Techniken,
wie z. B. Pumpen oder Implantation verwendet werden. In manchen Fällen, beispielsweise
bei der Wundbehandlung, können
die pantropen Neurotrophine direkt als Lösung oder Spray angewendet
werden.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen
ein pantropes Neurotrophin in einer zur Verabreichung an einen Patienten
geeigneten Form. In der bevorzugten Ausführungsform liegen die pharmazeutischen
Zusammensetzungen in wasserlöslicher
Form vor und können
Träger, Exzipienten,
Stabilisatoren, Puffer, Salze, Antioxidantien, hydrophile Polymere,
Aminosäuren,
Kohlenhydrate, ionische oder nicht-ionische Tenside und Polyethylen-
oder Polypropylenglykol umfassen. Die pantropen Neurotrophine können in
Form einer nachhaltig freisetzenden Form zur. Implantation. vorliegen
oder können
in Mikrokapseln eingeschlossen werden, wobei auf dem Gebiet der
Erfindung wohlbekannte Techniken verwendet werden.
-
Die
folgenden Beispiele dienen der ausführlicheren Beschreibung der
Art und Weise der Verwendung der oben beschriebenen Erfindung sowie
der Darlegung der besten vorgesehenen Formen zur Umsetzung verschiedener
Aspekte der Erfindung. Es versteht sich, dass diese Beispiele in
keiner Weise der Einschränkung
des wahren Schutzumfangs dieser Erfindung dienen, sondern zu illustrativen
Zwecken dargelegt werden.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
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Molekulare Modellierung
von NZ-3 und Identifizierung von Zielen zur Mutationsanalyse
-
Die
Koordinaten der dreidimensionalen Struktur von Maus-NGF wurden von
N. Q. McDonald und T. L. Blundell erhalten. Die molekulare Modellierung
für menschliches
NT-3 wurde an einer Silicon Graphics Iris Workstation unter Verwendung
des interaktiven Programms InsightII durchgeführt. Die Darstellungen von NT-3-Strukturen wurden
unter Verwendung des Programms MidasPlus (University of California
in San Francisco) erzeugt.
-
Als
die dreidimensionale Struktur von Maus-NGF (mNGF) verfügbar wurde
(59), war ein rationaler Zugang zur strukturellen Basis der neurotrophen
Funktion unter Verwendung von Proteinkonstruktionstechniken möglich. Die
Struktur von mNGF besteht aus einem eng assoziierten Dimer aus zwei
identischen Aminosäurepolypeptidketten.
Die Faltung beider Monomere wird durch ausgestreckte Segmente verdrillter
antiparalleler β-Faltblätter gebildet,
die durch Wenden verbunden sind. Das Molekül weist eine gedehnte Form
auf und stellt eine flache hydrophobe Oberfläche bereit, welche die Schnittstelle
der assoziierten Monomere bilden (59). Eine auffallende Eigenschaft
der Struktur ist die Anordnung der Disulfidbindungen, die nunmehr
als das Cysteinknoten-Motiv bekannt ist (60). Dieses Motiv findet
sich auch im ansonsten nicht verwandten TGF-β (61); (60) und PDGF-BB (87).
Mehrere Regionen der mNGF-Struktur, einschließlich die Amino- und Carboxytermini und
die Schleife zwischen den Resten 43 und 48 waren nicht genau bestimmbar,
was auf höchst
flexible Strukturelemente hinweist.
-
Die
Sequenz von menschlichem NT-3 (hNT-3) weist eine Identität von 56%
und eine Ähnlichkeit
von 70% bezüglich
mNGF auf (1). Sequenzunterschiede sind
im strukturell undefinierten N-Terminus und in der Schleifenregion
zwischen den Resten 43 und 48 gebündelt. Die relative Position
der Cysteinreste ist wie in allen Mitgliedern der Neurotrophinfamilie
konserviert, was die Existenz eines ähnlichen Cysteinknoten-Motivs
in hNT-3 nahe legt. Die Sequenzähnlichkeit
von hNT-3 und Maus-NGF legt nahe, dass beide dieselbe grundlegende
dreidimensionale Faltung gemeinsam haben, und daher wurde mNGF als
Gerüst
für das hNT-3-Modell
verwendet. Im zweiten Schritt der Modellbildung wurden Seitenketten,
die sich zwischen mNGF und hNT-3 unterschieden, unter Verwendung
des InsightII-Programms
(Biosym Technology, San Diego, CA) durch die hNT-3-Aminosäuren ersetzt.
Wenn möglich,
wurden die Konformationen der hNT-3-Seitenketten ähnlich jenen
von mNGF gehalten und basierten ansonsten auf Rotamer-Bibliotheken
(62), Packungs- und Wasserstoffbrückenbindungserwägungen.
Schließlich
wurden die Insertion von Asn93 und die anschließende Anpassung der Schleife
93–95
einer Suche von Kristallstrukturen in der „Protein Data Bank" (63) entnommen. Das
endgültige
Modell besteht aus 104 Aminosäuren
und umfasst nicht die sechs N-terminalen
(Tyr1-Ser6), die vier C-terminalen (Ile116-Thr119) und fünf Schleifenreste
(G44-V48). Dieses Modell ermöglichte
die Identifizierung von Resten, die voraussichtlich an wichtigen
strukturellen Zusammenhängen
beteiligt sind, was zu ihrem Ausschluss von der Mutationsanalyse
führte.
Diese Reste waren entweder an der Schnittstelle (W20, F52, Y53,
W99, W101), an strukturell wichtigen Wasserstoffbindungen oder hydrophoben
Kontaktstellen (S12, I30, Q50, P62, S83, R100, T106, S107), an Disulfidbindungen
(C15, C57, C67, C79, C108, C110) beteiligt oder waren im Inneren
des Protein verborgen (V13, S16, S18, V21, D29, I30, V35, V37, 1102,
1104). Jedoch wird es in manchen Fällen wünschenswert sein, diese Reste
zu ändern.
Außerdem
wurden Glycin- und Alaninreste mit Ausnahme von Gly 44 nicht geändert. Im
Gegensatz zu ähnlichen
Untersuchungen der mNGF/trkA-Wechselwirkung wurden nicht mehrere
Reste ausgetauscht (53) (56) (55) oder Reste deletiert (49), sondern
hauptsächlich
einzelne Reste oder Paare von Aminosäuren substituiert. Reste wurden
meistens zu Alanin geändert (64).
In manchen Fällen
war es möglich,
größere Aminosäuren als
Substitutionen in die Struktur zu modellieren, um eine mögliche sterische
Behinderung für
die Rezeptor-Liganden-Wechselwirkung
zu erzeugen.
-
Der
erste Satz von Mutationen sondierte sowohl konservierte, als auch
nicht-konservierte
Reste, die sich hauptsächlich
in β-Strängen befinden,
die oberflächenexponiert
sind und daher möglicherweise
an der Bindung an die trkC- und gp75-Rezeptoren beteiligt sind. Die aktuelle
für die
NGF-Funktion vorgeschlagene Hypothese ist es, dass divergente Reste,
die sich in Schleifen befinden und β- Stränge
sowie Termini verbinden, Hauptdeterminanten für die Rezeptorbindung und Spezifität sind.
Ein zweiter Satz von hNT-3-Mutationen beurteilte die Bedeutung dieser
Reste für
die Wechselwirkung von hNT-3 und seinen Rezeptoren. Der gesamte Satz
an Mutanten umfasste im Wesentlichen die gesamte Oberfläche des
NT-3-Moleküls.
-
Beispiel 2
-
Erzeugung spezifischer
Aminosäuresubstitutionen
von NT3 und pantropen NT3s
-
Menschliches
NT-3 wurde vorher kloniert, sequenziert und in einen Vektor des
pRK-Typs subkloniert, der
die Produktion doppel- und einzelsträngiger DNA in E. coli sowie
die Expression des reifen NT-3 in einem Säugetiersystem unter der Kontrolle
des Cytomegalovirus-Promotors ermöglicht (65). Die Mutagenese
dieses Vektors wurde nach dem Verfahren von Kunkel (66) (67) durchgeführt. Nach
Transformation in den E. coli-Stamm XK1-Blue wurden Kolonien auf
die Gegenwart der gewünschten
Mutation gescreent, und zwar durch Sequenzierung einzelsträngiger DNA
unter Verwendung des Sequenase-Sets Version 2.0 (U.S. Biochemical Corp.).
Die gesamte für
reifes NT-3 kodierende Sequenz wurde für alle positiven Klone verifiziert.
Doppelsträngige
DNA wurde aus XL-1 Blue mit dem QIAGEN-DNA-Reinigungsset isoliert (Qiagen Inc.,
Chatsworth CA). Diese DNA wurde anschließend zur Transfektion der fötalen menschlichen
Nierenzelllinie 293 verwendet (68). Alle anderen rekombinanten DNA-Manipulationen
wurden wie beschrieben durchgeführt
(69). Es werden wohlbekannte Techniken verwendet, um die Primer
für alle
der Mutationen zu erzeugen. Der Primer für die D15A-Mutation war 5'-GGTCACCCACAAGCTTTCACTGGCACATACCGAG-3' (Seq.-ID Nr. 7),
und der Primer für
die S1-Mutante (der N-terminate Austausch der 6 N-terminalen Aminosäuren von
NT3 gegen die 7 N-terminalen Aminosäuren von NGF) war 5'-GTACTCCCCTCGGTGGAAGATGGGATGGCTCGAGGACCGTTTCCGCCGTG-3' (Seq.-ID Nr. 8).
-
Expression
von Neurotrophinen der Wildform und mutierten Neurotrophinen Plasmid-DNA,
die entweder die für
hNT-3 oder die für
mutiertes hNT-3 kodierenden Sequenzen enthielt, wurde in die menschliche
fötale
Nierenzelllinie 293 mittels Calciumphosphatpräzipitation eingeführt (70).
Die zu 75% konfluenten Zellen wurden mit 10 μg Plasmid-DNA pro 15 mm-Zellkulturplatte
transfiziert und für
15 Stunden in serumhaltigem Medium inkubiert. Danach wurde das Medium
entfernt und gegen serumfreies Medium (PSO4) ausgetauscht, das mit
10 m/l rekombinantem Rinderinsulin, 1 m/l Transferrin und Spurenelementen
ergänzt
war. Der Überstand
wurde nach 48 und 96 Stunden abgezogen, mit Centriprep-10-Filtrationseinheiten
(Amicon, Beverly MA) ungefähr
20fach konzentriert und sterilfiltriert.
-
Quantifizierung
von Neurotrophin-Mutanten
-
Der
spezifische hNT-3-ELISA basierte auf einem Protein-A-gereinigten
polyklonalen Antiserum aus Meerschweinchen (Genentech). Alle Näpfe einer
96-Napf-Platte (MaxiSorp; Nunc, Kamstrup, Dänemark) wurden über Nacht
bei 4°C
mit 100 μl
Antiserum (4 μg/ml)
in 0,05 M Natriumcarbonatpuffer (pH 9,6) beschichtet. Nach einem
einstündigen
Blockschritt mit Blockpuffer (PBS + 0,5% BSA + 0,01% Thimerosal,
pH 7,4) wurden die Näpfe
sechs Mal mit ELISA-Puffer (PBS + 0,5% BSA + 0,05% Tween-20 + 0,01%
Thimerosal, pH 7,4) gewaschen. Gereinigtes rekombinantes hNT-3 oder
Proben von hNT-3-Mutanten unbekannter Konzentrationen wurden in
ELISA-Puffer auf ein Volumen von 100 μl verdünnt und den Näpfen zugegeben.
Die Platten wurden für
2 Stunden bei Raumtemperatur unter dauerndem Schütteln inkubiert. Nach einem
Waschschritt mit ELISA-Puffer wurden die Näpfe mit 100 μl biotinyliertem
Anti-hNT3-Antikörper
(Genentech) für
2 Stunden inkubiert und wiederum mit ELISA-Puffer gewaschen. 100 μl einer 1
: 50.000-Verdünnung von
Streptavidin/Meerrettichperoxidase (Zymed, 43-4323) wurden den Näpfen zugegeben
und für
30 Minuten inkubiert, gefolgt von einem Waschschritt mit ELISA-Puffer.
Schließlich
wurde die Farbentwicklung für
10–20
Minuten unter Verwendung von 100 μl
einer PBS-Lösung
durchgeführt,
die 0,012% H2O2 und
0,04 o-Phenylendiamin enthielt. Die Reaktion wurde durch Zugabe
von 50 μl
4,5 N H2SO4 gestoppt.
Die Absorption wurde bei 490 nm und 405 nm an einem Vmax-Kinetik-Mikroplattenleser
(Molecular Devices, Palo Alto CA) gemessen. Die Standardkurve wurde
unter Verwendung von gereinigtem rekombinantem hNT-3 (Genentech)
der Konzentrationen 50, 25, 12,5, 6,25, 3,13, 1,56 und 0,78 ng/ml
ermittelt. Die Proben mit unbekannter NT-3-Konzentration wurden
1 : 10, 1 : 30, 1 : 90, 1 : 270, 1 : 810, 1 : 2.430, 1 : 7.290 und
1 : 21.870 reihenverdünnt,
um mehrere Datenpunkte je Probe zu erlangen. Die Standardkurve wurde
unter Verwendung einer Vierparameter-Anpassung der aus dem Test
des Standardproteins erhaltenen Datenpunkte ermittelt.
-
Die
Mengen an NT-3-Mutanten nach der Konzentrierung variierten zwischen
120 ng/ml und 36 μg/ml. Der
ELISA-Test detektierte keinerlei NT-3 in Überständen Mock-transfizierter Zellen und kreuzreagierte
nicht mit rekombinantem menschlichem NGF aus Überständen NGF-transfizierter Zellen
(Daten nicht dargelegt). Für
jeden Satz an Expressionen von NT-3-Mutanten wurde parallel dazu
eine native hNT-3-Expression
durchgeführt
und mittels ELISA quantifiziert, um eine Vergleichs-Wildform-Konzentration
für Rezeptorbindungsuntersuchungen
zu erhalten. Alle Mutanten wurden zumindest zwei Mal exprimiert,
quantifiziert und getestet.
-
Iodierung
-
Gereinigtes
rekombinantes hNT-3, hBDNF und hNGF (Genentech) wurden mittels Lactoperoxidase-Behandlung
unter Verwendung einer Modifizierung des Enzymobead-Radioiodierungsreagens-(Bio-Rad)Verfahrens
markiert (71). 2 μg
der Neurotrophine wurden auf spezifische Aktivitäten im Bereich von 3.000 bis
3.500 cpm/fmol iodiert. Das markierte Material wurde bei 4°C gelagert
und innerhalb von 2 Wochen der Herstellung verwendet.
-
Bindungstests
-
Auf
Zellen basierende Bindungstests verwendeten Membranpräparate aus
Ratten-trkC exprimierenden
stabilen Zelllinien (NIH3T3/trkC, (26)). Kompetitive Verdrängungstests
wurden wie früher
beschrieben durchgeführt
(26). Mutanten wurden auf Bindungsaffinität für den trkC-Rezeptor zweimal
für jede
der mehrfachen Expressionen mit einem doppelten Satz von Datenpunkten
getestet. Dieses Verfahren ermöglichte
die Abschätzung
des Fehlers der Affinitätsbestimmung
für jede
der Mutanten. Ungereinigtes rekombinantes NT-3 aus vorübergehend
exprimierenden Zellen wurde mit gereinigtem NT-3 auf seine Fähigkeit
zur Verdrängung von
125-I-markiertem NT-3 von an NIH/3T3-Zellen exprimierten trkC-Rezeptoren
verglichen. Beide verdrängten
markiertes NT-3 mit einer ähnlichen
IC-50: 7 pM und 9 pM für
ungereinigtes NT-3 und gereinigtes NT-3. Dies zeigte an, dass ungereinigtes
NT-3 aus Überständen exprimierender
293-Zellen präzise
quantifiziert und anschließend
für Rezeptorbindungsuntersuchungen
verwendet werden konnte. Die Spezifität der Bindungstests wurde durch
die Fähigkeit
von NGF, BDNF und Überstand
Mock-transfizierter Zellen nachgewiesen werden, gebundenes markiertes
NT-3 von trkC zu verdrängen
(Daten nicht dargelegt).
-
Rezeptor-Immunoadhäsin-Proteine
wurden unter Verwendung extrazellulärer menschlicher trkA-, trkB-,
trkC- und gp75-Domänen,
die an konstante Immunglobulindomänen fusioniert waren, konstruiert (Genentech,
unveröffentlichte
Ergebnisse). Eine 96-Napf-Platte (Corning, ELISA-Napf-Streifen)
wurde mit 100 μl
Ziege-F(ab')2-Anti-Human-Fc-IgG
(Organon Technika, West Chester, PA) einer Konzentration von 5 μg/ml in Beschichtungspuffer
für 15
Stunden bei 4–8°C beschichtet.
Die Näpfe
wurden abgesaugt, 3 Mal mit PBS gewaschen und für 2 Stunden mit 100 μl einer Lösung des
Rezeptor-Immunoadhäsin-Proteins
(40 ng/ml) in Bindungspuffer (Leibovitz's L-15-Medium, ergänzt mit 5 mg/ml BSA (Intergen,
Purchase, PA), 0,1 mg/ml Pferdeherz-Cytochrom C (Sigma) und 20 mM
HEPES, pH 7,2) inkubiert. Nach einem Waschschritt mit PBS wurde den
Näpfen
sofort 50 μl
Bindungspuffer zugegeben, um Austrocknung zu verhindern. Jede der
Stammlösungen
des nativen und mutierten Proteins wurde unter Verwendung von Bindungspuffer
reihenverdünnt,
um einen Konzentrationsbereich von 4.096–2 pM zu liefern. 25 μl der Reihenverdünnung wurden
je Napf zugegeben, gefolgt von 25 μl der markierten Neurotrophine.
Die Endkonzentration der markierten Neurotrophine in jedem Napf
betrug ungefähr
50 pM für
trkA-, trkB- und trkC-Tests, und 100 pM für gp75-Bindungstests. Nach 3-stündiger Inkubation
bei Raumtemperatur wurden die Näpfe
mit PBS +0,5% Tween-20 gewaschen und die gebundene Radioaktivität gezählt. Alle
Verdrängungsexperimente
wurden durch Anwendung eines Vierparameter-Anpassungsverfahrens
auf den Datensatz mit dem Kaleidagraph-Softwarepaket analysiert.
Alle Bindungsergebnisse in den Balkengrafiken sind als IC-50mut/IC-50wt
ausgedrückt.
-
Stimulierung der Autophosphorylierung
von trk-Rezeptoren an PC12-Zelllinien durch neurotrophe Faktoren
-
Ungefähr 1 × 107 Zellen wurden bei 37°C für 5 Minuten mit 25 ng/ml Neurotrophin
behandelt. NP-40-Platten-Lyse und Immunopräzipitation mit dem Antiserum
443 (pan-trk) oder 656 (trkC-spezifisch) wurden wie früher beschrieben
durchgeführt
(26). Der Phosphotyrosingehalt wurde mittels Western-Transfer unter Verwendung
des monoklonalen Antikörpers
4G10 wie früher
beschrieben analysiert (23). 4G10 wurde wie früher beschrieben nachgewiesen
(26).
-
Differenzierungstests
an PC12 und trkB sowie trkC exprimierenden PC12-Zellen
-
Ungefähr 103 PC12-Zellen, welche die verschiedenen trk-Familienmitglieder
exprimierten (trkC; (26) trkB; Soppet, unveröffentlichte Beobachtungen),
wurden in Kollagen-beschichtete, insgesamt 2 ml Medium enthaltenden
35 mm-Gewebekulturplatten ausplattiert. trkC exprimierende PC12-Zellen
wurden bei drei verschiedenen Konzentrationen (10 ng/ml, 1 ng/ml,
100 pg/ml) getestet, und die ausschließlich trkA exprimierenden elterlichen
PC12-Zellen oder trkB exprimierenden PC-12-Zellen wurden mit 10
ng/ml der NT-3-Mutanten-Überstände behandelt.
Für jede
Behandlung wurden zumindest 200 Zellen gezählt. Der Anteil an Neuriten-tragenden
Zellen wurde durch Zählen
der Anzahl an Zellen ermittelt, die nach 3–4 Tagen Fortsätze enthielten,
die zumindest die zweifache Länge
des Zellkörpers
aufwiesen.
-
Sezieren von
Embryonalgeweben und Neuronenkulturen
-
Hühner-Embryos
verschiedener Entwicklungsstadien wurden durch Inkubieren weißer Leghorn-Hühnereier
(SPAFAS, Reinholds, PA) bei 38°C
in einem Eierinkubator für
die erforderliche Zeit erhalten. Spinalganglien, Knotenganglien
des Embryonaltags 8 (E8) und sympathische Ganglien des Embryonaltags
11 (E11) wurden in 1 × Penicillin/Streptomycin
enthaltendem Leibowitz-15-(L-15-)Medium unter Verwendung von Uhrmacherpinzetten
und elektrolytisch geschärften
Wolframnadeln seziert. Embryonale Hühnerganglien wurden bei 37°C für 20 Minuten
trypsinisiert und dann in Kulturmedium (F14 mit 10% hitzeinaktiviertem
Pferdeserum und 5% hitzeinaktiviertem Fötalkälberserum) gewaschen und dann
mit einer feuerpolierten Pipette sanft zerrieben, um eine Einzelzellensuspension
zu liefern. Die Hühnerembryozellen
wurden auf 35 mm-Platten ausplattiert, die mit Polyorthinin (0,5
mg/ml in 0,15 M Boratpuffer bei pH 8,6 über Nacht) und Laminin (20
ml/ml für 4–6 Stunden
bei 37°C)
in 2 ml Kulturmedium in Gegenwart von 2 ng/ml Neurotrophin oder
mit den im Text erwähnten
Konzentrationen beschichtet waren. Alle Zellen mit einer Neuronen-Morphologie
innerhalb eines 5 × 5
mm-Gitters in der Mitte jeder Platte wurden 72 Stunden später gezählt.
-
Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 3 und 4 dargestellt.
-
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-
-
Beispiel 3
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Erzeugung, Reinigung und
Charakterisierung von N-terminalen NGF-Varianten
-
Mehrere
geladene und ungeladene Reste sind unter NGF-Proteinen aus anderen
Spezies konserviert. Insbesondere sind His4, Pro5 und His8 in 7
von 8 bekannten NGF-Sequenzen konserviert; Arg8 existiert nur in
menschlichem NGF und in Hühner-NGF,
während
an dieser Position in NGF anderer Spezies Met überwiegt. Es wurden zehn Mutanten
durch Oligonucleotid-gerichtete Mutagenese erzeugt, wobei die Mutation
entweder 1) einige der geladenen Reste des N-Terminus von hNGF einzeln
oder zusammen durch Alanin ersetzte, 2) His4 durch negativ geladene
Asparaginsäure
ersetzte, die sich an Position 3 der N-terminalen hBDNF-Sequenz
befindet (65) oder 3) chimäre
hNGF-Moleküle
erzeugte, welche die ersten 5 oder 6 Reste von hBDNF bzw. hNT3 oder
andere variable hNT3-Regionen enthielten. Die resultierenden Mutantenkonstrukte
wurden in Vektoren erzeugt, die einen menschlichen CMV-Promotor
enthielten (70), und wurden vorübergehend
in menschlichen 293-Zellen wie unten beschrieben exprimiert.
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Gereinigtes
rekombinantes (1-118), (6-118) und (10-118) wurden aus konditioniertem
Medium der transfizierten CHO-Zelllinie unter Einsatz von Umkehrphasen-HPLC und Hochleistungsionentauscherchromatographie
wie von Burton et al. (1992) (48) und Kahle et al. (1992) (49) beschrieben
gereinigt und mittels N-terminaler Sequenzanalyse, SDS-PAGE und
Aminosäureanalyse
charakterisiert (Daten nicht dargelegt). Diese prozessierten Varianten
resultieren aus der In-situ-Proteolyse während der Konditionierung des
CHO-Zellmediums durch bisher nicht charakterisierte proteolytische
Enzyme oder Prozessierungswege. Die Reinheit aller Formen betrug
99% auf Basis der SDS-PAGE und die Konzentration wurde durch quantitative
Aminosäureanalyse
bestimmt. Die Reinigung und Analyse der H4D-Mutante 2 (20 μg aus 300 ml Medium) und der
N-terminalen hNT3/hNGF-Mutante 6 (5 μg aus 300 ml Medium) wurde aus
serumfreiem Medium durchgeführt,
das durch transfizierte 293-Zellen konditioniert war (siehe unten),
wie gerade für
die N-terminalen
trunkierten Varianten beschrieben wurde.
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Die
Mutagenese wurde mit dem Oligonucleotid-gerichteten Verfahren (72)
mit Modifizierungen durchgeführt,
die im Muta-Gene-Set von BioRad beschrieben sind (66); BioRad, Richmond
CA. Die Mutationen wurden mittels DNA-Sequenzierung einzelsträngiger Phagemid-Klone
mittels Kettenterminationsverfahren verifiziert (73). Die hNGF-Mutanten
wurden in konditioniertem Medium nach vorübergehender Transfektion menschlicher
293-Zellen exprimiert (69) (70). Das zur Gewinnung verwendete Medium
war N2-Ergänzung
enthaltendes, serumfreies 50 : 50 F12/DMEM-Medium und wurde nach
48 Stunden im serumfreien Medium gewonnen. Das konditionierte Medium
wurde unter Verwendung von Amicon-Konzentratoren 10fach konzentriert.
Die Konzentration der hNGF-Mutanten wurde mit einem Enzyme-Linked-Immunoassay
(ELISA) unter Einsatz gereinigter polyklonaler Kaninchen-Anti-hNGF-Antikörper ermittelt.
Die Konzentration aller Mutanten variierte von 3 bis 8 μg/ml. Alle
Mutanten wurden zumindest drei Mal exprimiert und die Konzentration
mittels ELISA 2 bis 3 unabhängige
Male bestimmt.
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Die
Mutanten wurden außerdem
durch metabolische Markierung transfizierter 293-Zellen (60 mm-Platten, 1,2 ml Medium)
durch Zugabe von je 200 μCi 35S-Methionin und Cystein (Amersham) analysiert. Nach
18 Stunden wird das Medium gewonnen und entweder mit polyklonalem
Kaninchen-Anti-hNGF-Antikörper
oder mit monoklonalem Maus-Antikörper
für 3–4 Stunden
bei 4°C
zur Reaktion gebracht, mittels Präzipitation mit Protein-A-Perlen
(Pharmacia) gewonnen und auf 15%ige SDS-PAGE-Gele (Novex) aufgegeben. Nach der
Elektrophorese wurden die Gele getrocknet und neben einen Röntgenfilm
gegeben. Nicht-radiomarkierte Mutanten wurden wie oben beschrieben
hergestellt und es wurden Aliquote von 0,1 μg lyophilisiert, wieder in SDS-PAGE-Probenpuffer
aufgelöst,
an denselben Gelen der Elektrophorese unterzogen und nach Standardprotokollen
(BioRad) auf Nitrozellulose übertragen.
Der Blot wurde mit polyklonalem Kaninchen-Anti-hNGF-Antikörper oder
monoklonalem Maus-Anti-hNGF-Antikörper über Nacht bei 4°C behandelt,
gewaschen und die Mutanten mit Alkalische Phosphatase-gekoppelten
Ziege-Anti-Maus-IgG-Antikörpern detektiert.
-
Rezeptorbindungs-, trkA-Autophosphorylierungs-
und PC12-Neuritenauswuchsstests
-
[125I]hNGF wurde unter Verwendung des Enzymobead-Verfahrens
(BioRad) nach dem Verfahren von Escandon (71) hergestellt. Die spezifische
Radioaktivität,
die mittels TCA-Präzipitation
von Aliquoten des Anfangsreaktionsgemischs und gelchromatographiertem
[125I]hNGF bestimmt wurde, betrug im Mittel
60–90 μCi/μg. Rezeptorbindungstests
wurden über
Nacht bei 4°C
an rekombinant trkA-exprimierenden NIH3T3-Ze11en (freundlicherweise
von Dr. Luis Parada bereitgestellt), p75-exprimierenden menschlichen A875-Melanomzellen
(ATCC) und Ratten-PC12-Zellen (freundlicherweise von Dr. Louis Reichardt
bereitgestellt) durchgeführt,
wie sie für
trkB-exprimierende NIH3T3-Zellen beschrieben wurden (23). Die verwendete Konzentration
an NIH3T3-trkA- und A875-p75-Zellen betrug 1 × 106 Zellen
pro ml; 5 × 105 Zellen pro ml für PC12-Zellen. Die Endkonzentration
von [125I]hNGF betrug 50 pM in einem Volumen
von 0,2 ml. Die unspezifische Bindung, definiert als das in Gegenwart
von 1 × 10–6 M
unmarkiertem hNGF gebundene [125I]hNGF,
variierte zwischen 15–25%
in den meisten Fällen
für die
NIN3T3-trkA-Zellen, 20–35%
für die
p75-A875-Myelomzellen und 20–30%
für die
trkA + p75-PC12-Zellen unter Verwendung des Filterbindungstests.
Die Daten wurden an eine Verdrängungsisotherme
angepasst und es wurde eine IC50 unter Einsatz
einer 4-Parametergleichung im Kaleidagraph-Programm berechnet. In
manchen Fällen
wurde die Rezeptorbindung mit Zellen bei 25°C für 90 Minuten durchgeführt und
gebundenes [125I]hNGF vom freien durch Sachharasekissen-Zentrifugation
getrennt.
-
Die
Autophosphorylierung von trkA wurde bei 37°C für 5 Minuten durchgeführt und
das Phosphorylierungsausmaß durch
eine Variation des von Kaplan (19) beschriebenen Verfahrens bestimmt.
Mit Triton X-100 lysierte trkA-Zellen wurden mit dem Agaroseperlen-immobilisierten
monoklonalen Antikörper
4G10 (UBI) immunopräzipitiert,
einer SDS-PAGE (8% Acrylamid-Novex) unterzogen, immunogeblottet
und mit polyklonalem Kaninchen-Anti-trkA-Antikörper (freundlicherweise von
Dr. David Kaplan bereitgestellt) sondiert. Der Nachweis von trkA
erfolgte durch Alkalische-Phosphatase-(AP-)gekoppelten
Ziege-Anti-Kaninchen-IgG-Antikörper
(TAGO). PC12-Zellen wurden auf polykationischen Primaria-24-Napf-Platten
auf 20–30%
Konfluenz gezüchtet und
das Medium gegen N2 enthaltendes serumfreies High-Glucose-DEMEM ausgetauscht,
das hNGF der Wildform oder mutierte hNGF-Varianten enthielt. Nach 48 Stunden
wurde die Anzahl jener Zellen, deren vorstehende Neuriten länger als
zwei Zellkörper
waren, in einem repräsentativen
Sichtfeld gezählt
und als prozentueller Anteil der Gesamtzellzahl im Feld, üblicherweise
100–140
Zellen, ausgedrückt.
Die Aktivität
jeder Mutante und NGF-Kontrolle wurde zumindest zweimal in gesonderten
Experimenten bestimmt. Der prozentuelle Anteil an reaktiven Zellen
bei maximalen hNGF-Konzentrationen variierte von 55 bis 75% unter
Experimenten mit einem aus 13 Bestimmungen berechneten Mittelwert
von 63%. Um die Variation der maximalen Reaktion unter den Experimenten
zu berücksichtigen,
wurde dieser Wert verwendet, um alle Daten zu normalisieren.
-
Hemmung der [125I]hNGF-Bindung
an trkA- und p75-Zellen durch einen monoklonalen Antikörper gegen
hNGF
-
Unter
denselben Bedingungen wie für
die oben beschriebenen Filterbindungstests wurden ansteigende Konzentrationen
eines monoklonalen Anti-hNGF-Antikörpers zu 25 pM [125I]hNGF
zugegeben und für
30 Minuten bei 25°C
inkubiert. Anschließend
wurden 1 × 106 Zellen pro ml von entweder NIH3T3-trkA-
oder A875-p75-Zellen zugegeben (0,2 ml Endvolumen) und bei 4°C über Nacht
unter kräftigem
Vermischen inkubiert. Die Proben wurden dann verdünnt und
auf Whatman GF/C-Filter filtriert und gezählt.
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Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 5 und 6 dargestellt.
-
-
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Um
die Charakterisierung der für
volle hNGF-Aktivität
notwendigen N-terminalen Aminosäurereste
zu beginnen, wurde die (6-118)-trunkierte Form von hNGF aus konditioniertem
Medium von rekombinant hNGF exprimierenden CHO-Zellen isoliert.
Die um neun Aminosäuren
trunkierte Form (10-118)hNGF wurde durch begrenzte Proteolyse wie
beschrieben erzeugt (48). (6-118)hNGF und (10-118)hNGF wurden mittels Hochleistungsionentauscherchromatographie
(HPIEC) gereinigt und mittels Umkehrphasen-HPLC, N-terminate Sequenzanalyse,
SDS-PAGE und Aminosäureanalyse
charakterisiert (Daten nicht dargelegt).
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Die
relative Potenz von gereinigtem (6-118)hNGF zur Verdrängung von
[125I]hNGF aus trkA, p75 und trkA + p75
exprimierenden Zelllinien wurde mit jener von (10-118)hNGF, (1-118)hNGF
oder (1-120)hNGF, und (1-118)mNGF verglichen (9).
Wie ihre Äquivalenz
der Bioaktivität
(74) nahe legt, zeigten anfängliche
Experimente keinen Unterschied der Bindungseigenschaften von (1-118)hNGF
gegenüber
(1-120)hNGF (nicht dargelegt).
Die relativen IC50-Werte für hNGF und
trkA (80–100
pM), p75 (2–300
pM) und PC12-Zellen (50 pM) liegen innerhalb eines Faktors von 2–3 bezüglich der
von anderen Forschern berichteten IC50-
und Kd-Werte. Im Einklang mit Vroegop et
al. beobachten die Erfinder eine etwas höhere Affinität von hNGF
für p75
als sie üblicherweise
berichtet wird (IC50 = 0,3 nM gegenüber 1–2 nM).
-
Die
Deletion der ersten fünf
Aminosäuren
resultiert in einem 9fachen Verlust der Bindung an rekombinant trkA
exprimierende NIH3T3-Zellen, während
kaum ein Unterschied der Bindung mit p75 exprimierenden menschlichen
A875-Myelomzellen (keine Veränderung)
oder mit trkA + p75 exprimierenden PC12-Zellen (3fach) auftritt.
Im Gegensatz dazu wurde ein 265- und 82facher Verlust der Bindung
an trkA- bzw. PC12-Zellen für
(10-118)hNGF im Vergleich zu (1-118)hNGF beobachtet, während ein
10facher Verlust der Bindung an p75 auftritt. Die dazwischen liegende,
mit BC12-Zellen
relativ zu den trkA- und p75-Zellen beobachtete Verdrängungspotenz
legt nahe, dass beide Rezeptoren zum Profil der Verdrängungsisotherme
beitragen (9C). Zellen, die Ratten-trkA
rekombinant exprimieren, und radioiodiertes menschliches NGF wurden
in der vorliegenden Untersuchung eingesetzt, während eine frühere Untersuchung
von (10-118)hNGF durch Kahle et al. (1992) menschliches trkA exprimierende
Zellen und radioiodiertes Maus-NGF einsetzte. Folglich werden ähnliche
Unterschiede zwischen der (1-118)hNGF- und (10-118)hNGF-Bindung
unabhängig
davon beobachtet, ob menschliches oder Nager-trkA oder radioaktiv
markiertes NGF während
der Analyse eingesetzt werden. Darüber hinaus weist (1-118)hNGF eine 2–3 Mal höhere Affinität für entweder
menschliches oder Ratten-trkA auf als (1-188)mNGF, ob radioiodiertes
Maus- oder menschliches NGF den verdrängbaren Tracer darstellt. Die Autophosphorylierung
von trkA (10) sowie die PC12-Zellen-Differnezierungsaktivitäten (Tab.
6) von (6-118)hNGF waren ähnlich
jenen, die durch (1-118)hNGF hervorgerufen wurden. Jedoch ist (10-118)hNGF bei
der Autophosphorylierung zumindest 10 Mal weniger potent als (1-118)hNGF
und ist bei der Stimulierung der PC12-Zellen-Neuritenauswuchs 80
Mal weniger potent (10; Tabelle 6),
was mit früheren
Ergebnissen im Einklang steht (48) (49). Zusammen legen diese Ergebnisse
nahe, dass die ersten fünf
Aminosäuren
des N-Terminus für
volle hNGF-trkA-Bindungsaktivität
wichtig sind, jedoch werden potente Rezeptoraktivierung und Bioaktivität größtenteils
beibehalten. Der zusätzliche
Verlust der nächsten
vier Reste scheint nachteiliger für die trkA-Bindung und Aktivierung
zu sein und hat außerdem
eine gewisse Wirkung auf die Bindung an p75.
-
Die
mutierten hNGF-Formen können
durch metabolische Markierung, gefolgt von Immunopräzipitation oder
Immunoblotanalyse von unmarkiertem konditioniertem Medium nachgewiesen
werden und sind als vollständig
prozessierte Polypeptide von 14 kD dargestellt (11).
Die Konzentration jeder der Mutanten wurde mit einem ELISA unter
Einsatz eines polyklonalen Anti-hNGF-Antikörpers bestimmt. Ähnliche
Expressionsausmaße
zusammen mit der Gegenwart einer vorwiegenden, einzelnen prozessierten
Spezies, die von einem polyklonalen Antikörper in drei verschiedenen
Arten der Immunoreaktivität
erkannt wurde, legt nahe, dass die Mutanten eine Strukturstabilität ähnlich jener
von hNGF der Wildform aufweisen.
-
Der
Ersatz aller drei geladenen Aminosäuren durch Alanin (Mut 4: H4A
+ H8A + R9A) resultierte im Verlust der nachweisbaren kompetitiven
Verdrängung
von [125I)hNGF von trkA bei 4°C über einen
Konzentrationsbereich von hNGF der Wildform, welche den Tracer vollständig verdrängt (IC50 = 1 × 10–10 M;
maximale Verdrängung
= 1 × 10–9 M, 12, oben, Tabelle 5). Der Verlust an Rezeptorbindung
korreliert außerdem
mit dem zumindest 10fachen Verlust an Potenz und der 4- bis 5fachen
scheinbaren Verminderung der Effizienz der maximalen trkA-Autophosphorylierung.
Mutante 4 weist eine 85 Mal niedrigere EC50 der
PC12-Differenzierung im Vergleich zu (1-118)hNGF auf (14), was
mit dem PC12-Rezeptorbindungsprofil, das die Verdrängung größtenteils
von p75 wiederzuspiegeln scheint, und mit einer nicht verdrängbaren
Komponente im Einklang steht, was die Bindung der Mutante an trkA
mit einer niedrigeren Affinität
wiederzuspiegeln scheint (12, unten).
-
His4-
und Arg9-Varianten wurden einzeln analysiert. Die N-terminale Region
von hNT3 sowie hBDNF enthält
ein Histidin, was die Möglichkeit
einer konservierten funktionellen Rolle nahe legt. Der Ersatz von
His4 von hNGF durch entweder Alanin (Mutante 1) oder Asparaginsäure (Mutante
2) resultiert in einem drastischen Verlust an trkA-Bindung, Autophosphorylierung
und PC12-Zelldifferenzierung (12, 13, 14). Wie
durch die Variation der Sequenz zwischen hNGF und anderen NGF-Spezies an Position
9 nahe gelegt wird, hatte die Mutation R9A keine ausgeprägten Wirkungen
auf trkA- oder p75-Aktivitäten.
Jedoch wurde eine etwas niedrigere Potenz für die trkA-Autophosphorylierung
und PC12-Zelldifferenzierung beobachtet (12,
oben, Mitte, 13 und 14).
Bei 25°C
zeigten die P5A- und H8A-Varianten einen 3fachen bzw. 1,5fachen
Verlust an trkA-Bindung im Vergleich zu hNGF, wogegen H4D ungefähr die 40fache
Bindungspotenz verlor; es wurde keine Veränderung der Bindung an p75
beobachtet. Alle obigen Mutationen zeigten einen weniger als 2fachen Verlust
der Bindung an p75, ob bei 4°C
oder 25°C,
was nahe legt, dass die aus der Mutagenese resultierenden globalen
Auswirkungen auf die Struktur minimal waren.
-
Um
zu überprüfen, ob
die spezifische N-terminale Sequenz von hNGF für die Wechselwirkung von Neurotrophin
mit trkA erforderlich ist, wurden chimäre Mutanten (Mutanten 5 und
6) durch Ersetzen des N-Terminus von hNGF (SSSHPIF) durch jenen
von hBDNF (HSDPA) oder hNT3 (YAEHKS) erzeugt. Diese Mutanten werden
daher die dibasischen His8-, Arg9-Reste von hNGF beibehalten. Sogar
bei einer 10 Mal höheren
Konzentration von (1-118)hNGF, was in vollständiger Rezeptorverdrängung bei
4°C resultiert,
waren die resultierenden chimären
Neurotrophine unfähig,
[125I]hNGF von trkA zu verdrängen (12A) und sind bei der Hervorrufung der trkA-Autophosphorylierungsaktivität weniger
potent als die Mutanten 1 und 2 (13).
Die Bindungswechselwirkungen dieser Mutanten mit p75 sind von jenen
von (1-118)hNGF ununterscheidbar, obgleich die PC12-Rezeptorverdrängung hauptsächlich eine
p75-Wechselwirkung sein könnte
(12, unten). Ähnlich zur dreifachen Alaninmutante
4 waren die N-terminalen chimären
Mutanten beim Vergleich mit allen hNGF-Strukturvarianten die schwächsten Induktoren
der PC12-Zelldifferenzierung;
die IC50 verschob sich nahezu um das 100fache.
Diese Ergebnisse weisen auf die Notwendigkeit der spezifischen N-terminalen
Sequenz von hNGF für
die trkA umfassende hochaffine Bindung und Agonistenaktivität hin, nicht
jedoch für
die Bindung an p75.
-
Um
zu verifizieren, dass N-terminate Sequenzvarianten fähig sind,
die hochaffinen trkA-Wechselwirkungen von hNGF einzuschränken, während die
Gesamtstruktur erhalten bleibt, wurden die H4D-Mutante 2 und die
hNT3/hNGF-Mutante 6 in großen
Mengen exprimiert und gereinigt. Bei der höchstmöglichen Konzentration, 2.000
Mal höher
(2 × 10–7 M)
als die IC50 für (1-118)hNGF (IC50 =
1 × 10–10 M),
wurden für
die Mutanten 2 und 6 nur 30% bzw. 10% [125I]NGF
von trkA verdrängt,
während
die Bindungsprofile von p75 ähnlich
waren (15). Im Einklang mit den in 13 dargestellten Ergebnissen waren die
gereinigten Mutanten hinsichtlich der Fähigkeit zur Aktivierung der
trkA-Autophosphorylierung signifikant weniger potent als (1-118)hNGF. Diese Ergebnisse
legen nahe, dass die Gesamtstrukturstabilität nach beiden diesen Aminosäureersetzungen
erhalten beleibt und bestätigen,
dass der Verlust der hochaffinen trkA-Bindung und Autophosphorylierung
auf diese speziellen Modifizierungen zurückzuführen sind.
-
Chimäre Mutanten
wurden außerdem
erzeugt, um zunächst
die Rolle zweier anderer variablen hNGF-Regionen als mögliche Determinanten
der trkA-Rezeptorspezifität
zu vergleichen. Sechs Reste in der variablen Beta-Wende-Region 3
(Arg59-Ser66) und sieben Reste in de variablen Beta-Wende-Region
5 (Met92-Ala98) wurden gegen die entsprechenden hNT3-Reste in den
Mutanten 7 bzw. 8 ausgetauscht. Mutante 7 war bei der Verdrängung von
[125I]NGF von trkA etwas potenter als hNGF,
während
Mutante 8 weniger gut an p75 band (3- bis 5fach). Ansonsten zeigten
diese Mutanten kaum einen Unterschied zu hNGF hinsichtlich ihrer
trkA- und p75-Bindungsprofile
und ihrer Fähigkeit,
die trkA-Autophosphorylierung oder P12-Neuritenauswuchs zu unterstützen (12, 13, 14).
Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Regionen 3 und 5 weniger zur
trkA-Bindungswechselwirkung als der N-Terminus beitragen. Die niedrigere Affinität der Mutante
8 für p75
könnte
strukturelle Veränderungen
um den konservierten Rest Lys95 herum darstellen, dessen Wechselwirkung
mit p75 nachgewiesen wurde (54).
-
Um
die relativen Expressionsausmaße
der vollständig
prozessierten hNGF-Strukturvarianten einer Mr =
14.000 zu ermitteln, wurden monoklonale und polyklonale Antikörper gegen
hNGF auf ihre Fähigkeit
hin getestet, Mutanten mittels Immunoblotting zu erkennen (11 und 12).
Wenn gleiche Mengen der in konditioniertem Medium exprimierten N-terminalen
Mutanten immunogeblottet wurden, verloren mehrere die Fähigkeit,
vom monoklonalen Antikörper
erkannt zu werden, während
alle vom affinitätsgereinigten
polyklonalen Antikörper
erkannt wurden. Die H4D-Mutante sowie die N-terminalen chimären hBDNF-
oder hNT3-Mutanten zeigten kein Immunoblotsignal, wogegen die H4A
+ H8A + H9A-Mutante weniger schädlich
war (16A). H4A- oder R9A-Mutationen
beeinflussten nicht die Antikörperbindung.
Der monoklonale Antikörper
wurde dann hinsichtlich der Fähigkeit
getestet, mit der Bindung von [125I]NHF
an trkA oder p75 zu konkurrieren. Ansteigende Antikörperkonzentrationen
hemmten die Bindung an beide Rezeptoren; eine IC50 =
1 × 10–9 M
gegenüber
4 × 10–8 besagt,
dass er bei der Blockierung der Bindung von hNGF an trkA 40 Mal
effektiver als p75 ist. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der N-Terminus zumindest
einen Teil des Epitops des monoklonalen hNGF-Antikörpers bildet
und die Bindung des Antikörpers
an hNGF seine Wechselwirkung mit trkA mit relativ hoher Affinität blockiert.
Die schwächere
Hemmung der Bindung an p75 legt nahe, dass entweder ein Epitop niedrigerer
Affinität
außerhalb
des N-Terminus zu hNGF-p75-Bindungskontakten beitragen könnte oder
dass eine sterische Hemmung des Antikörpers die p75-Bindung teilweise
stören
könnte.
Vorläufige
Untersuchungen legen nahe, dass ein schwächer bindendes Epitop für diesen
Antikörper
tatsächlich
in der durch die chimäre hNT3/hNGF-Mutante
7 repräsentierten
Beta-Wende-Region 3 existiert. Die Rolle dieser Region bei der Bindung
von hNGF an p75 und trkA wird zurzeit untersucht. Obgleich behauptet
werden könnte,
dass der Verlust der trkA-Bindung
in Gegenwart des Antikörpers
auf die Bindung an ein sekundäres
Epitop oder auf sterische Hemmung zurückzuführen ist, stehen die Daten
mit dem bevorzugten Verlust der trkA- gegenüber der p75-Bindung, der für mehrere
der oben dargelegten N-terminalen Varianten beobachtet wurde, im
Einklang.
-
Beispiel 4
-
Erzeugung und Charakterisierung
von hNGF-Aminosäurevarianten:
hNGF- und hNT3-Pan-Neurotrophine
-
Identifizierung von Zielresten
für die
Mutationsanalyse
-
NGF
und seine Neurotrophin-Familienmitglieder NT3, BDNF und NT4/5 haben
ungefähr
56% Sequenzidentität
gemeinsam. Die Rezeptorbindungspezifität kann teilweise durch die
Aminosäuresequenzunterschiede
unter den Neurotrophin-Familienmitgliedern
ermittelt werden. Diese Reste könnten
direkt an den trk-Rezeptor
binden oder als Hemmungsbeschränkung
auf die trk-Wechselwirkungen anderer Variablen fungieren oder könnten konservierte
Reste sein. Domänenaustauschmutanten
von hNGF zwischen hNGF und hNT3 wurden erzeugt, um die Rolle der
divergenten Reste bei der Festlegung der trk-Rezeptorspezifität zu testen.
Ein Vergleich von Neurotrophin-Primärsequenzen offenbart, dass
7 Regionen von je 7–10
Aminosäuren
vorliegen, die den Großteil
(80%) der Sequenzunter schiede enthalten (8, 18A und 18B).
Zwischen hNGF und hNT3 unterscheiden sich 52 von 120 Aminosäuren. Einundvierzig
dieser 52 Unterschiede (79%) treten zwischen den 7 divergenten Regionen
auf. Unter 9 NGF-Spezies, einschließlich Mensch, Vögeln und
Fröschen, sind
24 der 52 Reste konserviert, was einen Beitrag zur trkA-Bindungsspezifität nahe legt.
Eine Untersuchung der Röntgenstrahlenkristallstruktur
von Maus-NGF offenbart, dass vier der variablen Regionen/Domänen strukturell
als Beta-Wenden gekennzeichnet sind, eine variable Region ist ein
Beta-Faltblatt und
die letzten beiden sind Amino- und Carboxytermini. Jede der divergenten
Regionen enthält
mehrere geladene und polare Seitenketten, die dem Lösungsmittel
zugänglich
und zur Wechselwirkung mit Rezeptoren fähig sind. Dreizehn chimäre oder
Domänenaustauschmutanten
wurden durch Ersetzen mehrerer Reste oder aller einzelner sieben variablen
Regionen von hNGF durch die entsprechende hNT3-Domäne erzeugt.
Zwei zusätzliche
Regionen niedrigerer Divergenz wurden ebenfalls ersetzt: prä-variable
Region 1 und 4. Folglich wurden insgesamt 90% der divergenten Aminosäurereste
hinsichtlich ihrer Rolle bei der Festlegung der trkA- und trkC-Spezifität beurteilt.
Die chimären
Mutanten wurden durch Oligonucleotid-gerichtete Mutagenese und Säugetierzellexpression wie
im Beispiel 3 beschrieben erzeugt.
-
Die
Auswahl der einzelnen hNGF-Reste zur Mutagenese war in erster Linie
durch ihre Position in der Röntgenstrahlenkristallstruktur
van Maus-NGF festgelegt. Es wurde angenommen, dass eine minimale
Strukturveränderung
aus den Sequenzunterschieden zwischen menschlichem und Maus-NGF
resultiert, da die ersetzten Reste größtenteils funktionell konserviert
sind (10/12). Die computererzeugte Modellierung von Maus-NGF auf
Basis der Röntgenstrahlenkristallstruktur-Koordinaten und im
Beispiel 1 beschrieben, offenbart Aminosäuren, deren Seitenketten in
das Lösungsmittel
hineinragen und mit den trkA- und gp75-Rezeptoren Wechselwirken
könnten.
Einige dieser umfassen variable Reste, die durch die Domänenaustauschmutationen signifikant
modifiziert wurden, jedoch stellen viele davon Reste dar, die unter
hNGF und hNT3 in den variablen und konservierten Regionen konserviert
sind. Reste, von denen eine minimale Seitenkettenexposition vorhergesagt
wird, wie z. B. jene, die an der Bildung der Dimerschnittstelle
(F12, V14, W21, F49, Y52, F54, W76, T85, F86, W99, F101, T106, A107,
V109, V111), des hydrophoben Innenraums (V36, V38, F53, I71, A89,
I102 und I104) und der strukturabhängigen und verborgenen Wasserstoffbindungen
(Q51, S78, T91, R100) beteiligt sind, wurden minimal modifiziert.
Von den disulfidbildenden Cysteinresten sowie Glycinen und Alaninen
wurde nur A97 modifiziert. Ausnahmen wurden in den folgenden Fällen gemacht:
Reste I30 und Y52, die Oberflächenseitenketten
aufweisen, obgleich sie an der Dimerschnittstelle auftreten, Reste
L39, L90, M92 und A97, die ebenfalls ein Stück der hydrophoben Oberfläche bilden,
und D16, K25, D30, E55, K57, R59, R69, D72, H75, die trotz Wasserstoffbindung
eine gewisse Lösungsmittelexposition
der Seitenkette zeigen. Die meisten Reste wurden auf Alanin geändert (64);
in manchen Fällen
wurden andere Ersetzungen vorgenommen, um die Struktur zu erhalten,
während
die Rolle einer spezifischen Funktionalität bei Rezeptorwechselwirkungen
getestet wurde.
-
Herstellung und Rezeptorbindungscharakterisierung
von hNGF-Varianten
-
Mutagenese,
Expression und Proteincharakterisierung von hNGF-Varianten wurden
wie im Beispiel 3 beschrieben durchgeführt. Nach der Oligonucleotid-gerichteten
Mutagenese wurden alle Mutanten durch Didesoxynucleotidsequenzierung
verifiziert. Die hNGF-Mutanten wurden in menschlichen 293-Zellen
exprimiert (11A, B)
und im Anschluss an eine Amicon-Konzentrierung (10 ×) und EL1SA-Quantifizierung
wurde beobachtet, dass die meisten hNGF-Varianten in Ausmaßen exprimiert
worden sind, die den normalen hNGF-Kontrollen ähnlich waren (5–25 μg/ml) mit
Ausnahme von Mutanten, welche die variablen Regionen 2 oder 3 ersetzten
(0,6–1 μg/ml). Beide
dieser chimären
Moleküle
resultieren in Insertionen oder Deletionen von Prolinresten zuzüglich anderen
signifikanten Änderungen
der Seitenkettenfunktionalität,
und daher könnten
die niedrigen Ausbeuten eine strukturelle Instabilität widerspiegeln.
Trotzdem ermöglichten
die verfügbaren
Mengen die Bestimmung von Bindungsaffinitäten der hNGF-Varianten für trkA-
und gp75-Rezeptoren. Die Bindungsaffinität jeder hNGF-Variante wurde
durch Konkurrenzbindung unter Ein satz von Immunoadhäsinkonstrukten
der trk- und gp75-Rezeptoren (88) und radioiodierten Neurotrophinen
wie im Beispiel 2 beschrieben bestimmt. Jede hNGF-Variante wurde zumindest
2 Mal in 293-Zellen exprimiert und Bindungsexperimente wurden 2–3 Mal für jede Transfektion
durchgeführt.
Die relative Affinität
im Vergleich zu normalem hNGF wird als das Verhältnis der mittleren IC50 für
alle Bestimmungen einer Variante zur IC50 von
hNGF ausgedrückt.
-
TrkA-Autophosphorylierungsaktivität und PC12-Zelldifferenzierungs-Biotest
-
Die
biochemische Aktivierung von trkA-Kinase durch hNGF-Varianten wurde
durch Ermittlung der trkA-Autophosphorylierung wie im Beispiel 3
beschrieben festgestellt. Es wurde ein quantitativer Test entwickelt (89),
der dosisabhängige
Bestimmungen der EC50 für die trkA-Autophosphorylierung
ermöglicht.
Eine trkA-Rezeptorvariante, die einen aus einem Herpes-Simplex-Oberflächenprotein
stammenden Peptid-Epitopmarker enthielt,
wurde in CHO-Zellen in 96-Napf-Platten stabil exprimiert (88). Die
Affinität
des Epitop-markierten trkA für
hNGF ist identisch mit jener des normalen Rezeptors (88). Die Zellen
(doppelte Näpfe
für jede
Konzentration) werden mit 8 ansteigenden Konzentrationen der hNGF-Variante
(10 pM–10
nM) für
10 Minuten bei 37°C stimuliert.
Die Zellen werden mit Triton X-100-Lysepuffer wie im Beispiel 3
beschrieben lysiert und auf eine mit einem gegen den Epitopmarker
gerichteten monoklonalen Antikörper
beschichtete Platten übertragen.
Nach der Bindung wird das eingefangene trkA dann mit einem HRP-konjugierten
monoklonalen Antiphosphotyrosin-Antikörper zur Reaktion gebracht
und die Farbreaktion entwickelt. Die Absorption wird dann abgelesen
und gegen die Konzentration aufgetragen. Die EC50 für hNGF beträgt 100–120 pM.
Die Differenzierung von PC12-Zellen wurde wie im Beispiel 3 beschrieben
durchgeführt,
jedoch wurden die Zellen zuerst für 7–10 Tage gezüchtet oder
mit NGF geprimt. Neuriten tragende Zellen wurden dann geerntet und
in 24-Napf-Platten in normalem Wachstumsmedium und entweder in Gegenwart
oder in Abwesenheit der hNGF-Variante ausplattiert. Der prozentuelle
Anteil an Neuriten tragenden Zellen nach 72 Stunden wurde wie im
Beispiel 2 beschrieben quantifiziert. hNGF/hNT3-Pan-neurotrophe
Varianten wurden auf hNT3-artige trkC- Bioaktivität in trkC-transfizierten PC12-Zellen
beurteilt, die nicht auf hNGF reagierten (freundlicherweise von
Dr. Pantelis Tsolfous und Dr. Luis Parada, NCl, bereitgestellt).
-
Ergebnisse
-
Mutagene Analyse variabler
Reste durch hNGF/hNT3-Chimären
-
Dreizehn
chimäre
Mutanten wurden durch Ersetzen mehrerer oder aller Reste jeder der
7 sieben variablen hNGF-Regionen durch die entsprechende hNT3-Region
erzeugt (siehe 8, 18A, B). Zwei weniger variable Regionen, eine
im Beta-Faltblatt A und die andere in einer konservierten, die Beta-Faltblätter B und
C verbindenden Beta-Wende, wurden ebenfalls ersetzt. Konkurrenzbindungsexperimente
wurden mit den hNGF-Varianten durchgeführt, wobei [125I]hNGF
von trkA- oder gp75-Immunoadhäsin-Fusionsproteinen
verdrängt
wurde. Diese Rezeptoren enthalten die extrazelluläre Domäne von trkA
oder gp75, und den Fc-Abschnitt von menschlichem IgG. Diese Immunoadhäsionen binden
hNGF mit Affinitäten ähnlich denen
der Holo-trkA- und
p75-Rezeptoren und weisen eine ähnliche
Rangordnung von Affinitäten
für die
Neurotrophine auf (19A, B).
Die IC50 für jede hNGF-Variante wurde
gemittelt und als Verhältnis
zur für
normales hNGF ermittelten IC50(IC50 hNGF = 100 pM; 23A)
ausgedrückt.
Die signifikanteste Wirkung auf die trkA-Bindung ist wie vorhin
beschrieben (12, 15)
ein nahezu 300facher Verlust der Bindungsaffinität aufgrund des N-terminalen
Domänenaustauschs
mit hNT3. Ein zwei- bis dreifacher Bindungsverlust wird für die Dreiresteänderung in
der prä-variablen
Region 1 (Beta-Faltblatt
A: V18E + V20L + G23T) beobachtet. Ein weniger als 2facher Verlust
der trkA-Bindung
wird für
andere hNGF-Varianten beobachtet, wogegen eine erhöhte Bindung
für die
chimäre
Mutante der variablen Region 3 (Beta-Wende 3) und den C-Terminus beobachtet
wird (20A). Im Einklang mit dem Verlust
an trkA-Bindungsaffinitäten zeigen
Dosis-Reaktions-Kurven für
die trkA-Autophosphorylierung und PC12-Zelldifferenzierung (Neuritenauswuchs)
Aktivitätsverluste
durch die N-terminalen Varianten und Varianten der prä-variablen
Region 1 an (21A, B). Die
Bindung an gp75 wird um das 5- und 7fache durch den Austausch der
variablen Region 1 bzw. der prä-variablen
Region 4 von NT3 vermindert (20B). Ein
zwei- bis dreifacher
Verlust der gp75-Bindung wird außerdem für die Mutante der variablen
Region 5 beobachtet. Der durch den V1-Austausch hervorgebrachte
Verlust an gp75-Bindung ist wahrscheinlich auf den Austausch von
K32 gegen R, K34 gegen H und E35 gegen Q zurückzuführen, da Alanin-Ersetzungen
dieser Reste in einem Verlust an gp75-Bindung resultieren (8; (54)).
-
Diese
Ergebnisse zeigen an, dass die Bindungswechselwirkungen von hNGF
und gp75 einige der variablen Neurotrophinreste umfassen.
-
Der
Verlust an trkA-Bindung und Rezeptoraktivierung legt nahe, dass
die variablen Reste im N-Terminus und in der prä-variablen Region 1 zur trk-Rezeptorspezifität beitragen.
Diese Möglichkeit
wurde getestet, indem die Rezeptorbindung an trkC-IgG-Immunoadhäsin und
Neuritenauswuchs in trkC-transfizierten PC12-Zellen, die nicht auf
NGF reagieren, ermittelt wurde. Überraschenderweise
wurden trkC-Wechselwirkungen
nicht durch den N-Terminus von hNT3 übertragen (Mutante 6, 22A, B), jedoch resultierte
der Austausch von vier Aminosäuren
in der variablen Region 4 von hNGF (T81K, HY84, F86Y, K88R) in einer
signifikanten trkC-Wechselwirkung
(22A, B). Die niedrigere
trkC-Affinität
und Potenz der Neuritenauswuchs dieser Variante zeigt an, dass wahrscheinlich
andere Regionen zu effizienten trkC-Wechselwirkungen beitragen. Die
Mutante der prä-variablen
Region 1 wird nun für
trkC-Wechselwirkungen evaluiert, sowie der Beitrag der einzelnen
Reste in der variablen Region 4. Jedoch legen überlappende Mutationen in der
variablen Region 4 nahe, dass mehrere Reste von V4 für die trk-Spezifität notwendig
sein könnten.
Beispielsweise aktiviert die Beta-Wende-3/4-Variante, die drei variable
Reste austauscht und bei T81K überlappt
(S73, Y79, T81K), die Neuritenauswuchs in trkC-PC12-Zellen um nur
5–10%,
sowie auch die Mutante der variablen Region 4 (22B). Trotzdem wird die trk-Funktion durch die
Alaninmutante Y79A + T81A beeinflusst, was ein weiterer Hinweis
darauf ist, dass die variablen Reste dieser Region an den trk-Rezeptorwechselwirkungen
beteiligt sind. Die Erhaltung der trkA-Aktivitäten durch die Mutante der variablen
Region 4 legt nahe, dass die 4 hNT3-Reste mit der trkA-Bindung kompatibel
sind, jedoch könnten
die äquivalenten
hNGF-Reste eine hemmende Beschränkung
auf die Wechselwirkung von hNGF mit trkC ausüben.
-
Obgleich
die N-terminale Domäne
des Neurotrophins nicht eine allgemeingültige trk-Spezifitätsdomäne zu sein scheint, scheint
diese hNGF-Region eine Hauptdeterminante der trkA-Wechselwirkung
zu sein. Der Ersatz der ersten sechs NT3-Reste durch die ersten
sieben hNGF-Reste resultiert in einer pantropen Variante, die trkA
sowie trkC mit hoher Affinität
und Potenz bindet und aktiviert (24, 25 und 26).
Darüber
hinaus behält
sie eine hochaffine Bindung mit gp75 bei. Folglich wäre es möglich, ein
effektives pantropes trkA/trkC-Neurotrophin zu erzeugen, das mit
hNT3 beginnt und variable hNGF-Regionen umfasst, wie z. B. den N-Terminus, V2,
V3, V4 und V5. Umgekehrt könnte
hNGF so modifiziert werden; dass es ähnliche pantrope trkA/trkC-Eigenschaften
aufweist, indem variable Regionen im hNT3-Beta-Faltblatt (C1) und
V4 ausgetauscht werden. Obgleich die die variable Region 2 ersetzende
hNGF/hNT3-Chimäre
nicht in einer Steigerung der trkC-Aktivität resultierte, resultierte
sie sehr wohl in einem geringen Verlust an trkA-Bindung (1,5fach).
Der reziproke Domänenaustausch,
der die variable Region 2 von hNT3 durch die entsprechende hNGF-Domäne ersetzte,
wird derzeit auf eine Steigerung der trkA-Aktivität getestet und ist ein Kandidat-trkA/trkC-Pantropin.
-
Mutagene
Analyse einzelner variabler und konservierter hNGF-Reste: Strukturmodell
von hNGF-Resten, die mit trkA und gp75 wechselwirken.
-
Unter
Verwendung der oben beschriebenen Kristallstruktur von Maus-NGF
beurteilten die Erfinder mittels Punktmutagenese 45 hNGF-Reste,
wovon viele Seitenkettenfunktionalitäten aufweisen, die dem Lösungsmittel
exponiert sind und zu trkA- und
gp75-Wechselwirkungen fähig
sind. Die Konkurrenzbindungsanalyse offenbart, dass H4-, P5A-, S13-,
D30-, I31-, Y52-, R59-, R69-, Y79-, T81- und R103-Mutationen die trkA-Bindung um
das 1,8- bis 10fache beeinflussen, während Mutationen der Reste
E41, K57, D72, N77 die Bindung um das 1,5- bis 2fache steigern (27). Diese Ergebnisse zeigen an, dass diese Reste
an trkA-Wechselwirkungen beteiligt
sind und legen nahe, dass Varianten sowohl aus variablen Resten
(H4, P5, I31, R59, Y79, T81), als auch aus konservierten Resten
(S13, D30, Y52, R69, R103) erzeugt werden könnten, welche die trk-Spezifität beeinflussen
könnten.
Mutationen an den Resten F12, I31, K32 + K34 + E35, K50, Y52, R69,
K74, H75, K88, L112, S113, R114 und K115 resultieren in 3→50fachen
Verlusten an gp75-Bindung (30). Insbesondere wurde
keine Verdrängung
in Gegenwart von 10 nM Mutanten beobachtet, welche Änderungen
in den Resten F12, K32 + K343 + E35, Y52, R69, K88 und R114 + K115
repräsentieren,
was nahe legt, dass diese Reste entscheidende Determinanten der
gp75-Bindung sind.
-
Die
Autophosphorylierungsanalyse unter Verwendung von Epitop-markiertem
trkA zeigt Verminderungen der Potenz der Aktivierung um das 1,5-
bis 6fache durch Mutationen in den Resten H4, P5, D30, Y52, R69, Y79
+ T81 und R103 an (28). Signifikante (20–60%) Verminderungen
der Effizienz der Autophosphorylierung werden für alle diese Mutationen mit
Ausnahme des Rests F12 beobachtet. Diese Ergebnisse stehen mit der
Potenz der PC12-Zelldifferenzierung im Einklang; 2- bis 50fache
Verminderungen der EC50 der Neuritenauswuchs werden für die Mutationen
der Reste H4, F12, D30, Y52, R69, Y79 + T81 und R103 beobachtet. Andere
hNGF-Varianten werden gegenwärtig
evaluiert, einschließlich
Mutationen von P5. Interessanterweise können Reste, bei denen Mutationen
sowohl die trkA-Bindung, als auch die Potenz der trkA-Autophosphorylierung
minimal beeinflussen, die Effizienz der Autophosphorylierung vermindern.
Die Verminderung der trkA-Autophosphorylierung kann die verminderte
Potenz der durch Mutationen von R69 und Y79 + T81 hervorgerufenen
PC12-Zelldifferenzierung erklären.
Alternativ dazu vermindern Mutationen bei R69 die p75-Bindung außerordentlich,
wobei die Rolle von p75 bei der hNGF-Signaltransduktion gegenwärtig unklar
ist und der Verlust an p75-Wechselwirkung
zu einer verminderten biologischen Wirkung beitragen könnte. Diese
Möglichkeit wird
mit anderen hNGF-Varianten untersucht, welche die hNGF-Bindung an gp75 vermindern.
-
Reste,
die mit den trkA- und gp75-Rezeptoren wechselwirken, wurden mittels
Computer modelliert – erzeugt
an der Struktur von Maus-NGF. Zwei hauptsächliche mit trkA wechselwirkende
Regionen wurden durch diese Analyse aufgefunden: 1) Der N-Terminus
(H4, P5) mit unbekannter Kristallstruktur und 2) eine von Y79, T81,
H84 und R103 gebildete Oberfläche
der Beta-Faltblätter
C und D. Die Reste V18, V20, G23, Y52, R59 und R69 der Beta-Faltblätter A und
B tragen in einem gewissen Ausmaß zu einer erweiterten Oberfläche bei,
welche die Beta-Faltblatt-Stränge
umhüllen
würde.
Nahe dem Bereich von Y52 und den Resten des Beta-Faltblatts A befinden
sich D30 und I31 des zweiten Protomers. Diese beiden Reste exponieren
eine relativ geringe Fläche
in das Lösungsmittel,
jedoch ist es möglich,
dass sie zu einer durchgehenden Bindungsoberfläche beitragen, die mit den
Beta-Faltbfattresten gebildet werden.
-
Es
wurden zwei mit p75 wechselwirkende Hauptregionen gefunden: 1) Variable
Region 1 des einen Protomers und Beta-Faltblatt B und C des anderen
Protomers, 2) konservierte Reste im C-Terminus und in der Beta-Wende
3, ebenfalls von unterschiedlichen Protomeren. Im Gegensatz zu den
für trkA
interessanten Resten in einer Spalte, die von Beta-Faltblatt-Paaren
gebildet werden, scheinen die mit p75 wechselwirkenden Reste gut
exponiert zu sein. Wie von (54) gezeigt wurde, ragen K32 und K34
aus der variablen Region der Beta-Haarnadelwende 1 heraus. Die Erfinder
finden, dass die benachbarten Reste K50 und Y52 aus dem anderen
Protomer zur p75-Bindung beitragen. K88, das signifikant zur p75-Bindung
beiträgt,
befindet sich in dieser Region, ist jedoch nicht in hohem Ausmaß exponiert.
Die andere Bindungsoberfläche
setzt sich aus K74 (Beta-Wende 3), R114 und K115 (C-Terminus) des einen
Terminus und F12, R69 aus dem anderen Protomer zusammen.
-
Andere
potentielle pantrope Moleküle
werden nunmehr auf Basis der oben dargelegten Mutageneseanalyse
konstruiert und evaluiert. Ein Pan-trkA/trkC-Molekül kann durch
die folgenden Änderungen
in hNGF erzeugt werden: 1) prä-variable
Region 1 (V18E + V20L + G23T) plus variable Region 4 (Y79Q + T81K
+ H84Q + F86Y + K88R); 2) prä-variable
Region 1 plus minimale Resteersetzungen der variablen Region 4.
Ein pan-trkA/trkC-Molekül
kann erzeugt werden, indem minimale Änderungen in den ersten sieben
Resten des N-Terminus von hNGF vorgenommen und die ersten 6 hNT3-Reste
ersetzt werden. Da H4 und P5 unter NGF konserviert sind und 2 hydrophobe
Reste an den Positionen 6 und 7 konserviert sind, wurden folgende
Varianten hergestellt: 1) YASHPIF-hNT3; 2) YAHPIF-hNT3; 3) YASHPIS-hNT3;
4) YAEHPIF-hNT3; 5) YAQHPIF-hNT3. Ein trkA/trkC-Pantrophin kann
erzeugt werden, indem die variablen Regionen 2 oder 4 oder 5, oder
Kombinationen dieser Elemente von hNT3 durch die entsprechenden
hNGF-Regionen ersetzt werden. Ein trkA/trkB-Pantrophin kann erzeugt werden, indem
die ersten 9 Aminosäurereste
von hNT4/5 durch die ersten 7 Reste von hNGF ersetzt werden, oder
in Kombination mit dem Ersatz von Resten in der variablen Region
4 oder prä-variablen
Region 1.
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SEQUENZPROTOKOLL
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