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Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Synthese von Oligonucleotiden
und insbesondere ein neues Verfahren zur Herstellung von Gemischen
von Oligonucleotiden in einer einzelnen automatisierten Synthese.
Die Technik ermöglicht
die Herstellung verschiedener DNA-Gemische, die verwendet werden können, um
große
Oligo- oder Polypeptid- und/oder Proteinsammlungen herzustellen.
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Hintergrund der Erfindung
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Verfahren
zur Herstellung DNA gemischter Zusammensetzungen werden für das Studium
biomolekularer Funktion sowie für
die Suche nach Substanzen mit neuen und nützlichen Eigenschaften immer
wichtiger. Als die DNA-Synthese-Technologie
in den frühen
80er Jahren verbessert wurde, wurde es möglich Mehrfachsynthesen durchzuführen, um
Oligonucleotidgemische herzustellen. Grundsätzlich können große und diverse Sammlungen in
Mehrfachsynthesen hergestellt werden. In der Praxis haben mehrere
Forscher erkannt, daß eine
große
Zahl von Oligonucleotiden durch die Kopplung von Mononucleotidgemische
anstelle eines einzigartigen Monomerbausteins in einer einzigen
Synthese hergestellt werden können.
Die Komplexität
der sich ergebenden Oligonucleotidsammlung oder „Bibliothek" wird durch die Anzahl
der gekoppelten Monomere und die Zahl der Positionen, an denen Monomergemische eingeführt werden,
bestimmt.
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Oligonucleotide
gemischter Zusammensetzungen werden zunehmend in der Proteinmutagenese
und zum Studium der Struktur und Funktion verwendet. Durch die Expression
von DNA-Sequenzen mit gemischter Zusammensetzung wird eine korrespondierende
Bibliothek von Proteinmutanten hergestellt. Verbunden mit geeigneten
Durchsuchungsverfahren können
solche Bibliotheken auf Substanzen mit veränderten Eigenschaften hin durchsucht
werden und sind daher in der Untersuchung biomolekularer Funktionen
nützlich.
Die allgemeinste Klasse der Mutagenesemethoden verwendet Oligonucleotide,
die auf der Wildtyp-Gensequenz
beruhen, und inkorporiert Veränderungen,
die letztlich zu allen gewünschten
Aminosäuresequenzänderungen
führen. Diese
Methoden wurden kürzlich übersichtsartig
in der August 1991 Ausgabe von „Current Opinion in Structural
Biology" dargestellt.
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Nahezu
alle genetischen Studien der Proteinstruktur und Aktivität verwenden
Ersatzmutationen: eine oder mehrere Aminosäureseitengruppen werden ersetzt,
aber die Länge
des Proteins und der Abstand der Reste wird bewahrt. Um die Herstellung
einer großen
Anzahl von Substitutionsmutationen in einem einzigen Experiment
zu ermöglichen,
ist eine Vielzahl von Techniken im Stand der Technik entwickelt
worden (Für
eine Obersicht siehe Rotstein, D. & Shortle, D. (1985) Science 229,
1193–1201
und Zoller, M. J. (1991) Curr. Opin. Struct. Biol. 1, 605–610), von
denen die beliebtesten die chemische Synthese komplexer Oligonucleotidgemische
beinhaltet, die entweder als mutagene Primer für die DNA-Synthese (siehe Hermes,
J. D., Parekh, S. M., Blacklow, S. C., Koster, H., & Knowles, J. R.
(1989) Gene 84, 143–151)
oder als mutagene Duplex-Fragmente zur Ligation mit Restriktionsfragmenten
verwendet werden (siehe Matteucci, M. D. & Heynecker, H. L. (1983) Nucl. Acids
Res. 11, 3113, 3121). Um die benötigten
Substitutionen einzelner Aminosäuren
zu erzeugen, wird jedes Monomer, das für die Oligonucleotidsynthese
verwendet wird, mit kleinen Mengen der drei Nicht-Wildtyp-Mononucleotide versetzt.
Grundsätzlich
kann diese Methode jeden möglichen
Nucleotidaustausch in einem Gensegment in einem einzelnen Experiment
bereitstellen. Da die Verteilung der Nucleotidaustausche einer Poisson-Statistik
folgen wird, werden zwei Mononucleotidaustausche in demselben Codon
bei den Zusatzmengen, die pro mutiertes Gen nur zu einer oder nur
zu einigen Aminosäuresubstitutionen
führen,
relativ selten sein. Dementsprechend kann für diese Strategie zur Herstellung von
Gemischen mutagener Oligonucleotide in der Praxis erwartet werden,
nur zu einem Drittel aller möglichen
Aminosäuresubstitutionen
zu führen,
wobei die Arten der Aminosäuresubstitutionen,
die an einer bestimm ten Position ausgelöst werden, durch die Sequenz
des Wildtyp-Codons bestimmt werden. Es sollte auch bemerkt werden,
daß der
Monomerzusatz von Oligonucleotiden des Stands der Technik, nicht
verwenden werden kann, um andere Arten der Änderung der DNA-Sequenz, wie
Insertion oder Deletion, auszulösen.
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Eine
verwandte Anwendung gemischter DNA-Synthese verwendet ausgedehnte
Sammlungen verschiedener Oligonucleotide in Verfahren, die auf die
Entdeckung von Substanzen mit neuen und nützlichen Eigenschaften gerichtet
sind. PeptidBibliotheken (Cwirla, S. E., Peters, E. A., Barrett,
R. W., & Dower,
W. J. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6378–6382), RNA-Bibliotheken (Tsai,
D., Kenan, D., & Keene,
J. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 8864–8868) und DNA-Bibliotheken (Bock,
L., Griffin, L., Latham, J., Vermass, E., & Toole, J. (1992) Nature 355, 564–566), die
alle aus Oligonucleotid-Sammlungen hergestellt wurden, die durch
gemischte Monomersynthese erzeugt wurden, sind durchsucht worden,
um Moleküle
zu identifizieren, die an bestimmte Zielsubstanzen binden. Bei diesem
Ansatz hängt
die Nützlichkeit
der Peptidbibliotheken kritisch davon ab, in welcher Art und Weise
das Oligonucleotidgemisch hergestellt wird. Dieses ergibt sich aus
der Degeneration des genetischen Codes: Aminosäuren werden nicht durch eine
gleiche Anzahl von Trinucleotidcodons repräsentiert, einige Aminosäuren werden
nur durch ein Codon, andere durch bis zu sechs codiert. Deshalb
werden die codierten Aminosäuren,
obwohl Oligonucleotide, die aus gleichen Gemischen aller vier Monomere
hergestellt werden, jedes der 64 Trinucleotide enthalten können, ungleich
repräsentiert und „Stop"-Codons werden unvermeidlich
hergestellt. Als Ergebnis werden die Aminosäuren, die durch die größte Codonanzahl
codiert werden, auf Kosten derer überrepräsentiert, die nur durch ein oder
zwei Codons codiert werden. Beispielsweise wird, wenn eine bestimmte
Mutationsart erwünscht ist
(beispielsweise nur der Ersatz von hydrophoben Aminosäuren) die
sich ergebende Bibliothek einen hohen Anteil unerwünschter
Spezies enthalten. Dieser Nachteil ist besonders kritisch, wenn
sich die Anzahl der Positionen, an denen Substitutionen eingeführt werden,
erhöht.
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In
einem Versuch die Effizienz der Synthese gemischter DNA-Sequenzen
zur Herstellung von Peptid- und Proteinbibliotheken zu erhöhen, sind Schemata
eingeführt
worden, in denen Monomere in rationaler Weise gemischt werden. Beispielsweise hat
Youvan optimale Monomergemische zur Bestimmung bestimmter Aminosäureuntergruppen
berechnet (Arkin, A. P. & Youvan,
D. C. (1992) Bio/Technology, 10, 297–300). Die Verwendung dieser
Gemische erhöht
den Anteil erwünschter
Aminosäuren
in Peptid- oder Proteinbibliotheken. Sie verhindert jedoch nicht
die Herstellung unerwünschter
Austausche, die aus bestimmten Monomerkombinationen entstehen. Selbst
mit diesen Verfahren sind die gewünschten Austausche üblicherweise
nur ein Bruchteil derer, die an jeder Position eingeführt werden. Dementsprechend
verringert sich der Anteil der erwünschten Mutanten in der Bibliothek,
wenn sich die Anzahl der veränderten
Positionen vergrößert.
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In
Kenntnis der Probleme, die mit der Verwendung von Monomergemischen
einhergehen, hat Huse ein Verfahren beschrieben (in
WO 92/03461 offenbart), in dem die
DNA-Synthese so durchgeführt wird,
daß mehrere
Synthesen nachgeahmt werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die Synthese
auf mehreren festen Trägern
durchgeführt
wird, die gemischt und wieder getrennt werden können, wenn notwendig. In dieser
Weise können
vielfältige
Oligonucleotidgemische unter Verwendung von Monomeren hergestellt
werden, und die Probleme, die mit der Degeneration des genetischen
Codes assoziiert sind, vermieden werden. Das Verfahren hat zwei Nachteile:
(i) für
jede Synthese ist das arbeitsintensive Teilen und Wiedervermischen
des Trägermaterials erforderlich,
und (ii) die Gesamtanzahl der verschiedenen Sequenzen, die synthetisiert
werden kann, ist durch die Anzahl physikalisch trennbarer Träger, die in
der Synthese verwendet werden, begrenzt, die typischerweise in der
Größenordnung
10
8 liegt.
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Wells,
J. A., Vasser, M. & Powers,
P. B. (1985) Gene 34, 315–323
haben ein Verfahren zur Verwendung von Phosphotriester-Trinucleotidgemischen
zur Herstellung von Gemischen von Oligonucleotiden beschrieben und
haben fehler hafte Ergebnisse erhalten. Zon, G., Gallo, K. A., Samson,
C. J., Shao, K.-L., Summers, M. F. & Byrd, R. A. (1985) Nucl. Acids Res.
13, 8181–8196
haben das Kopplungsverhalten neu entwickelter Phosphoramiditmonomerer
beschrieben und stellten fest, daß selektive Kopplungen erwartet
werden können.
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Zusammenfassend
leiden die bestehenden Verfahren der Synthese mehrfacher DNA-Sequenzen
unter mehreren Nachteilen:
- 1. Obwohl jede mögliche Nucleotidsubstitution
unter Verwendung von Oligonucleotiden, die mit gemischten Monomeren
versetzt sind, hergestellt werden kann, sind zusammenhängende zwei
und drei Mononucleotidsubstitutionen außergewöhnlich unüblich. Dies ist ein Nachteil
hinsichtlich der Proteinmutagenese, da jede Aminosäure in einem Protein
durch drei zusammenhängende
Nucleotide bestimmt wird, und diese Strategie nur etwa ein Drittel
aller möglichen
Aminosäuresubstitutionen
für jede
Wildtyp-Aminosäure,
in einer Einzelsynthese effizient generieren kann.
- 2. Keine Strategie, die die Synthese von Oligonucleotidgemische
beinhaltet, die im Stand der Technik gelehrt wird, erlaubt die Herstellung
von mutierten Proteinen mit Insertion von einem oder mehreren Codons
an mehr als einer einzelnen Position in dem synthetisierten Oligonucleotid.
- 3. Die Degeneration des genetischen Codes bedeutet, daß jedes
Mononucleotidgemisch, das in gemischter DNA-Synthese verwendet wird,
unvermeidlich zu Oligonucleotiden führt, die nicht gewünschte Codons
enthalten oder nicht alle gewünschten
Codons bereitstellt. Dieses Problem wird kritisch, wenn die Anzahl
der Positionen, in denen die Gemische eingeführt werden, ansteigt.
- 4. Methoden, die mehrere Synthesen simulieren sind arbeitsintensiv
und die Vielzahl der erzeugbaren Sequenzen ist durch die Anzahl
der verwendeten physikalisch trennbaren Trägern begrenzt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Lösungen
für diese
Probleme bereit und ermöglicht
die Herstellung von Gemischen von Oligonucleotiden mit einer Vielzahl
von Anwendungen in der modernen Molekularbiologie. Beispielsweise
können
Gemische von Oligonucleotiden, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, verwendet werden, um Gene herzustellen, die
für Peptid-
und/oder Proteinbibliotheken codieren. Zusätzlich sind Trinucleotide für die Herstellung
degenerierter Primer für
die polymerase Kettenreaktion nützlich.
Die Erfindung ist besonders nützlich
für Proteinmutagenese;
Einzelstrangmutagenese Primer und Doppel-Strang-„Kassetten”, die für jede Aminosäurekombination
codieren, können
durch die Anwendung des hier offenbarten Verfahrens einfach hergestellt
werden. Die vorliegende Erfindung ermöglicht auch Substitutions-
und Insertionsmutagenese.
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Das
Verfahren beruht auf der Verwendung von vorsynthetisierten Trinucleotiden,
die mit den effizientesten DNA-Syntheseverfahren kompatibel sind.
Trinucleotidbausteine wurden bereits vorher in der DNA-Synthese
verwendet (siehe beispielsweise Hirose, T., Crea, R. & Itakura, K. (1978)
Tet. Lett., 2449–2452;
Miyoshi, K. Miyake, T., Hozumi, T. & Itakura, K. (1980) Nucl. Acids Res.,
8, 5473–5489), wenn
die schrittweisen Kopplungsausbeuten niedrig waren und es wünschenswerter
war, bei jedem Schritt die größtmöglichen
Oligonucleotidbausteine einzubauen. Diese frühere Arbeit unterscheidet sich von
der vorliegenden Erfindung dadurch, daß (i) sie auf der ineffizienten
und veralteten Phosphordiester-Chemie beruhte und daher nicht mehrfach
Kopplungen erlauben wurde, (ii) sie nicht auf die Herstellung verschiedener
nützlicher
Sammlungen gemischter Oligonucleotide gerichtet war, und (iii) sie
nicht Insertionsmutagenese ermöglichte.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
die Beschränkung
im Stand der Technik und stellt eine neue Technik zur Generierung
von Oligonucleotidgemische in einer einzelnen automatisierten Synthese bereit.
Das Verfahren ist in der systematischen Mutagenese von Proteinen
oder anderen wichtigen genetischen Elementen nützlich. Die verschiedenen Oligonucleotidsammlungen,
die unter Anwendung der vorliegenden Erfindung hergestellt werden
können, sind
besonders in der Herstellung von Peptidbibliotheken nützlich,
die auf Moleküle
durchsucht werden können,
die an eine bestimmte Zielsubstanz binden. Die vorliegende Erfindung
kann auch in der Proteinmutagenese verwendet werden, um für alle möglichen
Aminosäuresubstitutionen,
alle möglichen
einzelnen Aminosäure-Insertionen
oder jedes gewünschte
Gemisch von Substitutionen und Insertionen zu codieren.
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In
der allgemeinsten Form erlaubt die vorliegende Erfindung die Synthese
von DNA-Molekülen unter
Verwendung von Trinucleotidbausteinen, die mit Aminosäure-Codons
korrespondieren.
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Trinucleotide
werden so hergestellt, daß sie mit
den Standardverfahren automatisierter DNA-Synthese kompatibel sind.
Am zweckmäßigsten
ist die freie 5'-Position mit einer
Säure-labilen
Schutzgruppe (typischerweise ein 4,4'-Dimethoxytrityl,
DMT) geschützt,
die Phosphate als Methyl- oder Cyanoethylester geschützt, die
Basen als Benzoyl-(A und C) oder Isobutyryl-(G)Amide geschützt und
die freie 3'-Position
ist für
die Kopplung entweder als ein O-Methyl-
oder O-Cyanoethyl-N,N-Diisopropylaminophosphoramidit aktiviert.
Wie unten beschrieben ist es in einigen Fällen wünschenswert, daß die 5'-Position anders
geschützt
ist. Dies kann ohne weiteres während
der Trinucleotidsynthese erreicht werden. Das Verfahren steht der
Verwendung von Trinucleotiden, die in anderer Art geschützt und
aktiviert werden, nicht entgegen.
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Die
vorliegende Erfindung kann entweder für die stöchiometrische oder die substöchiometrische Kopplung
von Trinucleotiden verwendet werden. In jedem Fall geht die automatisierte
Synthese-Apparatur schrittweise vor, um ein Oligonucleotid durch
die Kopplung einer Sequenz von Monomeren, die die Wildtyp-Sequenz
bestimmen, zu synthetisieren. An der gewünschten Position wird das Syntheseprogramm
unterbrochen und eine veränderte
Schrittabfolge wird wie unten beschrieben ausgeführt.
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1. Stöchiometrisches Koppeln
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In
einer ersten Ausführungsform
werden ein oder mehrere Trinucleotide anstelle von Monomeren für chemische
DNA-Synthese verwendet. Die Trinucleotide koppeln nahezu quantitativ
und können
daher für
die automatisierte DNA-Synthese in der gleichen Weise wie Monomerbausteine
verwendet werden. In einer einzelnen Synthese stellt die stöchiometrische Kopplung
von Trinucleotidgemischen eine DNA jeder gewünschten Komplexität bei vollständiger Kontrolle über die
Zusammensetzung bereit. Stop-Codons können vermieden werden und jede
Aminosäurekombination
kann an jeder Position codiert werden. Der Austausch eines Wildtyp-Codons
mit jeder Trinucleotid-Kombination
ist ohne weiteres dadurch durchzuführen, daß die DNA-Syntheseapparatur an dem gewünschten
Syntheseschritt angewiesen wird, auf ein geeignetes Gemisch zuzugreifen.
Das Verfahren ist daher für
die Herstellung von Peptid-Bibliotheken definierter Zusammensetzungen
ideal. Es ist auch gut zur Herstellung mutierter Oligopeptide oder
Proteine geeignet, an denen eine besondere Aminosäurenklasse
(z. B. hydrophobe) an einer oder mehreren Positionen eingeführt wird.
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2. Sub-stöchiometrisches Koppeln
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Durch
Verringerung der Trinucleotidmenge, die während der DNA-Synthese verwendet
wird, kann die sub-stöchiometrische
Kopplung von geeignet ge schützten
und aktivierten Trinucleotiden angewendet werden, um Substitutions-,
Insertions- oder Deletionsmutagenese zu erzielen. In diesem Format ist
die vorliegende Offenbarung geeignet, um Proteinmutanten, die einzelne
Aminosäuresubstitutionen tragen,
für das
Studium der Strukturfunktionsbeziehungen herzustellen. Ein oder
mehrere Trinucleotide werden in einer Menge zugesetzt, die sub-stöchiometrisch
zu der Anzahl der 5'-Termini
am festen Träger
sind. Wenn ein Codon insertiert werden soll, ist das 5'-Ende des zugefügten Trinucleotids
in derselben Weise geschützt,
wie die in der Synthese verwendeten Monomere. Wenn Substitution
oder Deletion erwünscht
ist, trägt
das 5'-Ende des
Trinucleotids eine speziell ausgewählte stabile Schutzgruppe,
im folgenden X genannt. In diesem Zusammenhang ist eine stabile
Schutzgruppe X jede Funktionalität,
die dazu in der Lage ist, den Bedingungen automatisierter DNA-Synthese
zu widerstehen, die aber, wenn notwendig, selektiv gespalten werden
kann. Das Trinucleotid kann an verschiedenen Punkten in der Sequenz
des Wildtyp-Gens zugefügt
werden. Das Endprodukt ist ein komplexes Oligonucleotidgemisch, das
auf der Wildtyp-Sequenz basiert, das aber zufällig mit Gemischen einzelner
oder degenerierter Trinucleotide versetzt ist. Insertions-, Substitutions-
oder Deletionsmutagenese wird während
sub-stöchiometrischer
Kopplung wie folgt erreicht:
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(i) Insertion (siehe 1)
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In
einer zweiten Ausführungsform
zur Erzeugung von Insertionsmutationen wird das Trinucleotid so
ausgewählt,
daß es
eine der häufig
verwendeten Schutzgruppen in der 5'-Position, wie DMT, aufweist. Der kleine
Anteil wachsender Ketten, die unter sub-stöchiometrischen Kopplungsbedingungen
der Hinzufügung
eines Trinucleotids unterzogen werden, werden unmittelbar entschützt und
dann in allen folgenden Schritten verlängert. Das Gesamtergebnis ist die
Hinzufügung
von 3 Nucleotiden, die mit einem Codon korrespondieren, das in eine
ansonsten Wildtyp-Sequenz insertiert wurde. Die Synthese wird fortgesetzt.
An jeder Stelle, an der eine Aminosäure insertiert werden soll,
wird eine weitere sub-stöchiometrische
Kopplung entweder eines einzelnen Trinucleotids (um eine Art insertierte
Aminosäure
herzustellen) oder eines Gemisches von Trinucleotid-Phophoramiditen
durchgeführt
(wenn bis zu 19 verschiedene Reste an einer einzelnen Position eingefügt werden sollen).
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(ii) Substitution (siehe 2)
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In
einer dritten Ausführungsform
zur Erzeugung von Substitutionsmutationen während der sub-stöchiometrischen
Kopplung wird das Trinucleotid so ausgewählt, daß es eine stabile 5'-Gruppe X (wie vorangehend
definiert) aufweist, und ein differentielles Entschützungsschema
wird angewendet. Auf die Einfügung
des Trinucleotids folgend wird während
der nächsten
drei Hinzufügungen
von Monomeren die 5'-Schutzgruppe
des Trinucleotids nicht durch die Säurebehandlung, die die 5'-DMT-Gruppe der gekoppelten
Monomere spaltet, entfernt. Dementsprechend wird der kleine Anteil
der wachsenden Ketten, denen ein Trinucleotid hinzugefügt wurde, nicht
verlängert.
Nach dem Hinzufügen
von drei konventionell geschützten
Monomeren an alle anderen Ketten, die in der Sequenz mit dem Wildtyp-Codon korrespondieren,
wird ein weiterer Schritt durchgeführt, um die Gruppe X am Ende
des Trinucleotids zu entfernen. Die Synthese wird fortgesetzt. An
jedem Codon, an dem Aminosäure-Substitutionen
erzeugt werden sollen, wird eine weitere Kopplung mit entweder einem
einzelnen Trinucleotid (um eine Art substituierte Aminosäure herzustellen)
oder einem Gemisch von Trinucleotid-Phosphoramiditen durchgeführt (wenn
bis zu 19 verschiedene Reste an einer einzelnen Position eingeführt werden
sollen).
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(iii) Deletion (siehe 3)
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Wie
auch hier beschrieben können
Deletionen unter der Verwendung von Mononucleotiden mit einer stabilen
5'-Schutzgruppe
X hergestellt werden. Die stabile 5'-Schutzgruppe X (wie im vorangehenden
definiert) bezeichnet eine Grenze der Deletion und verhindert die
anschließende
Kopplung mit dem kleinen Prozentsatz der Ketten, die es erhalten.
Anschließendes
stöchiometrisches
Koppeln normaler Monomere erfolgt nur an den Ketten, die während der Synthese
entschützt
werden. Die Entfernung der stabilen Schutzgruppe erlaubt die anschließende Kopplung
an alle Ketten und definiert die zweite Grenze der Deletion. Dieser
Prozeß kann
während
einer Runde der Oligonucleotid-Synthese mehrfach wiederholt werden,
was zur Herstellung von Oligonucleotid-Populationen mit vielen verschiedenen
Deletionen führt.
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(iv) Substitution und Insertion
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In
einer vierten Ausführungsform
können während einer
einzelnen Synthese sowohl Substitutionen und Insertionen erfolgen.
In diesem Fall werden während
einer einzigen Oligonucleotid-Synthese sowohl 5'-X- und 5'-DMT-Trinucleotide
verwendet. Auf den Einbau verschieden geschützter Trinucleotide folgend,
wird das 5'-DMT-Trinucleotid
entschützt
und kann daher anschließender
Verlängerung
unterzogen werden, während
das 5'-X-Trinucleotid geschützt bleibt
und nicht verlängert
wird. Spaltung der 5'-X-Gruppe von jenen
Ketten, die es erhalten haben, erlaubt die anschließende Verlängerung.
In dieser Weise können
sowohl Substitutionen und Insertionen in einer einzelnen Synthese
erzeugt werden.
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Die
gemischten Sequenzen, die unter Verwendung von Trinucleotiden für die DNA-Synthese hergestellt
werden, können
in Standard-Oligonucleotid-Mutagenese-Reaktionen
verwendet werden, um ein sehr komplexes Gemisch mutierter Gene herzustellen.
Genetische Selektion, genetische Durchsuchung und Nucleotid-Sequenzierung
der mutierten Gene wird die einzelnen Mutationen identifizieren und
geeignete Expressionssysteme werden die Produktion der korrespondierenden
mutierten Oligo- oder Polypeptide oder Proteine ermöglichen.
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Trinucleotide
(im Gegensatz zu Oligonucleotiden, deren Länge nicht ein Vielfaches von
3 ist) bieten den Vorteil, daß sie
an das Oligonucleotid nur an Positionen gekoppelt werden, die zu
Codongrenzen korrespondieren. Daher werden alle Sequenzänderungen
im richtigen Leseraster sein. Ein weiterer Vorteil ist, daß in derselben
Synthese sowohl Substitution und Insertion von Trinucleotiden verwendet
werden können,
wodurch die Herstellung extrem komplexer Gemische von Oligonucleotiden
erlaubt wird, die dazu in der Lage sind, viele Millionen mutante Formen
des Proteins zu codieren, das der Mutagenese unterzogen wird. Obwohl
das Koppeln von Trinucleotiden in der Wildtyp-Sequenz in der Proteinmutagense
nützlich
ist, kann das vorliegende Verfahren auch verwendet werden, um Oligonucleotide
verschiedener Längen
zu koppeln. Dies ist ein Vorteil gegenüber den Techniken des Stands
der Technik, bei denen nur Monomersubstitutionen möglich waren.
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In
ihrer allgemeinsten Form betrifft die Erfindung Kopplung modifizierter,
aktivierter Trinucleotide, um Sequenz-Degeneration herzustellen.
Die hinzugefügten
Trinucleotide sind in der Proteinmutagenese besonders interessant.
Zur Herstellung von Insertionsmutationen kann eine konventionelle 5'-DMT-Schutzgruppe verwendet
werden. Zur Herstellung von Substitutionsmutationen wird eine stabile
5'-Gruppe mit einem
differentiellen oder orthogonalen Entschützungsschema verwendet.
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Eine
erste Aufgabe dieser Erfindung ist die Herstellung von Oligonucleotidgemischen
in einer einzigen automatisierten Synthese.
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Eine
zweite Aufgabe dieser Erfindung ist die Herstellung einer oder mehrerer
Aminosäure-Substitutionen
in einer Wildtyp-Sequenz.
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Eine
dritte Aufgabe dieser Erfindung ist die Herstellung einer oder mehrerer
Aminosäure-Insertionen
in einer Wildtyp-Sequenz.
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Eine
vierte Aufgabe dieser Erfindung ist die Herstellung eines Gemisches
von Aminosäure-Substitution
und -Insertion in einer Wildtyp-Sequenz.
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Eine
fünfte
Aufgabe dieser Erfindung ist die Produktion gewaltiger Aminosäure-Sequenz-Variationen
in einer Wildtyp-Sequenz, wie in der in vitro Randomisierung der
variablen Region klonierter Immunglobulingene, zur Herstellung effizienterer
katalytischer Antikörper.
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Eine
sechste Aufgabe dieser Erfindung ist das Hinzufügen von Trinucleotiden an ausgewählten Positionen
in einer Gensequenz als Substitutionen und/oder Insertionen.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 ist
eine schematische Darstellung der Schritte, die angewendet werden,
um ein Oligonucleotidgemisch, das einzelne Codon-Insertionen enthält, während sub-stöchiometrischer
Kopplung zu synthetisieren. Das Trinucleotid ist durch drei gefüllte Kreise
von einem Rechteck umgeben dargestellt. Monomerbausteine, die vor
der Trinucleotid-Kopplung verwendet werden, sind gefüllte Kreise.
Die nach Trinucleotid hinzugefügten
sind durch schraffierte Kreise angedeutet.
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2 ist
eine schematische Darstellung der Schritte, die angewendet werden,
um ein Oligonucleotidgemisch, das einzelne Codon-Substitutionen
enthält,
während
sub-stöchiometrischer
Kopplung zu synthetisieren. Die Trinucleotid- und Monomerbausteine
sind wie in 1 definiert. X ist eine besonders
stabile Schutzgruppe, wie im Text definiert.
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3 ist
eine schematische Darstellung der Schritte, die angewendet werden,
um ein Oligonucleotidgemisch, das einzelne Codon-Deletionen enthält, während sub-stöchiometrischer
Kopplung zu synthetisieren. Der graue Kreis, der von einem Quadrat
umgeben ist, ist der X-geschützte
Mononucleotidbaustein, wobei X eine besonders stabile Schutzgruppe, wie
im Text definiert, ist. Gefüllte
Kreise sind konventionelle Monomerbausteine, die vor der Hinzufügung des
X-Monomers gekoppelt
werden, schraffierte Kreise sind die drei Monomerbausteine, die
nach der Hinzufügung
des X-Monomers gekoppelt werden, die ein Codon definieren. Graue
Kreise sind Monomerbausteine, die nach der Entschützung des
X-Monomers gekoppelt werden.
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4 ist ein Histogramm, das die Verteilung und
die Frequenzen der Alanin- und
Glycin-Codon-Insertions-Mutationen zeigt, die von dem Staphylokokken-Nukleasegen gewonnen
wurden. Zwei Experimente wurden durchgeführt, bei denen Insertionen
auf verschiedene Teile des Gens gerichtet wurden (4A und 4B).
Die horizontale Achse definiert die Codon-Grenzen, die vertikale
Achse die Zahl der Mutanten. Alanin-Mutanten sind schattiert und
Glycin-Mutanten die offenen Teile der Balken.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine effiziente Methode zur Synthese
von Oligonucleotiden gemischter Sequenz bereit, und auch für die Herstellung
von Insertion und Substitution in Wildtyp-Sequenzgenen. Die Erfindung
erlaubt die Verwendung von konventionellen Festphasen-Synthesegeräten, um
Oligonucleotidgemische in einer einzigen automatisierten Synthese
herzustellen. Die Erfindung erlaubt Insertion und/oder Substitution
von Trinucleotiden über
ein definiertes Segment eines klonierten Gens. Wenn ein Trinucleotid
(oder ein kleines Oligonucleotid, das eine Nucleotidlänge eines
Vielfachen von 3 hat) verwendet wird, werden In-Phase-Codon-Insertion
oder -Substitution im richtigen Leseraster erhalten.
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Die
erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das stöchiometrische Koppeln von einem
oder mehreren Trinucleotiden während
automatisierter DNA-Synthese.
Typischerweise wird die Synthese unter Verwendung einer kommerziell
erhältlichen
automatisierten Synthese-Apparatur durchgeführt. Das normale Syntheseprogramm
wird verwendet bis es notwendig wird, das Trinucleotid zu koppeln.
An diesem Punkt wird das Programm ausgesetzt, die Syntheseapparatur
wird instruiert, auf eine Flasche zuzugreifen, die an einem weiteren
Einlaß angefügt ist,
die eine weitere Trinucleotid-Lösung enthält. Das
Trinucleotid trägt
Schutzgruppen und eine aktivierte 3'-Position, die mit konventioneller chemischer
DNA-Synthese kompatibel sind. Beispielsweise kann die 5'-Position des Trinucleotides als
DMT-Ether geschützt
sein und die 3'-Position
als ein Phosphoramidit aktiviert sein. Danach wird die Synthese
in der üblichen
Weise fortgesetzt. Bei Abschluß der
Synthese wird das Oligonucleotid von der Säule freigesetzt und die Basen
und Phosphatester entschützt.
Wenn die Basen die konventionellen Benzoyl- und Isobutyrylamide
und die Phosphate als β-Cyanoethylester
geschützt
sind, kann eine Behandlung mit heißem konzentrierten Ammoniak
verwendet werden, um vollständige
Entschützung
herbeizuführen.
Wenn die Phosphate als Methylester geschützt sind, muß ein weiterer
Schritt vor der heißen
Ammoniakbehandlung eingeschlossen werden, in dem die Phosphatentschützung durch
beispielsweise Thiophenol unter Verwendung gut-etablierter Bedingungen
erreicht wird. In einer bevorzugten Ausführungsform können Gemische
von Oligonucleotiden unter Verwendung von Trinucleotidgemischen, anstelle
von einzelnen Trinucleotiden während
des Syntheseprotokolls hergestellt werden. Synthese von Oligonucleotiden
gemischter Zusammensetzungen wird genauso erreicht wie oben beschrieben
mit dem Unterschied, daß wenn
gewünscht
auf eine Lösung zurückgegriffen
wird, die zwei oder mehr Trinucleotide enthält.
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Die
zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die in 1 gezeigt
ist, wird verwendet, um Trinucleotide während sub-stöchiometrischer Kopplung
in eine Wildtyp-Sequenz einzufügen.
Diese Ausführungsform
ist für
die Herstellung von In-Phase-Codon-Insertion wertvoll, die verwendet
werden können,
um Proteine mit modifizierten Strukturen und funktionellen Aktivitäten zu erzeugen.
Wie in 1 gezeigt, wird die Oligonucleotid-Synthese von
einem Nucleotid, das an dem Festphasen-Träger befestigt ist, begonnen
und setzt sich von rechts nach links durch die Kopplung von Mononucleotiden
fort. Wenn die Synthese eine Position in der Wildtyp-Sequenz erreicht,
wo eine Insertion gemacht werden soll (d. h. an einer Codon-Grenze)
wird ein Trinucleotid, das zu dem spezifischen Codon korrespondiert,
an einen kleinen Prozentsatz aller wachsenden Oligonucleotid-Ketten
(~1%) gekoppelt. Die DMT-Schutzgruppe am 5'-Ende des Trinucleotids wird dann abgespalten und
drei weitere Mononucleotide werden an alle Oligonucleotidketten
angefügt.
An diesem Punkt ist die Synthese bis zur nächsten Codon-Grenze der Wildtyp-Sequenz
fortgeschritten und der Zyklus von (i) sub-stöchiometrischen Koppeln eines
Trinucleotids gefolgt von (ii) Entfernung der DMT-Schutzgruppe wird
wiederholt, wodurch ein Trinucleotid an der nächsten Zielstelle in der Kette
insertiert wird. Im Ergebnis wird die Wildtyp-„Hintergrund"-Sequenz durch Mononucleotid-Kopplung
synthetisiert, wohingegen alle Kopplungen, die ein Trinucleotid
einschließen, eine
Insertionsmutante ergeben.
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Somit
wird durch das Überlagern
sub-stöchiometrischer
Kopplungen des Trinucleotidgemisches an Codon-Grenzpositionen in
einer ansonsten konventionellen automatisierten Synthese eines Wildtyp-Oligonucleotids
der Länge
n ein heterogenes Gemisch von Oligonucleotiden erzeugt. Die genaue
Zusammensetzung dieses Gemisches wird von der Anzahl der Trinucleotid-Kopplungen
und ihrer Kopplungseffizienz abhängen.
Wie auch immer deren Zusammensetzung ist, Harnstoff-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
kann zur Fraktionierung des Gemisches auf Grundlage der Länge verwendet
werden, was erlaubt die n + 3 Bande, die für alle einzelnen Codon-Insertionen
codiert, von der Wildtyp-Bande zu separieren und von anderen Banden,
die für mehrfache
Insertionen codieren. Wenn gewünscht können die
Oligonucleotide, die für
mehrfache Insertionen codieren, auch auf Harnstoff-Polyacrylamid-Gelen
separiert werden.
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Eine
dritte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die sub-stöchiometrische
Kopplung von Trinucleotiden zur Erzeugung von Substitutionsmutationen.
Obwohl diese Ausführungsform
auch gut für
die Substitution eines kleinen Oligonucleotids jeder Länge funktionieren
würde,
wird aufgrund seiner Nützlichkeit
in der Proteinmutagenese ein Trinucleotid diskutiert. Wie in 2 dargestellt,
ist die einzige benötigte
Modifikation der Austausch der 5'-DMT-Schutzgruppe des
Trinucleotids durch eine Schutzgruppe 5' X, die gegenüber schwachen Säuren und
den anderen Bedingungen, die in DNA-Synthese verwendet werden, stabil
ist, aber labil gegenüber
anderen milden Entschützungsbedingungen
ist (verschiedene Schutzgruppen können verwendet werden; die
folgende Liste ist eine Teilliste: (i) Levulinat (siehe van Boom,
J. H. & Burgers,
P. M. J. (1976) Tetrahedron Lett. 4875–4878), (ii) Silylether (siehe Ogilvie,
K. K., Schifman, A. L., & Penny,
C. (1979) Can. J. Chem. 57, 2230–2238), (iii) Fluoren-9-ylmethoxycarbonyl
(Fmoc) (siehe Xu, Y., Lehmann, C., Slim, G., Christodoulou, C.,
Tan, Z. & Gait,
M. J. (1989) Nucl. Acid Res. Symp. Ser. 21, 39–40), (iv) Tert-Butyldimethylsilyl,
(v) Allyloxycarbonyl, (vi) Dibrommethylbenzoyl, (vii) 5'-O-b-substitutiertes
Ethylsulfonyl, (viii) Tetrahydropyranyl (Thp), (ix) Methoxytetrahydropyranyl
(Mthp), (x) 1-[(2-Chlor-4-Methyl)-Phenyl)-4-Methoxypiperidin-4-yl (Ctmp), (xi)
Trityloxyacetyl und (xii) Tetraisopropyldisiloxy). Nach Kopplung
eines X-blockierten Trinucleotids an 1–3% der Ketten fügen die
drei folgenden Monomerkopplungen die nächsten Wildtyp-Codons an die
97–99% Ketten
an, die nicht das Trinucleotid erhalten haben, aber nicht an die
Ketten, die an das Trinucleotid gekoppelt haben. An diesem Punkt
der Synthese wird die Entschützung
aller Ketten (milde Säure
um DMT freizusetzen; verdünntes
wässeriges
Hydrazin, wenn X Levulinat ist; Fluorid, wenn X ein Silylether ist;
verdünnte
Base, wenn X Fmoc ist) zu 1–3%
Ketten mit einer Substitution des Codons, das durch das Trinucleotid
bestimmt wurde, und 97–99%
Ketten, in der die Sequenz immer noch Wildtyp ist, führen. Wie
bei der Insertions-erzeugenden Strategie kann die Wiederholung des
Grundzyklus von 1 sub-stöchiometrischen
Trinucleotid-Kopplung gefolgt von 3 stöchiometrischen Monomerkopplungen
verwendet werden, um Mutationen an jeder Position über das
Gensegment, das durch seine Oligonucleotid-Sequenz definiert ist,
einzuführen.
Obwohl es nicht möglich
ist, die mutierten Oligonucleotide aufgrund der Größe von denen
mit Wildtyp-Sequenz
zu reinigen, ist es möglich
Trinucleotid-Bausteine zu verwenden, die eine oder zwei Phosphonat-
oder Thiophosphat-Verknüpfungen
enthalten, die die Reinigung aufgrund der Ladung oder chromatographischer
Eigenschaften erlauben.
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Hierin
ist auch die Verwendung von unterschiedlich geschützten Monomeren
zur Deletionsmutagenese beschrieben. Wie in 3 gezeigt,
können Codon-Deletion durch die
Verwendung von X-geschützten
Mononucleotiden durch substöchiometrische
Kopplungen gefolgt von vier DMT-Monomer-Additions-Zyklen vor der
vollständigen
Entschützung
erzeugt werden. Wiederum schreitet diese Synthese normal fort bis
die Grenze eine Codons, das deletiert werden soll, erreicht wird.
An der Codon-Grenze wird eine sub-stöchiometrische Menge von 5'-X-Mononucleotid-Phosphoramidit
gekoppelt, das dazu in der Lage ist, die Wildtyp-Aminosäuresequenz
des angrenzenden Codons zu bewahren. Vier Zyklen konventioneller
stöchiometrischer
Mononucleotid-Kopplung an alle Ketten, die nicht die differentiell
geschützten
Mononucleotide erhielten, ermöglicht
das Codon hinzuzufügen,
das schließlich
deletiert wird, plus ein zusätzliches
Mononucleotid. An diesem Punkt wird die 5'-X-Schutzgruppe entfernt und zwei weitere
Runden konventioneller Mononucleotid-Kopplung schließen die
Synthese des Codons, das an die Deletionsstelle angrenzt, ab. Der
gesamte Zyklus kann wiederholt werden. Schließlich wird eine große Population
von Oligonucleotiden produziert, die für einzelne Codon-Deletionen
codieren, die dann wie vorangehend beschrieben verwendet werden können, um
Mutationen auszulösen.
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Diese
allgemeinen Schemata können
in Fällen
nützlich
sein, in denen enorme Sequenzvariation erwünscht ist, wie in in vitro
Randomisierung der variablen Region von klonierten Immunglobulin-Genen, um
effizientere katalytische Antikörper
herzustellen. Gleichermaßen
können
Projekte, die versuchen fest bindende Liganden über Phagendisplay-Bibliotheken und
Peptidsegmentdisplay auf Enzymen zu entwickeln, die enorme Sequenz-Komplexität, die unter Verwendung
von Trinucleotiden erzeugt werden kann, verwenden, insbesondere
in den späteren Schritten
der Optimierung einer anfänglich
nur mittelmäßig festen
Bindungs-Sequenz.
Aus Gründen
der Einfachheit lehrte die oben beschriebene Substitutions-Ausführungsform
und Insertions-Ausführungsform
eine Trinucleotid-Insertion
oder -Substitution. Wie im vorangehenden diskutiert ist die Verwendung von
Trinucleotiden von besonderem Interesse, wenn Aminosäuresubstitution
oder -insertion durchgeführt werden.
Es ist jedoch möglich,
die Sequenz-Degeneration mit kleinen Oligonucleotiden jeder Länge einzuführen. Die
vorangehende Offenbarung beschreibt die vorliegende Erfindung allgemein.
Ein genaueres Verständnis
kann durch Verweis auf die folgenden spezifischen Beispiele erhalten
werden, die hier nur zum Zwecke der Erläuterung angegeben sind und
für die
nicht beabsichtigt ist, daß sie
den Umfang der Erfindung beschränken.
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Beispiel 1: Synthese von Trinucleotiden
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A. Synthese von 5'-DMT-dCBz-[PO(OMe)]-dT-[PO(OMe)]-dT-3'-[P(OMe)(NiPr2)].
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Zu
einer Lösung
von dT-3'-Fmoc (930
mg, 2,0 mmol), (aus dem korrespondierenden 5'-DMT-Derivat durch Trichloressigsäure katalysierte Detritylierung
zubereitet) und 5'-DMT-dT-3'[P(OMe)(NiPr2)] (1,5 g, 2,1 mmol) in wasserfreiem Acetonitril,
wurde Tetrazol (150 mg, 2,1 mmol) zugefügt. Nach 30 Minuten bei Raumtemperatur
wurde das Phosphit mit t-Butylhydroperoxid
(0,31 ml einer 80%igen Lösung
in Di-t-Butylhydroperoxid, 2,5 mmol) oxidiert und überschüssiges Tetrazolphosphoramidit
wurde mit Methanol gequencht. Die Lösung wurde eingedampft und
die DMT-Gruppe durch Behandlung mit einer Lösung einer Trichloressigsäurelösung (0,82
g, 5,0 mmol) in Dichlormethan gespalten. Das DMT-Kation wurde mit
10 mM Natriumbicarbonat Lösung
gequencht und das 5'-HO-dT-[PO(OMe)]-dT-3'-Fmoc wurde mit Dichlormethan
extrahiert. Die organische Schicht wurde getrocknet (Na2SO4), filtriert und eingedampft und der Rückstand
durch Silicagel-Chromatographie unter Verwendung eines Gradienten
von 0–8%
Methanol in Dichlormethan (Rf = 0,30 in 10% Methanol/Dichlormethan)
gereinigt, was zu 1,1 g (70%) 5'-HO-dT-3'-[PO(OMe)]-dT-3'-Fmoc führte.
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Zu
einer Lösung
von gereinigtem 5'-HO-dT-3'-[PO(OMe)]-dT-3'-Fmoc (780 mg, 1,0 mmol)
und 5'-DMT-dCBz-3'-[P(OMe)(NiPr2)] (950 mg, 1,2 mmol) in wasserfreiem Acetonitril
wurde Tetrazol (83 mg, 1,2 mmol) hinzugefügt. Nach 30 Minuten bei Raumtemperatur
wurde das Phosphit mit t-Butylhydroperoxid
(0,19 ml einer 80%igen Lösung in
Di-t-Butylhydroperoxid,
1,5 mmol) oxidiert und überschüssiges Tetrazolphosphoramidit
wurde mit Methanol gequencht. Die Lösung wurde eingedampft und
der Rückstand
durch Chromatographie auf basischem Aluminiumoxid unter Verwendung
eines Grandienten von 0–8%
Methanol in Dichlormethan (Rf = 0,42 in 10% Methanol/Dichlormethan)
gereinigt, was zu 790 mg (53%) 5'-DMT-dCBz-[PO(OMe)]-dT-[PO(OMe)]-dT-3'-Fmoc führte.
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Das
gereinigte voll geschützte
Trinucleotid (300 mg, 0,2 mmol) in Dichlormethan wurde mit Triethylamin
(100 mg, 1,0 mmol) bei Raumtemperatur für 90 Minuten behandelt, um
die 3'-Fmoc-Gruppe
zu entfernen. Das 3'-OH
Trinucleotid (Rf = 0,26 in 10% Methanol/Dichlormethan) wurde dann
bei Raumtemperatur mit Chlor-N,N-Diisopropylaminomethoxyphosphin
(40 mg, 0,3 mmol) für
30 Minuten behandelt. Überschüssiges Chlorphosphin
wurde mit Methanol gequencht, die Lösung wurde mit Wasser gewaschen,
getrocknet (MgSO4) und das Trinucleotidphosphoramidit
wurde durch Prezipitation aus Hexan gewonnen, was zu 230 mg (80%) 5'-DMT-dCBz-[PO(OMe)]-dT-[PO(OMe)]-dT-3'-[P(OMe)(NiPr2)]
führte.
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B. Herstellung von DNA unter Verwendung
von 5'-DMT-dCBz-[PO(OMe)]-dT-[PO(OMe)]-dT-3'-[P(OMe)(NiPr2)].
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In
allen Fällen
wurde die automatisierte DNA-Synthese entweder auf einem Applied
Biosystems ABI 340B oder 380B Syntheseapparat durchgeführt. Das
Phosphoramidit wurde in wasserfreiem Acetonitril in einer Konzentration
von 10 mM gelöst und
an den fünften
Einlaß der
Syntheseapparatur angeschlossen. Auf die Kopplung der drei Monomere an
die Säule
folgend wurde das Trinucleotid in einem doppelten Kopplungsverfahren
zugefügt.
Die Kopplungsausbeute wurde durch die Messung der Freisetzung des
DMT-Kations bestimmt. Es wurde eine Ausbeute, die 95% überschritt,
erhalten. Zum Abschluß der
Synthese wurde das Heptanucleotid vom festen Träger freigesetzt und die Basen
durch Behandlung mit konzentrierten wässerigen Ammoniak in dem üblichen
Wege entschützt.
Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese (20%) und HPLC (C18 Säule, 0,1
M Triethylammoniumacetat/Acetonitril) bestätigten die Bildung des Heptanucleotids
und die Abwesenheit irgend welcher mißlungenen Sequenzen.
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Beispiel 2: Insertions-Mutagenese
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A. Allgemeines Verfahren zur Insertion
eines einzelnen Trinucleotids in das Gen für Staphylokokken-Nuclease.
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Die
Synthese verwendete die Standard 0,2 mmol Synthese Routine, die
verändert
wurde, um den Schutzschritt nach der sub-stöchiometrischen Addition des
Trinucleotids zu eliminieren. Trinucleotid-Phosphoramidit (25 mg)
wurde in wasserfreiem Acetonitril gelöst und das Gefäß wurde
an dem 5. Injektionseinlaß der
Syntheseapparatur befestigt. Kopplungseffizienzen der einzelnen
Monomer- und Trinucleotid-Additionen wurden durch die Freisetzung
der 5'-DMT-Gruppe überwacht.
Die Konzentration des ungereinigten Oligonucleotids wurde aufgrund
der Absorption bei 260 nm geschätzt.
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Nach
der Synthese wurden 10–15
nmol unreines Oligonucleotid mit Phenol extrahiert, vakuumgetrocknet
und in 5 μl
5 mM NaCl, 1 mM EDTA, 10 mM Tris.HCl, pH 8,1 bei 65°C für 30 Minuten
resuspendiert. Ein gleiches Volumen von 95% Formamid, 20 mM EDTA,
0,1% Bromphenolblau und 0,1% Xylencyanol wurde hinzugefügt, die
Proben wurden für 2
Minuten auf 100°C
erhitzt, auf ein 0,4 mm dickes 42 cm langes 15–20% Polyacrylamidgel geladen
und bei 750 V elektrophoriert bis das Xylencyanol auf dem Gel zur
Hälfte
heruntergewandert war. Das Gel wurde für 30 Minuten in 2 mg/ml Ethidiumbromid
gefärbt,
Oligonucleotid-Banden wurden durch UV-Beleuchtung visualisiert und
ein 0,5–1,0
cm Abschnitt des Gels unmittelbar über der Hauptbande wurde ausgeschnitten
und über
Nacht in 300 mM Natriumacetat, 5 mM EDTA bei 37°C eluiert. Nach kurzer Zentrifugation,
um die Festbestandteile zu entfernen, wurde das Oligonucleotidgemisch
mit Ethanol präzipitiert.
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Das
unreine Oligonucleotidgemisch wurde mit γ-32P-ATP
unter Verwendung von Polynucleotidkinase radioaktiv markiert, um
die Gegenwart der n + 3 Bande zu bestätigen und die Ausbeute zu quantifizieren.
Ungefähr
1 pmol gereinigtes n + 3 Oligonucleotid wurde verwendet, um einen
Uracil-enthaltenden
von M13-abgeleiteten Phagen, der das Gen für Staphylokokkennuclease trägt, zu mutagenesieren.
Die mutierten Plaques wurden unter Verwendung eines chromogenen
Indikator-Agars identifiziert und die Nucleasegene jedes mutierten
Phagens wurden in ihrer Gesamtheit durch das Dideoxy-Verfahren sequenziert.
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B. Allgemeine Verfahren zur Insertion
von ein oder zwei Codons.
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Eine
sub-stöchiometrische
Kopplung eines Gemisches von DMT-dGdCdT-Phosphoramidit
und DMT-dGdGdT-Phosphoramidit wurde während der Synthese mutagener
Oligonucleotide für
das Staphylokokkennukleasegen durchgeführt. Auf diese Reaktion, die
zu 1–3%
Kopplung führte,
folgend wurde der Standard-Schutzschritt mit Acetanhydrid ausgelassen.
(Andernfalls wären
die 97–99%
der Ketten, die nicht an der Reaktion teilgenommen haben, für weitere
Kopplungen inaktiviert worden.) Die nachfolgenden Schritte der Phosphitoxidation
und Entschützung der
5'-DMT-Gruppe wurden
genau wie in konventionellen Monomer-Additionszyklen durchgeführt. An diesem
Punkt der Synthese hatten 1–3%
der Ketten ein zusätzliches
dGdCdT oder dGdGdT Codon an ihren 5'-Enden,
die übrigen
97–99%
hatten hingegen Wildtyp-Sequenz. Als nächstes wurden drei Monomer-Additionszyklen
durchgeführt,
so daß sowohl
die Ketten normaler Länge
und die Ketten mit einem Extra-Codon das nächste Wildtyp-Codon erhielten. Wiederum
wurde eine Codon-Grenze erreicht; um Einzelcodon-Insertion an dieser
Position durchzuführen
wurde eine weitere Runde sub-stöchiometrischen
Koppelns des Trinucleotidgemisches unter Auslassung der 5'-Schutzsreaktion
durchgeführt.
An diesem Punkt der Synthese hatten 1–3% der Ketten eine zweite
Insertion von entweder dGdCdT oder dGdGdT erhalten, 1–3% hatten
die erste erhalten, weniger als 0,1% hatten beide Insertionen und
die übrige
Mehrheit eine Sequenz des Wildtyps. Drei weitere Monomer-Additionszyklen
wurden dann durchgeführt,
um das nächste
Wildtyp-Codon an allen Ketten zu befestigen. Weitere Kopplungen
des Trinucleotidgemisches wurden nach jedem dritten Monomerkoppeln
durchgeführt,
bis an allen Zielpositionen Codons insertiert worden waren. Abschließende 6–9 Monomerkopplungen
folgten, um die Menge der Wildtyp-Sequenzhomologie zu erhöhen, die
für das
Starten einer Zweitstrang-Synthese durch das Oligonucleotid an einer
einzelsträngigen
DNA-Vorlage benötigt
wird.
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C. Verwendung eines dGdCdT Trinucleotids
zur Einzelcodon-Insertions-Mutagenese.
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Die
Insertion des Trinucleotids dGdCdT wurde an den Codon-Grenzen 64/65,
65/66 und 66/67 des Staphylokokkennucleasegens durchgeführt. Wenn
das gereinigte Oligonucleotidgemisch zur Mutagenisierung des einzelsträngigen Phagen
verwendet wurde, waren 15% der sich ergebenden Phagen-Plaques Nucleaseaktivitäts-defizient.
Von den 24 mutierten Isolaten, die sequenziert wurden, hatten 11
eine dGdCdT Insertion an 65/66, 11 eine dGdCdT Insertion an 66/67,
eine hatte Wildtyp-Sequenz, eine hatte eine einzige Nucleotid-Deletion
innerhalb der Oligonucleotid-Sequenz, vermutlich aufgrund eines kontaminierenden
n – 1
Oligonucleotids, das nicht durch den Gel-Elektrophorese-Reinigungsschritt
entfernt wurde. Ein identisches Experiment, das dGdGdT Insertionen
auf dieselben drei Positionen richtete, ergab 5 dGdGdT Insertionen
an 64/65, 10 an 65/66, 3 an 66/67, eine Wildtyp, eine einzelne Nucleotid-Deletion
und vier Mutationen aufgrund der Oligonucleotid-Fehlpaarung an anderen
Stellen in dem Nucleasegen.
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D. Verwendung von dGdCdT und dGdGdT Trinucleotiden
für Mehrfach-Codon-Insertions-Mutagenese.
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4 zeigt die Ergebnisse von zwei Experimenten,
in denen equimolare Gemische (4,1 mM) 5'-DMT-dGdCdT-Phosphoramidit und 5'-DMT-dGdGdT-Phosphoramidit
für Insertions-Mutagenese
verwendet wurden. Das Histogramm zeigt die Verteilung und die Häufigkeit
von Alanin (in dem schraffierten Teil des Baldendiagramms gezeigt)
und Glycin (in dem offenen Bereich des Balkendiagramms gezeigt)
Codon-Insertions-Mutationen,
die für
das Staphylokokken-Nucleasegen wiedergewonnen wurden. Im ersten
Experiment wurde ein Oligonucleotid mit der Wildtyp-Länge n = 29 hergestellt mit Insertionen,
die auf jede der 5 Codon-Grenzen
zwischen Codon 98 und 103 des Staphylokokken-Nucleasegens gerichtet
waren. 24 der 38 mutierten Plaques enthielten einzelne Codon-Insertionen, wobei
alle Positionen außer
99/100 repräsentiert
wurden (4A). 13 der verbleibenden Mutanten
zeigten eine einzelne Nucleotid-Deletion
innerhalb der Oligonucleotid-Sequenz, was mit einer Mutagenese in
Oligonucleotid von der kontaminierenden n – 1-Bande übereinstimmt. Zusätzlich wurde
eine Einzel-Nucleotid-Insertion gefunden.
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Im
zweiten Experiment wurde ein Oligonucleotid mit der Wildtyp-Länge n =
46 synthetisiert, um Insertionen auf neun der zehn Codon-Grenzen
zwischen Codons 31 und 43 des Staphylokokken-Nucleasegens zu richten.
In diesem Fall enthielten 21 der 37 sequenzierten mutierten Plaques
eine einzelne dGdGdT oder dGdCdT Insertion an einer der Zielpositionen;
die Verteilung dieser Insertion wird in 4B gezeigt.
Wiederum waren einzelne Nucleotid-Deletionen innerhalb der Oligonucleotide
die Hauptkontamination (12 Isolate), wobei zwei einzelne Nucleotid-Insertionen
und zwei größere Deletionen
den Rest ausmachten.
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Beispiel 3: Substitutions-Mutagenese
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A. Synthese eines Trinucleotid-Phosphoramidits
mit einer Fmoc (Fluoren-9-yl-methoxycarbonyl)
Schutzgruppe, das für
Leucin codiert.
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Ein
Trinucleotid, das ein Leucin-Codon spezifiziert kann individuell
unter Verwendung von Standard-Flüssigphasen-Chemie
synthetisiert werden. Die Resuspension des 5'-OH-Trinucleotids in trockenem Pyridin
gefolgt von Inkubation mit 1,5-Äquivalenten
von Fmoc-Cl bei 0°C
für eine
Stunde kann zur Herstellung eines 5'-Fmoc-geschützten Trinucleotids in einer
Ausbeute, die größer als
50% ist, führen. RP-HPLC
kann zur Reinigung des 5'-Fmoc-Trinucleotids
verwendet werden und seine Struktur kann durch die Verwendung von 1H-NMR-Spektroskopie unterstützt werden
(Lehmann, C., Xu, Y. Christodoulou, C., Tan, Z. und Gait, M. J.
(1989) Nucl. Acids Res. 17, 2379–2389). Standard-Verfahren
(siehe Balgobin, N. und Chattopadhyaya, J. (1987) Nucleosides and
Nucleotides 6, 461–463)
können
verwendet werden, um das 5'-Fmoc-Trinucleotid
zu phosphitylieren und die sich daraus ergebenden Phosphoramidite
zu reinigen. Die Struktur des Endprodukts 5'-Fmoc-dCBz-[PO(OMe)]-dT-[PO(OMe)]-dT-3'-[P(OMe)(NiPr2)] kann durch die Verwendung von 1H- und 31P-NMR-Spektroskopie
unterstützt
werden und durch DNA-Sequenzierung
der Mutationen, die durch das Trinucleotid induziert werden, bestätigt werden. Das
lyophilisierte Produkt sollte in 25 mg Portionen in gelb-getönten Gefäßen unter
Argon bei –70°C aufbewahrt
werden.
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B. Codon-Substitution mit 5'-O-Fmoc-dCdTdT-Phosphoramidit.
-
Oligonucleotide
können
auf einer 340B Applied Biosystems DNA-Syntheseapparatur unter Verwendung der
kommerziell erhältlichen
0,2 μmol
Synthese-Routine synthetisiert werden. Die Routine ist modifiziert,
um den Schutzschritt nach der sub-stöchiometrischen Addition des
Trinucleotids auszulassen. Ein Schritt wird hinzugefügt, in dem
100 mM DBU (1,8-Diazabicyclo-[5.4.0]-undec-7-en) in einem separaten
Gefäß zugefügt wird,
um die Entfernung der 5'-Fmoc-Schutzgruppe
des gekoppelten Trinucleotids nach den drei darauf folgenden Mononucleotid-Kopplungszyklen zu
bewirken. Mononucleotid und Trinucleotid Kopplungseffizienzen können durch Überwachung
der Absorption der freigesetzten DMT- und Fmoc-Gruppen bei 498 bzw.
305 nm gemessen werden. Das endgültige
Oligonucleotid-Produkt, das eine 5'-DMT-Gruppe
enthält
kann vom festen Träger gespalten
werden und von verkürztem
Produkt vor der Standard-Entfernung der verbleibenden Schutzgruppen
durch RP-HPLC gereinigt werden.
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Die
Oligonucleotid-Konzentration kann aus der Absorption bei 260 nm
abgeschätzt
werden. Ungefähr
1 pmol des gereinigten Oligonucleotids kann verwendet werden, um
einen Uracil-enthaltenden M13-Phagen (siehe Kunkel, T. A. (1985)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 488–492), der das Gen für Staphylokokken-Nuclease
trägt,
zu mutieren. Mutierte Plaques können
unter Verwendung eines chromogen Indikator-Agars identifiziert werden
(siehe Shortle, D. (1983) Gene 22, 181–189) und das Nucleasegen jedes
mutanten Phagens kann in seiner Gesamtheit durch das Dideoxynucleotid-Ketten-Abbruchverfahren
(siehe Sanger, F. Nicklen, S. & Coulson,
A. R. (1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74, 5463–5467) sequenziert werden.
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Beispiel 4: Deletionsmutagenese (nicht
beansprucht)
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A. Synthese eines Deoxythymidin-Mononucleotid-Phosphoramidits
mit einer 5'-Fmoc-(Fluoren-9-yl-methoxycarbonyl)-Schutzgruppe.
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Die
Suspension von Deoxythymidin in getrocknetem Pyridin gefolgt von
der Inkubation mit 1,5-Äquivalenten
Fmoc-Cl bei 0°C
für eine
Stunde kann zur Herstellung des 5'-Fmoc-geschützten Mononucleotids mit einer
Ausbeute, die größer als
50% ist, führen.
RP-HPLC kann zur Reinigung des 5'-Fmoc
Mononucleotids verwendet werden und seine Struktur kann durch die
Verwendung von 1H-NMR-Spektroskopie (Lehmann,
C., Xu, Y., Christodoulou, C., Tan, Z. & Gait, M. J. (1989) Nucleic Acids
Res. 17, 2379–2389)
unterstützt
werden. Standardverfahren (siehe Balgobin, N. & Chattopadhyaya, J. (1987) Nucleosides
and Nucleotides 6, 461–463)
können
verwendet werden, um das 5'-Fmoc
Mononucleotid zu phosphitylieren und das sich ergebende 3'-Phosphoramidit zu
reinigen. Die Struktur des endgültigen
Produkts, 5'-FmocO-dT-3'-[P(OMe)(NiPr2)], kann durch die Verwendung von 1H-NMR und 31P-NMR-Spektroskopie
unterstützt
werden und durch DNA-Sequenzierung der Mutationen, die durch die
Verwendung des Mononucleotids induziert wurden, bestätigt werden.
Das lyophilisierte Produkt sollte in 25 mg Portionen in gelb-gefärbten Gefäßen unter
Argon bei –70°C aufbewahrt
werden.
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B. Oligonucleotid-Synthese mit Codon-Deletion.
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Die
Oligonucleotide können
auf einer 340B Applied Biosystems DNA-Syntheseapparatur unter Verwendung der
kommerziell erhältlichen
0,2 μmol Synthese-Routinen
synthetisiert werden. Die Routine wird dahingehend modifiziert,
daß der
Schutzschritt nach der substöchiometrischen
Addition des Mononucleotids ausgelassen wird. Ein Schritt wird hinzugefügt, in dem
100 mM DBU aus einem separaten Gefäß hinzugefügt wird, um die Entfernung
der 5'-Fmoc-Schutzgruppe
des gekoppelten Trinucleotids nach vier darauf folgenden Mononucleotid-Kopplungszyklen herbeizuführen. Die
5'-Fmoc-Mononucleotid-
und 5'-DMT-Mononucleotid-Kopplungseffizienzien
können
durch Überwachung
der Absorption der freigesetzten DMT- und Fmoc-Gruppen bei 498 bzw.
305 nm gemessen werden. Das endgültige
Oligonucleotid-Produkt kann von dem festen Träger abgespalten werden und
vor Standard-Entfernung der verbleibenden Schutzgruppen basierend
auf der Größe gereinigt
werden.
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Die
Oligonucleotid-Konzentration kann aus der Absorption bei 260 nm
abgeschätzt
werden. Ungefähr
1 pmol des gereinigten Oligonucleotids kann verwendet werden, um
einen Uracil-enthaltenden M13-Phagen, wie vorher beschrieben, zu
mutagenisieren. Mutierte Plaques können unter Verwendung eines
chromogen Indikator-Agars identifiziert werden und das Nucleasegen
jedes mutierten Phagen kann in seiner Gesamtheit durch das Dideoxynucleotid-Ketten-Abbruchverfahren,
wie vorher beschrieben, sequenziert werden.