Hintergrund der Erfindung
Feld der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft Halbleiter-Diamant, welcher in geeigneter
Weise bei verschiedenen Halbleiter-Bauelementen, wie etwa Dioden und
Transistoren, verwendet werden kann.
Verwandter Stand der Technik
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Diamant ist bekannt als ein Material, welches für ein Halbleiter-Bauelement
anwendbar ist, das unter harten Bedingungen, zum Bsp. bei hoher Temperatur,
unter Strahlung usw. stabil betreibbar ist oder bei hoher Ausgangsleistung
dauerhaft betreibbar ist.
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Der Grund für die Betreibbarkeit von Diamant bei hoher Temperatur ist seine
Bandlücke, welche 5, 5 eV groß ist. Der intrinsische Bereich, d.h. ein
Temperaturbereich, in dem Träger des Diamant-Halbleiters nicht gesteuert
werden können, fehlt mit anderen Worten unterhalb 1.400ºC.
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Jedoch wurde bisher n-Typ Halbleiter-Diamant mit niedrigem Widerstand nicht
erreicht. Dies war ein sehr ernsthaftes Hindernis im Bezug auf die Entwicklung
und Anwendung von Diamant-Bauelementen.
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Das Dokument JP-A-4-238 895 offenbart einen einkristallinen oder
poligkristallinen Diamantfilm, welcher auf Diamant oder anderen Substraten gezogen
wurde und welcher mit 1 bis 1000 ppm Stickstoff und Phosphor oder Schwefel in
einer Menge von 0,1-50% auf der Grundlage des Stickstoffgehalts.
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Dieses Zitat lehrt oder schlägt jedoch weder Halbleiter-Diamant noch ein
Herstellungsverfahren dafür vor, welches die spezifische Beziehung von
100 CB≥CN> CB aufweist und auch die spezifische Trägerdichte oder
Halbwärtsbreite der Rocking-Kurve der vorliegenden Erfindung aufweist.
Zusammenfassung der Erfindung
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, n-Typ Halbleiter-Diamant mit einem
niedrigen Widerstand und ein Verfahren zur Herstellung desselben
bereitzustellen. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, Halbleiter-
Diamant bereitzustellen, welcher mit Stickstoffatomen dotiert ist und einen
niedrigen Widerstand aufweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben
bereitzustellen.
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Es wird erwartet, daß, wie in dem Fall von Silizium (Si), Diamant ein
p-Typ Halbleiter wird, wenn er mit einem Element der Gruppe III dotiert wird,
und ein n-Typ Halbleiter wird, wenn er mit einem Element der Gruppe V dotiert
wird. Jedoch weisen Kohlenstoffatome, welche Diamant bilden, einen solch
kleinen Atomradius und eine hohe Dichte auf, so daß zu Diamant nicht alle
Verunreinigungen hinzugefügt werden können, sondern nur Elemente mit
relativ kleinem Atomradius wie etwa Bor, Stickstoff und Phosphor, Diamant
zugefügt werden können.
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Wenn jedoch Diamant mit Stickstoff als einem Domtor dotiert wird liegt der sich
ergebene Donator-Level sehr tief unter dem Leitungsband (etwa 1 eV bis 2 eV)zu.
Ein solcher Level ist sehr niedrig, selbst im Vergleich mit dem Akzeptor-Level
von Bohr (0,37 eV). Wenn somit Diamant einfach mit Stickstoffatomen als ein
Domtor dotiert wird, kann ein n-Typ Halbleiter mit niedrigem Widerstand nicht
erhalten werden.
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Als ein Ergebnis einer tiefgreifenden Untersuchung haben die vorliegenden
Erfinder herausgefunden, daß, wenn die Stickstoffkonzentration in Diamant auf
einen sehr hohen Wert erhöht wird, Ladungsträger in dem Diamant zwischen
Stickstoff-Leveln übertragen werden können, und Leitfähigkeit mit niedrigem
Widerstand selbst bei Raumtemperatur erhalten werden kann. Die vorliegende
Erfindung basiert auf der obigen Entdeckung.
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Wie vorangehend beschrieben, kann Diamant Halbleiter mit niedrigem
Widerstand bereitgestellt werden, indem die Stickstoff-Atom-Konzentration auf
einen sehr hohen Wert erhöht wird. In Anbetracht der Tatsache, daß reines Si
mit einer Bandlücke von 1,1 eV einen sehr hohen Widerstand aufweist, ist das
Konzept der vorliegenden Erfindung, daß Halbleiter mit niedrigem Widerstand
bereitgestellt wird durch Verwendung eines Dotierstoffs (Stickstoffatome) mit
einem Verunreinigungs-Level so niedrig wie 1 - 2 eV sehr verschieden von dem
herkömmlichen Konzept.
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Als eine Folge von Untersuchungen haben die vorliegenden Erfinder
herausgefunden, daß das Dotieren von Diamant mit nicht nur Stickstoffatomen
sondern auch mit Boratomen in einem speziellen Konzentrationsbereich sehr
wirksam ist, um das o.g. Problem zu lösen.
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Deshalb wird gemäß der vorliegenden Erfindung n-Typ Diamant-Halbleiter
bereitgestellt, welcher mit Stickstoffatomen und Boratomen dotierten Diamant
umfaßt, welcher eine Konzentration von Stickstoffatomen (CN) und eine
Konzentration von Boratomen (CB) aufweist, welche eine Beziehung von 100
CB≥CN> CB erfüllen, und welcher eine Ladungsträgerdichte von 10·10¹&sup6; cm&supmin;³
oder mehr aufweist. Gemäß den Erkenntnissen der vorliegenden Erfindung kann
man annehmen, daß der niedrige Level von Stickstoff in einem Fall, in dem
Diamant mit Stickstoffatomen in einer niedrigen Konzentration dotiert ist, auf
einer lokalen Störung der Kristallstruktur aufgrund der niedrigen Konzentration
von Stickstoffatomen als ein Dotierstoff basieren. Ferner kann gemäß der
Erkenntnisse der vorliegenden Erfinder angenommen werden, daß die durch das
Dotieren des Diamants mit den Stickstoffatomen hervorgerufene Gitterstörung
durch weiteres Dotieren des Diamantes mit Boratomen vermindert wird, wobei
der Stickstoff-Level erhöht wird, und Leitfähigkeit mit niedrigem Widerstand
folglich selbst bei Raumtemperatur erhalten wird.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ferner ein Verfahren zur Herstellung
von Halbleiter-Diamant durch Abscheidung aus der Gasphase (oder Dampf
phasensynthese) bereitgestellt, welches das Dotieren von Diamant mit
Stickstoffatomen umfaßt, um eine Stickstoffatomkonzentration von 1 · 10¹&sup9;cm&supmin;³
oder mehr vorzusehen, und zwar durch die Verwendung eines Reaktionsgases,
welches ein stickstoffatom enthaltendes Gas umfaßt.
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Die vorliegende Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung von
Halbleiter-Diamant durch Abscheidung aus der Gasphase bereit, welches das
Dotieren von Diamant mit Stickstoffatomen und Boratomen umfaßt, um eine
Stickstoffatomkonzentration CN und eine Boratomkonzentration (CB)
vorzusehen, welche einer Beziehung von 100 CB≥CN> CB genügt, und welche
eine Trägerdichte von 1·10¹&sup6; cm&supmin;³ oder mehr aufweist, und zwar durch
Verwendung eines Reaktionsgases, welches ein Stickstoffatom enthaltendes Gas
und ein Boratom enthaltendes Gas umfaßt. Die vorliegende Erfindung stellt
ferner Halbleiter Diamant bereit, welcher Diamant umfaßt, der mit
Stickstoffatomen in einer Konzentration von einmal 1·1019 cm&supmin;³ oder mehr
dotiert ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt ferner n-Typ Halbleiter-Diamant bereit, welcher
Diamant umfaßt, der mit Stickstoffatom und Boratomen in jeweils einer
Stickstoffatomkonzentration (CN) und einer Boratomkonzentration (ZB) dotiert
ist, welch eine Beziehung von 100 CB≥CN> CB genügen, und welcher eine
Trägerdichte von 1·10¹&sup6; cm&supmin;³ oder mehr aufweist und eine Halbwertsbreite
(Halbbreite) der Rocking-Kurve von 40 Sekunden oder weniger gemäß einem
Doppelkristall-Röntgen-Beugungsverfahren aufweist.
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Da Diamant eine breite Bandlücke von 5,5 eV aufweist fehlt ein dem
intrinsischen Bereich entsprechender Temperaturbereich unterhalb 1400ºC, bei
welchem Diamant thermisch stabil ist. Zu dem ist Diamant chemisch sehr stabil.
Ferner weist Diamant Eigenschaften einschließlich einer thermischen
Leitfähigkeit von 20 (W/cm·K) auf, welche das 10-fache oder mehr ist als die von
Si, gute Wärmeleitung, große Trägerbeweglichkeit (Elektronenbeweglichkeit:
2000 (cm²/V·sec), Löcher-Beweglichkeit: 2.100 (cm²/V·sec) bei 300 K) kleine
Dielelektizitätskonstante (K= 5,5) hohes elektrisches Durchbruchsfeld
(E=5·10&sup6; V/cm).usw. Aufgrund dieser Eigenschaften kann unter Verwendung
von Diamant ein Bauelement für hohe Frequenz und/oder hohe Leistung gebildet
werden.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird zum Erhalt vom n-Typ Halbleiter, der für
ein Diamant-Bauelement wesentlich ist, dem Diamant eine große Menge von
Stickstoffatomen als Dotierstoff zugefügt, und eine vorbestimmte Menge von
Boratomen wird dem Diamant als ein Dotierstoff zusammen mit einer
vorbestimmten Menge an Stickstoffatomen zugefügt. Die vorliegende Erfindung
wird aus der nachfolgend angegebenen detaillierten Beschreibung und den
beiliegenden Zeichnungen, welche nur zur Erläuterung angeben sind und somit
nicht als die vorliegende Erfindung einschränkend anzusehen sind, besser
verstanden werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 ist ein Graph der Temperaturabhängigkeit einer Trägerdichte in
einem mit Stickstoff dotierten Diamantfilm, der in Beispiel 1 erhalten
wurde.
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Fig. 2 ist ein Graph der Temperaturabhängigkeit einer Trägerdichte in
einem mit Stickstoff und Bor dotierten Diamantfilm, der in Beispiel 2
erhalten wurde.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung detaillierter beschrieben:
(Halbleiter-Diamant)
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Der Halbleiter-Diamant auf den die vorliegende Erfindung anwendbar ist, ist
nicht besonders beschränkt. Beispielsweise kann ein bei der vorliegenden
Erfindung verwendbarer Diamant künstlichen (Hochdrucksynthese) Volumen -
Einkristall oder dünnem Polykristallinfilm oder dünnen Einkristallfilm
(epitaktischer Film) auf der Grundlage von Abscheidung aus der Gasphase (oder
Dampfphasensynthese) umfassen. Vorteilhafte Wirkungen der vorliegenden
Erfindung können unabhängig von den obigen Arten des Diamant bereitgestellt
werden.
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Der Halbleiter-Diamant gemäß der vorliegenden Erfindung ist vom n-Typ im
Hinblick auf dessen Anwendung auf ein Halbleiter Bauelement.
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Der Halbleiter Diamant gemäß der vorliegenden Erfindung kann
bevorzugterweise einen Widerstand von 1·10&sup5;Ω·cm oder weniger, stärker
bevorzugt 1000 Ω·cm oder weniger (besonders bevorzugt 100 Ω·cm oder weniger)
aufweisen.
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Bei der Messung des obigen Widerstands können beispielsweise die
nachfolgenden Messbedingungen bevorzugterweise eingesetzt werden.
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Messmethode: Vier-Punkt-Methode
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Messbedingung: Spannung (1-100 V) wird unter Anlegen eines Konstantstromes
(10 pA - 1 mA) gemessen.
Diamantbildungsverfahren
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In einem Fall, indem ein Diamantfilm durch beispielsweise Dampfabscheidung
gebildet wird, können verschiedene nachfolgend beschriebene Verfahren
verwendet werden.
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1. Ein Verfahren, bei dem elektrische Entladung durchgeführt wird unter
Verwendung eines elektrischen Gleichspannungs - oder Wechselspannungsfeldes,
um ein Rohmaterialgas (oder Reaktionsgas) zu aktivieren.
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2. Ein Verfahren, bei dem ein Thermoelektronen emitierendes Material (oder
Thermoionen emittierendes Material) erhitzt wird, um ein Rohmaterialgas zu
aktivieren.
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3. Ein Verfahren, bei dem eine Oberfläche, auf der Diamant aufzuwachsen ist,
mit Ionen bombardiert wird.
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4. Ein Verfahren, bei dem ein Rohmaterialgas durch ein Licht, wie etwa
Laserstrahl oder UV-Strahlen, erregt wird.
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5. Ein Verfahren, bei dem ein Rohmaterialgas verbrannt wird.
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Alle diese Verfahren können bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Vorteilhafte Wirkungen der vorliegenden Erfindung können unabhängig von den
obigen Arten des Diamant Bildeverfahrens bereitgestellt werden.
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Bei der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, eine CVD ("chemical vapor
deposition"-Verfahren) zu verwenden um Diamant mit Stickstoffatomen
und/oder Boratomen zu dotieren, da die Menge des dem Diamant
hinzuzufügenden Dotierstoffes bei dem CVD-Verfahren leicht reguliert werden
kann.
(CVD-Verfahren)
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Das bei der CVD zu verwendende Reaktionsgas oder Rohmaterialgas ist nicht
besonders beschränkt, solange Diamant abgeschieden oder auf einem Substrat
aufgewachsen werden kann. Insbesondere ist es beispielsweise bevorzugt, ein
Mischgas zu verwenden, welches mit H&sub2; verdünntes CH&sub4; umfaßt, ein Mischgas,
welches Ethylalkohol oder Acethon, verdünnt mit H&sub2;, umfaßt, ein Mischgas
welches mit H&sub2; verdünntes CO umfaßt usw. als ein Reaktionsgas zu verwenden.
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In dem Fall der Bildung von mit Stickstoffatomen dotiertem Diamant ist es
bevorzugt, daß ein Stickstoffatom enthaltendes Gas zu dem obigen Reaktionsgas
hinzugefügt wird, und zwar in einer Menge, die einer gewünschten
Konzentration von Stickstoffatomen in dem zu bildenden Halbleiterdiamant
entspricht. Als das stickstoffatomenthaltende Gas ist es beispielsweise bevorzugt,
N&sub2;, N&sub2;O, NO&sub2;, NHs usw. zu verwenden.
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Bei der vorliegenden Erfindung ist es in dem Fall der Bildung, von mit
Stickstoffatomen und Boratomen dotiertem Diamant bevorzugt, daß ein
Stickstoffatom enthaltendes Gas und ein Boratom enthaltendes Gas dem obigen
Reaktionsgas in Mengen zugefügt werden, welche jeweils einer gewünschten
Konzentration von Stickstoffatomen und einer gewünschten Konzentration von
Boratomen in dem zu bildenden Halbleiterdiamant entsprechen. Als das
Boratom enthaltende Gas ist es beispielsweise bevorzugt, B&sub2;H&sub6;, B&sub2;Os,
B&sub2;(CH&sub3;)&sub3;, B&sub2;(OCH&sub3;)&sub3; usw. zu verwenden (Hochdrucksynthese).
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In einem Fall, in dem Hochdrucksynthese zur Diamantbildung verwendet wird,
kann ein Verfahren verwendet werden, indem ein Rohmaterial, ein
Lösungsmittel und/oder ein Stickstoff enthaltendes Rohmaterial in einem
Hochdrucksynthesekessel geladen werden, um Stickstoff enthaltenden Diamant
durch die Hochdrucksynthese zu bilden, ein Verfahren, indem ein Rohmaterial
enthaltender Stickstoff und Bor in einem Hochdrucksynthesekessel geladen
werden, um Stickstoff und Bor enthaltenden Diamant durch die
Hochdrucksynthese zu bilden usw. Vorteilhafte Wirkungen der vorliegenden
Erfindung können unabhängig von den obigen Arten des
Diamantbildeverfahrens bereitgestellt werden.
(Ionenimplantation)
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Bei der vorliegenden Erfindung kann auch ein Verfahren zum Hinzufügen von
Stickstoff und Bor durch Ionenimplantation verwendetet werden. In einem
solchen Fall ist es im allgemeinen nicht leicht, die oben beschriebenen
vorteilhaften Wirkungen in dem Fall einer Probe unmittelbar dann zu erhalten,
nachdem die Probe der Ionenimplantation ausgesetzt wurde. Es ist jedoch
möglich, die oben beschriebenen vorteilhaften Wirkungen zu erreichen,
beispielsweise durch Steuern eines Zustands für die Ionenimplantation
(Ionenimplantation bei einer hohen Temperatur usw.) oder einer Bedingung zum
Bearbeiten oder einer Behandlung zur Wiederherstellung der Kristallinität
(Wasserstoffplasmabearbeitung usw.).
(Konzentration von Stickstoffatomen)
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Die Konzentration von Stickstoffatomen (Dotierstoff) welche dem Halbleiter-
Diamant gemäß der vorliegenden Erfindung zugefügt werden, kann
bevorzugterweise 1·10¹&sup9;cm&supmin;³ oder mehr sein. In einem Fall, in dem Diamant mit
Stickstoffatomen zusammen mit einem weiteren Dotierstoff dotiert wird, kann
die Stickstoffatomkonzentration im Hinblick auf Halbleitereigenschaften
bevorzugterweise 1·10¹&sup7;cm&supmin;³ oder mehr sein.
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Die obige Konzentration von Stickstoffatomen kann gemessen werden,
beispielsweise durch Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS). Bei der SIMS-
Messung können beispielsweise die folgenden Bedingungen geeigneterweise
verwendet werden.
(Konzentration von Boratomen)
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Gemäß der vorliegenden Erfindung erfüllen die Konzentration des
Stickstoffatom-Dotierstoffes (CN) und die Konzentration des Boratom
Dotierstoffes (CB) die Beziehung 100 CB≥CN> CB stärker bevorzugt 10
CB≥CN> CB und zwar in Hinblick auf ein Gleichgewicht zwischen Eigenschaften
des n-Typ Halbleiters und dessen Leitfähigkeit. In einem solchen Fall kann die
Konzentration der Stickstoffatome in Hinblick auf die Leitfähigkeit 10¹&sup7;cm&supmin;³ oder
mehr betragen.
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Die obige Konzentration von Boratomen kann gemessen werden, beispielsweise
durch SIMS, wie vorangehend beschrieben. Bei dieser SIMS-Messung können die
oben beschriebenen Messbedingungen (B-Analyse) geeigneterweise eingesetzt
werden.
(Trägerdichte)
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Bei dem Halbleiter-Diamant gemäß der vorliegenden Erfindung ist die
Trägerdichte (oder Trägerkonzentration) im Hinblick auf die Leitfähigkeit
1·10¹&sup6;cm&supmin;³ oder mehr.
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Die obige Trägerdichte kann auf der Grundlage von Messung eines Hall-
Koeffizienten bestimmt werden (siehe beispielsweise Masaharu Aoki und Yasuo
Nannichi "Physics of Semiconductor", S. 46, 1969, Sangyo Tosho, Tokyo).
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Bei der obigen Messung des Hall-Koeffizienten können beispielsweise die
folgenden Messbedingungen geeigneterweise eingesetzt werden.
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Anzulegendes magnetisches Feld: 5000 Gauss
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Probenstrom: 0,01-1mA
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(Stromwerte in diesem Bereich beeinflussen den gemessenen Wert der
Trägerdichte nicht wesentlich).
(Kristallinität)
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Die Kristallinität des Halbleiter Diamants gemäß der vorliegenden Erfindung
kann durch ein Doppelkristallverfahren, der Röntgenbeugung evaluiert werden.
Insbesondere kann bei dem Halbleiter Diamant gemäß der vorliegenden
Erfindung die Halbwertsbreite einer durch das Doppelkristallverfahren der
Röntgenbeugung gegebenen Rocking-Kurve bevorzugterweise 40 Sek. oder
weniger sein, stärker bevorzugt 20 Sek. oder weniger (besonders bevorzugt 10
Sek. oder weniger). Bei dem hierin verwendeten "Doppelkristallverfahren der
Röntgenbeugung" ist vor einem zweiten Kristall C&sub2; welcher eine Probe bei einem
Einkristallverfahren ist, ein weiterer Kristall C&sub1; ein erster Kristall, welcher als
ein Monochromator- und Kollimator wirkt, positioniert, um die Parallelität und
Monochromatizität der Röntgenbeugung zu verbessern. Bei der vorliegenden
Erfindung sind der erste und der zweite Kristall C&sub1; bzw. C&sub2; derart angeordnet,
daß Reflektionsrichtungen eines Röntgenstrahls auf den ersten und den zweiten
Kristall C&sub1; bzw. C&sub2; einander entgegengesetzt sind (Minus-Anordnung) und die
Ordnung (m) der Reflektion des ersten Kristalls C&sub1; und die Ordnung (n) der
Reflektion des zweiten Kristalls C&sub2; gleich sind (Minus-Parallel-Anordnung). Die
"Minus-Parallel-Anordnung" kann in Abhängigkeit von dem Winkel eine sehr
hohe Auflösungsleistung bereitstellen.
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Die obige "Rocking-Kurve" bedeutet eine Intensitätsverteilungskurve des
gebeugten Strahls in einem Fall, indem ein monochromatischer Röntgenstrahl
auf den Kristall fällt, und der Kristall in der Nähe einer Di-Bragg-Bedingung
erfüllenden Richtung gedreht wird.
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Die Halbwertsbreite (ΔWD) einer durch das oben beschriebene
doppelkristallverfahren gemessenen Rocking-Kurve ist näherungsweise durch die
folgende Formel gegeben:
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(Für Minus-Anordnung)
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(ΔWD)² = (ΔW&sub1;)² + (ΔW&sub2;)² + δ²
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wobei ΔW&sub1; bzw. ΔW&sub2; Breiten der Darwin Plateaus des ersten und des zweiten
Kristalls darstellen, und
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δ = (Δλ/λ) (tanθB&sub1; - tanθB&sub2;)
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In der obigen Formel stellen θB&sub1; und θB&sub2; Bragg Winkel der jeweiligen Kristalle
dar, λ stellt die Wellenlänge der Röntgenstrahlung dar und Δλ ist eine
Halbwärtsbreite einer charakteristischen Röntgenstrahlung (z.B. 5,8·10&supmin;&sup4;
Angström CuKα&sub1;-Strahlung). Für mehr Details zu dem o.g.
"Doppelkristallverfahren der Röntgenbeugung" kann auf Nishibayashi et al.,
"Transactions of the 53rd Autumn Applied Physics Conference", S. 408, 1992
(Evaluation of Diamond Single Crystal by Double-crystal Method)" Bezug
genommen werden.
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Bei der Messung der oben beschriebenen Rocking-Kurve können beispielsweise
die folgenden Bedingungen bevorzugterweise verwendet werden.
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Röntgenröhre: 35 kV, 10 mA
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Diamant: (004), Parallel Anordnung
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Die vorliegende Erfindung wird im weiteren Detail unter Bezugnahme auf eine
spezifische Ausführungsform beschrieben werden.
Beispiel 1 (bildet nicht Teil der vorliegenden Erfindung)
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Eine nicht dotierte Diamantschicht wurde auf einer (100)-Ebene von einem
künstlichen Einkristall-Diamantsubstrat (Ib-Typ) gebildet, welches durch
Hochdruck- und Hochtemperatursyntheseverfahren synthetisiert wurde, bzw.
auf einem Si-Substrat durch Mikrowellen-Plasma-CVD. Auf der somit
gebildeteten nicht dotierten Diamantschicht wurde eine stickstoffdotierte
Diamantschicht jeweils gebildet, wobei 2 Arten von Proben zubereitet wurden.
Die jeweiligen Schichten wurden typischerweise unter den folgenden
Bedingungen gebildet.
(Nicht dotierte Schicht)
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H&sub2; Flußrate: 100 SCCM
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CH&sub4; Flußrate: 0,5 - 6 SCCM
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Druck: 40 Torr
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Leistung: 300 W
-
Substrattemperatur: etwa 800ºC
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Filmdicke: etwa 2 um
(Stickstoff dotierte Schicht)
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H&sub2;-Flußrate: 100 SCCM
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CH&sub4;-Flußrate: 0,5 - 6 SCCM
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NH&sub3;-Flußrate: 5 SCCM
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Druck: 40 Torr
-
Leistung: 300 W
-
Substrattemperatur: etwa 800ºC
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Filmdicke. etwa 1 um
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Andererseits wurden, als Vergleichsproben, zwei Arten von Proben ebenfalls
zubereitet, welche nur eine nicht dotierte Diamantschicht (Filmdicke: 2 um) ohne
eine stickstoffdotierte Schicht umfassen. Leitfähigkeiten der somit gebildeten
Vergleichsproben konnten aufgrund ihrer sehr hohen Widerstände nicht
bestimmt werden. Die Widerstände lagen oberhalb 10¹&sup0; Ω.cm
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Als der Halleffekt des Films (stickstoffdotierte Schicht) der oben zubereiteten
stickstoffdotierten Proben gemessen wurde, fand man heraus, daß die
Leitungsart des Films vom n-Typ war. Der Stickstoffatomgehalt jeder
stickstoffdotierten Schicht wurde durch SIMS gemessen und der Widerstand
jeder stickstoffdotierten Schicht wurde durch ein Vier-Punkt-Verfahren
gemessen.
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Die folgende Tabelle zeigt die obigen Messergebnisse (Tabelle 1 zeigt einen Fall,
indem die stickstoffdotierte Schicht auf dem Diamantsubstrat gebildet wurde).
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Wie in der obigen Tabelle 1 gezeigt, wurde n-Typ Halbleiter-Diamant mit
niedrigem Widerstand gebildet mit Stickstoffatomkonzentrationen von
1·10¹&sup9; cm&supmin;³ oder mehr in dem stickstoffdotierten Film.
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Als die Temperaturabhängigkeit einer Trägerdichte in dem stickstoffdotierten
Film untersucht wurde, wurden zudem die in Fig. 1 gezeigten Ergebnisse
erhalten (Fig. 1 zeigt einen Fall, in dem der stickstoffdotierte Film auf dem
Diamantsubstrat gebildet wurde).
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Wie in Fig. 1 gezeigt, fand man heraus, daß die Trägerkonzentration durch die
Temperatur nicht wesentlich beeinflußt wurde, wenn die
Stickstoffatomkonzentration (N) nicht kleiner war als ein bestimmter Wert. Man
fand auch heraus, auf der Grundlage der obigen Messergebnisse, ein Widerstand
von 1·10&sup5;Ω·cm oder weniger erhalten werden konnte, und zwar bei
Trägerkonzentrationen von 1·10¹&sup6; cm&supmin;³
oder mehr.
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Die stickstoffdotierten Filme wurden auf die gleiche oben beschriebene Weise
gebildet, mit der Ausnahme, daß die Filmbildebedingung für den
stickstoffdotierten Film geändert wurde. Die Messergebnisse der somit gebildeten
stickstoffdotierten Filme sind in der nachfolgenden Tabelle 2 gezeigt (Tabelle 2
zeigt einen Fall, in dem der stickstoffdotierte Film auf dem Diamantsubstrat
gebildet wurde).
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In einem Fall, in dem stickstoffdotierte Filme auf dem Si-Substraten gebildet
wurden, wurden die gleichen Tendenzen wie in den Ergebnissen der Tabellen 1
und 2 und Fig. 1 (der Fall, in dem die stickstoffdotierten Filme auf den
Einkristall-Diamantsubstraten gebildet wurden) erhalten. Im Vergleich mit dem
Fall, in dem die stickstoffdotierten Filme auf den Si-Substraten gebildet wurden,
wurden bessere stickstoffdotierte Filme mit niedrigeren Widerständen in dem
Fall erhalten, in dem die stickstoffdotierten Filme auf den Einkristall-
Diamantsubstraten gebildet wurden.
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
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Eine nicht dotierte Diamantschicht wurde auf einer (100)-Ebene eines
künstlichen Einkristall-Diamantsubstrats (Ib-Typ) gebildet bzw. auf einem Si-
Substrat, und zwar durch Mikrowellenplasma CVD. Auf der somit gebildeten
nicht dotierten Diamantschicht wurde eine mit Stickstoff bzw. Bor dotierte
Diamantschicht gebildet, wobei 2 Arten von Proben zubereitet wurden. Die
jeweiligen Schichten wurden typischerweise unter den folgenden Bedingungen
gebildet:
(Nicht dotierte Schicht)
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H&sub2; Flußrate: 100 SCCM
-
CH&sub4; Flußrate: 0,5 - 6 SCCM
-
Druck: 40 Torr
-
Leistung: 300 W
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Substrattemperatur: etwa 850ºC
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Filmdicke: etwa 2 um
(stickstoff und bohrdotierte Schicht)
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H&sub2; Flußrate: 100 SCCM
-
CH&sub4; Flußrate: 0,5 - 6 SCCM
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B&sub2;H&sub6; (verdünnt mit Wasserstoff, Konzentration: 100 ppm)
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Flußrate: 1 SCCM
-
NH&sub3; Flußrate: 0,5 SCCM
-
Druck: 40 Torr
-
Leistung: 300 W
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Substrattemperatur: etwa 850ºC
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Filmdicke: etwa 1 um
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Andererseits wurden, als Vergleichsbeispiele, zwei Arten von Proben zubereitet,
welche nur eine nicht dotierte Diamantschicht (auf Filmdicke: 2 um) ohne eine
stickstoff und bohrdotierte Schicht umfassen. Widerstände der Filme der somit
gebildeten Vergleichsproben waren oberhalb 10¹&sup0; Ω cm, ähnlich wie bei
Beispiel 1.
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Als der Hall Effekt des Films (stickstoff und bohrdotierte Schicht) der somit
gebildeten stickstoff und bohrdotierten Proben gemessen wurde, fand man
heraus, daß die Art der Leitung des Films vom n-Typ war. Der
Stickstoffatomgehalt und der Bohratomgehalt jeder der stickstoff und
bohrdotierten Schichten wurde durch SIMS gemessen, und der Widerstand jeder
stickstoff und bohrdotierten Schicht wurde durch ein Vier-Punkt-Verfahren
gemessen. Die folgende Tabelle 3 zeigt die obigen Messergebnisse, d.h.
Stickstoffgehalt, Borgehalt und Widerstand des Films (Tabelle 3 zeigt einen Fall,
in dem die stickstoff- und bordotierte Schicht auf dem Diamantsubstrat gebildet
wurde).
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Wie in obiger Tabelle 3 gezeigt, wurden die Halbleiter-Diamanten vom n-Typ mit
niedrigem Widerstand bei Stickstoffatomkonzentrationen und
Boratomkonzentrationen gebildet, welche eine Beziehung von 100 CB≥CN> CB in dem
stickstoff und bordotierten Film erfüllen.
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Als die Temperaturabhängigkeit einer Trägerdichte in dem stickstoff und
bohrdotierten Film untersucht wurde, wurden zudem die in Fig. 2 gezeigten
Ergebnisse erhalten. (Fig. 2 zeigt einen Fall, in dem der stickstoff und
bohrdotierte Film auf dem Diamantsubstrat gebildet wurde.) Wie in Fig. 2
gezeigt ist, fand man heraus, daß die Aktivierungsenergie im Vergleich zu einem
Keimbohratom enthaltenden Film auf einen sehr kleinen Wert vermindert
wurde, und ein niedriger Widerstand wurde selbst bei Raumtemperatur erhalten.
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Stickstoff und bordotierte Filme wurden auf die oben beschriebene gleiche Weise
gebildet, mit der Ausnahme, daß die Filmbildungsbedingung für die stickstoff
und bordotierten Filme geändert wurde. Die Messergebnisse der somit gebildeten
stickstoff und bordotierten Filme sind in der nachfolgenden Tabelle 4 gezeigt
(Tabelle 4 zeigt einen Fall, in dem der stickstoff und bordotierte Film auf dem
Diamantsubstrat gebildet wurde).
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In einem Fall, in dem die stickstoff und bordotierten Filme auf dem Si-
Substraten gebildet wurden, wurden die gleichen Tendenzen wie in den
Ergebnissen der Tabellen 3 und 4 und Fig. 2 (dem Fall, in dem die stickstoff
und bordotierten Filme auf dem Einzelkristall-Diamansubstraten gebildet
wurden) erhalten. Im Vergleich zu dem Fall, in dem die stickstoff und
bordotierten Filme auf den Si-Substraten gebildet wurden, wurden stickstoff
und bordotierte Filme von niedrigen Widerständen in dem Fall erhalten, in dem
die stickstoff und bordotierten Filme auf dem Einkristall-Diamantsubstraten
gebildet wurden.
Beispiel 3
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Stickstoffdotierte Filme bzw. stickstoff und bordotierte Filme wurden auf die
gleiche Weise wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben gebildet, mit der
Ausnahme, daß die Filme auf einer (100) Ebene von natürlichen IIa und bzw. Ia
Diamanten als Substrate gebildet wurden. Die Messergebnisse der somit
gebildeten stickstoffdotierten Filme und stickstoff und bordotierten Filme waren
im wesentlichen die gleichen wie die in den Beispielen 1 und 2 erhaltenen.
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Wie vorangehend beschrieben, wird gemäß der vorliegenden Erfindung
Halbleiter-Diamant bereitgestellt, welcher mit Stickstoffatomen in einer
vorbestimmten Konzentration (bevorzugterweise einer Konzentration von 1·10¹&sup9;
cm&supmin;³ oder mehr) dotiert ist.
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Bei dem Halbleiter Diamant gemäß der vorliegenden Erfindung weist die
Trägerdichte im wesentlichen keine Temperaturabhängigkeit in einem
Temperaturbereich von Raumtemperatur bis etwa 600ºC auf. Zudem kann der
Halbleiter-Diamant gemäß der vorliegenden Erfindung gebildet werden, während
die Trägerdichte darin kontrolliert ist. Der Halbleiter-Diamant gemäß der
vorliegenden Erfindung, welcher selbst bei Raumtemperatur einen niedrigen
Widerstand aufweist, ist auf verschiedene Halbleiterbauelemente, anwendbar,
beispielsweise Halbleiterbauelemente, welche stabile Diodeneigenschaften oder
Transistoreigenschaften usw. zeigen können, und zwar bei deren Betrieb in
einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zu einer hohen Temperatur
unter Strahlung und/oder hohen Leistungen. Aus der somit beschriebenen
Erfindung geht es offensichtlich hervor, daß die Erfindung auf viele Weisen
abgewandelt sein kann.