DE69316135T2 - Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von Betongegenständen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von Betongegenständen

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Gießen eines Betonproduktes durch kontinuierliches Gleitgießen, bei dem die Betonmasse auf ein Bett und in einen Zwischenraum zwischen dem Bett und einer Form extrudiert wird und zwar mittels einer Gleitgießvorrichtung, die sich entlang des Bettes fortbewegt, und bei dem die Masse verdichtet und in Gießrichtung nicht kontinuierliche Vertiefungen in einer Oberflächenschicht des Produktes geformt werden.
  • Die Erfindung betrifft auch eine Gleitgießvorrichtung zum Gießen eines Betonproduktes mit in Gießrichtung nicht kontinuierlichen Vertiefungen, die eine Form aufweist, Mittel zum Zuführen von Betonmasse in die Form, einen oder mehrere verdichtende Vibratoren zum Verdichten der Betonmasse, einen Antriebsmechanismus zum Antreiben der Zuführmittel und Vibratoren sowie zum Transportieren der Form entlang des Gießbetts und Preßmittel, die eine während des Formens der Vertiefungen in der Oberflächenschicht der Betonmasse in Gießrichtung stationär angeordnete Preßoberfläche aufweisen.
  • Die durch konventionelle Verfahren beim Gleitgießen erzeugte Oberfläche ist relativ glatt. Die Glattheit der Oberfläche ist im allgemeinen auch eine gewünschte Eigenschaft, wenn das zu gießende Produkt als solches als sichtbarer Teil einer Struktur dient. In der Bauindustrie werden aber häufig Strukturen verwendet, bei denen die gesamte Struktur von einem in einer Fabrik vorbereiteten Element und einem daran anzuschließenden auf der Baustelle vorbereiteten Teil gebildet wird.
  • Die gewünschte Funktion solcher Betonstrukturen erfordert es, daß die Bindung des Elementes an das auf der Baustelle hergestellte Teil so stark wie möglich ist. Um dies sicherzustellen, ist es vorteilhaft, daß Zapfenmuster oder Vertiefungen in der Oberfläche des Elementes erzeugt werden. Das auf der Baustelle zu gießende Teil füllt dann diese Vertiefungen und haftet auf dem in der Fabrik vorbereiteten Element. Um ein gegenseitiges Verschieben der Teile der Struktur zu vermeiden, müssen die Muster sowohl in Gießrichtung als auch quer dazu diskontinuierlich sein, beispielsweise in Form quadratischer oder rechteckiger Vertiefungen. Eine geeignete Verzapfungstiefe ist beispielsweise 1-20 mm.
  • Ein bestimmtes Betonprodukt, bei dem die Verzapfungen besonders wichtig sind, ist eine sogenannte Mantelplatte. Die Mantelplatte dient als Form, auf der eine für die Gesamtdicke der Platte erforderliche Betonschicht gegossen wird. Die Mantelplatte bleibt Teil der Struktur und die Traglastaufnahmefähigkeit erfordert eine starke Verbindung zwischen den Teilen.
  • Die notwendigen Zapfengruben waren früher generell so, daß das Produkt nicht durch Gleitgießen sondern in einer Form auf der Baustelle gegossen wurde, deren Boden Buckel aufweist. Die Buckel haben die Vertiefungen in der unteren Oberfläche der Platte geformt. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist aber, daß die eine Oberfläche der Platte oder die obere Oberfläche separat geglättet werden muß, damit eine glatte Oberfläche auf der fertig bearbeiteten Platte sichtbar gemacht wird. Dies resultiert in einem zusätzlichen Arbeitsschritt beim Plattengießen.
  • Aus der finnischen Patentschrift 61652 ist außerdem eine Vorrichtung bekannt, durch die Vertiefungen in den Seiten der Platte durch zwei aufeinanderfolgende Räder geformt werden, deren Zähne die Vertiefungen in den Seiten der Platte formen. Weil die Betonmasse zwischen den beiden Rädern verdichtet wird, muß das nachfolgende Rad etwas kleiner sein als das zuerst operierende, und außerdem müssen die Geschwindigkeiten der Räder mittels einer speziellen Gleitkupplung synchronisiert werden, welche den geänderten Abmessungen der Platte Rechnung trägt. Die Vorrichtung ist daher ziemlich aufwendig, und es ist schwierig, sie unter allen Bedingungen zufriedenstellend in Betrieb zu nehmen.
  • Die US-PS 3,740,176 und die finnische Anmeldung 878/71 beschreiben Vorrichtungen, bei denen die Vertiefungen entweder mittels eines flexiblen Bandes oder eines Zahnrades geformt werden. Bei beiden Vorrichtungen werden aber Probleme durch die Verformung infolge der Verdichtung der Platte verursacht.
  • Gemäß eines ersten Aspektes der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Gießen eines Betonproduktes durch kontinuierliches Gleitgießen vorgeschlagen, bei dem die Betonmasse auf ein Bett und in einen Zwischenraum zwischen dem Bett und einer Form extrudiert wird und zwar mittels einer Gleitgießvorrichtung, die sich entlang des Bettes fortbewegt, und bei dem die Masse verdichtet und nach dem Verdichten in einer Oberflächenschicht des Produktes in Gießrichtung diskontinuierliche Vertiefungen mittels Vibration geformt werden, um die Oberflächenschicht in einen plastischen Zustand zu versetzen und die Vertiefungen in die auf diese Weise plastifizierte Oberfläche zu pressen, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Verdichtung auftretende Wirkung der Vibration ausreichend gering und so gerichtet ist, daß die Oberflächenschicht nur bis in eine Tiefe plastifiziert wird, die erforderlich ist, um die Vertiefungen einzupressen, während der Hauptbestandteil des Produktes im verdichteten Zustand bleibt.
  • Gemäß eines zweiten Aspektes der vorliegenden Erfindung wird eine Gleitgießvorrichtung zum Gießen eines Betonproduktes mit in Gießrichtung nicht kontinuierlichen Vertiefungen vorgeschlagen, die eine Form, Mittel zum Zuführen von Betonmasse in die Mulde, eine oder mehrere verdichtende Vibratoren zum Verdichten der Betonmasse, zumindest einen plastifizierenden Vibrator, zum Plastifizieren einer Oberflächenschicht der verdichteten Betonmasse, Preßmittel mit einer während des Formens der Vertiefungen in der plastifizierten Oberflächenschicht in Gießrichtung stationär angeordneten Preßoberfläche und einen Antriebsmechanismus aufweist, um die Zuführmittel und Vibratoren anzutreiben und die Form entlang des Gußbetts zu transportieren, dadurch gekennzeichnet, daß die plastisch machenden Vibratoren so angeordnet sind, daß die Wirkung der Vibration nach dem Verdichten ausreichend gering und so gerichtet ist, daß die Oberflächenschicht nur bis in eine Tiefe plastifiziert wird, die erforderlich ist, um das Einpressen von Vertiefungen zu erlauben, während der Hauptteil des Produktes verdichtet bleibt.
  • Die Vertiefungen werden durch Pressen geformt, das heißt ohne Betonmasse zu entfernen. Die Gleitgießtechnik erfordert den Gebrauch von relativ trockener Betonmasse, da das Produkt seine Form nach dem Verlassen der Gießform erhalten muß. Das Einpressen ausreichender Vertiefungen in solch eine trockene Masse nach dem Verdichten erfordert es, die Oberfläche wieder in einen plastischen Zustand zu versetzen, aber nur bis zu einer Tiefe, wie gerade erforderlich, wodurch der Zusammenhalt des gesamten Produktes nach dem Verlassen der Form nicht gefährdet wird.
  • Beim Formen der Zapfengruben während des Gießens einer Betonplatte werden diese vorzugsweise in einer oberen Oberfläche der horizontalen Platte geformt. Dann kann eine flache Stahlplatte als untere Oberfläche der Form dienen, und die sichtbare Oberfläche kann vollständig glatt sein.
  • Die Erfindung kann genauso auf das Formen von Zapfen in anderen Betonprodukten angewandt werden, die durch Gleitgießen vorbereitet werden, wie etwa hohle Platten, Balken oder Pfeiler.
  • Eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügte Figur beschrieben, die eine Seitenansicht einer Gleitgießvorrichtung gemäß der Erfindung ist.
  • Die Gleitgießmaschine besitzt einen Rahmen und einen Antriebsmechanismus 6, der auch durch einen externen Antrieb ersetzt werden kann, sowie einen Trichter und eine Formbox 1, durch die die Betonmasse in eine Gleitgießform fließt.
  • Auf der oberen Oberfläche der Form befindet sich aus Sicht des Trichters 1 zuerst ein Formbalken 2, an dem ein oder mehrere Vibratoren befestigt sind. Der vibrierende Formbalken 2 verbessert den Fluß der Betonmasse in die Form.
  • Daneben ist ein Verdichtungsbalken 3 angeordnet, der mit wirksameren Vibratoren ausgestattet ist, als die vorhergehenden. Der Verdichtungsbalken 3 verdichtet das Produkt zu seiner, mit Ausnahme der Zapfengruben, endgültigen Form .
  • Daneben befindet sich ein druckausgleichender/glättender Balken 4, der auch mit Vibratoren ausgestattet ist, die aber weniger wirksam sind als jene aus dem Verdichtungsbalken 3. Der glättende Balken 4 hat zwei Aufgaben. Er glättet die Oberfläche des vorzubereitenden Produktes und hindert auf der anderen Seite die Oberfläche der Betonmasse daran, nach dem eigentlichen Verdichtungsbalken 3 aufzusteigen. Wenn das Aufsteigen auf diese Weise verhindert wurde, verbleibt der zum Verdichten erforderliche Druck unter dem Verdichtungsbalken 3.
  • Bei der in der Figur abgebildeten Anwendung werden die Vertiefungen von einer zylindrischen Druckrolle 5 geformt, deren Oberfläche Buckel hat. Diese Buckel pressen die entsprechenden Vertiefungen in die Oberfläche des Produktes. Die zylindrische Druckrolle 5 kann durch ein endloses, um Rollen herum bewegtes Band ersetzt werden, an dem Buckel befestigt sind, um die Zapfengruben einzupressen. Die Rolle oder das Band laufen mit einer Geschwindigkeit um, die mit dem Fortschreiten der Maschine synchronisiert ist, beispielsweise mittels eines Zahnriemens oder einer Kette, so daß die Rolle oder das Band auf der Oberfläche des zu gießenden Produktes rollen und gleichzeitig ein regelmäßiges Zapfenmuster in die Betonoberfläche pressen. In diesem Zusammenhang bezieht sich Band, außer auf ein gänzlich flexibles Band, auch auf eine raupenkettenartige Konstruktion, welche aus miteinander verbundenen Platten besteht.
  • Die Rolle oder das Band können ebenfalls durch eine stempelartige Presse ersetzt werden, die mittels Kurbeln oder Hebeln oder auch hydraulisch betrieben werden kann. Die Presse führt in Druckrichtung eine Hin- und Herbewegung zum Produkt und davon weg aus. Außerdem ist die Bewegungsbahn des Gerätes so, daß es nicht auf der Oberfläche des Produktes schleift, wenn sich die Maschine fortbewegt, damit es ein scharfes Muster einpreßt. Das bedeutet einerseits, daß die Presse während des Preßvorgangs bezüglich der Gießrichtung stationär auf der Oberfläche des Produktes bleibt und sich dabei relativ zur Gießmaschine bewegt und andererseits, zur selben Stelle bezüglich der Gießmaschine zurückkehrt, wenn sie sich vom Produkt wegbewegt.
  • Die Rolle 5 kann vibrieren, beispielsweise durch vibrierende Lagerbläcke, die die Rolle unterstützen. Auf gleiche Weise wird die Vibration des Riemens durch vibrierende Stützrollen des Bandes erzeugt. Wenn eine stempelartige Presse verwendet wird, kann der Vibrator in der Presse selbst angeordnet werden.
  • Die vibrierenden Wirkungen, sowohl des Zapfen-machenden Teils selbst als auch des ausgleichenden Balkens 4, sind so gewählt, daß sie ausreichen, um die Oberfläche der Platte wieder plastisch zu machen, aber nur bis zu einer solchen Tiefe, daß das Zapfenmuster eingepreßt werden kann, ohne die Form der übrigen Platte zu gefährden.
  • Wenn das Verfahren angewandt wird, um Zapfengruben in einer hohlen Platte zu erzeugen, wird die Oberfläche der Gleitgießform der Hohlplattenmaschine durch den vorbeschriebenen Apparat ersetzt. In dem Hohlplattenextruder wird der Massenstrom in die Gießform sowohl durch Schrauben als auch durch Verdichtungsdorne hinter den Schrauben arrangiert. Solch eine Maschine ist zum Beispiel in der finnischen Patentschrift 70821 beschrieben.
  • Zusätzlich zum Erzeugen von Zapfenmustern auf der Oberfläche des Betonprodukts können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung auch Zapfenmuster auf der Seite eines Betonelements erzeugt werden, indem die entsprechenden Vorrichtungen an den Seitenwänden der Gleitgießform installiert werden.

Claims (5)

1. Verfahren zum Gießen eines Betonproduktes durch kontinuierliches Gleitgießen, bei dem die Betonmasse auf ein Bett und in einen Zwischenraum zwischen dem Bett und einer Form extrudiert wird und zwar mittels einer Gleitgießvorrichtung, die sich entlang des Bettes fortbewegt, und bei dem die Masse verdichtet und nach dem Verdichten in einer Oberflächenschicht des Produktes in Gießrichtung diskontinuierliche Vertiefungen mittels Vibration geformt werden, um die Oberflächenschicht in einen plastischen Zustand zu versetzen und die Vertiefungen in die auf diese Weise plastifizierte Oberfläche zu pressen, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Verdichtung auftretende Wirkung der Vibration ausreichend gering und so gerichtet ist, daß die Oberflächenschicht nur bis in eine Tiefe plastifiziert wird, die erforderlich ist, um die Vertiefungen einzupressen, während der Hauptbestandteil des Produktes im verdichteten Zustand bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Produkt eine hohle Platte ist.
3. Gleitgießvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, zum Gießen eines Betonproduktes mit in Gießrichtung diskontinuierlichen Vertiefungen, die eine Form (2, 3), Mittel (1) zum Zuführen von Betonmasse in die Form, eine oder mehrere verdichtende Vibratoren zum Verdichten der Betonmasse, zumindest einen plastifizierenden Vibrator (4), zum Plastifizieren einer Oberflächenschicht der verdichteten Betonmasse, Preßmittel (5) mit einer während des Formens der Vertiefungen in der plastifizierten Oberflächenschicht in Gießrichtung stationär angeordneten Preßoberfläche und einen Antriebsmechanismus (6) aufweist, um die Zuführmittel und Vibratoren anzutreiben und die Form entlang des Gußbetts zu transportieren, dadurch gekennzeichnet, daß die plastisch machenden Vibratoren so angeordnet sind, daß der Effekt der Vibration nach dem Verdichten ausreichend gering und so gerichtet ist, daß die Oberflächenschicht nur bis in eine Tiefe plastifiziert wird, die erforderlich ist, um das Einpressen von Vertiefungen zu erlauben, während der- Hauptteil des Produktes verdichtet bleibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei der die plastifizierenden Vibratoren (i) eine vibrierende Wand (4) stromabwärts der verdichtenden Vibratoren (3) und (ii) Preßmittel (5) aufweisen, die sich stromabwärts der vibrierenden Wand (4) befinden und zum Vibrieren eingerichtet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der die verdichtenden Vibratoren eine verdichtende Wand (3) aufweisen, welche sich stromaufwärts der vibrierenden Wand (4) befindet.
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